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Kapitel 3
„Du hast mich an dich gebunden??“ Vorwurfsvoll baut sich Yassin vor Packh auf. „Du hast mich von dir abhängig gemacht! Malik sagt, dass ich nie wieder in meine Dimension kann … nie wieder meine Eltern ...“
Ihm versagt die Stimme. Tränen schießen ihm in die Augen.
Wie versprochen, steht Packh am nächsten Morgen in der Gaststube, um Yassin abzuholen. Gemeinsam wollen sie Valerie besuchen. Als sein Liebhaber jedoch die Treppe herunter getrampelt kommt, schwant ihm, dass irgendetwas nicht stimmt. Nun hebt er beschwichtigend die Hände und geht langsam auf Yassin zu.
„Malik übertreibt … wie immer“, redet er leise auf seinen neuen Gefährten ein. „Beruhige dich, bitte … ja?“ Jetzt steht er direkt vor seiner neuen Liebe und schließt ihn in die Arme.
„Das ist doch nur so, wenn wir uns trennen sollten. Doch das werden wir nicht. Ich geh' überall hin wo du auch hingehst. Und wenn du deine Familie vermisst und bei ihr sein willst, gehe ich natürlich mit dir. Ich lass' dich nicht alleine … niemals“, bekräftigt er eindringlich.
Yassin hebt überrascht den Kopf. „Wirklich? Das würdest du tun?“
„Na klar!“, grinst Packh und wischt kurz mit dem Daumenballen über Yassins feuchte Wimpern. „Ich hab' doch nur dich und ich wäre doch ganz schön bescheuert, wenn ich dich einfach so gehen ließe!“
Stürmisch drückt ihm Yassin einen Kuss auf die Lippen.
„Ich hab' auch nur dich!“, flüstert er Packh zu. Doch anscheinend war sein Flüstern nicht leise genug, denn Fuxx erscheint mit zwei frisch zubereiteten Milchkaffees und stellt sie neben den beiden auf den nächsten Tisch.
„Und du hast Fynn!“, bemerkt er dabei nachdrücklich. Ertappt schiebt Yassin den lachenden Mantikor von sich. Er ist es nicht gewohnt, beim Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit angesprochen zu werden. Eigentlich ist er es nicht gewohnt, in der Öffentlichkeit überhaupt Zärtlichkeiten auszutauschen.
„Natürlich!“, stottert er verlegen. Wie konnte er nur seinen besten Freund vergessen! Vielleicht gibt’s schon Neuigkeiten von Malik.
„Hat Malik schon gefrühstückt?“, fragt er den geschäftig herum wuselnden Fuxx, der für sie beide den Frühstückstisch deckt. Dabei schüttelt der Kleine ernst den Kopf.
„Nein, ich vermute, dass er bei Karess ist. Sein Zimmer war heute morgen leer.“
„Vielleicht hat er ja Glück gehabt und die Hohe Rätin hat ihn endlich zu Fynn gelassen!“ Yassin reißt freudig die Augen auf. „Könnte doch sein!“
Packh und Fuxx wechseln einen vielsagenden Blick.
„Schon möglich“, lenkt Packh schließlich ein. „Doch bei Karess musst du mit allem rechnen!“
Er fummelt ein zerdrücktes Päckchen Zigaretten aus der Brusttasche seines Hemdes und bietet Yassin ganz selbstverständlich eine an. Mit leuchtendem Blick greift dieser danach.
„Die Sucht hast du mir gleich mit auf den Weg gegeben“, wirft er Packh sanft vor, als dieser ihm Feuer gibt. Sein Gegenüber grinst süffisant.
„Jetzt sag' bloß, es schmeckt dir nicht“, frotzelt er zurück.
Yassin nimmt einen tiefen Lungenzug. Ach, schmeckt das gut. Doch seine Lunge sieht das wohl nicht ganz so locker wie er. Ein kleiner Hustenanfall schüttelt ihn gnadenlos.
