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Joseph Balsamo Denkwürdigkeiten eines Arztes 1

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Als ich mich Abends auskleidete, fand ich unter meinem Brustschleier ein Billet, das nur folgende drei Zeilen enthielt:

‚In Rom wird derjenige, welcher eine Nonne liebt, mit dem Tode bestraft. Werdet Ihr den Tod dem Manne geben, dem Ihr das Leben zu verdanken habt?’

Von diesem Tage an, Madame, war die Besessenheit vollkommen, denn ich belog Gott, da ich ihm nicht gestand, daß ich an diesen Mann ebenso viel oder mehr dachte, als an ihn.«

Selbst erschrocken über das, was sie gesagt, hielt Lorenza inne, um das so sanfte und verständige Antlitz der Prinzessin zu befragen.

»Dies Alles ist nicht Besessenheit,« sprach mit festem Tone Madame Louise von Frankreich. »Ich wiederhole Ihnen, es ist eine unglückliche Leidenschaft, und ich habe Ihnen bereits gesagt, die weltlichen Dinge dürfen bis hieher nicht gelangen, wenn nicht im Zustande des Beklagens.«

»Des Beklagens, Madame,« rief Lorenza. »Wie! Sie sehen mich in Thränen, im Gebet, Sie sehen, daß ich Sie auf meinen Knieen anflehe, mich der höllischen Gewalt dieses Mannes zu entreißen, und Sie fragen mich, ob ich beklage! Oh! es ist mehr als ein Beklagen, ich habe Gewissensbisse.«

»Doch bis zu dieser Stunde  . . .« sprach Madame Louise.

»Warten Sie das Ende ab,« versetzte Lorenza, »und dann, ich bitte Sie, Madame, beurtheilen Sie mich nicht zu streng.«

»Die Nachsicht und die Sanftmuth und mir vorgeschrieben, und ich stehe jedem Leiden zu Befehl.«

»Ich danke, oh ich danke! Sie sind wahrlich der tröstende Engel, den ich gesucht.

Wir gingen drei Tage in der Woche in die Kapelle hinab; jedem von diesen Gottesdiensten wohnte der Unbekannte bei. Ich hatte widerstehen wollen, ich hatte gesagt, ich wäre krank, ich war entschlossen, nicht hinabzugehen. Menschliche Schwäche! wenn die Stunde kam, ging ich unwillkührlich, und als ob eine meinem Willen überlegene Gewalt mich forttriebe, hinab; war er dann noch nicht gekommen, so hatte ich einige Augenblicke der Ruhe und des Wohlbehagens; sobald er aber sich näherte, fühlte ich ihn kommen. Ich hätte sagen können: »Er ist hundert Schritte entfernt, er ist auf der Schwelle der Pforte, er ist in der Kirche,« und dies ohne nach ihm zu schauen; war er dann an seinem gewöhnlichen Platze angelangt, so wandten sich meine Augen, die ich auf mein Gebetbuch zur heiligsten Anrufung geheftet hatte, ab, um auf ihm zu verweilen.

So lange dann der Gottesdienst dauerte, konnte ich weder lesen, noch beten. Mein ganzer Sinn, mein ganzer Wille, meine ganze Seele lagen in meinen Blicken, und alle meine Blicke gehörten diesem Manne, der mich, ich fühlte es wohl, Gott streitig machte.

Anfangs hatte ich ihn nicht ohne Bangen anschauen können; hernach wünschte ich ihn herbei; endlich lief ich ihm mit dem Geiste entgegen. Und häufig, wie man in einem Traume sieht, kam es mir vor, als erblickte ich ihn in der Nacht auf der Straße, oder als fühlte ich ihn unter meinem Fenster vorübergehen.

Dieser Zustand war meinen Gefährtinnen nicht entgangen. Die Superiorin wurde davon in Kenntniß gesetzt und diese benachrichtigte meine Mutter, Drei Tage, ehe ich meine Gelübde ablegen sollte, sah ich die drei einzigen Verwandten, die ich in der Welt hatte, meinen Vater, meine Mutter und meinen Bruder in meine Zelle, eintreten.

Sie kamen, um mich noch einmal zu umarmen, wie sie sagten; aber ich sah, daß sie einen andern Zweck hatten, denn sobald ich mit meiner Mutter allein war, befragte mich diese. Unter solchen Umständen läßt sich leicht der Einfluß des Dämons erkennen, denn statt ihr Alles zu sagen, wie ich es hätte thun sollen, leugnete ich Alles hartnäckig ab.

