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Die Prinzen von Orleans

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Auf den Boulevards selbst war eine große Bewegung der Neugier und ängstlichen Erwartung bei den zahlreichen Spaziergängern sichtbar. Von der Rue Rivoli an, bis zu den Boulevards hörte man von allen Seiten wildes tobendes Geschrei, Waffengeklirr, sah man Säbel blinken, Omnibus umstürzen, und die Municipalgardisten im Kampfe begriffen mit der verwegenen Straßenjugend, die Barricaden errichten wollte. Jenseit der Boulevards dagegen, von der Mitte der Rue Laffitte an, tiefer Friede; Cabriolets, Omnibus, Frachtfuhren und Fiaker wie gewöhnlich; überall Ordnung, Ruhe; alle Läden offen, Käufer und Verkäufer in friedlichem Verkehr; nirgend etwas, was einem Auflauf oder einer Empörung nur von weit m ähnlich sah. Während solchergestalt in einem Theile der unermeßlichen Hauptstadt Bürgerblut floß von Bürgerhänden vergossen, lebten die übrigen Theile in der größten Sorglosigkeit und Unwissenheit, und erfuhren erst durch die Zeitungen, was eine Viertel- oder eine halbe Stunde weit von ihnen vorgefallen war.

Gegen fünf Uhr war die Menschenmenge noch compacter geworden. Die Nationalgarde war fast den Tag ganzen über nicht zu sehen; man hatte sie auf Dienstag Morgen einberufen, in der Nacht aber wieder abbestellt, und erst Nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr wurde in den verschiedenen Quartieren Appell geschlagen. Um 6 Uhr erst sah man mehrere Bataillone Nationalgarde über die Boulevards ziehen mit zahlreichen Gefolgen von Arbeitern, welche die Marseillaise – nicht sangen, sondern brüllten, und nach jeder Strophe: »Vive la réforme! Vive la garde nationale!« schrieen. Nach und nach verlief sich die Menge. Für die Neugierigen gab [ 73 ] es nichts zu sehen, für die Unruhestifter nichts zu thun, und Abends 7 Uhr hatte das Centrum der Stadt bereits wieder das Aussehen, welches es gewöhnlich erst gegen Mitternacht hat: alle Läden geschlossen, mit Ausnahme der Kaffeehäuser, Restaurateurs und Weinwirthschaften. Und ab und zu ließ sich auf den Straßen der donnernde Gesang der Marseillaise oder eines andern revolutionairen Liedes vernehmen. Ueber den Carrouselplatz konnte man nicht mehr hinüber; in allen Seitenstraßen, die von der Rue Saint-Honoré in die Rue Rivoli münden, stand ebenfalls Militair und ließ Niemand durch. Die Stadt glich einer bedrohten Festung. Straßen und Plätze von Bayonnetten starrend; der Pontneuf und die Quais mit Artillerie besetzt; kein Quartier, wo nicht Fußvolk und Reiterei marschfertig aufgestellt war bei angezündetem Bivouakfeuer. »Der morgende Tag wird stürmisch werden,« sagten beim Nachhausegehen Leute, die den Gang der pariser Emeuten aus vieler Erfahrung kannten.

Diesem, der Natur der Sache nach nur partiellen Berichte eines Augenzeugen über den Anfang des Kampfes, lassen wir nun den eigentlichen Hergang in einem Gesammtüberblicke folgen.

Gegen 11 Uhr waren Colonnen von Arbeitern aus den Vorstädten, und von Studenten, angeführt von zwei Nationalgardisten auf den Concorde-Platz gerückt; eine dieser Colonnen drang über den Pont de la Concorde gegen die Deputirtenkammer vor, wo sich ihr eine andere von Gros-Caillou kommend, anschloß. Der Haufe zwang einen vorfahrenden Deputierten aus dem Wagen zu steigen und den Hut abzunehmen; man schrie: »Hut ab! nieder mit den Aristokraten!« Ein anderer Deputierter mußte gleichfalls seinen Wagen verlassen; beide mußten ihre Namen nennen und eine Menge von Fragen beantworten, worauf man sie zu Fuß sich entfernen ließ. Zwischen [ 74 ] 11 und 12 Uhr erschien plötzlich eine compactere Masse von 5 bis 6000 Mann vor dem Palaste der Deputiertenkammer und schrie: »Es lebe die Reform! nieder mit Guizot!« Die Thore waren geschlossen, aber einigen gelang es die Colonmaden hinaufzudringen, wo sie, nach vergeblichen Versuchen die Thüren zu sprengen, sich begnügten die Fenster zu zertrümmern. Einige erreichten sogar wirklich das Innere und besetzten mit Gewalt die Tribunen des Publikums und der Nationalgarde. Inzwischen wurden die Eingänge von den Beamten der Kammer, welche zur Nationalgarde gehörten, besetzt und jene Männer in Blousen, welche ins Innere gedrungen waren, wieder hinausgeworfen, und dann die Thore geschlossen. In diesem Augenblicke erschien General Tiburce Sebastiani, Commandant der ersten Militairdivision, mit einem Bataillon des 69. Infanterieregiments und einer Schwadron Dragoner, welche in kurzer Zeit den Platz vor der Kammer säuberten und das Volk auf den Concordeplatz zurücktrieben. Einiger Widerstand mit Steinwürfen führte, nachdem die Mahnungen der Polizei-Commissare fruchtlos geblieben waren, zu einem Angriffe der Kavallerie mit gezogenen Säbeln.

