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Der Graf von Bragelonne

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XIV.
Neckar und Ambrosia

Herr Fouquet hielt dem König den Steigbügel; sobald dieser den Fuß aus die Erde gesetzt hatte, erhob er sich anmuthig und reichte noch viel anmuthiger Fouquet eine Hand, welche der Oberintendant, trotz eines leichten Sträubens Seiner Majestät, an seine Lippen zog.

Der König wollte in der ersten Umfriedung die Wagen erwarten. Er wartete nicht lange. Die Wege waren aus Befehl des Oberintendanten geschlagen worden. Man hätte von Melun bis Vaux nicht einen Kieselstein so groß wie ein Ei gesunden. Wie aus einem Teppich hinrollend, brachten auch die Wagen ohne Stöße und Anstrengung gegen acht Uhr die Damen. Sie wurden von der Frau Oberintendantin empfangen, und in dem Augenblick, wo sie erschienen, sprang ein Licht, so scharf wie das des Tages, aus allen Bäumen, aus allen Vasen, aus allen Marmornen hervor. Dieser Zauber dauerte fort, bis Ihre Majestäten im Innern des Palastes verschwunden waren.

Alle diese Wunder, welche der Chronikschreiber, auf die Gefahr, mit dem Romandichter zu rivalisiren, aufgehäuft oder vielmehr aufbewahrt hat, diese Herrlichkeiten der besiegten Nacht, der verbesserten Natur, aller Vergnügungen, jedes für die Befriedigung der Sinne und des Geistes combinirten Luxus bot wirklich Fouquet seinem König an diesem Zauberorte, dem kein Besitzthum irgend eines Fürsten in Europa damals an Werth gleichkam.

Wir werden weder von dem großen Festmahle, das Ihre Majestäten vereinigte, noch von den Concerten, noch von den feenhaften Verwandlungen sprechen; wir beschränken uns daraus, daß wir das Gesicht des Königs schildern, das von heiter, offen, glückselig, wie es Anfangs war, ein düsteres, gezwungenes, gereiztes Aussehen bekam. Er erinnerte sich seines eigenen Hauses und des armseligen Luxus, der nur das Geräth des Königthums war, ohne das Eigenthum des Königs-Menschen zu sein. Die großen Vasen des Louvre, die alten Meubles und das Silbergeschirr von Heinrich II., Franz I. und Ludwig Xl. waren nur geschichtliche Monumente. Es waren nur Kunstgegenstände, die Verlassenschaft des Königshandwerks. Bei Fouquet dagegen lag der Werth in der Arbeit, wie im Stoffe. Fouquet aß aus goldenen Gefäßen, welche ihm gehörige Künstler gegossen und ciselirt hatten. Fouquet trank Weine, die der König von Frankreich nicht einmal dem Namen nach kannte; er trank sie aus Bechern, von denen jeder kostbarer war, als der königliche Keller.

Was sollen wir von den Sälen sagen, von den Tapeten, von den Gemälden, von den Dienern, von den Officianten aller Art? Was von der Bedienung,’ wobei die Ordnung die Etiquette, das Wohlbehagen die Befehle ersetzte, so daß das Vergnügen und die Befriedigung des Gastes das oberste Gesetz von Allem dem wurden, was dem Wirthe gehorchte.

Dieser Schwarm geräuschlos geschäftiger Leute, diese Menge von Gästen, welche minder zahlreich, als die Diener, diese Myriaden von Gerichten, von goldenen und silbernen Gefässen, diese Lichtwogen, dieser Hausen unbekannter Blumen, deren sich die Treibhäuser wie einer Überlast entledigt hatten, während sie noch von Schönheit strotzten, dieses harmonische Ganze, das nur das Vorspiel des versprochenen Festes war, entzückte alle Anwesenden, und sie bezeigten auch ihre Verwunderung zu wiederholten Malen, nicht durch die Stimme oder die Geberde, sondern durch das Stillschweigen und die Aufmerksamkeit, diese zwei Sprachen des Höflings, der den Zügel des Herrn nicht mehr kennt.

Was den König betrifft, so schwollen seine Augen an; er wagte es nicht mehr, die Königin anzuschauen. Stets erhaben an Stolz über jedes Geschöpf, beugte Anna von Oesterreich ihren Wirth durch die Verachtung nieder, die sie gegen Alles kundgab, was man ihr vorsetzte.

Gut und lebensfroh, lobte die junge Königin Herrn Fouquet, aß mit kräftigem Appetit und fragte nach dem Namen von mehreren Früchten, welche aus der Tafel erschienen. Fouquet erwiederte, er wisse die Namen nicht. Diese Früchte kamen von seinen Pflanzungen, er hatte sie oft selbst cultivirt, denn er war ein Gelehrter im Punkte des erotischen Obstbaues. Der König fühlte die Zartheit, war aber dadurch nur noch mehr gedemüthigt. Er fand die Königin ein wenig volksmäßig und Anna von Oesterreich ein wenig junonisch. Er war einzig und allein daraus bedacht, sich kalt aus der äußersten Grenze der Verachtung und der einfachen Bewunderung zu halten.