Der Tag, an welchem ich den Schleier nehmen sollte, war unter einem seltsamen Kampfe gekommen, ich wünschte und befürchtete zugleich die Stunde, die mich ganz und gar Gott hingeben würde, und fühlte, daß wenn der Dämon eine äußerste Versuchung bei mir unternehmen wollte, er dies zu dieser feierlichen Stunde thun müßte.«

»Und dieser seltsame Mann hatte Ihnen nicht mehr geschrieben seit dem ersten Briefe, den Sie in Ihrem Brustschleier fanden?«

»Nie, Madame.«

»Sie hatten bis zu dieser Zeit nie mit ihm gesprochen?«

»Nie, wenn nicht geistig.«

»Nie ihm geschrieben?«

»Oh! nie.«

»Fahren Sie fort  . . . Sie waren bei dem Tage, wo Sie den Schleier nahmen.«

»An diesem Tage, wie ich Eurer Hoheit sagte, sollte ich meine Qualen endigen sehen; denn obgleich mit einer seltsamen Süßigkeit vermischt, war es doch eine unbeschreibliche Marter für eine christlich gebliebene Seele, besessen zu sein von einem Gedanken, von einer stets gegenwärtigen und unvorhergesehenen Form, von einer Form, welche sowohl dadurch, daß sie mir geflissentlich gerade in den Augenblicken meines Kampfes gegen sie erschien, als durch die Hartnäckigkeit höhnte, mit der sie mich unüberwindlich beherrschte. Es gab auch Augenblicke, wo ich diese heilige Stunde mit allen meinen Wünschen herbeirief. Wenn ich Gott gehören werde, sagte ich mir, wird mich Gott beschützen, wie er mich bei dem Angriffe der Banditen beschützt hat. Ich vergaß, daß mich Gott bei dem Angriffe der Banditen nur durch die Vermittelung dieses Mannes beschützt hatte.

Die Stunde der Ceremonie war indessen gekommen. Ich ging bleich, unruhig, aber minder aufgeregt als gewöhnlich in die Kirche hinab; mein Vater, meine Mutter, mein Bruder, die Nachbarin von der Via Frattina, die mich besucht hatte, alle unsere anderen Freunde waren in der Kirche, alle Einwohner der benachbarten Dörfer liefen herbei, denn es hatte sich das Gerücht verbreitet, ich wäre schön, und ein schönes Opfer, sagt man, ist dem Herrn angenehmer.

Der Gottesdienst begann. Ich beschleunigte ihn mit allen meinen Wünschen, mit allen meinen Gebeten, denn er war nicht in der Kirche, und ich fühlte mich, da er abwesend, hinreichend Herrin meines freien Willens, Schon wandte sich der Priester gegen mich, schon zeigte er mir den Christus, dem ich mich weihen sollte, schon streckte ich die Arme nach diesem einzigen und alleinigen Retter aus, der den Mensch«u gegeben ist, als das gewöhnliche Zittern, das mir sein Nahen verkündigte, meine Glieder zu schütteln anfing, als der Schlag, der meine Brust zusammenpreßte, mir ankündigte, er habe den Fuß auf die Schwelle der Kirche gesetzt, als endlich die unwiderstehliche Anziehungskraft meine Augen auf die dem Altar entgegengesetzte Seite führte, so sehr sie sich auch anstrengten, Christus treu zu bleiben.

Mein Verfolger stand bei dem Predigtstuhl und schaute mich hartnäckiger als je an.

Von diesem Augenblicke gehörte ich ihm; kein Gottesdienst, keine Gebete, keine Ceremonie mehr.

Ich glaube, daß man mich nach dem Ritus befragte, aber ich antwortete nicht. Ich erinnere mich, daß man mich am Arm zog, und daß ich schwankte, wie ein lebloses Ding, das man von seiner Base versetzt. Man zeigte mir eine Scheere, auf der ein Sonnenstrahl seinen furchtbaren Blitz wiederscheinen ließ: ich veränderte keine Miene bei diesem Blitz. Einen Augenblick nachher fühlte ich das kalte Eisen auf meinem Halse, das Knirschen des Stahles in meinem Haare.

In diesem Augenblick kam es mir vor, als verließen mich alle meine Kräfte, als stürzte meine Seele aus meinem Körper, um zu ihm zu gehen, und ich fiel auf den Boden, seltsamer Weise nicht wie eine ohnmächtige Person, sondern wie eine Person, welche der Schlaf überwältigt hat. Ich hörte ein gewaltiges Gemurmel, dann wurde ich taub, stumm, unempfindlich. Die Ceremonie wurde mit einem furchtbaren Tumult unterbrochen.«

Die Prinzessin faltete mitleidig die Hände.

