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Die Zwillingsschwestern von Machecoul

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XIII.
Die Cousine aus der Fremde

Am folgenden Tage, nämlich am 7. Mai 1832, war im Schlosse Vouillé große Versammlung.

Man feierte den fünfundzwanzigsten Geburtstag der Gräfin von Vouillé.

Man hatte sich eben zu Tische gesetzt. Unter den fünf- bis sechsundzwanzig Gästen befanden sich der Präfect von Poitiers und der Maire von Châtellerault, entfernte Verwandte der Gräfin.

Als die Suppe gegessen war, erschien ein Diener und flüsterte dein Grafen einige Worte zu.

Der Graf ließ sich die Meldung noch einmal wiederholen. Dann sagte er zu seinen Gästen:

»Entschuldigen Sie mich einen Augenblick. Am Gitterthore ist eine mit Extrapost angekommene Dame, die, wie es scheint, mich zu sprechen wünscht. Erlauben Sie, daß ich mich entferne?«

Die Erlaubniß wurde einstimmig gegeben. Aber die Gräfin schaute ihrem Gemahl mit einiger Unruhe nach.

Der Graf eilte an das Gitterthore: Es hielt draußen wirklich ein Wagen, in welchem eine Dame und ein Herr saßen.

Neben dem Postillon saß ein Diener in hellblauer Livrée mit silbernen Tressen.

Als der Graf von Vouillé erschien, sprang der Diener vom Bock.

»So komm doch, Du Zauderer!« rief ihm der Lakai zu.

Der Graf stand sehr erstaunt still. Wie konnte sich der Lakei erlauben, ihn so anzureden?

Er trat näher, um dem unverschämten Menschen tüchtig den Kopf zu waschen. Aber plötzlich brach er in ein lautes Gelächter aus.

»Wie! Du bist’s, de Lussac?« sagte er.

»Ja wohl, ich bin's.«

»Was bedeutet diese Maskerade?«

Der falsche Lakei öffnete den Schlag und hob die Dame aus dem Wagen.

»Lieber Graf,« sagte er, »ich habe die Ehre, Dir die Frau Herzogin von Berry vorzustellen. Der Graf von Vouillé,« sagte er, sich zu der Herzogin wendend, »mein bester Freund und Ihr treuer Diener.«

Der Graf trat betroffen zurück.

»Die Frau Herzogin von Berry!« sagte er, »Ihre königliche Hoheit?«

»Ja, Herr Graf,« sagte die Herzogin.

»Bist Du nicht hoch erfreut, Sie zu empfangen?« fragte de Lussac.

»So hoch erfreut wie nur ein eifriger Royalist seyn kann; aber —«

»Wie! Es ist ein Aber dabei?« fragte die Herzogin.

»Es ist heute der Geburtstag meiner Frau; ich habe fünfundzwanzig Personen zu Tische.«

»Herr Graf,« erwiderte die Herzogin, »ein Sprichwort sagt: Wo zwei zu Tische sitzen, kann auch ein Dritter mitessen. Geben Sie dem Sprichworte eine größere Ausdehnung und sagen Sie: Wo fünfundzwanzig Gäste sind, können auch achtundzwanzig seyn. Denn ich sage Ihnen im Voraus, daß der Baron de Lussac, obschon für den Augenblick mein Diener, an der Tafel zu speisen gedenkt.«

»Fürchte nichts,« sagte der Baron, »ich ziehe meine Livrée aus.«

Der Graf von Vouillé war außer sich.

»Aber wie soll ich es anfangen? Ich bin halb von Sinnen —«

»Aber nicht vor Freude, wie es scheint,« sagte die Herzogin.

»Vor Schrecken, Madame.«

»O, Sie übertreiben die Gefahren der Situation.«

»Bedenken Sie doch, Madame, daß ich den Präfecten von Poitiers und den Maire von Châtellerault am Tische habe.«

»Sie stellen mich den Herren vor.«

»Aber unter welchem Titel?«

»Unter dem Namen einer Cousine. Sie haben doch gewiß irgend eine Cousine, die fünfzig Meilen von hier wohnt?«

»Es ist wahr, Madame, ich habe in Toulouse eine Cousine, die Gräfin La Myre —«

Das trifft sich ja schön; ich bin also die Gräfin La Myre.«

Dann trat sie wieder an den Wagen und reichte einem alten Herrn von sechzig bis fünfundsechzig Jahren die Hand.

»Kommen Sie, Herr de La Myre,« sagte sie, »wir bereiten unserm Vetter eine Ueberraschung, daß wir gerade zum Geburtstage seiner Frau kommen. Geben Sie mir Ihren Arm, lieber Vetter.«

Der Graf von Vouillé mußte sich entschließen, das Abenteuer zu bestehen.

