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Die Prinzen von Orleans

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Nach dem Conseil durchstreifte er die Tuilerien und den Louvre. Oft ging er in die Ateliers, die mit den Arbeiten des Louvres gefüllt sind. Hier setzte er sich neben die Maler, betrachtete mit Kennermiene, gab seine Meinung, und freute sich über die nahe Vollendung der von ihm bestellten Gemälde.

Zur Mittagszeit setzte sich die Königin allein zu Tische mit ihren Kindern, ihrer Schwägerin und den eingeladenen Personen, ohne daß man den König erwartete, der erst gegen das Ende des Mahles kam. Er was aufmerksam den Haufen politischer Abhandlungen und vergnügte [ 201 ] sich sehr an den respektlosen Scherzen, welche ihm die kleinen Journale nicht sparten. Zur Zeit, als der Charivari fast jeden Tag eine Charge seiner Person ausgab, sah man ihn oft über diese künstlerischen Ausschweifungen lachen, und am Abend davon seiner Familie erzählen, ja er zeigte ihr zuweilen auch die grotesken Bilder. War die Lektüre der Journale beendet, so suchte der König seine Gemahlin im Salon auf, und empfing die Personen, welche für den Abend Zutritt hatten. Wenn ein Fremder von Auszeichnung zu dem Cercle geladen erschien, so redete ihn der König, der mehrere Sprachen mit Leichtigkeit sprach, in seinem eigenen Idiom an.

Punkt zehn Uhr ging er in seine Gemächer, entkleidete sich, zog den Schlafrock an, und arbeitete oft bis drei Uhr Morgens. Niemals setzte er seine Namensunterschrift unter irgend eine Acte, ohne daß er vorher von ihr Kenntniß genommen hätte. Er sammelte Noten über Alles und ordnete diese durch eine ihm ganz eigenthümliche Melodie, die ihm später das Nachsuchen erleichterte. Den Todesurtheilen widmete der König eine religiöse Aufmerksamkeit; er ließ sich die Prozeßacten bringen, las sie gewissenhaft durch, und bewilligte sie nicht eher, als bis er von der Schuld des Mörders wirklich überzeugt war.

Man muß noch hinzufügen, daß Louis Philipp ein Mann von strengen Sitten war. Niemals hat die kühnste Verleumdung auch nur indirect gewagt, sein Privatleben anzugreifen. Die »Times« sagt von ihm in ihrem Nachruf: Viele Jahre seiner Regierung hindurch wurden die Mordversuche gegen ihn in jeder denkbaren Form so oft wiederholt, daß ein Mann mit weniger Muth sich kaum vor die Thore seines Palastes gewagt haben würde. Seine Gemüthsruhe wurde durch diese scheußlichen Verbrechen fast gar nicht gestört und ohne [ 202 ] Fatalist zu sein, zeigte er unwandelbar seinen ärgsten Todfeinden eine heitere Stirn. Diese seine persönlichen Eigenschaften sind so wohlbekannt, daß man um so weniger den panischen Schrecken begreifen kann, unter dessen Einfluß er an jenem Februartag aus den Tuilerien fortschlich, wo eine halbstündige Entschlossenheit an der Spitze der 12.000 Mann, die auf dem Carrousselplatze standen, den Ausgang seines Lebens und die Geschicke Europas verändert haben würde. Aber an jenem verhängnißvollen Morgen war er nicht mehr er selbst; er war alt und floh vor der Revolution.

Sein Gedächtniß war von der umfassendsten Art, was Personen und Erlebnisse betraf, denn in Büchern war er wenig bewandert. Daher war ein Gespräch äußerst reichhaltig und lebendig. Alle Themate waren ihm gleich willkommen. Es gab nichts, worüber er zu sprechen nicht Kenntniß genug besaß. Er war der größte Meister in der Regierungskunst, denn er verstand alle Vortheile seines hohen Berufs und suchte den Einfluß des Königthums mit höchster persönlicher Geschicklichkeit den Manieren eines launenhaften, demokratischen Zeitalters anzupassen. Wenige Menschen, die in seine Sphäre kamen, waren unzugänglich für seine Ueberredungskunst. Er entwaffnete, kann man sagen, mehr Feinde durch seine Zunge, als ihm durch verfolgende Strenge je zu entwaffnen gelungen sein würde. Zu diesem Zwecke wurde die Gastfreundschaft der Tuilerien Männern aller Parteien ohne Unterschied angeboten und der König betrachtete keine Beleidigung als unverzeihlich, außer die einer gänzlichen Entfremdung vom Hofe, und keinen Mann als unbekehrungsfähig, außer Diejenigen, die sich weigerten, ihn anzuhören. In dem Anstreben seiner Zwecke mit diesen Mitteln entwickelte er eine unglaubliche Geduld und Schlauheit. [ 203 ] Selbst in der Behandlung seiner bittersten Feinde, der gegen seinen Thron Verschwornen, die ihm an das Leben gewollt, beobachtete er unwandelbar eine bewundernswerthe Milde. Wenn viele seiner andern Handlungen vergessen sein werden, wird man sich noch erinnern, daß vom Anfang bis zum Ende seiner Regierung kein Blut vergossen wurde, als das gerichtlich überführter Meuchelmörder, und das einiger weniger verführten Insurgenten in der Hitze volklicher Kämpfe. Von allen solchen Flecken ist Louis Philipps Regierung frei geblieben und ein übertriebener Wille gegen Blutvergießen war eben eine von den Ursachen seines Sturzes. Seine ganze Politik widerstrebte den Gewaltmaßregeln kühnerer Geister; aber darum gereicht es seinem Namen nicht weniger zur Ehre, daß er stetig an der Sache des Friedens festhielt, der Millionen Menschenleben verlängert, und unberechnenbare Uebel abgewendet hat. Eine friedliche Regierung von siebzehnjähriger Dauer, über das kriegslustigste Volk Europas, noch erregt vom Fieber einer Revolution, das ist ein Phänomen ohne Beispiel in der Geschichte und das Verdienst des Mannes, der dieses große Werk der Politik vollbracht, ist um so hervorleuchtender unter den Befürchtungen, die auf seinen Sturz eingetreten sind. In den alltäglichern Lebensangelegenheiten hat man ihn übermäßiger Geldliebe beschuldigt; aber er gebrauchte sein Privatvermögen mit großer Munificenz. Seine Meinung war nicht sowohl, Geld aufzuhäufen, als damit politische Macht zu erkaufen. Die Verwaltung der Staatsfinanzen war unordentlich und verschwenderisch; aber wenigstens die auf öffentliche Bauten jeder Art verwendeten, unermeßlichen Summen bleiben zum Nutzen und zur Zierde des Landes. In Paris namentlich führte er alle von Napoleon begonnenen Gebäude aus. Die sonst [ 204 ] üblichen Hofbelustigungen: Jagd, Militairparaden, Uebungslager Galanterien 2c., waren in seinen Tagen vergleichsweise unbekannt. Sie wurden den Forderungen der öffentlichen Meinung angepaßt in einer demokratischen Volksgemeinde, welche die Vergnügungen der Fürsten immer mit eifersüchtigen Augen bewacht. Aus diesen kleinen Einzelheiten läßt sich der Charakter des Mannes noch folgerechter nachweisen, als in seinen politischen Handlungen.

– Ende -
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