»Nicht wahr,« sprach Lorenza, »das ist ein schreckliches Ereignis, in welchem sich leicht der Dazwischentritt des Feindes Gottes und der Menschen erkennen läßt.«

»Nehmen Sie sich in Acht,« erwiederte die Prinzessin mit dem Ausdrucke zarter Theilnahme, »nehmen Sie sich in Acht, arme Frau, ich glaube, Sie haben zu viel Hang, dem Wunderbaren zuzuschreiben, was nur die Wirkung einer natürlichen Schwäche ist. Als Sie diesen Mann sahen, wurden Sie ohnmächtig, und nichts Anderes; fahren Sie fort.«

»Oh! Madame, Madame, sagen Sie mir das nicht,« rief Lorenza, »oder warten Sie wenigstens, um ein Urtheil zu fällen, bis Sie Alles gehört haben. Nichts Wunderbares!« sprach sie, »aber nicht wahr, dann wäre ich zehn Minuten, eine Viertelstunde, eine Stunde, nachdem ich in Ohnmacht gefallen, wieder zu mir gekommen? Ich hätte mich mit meinen Schwestern besprochen, ich hätte wieder Muth und Vertrauen unter ihnen gefaßt?«

»Ganz gewiß,« antwortete Madame Louise; »nun, ist es nicht so gegangen?«

»Madame,« sprach Lorenza hastig und mit dumpfem Tone, »als ich wieder zu mir kam, war es Nacht. Eine rasche, gestoßene Bewegung erschütterte mich seit einigen Minuten. Ich hob den Kopf in die Höhe, im Glauben, ich wäre unter dem Gewölbe der Kapelle oder unter den Vorhängen meiner Zelle. Ich sah Felsen, Bäume, Wolken, und mitten unter Allem dem fühlte ich einen lauen Athem, der mein Gesicht liebkoste. Ich glaubte, die Schwester Krankenwärterin lasse mir ihre Pflege angedeihen, und wollte ihr danken  . . . Madame, mein Kopf ruhte an der Brust eines Mannes, und dieser Mann war mein Verfolger. Ich schaute mich an, ich betastete mich, um mich zu versichern, ob ich lebte, oder wenigstens ob ich wachte. Ich schrie laut auf. Ich war weiß gekleidet und hatte auf der Stirne einen Kranz von weißen Rosen, wie eine Braut oder eine Todte.«

Die Prinzessin stieß einen Schrei aus; Lorenza ließ ihr Haupt in ihre beiden Hände fallen.

»Am andern Tag,« fuhr Lorenza schluchzend fort, »am andern Tag forschte ich nach der abgelaufenen Zeit; wir waren am Mittwoch. Ich war folglich drei Tage ohne Bewußtsein geblieben; was während dieser drei Tage vorgefallen ist, weiß ich durchaus nicht.«

LI.
Der Graf von Fönix

Lange Zeit überließ ein tiefes Stillschweigen die zwei Frauen, die eine ihren schmerzlichen Betrachtungen, die andere ihrem leicht begreiflichen Erstaunen.

 

Madame Louise unterbrach zuerst das Stillschweigen.

»Und Sie haben nichts gethan, um diese Entführung zu erleichtern?« fragte sie.

»Nichts, Madame.«

»Und Sie wissen nicht, wie Sie aus dem Kloster gekommen sind?«

»Ich weiß es nicht.«

»Ein Kloster ist jedoch gut geschlossen, gut bewacht, es, hat Gitter vor den Fenstern, beinahe unübersteigbare Mauern und eine Pförtnerin, welche ihre Schlüssel nicht von der Seite läßt. So ist es besonders in Italien, wo die Regeln noch strenger sind, als in Frankreich.«

»Was soll ich Ihnen sagen, Madame, da ich vergebens seit jenem Augenblick meine Erinnerungen durchwühle, ohne etwas zu finden?«

»Aber Sie haben ihm Ihre Entführung vorgeworfen?«

»Gewiß.«

»Was antwortete er Ihnen, um sich zu entschuldigen?«

»Er liebe mich.«

»Was sagten Sie ihm?«

»Er mache mir bange.«

»Sie liebten ihn also nicht?«

»Oh! nein! nein!«

»Waren Sie dessen sicher?«

»Ach! Madame, es war ein seltsames Gefühl, was ich für diesen Mann empfand. Ist er da, so gehöre ich nicht mehr mir, sondern ihm; was er will, will ich; meine Seele hat keine Macht, mein Geist hat keinen Willen mehr; ein Blick bezähmt, bezaubert mich. Bald scheint er mir bis in die Tiefe meines Herzens Gedanken zu treiben, die nicht die meinigen sind, bald ist es, als zöge er aus mir heraus Ideen, welche mir bis dahin so gut verborgen waren, daß ich sie nicht einmal geahnet hatte. Oh! Sie sehen wohl, Madame, daß hier Zauberei obwaltet.«

»Es ist wenigstens seltsam, wenn es nicht übernatürlich ist,« sprach die Prinzessin. »Doch wie lebten Sie nach der Entführung mit diesem Mann?«