»Ich bitte mich nicht zu vergessen,« rief der Baron de Lussac aus dem Wagen, wo er seine blaue Livrée gegen einen schwarzen Ueberrock vertauschte, »ich bin den Augenblick fertig.«

»Wer willst Du denn seyn?« fragte der Graf von: Vouillé.

»Der Baron de Lussac, und mit der Erlaubniß Ihrer Hoheit der Cousin deiner Cousine.«

»Herr Baron,« sagte der bejahrte Begleiter der Herzogin, »mich dünkt, Sie nehmen sich viele Freiheiten.«

»Wir sind auf dem Lande,« sagte die Herzogin entschuldigend.

Der Baron de Lussac hatte sieh unterdessen im Wagen umgekleidet, und der kleine Zug, von dem Hausherrn geführt, begab sich ins Haus.

Die Neugier der Gäste und die Unruhe der Dame vom Hause war im hohen Grade erregt worden, da sich die Abwesenheit des Grafen über alle Erwartung verlängerte. Als die Thür aufging, wandten sich alle Blicke zu den Ankommenden.

Aber die handelnden Personen verloren die Fassung, nicht, wie schwierig auch ihre Rollen waren.

»Ich habe Dir oft von einer unweit Toulouse wohnenden Cousine erzählt,« sagte der Herr vom Hause zu seiner Frau.

»Madame de La Myre,« fiel ihm die Gräfin ins Wort.

»Ganz recht, sie ist auf der Durchreise nach Nantes und wollte nicht vorüberfahren ohne deine Bekanntschaft zu machen. Der Zufall will, daß sie an einem Festtage kommt; ich hoffe, daß es ihr Glück bringen wird.«

»Liebe Cousine!« sagte die Herzogin, die Arme ausbreitend.

Die beiden Damen umarmten sich.

Die beiden Herren stellte der Herr vom Hause als »Herr de La Myre« – »Herr Baron de Lussac« vor.

Man verneigte sich.

»Jetzt,« sagte der Graf, »müssen wir den neuen Gästen Plätze besorgen; auf der Reise hat man guten Appetit.«

Die Gäste rückten zusammen, der Tisch war groß, es fand sich daher leicht noch Raum für die drei neuen Gäste.

»Lieber Vetter,« sagte die Herzogin, »Sie sagten mir, der Herr Präfect aus Poitiers sey hier.«

»Ja wohl, Madame, es ist der Herr zur Rechten der Gräfin, mit der Brille, der weißen Cravate und der Rosette der Ehrenlegion im Knopfloch.«

»Stellen Sie mich ihm doch vor.«

Der Graf von Vouillé hatte die Komödie muthig begonnen; er meinte, daß er sie auch zu Ende spielen müsse.

Er ging auf den Präfecten zu, der sich mit Würde auf seinem Sessel zurücklehnte.

»Herr Präfect,« sagte er, »meine Cousine hält in ihrer ererbten Ehrfurcht vor der Amtsgewalt eine allgemeine Vorstellung Ihnen gegenüber für ungenügend und wünscht Ihnen besonders vorgestellt zu werden.«

»Und sogar officiell, lieber Vetter,« setzte die Herzogin hinzu.

»Privatim oder officiell,« erwiderte der galante Präfect, »Madame wird stets willkommen seyn.«

»Das freut mich unendlich,« sagte die Herzogin.

»Sie reisen nach Nantes, Madame?« sagte der Präfect, um etwas zu sagen.

»Ja, und von da nach Paris – wie ich wenigstens hoffe.«

»Es ist wohl nicht das erste Mal, daß Sie die Hauptstadt besuchen?«

»Nein, ich habe zwölf Jahre in Paris gewohnt.«

»Und Sie haben Paris verlassen?«

»Ja, sehr ungern.«

»Schon seit langer Zeit?«

»Im Juli werden es zwei Jahre.«

»Ich finde es ganz begreiflich, wenn man in Paris gewohnt hat – «

»Wünscht man wieder hin; es freut mich, daß Sie es begreiflich finden.«

»O Paris – Paris!« sagte der Präfect.

»Sie haben Recht,« erwiderte die Herzogin, »es ist das Paradies der Welt.«

Sie wandte sich schnell ab, denn sie fühlte, daß eine Thräne an ihren Wimpern zitterte.

»Zu Tische!« sagte der Herr vom Hause.

»Lieber Vetter,« sagte die Herzogin, indem sie einen Blick auf den ihr bestimmten Platz warf, »lassen Sie mich bei dem Herrn Präfecten; er hat mir seine Wünsche so aufrichtig ausgesprochen, daß ich ihn bereits zu meinen Freunden zähle.«

Der Präfect, über das Compliment sehr erfreut, rückte schnell seinen Stuhl, und die Herzogin wurde, zum Nachtheil der Person; welcher dieser Ehrenplatz zugedacht war, an seine linke Seite gesetzt.