Doch Fouquet hatte dies Alles vorhergesehen: er war ein« von den Menschen, die Alles vorhersehen.

Der König hatte ausdrücklich erklärt, so lange er bei Herrn Fouquet verweile, wünsche er seine Mahle nicht der Etiquette zu unterwerfen, und folglich mit aller Welt zu speisen; aber durch die Sorge des Oberintendanten war das Mittagsmahl des Königs abgesondert, wenn man sich so ausdrücken darf, inmitten der allgemeinen Tafel servirt. Wunderbar durch seine Zusammensetzung, umfaßte dieses Mahl Alles, was der König liebte. Alles, was er gewöhnlich wählte. Ludwig, er, der erste Appetiät seines Reiches, hatte keine Entschuldigungen, er konnte nicht sagen, er habe keinen Hunger.

Fouquet that etwas noch viel Besseres: er hatte sich, um dem Befehl des Königs zu gehorchen, an die Tafel gesetzt; sobald aber die Suppen ausgetragen waren, stand er auf und schickte sich an, den König selbst zu bedienen, während die Frau Oberintendantin sich hinter den Lehnstuhl der Königin Mutter stellte. Die Verachtung von Juno und das Schmollen von Jupiter hielten, nicht Stand gegen dieses Uebermaß von Artigkeit. Die Königin Mutter aß ein Biscuit in einem San-Lucar-Wein, der König aß von Allem und sagte zu Herrn Fouquet:

»Herr Oberintendant, es ist unmöglich, besser zu speisen.«

Wonach der ganze Hof mit einer solchen Begeisterung zu schlingen anfing, daß man hätte glauben sollen, es seien Wolken ägyptischer Heuschrecken aus das grüne Korn herabgefallen.

Dessen ungeachtet wurde der König, nachdem der Hunger gestillt war, wieder traurig; traurig im Verhältniß zu der schönen Laune, die er kundgeben zu müssen geglaubt, zu dem freundlichen Gesicht, das die Höflinge Fouquet gemacht hatten.

D’Artagnan, der viel aß und tüchtig trank, ohne daß es den Anschein hatte, arbeitete ununterbrochen und ohne eine Sylbe zu sprechen, an dem Mahle fort, machte aber zugleich Bemerkungen in großer Anzahl, die ihm von Nutzen waren.

Nachdem das Mahl beendigt war, wollte der König den Spaziergang nicht verlieren. Der Park war beleuchtet. Ueberdies, als hätte er sich zu den Befehlen des Grundherrn von Vaux gestellt, überströmte der Mond die Gebüsche und die See mit seinen Diamanten und seinem Phosphor. Es herrschte eine sanfte Kühle. Die Alleen waren schattig und so weich mit Sand bestreut, daß sich die Füße darin gefielen. Das Fest war vollkommen, denn der König, der la Vallière an der Biegung eines Gehölzes traf, konnte ihr die Hand drücken und zu ihr sagen: »Ich liebe Euch,« ohne daß es Jemand hörte, außer d’Artagnan, der folgte, und Herr Fouquet, der vorausging.

Diese Zaubernacht rückte vor. Der König verlangte sein Zimmer. Sogleich war Alles in Bewegung. Die Königinnen gingen beim Klange der Theorben und der Flöten in ihre Wohnungen. Der König fand, als er die große Freitreppe hinausstieg, seine Musketiere, welche Herr Fouquet von Melun herbeigerufen und zum Abendbrod eingeladen hatte.

D’Artagnan verlor alles Mißtrauen. Er war müde, er hatte gut gespeist, und wollte, einmal in seinem Leben, ein Fest bei einem wahren König genießen.

Man führte den König in großer Ceremonie in das Morpheus-Zimmer, von dem wir dem Leser eine leichte Erwähnung schuldig sind. Es war das schönste und geräumigste des Palastes. Lebrun hatte in die Kuppel die glücklichen Träume, und die, traurigen Träume gemalt, welche Morpheus bei den Königen, wie bei den Menschen erregt. Mit Allem, was der Schlaf Liebliches erzeugt, was er an Honig und Wohlgerüchen, an Blumen oder Neckar, an Wollust oder Ruhe in die Sinne ergießt, hatte der Maler seine Fresken bereichert. Es war dies eine Composition so freundlich und mild in einer Abtheilung, als sie düster, unheimlich und schrecklich in der andern war. Die Becher, welche Gift einflößen, das Eisen, das über dem Kopfe des Schläfers glänzt, der Zauberer und die Gespenster mit den häßlichen Larven, die Halbdunkelheiten, noch schrecklicher, als die Flamme oder die tiefe Nacht, dies war es, was er als Pendant seinen anmuthigen Gemälden gegeben hatte.