„Komm' mal her!“ Packh lacht gutmütig und legt beide Hände flach auf seine Brust. „Ich helfe dir!“
Er schließt die Augen und scheint sich zu konzentrieren. Gleichzeitig hängt ihm seine Kippe im Mundwinkel und qualmt vor sich hin.
Er ist so sexy, denkt Yassin verträumt. Wie kann mich das nur so anmachen, dass da einer steht und 'ne Kippe im Mund hat? Er beobachtet seinen Liebhaber ganz genau. Jetzt entspannen sich dessen Gesichtszüge und ein schnurrendes Geräusch ertönt … ganz leise, kaum hörbar.
Auf einmal fährt so etwas wie ein frischer Wind durch Yassins Lungen. Als hätte er eine ganze Flasche Menthol inhaliert. Seine Lungen sind frei von … allem. Sie fühlen sich völlig unbelastet an, leicht … einfach gesund. Wunderbar!
Jetzt öffnet Packh die Augen und greift dabei schnell nach seiner Zigarette.
„Gut so?“, fragt er nach.
„Jaaa“, haucht Yassin begeistert. „Was hast du gemacht? Meine Lungen fühlen sich an wie neu. Wenn ich atme, spüre ich geradezu, wie die Luft durch meinen Körper strömt.“
Packh lächelt und setzt sich an den Tisch.
„So soll es auch sein. Das Rauchen wird dir jetzt nicht mehr schaden. Deine Lungen sind wie neu und bleiben es auch. Was ist? Hast du keinen Hunger?“
Yassin traut seinen Ohren kaum.
„Du hast meine Lungen … rundum erneuert? So wie bei einem Auto??“ Fassungslos starrt er auf Packh, der sich gerade ein frisches Brötchen schnappt.
„Er ist ein Heiler!“, erklärt Fuxx mit sanftem Blick auf den Punk, als er an den Tisch tritt und zwei Platten mit Wurst und Käse serviert.
„Quatsch, Heiler!“, wehrt Packh unwillig ab.
„Natürlich ist er ein Heiler!“, bekräftigt Fuxx in Yassins Richtung. „Und was für einer. Seine Kräfte sind unglaublich. Die einzige Schwachstelle besteht darin, dass er zu bescheiden ist, um zu seinen Fähigkeiten zu stehen.“
„Blablabla!“ Packh verdreht die Augen. „Hör' nicht auf ihn, mein Großer! Menschengeplapper!“
Yassin lacht befreit. Die kleine Zankerei hat etwas so Natürliches an sich, dass er sich an Zuhause erinnert fühlt. Doch augenblicklich verdunkelt sich seine Miene. Zuhause … Fynn! Wo bist du nur, Alter?! Hoffentlich holt Malik dich bald zurück. Das könnte dann ein richtig tolles Leben werden … hier … mit meiner großen Liebe … und deiner.
Packh blickt ihm tief in die Augen. Ihm ist klar, woher die Stimmungsschwankung rührt. „Er ist bestimmt bald wieder da!“ Aufmunternd bekräftigt er seine Worte mit einem zärtlichen Streicheln über Yassins Handrücken. Dieser reißt plötzlich die Augen auf. Seine Lippen verformen sich zu einem lautlosen 'Oooh'.
„Fynn!!!“, presst er schließlich bewegt hervor. Gleichzeitig folgen Fuxx und Packh seinem Blick Richtung Eingang.
Wie der Blitz springt Packh auf und stürzt auf den angeschlagenen Ankömmling zu. Kaum berührt er dessen Schulter, verschwinden sie. Sekunden später finden sich auch die anderen beiden auf Packhs Lichtung ein.
Fynns Anblick sagte Packh sofort, dass er geflohen sein musste. Und wenn er abgehauen war, dann suchte ihn Karess bestimmt zuerst in Fuxx' Kneipe.
Ein wenig verloren steht Fynn mitten auf der Lichtung. Zerrupft, zerrissen, mit etlichen blutenden Kratzern lächelt er doch erleichtert, als er die Freunde erblickt.