Die beiden Herren nahmen die ihnen angewiesenen Plätze ohne Widerrede ein, und zumal de Lussac ließ sich's wohl schmecken.

Alle Gäste folgten diesem Beispiel, und es entstand eine feierliche Stille, wie sie im Anfange eines ungeduldig erwarteten Schmauses einzutreten pflegt.

Die Herzogin brach zuerst das Schweigen: ihr abenteuerlicher Geist fühlte sich wie der Meervogel vorzüglich im Sturme wohl.

»Unsere Ankunft,« sagte sie, »scheint das Gespräch unterbrochen zu haben. Ein stummes Diner finde ich unheimlich; man glaubt in den Tuilerien zu sitzen, wo Niemand den Mund aufthun durfte, ehe der König gesprochen hatte. – Wovon war vor unserer Ankunft die Rede?«

»Liebe Cousine,« sagte der Graf von Vouillé »der Herr Präfect war so gütig, mir officielle Nachrichten über den Putsch zu Marseille mitzutheilen.«

»Ein Putsch?« sagte die Herzogin.

»Ja, dieses Wortes bediente er sich.«

»Und es ist ein ganz passendes Wort. Denken Sie sich, die Vorkehrungen waren so unvollkommen getroffen worden, daß ein Unterlieutenant des dreizehnten Linienregimentes, der einen der Rädelsführer verhaftete, das ganze Unternehmen vereitelte.«

»Mein Gott! Herr Präfect,« sagte die Herzogin mit Wehmuth, »bei großen Ereignissen ist immer ein entscheidender Moment, wo das Geschick der Fürsten und Reichen schwankt, wie das Laub im Winde. Wäre Napoleon zum Beispiel, als er den gegen ihn abgeschickten Soldaten entgegenzog, zu Lamure von einem Unterlieutenant verhaftet worden, so wäre die Rückkehr von der Insel Elba auch nichts als ein Putsch gewesen.«

Niemand beantwortete diese mit dem Ausdrucke tiefen Gefühls gesprochenen Worte.

Die Herzogin unterbrach die Stille und nahm wieder das Wort:

»Weiß man, was aus der Herzogin von Berry geworden ist?«

»Sie hat sich wieder am Bord des »Carlo Alberto« eingeschifft.«

»So?«

»Es blieb ihr im Grunde sonst nichts übrig,« setzte der Präfect hinzu.

»Das meine ich auch,« sagte der alte Herr, der die Herzogin begleitete und jetzt zum ersten Male sprach, »wenn ich die Ehre gehabt hätte, bei Ihrer Hoheit zu seyn und etwas bei ihr zu gelten, so würde ich ihr aus voller Ueberzeugung diesen Rath gegeben haben.«

 

»Ich spreche nicht mit Dir, Herr Gemal, sondern mit dem Herrn Präfecten,« sagte die Herzogin, »ich frage ihn, ob er gewiß weiß, daß sich Ihre königliche Hoheit wieder eingeschifft hat.«

»Madame,« erwiderte der Präfect mit einer Entschiedenheit, die keinen Widerspruch duldet, »es ist der Regierung officiell angezeigt worden.«

»Wenn das ist,« sagte die Herzogin, »so ist nichts dagegen einzuwenden. Aber,« setzte sie einen gefährlicheren Weg betretend, hinzu, »ich habe die Sache anders gehört.«

»Madame!« rief ihr der alte Herr sanft verweisend zu.

»Was haben Sie gehört, liebe Cousine?« sagte der Graf von Vouillé, der an der Sache etwa denselben Antheil zu nehmen begann, wie ein Spieler am Pharao oder Rouge et Noir.

»Ja, was haben Sie gehört, Madame?« fragte der Präfect.

»Ich berichte natürlich nichts Officielles,« sagte die Herzogin, »ich wiederhole nur Gerüchte, die vielleicht ungereimt sind —«

»Madame!« mahnte der alte Herr noch einmal, ohne dass die Herzogin Notiz davon nahm.

»Ihr Herr Gemal,« versetzte der Präfect, »scheint sehr unwillig zu seyn. Ich wette, daß er Ihre Rückkehr nach Paris nicht gern sieht.«

»Das ist wahr, aber ich hoffe meinen Willen durchzusetzen. Bisher ist es mir immer gelungen —«

»O! die Weiber! die Weiber!« klagte der Präfect.

»Wie?« fragte die Herzogin.

»Nichts,« erwiderte der Präfect, »ich bin begierig auf die eben erwähnten Gerüchte.«

»Ich kanns Ihnen mit wenigen Worten erzählen. Ich habe gehört – aber merken Sie wohl, daß ich es Ihnen nur als ein unverbürgtes Gerücht mittheile – ich habe gehört, die Herzogin von Berry habe sich trotz allen Bitten und Vorstellungen hartnäckig geweigert wieder an Bord des »Carlo Alberto« zu gehen.«

»Wo soll sie denn jetzt seyn?« fragte der Präfect.

