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E
Easy Care, engl. easy = leicht, care = pflegen; wie „disciplined fabric“, „wash and wear“, „rapid iron cottonova“ oder „non iron fabrics“ ist auch „easy care“ eine Fantasiebezeichnung, hier für Pflegeleichtartikel. Dahinter kann sich eine Reihe von Ausrüstungsmaßnahmen verbergen: Knitterresistenz, Knitterrückerholung im trockenen wie im nassen Zustand (ein typisches Knitterfreimittel für Easy Care ist methyliertes Harnstoff-Formaldehyd-Kondensat), Bakterizid- und Fungizidbehandlung sowie schmutz- und fleckenabweisende Eigenschaften. Wenn nötig wird außerdem eine Antipillingbehandlung durchgeführt (→ Wash and Wear und → Permanent Press). Der Anteil der Ausrüstungsmittel (Kunstharz) kann bei einem reinen Baumwollprodukt bis zu 14 % betragen.
Quelle: Arbeitgeberkreis Gesamttextil: Textilveredlung: Appretieren, Frankfurt a. M., 1991.
E-Blocker, → Abschirmgewebe.
Eckenband, auch Eggenband, Leinen- oder Baumwollband in Leinwandbindung, das das Verziehen der Kanten bei Kleidungsstücken verhindern soll; → Hosenschoner.
Ecolog Recycling Network; auf Initiative der Firma Vaude Sport in Tettnang und der Sympatex® Technologies GmbH in Wuppertal 1994 durch den Zusammenschluss verschiedener Unternehmen entstanden. In diesem Recyclingsystem werden ausschließlich Textilien produziert und wiederverarbeitet, die vom Oberstoff über Kordeln, Reißverschlüsse, Nahtgut bis zur Klimamembran (→ Sympatex®) vollkommen aus sortenreinem Polyester bestehen. Nach der entsprechenden Tragedauer werden sie von der Ecolog GmbH zurückgenommen und – ohne dass Sortier- und Trennvorgänge nötig wären – in den Recyclingprozess eingebunden. In einem Dreistufensystem findet – je nach Mengenaufkommen – ein entsprechend hochwertiges Recycling statt. Stufe 1 gilt für geringe Mengen anfallenden Materials: Es entstehen daraus neue Produkte wie Accessoires. Eine Stufe 2 gilt für größere Mengen. Es werden daraus neue Träger- und Füllvliese hergestellt. Stufe 3 tritt in Kraft, wenn große Mengen Material anfallen; es werden dann neue Gewebe produziert; → Balance Project.
Écossais, engl. = écossais, scotch fabric; frz. écossais, écossaise = Schotte, Schottin; Musterungsbezeichnung für Schottenmusterungen (→ Schotten), zusammenhängende Karos in verschiedenen Farben. Als sog. Sippenzeichen sind diese Stoffe bekannt als → Tartans oder → Clans.
Ecru-Seide, engl. = raw silk, unboiled silk; Hart- oder Bastseide, → Seide.
Einlagestoffe, engl. = interlining fabrics; die Aufgabe der klassischen Einlagegewebe ist es, dem Kleidungsstück die entsprechende Form zu geben und diese im Gebrauch zu erhalten. Sie müssen also sprungelastisch, form- und reinigungsbeständig und so leicht wie möglich sein und eine bestimmte Steife (Griff) besitzen. Diese Aufgaben werden heute überwiegend von Vliesstoffen (Nonwovens) erfüllt, die fast alle aus Chemiefasern konstruiert sind. Nachfolgend werden die klassischen Einlagen vorgestellt, da einige von ihnen zwar von Chemiefasereinlagen verdrängt wurden, neuerdings aber wieder eingesetzt werden:
1. Bougram: Ein Zwischenfutter oder Einlagestoff, aufgrund seiner harten Appretur auch als → Wattierleinen bezeichnet, obwohl Bougram feiner ist. Das Gewebe ist relativ offen und leinwandbindig, aber nicht aus Leinen, sondern aus Baumwolle oder Viskosefaserstoff, überwiegend in feiner Kattunqualität konstruiert. Bougram wird stückgefärbt in den Farben Natur, Grau, Schwarz und Marine angeboten und mit starker Füllappretur auch als Bucheinband verwendet.