Als der König in dieses prächtige Zimmer eintrat, wurde er von einem Schauer ergriffen. Fouquet fragte nach der Ursache.

»Ich habe Schlaf,« erwiederte der König, der ziemlich bleich aussah.

»Will Eure Majestät sogleich Ihre Bedienung?«

»Nein,« erwiederte der König, »ich habe mit einigen Personen zu sprechen. Man benachrichtige Herrn Colbert.«

Fouquet verbeugte sich und trat ab.

XV.
Auf einen Gascogner anderthalb

D’Artagnan hatte keine Zeit verloren; das lag nicht in seinen Gewohnheiten. Nachdem er sich nach Aramis erkundigt hatte, war er umhergelaufen, bis er ihn gefunden. Aramis hatte sich, sobald der König in Vaux eingezogen war, in sein Zimmer begeben, wo er ohne Zweifel noch über irgend eine Galanterie zum Vergnügen Seiner Majestät nachsann.

D’Artagnan ließ sich melden und fand im zweiten Stock in einem schönen Zimmer, das man wegen seiner Tapete das blaue nannte, den Bischof von Vannes in Gesellschaft von Porthos und mehreren modernen Epicuräern.

Aramis umarmte seinen Freund, bot ihm den besten Sitz an, und da man allgemein sah, daß sich der Musketier zurückhaltend benahm, ohne Zweifel, um insgeheim mit Aramis zu sprechen, so verabschiedeten sich die Epicuräer.

Porthos rührte sich nicht. Er hatte allerdings viel gegessen und schlief in seinem Lehnstuhl. Der Unterredung wurde durch diesen Dritten kein Zwang auferlegt. Porthos hatte das harmonische Schnarchen, und man konnte bei diesem Baß reden, wie bei der antiken Gesangsprache.

 

D’Artagnan fühlte, daß es an ihm war, das Gespräch zu eröffnen. Die Ausgabe, die er sich gestellt hatte, war schwierig; er griff auch den Gegenstand geradezu an.

»Nun! wir sind also in Vaux,« sagte er.

»Ja, d’Artagnan, liebt Ihr diesen Ort?«

»Ungemein, und ich liebe auch Herrn Fouquet.«

»Nicht wahr, er ist reizend?«

»Man könnte nicht besser sein.«

»Man hat gesagt, der König sei ihm sehr kalt begegnet, aber er habe sich besänftigt.«

»Ihr habt es also nicht gesehen, da Ihr Euch des Ausdruckes: man sagt, bedient?«

»Nein, ich beschäftigte mich mit diesen Herren, welche so eben weggegangen sind, mit der Vorstellung und dem Carrousel von morgen.«

»Ah! Ihr seid Festordner hier?«

»Ich bin, wie Ihr wißt, ein Freund der Vergnügungen der Phantasie; ich war immer stellenweise Dichter.«

»Ich erinnere mich Eurer Verse, sie waren entzückend.«

»Ich, ich habe sie vergessen, aber ich freue mich, die der Anderen kennen zu lernen, wenn diese Anderen Molière, Pelisson, La Fontaine u. s. w. heißen.«

»Wißt Ihr, welcher Gedanke mir heute Abend beim Mahle gekommen ist?«

»Nein. Sagt ihn mir, denn ich würde ihn nicht errathen; Ihr habt so viele.«

»Wohl! es ist mir der Gedanke gekommen, der wahre König von Frankreich sei nicht Ludwig XIV.«

»Wie!« machte Aramis, indem er unwillkührlich seine Augen aus die Augen des Musketiers zurücklenkte.

»Nein, es ist Herr Fouquet.«

Aramis athmete und lächelte.

»Nun seid Ihr wie die Anderen: eifersüchtig.« sprach er. »Ich wollte wetten, daß Euch Herr Colbert diese Worte da eingegeben hat?«

Um Aramis geschmeidig zu machen, erzählte ihm d’Artagnan das Mißgeschick von Herrn Colbert hinsichtlich des Weins von Melun.

»Eine gemeine Rare, dieser Colbert!« sagte Aramis.

»Meiner Treue, ja.«

»Wenn man bedenkt,« fügte der Bischof von Vannes bei, »wenn man bedenkt, daß dieser Bursche in vier Monaten Euer Minister sein wird!«

»Bah!«

»Und daß Ihr ihm dienen werdet, wie Richelieu, wie Mazarin.«

»Wie Ihr Fouquet dient,« erwiederte d’Artagnan.

