Читать книгу: «Ich rauche gern….und hör jetzt auf! Die erfolgreichsten Strategien Nichtraucher zu werden. Die neueste Forschung - Wissen das wirklich funktioniert. Aufhören und trotzdem schlank bleiben.», страница 6

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Für mehr Toleranz – Die Lobbyarbeit der Tabakindustrie

Ist Passiv-Rauchen wirklich so schädlich? Und: Werden Raucher deswegen bald fast nirgendwo mehr rauchen dürfen? Lohnt es sich, dann noch weiterzurauchen? Seit circa 15 Jahren versucht die Tabakindustrie, die Folgen des Passiv-Rauchens möglichst zu bagatellisieren, sich darüber lustig zu machen und Nichtraucher als Spaßverderber darzustellen. Teure Kampagnen der Zigaretten-Hersteller „Für mehr Toleranz“ und „Mensch, Kultur, Kneipe“ versuchen immer wieder, das ganze Thema auf angeblich mangelnde Toleranz zu verengen. Das ist logisch: Die größte Gefährdung für den Zigarettenabsatz sind Rauchverbote aufgrund der Gefahr des Passiv-Rauchens. Auftragsstudien seitens der Tabakindustrie sollten die Folgen des Passiv-Rauchens herunterspielen. Nicht nur hochrangige deutsche Wissenschaftler wurden von der Tabakindustrie dafür bestochen, unter anderem der ehemalige Leiter des Bundesgesundheitsamtes Prof. Überla. Diese Auftragsstudien sollten unter anderem die Gefahren des Rauchens und des Passiv-Rauchens vernebeln. Zusammen mit entsprechender Lobbyarbeit in den parlamentarischen Ausschüssen sollte die Politik daran gehindert werden, Rauchverbote zu erlassen. Diese Lobbyarbeit gelang in keinem anderen entwickeltem Land so gut wie in Deutschland.

Sie wollen mehr über die korrupten Methoden der Tabakhersteller wissen?

Das Thema ist spannend wie ein Krimi. Mit der Methode „kaufe und bezahle Auftragsstudien“ betrügt die Multimilliarden-Nikotin-Industrie seit Jahrzehnten nach dem gleichen Muster. Raucher glauben nur zu gerne an diese Wissenschaftsfälschungen. Es wird Ihren Blick auf das Rauchen schärfen. Lesen Sie mehr über die Bestechung von Wissenschaftlern in einem spannenden Spiegel Artikel. Den spannenden Artikel können Sie mit den Stichworten „Prof Überla Spiegel 2005“ googeln.

Passivrauchen – Sie tun es vor allem selbst

Gerade als Raucher bekommt man den toxischen Nebenstromrauch der glimmenden Zigarette zwischen den Zügen ab. Passivrauch gilt als das schädlichste und häufigste aller Wohngifte. Es ist dem Asbest vergleichbar. 90 nachgewiesene krebserzeugende Substanzen sind im Tabakrauch enthalten. Es handelt sich zum großen Teil um krebserregende Stoffe der Klasse 1, die schon in kleinsten Mengen krebserregend sind und bei denen es keine unteren Grenzwerte oder „unbedenkliche Mengen“ gibt. Diese Giftstoffe liegen zum Teil gasförmig, unsichtbar und geruchlos vor. Sie werden auf diese Weise überhaupt nicht bemerkt. Nur einen Bruchteil nimmt man als störende Rauchpartikel wahr. Selbst längeres Lüften entfernt nur einen kleinen Teil dieser gasförmigen Schadstoffe. Über die Lunge werden die gasförmigen Schadstoffe und Rauchpartikel in den Körper aufgenommen.

Etwa drei Viertel der Zigarette verbrennt als hochgiftiger Nebenstrom durch das Glimmen der Zigarette. Die Schadstoffkonzentration im Nebenstrom ist um das 30- bis 100-fache höher als im Hauptstrom, den der Raucher inhaliert. Zum Beispiel die krebserregenden Nitrosamine sind im Nebenstrom 400-fach erhöht. Weshalb ist das so? Es ist wie in einer Müllverbrennungsanlage. Die Temperatur ist ausschlaggebend. Der Hauptstromrauch verbrennt bei 950 °C Schadstoffe besser als der Nebenstromrauch, der nur bei 500 °C liegt. Je länger eine Zigarette im Aschenbecher glimmt, desto mehr Schadstoffe werden freigesetzt, da der Tabak nur unvollständig verbrennt. Deshalb ist Nebenstromrauch viermal so toxisch wie der Hauptstromrauch, und damit extrem krebserregend. Es geht eben doch um mehr als nur um Toleranz, was die Tabakindustrie vorgaukelt mit teuren Werbekampagnen. In geschlossenen Räumen rauchen Sie mit jeder Zigarette den schädlichen Nebenstromrauch auch passiv mit ein. Bei 14 Zigaretten entspricht das der Summe an krebsauslösenden Stoffen, die 2,6 zusätzlichen Zigaretten entsprechen.[29] Rauchen auf dem Balkon ist so betrachtet „gesünder“.