»Er bezeigte mir eine innige Zärtlichkeit, eine aufrichtige Zuneigung.«

»Es war vielleicht ein verdorbener Mensch?«

»Ich glaube es nicht; im Gegentheil, er hat etwas vom Apostel in der Art und Weise, wie er spricht.«

»Ah! Sie lieben ihn, gestehen Sie es?«

»Nein, nein, Madame,« antwortete die junge Frau mit einer schmerzlichen Geberde, »nein, ich liebe ihn nicht.«

»Dann hätten Sie fliehen, die Behörden anrufen, Ihre Eltern auffordern sollen.«

»Madame, er überwachte mich dermaßen, daß ich nicht fliehen konnte.«

»Warum schrieben Sie nicht?«

»Wir hielten überall auf dem Wege in Häusern an, welche ihm zu gehören schienen, wo Jedermann ihm gehorchte. Wiederholt verlangte ich Tinte, Feder und Papier; aber diejenigen, an welche ich mich wandte, waren ohne Zweifel von ihm unterrichtet, denn nicht Einer antwortete mir.«

»Doch wie reisten Sie?«

»Anfangs in einer Postchaise; aber in Mailand fanden wir keine Postchaise mehr, sondern eine Art von rollendem Hause, in welchem wir unsern Weg fortsetzten.«

»Er war aber wohl zuweilen genöthigt, Sie allein zu lassen?«

»Ja; dann näherte er sich mir und sprach: ‚Schlafe.’ Und ich entschlummerte und erwachte erst wieder bei seiner Rückkehr.«

Madame Louise schüttelte den Kopf mit einer ungläubigen Miene und erwiederte:

»Es war nicht Ihr ernstlicher Wille, zu entfliehen, sonst wäre es Ihnen gelungen.«

»Ach! es scheint mir doch wohl, Madame  . . . Vielleicht war ich aber auch bezaubert.«

»Von seinen Liebesworten, von seinen Schmeicheleien?«

»Er sprach selten von Liebe mit mir, Madame, und außer einem Kusse auf die Stirne am Abend und einem Kusse auf die Stirne am Morgen erinnere ich mich keiner Liebkosung von ihm.«

»Seltsam, in der That seltsam!« murmelte die Prinzessin.

Doch von einem Verdachte beherrscht, fügte sie bei:

»Wiederholen Sie mir, daß Sie ihn nicht lieben.«

»Ich wiederhole es Ihnen, Madame.«

»Sagen Sie mir noch einmal, daß kein irdisches Band Sie an ihn fesselt.«

»Ich sage es Ihnen noch einmal.«

»Daß er, wenn er Sie zurückfordert, kein Recht geltend zu machen haben wird.«

»Keines!«

»Doch wie sind Sie hierher gekommen? Sprechen Sie, denn ich begreife das nicht.«

»Madame, ich benutzte einen heftigen Sturm, der uns jenseits einer Stadt, welche man, wie ich glaube, Nancy nennt, überfiel. Er verließ seinen Platz an meiner Seite und ging in die zweite Abtheilung seines Wagens, um mit einem Greise zu sprechen, der diese zweite Abtheilung bewohnte; ich sprang auf sein Pferd und floh.«

»Und was bewog Sie, Frankreich den Vorzug zu geben, statt nach Italien zurückzukehren?«

»Ich bedachte, daß ich nicht nach Rom zurückkehren konnte, weil man glauben mußte, ich hätte im Einverständnis mit diesem Mann gehandelt; ich war dort entehrt, meine Eltern würden mich nicht aufgenommen haben.

Ich beschloß also nach Paris zu fliehen und hier verborgen zu leben, oder nach irgend einer Hauptstadt zu reisen, wo ich allen Blicken und besonders den seinigen entgehen könnte.

Als ich nach Paris kam, war die ganze Stadt in Bewegung über Ihren Rückzug zu den Carmeliterinnen; Jedermann rühmte Ihre Frömmigkeit, Ihre Fürsorge für die Armen, Ihr Mitleid für die Betrübten. Das war für mich ein Lichtstrahl, Madame, ich faßte die Ueberzeugung, Sie allein wären edelmüthig genug, mich aufzunehmen, mächtig genug, mich zu beschützen.«

»Sie appelliren immer an meine Macht, mein Kind; er ist also sehr mächtig.«

»Oh! ja.«

»Lassen Sie hören, wer ist er denn? Aus Zartgefühl habe ich bis jetzt diese Frage verschoben; doch wenn ich Sie beschützen soll, muß ich wissen, gegen wen.«

»Oh! Madame, auch hierüber kann ich Ihnen durchaus, keine Aufklärung geben. Ich weiß ganz und gar nicht, wer und was er ist: ich weiß nur, daß ein König nicht mehr Achtung, ein Gott nicht mehr Anbetung einflößt, als die Leute für ihn haben, denen er sich enthüllt.«