„FYNN!“, brüllt Yassin als er auf seinen Freund zustürzt und ihn in seine Arme reißt.
„Oh, mein Gott! Ich hab' mir solche Sorgen gemacht. Wo warst du nur so lange und warum hast du dich nicht mal gemeldet?!“ Yassins Stimme ertönt dumpf an Fynns Ohr, da er ihn so fest an sich drückt, dass sich sein Mund gegen die malträtierten Schultern presst.
„Au! Yassin! Nicht so fest!“, protestiert er prompt und versucht, den Hünen von sich zu schieben.
„Oh! Entschuldige!“ Schnell lässt Yassin los und tritt einen Schritt zurück. „Alter!! Was hast du nur angestellt? Ist dir Karess an den Kragen gegangen und hat ihre Fingernägel an dir gewetzt?“
Fynn grinst müde. „So ähnlich“, bestätigt er. „Mann, hab' ich einen Durst.“
Im Nu hält Packh ihm ein riesiges Glas Wasser hin, das er in Rekordzeit austrinkt.
Als sie alle zur Ruhe kommen und sich auf dem weichen Waldboden niederlassen, starrt Packh Fynn plötzlich an. Sein Blick fährt ungläubig an dessen Gestalt auf und ab. Schließlich senkt er mit ungewöhnlich blassem Gesicht sein Haupt und murmelt etwas in dieser arabisch klingenden Sprache.
Und Fynn … er antwortet … ohne die Sprache zu kennen, die er da gerade von sich gibt. Sein Mantikor übernimmt ganz selbstverständlich die Regie über sein Sprachzentrum. Übersetzt würde ihr kurzer Dialog ungefähr so lauten:
„Du bist es! Ich beuge mein Haupt vor deiner Macht! Einer Macht, die nun grenzenlos ist!“
„Auch ich erkenne dich! Halte dich bereit! Du wirst mein Gefährte sein!“
„Häh?“, entfährt es Yassin erstaunt, als er Fynn mit fremden Zungen reden hört. Und auch Fuxx klappt der Kiefer nach unten.
„Nein“, haucht der kleine Kellner. „Das ist nicht möglich! Er ist der Lichtermeer. Kein Mantikor ...“
„Erweise ihm gefälligst Respekt“, zischt Packh ärgerlich.
Sofort senkt Fuxx demütig den Kopf.
„Mantikor-Ma-Kor-Té. Verzeih' mir, Fynn Lichtermeer. Ich habe einfach nicht mit solch' einem Wunder gerechnet.“
Yassin schlägt vor Schock eine Hand vor den Mund.
„Du bist jetzt ein Dschinn? Aaalter!!!“

Schließlich sitzen sie um ein kleines Lagerfeuer. Packh materialisierte dafür weiche Sitzkissen. Fuxx kümmert sich um die – Gott sei Dank – nur oberflächlichen Kratzer; desinfiziert sie und bestreicht sie mit einer Wundsalbe. Für solche Kleinigkeiten will er nicht um Packhs Gabe bitten.
Über den Flammen brutzeln unheimlich lecker duftende Spiegeleier mit Speck. Fynn stopft sich damit den Mund voll. Ihm ist, als hätte er seit Wochen nichts gegessen. Es schmeckt einfach besser in Gesellschaft von Freunden. Währenddessen zappelt Yassin ungeduldig herum.
„Jetzt erzähl' doch endlich“, kann er sich schließlich nicht mehr beherrschen. „Was ist passiert? Wo ist Malik und warum zum Henker bist du auf einmal ein Mantikor?“
Fynn seufzt tief und nimmt einen großen Schluck Kaffee, bevor er alles erklärt.
„Es war ein Notfall. Ich habe keinen eigenen Mantikor … also, es hat sich keiner für mich entschieden und mich dann … besetzt, oder so.“
„Sondern?“, hakt Yassin neugierig nach.
Fynn fixiert mit traurigem Blick die Flammen.
Packh kommt ihm zur Hilfe.