»In Frankreich.«

»In Frankreich? Warum denn in Frankreich?«

»Sie wissen ja, Herr Präfect,« erwiderte die Herzogin, »daß die Vendée das Hauptziel Ihrer Hoheit war.«

»Ja wohl, aber da ihr Plan im Süden vereitelt war —«

»Um so mehr Ursache hatte sie, in der Vendée einen Versuch zu machen.«

Der Präfect lächelte und schüttelte den Kopf.

»Sie glauben also, setzte die Herzogin hinzu, »daß Madame sich wieder eingeschifft?«

»Ich kann versichern,« sagte der Präfect, »daß sie jetzt in den Staaten des Königs von Sardinien ist und daß Frankreich Erklärungen verlangen wird.«

»Der König von Sardinien wird eine sehr einfache Erklärung geben; er wird sagen: Ich wußte wohl, daß meine Cousine eine Närrin ist, aber eine solche Unbesonnenheit hätte ich ihr doch nicht zugetraut!«

»Madame! Madame!« mahnte der alte Herr.

»O, Herr Gemal,« erwiderte die Herzogin, »Sie thun meinem Willen Zwang an, aber ich hoffe, daß Sie wenigstens meine Meinungen respectiren, die überdies, wie ich glaube, mit denen des Herrn Präfecten übereinstimmen.«

»Meiner Meinung nach,« sagte der Präfect lachend, »hat Ihre königliche Hoheit in dieser ganzen Sache sehr leichtsinnig gehandelt.«

»Sehen Sie wohl?« versetzte die Herzogin. »Was wird daraus werden, wenn das Gerücht wahr ist, wenn Madame sich wirklich in die Vendée begibt?«

»Aber welchen Weg würde sie dann nehmen?« fragte der Präfect.

»Sie würde durch die Präfectur Ihres Nachbars – oder durch Ihr Verwaltungsgebiet reisen. Man will sie in Toulouse gesehen und erkannt haben, als sie die Pferde wechselte – sie soll in einem offenen Wagen —«

»Das wäre zu stark!« unterbrach der Präfect.

»Wenigstens sehr viel gewagt,« meinte die Herzogin.

»So viel gewagt,« setzte der Graf hinzu, »daß der Herr Präfekt kein Wort davon glaubt.«

»Kein Wort!« versicherte der Präfect.

In diesem Augenblicke erschien ein Diener des Grafen mit der Meldung, daß ein Amtsdiener der Präfectur dem ersten Beamten des Departements eine telegraphische Depesche zu überbringen habe.

»Erlauben Sie, Herr Graf, daß er herein komme?» fragte der Präfect.

»Mit Vergnügen,« sagte der Graf.

Der Amtsdiener erschien und überreichte dem Präfecten eine versiegelte Depesche.

Es herrschte tiefe Stille, alle Augen waren auf den Präfecten gerichtet.

Die Herzogin wechselte einen Blick mit dem Grafen von Vouillé, der innerlich lachte, mit dem Baron von Lussac, der laut lachte, und mit ihrem angeblichen Gemal, der ganz ernsthaft blieb.

»O weh!« rief der Präfect, dessen Gesichtszüge so indiscret waren, das tiefste Erstaunen auszudrücken.

»Was gibt's denn?« fragte der Graf von Vouillé.

»Madame hat leider die Wahrheit gesagt,» erwiderte der Präfect, »Ihre königliche Hoheit hat Frankreich nicht verlassen, sondern begibt sich über Toulouse, Libourne und Poitiers in die Vendée.«

Er stand auf.

»Was haben Sie denn vor, Herr Präfect?« fragte die Herzogin.

»Ich muss meine Pflicht thun, wie peinlich sie auch sey: ich habe zur Verhaftung Ihrer königlichen Hoheit die nöthigen Befehle zu ertheilen, falls sie so unbesonnen ist, durch mein Département zu reisen.«

»Thun Sie das, Herr Präfect,« sagte Madame de La Myre, »ich kann Ihren Diensteifer nur loben und Ihnen versprechen, daß ich mich dessen bei vorkommender Gelegenheit erinnern werde.«

Sie reichte dem Präfecten die Hand, die dieser mit galantem Anstande küßte, nachdem er durch einen fragenden Blick die Erlaubniß des Herrn de La Myre dazu eingeholt hatte.

XIV.
Petit-Pierre

Einen Tag nach diesen Ereignissen finden wir Bertha und Michel vor dem Schmerzenslager des armen Tinguy wieder. Obgleich die von dem Doctor Roger zugesagten Besuche die Anwesenheit des Fräuleins in der verpesteten Krankenstube ganz überflüssig machten, so wollte Mary doch, trotz der Gegenvorstellungen ihrer Schwester, den Vendéer fortwährend besuchen.