»Aber sein Name? wie heißt er?«

»Madame, ich habe ihn mit sehr verschiedenen Namen nennen hören, es sind mir jedoch nur zwei im Gedächtniß geblieben. Der eine ist der, welchen ihm der von mir bereits erwähnte Greis gibt, der unser Reisegefährte war von Mailand bis zu der Stunde, wo ich ihn verlassen habe: der andere ist der, welchen er sich selbst gab.«

»Wie hieß der Name, mit dem ihn der Greis nannte?«

»Acharat  . . . ist das nicht ein antichristlicher Name, Madame?«

»Und der, welchen er sich selbst gab?«

»Joseph Balsamo.«

»Und er?«

»Er!  . . . kennt die ganze Welt, erräth die ganze Welt; er ist Genosse von allen Zeiten: er lebte in allen Zeitaltern; er spricht  . . . oh! mein Gott! vergeben Sie ihm diese Blasphemien! er spricht von Alexander, von Cäsar, von Karl dem Großen, als ob er sie gekannt hätte, und diese Leute sind doch, wie ich glaube, vor sehr langer Zeit gestorben; aber auch von Kaiphas, von Pilatus, von unserem Herrn Jesus Christus, gerade als ob er seinem Märtyrerthum beigewohnt hätte.«

»Er ist also ein Charlatan,« versetzte die Prinzessin.

»Madame, ich weiß nicht genau, was im Französischen der Name bedeutet, den Sie so eben ausgesprochen, aber ich weiß, daß es ein gefährlicher, furchtbarer Mann ist, vor dem sich Alles beugt, vor dem Alles fällt, Alles zusammensinkt, den man für wehrlos hält, während er bewaffnet ist, den man allein glaubt, während er Menschen aus der Erde hervorruft. Und dies ohne Kraftanwendung, ohne Gewalt, mit einem Worte, einer Geberde,  . . . lächelnd.«

»Es ist gut,« sprach die Prinzessin, »wer dieser Mensch auch sein mag, seien Sie unbesorgt, Sie sollen beschützt werden.«

»Durch Sie, nicht wahr, Madame?«

»Ja, durch mich, und zwar so lange, als Sie nicht selbst auf diesen Schutz Verzicht leisten werden. Aber glauben Sie nicht mehr, und suchen Sie mich besonders nicht an die übernatürlichen Erscheinungen glauben zu machen, welche Ihr kranker Geist erzeugt hat. Die Mauern von Saint-Denis werden in jedem Fall für Sie ein sicherer Wall gegen die höllische Macht sein, und sogar gegen eine Macht, welche noch viel mehr zu fürchten ist, gegen die menschliche Macht. Sagen Sie nun, Madame, was gedenken Sie zu thun?«

»Mit diesen Juwelen, welche mir gehören, gedenke ich meine Mitgift in ein Kloster zu bezahlen, in dieses, wenn es möglich ist.«

Hiebei legte Lorenza auf einen Tisch kostbare Armspangen, werthvolle Ringe, einen prächtigen Diamant und herrliche Ohrgehänge. Alles zusammen mochte etwa zwanzig tausend Thaler werth sein.

»Diese Juwelen gehören Ihnen?« fragte die Prinzessin.

»Sie gehören mir, Madame, er hat sie mir geschenkt und ich gebe sie Gott zurück. Ich wünsche nur Eines.« »Sprechen Sie.«

»Daß sein arabisches Pferd Dscherid, das Werkzeug meiner Befreiung, ihm zurückgegeben werde, wenn er es fordert.«

»Doch Sie, nicht wahr, Sie wollen um keinen Preis zu ihm zurückkehren?«

»Ich gehöre nicht ihm.«

»Es ist wahr, Sie haben es mir gesagt. Sie wollen also fortwährend in das Kloster von Saint-Denis eintreten, Madame, und hier die Religionsübungen fortsetzen, welche in Subiaco durch das seltsame Ereigniß, das Sie mir erzählt, unterbrochen worden sind?«

»Das ist mein innigster Wunsch, Madame, und ich siehe Sie auf meinen Knieen um Gewährung an.«

»Seien Sie ruhig, mein Kind,« sprach die Prinzessin, »von heute an werden Sie unter uns leben, und wenn Sie uns bewiesen haben, wie viel Ihnen daran gelegen ist, diese Gunst zu erreichen, wenn Sie durch das musterhafte Benehmen, das ich von Ihnen erwarte, dieselbe verdient haben, dann werden Sie dem Herrn gehören, und ich stehe Ihnen dafür, Niemand soll Sie von Saint-Denis entführen, wenn die Superiorin über Ihnen wacht.«

Lorenza stürzte sich zu den Füßen ihrer Beschützerin und ergoß sich in Ausdrücken des zärtlichsten, des aufrichtigsten Dankes.