„Es ist Maliks Mantikor“, erklärt er leise.
„Waas?“, kiekst Fuxx entsetzt. „Ist Malik etwa ...“
„Nein!!“, fällt Fynn ihm schnell ins Wort. „Malik lebt. Doch die Hohe Rätin hat ihn außer Gefecht gesetzt. Sie hält ihn gefangen. Es ist seinem Mantikor gelungen, sich zu teilen und eine Hälfte an mich weiterzugeben.“
„Nie im Leben!“, entfährt es Fuxx spontan.
„Es ist Maliks Mantikor!“, bestätigt Packh erneut. „Doch er ist noch recht schwach. Ich habe noch nie davon gehört, dass sich ein Mantikor teilt und mit einem anderen Menschen verbindet … geschweige denn mit einem Lichtermeer. Das ist wirklich unvorstellbar, doch ich fühle es genau!“
Fynn nickt und erzählt nun der Reihe nach. Als er endet, blickt er auf und sieht wie sich Packh auf den überraschten Fuxx wirft und mit einer seiner kräftigen Hände nach seiner Kehle packt. Ein verzweifeltes Krächzen ertönt. Der Kleine rudert panisch mit den Armen, doch gegen die Kraft des Mantikors ist er hilflos.
„Du hast einen von uns vergiftet?“, zischt er wütend und seine grünen Katzenaugen leuchten. „Das wirst du büßen!“
Gleichgültig beobachtet Fynn die Szene. Auch sein Mantikor verdächtigt den zierlichen Kellner, Malik mit irgendeiner Droge außer Gefecht gesetzt zu haben.
„Nein“, krächzt Fuxx und umklammert mit beiden Händen das kräftige Handgelenk an seinem Hals. „Das war' ich nicht! Bitte! Glaubt mir! Ich … liebe doch ...“
Sein Gesicht läuft puterrot an und es ist ihm nicht mehr möglich zu sprechen.
Packh steht auf und stemmt aus der gleichen Bewegung heraus den nur noch leicht zappelnden Kerl mit einem Arm in die Luft. So wütend ist er selten.
„Lass' ihn los!“, ruft Yassin mit lauter klarer Stimme. Er war gleichzeitig mit Packh aufgesprungen. „Hier wird niemand gelyncht! Nicht solange ich dein Gefährte bin! PACKH!“, brüllt er abschließend, um den Mantikor in seiner Wut zu erreichen.
Und tatsächlich senkt Packh seinen Arm und stellt den nahezu ohnmächtigen Fuxx auf seine Füße. Als diese den Boden berühren sackt er sofort zusammen. Nach Luft schnappend krümmt er sich auf dem Gras. Er hustet sich die Seele aus dem Leib, bevor er es schafft, ein weiteres Wort der Erklärung von sich zu geben.
„Ich war es nicht“, krächzt er eindringlich. Sein Blick bettelt Packh an. „Gerade du solltest doch wissen ...“
„Dass du eifersüchtig bist?“, fällt ihm Packh scharf ins Wort. „Du bist ja geradezu manisch was Malik betrifft. Und auf einmal hast du Konkurrenz.“
Fuxx rappelt sich auf die Knie. Er antwortet, doch dabei hält er ausschließlich Fynns emotionslosen Blick.
„Ich kenne ihn schon so lange und ich liebe ihn genauso lange. Niemals würde ich Malik etwas antun, auch wenn er mich noch so oft demütigt und links liegen lässt. Es ist seine Art ...“ Fuxx zuckt kurz mit den Achseln. „Er wird sich nie ändern und das will ich auch gar nicht. Schließlich kommt er immer wieder zu mir zurück … kam ...“ Fuxx' Augen füllen sich mit Tränen. „Ich weiß, dass er dich liebt … dass sein Mantikor dich liebt … genauso innig wie Malik selbst. Ich weiß ...“ Er schluchzt jämmerlich auf. „... dass ich ihn verloren habe … für immer … dabei gehört ihm doch mein ganzes Herz … alles ...“
Fuxx ist nicht mehr in der Lage weiterzusprechen. Sein ganzer Körper bebt, während er den Kopf auf die schmale Brust senkt.