Gegen 12 Uhr lärmte ein Haufe von Männern in Blousen mit dem Rufe: »Nieder mit Guizot« vor dem Hotel des Auswärtigen; es wurden einige Steine gegen die Fenster geworfen, aber weiter schien die Menge nicht zu Gewaltthätigkeiten aufgelegt zu sein, als ein junger Bursche plötzlich einen schweren Stein gegen das Portal warf. Vier Männer in Nationalgarden-Uniform stürzten auf dies Signal vor und schienen einen Versuch machen zu wollen die Thür zu sprengen. Allein die im Hofe des Hotels aufgestellten Municipalgarden luden nun ihre Flinten und säuberten ohne [ 75 ] Mühe und ohne Gewalt den Platz vor dem Hause, der auch seitdem frei gehalten wurde.

Um 2 Uhr waren die Boulevards von der Rue Mont- martre bis zur Madeleine, so wie auch die Rue Royale und der Concorde-Platz, die Chauffe d'Antin und die Rue Louis le Grand von einer unzähligen Volksmenge angefüllt, welche die Municipalgarde vergeblich durch Marschmanöver fortzudrängen suchte. Hie und da hielten starke Abtheilungen Dragoner. Auf den Champs-Elysées wurden die Lampen neben dem Rond-Point zerschlagen, die eisernen Kandelaber umgerissen, die jungen Bäume gefällt, die Bänke von den Steinsockeln gebrochen und damit an den Ecken der Straßen, welche in den Faubourg St. Honoré führen, Barricaden errichtet. Als die Kavallerie erschien, zündete die Menge vor dem Hauptzugange ein großes Feuer an, in welches man alle an den Seiten der Spaziergänge stehenden Stühle, Säcke mit Tannenzapfen und zuletzt sogar einen ganzen Omnibus warf, von dem am nächsten Morgen nur noch das Eisenwerk zu sehen war. Hierauf ward ein neben dem Panorama von der Schlacht bei Eylau gelegenes Wachthaus, welches von 6 Soldaten besetzt war, angegriffen; ein Arbeiter kletterte über das Fenster hinein; die andern folgten, die Soldaten flohen in aller Eile (vielleicht um Blutvergießen zu verhindern) und in wenigen Augenblicken fand das Gebäude in Flammen. Ein Haufe wilden Gesindels ohne Führer, dessen einziger Zweck Plünderung war, überfiel, verbrannte und plünderte das Octroi-Amt an der Barriere du Roule, das Wachthaus desgleichen und alle anderen Octroi-Aemter an den Champs-Elysées. Omnibus-Bureaux, Fiakerstände und selbst mehrere Bäume theilten dasselbe Schicksal. Der electriche Telegraph neben jener Barriere ward zerstört. Die Einnahmen des Octroi-Amtes, gegen 3000 Francs, wurden [ 76 ] fortgeschleppt; sonst fand wenig Plünderung statt. Auch die Barrieren von Courcelles und de l'Etoile wurden zerstört; ebenso die kleinen detaschirten Gebäude; die Gaslampen wurden in vielen Straßen zerschmettert; hie und da auch die eisernen Pfeiler zu Boden gerissen. In der Rue Duphot bemächtigte die Menge sich eines Fiakers und suchte eine Barricade aufzuwerfen; die Straße ward aber von den Municipalgarden gesäubert. Bis 4 Uhr concentrierte sich die Emeute im Faubourg St. Honore bis zum Palais Royal und den anstoßenden Straßen. Die Verwirrung war so groß, daß eine Beschreibung unmöglich ist. Das Volk versuchte an fünf verschiedenen Punkten (in der Rue St. Honoré, der Rue St. Hyacinthe und der Rue des Pyramides) Barricaden aufzuwerfen, aber kaum war ein Anfang gemacht, so nahmen die Soldaten die Position und trieben die Haufen weg. Oberst Bilfeldt, Commandant der Tuilerieen, der mit zwei Compagnien ausrückte, erhielt einen Steinwurf an die Brust.