Mein Haus, mein Auto, meine Frau, meine Kinder ….

Sie kennen es alle, wenn Sie in eine Raucherwohnung kommen – es stinkt. Wichtiger als der Geruch sind aber die Schadstoffe, die sich überall absetzen. Raucherautos sind wahre Giftmüllhalden. Im Hausstaub, im Teppich, in den Möbeln und selbst in Tapeten finden sich hohe Konzentrationen von Schadstoffen wie Kadmium, Blei oder Nitrosamine. Vor allem Kleinkinder nehmen beim Krabbeln 20-30mal so viel dieser Stoffe auf wie Erwachsene und sind wegen des niedrigen Körpergewichtes viel anfälliger. Kinder diesen Schadstoffmengen auszusetzen, ist Körperverletzung, denn Kinder und Babys sind gezwungen, mitzurauchen. Alleine in Deutschland sterben nachweisbar ca. 60 Säuglinge pro Jahr am plötzlichen Kindstod durch rauchende Eltern. Kinder von Rauchern haben öfter Asthma, Lungenentzündung und Bronchitis als Nichtraucher-Kinder. Kinder ahmen ihre Eltern nach, und Kinder aus Raucherhaushalten werden später doppelt so häufig selbst Raucher. Kaum ein Raucher wünscht sich, dass die eigene Tochter später auch einmal qualmt.

Am härtesten kommt es für das zwangsweise mitrauchende, noch ungeborene Kind während der Schwangerschaft. Niemand ist motivierter, mit dem Rauchen aufzuhören, als schwangere Frauen. Hierzu später mehr. Weil so viele Schwangere aufhören wollen, habe ich auch einen Extra-Info-Teil zu Rauchen und Schwangerschaft auf der Homepage.

Herunterspielen

„Ich habe keine Kinder. Und überhaupt ist das doch alles vollkommen übertrieben“. Würden Sie das auch sagen, wenn wir über die Verkehrstoten pro Jahr in Deutschland sprechen würden? Setzen wir die beiden Zahlen ins Verhältnis: 2009 gab es 4.100 Verkehrstote in Deutschland. 3.300 Deutsche starben an den Folgen des Passivrauchens im gleichen Jahr.[30] Diese Zahlen werden inzwischen sogar von der Tabakindustrie nach 30 Jahren Forschungssabotage als richtig anerkannt. Wer mit einem Raucher in einer Wohnung zusammenlebt, baut sich ein 25-30%ig höheres Risiko für tödliche Herzkrankheiten und Schlaganfälle und ein 20-30%ig höheres Risiko für Lungenkrebs auf.

Der unangenehme Druck der Passivraucher

„Sie gehören wohl zur militanten Nichtraucherlobby?“ Nein, definitiv nicht, aber die Fakten des Passivrauchens haben Auswirkungen auf Sie und wie Sie sich als Raucher in der Zukunft fühlen werden. Sie werden immer mehr unter Druck kommen. Die Zeiten des gedankenverlorenen Rauchens an jedem Ort sind vorbei. Nichtraucher haben sich mit Druck und Militanz die Lufthoheit zurückerobert. So muss man sich ständig als Raucher entschuldigen oder fragen, ob es denn wohl gestattet ist, zu rauchen, man muss sich auf Balkone oder vor die Tür verziehen und wird unangenehm beobachtet, wenn man qualmt. Während wir als Teens noch dachten, es wäre cool, zu rauchen, sieht dies heute anders aus. Schadstoffe zu emittieren, ist sozial immer weniger akzeptiert und süchtig zu sein, wirkt uncool. Dieses feindliche soziale Umfeld war für mich ein Hauptbeweggrund, mich vom Glimmstängel zu verabschieden. Es gibt einfach zu viele Orte, an denen man nicht mehr rauchen kann, und die Unruhe, wenn der Nikotinspiegel fällt, fühlt sich nicht gut an.