Plötzlich aber erhob sie sich auf ein Knie, horchte, erbleichte, zitterte.

»Oh! mein Gott!« sagte sie, »mein Gott! mein Gott!«

»Was?« fragte Madame Louise.

»Mein ganzer Körper zittert, sehen Sie es nicht? Er kommt! er kommt!«

»Wer?«

»Er, der geschworen hat, mich zu verderben.«

»Dieser Mann?«

»Ja, dieser Mann. Sehen Sie nicht, wie meine Hände zittern?«

»In der That.«

»Oh!« rief sie, »der Schlag in mein Herz, er naht, er naht.«

»Sie täuschen sich.«

»Nein, nein, Madame. Wider meinen Willen zieht er mich an, halten Sie mich zurück, halten Sie mich zurück.«

Madame Louise nahm die junge Frau beim Arm und sprach:

»Beruhigen Sie sich doch, mein armes Kind; mein Gott, und wäre er es auch, Sie sind hier in Sicherheit.«

»Er naht! er naht! sage ich Ihnen,« rief Lorenza, erschrocken, vernichtet, die Augen starr, den Arm nach der Thüre ausgestreckt.

»Wahnsinn! Wahnsinn!« sprach die Prinzessin. »Dringt man so bei Madame Louise von Frankreich ein?  . . . Dieser Mann müßte der Ueberbringer eines Befehls vom König sein.«

»Oh! Madame, ich weiß nicht, wie er hereingekommen ist,« rief Lorenza sich zurückwerfend; »aber ich weiß mit Bestimmtheit, er steigt die Treppe herauf  . . . er ist zehn Schritte von hier  . . . kaum  . . . hier ist er!  . . .«

Plötzlich öffnete sich die Thüre; die Prinzessin wich unwillkührlich erschrocken über dieses seltsame Zusammentreffen zurück.

Eine Schwester erschien.

»Wer ist da?« fragte Madame, »und was wollen Sie?«

»Madame,« antwortete die Schwester, »ein Edelmann ist so eben im Kloster erschienen und will Eure Königliche Hoheit sprechen.«

»Sein Name?«

»Der Herr Graf von Fönix.«

»Ist er es?« fragte die Prinzessin Lorenza, »kennen Sie diesen Namen?«

»Ich kenne diesen Namen nicht, aber er ist es, Madame, er ist es.«

»Was will er?« fragte die Prinzessin die Nonne.

»Beauftragt mit einer Sendung an den König von Frankreich durch Seine Majestät den König von Preußen, wünscht er, wie er sagt, die Ehre zu haben, Eure Königliche Hoheit eine Minute zu sprechen.«

Madame Louise dachte einen Augenblick nach, wandte sich dann gegen Lorenza um und sprach:

»Gehen Sie in dieses Cabinet.«

Lorenza gehorchte.

»Und Sie, meine Schwester,« fuhr die Prinzessin fort, »lassen Sie den Herrn eintreten.«

Die Schwester verbeugte sich und ging ab.

Die Prinzessin versicherte sich, daß die Thüre des Cabinets geschlossen war, kehrte zu ihrem Fauteuil zurück, setzte sich und erwartete nicht ohne eine gewisse Unruhe das Ereigniß, welches in Erfüllung gehen sollte.

Beinahe in demselben Augenblick erschien die Schwester wieder.

Hinter ihr schritt der Mann, der sich, wie wir gesehen, am Tage der Vorstellung beim König unter dem Namen des Grafen von Fönix hatte ankündigen lassen.

Er hatte dieselbe Kleidung wie damals, nämlich eine in ihrem Schnitt sehr strenge preußische Uniform; er trug die militärische Perrücke und den schwarzen Kragen; seine großen, so ausdrucksvollen Augen senkten sich in Gegenwart von Madame Louise, aber nur um so viel Achtung zu zollen, als ein Mensch, so hoch er auch als einfacher Edelmann gestellt sein mag, einer Tochter von Frankreich an Achtung schuldig ist.

 

Sogleich aber schlug er sie wieder auf, als hätte er zu große Demuth zu offenbaren befürchtet, und sprach:

»Madame, ich danke Eurer Königlichen Hoheit für die Gunst, die sie mir zu erweisen die Gnade hatte. Ich zählte indessen darauf, denn ich weiß, daß Eure Hoheit edelmüthig Alles unterstützt, was unglücklich ist.«

»In der That, mein Herr, ich versuche es,« sprach die Prinzessin voll Würde, denn sie hoffte nach einer Unterredung von zehn Minuten denjenigen niederzuschmettern, der Schutz von Andern forderte, nachdem er seine eigenen Kräfte mißbraucht hatte.