Einstellungen: 18 × 18 Fd/cm, Nm 60 × 70; 21 × 18 Fd/cm, Nm 60 × 70; 21 × 20 Fd/cm, Nm 60 × 70; 23 × 15 Fd/cm, Nm 50 × 40. Gewicht ca. 50–70 g/m2. Entsprechende Umrechnungen in die englischen Maßeinheiten Inch/Ne: → Einstellungsgewebe (Kattun/Kalico). Tabelle s. S. 119/120.
Einsatz: Kleider, Anzüge und Sakkos.
2. Haareinlagegewebe: leinwandbindig, Kette Baumwoll- oder Acrylzwirn (einstufig), Schuss Wolle oder Ross-, Kuh-, Kälber- bzw. Ziegenhaare in der Feinheit von ca. 1.000–1.200 dtex. Besondere Qualitäten bestehen aus Kamelhaareinlage. Haargarne geben dem Gewebe gute Elastizitätseigenschaften, die durch die Veredlung noch verbessert werden können. Eine Punktbeschichtung sichert eine einwandfreie Frontfixierung (z. B. für Sakkos).
Einsatz: Anzüge, Kostüme und Mäntel.
3. Zwirnrosshaareinlagegewebe: gegenüber 1. wesentlich elastischer. Zwirne in der Kette und umzwirnte Rosshaare im Schuss. Dies hat den Vorzug, dass die Rosshaare einen festeren Halt im Garn und im Gewebe aufweisen. Um gute Gebrauchseigenschaften zu schaffen, werden ein Schussfaden mit umzwirntem Rosshaar und fünf Schussfäden aus einfachem Haargarn gewebt (auch einfacher und günstiger).
4. Wäscheeinlagegewebe: weiße, glatte, leinwandbindige Gewebe, meist Mischungen aus 80 % Baumwolle und 20 % Viskose. Eine starke Appretur bringt die notwendige Steife. Je nach Einsatz wird diese Ware einlaufsicher, bügelfrei und dimensionsstabil ausgerüstet. Die kräftigeren Stoffe werden auch als → Steifleinen oder Steifnessel bezeichnet.
Einsatz: überwiegend Kragen.
Einschütte, engl. = ticking, bedstout; auch Inlett, beide Begriffe sind vom niederländ. Wort inlaten = einlassen oder einschütten abgeleitet. Es können feine, dichte Baumwollbatiste (leinwandbindig) sein, aber auch in Köper- oder Atlasbindung konstruierte Gewebe, häufig Makogarne in feinen Garnnummern (Nm 85– 135). Die geforderte Daunendichte wird durch Geschlossenheit der Fäden, eine dichte Einstellung, die Füllappretur und das Kalandern erreicht. Je gröber die Feder, desto kräftiger das Inlett. Wichtig sind eine hohe Farb-, Schweiß-, Säure-, Reib- und Lichtechtheit.
Die Handelsbezeichnungen werden zum einen nach den verwendeten Bindungen benannt, also Daunenbatist (Leinwand), Federleinwand, Köperinlett, Daunensatin (Glanzausrüstung). Oder die Handelsbezeichnung bezieht sich auf die Füllung: → Daunenperkal, Daunenköper, Federköper. Auch der Einsatz kann die Handelsbezeichnung bestimmen: Ober- oder Unterbettdrell, -satin. Einstellungen: Normales Baumwollinlett von 45–50 Fd/cm aus Nm 34–50; Mako-Inlett von 46–60 Fd/cm aus Nm 40–85. Das einfache Baumwollinlett mit offener Einstellung wird auch → Cambric genannt. Für sehr strapazierfähige Ware werden Zwirninletts in verschiedenen Einstellungen angeboten, Kette und Schuss ca. 40–60 Fd/cm und Nm 70/21–135/2.
Einstellung, engl. = fabric construction, formulation; hierunter versteht man die technischen Daten einer Gewebekonstruktion. Sie setzt sich aus folgenden Parametern zusammen:
1. Bindung
2. Faden pro Zentimeter (Fd/cm) oder Inch
3. Fadenfeinheit in Nm, Ne oder tex/dtex
4. Gewicht in Gramm oder Unzen pro Quadratmeter
→ Einstellungsgewebe.