Gegen Abend erst zeigte sich die Nationalgarde. Fast die ganze 9. Legion versammelte sich im Faubourg St. Antoine unter ihrem Obersten; ein Bataillon hielt mehrere Stunden lang die Place des Victoires besetzt. Um 9 Uhr durchzog ein Haufe von 50 Personen, die Marseillaise brüllend, das Quartier der Schulen und plünderte zwei Waffenläden; Patrouillen zerstreuten indeß diese Schreier sehr bald und nach einer halben Stunde war in jenem Quartier Alles wieder ruhig. Auch in der Rue de Rivoli vor dem Finanzministerium wurden Pflastersteine zu einer Barricade aufgethürmt, aber auch dort ward die Menge von den Truppen verdrängt. Im Faubourg St. Honoré wurden drei Waffenläden geplündert; die Vorräthe waren indeß meistens vorher entfernt worden und das Volk fand wenig vor. Ein furchtbarer Angriff ward auf einen Laden der Rue de Richelieu [ 77 ] gemacht, aber die Ankunft einer Schwadron Kuirasiere verscheuchte den tobenden Haufen. In dieser Gegend waren Barricaden aus umgestürzten Omnibussen, Fiakern und Karren errichtet.

Alle diese Unruhen fanden eine gleichzeitige Wiederholung in verschiedenen Stadttheilen. Gegen hundert Personen plünderten schon einen Bäckerladen in der Rue de Colonnes und schleppten Brot und Brennholz fort, das sie nachher auf den Straßen größtentheils verstreuten.

An andern Punkten wurden Laternen eingeworfen, Geländer abgerissen u. dgl. m. Die Eingänge zu den Tuilerieen, so wie der Garten des Palais Royal waren von 5 Uhr Morgen an geschlossen geblieben; der Carouselplatz war von dem 5. Infanterieregimente und Dragonern besetzt. Gegen 5 Uhr waren alle Hauptstraßen voll Menschen, namentlich die Boulevards bei der Porte Saint Denis und der Porte Saint Martin. Hin und wieder wirbelte jetzt in den einzelnen Arrondissements der »Rappel«, der die Nationalgarden auf ihre Sammelplätze berief. Eine Deputation der jungen Leute der Schulen verfügte sich zum Bureau des »National« und zu Herrn Odilon-Barrot, um anzufragen was sie thun sollten. Sie erhielten den Rath sich ruhig zu verhalten. Um 7 Uhr Abends kam nichs desto weniger ein Haufe, von zwei Trommelschlägern angeführt, die Rue St. Louis herab und besetzte alsbald das ganze Quartier von der Rue St. Martin bis zur Rue du Temple, welche von Truppen gedeckt war. Die Gaslampen waren ausgelöscht. Gleichzeitig rottete sich ein großer Haufe hinter einer Barricade in der Rue de l'Arbre Sec zusammen; die Position ward jedoch von der Nationalgarde der 9. Legion wieder genommen.

 

Um dieselbe Zeit (9 Uhr Abends) ward der Waffenladen des Hrn. Blanchard in der Rue de Clery gesprengt und [ 78 ] 35 Flinten nebst 8 bis 9 Paar Pistolen wurden weggenommen. Als das Volk anfing den Laden anzugreifen, rief Hr. Blanchard denen draußen zu, er sei bewaffnet, und wenn sie einzudringen versuchten, so müßten sie wenigstens Einen tödten. »Nichts liegt uns ferner,« antwortete man, »als Sie oder Ihre Familie zu beleidigen; aber wir müssen Waffen haben.« So erzählte Hr. Blanchard selbst. Zehn Minuten nachher kamen etwa 20 Nationalgardisten vorüber, die, als sie den Vorfall erfuhren, ihre Flinten luden.

Um 10 Uhr waren alle Barricaden in der Rue de Clery und den anstoßenden kleinen Straßen verlassen, der Boulevard St. Denis und ein Theil der Rue St. Honoré war von Truppen gesperrt. Patrouillen von Nationalgarden durchzogen die Straßen, welche in der tiefsten Finsterniß lagen. In dem Theile des Marais, welcher zwischen der Rue du Temple und der Rue St. Martin liegt, hatten bewaffnete Gruppen sich hinter Barricaden verschanzt. Ein gleicher bewaffneter Haufe hatte in der Rue St. Denis eilig eine Barricade aus Pflastersteinen aufgeworfen und feuerte auf eine Patrouille, aber ein Angriff von Municipalgardisten trieb ihn in die Flucht. Im Quartier der Märkte wurden von den Nationalgarden einige Verhaftungen vorgenommen und die Posten dort verdoppelt.