Nur für Tierbesitzer

Noch mal zurück zu Fiffi und Mieze. Katzen lecken ausgiebig ihr Fell, worin sich die krebserregenden Stoffe des Tabakrauchs festsetzen. Mund- und Lymphdrüsenkrebs sind die häufige Folge. Nach 5 Jahren ist für Katzen in einem Raucherhaushalt das Risiko für Lymphdrüsenkrebs 3-fach erhöht.[31] Das Risiko vervierfacht sich sogar, wenn zwei Raucher im Haushalt sind. Bei Hunden steigt vor allem das Risiko für Lungen- und Nasenkrebs. Hunde mit langer Schnauze sind doppelt so stark gefährdet für Nasenkrebs, da in der langen Nase die krebsauslösenden Stoffe eher hängen bleiben.[32] Bei kurznasigen Hunden gelangen die Schadstoffe eher in die Lunge. Auch Vögel sind extrem sensibel. Früher setzte man Vögel in Bergwerken ein, um unbemerkt entweichende Gase frühzeitig festzustellen. Lagen sie tot im Käfig, wurde das Bergwerk gerade noch rechtzeitig geräumt.

Fazit

 Die Gefahren des Passivrauchens sind eindeutig belegt. Das wird dazu führen, dass an immer weniger Orten geraucht werden darf.

 Dadurch geraten Raucher immer häufiger unter Druck.

 Rauchen wird immer weniger gesellig, sondern wird zur Verrichtung, um sich wieder normal zu fühlen.

Glückwunsch! Sie haben sich den ersten Stern verdient und den ersten Teil des Buches gelesen. Vielleicht mit einigen Lesepausen. Das ist normal. Es gibt ja einiges zu verdauen. Trotz dieser Widerstände sind Sie bis hierher gekommen. Bravo. Sie sind auf dem richtigen Weg.

Teil 2
Rauchen & Psyche


6. Das tägliche Auf und Ab durch Nikotin

Die erste Zigarette am Morgen ist für viele die beste. Man steht müde und mit leicht gedämpfter Stimmung auf, macht sich Kaffee, raucht dazu als Starthilfe eine Zigarette und schon fühlt man sich besser, wacher, die Gemütsverfassung und die Laune verbessern sich. Man kommt in die Gänge, dank Zigarette. Wann fangen Sie morgens an zu rauchen? Direkt nach dem Aufstehen als Starthilfe? Immer zum Kaffee? Oder erst später am Tag? Das sagt viel darüber aus, wie sehr sich Ihr Körper an Nikotin gewöhnt hat. Machen Sie doch einmal den kurzen Fangerström-Test.

Fangerström- Fragebogen zur Tabakabhängigkeit

Wann nach dem Aufwachen rauchen Sie die erste Zigarette?


Innerhalb von 5 Minuten 3
6-30 Minuten 2
31-60 Minuten 1
Nach 60 Minuten 0

Finden Sie es schwierig, an Orten, wo das Rauchen verboten ist (zum Beispiel Kinos, Kneipen, Zügen ) das Rauchen zu unterlassen?


Ja 1
Nein 0

Auf welche Zigarette würden Sie nicht verzichten wollen?


Die erste am Morgen 1
Andere 0

Wie viele Zigaretten rauchen Sie im allgemeinen pro Tag?


Bis 10 0
11-20 1
21-30 2
31 und mehr 3

Rauchen Sie in den ersten Stunden nach dem Aufstehen mehr als am Rest des Tages?


Ja 1
Nein 0

Kommt es vor, dass Sie rauchen, wenn Sie erkältet und krank sind und tagsüber im Bett bleiben müssen?


Ja 1
Nein 0

Ihre Gesamtpunktzahl

Auswertung Fangerström- Fragebogen zur Tabakabhängigkeit

Der Test zeigt, wie stark Ihre Abhängigkeit ist. Er sagt aber nichts darüber aus, ob Ihre Chancen besser oder schlechter sind, es zu schaffen, mit dem Rauchen aufzuhören!! Ein leichter Raucher mit geringem Leidensdruck kann es viel schwerer haben als ein starker Raucher, der die Eintönigkeit des Qualmen-Müssens hasst. Je stärker Sie abhängig sind, desto unruhiger, irritierbarer, nervöser, eventuell weniger energiereich und weniger konzentriert fühlen sich viele Raucher schon auf leichtem Nikotinentzug. Zigaretten werden dann vor allem in vier Bereichen eingesetzt:

 um Stress zu vermindern,

 um die Stimmung und das Wohlbefinden zu verbessern,

 um mit mehr Energie durch den Tag zu kommen und

 um besser konzentriert zu sein.