Einstellungsgewebe; der Begriff bezieht sich auf meist einfache Gewebekonstruktionen, die standardisiert international gehandelt werden. Wichtig sind hierbei die Grundbindungen und das Verhältnis von Fadendichte zur Garnfeinheit. In der Tabelle ist eine Reihe von Gewebekonstruktionen aufgeführt, die auch zeigt, dass eine Handelsbezeichnung, wie z. B. Shirting, durchaus in verschiedenen Qualitäten gehandelt wird. So lässt sich ein bestimmtes Warengewicht auch auf unterschiedliche Weise konstruieren. Zur Erläuterung: Die Grundqualität von Musselin ist vergleichbar mit dem Renforcé. Der Unterschied liegt in der weicheren Drehung der Garne und der leichten Flusigkeit. Sheeting ist ein kräftiger, grober Wäschestoff. Mit Shirting ist ein weicher, feiner Hemdenstoff gemeint. Bei Köper-/Twillgeweben kann die Einstellung für den Grat entscheidend sein, sodass es sich bei einigen Qualitäten auch um Steilgratköper handeln kann. Bei gleicher Einstellung, aber veränderter Bindung eines Gewebes entstehen zwei völlig andere Gewebegruppen. Beispiel: Aus einem Popeline (Leinwandbindung) wird beim Einsatz einer Köperbindung ein Steilgrat (evtl. Gabardine), weil hier meist das klassische Einstellungsverhältnis 2:1 verwendet wird.
In der Tabelle erscheinen typische Standardeinstellungen im Fettdruck. Kurzzeichenerklärung: Fd = Faden, K = Kette, S = Schuss, Nm = Nummer metrisch, Ne = Nummer englisch.

Tab.: Einstellungsgewebe

Tab. (Fortsetzung): Einstellungsgewebe
Eiskrepp, engl. = ice crêpe; eine andere Bezeichnung ist Sandkrepp, was aber eine stumpfe Oberfläche voraussetzt. Die kristallähnliche Optik wird durch den geometrischen Aufbau der Bindung und durch den Einsatz glänzender Filamentgarne bestimmt. Im Gegensatz zum echten Krepp (hochgedrehte Kreppgarne/-zwirne) wird dieses Gewebe über die sog. Kreppbindung konstruiert, bei der normal gedrehte Garne/Zwirne verwendet werden (günstigere Preise, bessere Dimensionsstabilität, Abb.). Das Gewebe ist in Kett- und Schussfadenzahl ausgeglichen. Besonders porös und feingliedrig wird Eiskrepp durch relativ kurze Flottierungen, die auch für die bessere Schiebefestigkeit verantwortlich sind. Ausrüstung: Kahlveredlung. Eiskrepp ist unter den unechten Krepptypen der leichteste; → Kreppgewebe.
Abb.: Eiskrepp
Einsatz: je nach Gewicht für Kostüme, Jacken, Kleider, Blusen oder Röcke.
Elastan (EL), in Amerika, Kanada und teilweise Asien unter dem Namen Spandex bekannt; elastische Faser, die durch Polyaddition im Trockenspinnverfahren gewonnen wird. Elastane sind lineare Polyurethane, die sog. Schaumstoffe sind vernetzte Polyurethane. Bei der Polyaddition erfolgt die Bildung der Kettenmoleküle durch Aneinanderlegung verschiedener Moleküle unter zwischenmolekularer Verschiebung von Wasserstoffatomen ohne Abspaltung von Nebenprodukten. Elastanfäden werden als Multifile ausgesponnen und während des Trockenspinnverfahrens miteinander „verklebt“. Elastan ist u. a. unter den Markennamen Lycra® (Invista), Dorlastan® (Asahi Kasei Fibers), Creora® (Hyosung, Korea) und Roica® (Asahi Kasei Fibers, Japan) im Handel.
Eigenschaften: Thermoplastischer Bereich: 175 °C. Bei mehr als 150 °C vergilbt Elastan und wird abgebaut. Der Schmelzpunkt liegt bei ca. 250 °C. Die Feuchtigkeitsaufnahme ist mit 0,5–1,5 % (bei 20 °C und 65 % rel. Luftfeuchte) sehr gering. Höchste Dehnungselastizität: bis 700 % bei 95 % Rückerholung. Das spezifische Gewicht beträgt 1,15 g/cm3, und damit ist Elastan 30 % leichter als Gummi. Elastan ist leicht waschbar, besitzt eine hohe Abrieb- und Scheuerfestigkeit, mit Core-spun ohne Umwindung verhält es sich problematisch. Es ist alterungsbeständig, schnell trocknend, lichtecht (kann durch Stabilisatoren noch verbessert werden), unempfindlich gegen Sonnenöl und Meerwasser sowie gegen Chlorlösungen (Schwimmbad), aber anfällig gegen Chlorbleichmittel. Die kritische Bügeltemperatur beträgt 120 °C (etwas mehr als Stufe 1).