»Nur mit dem Unterschied, lieber Freund, daß Herr Fouquet nicht Herr Colbert ist.«

»Das ist wahr,« sprach d’Artagnan.

Und er stellte sich, als würde er traurig.

»Aber,« fügte er nach einem Augenblick bei, »warum sagtet Ihr mir denn, Herr Colbert werde in vier Monaten Minister sein?«

»Weil es Herr Fouquet nicht mehr sein wird,« erwiederte Aramis.

»Nicht wahr, er wird zu Grunde gerichtet sein.«

»Ganz und gar.«

»Warum gibt er dann Feste?« sagte der Musketier mit einem so natürlichen Ton des Wohlwollens, daß sich der Bischof einen Augenblick dadurch bethören ließ. »Warum habt Ihr es ihm nicht abgerathen?«

Dieser letzte Theil der Phrase war ein Uebermaß. Aramis kehrte zum Mißtrauen zurück.

»Man muß sich den König gewogen erhalten.«

»Indem man sich für ihn zu Grunde richtet.«

»Ja, indem man sich für ihn zu Grunde richtet.«

»Eine sonderbare Berechnung.«

»Die Nothwendigkeit.«

»Ich sehe sie nicht, lieber Aramis.«

»Doch! Ihr bemerkt wohl, das entstehende Entgegenstreben von Herrn Colbert.«

»Oh! ja.«

»Und daß Herr Colbert den König antreibt, sich des Oberintendanten zu entledigen?«

»Das springt in die Augen.«

»Und daß Kabale gegen Herrn Fouquet obwaltet?«

»Man weiß es.«

»Wie es scheint, daß der König der Partie gegen einen Mann beitritt, der Alles für ihn aufgegeben haben wird?«

»Es ist wahr,« erwiederte langsam d’Artagnan, wenig überzeugt und begierig, eine andere Seite des Gegenstandes der Unterredung in Angriff zu nehmen.

»Es gibt Thorheiten und Thorheiten,« fuhr er fort. »Ich liebe diejenigen nicht, welche Ihr macht.«

»Welche?«

»Das Abendbrod, der Ball, das Concert, die Komödie, die Carrousels, die Wasserfälle, die Freudenfeuer, das Kunstfeuerwerk, die Beleuchtungen und die Geschenke, gut, das gebe ich Euch zu; aber genügten diese aus den Umständen hervorgehenden Ausgaben nicht? Mußte man . . . «

»Was?«

»Mußte man zum Beispiel ein ganzes Haus neu kleiden?«

»Oh! es ist wahr, ich habe das Herrn Fouquet gesagt; er erwiederte mir, wenn er reich genug wäre, würde er dem König ein von den Wetterfahnen bis in die Keller neues Haus anbieten; neu mit Allem, was darin enthalten ist, und wenn der König abgereist wäre, würde er Alles verbrennen, daß nichts mehr Anderen diente.«

»Das ist reines Spanisch.«

»Ich habe es ihm gesagt. Er fügte bei: »»Jeder, der mir zu sparen räth, wird mein Feind sein.««

»Das ist Wahnsinn, sage ich Euch, ebenso das Portrait.«

»Welches Portrait?«

»Das des Königs. Die Ueberraschung,«

»Welche Ueberraschung?«

»Ja, für die Ihr Muster bei Percerin genommen habt.«

D’Artagnan hielt inne; er hatte den Pfeil abgedrückt. Es handelte sich nur noch darum, die Schußweite zu berechnen.

»Das ist eine Freundlichkeit,» erwiederte Aramis,

D’Artagnan ging gerade aus seinen Freund zu, nahm ihn bei beiden Händen, schaute ihm in die Augen und sprach:

»Aramis, liebt Ihr mich noch ein wenig?«

»Ob ich Euch liebe!«

»Gut! Einen Dienst also. Warum habt Ihr die Muster vom Kleide des Königs bei Percerin genommen?«

»Kommt mit mir und fragt den armen Lebrun, der hieran zwei Tage und zwei Nächte gearbeitet hat.«

»Aramis, das ist die Wahrheit für alle Welt, aber für mich . . . «

»In der That, d’Artagnan, Ihr setzt mich in Erstaunen.«

»Seid gut gegen mich. Sagt mir die Wahrheit: nicht wahr, Ihr möchtet nicht gern, daß mir eine Unannehmlichkeit widerführe?«

»Theurer Freund, Ihr werdet unbegreiflich. Was für einen Teufelsverdacht habt Ihr da?«

»Glaubt Ihr an meine Instincte? Ihr glaubtet einst daran. Wohl! ein Instinct sagt mir, Ihr habet einen verborgenen Plan.«

»Ich, einen Plan?«

»Ich bin meiner Sache nicht sicher.«

»Bei Gott!«

»Ich bin meiner Sache nicht sicher, aber ich würde daraus schwören.«

»D’Artagnan, Ihr bereitet mir einen lebhaften Schmerz. In der That, wenn ich einen Plan habe, den ich Euch verschweigen muß, so werde ich ihn verschweigen, nicht wahr? Habe ich einen, den ich Euch enthüllen soll, so hätte ich ihn Euch schon gesagt.«

»Nein, Aramis, nein, es gibt Pläne, die man nur in günstigen Augenblicken offenbart.«

»Dann, mein lieber Freund,« erwiederte lachend der Bischof von Vannes, »dann ist der günstige Augenblick noch nicht gekommen.«

D’Artagnan schüttelte den Kopf.