Um Mitternacht war durch die militairischen Maßregeln die Fortsetzung des Tumultes im Faubourg St. Honoré unmöglich gemacht; Alles war dort ruhig und nur Patrouillen durchzogen die stillen Straßen, die Boulevards und Quais. Dagegen kam es zu Barricadengefechten in den Straßen Grenetat, Tiquetonne, Bourg-l'Abbé und Transmonain, wobei mehrere Personen getödtet und verwundet wurden. Die Insurgenten waren nur zum Theil bewaffnet, und ihre Munition war sehr bald erschöpft. [ 79 ] Fünf Gefangene wurden in ein Haus de Rue Beaubourg gebracht, wo ihre Gefährten sie zu befreien suchten. Dies veranlaßte ein hitziges Gefecht, in welchem ein Municipalgardist und ein junger Mann getödtet wurden. Zuletzt blieben indeß die Municipalgardisten Sieger. In der Rue des Batignolles ward ein Posten von 12 Soldaten überrumpelt und entwaffnet, und die Angreifer versuchten nicht nur die Barriere anzuzünden, sondern auch die Läden zu plündern; es gelang jedoch den herbeieilenden Nationalgarden, freilich nicht ohne Mühe, dies zu verhindern.

Während der Nacht bivouakirten über 6000 Mann Linientruppen, bei lodernden Wachtfeuern auf den Boulevards; der Carrouselplatz war von einer starken Militairmacht besetzt. Im Laufe des Abends erschien der König mit den Herzogen von Nemours und von Montpensier und ließ die Truppen und Nationalgarden, die ihn mit lautem Zuruf begrüßten, Revue passieren. In allen Hauptstraßen waren den Tag über die Läden und selbst viele Restaurationen und Kaffeehäuser geschlossen. Die Stadt wimmelte von Truppen.

Man zählte bereits viele Getödtete und Verwundete, unter den Todten mehrere Frauen; eine alte Frau war bei einem Cavallerieangriffe auf dem Concordeplatz von dem stürzenden Pferde eines Municipalgardisten erschlagen worden. Viele Personen mußten, um sich zu retten, in die Abzugskanäle des Platzes springen. Eine große Zahl war verhaftet worden. Hinsichtlich der Haltung der bewaffneten Macht lauten nach dem Parteistandpunkte die Berichte verschieden. Die meisteriellen Blätter rühmten die Mäßigung und musterhafte Geduld, welche Truppen und Municipalgarden dem mit Steinen werfenden Volke entgegensetzten; die Opositionsblätter dagegen klagten über die Brutalität, mit welcher Verhaftete bei den Haaren gerissen und mit Säbeln [ 80 ] geschlagen worden seien. Vor dem Ministerium des Auswärtigen stürzte ein Municipalgardist mit dem Pferde und ward vom Pöbel grausam gemißhandelt; einige Männer aus dem Volke aber befreiten ihn und brachten ihn zu einem Wundarzte. – Auf dem Bastilleplatze wurde ein Mann, den man für einen verkleideten Stadtsergeanten hielt, mit Stockschlägen und Messerstichen furchtbar zugerichtet.

Ein General, welcher sich in der Nähe der Barricade in der Rue d'Alger befand und an dem Angriffe gegen das Volk Theil nahm, ward augenblicklich entwaffnet und seine Epauletten wurden ihm abgerissen. Zwei Surveillans des Schlosses befreiten ihn.

Anklage-Akte gegen die Minister

Während solchergestalt um das Palais Bourbon die Emeute tobte, hatte die Deputiertenkammer, welche doch auch ihren Theil von dem draußen angerichteten Unheil zu verantworten hatte, als ob nichts vorgefallen sei, den Gesetzentwurf – über die Bank von Bordeaux berathen. Unter den ungeduldigen Unterbrechungen der überfüllten Tribünen schleppte die Discussion sich von 1 bis 5 Uhr hin. Während der Sitzung überreichte Hr. Odilon-Barrot dem Präsidenten ein zusammengefaltetes Papier, den Anklage-Antrag gegen die Minister enthaltend. Aber der Präsident nahm keine Notiz davon; die Discussion ward fortgesetzt und als sie zu Ende war, erklärte der Präsident die Sitzung für geschlossen. [ 81 ] Hr. O-Barrot machte ihn jetzt darauf aufmerksam, daß er einen, von vielen Deputierten unterzeichneten Antrag eingereicht habe, aber der Präsident antwortete: »er brauche den Einlauf von Anträgen nicht eher anzuzeigen, als bis deren Lesung von den Abtheilungen genehmigt sei. Die Proposition werde erst nächsten Donnerstag an die Abtheilungen gelangen.« Damit trennte sich die Kammer in großer Aufregung.