Elastan kann in fünf verschiedenen Verarbeitungsformen verwendet werden:
1. Bei der Blank- oder Nacktverarbeitung (bare elastomer yarn) wird das Elastanfilament so wie es ist, ohne „Umhüllung“, mit anderen Natur- oder Chemiefasern zu Miederwaren, Badebekleidung, Bündchen, Rundstrickqualitäten und Strumpfwaren verarbeitet.
2. Einfach umwundenes Elastan (single covered elastomer) ist mit einem unelastischen Faser- oder Filamentgarn umwunden, doppelt umwundenes Elastan (double covered yarn) mit einer inneren (in Z-Drehung) und einer äußeren Umwindung (in S-Drehung) aus einem unelastischen Filament oder Fasergarn (Abb. 1).
Abb. 1: Einfache und doppelte Umwindung
Abb. 2: Core-spun-Garn mit Lycra®
Abb. 3: Lycra® gezwirnt
Abb. 4: Mit Lycra® verwirbeltes Garn
3. Beim Core-spun-Verfahren wird z. B. Lycra® und Dorlastan von Stapelfasern wie Baumwolle, Wolle, Leinen, Spinnseide oder entsprechenden Chemiefasergarnen umsponnen. Das Garn ist voluminös und leicht flusig. Wenn Core-spun-Garne entgegengesetzt der Drehungsrichtung aufgedreht werden, zerfällt das Fasergarn (im Unterschied zum Umwindungsgarn) in seine Einzelfasern (Abb. 2).
4. Core-twisted-Elastan (engl. core twisted = umzwirnte Seele) besteht aus blankem oder bereits umwundenem Elastan, das zusätzlich mit einem anderen Faden kombiniert wurde (Abb. 3).
5. Luftverwirbeltes Elastan (air-intermingled) wird produziert, indem man verstrecktes Elastan mit einem texturierten Multi- oder Mikrofilamentgarn in einer Luftdüse zusammenführt, wodurch sich die Garne in periodischen Intervallen miteinander verschlingen (Abb. 4). Verkaufsargumente für Elastanartikel: Bei Miederwaren garantiert Elastan höchste Dehnungselastizität, dabei ist es leichter als Gummi, stützt, ohne einzuengen, ist figurgerecht und leicht waschbar. Die Verarbeitung von Elastan bei Oberbekleidung, Sportbekleidung (Badeanzüge, Skibekleidung und Trainingsanzüge) empfiehlt sich, weil Elastan extrem dehnungselastisch ist, die Kleidung körpernah anliegt und exakt sitzt.

Abb. 5: Elastan-Umwindungsgarne (Core-twist)

Abb. 6: Elastan-Umwindungsgarne (Core-twist)
Elastomultiester (EME), Faser aus zwei oder mehr chemisch verschiedenen, linearen Makromolekülen, → Lycra® T 400® fiber. Das Kurzzeichen EME wurde 2011 in das Textilkennzeichnungsgesetz aufgenommen.
Elastoson-Stretch-Futter, Futter der Gebrüder Colsman, Deutschland, aus 96 % Acetat und 4 % Elastan (Lycra®), Einstellung: Kette 49 Fd/cm, Schuss 28 Fd/cm; Warenbreite: 140 cm; Gewicht: 100 g/lfm. Elastan wird im Schuss verarbeitet und ist somit querelastisch. Die Ware ist fein, seidig, duftig und eine ideale Verbindung im DOB- und HAKA-Sektor für Wolle/Elastan-Mischungen oder für andere rücksprungkräftige Gewebekompositionen. Dieser Futterstoff sollte nur chemisch gereinigt werden.
Elité, Markenname für ein Filamentgarn, bestehend aus PBT (Polybutylenterephthalat). Durch die spezifischen Eigenschaften und Merkmale eignet sich Elité besonders für bequeme Kleidung jeder Art. Das Material hat einen weichen, seidenartigen Look, ist elastisch, widerstandsfähig, lässt sich gut einfärben und mit anderen Faserarten mischen (z. B. PBT/CO, PBT/PES, PBT/WV). Vorteil ist eine hohe Färb-, Reib- und Waschechtheit. Das Material zeigt eine hohe Maßhaltigkeit unter feuchten Bedingungen und trocknet sehr schnell, da es nur 0,4 % Feuchtigkeit aufnimmt (PES 0,2 %, PA 4,5 %). Durch diese Eigenschaft wird das körpereigene Mikroklima erhalten, das angenehme Gefühl des „Eingehülltseins“ unterstützt (cocooning), und das Material kommt so dem heutigen Wellness-Gedanken entgegen. Texturiert bauscht Elité ebenso gut wie Polyamid und übertrifft Polyester. Das elastische Erholungsvermögen ist besser als bei den eben genannten Faserarten, eignet sich also z. B. hervorragend für Schwimmsportkleidung. Der textile Griff, die Lichtstabilität und Formbeständigkeit im nassen Zustand sind besser als bei Polyamid. Die Überlegenheit gegenüber Polyester liegt im guten Biegeerholungsvermögen, in der Bauschigkeit und in den Färbeeigenschaften. Es kann mit Dispersionsfarbstoffen bei Kochtemperatur ohne Carrier (Färbebeschleuniger) kostengünstig und umweltfreundlich gefärbt werden.