Die christliche Barmherzigkeit war vielleicht nicht die einzige Triebfeder, welche sie in die Hütte des Landmannes brachte. Wenn sie kam, war Michel schon da; seine Furcht vor der Seuche war verschwunden.

Ob er wohl Bertha zu finden glaubte? Wir möchten es nicht mit Bestimmtheit behaupten; vielleicht dachte er, daß die Reihe an Mary komme. Vielleicht hoffte er auch, Mary werde diese Gelegenheit, sich ihm zu nähern, nicht unbenutzt lassen, und sein Herz pochte ungestüm, wenn er eine in der Dunkelheit noch nicht erkennbare anmuthige Gestalt in der Thür erblickte.

Er fühlte sich etwas enttäuscht, als er Bertha erkannte. Aber Michel war dem Marquis von Souday herzlich gut, er fand sogar Vergnügen an der Geschicklichkeit des mürrischen Jean Oullier und war freundlich gegen die Hunde des alten Landedelmannes: wie hätte ihm also Marys Schwester gleichgültig seyn können!

Die Zuneigung der Letzteren mußte ihn ja der Ersteren näher bringen, und es war für ihn eine Freude, von der Abwesenden sprechen zu hören.

Er war daher sehr aufmerksam und zuvorkommend gegen Bertha, und diese antwortete ihm mit ungeheuchelter Freundlichkeit.

Leider war es schwer, sich mit anderen Dingen als mit dem Kranken zu beschäftigen Tinguy’s Zustand verschlimmerte sich von Stunde zu Stunde. Er war in einem Zustande der Erstarrung und Bewußtlosigkeit, welcher in entzündlichen Krankheiten ein Vorbote des Todes ist. Er sah nicht mehr, was um ihn vorging, er antwortete nicht mehr, wenn man ihn anredete, seine sehr ausgedehnte Pupille war starr und unbeweglich; nur von Zeit zu Zeit bewegten sich seine Hände, als ob er eingebildete Gegenstände die er auf seinem Bett zu bemerken glaubte, an sich ziehen wollte.

Bertha, die ungeachtet ihrer Jugend schon mehr als einer Sterbescene beigewohnt hatte, konnte sich über den Zustand des Kranken nicht mehr täuschen; sie wollte der armen Rosine den Anblick des Todeskampfes ersparen und schickte sie zu dem Doctor Roger.

»Ich könnte ja den Arzt holen,« sagte Michel, »ich kann schneller gehen als Rosine, und überdies ist es für ein Mädchen nicht gerathen, so spät Abends über Feld zu gehen.»

»Nein,« erwiderte Bertha, »Rosine setzt sich keiner Gefahr aus, und ich habe meine Gründe, Sie hier zu behalten. Ist es Ihnen denn unangenehm?«

»Wie können Sie das denken, mein Fräulein, es macht, mir so große Freude, Ihnen nützlich seyn zu können, daß ich keine Gelegenheit dazu unbenutzt lassen mag.«

»Diese Gelegenheit wird sich wahrscheinlich sehr bald finden,« erwiderte Bertha, »ich werde wohl mehr als einmal Ihre Ergebenheit auf die Probe zu stellen haben.«

Als Rosine kaum zehn Minuten fort war, schien sich der Zustand des Kranken plötzlich auffallend zu bessern: seine Augen verloren den starren Blick, das Athmen wurde leichter, die krampfhaft zusammengezogenen Finger thaten sich auf und er wischte sich wiederholt den Schweiß von der Stirn.

»Wie befindet Ihr Euch, Vater Tinguy?« fragte Bertha den Kranken.

»Besser,« antwortete er mit matter Stimme. »Der liebe Gott wird doch nicht zugeben, daß ich vor der Schlacht desertire?« setzte er hinzu und versuchte zu lächeln.

»Vielleicht, Ihr werdet ja auch für ihn kämpfen.«

Der Kranke schüttelte den Kopf und seufzte.

»Herr Baron,« sagte Bertha und zog Michel in einen Winkel der Stube, so dass sie von dein Kranken nicht gehört werden konnte, »eilen Sie zu dem Pfarrer und wecken Sie die Nachbarn.«

»Er sagt ja, daß er sich besser befinde,« entgegnete Michel.

»Hatten Sie denn nie eine Lampe erlöschen gesehen?« erwiderte Bertha. »Das letzte Licht flackert immer hell auf, und so ist es auch mit dem menschlichen Körper. Eilen Sie, es wird kein Todeskampf eintreten, das Fieber hat die Kräfte, des Unglücklichen erschöpft, die Seele wird ohne Schmerz und ohne Kampf ihre Hülle verlassen.«

»Und Sie wollen allein bei ihm bleiben?«

»Eilen Sie und kümmern Sie sich nicht um mich.«

Michel entfernte sich und Bertha trat auf das Bett zu.

Tinguy reichte ihr die Hand.