Der Graf verbeugte sich, ohne daß es schien, als hätte er den Doppelsinn der Worte der Prinzessin begriffen.

»Was vermag ich für Sie, mein Herr?« fuhr Madame Louise in demselben ironischen Tone fort.

»Alles, Madame.«

»Sprechen Sie.«

»Eure Königliche Hoheit, die ich ohne wichtige Beweggründe gewiß nicht in der Zurückgezogenheit, die sie sich erkohren, belästigt haben würde, hat, wenigstens wie ich glaube, einer Person, die mich in jeder Beziehung interessirt, eine Zufluchtsstätte gegeben.«

»Wie heißt diese Person, mein Herr?«

»Lorenza Feliciani.«

»Und was ist diese Person für Sie? Ist es Ihre Verbündete, Ihre Verwandtin, Ihre Schwester?«

»Es ist meine Frau.«

»Ihre Frau?« sprach die Prinzessin, indem sie die Stimme erhob, um im Cabinet gehört zu werden; »Lorenza Feliciani ist die Gräfin von Fönix?«

»Lorenza Feliciani ist die Gräfin von Fönix, ja, Madame,« antwortete der Graf mit der größten Ruhe.

»Ich habe keine Gräfin von Fönix unter den Carmeliterinnen, mein Herr,« versetzte trocken die Prinzessin.

Doch der Graf betrachtete sich noch nicht als geschlagen und fuhr fort:

»Madame, vielleicht ist Eure Hoheit noch nicht ganz überzeugt, daß Lorenza Feliciani und die Gräfin von Fönix eine und dieselbe Person sind?«

»Nein, ich gestehe es, und Sie haben richtig errathen; meine Ueberzeugung ist in dieser Beziehung noch nicht vollständig.«

»Es beliebe Eurer Hoheit, Befehl zu geben, daß Lorenza Feliciani vorgeführt, werde, und sie wird keinen Zweifel mehr bewahren. Ich bitte Eure Hoheit um Verzeihung wegen meiner Beharrlichkeit, aber ich bin dieser Frau zärtlich zugethan, und sie selbst beklagt es, wie ich glaube, daß sie von mir getrennt ist.«

»Glauben Sie das?«

»Ja, Madame, ich glaube es, so armselig auch mein Verdienst sein mag.«

»Oh!« dachte die Prinzessin, »Lorenza hat wahr gesprochen; dieser Mensch ist in der That ein gefährlicher Mensch.«

Der Graf beobachtete eine ruhige Haltung und verschloß sich in die Schranken der strengsten Höflichkeit.

»Versuchen wir es zu lügen,« dachte Madame Louise.

»Mein Herr,« sprach sie, »ich kann Ihnen nicht eine Frau zurückgeben, die nicht hier ist. Ich begreife, daß Sie diese Frau mit so viel Dringlichkeit suchen, wenn Sie dieselbe wirklich lieben, wie Sie sagen; doch wenn Sie eine Aussicht haben wollen, sie zu finden, so suchen Sie anderswo.«

Der Graf hatte bei seinem Eintritt einen raschen Blick auf alle Gegenstände geworfen, welche das Zimmer von Madame Louise enthielt, und seine Augen hatten einen Moment, nur einen Moment, doch dieser einzige Blick hatte genügt, auf dem Tische verweilt, der in einer dunklen Ecke des Zimmers stand, und auf diesem Tische lagen die Juwelen, welche Lorenza als ihre Mitgift für das Kloster der Carmeliterinnen angeboten. An dem Funkeln, das sie im Schatten auswarfen, hatte sie der Graf von Fönix erkannt.

»Wenn Eure Königliche Hoheit ihre Erinnerungen zu Hülfe rufen wollte,« sprach der Graf, »es ist dies eine Gewalt, die Sie sich anzuthun die Gnade haben mögen, so würden Sie sich entsinnen, daß Lorenza Feliciani so eben in diesem Zimmer gewesen ist, da sie auf jenen Tisch die Juwelen gelegt, welche noch dort liegen, und sich dann zurückgezogen hat, nachdem ihr die Ehre zu Theil geworden, mit Eurer Königlichen Hoheit sich zu besprechen.«

Der Graf von Fönix faßte gleichsam im Fluge den Blick aus, den die Prinzessin nach dem Cabinet warf.

»Sie hat sich in jenes Cabinet begeben,« vollendete er.