»Freundschaft! Freundschaft!« sagte er, »leerer Name! Hier ist ein Mann, der sich, wenn ich es von ihm verlangte, in Stücke für mich zerhauen ließe.«

»Das ist wahr,« sprach Aramis mit edlem Tone.

»Und dieser Freund, der mir alles Blut seiner Adern geben würde, wird mir nicht einmal einen kleinen Winkel seines Herzens öffnen. Freundschaft, ich wiederhole es, du bist nur ein Schatten und ein Köder, wie Alles, was in der Welt glänzt.«

»Redet nicht so von unserer Freundschaft,« erwiederte der Bischof von Vannes mit festem, überzeugtem Tone. »Sie ist nicht von der Art derjenigen, von welcher Ihr sprecht.«

»Schaut uns an, Aramis. Wir sind nun Drei von Vieren. Ich habe Euch im Verdacht, daß Ihr mich täuscht, und Porthos schläft. Ein schönes Trio von Freunden, nicht wahr? ein schöner Rest!«

»Ich kann Euch nur Eines sagen, d’Artagnan, und ich versichere es Euch aus das Evangelium. Ich liebe Euch wie einst. Wenn ich Euch je mißtraue, so geschieht es wegen der Anderen, nicht Euretwegen, nicht wegen meiner. Bei Allem, was ich machen werde und worin ich obsiege. werdet Ihr Euer Viertel finden. Versprecht mir dieselbe Gunst!«

»Wenn ich mich nicht täusche, sind diese Worte, in dem Augenblick, wo Ihr sie aussprecht, voll Edelmuth.«

»Das ist möglich!«

»Ihr conspirirt gegen Herrn Colbert. Wenn es nur das ist, Mordioux! sagt es mir. Ich habe das Werkzeug, ich werde den Zahn ausreißen.«

Aramis konnte ein Lächeln der Verachtung. das über sein edles Gesicht hinglitt, nicht unterdrücken.

»Und wenn ich gegen Colbert conspirirte, worin läge das Uebel?«

»Das ist zu wenig für Euch, und nicht um Herrn Colbert zu stürzen, habt Ihr die Muster von Percerin verlangt. Oh! Aramis, wir sind keine Feinde, wir sind Brüder. Sagt mir, was Ihr unternehmen wollt, und so wahr ich d’Artagnan heiße, wenn ich Euch nicht unterstützen kann, so schwöre ich doch, neutral zu bleiben.«

»Ich unternehme nichts.«

»Aramis, eine Stimme spricht mit mir, sie erleuchtet mich; diese Stimme hat mich nie getäuscht. Ihr habt es auf den König abgesehen.«

»Aus den König!« rief der Bischof, Unzufriedenheit heuchelnd.

»Eure Physiognomie wird mich nicht überzeugen. Auf den König, ich wiederhole es.«

»Ihr werdet mir helfen?« sagte Aramis immer mit der Ironie seines Lächelns.

»Aramis, ich werde mehr thun, als neutral bleiben, ich werde Euch retten.«

»Ihr seid verrückt, d’Artagnan.«

»Ich bin der Vernünftigere von uns Beiden.«

»Ihr habt mich im Verdacht, ich wolle den König ermorden?«

»Wer spricht hiervon?«.

»Dann verständigen wir uns; ich begreife nicht, was man einem legitimen König, wie dem unsrigen, thun kann, wenn man ihn nicht ermordet.«

D’Artagnan erwiederte nichts.

»Ueberdies habt Ihr Eure Garden und Eure Musketiere hier,« sagte der Bischof.