Jener von 53 Deputierten unterzeichnete Anklage-Antrag aber lautete:

»Wir beantragen, die Minister in Anklage stand zu versetzen, als schuldig

– 1) nach Außen die Ehre und die Interessen Frankreichs verrathen zu haben;

– 2) die Prinzipien der Constitution verfälscht, die Garantieen der Freiheit verletzt und die Rechte der Bürger angetastet zu haben;

– 3) durch eine planmäßige Corruption versucht zu haben, an die Stelle des freien Ausdrucks der öffentlichen Meinung die Berechnungen des Sonder-Interesses zu setzen und so die Repräsentativ-Verfassung zu entstellen;

– 4) im ministeriellen Interesse mit den öffentlichen Aemtern so wie mit allen Attributen und Vorrechten der Macht Handel getrieben zu haben;

– 5) in demselben Interesse die Finanzen des Landes zerrüttet und dadurch Kraft und Größe der Nation compromittiert zu haben;

– 6) gewaltsamer Weise die Bürger eines, jeder freien Verfassung inhärirenden Rechtes beraubt zu haben, dessen Ausübung ihnen durch die Charte, die Gesetze und das Herkommen verbürgt war;

– 7) endlich durch eine offenbar gegenrevolutionaire Politik alle Errungenschaften unserer beiden Revolutionen wieder in Frage gestellt und das Land in eine heftige Verwirrung gestürzt zu haben. – Odilon-Barrot, Duvergier de Hauranne, General Thiard, Dupont (de l'Eure), Isambert, Leon de Malleville, [ 82 ] Garnier-Pagès, Chambolle, Bethmont, Lherbette, Pages (de l'Ariege), Baroche, Havin, Léon Faucher, Ferdinand de Lasteyrie, de Courtais, Hortenfius Saint-Albin, Crémieux, Gaultier de Rumilly, Rimbault, Boffl, Beaumont (de la Somme), Leffps, Mauguin, Creton, Abatucci, Luneau, Baron, Georg Lafayette, Marie, Carnot, Bureaux de Puzy, Duffolier, Mathieu (Saone und Loire), Drouyn de l'Huys, d'Aragon, de Cambacères, Drault, Marquis, Bigot, Quinette, Malchain, Lefort Gouffolin, Teffie de la Motte, Demarfay, Berger, Bonnin, de Jouvencel, Larabit, Vavin, Garnon, Maurat-Ballange, Taillandier.«

Die Katastrophe am Mittwoch, den 23. Februar

Inzwischen war aus der Emeute eine ernsthafte Insurrection geworden. Trotz des stürmischen Wetters und eines von Zeit zu Zeit herabgießenden Platzregens wurde die Nacht hindurch bis zum anbrechenden Morgen, in den Quartieren St.-Martin und St-Denis an frischen Barricaden gearbeitet und der Kampf von Neuem angefangen. Schon früh bemerkte man die Omnibusse nicht an ihrer gewöhnlichen Station angefahren, während die Insurgenten in der Nacht und seit Tagesanbruch mit den Truppen und Municipalgardisten handgemein geworden. Von 9 Uhr an wurde fast in allen Straßen Appell geschlagen, und die Bewegung nahm gerade die umgekehrte Richtung von der des frühern Tages. Der Strom ging von der Madeleine nach der Porte St-Denis und die Rue St.-Honoré aufwärts gegen die Halle zu. Zwischen 9 und 10 Uhr waren im Quartier Vivienne und Palais Royal die Läden noch offen; die Eingänge der Passagen waren geöffnet; aber die Gitter des Gartens im Palais [ 83 ] Royal blieben geschlossen. Der Weg über den Carrouselplatz war gesperrt, doch passirte man in der Rue Rivoli. Die Tuilerieen, der Carrouselplatz, der Louvre und dessen Umgebungen waren mit Truppen aller Waffengattungen im eigentlichsten Sinne vollgepfropft; die Anzahl der daselbst zusammengezogenen Truppen belief sich schon auf mehr als 30.000 Mann. Die Zugänge der Deputiertenkammer waren ebenfalls mit Soldaten besetzt, welche den Verkehr auf der Concordienbrücke hemmten. Uebrigens war die Volksmasse hier um diese Zeit nur dünn gesät. In der Champs-Elysées hatte man dagegen zahlreiche Truppenreserven, Infanterie und Cavallerie, postiert. Auf dem Magdalenenplatze und auf dem Boulevard des Capucines wie vor dem Ministerium des Auswärtigen waren starke Abtheilungen von Linie und Municipalgarde zu Pferde und zu Fuß aufgestellt. Der Vendomeplatz und die Place des Victoires waren ebenfalls stark mit Truppen besetzt. Auf dem Boulevard Bonne Nouvelle fand eine Batterie reitender Artillerie, unter einem Carré Fußvolk, auf dem Bastillenplatze wieder eine Batterie mit Reiterei und Linie. Man konnte deutlich merken, daß die strategischen Maßregeln bezweckten: einerseits die Linie der Quais und der Rue Rivoli aufwärts bis zu der Halle durch die Rue St.-Honoré hindurch, andererseits die Linie der Boulevards von den Tuilerieen bis zum Bastillenplatze frei, und durch die Rue St.-Denis die Verbindung mit dem Quartier der Halle und den Quais zu unterhalten.