Dies sind die vier meist genannten Gründe zu rauchen und daher die Themen dieses Kapitels.

Wie viele Punkte haben Sie erreicht?

0-2 Punkte Geringe Abhängigkeit.

Nur 15-20% der Raucher gehören zur Gruppe der leichten Raucher, obwohl viele Raucher sich in dieser Gruppe sehen. Sie haben sich angewöhnt (konditioniert), in bestimmten Situationen nach dem Essen oder mit Freunden zu rauchen. Ihre körperliche Abhängigkeit ist gering: Ihr Leidensdruck für eine Zigarette fängt nicht gleich morgens an. Manchmal rauchen Sie erst nachmittags oder am Abend oder am nächsten Tag. Einige leichte Raucher rauchen schon lange auf diesem niedrigen Niveau (oder zwingen sich dazu, wenig zu rauchen). Sie haben nicht wesentlich mehr Stimmungsschwankungen ohne Zigarette als mit. Sie benutzen die Zigarette selten, um Stress zu bewältigen, und brauchen diese nicht als Starthilfe oder um sich zu konzentrieren. Trotzdem fällt es Ihnen schwer, mit dem Rauchen aufzuhören.

3-5 Punkte Mittlere Abhängigkeit.

Sie rauchen aus „Genuss“, aber auch schon öfter mal, wenn es Stress gibt. Einige fangen an, über die Zigarette ihre Stimmung zu steuern, andere, aber nicht alle, rauchen auch zur Anregung schon morgens und später am Tag, um sich besser konzentrieren zu können.

6-7 Punkte Starke Abhängigkeit

Sie rauchen häufig Zigaretten, um Ihre Stimmung oder das Wohlbefinden zu verbessern, „sich etwas Gutes zu tun“, und wenn es Stress gibt. Vielen helfen die Zigaretten, durch den Tag zu kommen, wenn sie müde werden oder sich konzentrieren wollen. Nikotin verbessert morgens die Laune und für einige wirkt es wie eine Starthilfe.

8-10 Punkte Sehr starke Abhängigkeit.

Ohne Rauchen können Sie sich das Leben nicht vorstellen. Morgens wird als erstes als Starthilfe geraucht, um die Müdigkeit zu vertreiben. Sie haben bald eine schlechte Stimmung, wenn Sie nicht rauchen dürfen. Stress bewältigen Sie ohne die Hilfe der Zigarette ungern. Wenn Sie wissen, dass Sie länger nicht rauchen dürfen, füllen Sie systematisch die Nikotinreserve durch Rauchen schon vorher auf. Eine leere Packung am Abend kann starke Unruhe, Angst bis zur Panik auslösen.

Glück und Pech der leichten Raucher

Gehören Sie zu den leichten Rauchern? Dann haben Sie Glück und Pech zugleich. Sie haben zwar nicht die emotionale Achterbahnfahrt, wenn Sie nicht rauchen, aber vielen fehlt auch der Druck, mit dem Rauchen aufzuhören. Am wenigsten wollen Sie wahrscheinlich auf eine Zigarette nach dem Essen oder mit Freunden verzichten. In Kapitel 11 über Konditionierung zeige ich Ihnen, wie Nikotin es geschafft hat, bestimmte Situationen mit einem so starken Rauchanreiz bei Ihnen zu verankern. Wenn Sie wirklich aufhören wollen, geht es bei Ihnen um das bewusste Abtrainieren von Rauchsituationen, denn Ihre körperliche Abhängigkeit ist gering. Die meisten Leser werden sich aber wahrscheinlich bei den mittel bis stärker abhängigen Raucher wiederfinden. Warum tut die erste Zigarette am Morgen eigentlich so gut? Ganz einfach: Morgens haben Sie das größte Nikotindefizit. Deswegen möchten viele auf diese erste Zigarette auch auf keinen Fall verzichten. Sonst ist gleich der Start in den Tag verdorben.