»Ich danke Ihnen, mein gutes Fräulein,« sagte er.

»Wofür denn, lieber Tinguy?«

»Zuerst für Ihre Pflege, und dann – daß Sie den Pfarrer kommen lassen.«

»Habt Ihrs denn gehört?«

Tinguy lächelte.

»Ja,« antwortete er, »obschon Sie sehr leise sprachen.«

»Aber Ihr müßt deshalb nicht glauben, daß Ihr bald sterben werdet, lieber Tinguy. Fürchtet Euch nicht!«

»Warum soll ich mich denn fürchten?« sagte der Bauer, indem er einen Versuch machte, sich aufzurichten, »ich habe ja die Alten geehrt und die Kleinen geliebt; ich habe ohne Murren gelitten, ohne Klagen gearbeitet; ich habe Gott gepriesen, wenn der Hagel meinen kleinen Acker verwüstete oder wenn die Ernte fehlschlug. Nie habe ich den Armen von meiner Thür fortgewiesen. Ich habe die Gebote Gottes und der Kirche gehalten. Wenn unsere Priester sagten: Erhebet Euch und nehmet eure Gewehre, so habe ich gegen dir Feinde meines Glaubens und meines Königs gekämpft; ich bin demüthig im Siege, vertrauensvoll im Unglück geblieben; ich war stets bereit, für diese heilige Sache mein Leben zu lassen. – Und ich sollte mich fürchten! O nein, mein Fräulein; der Todestag ist für uns arme Christen der Glückstag. Ich bin ein unwissender Mann, aber ich weiß, dass dieser Tag uns mit den Großen und Glücklichen der Erde gleich macht. Wenn dieser Tag für mich kommt, wenn Gott mich zu sich ruft, so bin ich bereit und werde voll Hoffnung auf seine Barmherzigkeit vor seinem Richterstuhl erscheinen.«

Das Gesicht Tinguy’s hatte bei diesen Worten einen sehr lebhaften Ausdruck angenommen, aber die letzte religiöse Begeisterung des armen Bauers erschöpfte vollends seine, Kräfte.

Er sank auf sein Lager zurück und stammelte nur noch einige unverständliche Worte.

Der Pfarrer erschien. Bertha zeigte ihm den Kranken und der Geistliche, der sogleich verstand, was von ihm erwartet wurde, begann das Gebet für die Sterbenden.

Michel bat Bertha dringend sich zu entfernen, und Beide verließen die Hütte, nachdem sie vor dem Bett des armen Tinguy noch einmal gebetet hatten.

Die Nachbarn kamen nach einander und knieten nieder. Das Stübchen war nur von zwei dünnen Wachskerzen, die zu beiden Seiten eines kupfernen Crucifixes brannten, spärlich beleuchtet.

Plötzlich wurde die feierliche Stille durch den nahen Schrei eines Uhu unterbrochen.

Die Bauern erschraken.

Der sterbende dessen Augen bereits ihren Glanz verloren hatten, richtete den Kopf auf.

»Ich komme!« sagte er mit röchelnder Stimme, »ich folge dem Führer!«

Dann versuchte er, als Antwort auf den so eben vernommenen Ruf, den Schrei der Eule nachzuahmen; aber er hatte nicht mehr die Kraft, der Athem ging ihm aus, der Kopf sank zurück – er war todt!

 

Ein Fremder erschien nun in der Hütte.

Es war ein junger Bauer in Bretagner Tracht. Er trug einen Hut mit breitem Rande, eine rothe Weste mit übersilberten Knöpfen, blaue Jacke mit rothen Schnüren und hohe lederne Kamaschen. Er hatte einen mit Eisen beschlagenen Stock, wie ihn die Landleute auf Reisen zu tragen pflegen.

Er schien erstaunt über die Scene, die er vor Augen hatte, aber er richtete an Niemand eine Frage. Er kniete nieder und betete; dann trat er an das Bett und betrachtete das bleiche Gesicht des armen Tinguy; zwei Thränen rollten über seine Wangen; er wischte sie ab und entfernte sich ohne ein Wort gesprochen zu haben.

Die Bauern waren gewöhnt an die religiöse Sitte, an einem Sterbehause nicht vorbeizugehen, ohne ein kurzes Gebet zu verrichten; sie wunderten sich daher keineswegs über die Anwesenheit des Fremden und ließen sein Fortgehen ganz unbeachtet.

Der Wanderer fand einige Schritte von der Hütte einen andern noch jüngeren und kleineren Bauer, der sein Bruder zu seyn schien. Der letztere ritt ein nach der Landessitte aufgezäumtes Pferd.

»Nun, wie steht’s, Rameau-d’or?« fragte der kleine Bauer.

»Es ist kein Platz für uns im Hause; ein anderer Gast ist eingezogen, der es ganz für sich in Anspruch nimmt.