Auf diese Weise dachte man wahrscheinlich die Insurgenten in den Quartieren des Marais, des Temple und der Halle allmählig so einzuengen, daß ihnen keine andere Wahl bliebe, als freiwillige Uebergabe oder gänzliche Niederlage. Diese Gegend hat viele sehr kurze und Straßen [ 84 ] und ist ein wahres Labyrinth von sich durchkreuzenden Gassen, welches von Seiten des Volkes mit klugem militairischem Takte gewöhnlich zum Schauplatze eines Aufstandes gewählt wird. Hier hatten sich bereits überall stürmische Volksgruppen gesammelt. Ein Schwarm Blousenmänner, mit einem Trommelschläger vorauf und von einem starkbärtigen Manne, der ein dreifarbiges Fähnlein schwenkte, angeführt, durchzog, ohne zu lärmen und zu singen, mit einem Schweif von wilden Buben und Neugierigen, das Quartier der Hallen. Am oberen Ende der Rue des Prouvaires versuchten sie eine Barricade zu machen, gaben aber ihr Vorhaben auf, beim Anblick einer Abtheilung Nationalgarde, die in scharfem Trabe die Rue Saint-Honoré herabkam. Die Insurgenten stoben auseinander, sammelten sich aber wieder am andern Ende der Straße und passirten ohne feindliche Demonstration gegen den Wachtposten am Chorende der Kirche Saint-Eustache, weiter durch die Straßen Montmartre und Neuve Saint-Eustache bis an die Rue Poissonnière. Wo sie vorüberkamen, wurden schnell die Läden zu ebener Erde geschlossen und in den obern Stockwerken alle Fenster aufgemacht, aus denen Neugierige die Köpfe heraussteckten. Die Wenigsten von den Insurgenten waren mit Musketen oder Jagdflinten bewaffnet, die andern schwangen Knittel oder Eisenstangen. Zufällig fuhr ein Güterkarren mit Fässern vorüber. Der Volkshaufe stürzte darauf zu, und im Nu waren die Pferde ausgespannt, der Karren umgeworfen, die Räder ausgehoben, die Tonnen abgeladen, und eine Verrammelung fertig. Eine zweite Barricade wurde mit zwei Fiakern in der Rue de Cléry errichtet; eine dritte sperrte die Rue Neuve Saint-Eustache, eine vierte wurde in der Rue du Petit Carreau, etwas unterhalb der Rue Thevenot angefangen, eine fünfte in der [ 85 ] Rue Bourbon-Villeneuve, eine sechste auf der Place du Caire, quer vor der Straße dieses Namens, und in Zeit von drei Viertelstunden waren alle Straßen um die Rue Montorgueil herum mit Fiakern, Güterkarren, Umzugswagen, Schilderhäufern 2c. barricadirt. Alle diese Anstalten wurden ungehindert vor den Augen einer Menge neugieriger Zuschauer ausgeführt, unter Anleitung von Blousenmännern, die Commißgewehre hatten, und unter Mitwirkung von Gamins, die stets bei der Hand waren und bereitwillige Dienste leisteten. Die Truppen in der Nähe blieben anfangs ganz unthätig; bald jedoch setzte sich ein etwa 30 Mann starkes Piket Municipalgarde zu Fuß gegen die Barricade in Bewegung, die in der Rue Poissonnière errichtet war. Von Seiten der Insurgenten fiel kein Schuß, mochten nun ihre Gewehre versagen oder nicht geladen sein; die Municipalgarden feuerten auf Die, welche hinter der Verrammelung standen; Drei davon stürzten, Zwei gleich todt auf der Stelle, die Andern flüchteten sich hinter die Barricade in der Rue de Clery. Die Municipalgarden bogen in die Rue Neuve St.-Eustache ein, ohne weitere Angriffe gegen die andern Barricaden zu richten, die jedoch eine halbe Stunde darauf fast ohne Schwertstreich und Flintenschuß mit dem Bajonnet weggenommen wurden. Gegen Mittag rückten noch bedeutendere Streitkräfte heran und besetzten alle diese verschiedenen Punkte. Eine Abtheilung Linientruppen, von einem Brigadegeneral angeführt, stellte sich unten an der Rue Poissonniere auf und fing an die Straße zu säubern. Vive la lignel Vive le général! scholl es aus allen Gruppen. Eine eben so imponierende Truppenmacht besetzte gleichzeitig das Quartier der Halle, wo Pelotons von 20 Mann die Straßen auf und ab gingen, und wenn sie eine gewisse Strecke zurückgelegt hatten, umkehrten und denselben Weg [ 86 ] wieder zurückmachten, wahrscheinlich um auf diese Weise Zusammenläufe zu verhindern. Vor dem Butter- und Eiermarkte stand eine Abtheilung Kuirassiere. In der Richtung der Halle waren zwei Kanonen aufgepflanzt und von reitender Artillerie bewacht. In der Rue St.-Denis waren an der Einmündung vieler Seitenstraßen Barrikaden errichtet.