Elité ist als Filamentgarn für Weberei und Maschenwaren gleichermaßen gut geeignet und kann hervorragend mit Naturfasern wie Seide, Wolle oder Baumwolle und mit Chemiefasern wie Viskose, Polyester oder Polyamid verarbeitet werden. Schon ein Anteil von 10–20 % Elité reichen aus, um Bekleidung zu schaffen, die sich dem Körper sanft und elastisch anpasst und ein angenehmes Tragegefühl erzeugt.
Der Transferdruck bietet sich für positionierte Musterungen und Schriftzüge an. Allerdings muss man berücksichtigen, dass PBT einen niedrigeren Schmelzpunkt als Polyester besitzt (diese Drucktechnik kommt bekanntlich auf PES zur Anwendung). Bei Elité liegt der Schmelzpunkt zwischen 224 °C und 226 °C, bei PES zwischen 256 °C und 258 °C.
Bei 100 %igen Elité-Artikeln wie auch bei Mischgeweben mit PES sollte das Transferdruckverfahren bei Garntemperaturen von 190 °C und einer Kontaktzeit von 20 s durchgeführt werden. Alle Artikel aus Elité lassen sich problemlos bei 40 °C in der Waschmaschine waschen.
Einsatz: Trendmode, Sport- und Funktionsbekleidung (Badeanzüge, Tanzkleidung, Trainingsanzüge sowie Gymnastikkleidung), Futterstoffe, Lingerie (Damenunterwäsche, Bodys, Spitzenwäsche), Outdoor-Kleidung (Stretchröcke, krumpfechte Hosen) und Strumpfwaren (Strumpfhosen, Damen- und Herrenstrümpfe).
Quelle: www.nylstar.com
EMPA, eidgenössische Materialprüfungs- und Versuchsanstalt. Die Schweizer Prüfanstalt ist seit 1885 auch Textilkontrollstelle.
Englischleder, → Moleskin.
Enka®-Viskose, Markenname für Viskosestoffe der Enka GmbH. Der „Viscose Circle of Quality“ wurde ursprünglich von der „alten” Enka gegründet und verpflichtete Faserhersteller, Weber, Veredler und Konfektionäre, exakt festgelegte Qualitätsrichtlinien einzuhalten. In den Enka-Labors wurden die eingereichten Materialproben nach DIN geprüft. Wenn die festgelegten Werte erreicht wurden, wurde mit der Vergabe einer Lizenznummer die Berechtigung erteilt, das Goldlabel als Qualitätssymbol zu führen. Bei der Überprüfung der Reißfestigkeit wurden 5 cm breite Gewebestreifen aus Kett- sowie Schussrichtung auf elektronischen Zugprüfgeräten belastet (DIN 53857). Über 20 kg Belastung mussten die Gewebestreifen standhalten, ohne zu zerreißen. Die Kontrolle des Nahtschiebverhaltens, d. h. die Prüfung des Verschiebens der Nahtbereiche unter Belastung, ist besonders wichtig bei feinen, seidigen DOB-Artikeln. Zunächst wurde ein Gewebestreifen ohne Naht mit 7,5 kg belastet, dann einer mit Naht bei einer Belastung von 5 kg. Die Naht durfte sich hierbei um nur 1,5 mm öffnen. Ferner wurde die Maßänderung beim Waschen, d. h. das Einlaufen, getestet, ein bekanntes Problem bei Viskoseartikeln (teilweise bis 15 %). Enka®-Viskoseartikel können bei 40 °C Feinwäsche gewaschen werden und dürfen dabei maximal 5 % in Kett- und Schussrichtung einlaufen – ausgenommen sind hier Transparentartikel wie Chiffons oder hauchfeine Georgettes.