Die Prinzessin erröthete, der Graf fuhr fort:

»Ich erwarte nur noch das Belieben Ihrer Hoheit, um ihr zu befehlen, daß sie eintrete, was sie, wie ich gar nicht zweifle, auf der Stelle thun wird.«

Die Prinzessin erinnerte sich, daß sich Lorenza von innen eingeschlossen hatte, und daß sie folglich nichts zwingen konnte, herauszukommen, als der Impuls ihres eigenen Willens. Sie suchte den Aerger, den sie darüber empfand, daß sie vergebens vor dem Manne gelogen, vor dem man nichts verbergen konnte, nicht länger zu verhehlen, und erwiederte:

»Aber wenn sie nun hereinkommt, was wird sie thun?«

»Nichts, Madame, sie wird nur Eurer Hoheit sagen, daß sie mir zu folgen wünsche, da sie meine Frau sei.«

Dieses letzte Wort beruhigte die Prinzessin, denn sie erinnerte sich der Betheurungen von Lorenza.

»Ihre Frau,« sagte sie, »sind Sie dessen sicher?«

Die Entrüstung drang durch diese Worte hervor.

»Es hat in der That den Anschein, als glaubte mir Eure Hoheit nicht,« entgegnete der Graf mit höflichem Tone. »Es ist indessen nichts Unglaubliches, daß der Graf von Fönix Lorenza Feliciani geheirathet hat, und daß er, da er sie geheirathet, seine Frau zurückfordert.«

»Abermals seine Frau,« rief Madame Louise voll Ungeduld, »Sie wagen zu behaupten, Lorenza Feliciani sei Ihre Frau?«

»Ja, Madame,« antwortete der Graf mit vollkommen natürlichem Ausdruck, »ich wage es, dies zu behaupten, denn es ist so.«

»Verheirathet, Sie sind verheirathet?«

»Ich bin verheirathet.«

»Mit Lorenza?«

»Mit Lorenza.«

»Auf gesetzliche Weise?«

»Allerdings, und wenn Sie auf einer Ableugnung beharren, welche mich verletzt, Madame  . . .«

Nun! was werden Sie thun?«

»Ich werde Ihnen meinen vollkommen geordneten und von dem Priester, der uns getraut, unterzeichneten Heirathsschein vorlegen.«

Die Prinzessin bebte, so viel Ruhe brach ihre Ueberzeugung.

Der Graf öffnete eine Portefeuille und entfaltete ein viereckig zusammengelegtes Papier.

»Hier ist der Beweis von dem, was ich sage, Madame, sowie von dem Rechte, mit welchem ich diese Frau zurückfordere; die Unterschrift dient als Urkunde: will Eure Hoheit den Schein lesen und die Unterschrift betrachten?«

»Eine Unterschrift,« murmelte die Prinzessin mit einem Zweifel, der noch viel demüthigender war, als es ihr Zorn gewesen; »doch wenn diese Unterschrift  . . .«

»Diese Unterschrift ist die des Pfarrers von St. Johann in Straßburg, welchen der Herr Prinz Louis, Cardinal von Royan, sehr gut kennt, und wenn Seine Eminenz hier wäre  . . .«

»Der Herr Cardinal ist gerade hier,« rief die Prinzessin, entflammte Blicke auf den Grafen heftend. »Seine Eminenz hat Saint-Denis nicht verlassen, sie befindet sich in diesem Augenblick bei den Stiftsherren der Kathedrale, und es ist folglich nichts leichter, als die Bewahrheitung, die Sie uns vorschlagen.«

»Das ist ein großes Glück für mich, Madame,« antwortete der Graf, indem er phlegmatisch seinen Schein wieder in sein Portefeuille steckte, »denn durch diese Bewahrheitung werde ich hoffentlich den ganzen ungerechten Argwohn, den Eure Hoheit gegen mich gefaßt hat, sich zerstreuen sehen.«

»So viel Unverschämtheit empört mich in der That,« sprach die Prinzessin und schüttelte heftig ihre Glocke. »Meine Schwester, meine Schwester!«

Die Nonne, welche kurz zuvor den Grafen von Fönix eingeführt hatte, lief herbei.

»Mein Piqueur soll sogleich zu Pferde steigen und dieses Billet dem Herrn Cardinal von Rohan überbringen,« sprach die Prinzessin; »man wird ihn im Kapitel der Kathedrale finden; er komme ohne Verzug hierher, ich erwarte ihn.«

Und während die Prinzessin sprach, schrieb sie hastig ein paar Zeilen, welche sie der Nonne übergab. Dann fügte sie leise bei:

»Man stelle zwei Schützen von der Maréchaussée in den Gang und Niemand entferne sich ohne meine Erlaubniß, geht!«

Der Graf hatte die verschiedenen Phasen des bei Madame Louise nun festgestellten Entschlusses, mit ihm bis zum Ende zu kämpfen, verfolgt, und während die Prinzessin schrieb, ohne Zweifel entschlossen, ihm den Sieg streitig zu machen, näherte er sich dem Kabinet und sprach, das Auge auf die Thüre geheftet, die Hände ausgestreckt und von einer mehr methodischen, als nervösen Bewegung geschüttelt, ganz leise einige Worte.

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