»Das ist wahr.«

»Ihr seid nicht bei Herrn Fouquet, Ihr seid zu Hause.«

»Das ist wahr.«

»Ihr habt zu dieser Stunde Herrn Colbert, der dem König gegen Herrn Fouquet Alles räth, was Ihr vielleicht gern rathen möchtet, wäre ich nicht von der Partie.«

»Aramis! Aramis! ich bitte, ein Freundeswort.«

»Das Wort der Freunde ist die Wahrheit. Wenn ich den Sohn von Anna von Oesterreich, den wahren König des Landes Frankreich mit dem Finger anzurühren gedenke; wenn es nicht meine feste Absicht ist, mich vor seinem Throne niederzuwerfen: wenn in meinen Ideen der morgige Tag, hier in Vaux, nicht der glorreichste der Tage meines Königs sein soll, so erschlage mich der Blitz, ich willige dazu ein.«

Aramis sprach diese Worte das Gesicht dem Alkoven seines Zimmers zugewendet, wo d’Artagnan, der sich überdies mit dem Rücken an diesen Alkoven anlehnte, nicht vermuthen konnte, daß sich Jemand darin verbarg. Die Salbung seiner Worte, die studirte Langsamkeit, die Feierlichkeit des Schwures gaben dem Musketier die vollständigste Befriedigung. Er nahm beide Hände von Aramis und drückte sie herzlich.

Aramis hatte die Vorwürfe, ohne zu erbleichen, ertragen, er erröthete, als er die Lobeserhebungen hörte. D’Artagnan getäuscht, machte ihm Ehre, d’Artagnan vertrauend, that ihm Schaden.

»Geht Ihr?« sagte er, indem er ihn umarmte, um seine Röthe zu verbergen.

»Ja, mein Dienst ruft mich. Ich habe die Nachtparole zu nehmen.«

»Wo werdet Ihr schlafen?«

»Im Vorzimmer des Königs, wie es scheint. Aber Porthos?«

»Nehmt ihn doch mit, denn er schnarcht wie eine Kanone.«

»Ah! er wohnt nicht bei Euch?«

»Durchaus nicht, er hat seine Wohnung irgend anderswo.«

»Sehr gut,« sagte der Musketier, dem diese Trennung der zwei Verbündeten den letzten Verdacht benahm.

Und er berührte ungeschlacht die Schulter von Porthos. Dieser antwortete durch ein Gebrülle.

»Kommt!« sagte d’Artagnan.

»Ah! d’Artagnan, der liebe Freund! Durch welchen Zufall? Ah! es ist wahr, ich bin beim Feste in Vaux!«

»Mit Eurem schönen Kleide!«

»Nicht wahr, das ist artig von Herrn Coquelin von Volière?«

»St!« machte Aramis, »Ihr geht, um den Boden einzutreten.«

»Es ist wahr,« sagte der Musketier. »Dieses Zimmer liegt über der Kuppel.«

»Und ich habe es nicht zum Fechtsaale genommen,« fügte Aramis bei. »Das Zimmer des Königs hat zum Plafond die Süßigkeiten des Schlafes. Vergeßt nicht, daß mein Boden das Futter dieses Plafond ist. Gute Nacht, meine Freunde, in zehn Minuten werde ich schlafen.«

Aramis geleitete sie leise lachend. Dann, als sie außen waren, schob er rasch die Riegel vor, verstopfte die Fenster und rief:

»Monseigneur, Monseigneur.«

Philipp stieß eine vor dem Bette stehende Tapetenthüre zurück und trat aus dem Alkoven.

»Bei Herrn d’Artagnan ist viel Verdacht,« sagte er.

»Ah! nicht wahr, Ihr habt d’Artagnan erkannt?«

»Ehe Ihr ihn genannt hattet.«

»Es ist Euer Kapitän der Musketiere.«

»Er ist mir sehr ergeben,« erwiederte Philipp, indem er einen besonderen Nachdruck aus das persönliche Fürwort legte.

»Getreu wie ein Hund, beißt zuweilen. Erkennt Euch d’Artagnan nicht, ehe der Andere verschwunden ist, so rechnet auf d’Artagnan bis in alle Ewigkeit; denn dann, wenn er nichts gesehen hat, wird er seine Treue bewahren. Hat er zu viel gesehen, so ist er Gascogner und er wird nie gestehen, daß er sich getäuscht hat.«

 

»Ich dachte es. Was machen wir nun?«

»Ihr geht aus den Beobachtungsposten und schaut, beim Schlafengehen des Königs, wie Ihr Euch in kleiner Ceremonie zu Bette legt.«

»Gut. Wo soll ich meinen Platz nehmen?«

»Setzt Euch aus diesen Feldstuhl. Ich will den Boden rücken, Ihr schaut durch diese Oeffnung, welche den falschen Fenstern entspricht, die in der Kuppel des Gemachs des Königs angebracht sind. Seht Ihr?«

»Ich sehe den König.«

Philipp bebte wie beim Anblick eines Feindes.

»Was macht er?«

»Er will einen Mann zu sich sitzen machen.«

»Herrn Fouquet?«

»Nein, nein, wartet . . . «

»Die Noten, mein Prinz, die Portraits.«

»Der Mensch, den der König sich gegenüber sitzen heißt, ist Herr Colbert.«

»Herr Colbert, dem König gegenüber!« rief Aramis; »unmöglich!«

»Schaut.«

Aramis tauchte seine Blicke durch die Fuge des Bodens.