Damit die typische Brillanz der Farben bei Viskoseartikeln auch beim Gebrauch erhalten bleibt, gibt es beim „Viscose Circle of Quality“ genormte Vorschriften für Wasch-, Lösungsmittel-, Schweiß- und Reibechtheit.
Quelle: Acordis, Deutschland.
Entwicklungsfarbstoffe, engl. = developing dyestuff; Naphthole, → Farbstoffe Unterpunkt 4.
Enzyme, engl. = enzymes; das Wort Enzym ist aus dem Griechischen abgeleitet: enzumos = gesäuert im Sinne von „enthält Sauerteig“ (en = in; zum = Sauerteig). Enzyme (auch Fermente) stellen den Inbegriff des Lebens dar, weil in den Zellen eines Organismus kaum eine Reaktion ohne Enzym abläuft. Jedes Enzym (heute sind ca. 6.000 bekannt) hat seine spezifische Aufgabe und ermöglicht nur eine ganz bestimmte chemische Umwandlung. Enzyme funktionieren wie ein Schloss an der Pforte zu einem genau festgelegten biologischen Stoffwechselpfad: Nur ein Schlüssel kann es erkennen und öffnen, sodass jener Pfad zugänglich wird. Die bekanntesten Enzyme sind Verdauungsenzyme: → Amylasen für den Stärkeabbau, Proteasen (z. B. Rennin) für den Proteinabbau, Lipasen für den Fettabbau sowie die Lactase für die Spaltung des Milchzuckers.
Enzyme sind hochkomplexe Eiweiße (Proteine) und somit hitze- und pH-Wertempfindlich. Beim Menschen denaturieren manche Enzyme schon bei ca. 43 °C (hohes Fieber). Enzyme bewahren auch in der Textilveredlung nur dann ihre Funktion, wenn die Temperatur und der pH- Wert dem entsprechenden Enzymtyp angepasst sind. Für die Veredlung wurden hitzebeständige Enzyme in thermophilen Mikroorganismen gefunden bzw. gentechnologisch entwickelt. Die Gentechnik wird ebenfalls für die Herstellung der meisten Enzyme genutzt. Das Erbgut eines sich rasch vermehrenden Mikroorganismus wird dabei so verändert, dass er das gewünschte Enzym in sehr reiner Form und mit hoher Ausbeute produziert. Enzyme sind Biokatalysatoren.
Viele Reaktionen werden von Enzymen überhaupt erst ermöglicht, um ein Vielfaches gegenüber der unkatalysierten Reaktion beschleunigt und meist durch ausgefeilte Rückkopplungssysteme so gesteuert, dass ein der gerade gegebenen Situation angepasster Stoffumsatz gewährleistet ist.
Einen textiltechnischen Katalysator kann man folgendermaßen veranschaulichen: Wenn man zwei Stoffe mit einem Faden aneinandernäht, dann ist die Nadel, die den Faden führt, der Katalysator. Sie tritt während des Arbeitsprozesses auf, ist aber im Endprodukt nicht mehr vorhanden. (Der Faden wäre in diesem Bild das sog. Co-Enzym.) Ohne Nadel wäre es nicht möglich, die Stoffe aneinanderzufügen. Die Handelsprodukte im Textilbereich sind meist keine reinen Enzyme, sondern mit Salzen, Aktivatoren und Stabilisatoren versetzte, gebrauchsfertige Mischungen.
Literatur: Textilveredlung: Färben, Arbeitgeberkreis Gesamttextil, Frankfurt a. M., 1990. Novo Nordisk: Enzyme und was sie leisten. Bagsvaerd, Dänemark 1992. E. Baldwin: Das Wesen der Biochemie, dtv – Wissenschaftliche Reihe, München, 1970.
Eolienne, engl. = eolienne; Handels- und Qualitätsbezeichnung für ein Halbseidengewebe mit ganz leichter Ripsoptik, eher ein Popeline. Von griech. aeolus = Windgott auch Äolusseide genannt; entspricht der Veloutine. Bindung: Leinwand, in der Kette Grège, im Schuss Wollkammgarn (Voile). Einstellung: Kette 40–50 Fd/cm, Schuss 15–18 Fd/cm Feinheit; Seidenkette 120–76 dtex, Schuss Nm 85–100 (Einstellungsverhältnis also 2:1 oder 3:1). Knitterunempfindlicher Gewebetyp mit weichem Griff, dezentem Glanz und leichtem Raureifeffekt (Voileschuss). Preisgünstige Typen: Viskosette und Viskosefaserstoff oder Baumwollvoile im Schuss.