Das leichte Gefühl der Leere

80% der Raucher stimmen folgenden Sätzen zu:[33] „Rauchen entspannt mich.“, „Rauchen wirkt beruhigend“, „Ich bin nicht so zufrieden, wenn ich länger nicht geraucht habe“. Wohlbefinden, sich besser fühlen und Stimmungskontrolle sind wichtige Gründe, um zu rauchen. Ein niedriger Nikotinspiegel verursacht schon nach kurzer Zeit das leichte Gefühl von Unruhe. Etwas scheint zu fehlen. Die Gemütsverfassung trübt sich ein. Dieses Gefühl kann so unmerklich sein, dass Sie es kaum bewusst wahrnehmen und verstärkt sich immer mehr, bis Sie wieder „genießen“ wollen. Je nachdem, wie abhängig Sie sind, spüren Sie sich schon nach 30 Minuten ziemlich angespannt, nervös, gereizt und eventuell unkonzentriert. Der Wunsch, JETZT eine zu rauchen, um diese Gefühle zu beseitigen, steigt immer mehr an. Sie haben über die Jahre mit tausenden von Zigaretten gelernt, diese minimalen Unruhegefühle zu vermeiden und in regelmäßigen Abständen Nikotin automatisch nachzutanken, sich eine anzuzünden, ohne es bewusst wahrzunehmen. Die Entspannung und der Genuss bestehen vor allem darin, dieses Gefühl der Unruhe verschwinden zu lassen. Das bedeutet nicht, dass Sie sich dann im Vergleich zu einem Nichtraucher besser fühlen. Sie fühlen sich aber besser im Vergleich zu Ihrer Anspannung vor der Zigarette.

Aber stimmt das wirklich: Wird hier nur ein Entzug beseitigt? Fühlen sich Raucher nur deswegen besser? Oder ist die Zigarette doch noch ein Gewinn, für eine bessere Stimmung und bessere Konzentration? Die meisten Raucher gehen fest davon aus, dass Zigaretten zwar ungesund, aber ein unverzichtbarer, einmaliger Genuss und ein echter Gewinn für das Lebensgefühl sind. Deswegen möchte auch kein Raucher darauf „verzichten“. Man raucht „für sein Leben gerne“, im wahrsten Sinne des Wortes.

Das tägliche Auf und Ab

Schauen wir uns einen Rauchertag genauer an. Sie wissen bereits: „Genuss“ steht in direkter Anhängigkeit vom Nikotinspiegel. Anfang der 80er Jahre fing man an, den „gefühlten Rauchwunsch“ systematisch zu erforschen. Mit der ersten Zigarette morgens füllt man die Nikotinlücke erst einmal auf. Mit tiefen und oft länger anhaltenden Zügen versuchen Raucher, den nächtlichen Abfall des Nikotinspiegels auszugleichen. Maximaler Genuss. Und wie sieht es mit den Zigaretten danach aus? Wie wird jede weitere Zigarette bewertet, und zwar nicht unter Laborbedingungen wie im 6-Stunden-Rauchtest (in Kapitel 4) , sondern an einem Tag, an dem frei geraucht werden kann? Dazu haben 105 Raucher anhand einer Skala Anspannung und Nervosität auf einer Skala vor und nach jeder Zigarette bewertet.[34] Die Bewertungsskala sah so aus: Von angespannt 2-1- 0 -1-2 bis entspannt, und von nervös 2-1- 0 -1-2 bis ruhig konnte bewertet werden. Nach jeder einzelnen Zigarette fühlten sich die mittel bis starken Raucher weniger angespannt und weniger nervös als vor der Zigarette. Das kennen wir alle: Man empfindet es als Verbesserung, interpretiert dies als Genuss und wird als kurzfristiger Vorteil abgespeichert. Aber was sehen wir wirklich? Man sieht, dass Raucher ständig schwanken zwischen angespannt/nervös vor der Zigarette, entspannt/ruhig nach der Zigarette und mit steigender Anspannung/Nervosität zwischen den Zigaretten. Ein ständiges hin und her. Spürbar. Bei jeder Zigarette. Den ganzen Tag. Die 105 Raucher konnten dies genau bewerten. Professor Parrott hat die Regelmäßigkeit dieser abfallenden Kurven bei allen Rauchern vollkommen überrascht. Dieses ständige Auf und Ab der Anspannung. Es verursacht bei allen Rauchern unter dem Strich einen enormen zusätzlichen Stress, den Nichtraucher nicht haben. Es wundert also nicht, dass bei einer weiteren Befragung von einigen Tausend Rauchern fast die Hälfte, nämlich 47% angaben, zur Stressminderung zu rauchen.[35] Ein Rauchstress, der kurzfristig weggeraucht werden soll, durch mehr Rauchen.


Ein ständiges Auf und Ab. Hier sehen sie einen typischen Stressverlauf eines Studienteilnehmers: Anspannung/ Nervosität vor dem Rauchen→ Entspannung/ ruhiger danach→erneuter Anstieg zwischen den Zigaretten, verteilt über den Tag eines Studienteilnehmers.

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Дата выхода на Литрес:
22 декабря 2023
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319 стр. 50 иллюстраций
ISBN:
9783981909340
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