»Ja,« sagte er. »Colbert selbst. Oh! Monseigneur, was werden wir hören, und was wird aus dieser Vertraulichkeit entspringen!«

»Ohne allen Zweifel nichts Gutes für Herrn Fouquet.«

Der Prinz täuschte sich nicht. Wir haben gesehen, daß der König Colbert rufen ließ, und daß Colbert kam. Das Gespräch begann mit einer der höchsten Gunstbezeigungen, welche der König je bewilligt hatte. Allerdings war der König allein mit seinem Unterthan.

»Colbert, setzt Euch.«

Der Intendant, der entlassen zu werden befürchtet hatte, schlug diese unschätzbare Ehre aus.

»Nimmt er an?« fragte Aramis.

»Nein, er bleibt stehen.«

»Horchen wir, mein Prinz.«

Und der zukünftige König und der zukünftige Papst horchten gierig auf diese einfachen Sterblichen, die sie unter ihren Füßen hielten, bereit, sie zu zertreten, wenn sie gewollt hätten.

»Colbert,« sagte der König, »Ihr habt mich heute sehr geärgert.«

»Sire, ich wußte es.«

»Sehr gut. Ich liebe diese Antwort. Ja, Ihr wußtet es. Es gehörte Muth dazu, es zu thun.«

»Ich setzte mich der Gefahr aus, Eure Majestät unzufrieden zu machen, zugleich aber auch der Gefahr, ihr ein wahres Interesse zu verbergen.«

»Wie! Ihr befürchtetet etwas für mich?«

»Und wäre es nur eine Unverdaulichkeit, Sire, denn man gibt seinem König nur solche Schmäuse, um ihn unter der Last des guten Mahles zu ersticken.«,

Nachdem er diesen plumpen Scherz vorgebracht hatte, wartete Colbert wonniglich aus die Wirkung. Ludwig XIV., der eitelste und der zarteste Mann seines Reiches, verzieh Colbert auch diesen Spaß.

»Es ist wahr,« sagte er, »Herr Fouquet hat mir ein zu gutes Mahl gegeben. Sagt mir, Colbert, woher nimmt er all das Geld, was erforderlich ist, um die ungeheuren Kosten zu bestreiten? Wißt Ihr es?«

»Ja, ich weiß es, Sire.

»Ihr werdet es mir ein wenig vorrechnen.«

»Leicht, bis aus einen Pfennig.«

»Es ist mir bekannt, Ihr rechnet richtig.«

»Das ist die erste Eigenschaft, die man von einem Intendanten der Finanzen fordern kann.«

»Nicht Alle haben sie.«

»Ich danke Eurer Majestät für ein aus ihrem Munde so schmeichelhaftes Lob,«

»Herr Fouquet ist also reich, sehr reich, und das weiß alle Welt, mein Herr.«

»Alle Welt, die Lebendigen wie die Todten.«

»Was wollt Ihr damit sagen, Herr Colbert?«

»Die Lebendigen sehen den Reichthum von Herrn Fouquet; sie bewundern ein Resultat und klatschen Beifall; aber die Todten, welche mehr wissen als wir, kennen die Ursachen und klagen an.«

»Nun! welchen Ursachen verdankt Herr Fouquet seinen Reichthum?«

»Das Gewerbe eines Intendanten begünstigt oft diejenigen, welche es treiben.«

»Ihr habt vertraulicher mit mir zu reden; fürchtet Euch nicht, wir sind ganz allein.«

»Ich bin stets ohne alle Furcht unter der Aegide meines Gewissens und unter dem Schutze meines Königs, Sire,« sprach Colbert.

Und er verbeugte sich.

»Wenn also die Todten sprächen . . . «

»Sie sprechen zuweilen, Sire. Leset.«

»Ah!« flüsterte Aramis dem Prinzen zu, der an seiner Seite horchte, ohne eine Sylbe zu verlieren, »da Ihr Euch hier befindet, um Euer Königshandwerk zu lernen, höret eine ganz königliche Schändlichkeit. Ihr werdet einer von den Scenen beiwohnen, wie Gott allein oder wie sie vielmehr der Teufel allein ersinnt und ausführt. Höret wohl, Ihr werdet Nutzen daraus schöpfen.«

Der Prinz verdoppelte seine Aufmerksamkeit und sah Ludwig XIV. aus den Händen von Colbert einen Brief nehmen, den dieser ihm reichte.

»Die Handschrift des seligen Cardinals,« sagte der König.