 

Am obern Ende der Rue Saint-Denis hatte man auch diese Straße zu verrammeln gesucht. Die Barrikaden befanden meist aus umgestürzten Wagen, die durch Bretter verbunden und durch Pflastersteine gehalten wurden. An der Porte St-Denis waren die Eisenstäbe des Gitters vor dem Monument weggebrochen, und bei der Porte St.-Martin das Pflaster an mehren Stellen aufgewühlt. Die Rue Saint-Martin hinunter zog ein Volkshaufen, ab und zu schreiend: Des armes! des armes! Man warf einige Flinten und Säbel aus den Fenstern auf die Straße. An mehren geschlossenen Laden- und Hausthüren stand angeschrieben: Armes données; und wirklich hatten bereits einzelne Schaaren am frühen Morgen das Quartier durchstreift und die Häuser durchsucht. Bei der Rue Merlay standen Linientruppen und Municipalgardisten, welche den Weg versperrten. An beiden Enden dieser Straße waren Barricaden errichtet, aber augenblicklich unbesetzt: jedoch besonders weiterhin gegen die Rue Aumaire, Rue Transmonain, Rue Phelipeaux, Rue Beaubourg zu, war eine Barricade an der andern, theilweise besetzt von Insurgenten. Auch befanden sich Verrammelungen in den kleinen Nebenstraßen, die in die Rue St.-Martin, Rue Avoye und Rue du Temple einmünden. Auch an der Ecke der Rue Mandar und der Rue Montmartre war eine Barricade errichtet, hinter welcher Männer mit Flinten und Piken bewaffnet standen. In dem Quartier du Temple hatte das Volk [ 87 ] Glasscherben ausgestreut, um Cavallerieangriffe zu verhindern. Truppen von Jungen, mit Knitteln bewaffnet, durchliefen alle Straßen und zerschlugen alle Gaslampen. Die Omnibusse hatten ihre Fahrten eingestellt, und alle Läden waren geschlossen. In den Champs-Elysées hielten starke Cavallerie-Abtheilungen, mit Heu und Lebensmitteln versehen; durch ganz Paris wirbelte der Generalmarsch. Es ist kaum möglich in das Chaos der Begebenheiten eine richtige und genaue, vollständig chronologische Folge zu bringen, einestheils weil bei deren ungeheuern Ausdehnung des in Aufstand befindlichen Terrains und dessen theilweiser Absperrung, die Communication vielfältig unterbrochen und gehemmt war, andern Theils weil nur Wenige, müßige Zuschauer und bloße Beobachter abzugeben geneigt waren, und wenn sie nicht selbst thätigen Theil an dem Kampfe nahmen, es vorzogen sich still in ihre Wohnungen zurückzuziehen, um den Gefahren die ihnen auf den Straßen drohten, zu entgehen.

Ueberall erstanden Barricaden; Cavallerie-Angriffe, einzelne Flintenschüsse der Truppen und massenweise Gewehrsalven derselben mehrten nur die Verwirrung und steigerten die Wuth des Volkes. Eine einzige dieser Salven streckte auf der Straße St. Martin sieben Personen nieder! Ein Polizei-Agent wurde an einen Laternenpfahl gehängt. —