Nach einigen Sekunden spürt er zwei starke Arme, die ihn von hinten packen. Yassin zieht Fuxx in eine feste Umarmung und wiegt ihn tröstend.
„Ich weiß wie das ist, wenn man sich ungewollt fühlt …,“ murmelt er dem Kleinen zu. „Das tut mir wirklich Leid für dich!“
Fynn beobachtet seinen Freund, der ihm mal wieder eine Lektion in Mitgefühl beigebracht hat und Packh mustert seinen Liebhaber, der ihn durch sein Verständnis einfach nur beschämt.
Und Maliks Mantikor? Er seufzt gleichmütig. Er mochte Fuxx noch nie sonderlich. Eigentlich war er ihm schon immer egal. Malik hatte eine Schwäche für den kleinen Kellner entwickelt. Das war's aber auch schon. Er würde sowieso nicht mehr lange auf der körperlichen Ebene sein. Fuxx sah jetzt bereits aus wie Siebzehn und wurde von Jahr zu Jahr jünger. Er konnte auf ein langes Leben zurückblicken, doch seine Zeit würde in ungefähr zwanzig Jahren ablaufen.
Kapitel 4
Karess tobt wütend um Malik herum. Sie ist es nicht gewohnt, von anderen übertölpelt zu werden; schon gar nicht von einem Menschen … auch wenn dieser Lichtermeer-Gene in sich trägt.
Sie hatte gehofft, Malik durch Drohungen zu einer Erklärung zu nötigen, denn sie ist sich sicher, dass er weiß, wie Fynn die Flucht gelingen konnte. Doch ihr kreischendes Gekeife blieb bisher erfolglos. Zwischendurch war sie blitzschnell in Fynns Unterkunft gewesen, doch auch dort hatte sie kein Glück gehabt. Er war wie vom Erdboden verschwunden und es war ihr – bei aller Macht – nicht möglich, ihn aufzuspüren.
Diese Tatsache macht sie wütend wie eine gereizte Viper. Je länger sie den schweigenden Malik betrachtet, um so mehr bestätigt sich ihr Verdacht.
„DU hast ihm geholfen“, faucht sie erneut. „Wo ist er?“
Malik kniet mitten im Raum, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Mit einem kurzen Befehl hatte Karess ihn wie eine Marionette dort platziert. Das wird er ihr nie verzeihen. Kein Mantikor kniet vor einem anderen. Zielsicher hat sich Karess die größtmögliche Demütigung ausgesucht, um ihn weichzukochen. Sie geht davon aus, dass sein Mantikor deswegen tobt vor Wut.
Karess hat keine Ahnung, dass Maliks Mantikor seine Kräfte schont, um sobald wie möglich wieder vollständig zu sein. Er hat sich tief in Maliks Zellen zurückgezogen und bekommt nichts von Karess' Veitstanz mit.
Du Glücklicher, denkt Malik genervt.
Als hätte sie seinen Hohn gespürt, bleibt Karess hinter seinem Rücken stehen und packt ruppig in die vollen Haare. Mit einem Ruck zieht sie seinen Kopf nach hinten.
„Du amüsierst dich über mich?“, zischt sie aufgebracht. „Malik, ich schwöre dir, wenn du mir jetzt nicht sagst, was du weißt, dann verletze ich dich dort, wo es dir richtig weh tut.“
Malik grinst gemein. „Was hast du schon davon, wenn du meinen schwulen Schwanz malträtierst?! Mit diesem Werkzeug kannst du doch gar nichts anfangen!“
Sie grinst ebenso gehässig zurück. „Dann frag' mal deinen Liebsten! Sein Schwanz steckte bereits in mir drin und hat mir sogar Mutterfreuden beschert. Er hat sich geräkelt und gestöhnt … ach, es war eine Freude, ihn zu besteigen!“
Malik kann es nicht verhindern. Sein Blick verdunkelt sich vor Zorn. Eifersucht schießt ihm durch Mark und Bein. Karess fährt fort mit ihrer bösartigen Tirade.