»Eure Majestät hat ein gutes Gedächtniß,« erwiederte Colbert, sich verbeugend, »und es ist eine seltene Fähigkeit eines für die Arbeit bestimmten Königs, so die Handschriften mit dem ersten Blick zu erkennen.«

Der König las einen Brief von Mazarin, der, dem Leser schon seit der Zwistigkeit zwischen Frau von Chevreuse und Aramis bekannt, nichts Neues lehren würde, wenn wir ihn hier mittheilten.

»Ich verstehe nicht ganz,« sagte der König, lebhaft interessirt.

»Eure Majestät ist noch nicht mit Intendanz-Rechnungen vertraut.«

»Ich sehe, daß es sich um Geld handelt, das man Herrn Fouquet gegeben hat.«

»Dreizehn Millionen. Eine hübsche Summe!«

»Ja wohl . . . Nun! diese dreizehn Millionen fehlen bei der Gesammtsumme der Rechnungen?«

»Das ist es gerade, was ich nicht recht verstehe, sage ich Euch. Warum und wie wäre dieses Deficit möglich?«

»Möglich, sage ich nicht; wirklich, sage ich.«

»Ihr sagt, dreizehn Millionen fehlen in den Rechnungen?«

»Nicht ich sage es, dieses Register.«

»Und dieser Brief von Herrn von Mazarin bezeichnet die Verwendung der Summe und denjenigen, bei welchem sie hinterlegt worden ist?«

»Wie sich Eure Majestät überzeugen kann.«

»Ja, in der That. Hieraus geht hervor, daß Herr Fouquet die dreizehn Millionen noch nicht zurückgegeben hätte.«

»Das geht aus den Rechnungen hervor, ja, Sire.«

»Nun, und dann?«

»Dann, Sire, da Herr Fouquet die dreizehn Millionen noch nicht zurückgegeben hat, so hat er sie in der Kasse, und mit dreizehn Millionen macht man viermal mehr, als Eure Majestät mit einem Bruche davon mit ihrer Freigebigkeit in Fontainebleau hat aufwenden können, denn wir haben dort im Ganzen nur drei Millionen ausgegeben, wenn Ihr Euch erinnert.«

Das war für einen Ungeschickten eine sehr geschickte Anschwärzung, diese heraufbeschworene Erinnerung an das Fest, bei welchem der König, in Folge eines Wortes von Fouquet, zum ersten Mal seinen niedrigeren Stand wahrgenommen hatte. Colbert erhielt in Vaux, was ihm Fouquet in Fontainebleau gethan hatte, und als guter Finanzmann gab er es mit allen Interessen zurück. Nachdem er den König so gestimmt, hatte Colbert nicht mehr viel zu thun. Er fühlte es, der König war düster geworden. Colbert wartete aus das erste Wort des Königs mit eben so großer Ungeduld, als Philipp und Aramis von ihrem Beobachtungsposten herab.

»Wißt Ihr, was aus dem Allem hervorgeht?« sagte der König, nachdem er einige Zeit nachgedacht hatte.

»Nein, Sire.«

»Daß die Thatsache der Aneignung der dreizehn Millionen, würde sie bewahrheitet . . . «

»Sie ist es.«

»Ich will sagen, würde sie erklärt, Herr Colbert.«

»Ich denke, sie wäre es schon morgen, wenn Eure Majestät . . . «

»Nicht bei Herrn Fouquet wäre,« erwiederte der König ziemlich würdig.

»Der König ist überall bei sich, Sire, und besonders in den Häusern, die sein Geld bezahlt hat.«

»Mir scheint,« sagte Philipp leise zu Aramis, »der Baumeister, der diese Kuppel gemacht, hätte in der Voraussicht, wie man sie benützen würde, dieselbe beweglich machen müssen, damit man sie hätte können Schuften von so schwarzem Charakter, wie der des Herrn Colbert, aus den Kopf fallen lassen.«

»Ich dachte auch daran,« erwiederte Aramis, »doch Colbert ist in diesem Augenblick so nahe beim König.«

»Das ist wahr, das würde eine Erbfolge eröffnen.«

»Euer nachgeborener Herr Bruder würde also die ganze Frucht ernten, Monseigneur. Bleiben wir ruhig und hören wir weiter.«

»Wir werden nicht mehr lange hören,« entgegnete Philipp.

»Warum nicht, Monseigneur?«

»Weil ich, wenn ich der König wäre, nicht mehr antworten würde.«

»Und was würdet Ihr thun?«

»Ich würde den nächsten Morgen abwarten, um zu überlegen.«

Ludwig schlug endlich die Augen auf und sagte, als er Colbert aufmerksam seinem ersten Worte entgegenharren sah, indem er plötzlich das Gespräch änderte:

»Herr Colbert, ich sehe, daß es spät ist, ich werde schlafen gehen.«

»Ah!« machte Colbert, »ich werde . . . «

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