»Was für ein Gast?«

»Der Tod.«

»Wer ist denn gestorben?«

»Derselbe, der uns beherbergen sollte. Ich würde wohl sagen: wir wollen den Tod als Beschützer anrufen, wir wollen uns verbergen unter einem Ende des Leichentuchs, das Niemand aufheben wird; aber ich habe gehört, daß Tinguy am Nervenfieber gestorben ist und obgleich die Aerzte die Ansteckung leugnen, will ich Sie doch nicht in solche Gefahr bringen.«

»Fürchten Sie nicht, daß man Sie erkannt haben könnte?«

»Unmöglich! Es waren acht bis zehn Personen, Männer und Weiber, in der Hütte und beteten. Ich trat ein, kniete nieder und betete wie die Andern. Dies thut in solchen Fällen jeder Bauer aus der Bretagne oder Vendée.«

»Was ist jetzt zu thun?« fragte der Jüngere.

»Ich habe Ihnen schon gesagt, wir hatten die Wahl zwischen dem Schlosse meines Cameraden und der Hütte dieses armen Landmannes, der unser Führer seyn sollte; zwischen dem Luxus von Prunkgemächern mit geringer Sicherheit und der kleinen ärmlichen Hütte, wo wir ein schlechtes Bett und Buchweizenbrot, aber völlige Sicherheit gefunden haben würden. Der liebe Gott hat den Ausschlag gegeben. Wir haben keine Wahl mehr, wir müssen uns also mit dem Luxus begnügen.«

»Sie sagen aber, daß wir im Schlosse nicht sicher sind?«

»Das Schloß gehört einem Freunde von mir, dessen Vater unter der Restauration zum Baron ernannt wurde. Der Vater ist todt. Das Schloß wird jetzt von seiner Witwe und seinem Sohne bewohnt. Wenn der Sohn allein wäre, so würde ich ganz unbesorgt seyn; er ist wohl schwach und wankelmüthig aber ein guter, ehrlicher Mensch. Aber seine Mutter halte ich für selbstsüchtig und ehrgeizig, und das beunruhigt mich.«

»Eine Nacht können wir es wohl wagen. Sie sind nicht unternehmend, Rameau-d’or!«

»Allerdings, sobald nur meine eigene Sicherheit in’s Spiel kommt; aber ich bürge dem Vaterlande oder wenigstens meiner Partei, für das Leben —«

»Für das Leben Petit-Pierre’s wollen Sie sagen. Wir sind erst zwei Stunden unterwegs, und ich habe schon das zehnte Pfand von Ihnen zu fordern.«

»Es soll das letzte Mal seyn, Mad – Petit-Pierre. wollte ich sagen. Von jetzt an kenne ich Sie nur unter dem Namen – und als meinen Bruder.«

»Kommen Sie, damit wir bald ein Nachtlager im Schlosse erhalten. Ich bin so müde, daß ich in dem Schlosse einer verzauberten Prinzessin einkehren würde.«

»Wir wollen einen Seitenweg nehmen; wir sind dann in zehn Minuten dort,« sagte der junge Bauer. »Setzen Sie sich so bequem wie möglich im Sattel zurecht; ich gehe voran und Sie brauchen mir nur zu folgen, wir könnten uns sonst verirren.«

»Warten Sie,« sagte Petit-Pierre und sprang vom Pferde.

»Was wollen Sie thun?«s fragte Rameau-d’or mit Besorgniß.

»Sie haben am Todtenbett des armen Bauers gebetet,«, sagte Petit-Pierre, »ich will Ihrem Beispiel folgen —«

»Was fällt Ihnen ein?«

»Er war ein braver, ehrlicher Mensch,« setzte Petit-Pierre hinzu, »wenn er am Leben geblieben wäre, so würde er es für uns gewagt haben: ich bin dem Todten ein kurzes Gebet schuldig.«

Rameau-d’or nahm den Hut ab und trat auf die Seite, um seinem jungen Reisegefährten Platz zu machen.

Der kleine Bauer trat nun ebenfalls in die Hütte, nahm den Buchsbaumzweig tauchte ihn in das Weihwasser und besprengte die Leiche damit; dann kniete er vor dem Bett nieder, verrichtete sein Gebet und entfernte sich, ohne daß seine Anwesenheit mehr beachtet wurde, als vorhin das Erscheinen seines Reisegefährten beachtet worden war.

Er ging wieder zu Rameau-d’or, so wie dieser fünf Minuten früher zu ihm gekommen war.

Rameau-d’or half ihm aufs Pferd und ging voran. Petit-Pierre folgte schweigend auf dem kaum sichtbaren Feldwege welcher, wie schon erwähnt, in gerader Richtung nach dem Schlosse La Logerie führte.

Als sie kaum fünfhundert Schritte querfeldein gewandert waren, stand Rameau-d’or still und hielt das Pferd Petit-Pierre’s an.