„Deshalb liegt mir ja so viel daran, ihn zurückzuholen“, maunzt sie und zieht dabei eine Schnute. „Ich hätte ihn so gerne manipuliert und zu meinem Spielzeug gemacht. Stell' dir vor! Fynn als niedlicher Schoßhund! DAS würde mir gefallen! Was meinst du, mein lieber Malik?“ Diese Frage stellt sie natürlich rein rhetorisch. „Doch was teile ich überhaupt noch meine persönlichen Pläne mit dir“, fährt sie fort. „Du gehorchst mir doch sowieso nicht mehr! Dabei warst du einmal mein bester schönster Krieger und hast dich meinem Wort untergeordnet. Doch nun?“ Sie zuckt nachlässig mit einer Achsel. „Mein 'bester' bist du nicht mehr … wer sollte mich davon abhalten, aus dir zusätzlich den 'hässlichsten' Krieger zu machen?“
Ihr Lachen quillt unaufhaltsam aus ihr hervor, wird immer lauter, immer gemeiner.
„Was soll ich mit deiner unzuverlässigen Visage, wenn ich einen göttlichen Fynn an meiner Seite habe?“
Maliks Miene versteinert. Ihm ist keine Emotion mehr anzusehen. Und das wird er unter allen Umständen aufrecht erhalten … egal, was diese Hexe mit ihm anzustellen gedenkt.
Karess umrundet ihn und bleibt vor Malik stehen. Sie stemmt die Hände in die Hüften und beugt sich vor.
„Sieh' mich an, mein lieber Malik“, säuselt sie zärtlich. „Wenn ich mit dir fertig bin, wird dein Liebling nichts mehr von dir wollen. Du wirst so hässlich sein, dass er sich übergeben muss, sobald er dich ansieht. Ich bin großzügig und lasse dir die Wahl. Säure oder Feuer? Womit darf ich dein Gesicht verwöhnen?“
Sein Herz hört kurz auf zu schlagen. Karess hat zielsicher seinen wunden Punkt gefunden: Eitelkeit. Fynn betet ihn an, versichert immer wieder wie schön er ihn findet. Malik weiß: Karess macht keine halben Sachen … sie scherzt auch nicht. Sie wird ihren Sadismus ausleben. Doch er kann – er darf – unter keinen Umständen verraten, was sein Mantikor vollbracht hat. Wenn die blöde Kuh ein bisschen gewitzter wäre, wär' sie schon lange drauf gekommen, dass Fynn unmöglich alleine entkommen konnte. Sein Mantikoranteil hat ihm geholfen zu fliehen.
Stolz überkommt Malik und auch Erleichterung, dass sein Geliebter vor diesem rothaarigen Monster fliehen konnte!
Wie eine zärtliche Liebkosung rührt sich sein Mantikor. Er sendet tröstende Wellen durch Maliks ganzen Körper. Schließlich spürt er einen leise gewisperten Gedanken. Wähle das Feuer!
Gerade wendet sich Karess hochmütig ab, als Maliks raue Stimme ertönt.
„Ich wähle das Feuer!“
Karess glaubt sich verhört zu haben. Überrascht dreht sie sich um.
„Statt mir zu verraten, wie Fynn entkommen konnte, wählst du lieber die Verstümmelung deines Gesichts durch Feuer?“ Sie blickt ihn lange an.
„Ich habe dich unterschätzt“, fährt sie nachdenklich fort. Schließlich zuckt sie gleichmütig mit den Achseln. „Du hast deine Wahl getroffen! So soll es sein! Feuer für den schönen Malik!“
Bevor sie den Raum verlässt, dreht sie sich noch einmal um. „Ich werde deine Schreie genießen“, schnurrt sie genüsslich, wendet sich ab und geht.
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