Erst spät war die Nationalgarde in Waffen ausgerückt, aber die bei Weitem größere Mehrzahl der Legionen hatte sofort durch einstimmiges Rufen: Vive la réforme! den Geist zu erkennen gegeben, der sie beseelte. Wo sie erschienen, wurden sie mit donnerndem Jubel begrüßt und von einer zahllosen Volksmasse begleitet, die keine Waffen hatte. Wo die Cavallerie und Infanterie die Aufläufe mit Gewalt auseinander treiben wollte, riefen die Angefallenen [ 88 ] die Bürgermiliz zu Hilfe, und wirklich traten die Nationalgarden mit gefälltem Bajonnet den anrückenden Truppen entgegen, die bei dieser Demonstration zurückwichen und von ihrem Vorhaben abstanden. An manchen Stellen machte selbst die Linie Brüderschaft mit der Nationalgarde und kreuzte sogar das Bajonnet gegen die Reitercolonnen, die auf das Volk einhauen wollten. Weiber und Mädchen, Greise und Kinder standen am Fenster, Hüte und Tücher schwenkend und laut rufend: Vive la ligne! Vive la garde nationale! Diese Vorgänge öffneten endlich der Regierung die Augen; sie gab nach. Generale der Nationalgarde, Stabsoffiziere, königliche Adjutanten brachten überall hin die Nachricht, das Ministerium sei abgetreten! Diese Botschaft verbreitete unbeschreiblichen Jubel. Aus allen Stockwerken der hohen Häuser tönte Freudengeschrei. Tücher und mitunter Fahnen wehten aus allen Fenstern. Unten rasselten die Trommeln, klirrten die Waffen, schallte der Gesang der Patrioten. Auch der Kälteste mußte in diesem allgemeinen Taumel mit fortgerissen werden. Paris gewährte an diesem Nachmittage einen beispiellosen Anblick. Eine ungeheure jubelnde Menschenmenge auf allen Wegen ausgegossen, auf allen Plätzen angehäuft, ein unermeßliches Wogen und Treiben Straße auf, Straße ab, und überall die Nationalgarde an der Spitze dieser Bewegung und überall dieselben zürnenden oder jubelnden Rufe: A bas le ministère! A bas Guizot! Vive la réforme! Vive la garde nationale! Vive la ligne! A bas les municipaux ! Guizot's Name war in Aller Mund , wie der Polignac‘s am 27. und 28. Juli. Abends wurde die Stadt allenthalben freiwillig erleuchtet. In Ermangelung von Talgschalen hatte man vor vielen Fenstern Kerzen aufgestellt. Große Volkshaufen mit Fahnen- und Fackelträgern vorauf zogen singend über die Boulevard‘s; [ 89 ] vor den nicht illuminierten Fenstern standen sie still und riefen: Des lampions! des lampions! Alsbald sah man die Fenster aufgehen und Leuchter mit Wachskerzen herausstellen. Diese Haufen, die zum Theil Neugierde und Lärmluft, zum Theil innige Theilnahme an den großen Gegenständen des Tages zusammengetrieben, boten einen seltsamen buntscheckigen Anblick dar; sie bestanden aus Nationalgardisten in Uniform und Waffen, untermischt mit Ouvriers in Blousen, Handwerkern und Leuten aller Stände und Gewerbe, die ganz unbewaffnet waren. Der Hauptzug ging über die Boulevards nach dem Vendomeplatze vor die dortige Staatskanzlei, die auf allgemeines Verlangen illuminiert werden mußte. Von hier richtete sich der Haufen unter Anstimmung der Marseillaise nach dem Ministerium des Auswärtigen, an der Ecke des Boulevard des Capucins, wo bereits eine dichte Menschenmasse hin und her wogte. Hier ward das Geschrei wüthend. Tausend Stimmen ertönten wild und furchtbar drohend durch einander, schreckliche Flüche und Aeußerungen gegen Guizot wurden von allen Seiten vernommen. Da fiel plötzlich ein Schuß, und gleich darauf knallte ein starkes Pelotonfeuer. Schauerliches Rachegeschrei und Wehegeheul erschallte, fliehendes Volk stürmte schreiend einher, und in weniger als zwei Stunden war die Kunde von diesem gräßlichen Vorfalle, wobei 30 bis 40 Menschen getödtet oder verwundet worden sein sollen, in der ganzen Stadt verbreitet. In allen Straßen fanden Gruppen, die laut und ungescheut ihren Unwillen über diesen Mord an den Tag legten; c'est infame! hörte man von allen Seiten ausrufen. Die ganze Bevölkerung war auf den Beinen. Trommeln wirbelten, die geschäftige Menge, die hier das Steinpflaster aufbrach, dort Fässer Balken, Bretter, Geräthschaften aller Art aufeinanderhäufte, [ 90 ] hier nach Waffen stöberte, dort Patronen machte und Blei zu Kugeln goß, summte wie ein aufgestörter Bienenschwarm. Einzelne Schaaren zogen durch die Straßen und ließen den monotonen, in dem Dunkel der Nacht schauervoll klingenden Ruf ertönen: Aux armes! aux armes! On nous assassine! Nirgend zeigte sich die Ruhe, diese Gefährtin der Nacht. Aus allen Theilen der unermeßlichen Stadt hallte der dumpfe Schall der Sturmglocken von den Thürmen, untermischt mit dem Rufen der Posten, mit dem Geschrei nach Waffen, mit dem Geräusche der Brecheisen, womit das Pflaster aufgewühlt wurde, mit dem Wuth- und Schmerzgeheule Derer, welche die aufgehobenen Leichen bei Fackelschein auf Karren in den Straßen herumfuhren. Es war eine Nacht des Grauens!

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