Einsatz: Röcke, Kleider und Kostüme.
EPEA, engl. Abk. für „Environmental Protection Encouragement Agency“ = Agentur zur Unterstützung des Umweltschutzes. Die Internationale Umweltforschung GmbH, 1987 von Prof. Dr. M. Braungart gegründet, arbeitet als wissenschaftliches Institut. Es entwickelt ökoeffektive Lösungen für Unternehmen und Organisationen wie z. B. Trigema, Nike, VW und Greenpeace. Prof. M. Braungart beschäftigt sich zusammen mit dem US-amerikanischen Architekten W. McDonough seit Jahren mit der Thematik der Ökoeffizienz und der Ökobilanz. → Cradle to Cradle.
Ausführliche Informationen: M. Braungart; W. McDonough: Die nächste industrielle Revolution: Die Cradle to Cradle-Community, Europäische Verlagsanstalt, Hamburg, 2008.
Épinglé, engl. = épinglé; frz. épinglé = gerippt;
1. Kleider- und Kostümstoff, der auch als Ösen- oder Nadelrips bezeichnet wird. Noch 1904 wurde dieser Begriff für einen Seidenrips verwendet. Typisch ist der Wechsel zwischen breiten und schmalen Querrippen, der unterschiedlich erreicht wird: Je nach Rippenbreite wird ein starkes und ein feines Garn eingetragen, wobei die Konstruktion leinwandbindig ist. Baut sich die Musterung bindungstechnisch auf, verwendet man den Kettrips, meist R 2/2. Die Ware wird kahlappretiert, gewaschen und überwiegend stückgefärbt. Ein Ripsgewebe hat im Gegensatz zum Épinglé eine wesentlich höhere Kettdichte. Beim Épinglé kann man den Schuss deutlich erkennen, beim guten Kettrips nicht. Der Griff ist beim Épinglé weicher als beim Rips. Der Faserstoffeinsatz ist sehr unterschiedlich. Wenn unterschiedlich gedrehte Garne (Z- und S-Draht) verwendet werden, gibt es reflexionsbedingt eine optische Täuschung. Daher wird er auch Schattenrips genannt. Er zeigt Ähnlichkeit mit dem → Ottomanen, sollte aber nicht mit ihm verwechselt werden. Wird das Gewebe mit verschieden breiten Rippen konstruiert, kann man die Bezeichnung → Cannelé wählen.
2. Möbelstoffbezeichnung für Kettsamte, die auf sog. Rutenstühlen produziert und deren Polschlingen nicht aufgeschnitten werden. Es sind also drei Fadensysteme notwendig, wobei häufig die Polkette aus Wollkammgarn, Baumwollzwirn oder Chemiefasern besteht. Der Schuss besteht aus Baumwoll- oder Viskosefasergarn oder aus Zwirn. Durch den Einsatz unterschiedlich hoher Ruten können sehr schöne Hoch-Tief-Schlingeneffekte gebildet werden. Farbige Effekte kann man durch verschieden bunte Polkettfäden erzielen.
Erbstüll, engl. = pea tulle, tulle, bobbinet, net; auch Tüll, der Name leitet sich von der französischen Stadt Tulle ab; er wird auch Wabentüll oder → Schleiertüll genannt. Es ist ein auf Bobinetmaschinen produzierter Kleider- und Gardinenstoff aus Natur- oder Chemiefasern (Filamente). Die Wabenform ist für den Erbstüll typisch (Sechsecke): Es werden zwei Fadensysteme gebraucht, der Kettfaden und der Bobinetfaden.
Je nach Anzahl der Kettfäden hat die Tüllmaschine mehrere Tausend Bobinen. Sie werden zweireihig über die ganze Maschine in gleichen Abständen verteilt. Ist ein Kettfaden (senkrecht liegend) vom Bobinetfaden umschlungen, wird er zum nächsten Kettfaden geführt usw. Dabei binden die Bobinen der beiden Reihen gegeneinander. Hierdurch entstehen über Kreuz liegende Musterungen. In der Veredlung erhalten diese Tülle dann ihre endgültige Form. Durch Spannen der Ware entstehen wabenförmige Öffnungen, die durch eine chemische Appretur fixiert werden. Glatte Erbstülle verwendet man selten für den Dekosektor, überwiegend für Damenblusen und Kleider. Werden Gardinen dieses Typs bestickt, spricht man von Florentiner Tüll. Auch Jacquardmaschinen werden zur Musterung eingesetzt.