»Was gibts?« fragte dieser.

»Ich höre Fußtritte,« sagte Rameau-d’or, »reiten Sie hinter den Busch dort, ich bleibe hinter diesem Baum stehen; der Vorübergehende wird uns wahrscheinlich nicht sehen.«

Die Schwenkung wurde mit der Schnelligkeit eines strategischen Manövers ausgeführt. Und es war gut für die beiden Reisenden, denn der Ankommende ging oder lief so schnell, daß er, trotz der Dunkelheit, in dem Augenblicke sichtbar wurde, als Petit-Pierre hinter der Hecke, Rameau-d’or hinter dem Baume sich versteckt hatten.

Rameau-d’or, dessen Augen sich bereits an die Dunkelheit gewohnt hatten, bemerkte einen jungen Mann von etwa zwanzig Jahren, der in derselben Richtung wie die beiden Andern forteilte.

Er hielt den Hut in der Hand und wurde dadurch leicht erkennbar.

Rameau-d’or konnte einen leisen Ausruf des Erstaunens nicht unterdrücken. Aber da er noch zweifelte, ließ er den jungen Mann drei Schritte von sich vorübereilen, und erst als dieser ihm den Rücken zukehrte, rief er ihm nach:

»Michel!«

Der junge Mann, der an diesem einsamen Orte auf die Begegnung eines Bekannten nicht gefaßt war, sprang erschreckt auf die Seite und fragte mit etwas unsicherer Stimme:

»Wer ruft?«

»Ich,« antwortete Rameau-d’or, indem er Hut und Perücke abnahm und auf seinen Freund zutrat.

Er war nun, trotz der Bauerntracht, leicht zu erkennen.

»Herr de Bonneville!« sagte der Baron Michel höchst erstaunt.

»Ja, ich bin’s; aber nenne meinen Namen nicht so laut. Wir sind in einem Lande, wo die Büsche, Gräben und Bäume mit den Wänden das Vorrecht theilen, Ohren zu haben.«

»Ja wohl,« erwiderte Michel, dessen Schrecken sich noch keineswegs vermindert hatte. »Du willst vielleicht an dem Aufstande theilnehmen, von welchem die Rede ist?«

»Natürlich. Vor Allem sage mir, zu welcher Partei Du gehörst.«

»Ich?«

»Ja, Du.«

»Lieber Freund,« sagte der junge Baron, »ich habe noch keine entschiedene Meinung, und ich will Dir im Vertrauen gestehen —«

»So vertraulich wie Du willst, aber fasse Dich kurz.«

»Ich will Dir im Vertrauen gestehen, daß ich mich auf die Seite Heinrichs V. hinneige.«

»Mehr brauche ich nicht zu wissen, lieber Michel,« sagte der Graf vergnügt.

»Aber ich bin noch nicht fest entschlossen.«

»Gut, dann werde ich das Vergnügen haben, deine Bekehrung zu vollenden. Und um dieselbe mit mehr Aussicht auf Erfolg zu unternehmen, bitte ich Dich um ein Nachtlager in deinem Schlosse für mich und einen Freund, der mich begleitet.«

»Wo ist dein Freund?«

»Hier!« sagte Petit-Pierre, indem er aus seinem Versteck hervorkam und den jungen Baron mit einem Anstande begrüßte, der mit seiner Tracht in sonderbarem Widerspruche stand.

Michel betrachtete den kleinen Bauer einige Augenblicke und trat dann auf Rameau-d’or oder vielmehr auf den Grafen von Bonneville zu.

»Henri,« fragte er leise, »wie heißt dein Freund?«

»Michel, Du machst einen Verstoß gegen die herkömmliche Gastfreundschaft. Was kann Dir an dem Namen meines Freundes liegen; es genüge Dir die Versicherung, daß es ein junger Mann aus sehr gutem Hause ist.«

»Weißt Du auch gewiß, daß es ein Mann ist?«

Der Graf und Petit-Pierre lachten.

»Du scheinst wirklich in der Wahl deiner Gäste sehr delicat zu seyn, lieber Michel.«

»Nein, lieber Henri; aber ich bin nicht Herr in La Logerie.«

»Ich weiß wohl, daß die Baronin Michel zu befehlen hat, ich habe es meinem Freunde Petit-Pierre schon gesagt. Aber wir wollen nur eine Nacht bleiben. Du kannst uns ja in deine Wohnung führen; ich mache einen Besuch im Keller und in der Speisekammer – ich weiß im Haus Bescheid. Mein kleiner Reisegefährte legt sich auf dein Bett und schläft so gut als er kann. Morgen Früh, sobald der Tag graut, sehe ich mich nach einem andern Quartier um, und sobald ich es gefunden – was hoffentlich nicht schwer seyn wird – sollst Du von unserer Gegenwart erlöst seyn.«

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