Eri(a)seide, Seidenart aus Indien und Ostasien, stammt u. a. vom Rhizinusseidenspinner, der eine domestizierte Form des Ailanthusspinners ist. Die Kokons dieses Wildseidentyps sind grob haspelbar, werden aber überwiegend in der Schappespinnerei (→ Seide) als sog. Spinnseide verarbeitet. Diese Seidenart hat, wie auch die → Moongaseide, keine Bedeutung mehr.
Erweichungsbereich, engl. = softening range; → Thermoplastizität.
Eskimo, engl. = eskimo cloth; schweres Doppelgewebe aus Streichgarnen. Oft ist die Oberware ein 4-bindiger Kreuzköper, die Unterware in Atlasbindung gewebt. Die rechte Warenseite erhält eine kurzgeschorene Strichausrüstung, die Rückseite wird stark geraut (flauschartig, Erhöhung der Wärmeisolation).
Gewicht bei HAKA: ca. 700–900 g/lfm; DOB: 500–600 g/lfm bei 150 cm Warenbreite. Für klassische Eskimos werden Wollstreichgarne verwendet, bei günstigeren Qualitäten im Unterschuss Reißwollgarne. Ausrüstung: sowohl Stückfärber als auch naturfarbig.
Einsatz: Mäntel und Jacken.
Esterházy, engl. = esterhazy; eine nur in Österreich übliche Handelsbezeichnung für einen → Glencheck.
ETAD, engl. Abk. für Ecological and Toxicological Association of Dyes and Organic Pigments Manufacturers. → kbA-Baumwolle.
Etamine, engl. = etamine, gauze-like transparent fabric; frz. étamine = sehr dünnes Gewebe; Estamin, Stramin oder auch Siebstoff oder Gitterstoff genannt. Ein gazeartiger, durchsichtiger Kleider- und Gardinenstoff, der in Leinwand, Dreher- oder Scheindreherbindung gewebt wird. Früher wurde dieses Gewebe zum Durchseihen von Soßen verwendet (Siebtuch, Schleiertuch). Als Kleiderstoff wird es oft aus Naturseide oder Chemiefasern hergestellt. Neben normal gedrehten Garnen werden auch Flammen- oder Noppenzwirne eingesetzt. Für den Gardinenbereich verwendet man überwiegend Dreherbindungen, um die Schiebefestigkeit zu erhöhen. Wollkonstruktionen werden in leicht poröser, stückgefärbter Ausführung angeboten. Beim Einsatz von Merino im Siro-spun-Verfahren ordnet man leichte Gewebe im Cool-Wool-Bereich an.
Einsatz: DOB, Kleider und Sommerkostüme.
Étamine de laine, frz. étamine = Siebtuch, laine = Wolle; leichter, poröser Kammgarnstoff für den DOB-Bereich. Seine typische Struktur erhält er durch die Scheindreher- oder abgewandelte Panamabindung. Auch als Cool-Wool-Artikel hergestellt.
Everglaze, engl. everglaze = dauerhaft glatt, glänzend; der Handelsname deutet auf den permanenten Glanz dieses Typs hin, der mit einer Prägung kombiniert wird. Es ist ein leinwandbindiges Baumwollgewebe, welches in der Veredlung meist mit Melamin- oder Formaldehyd-Harnstoff-Harzen imprägniert wird. Die positiven Eigenschaften sind, wie erwähnt, der dauerhafte Glanz, ähnlich einem Chintz-Effekt, die Knitterresistenz und das schmutzabweisende Verhalten. An die chemische Ausrüstung (Vorkondensation) schließt sich eine Gaufrierbehandlung an (Prägekalander). Dadurch können die verschiedensten Dessins wie Piqué, Waffelmuster, Punktmusterprägungen usw. in die Ware gepresst werden. Durch das anschließende Nachkondensieren werden die Gaufrier-Effekte permanent fixiert. Sie bleiben auch nach der Wäsche erhalten. Nicht zuletzt seine Formstabilität macht den Everglaze zu einem geeigneten Gewebetyp für Hemden, Blusen und Sommerkleider. Wird er bedruckt, muss dieser Veredlungsvorgang dem Imprägnieren vorausgehen. Feinfädige Makoware wird mit einem waschbeständigen Chintz-Glanz versehen; auf die anschließende Prägung wird verzichtet. → Chintze sind üblicherweise nicht waschbeständig.
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