Читать книгу: «Das beste von Nikolai Gogol», страница 14

Шрифт:

»Jetzt singst du schon ganz anders, verfluchter Deutscher! Nun weiß ich, was ich zu tun habe. Trage mich sofort auf deinem Rücken! Hörst du? Fliege wie ein Vogel!«

»Wohin?« fragte der Teufel traurig.

»Nach Petersburg, geradeswegs zu der Zarin!« Und der Schmied erstarrte vor Schreck, als er sich in die Luft emporgehoben fühlte.

Lange stand Oksana da und dachte über die seltsamen Worte des Schmieds nach. In ihrem Innern raunte ihr schon etwas zu, daß sie ihn grausam behandelt habe. – Was, wenn er sich wirklich zu etwas Schrecklichem entschließt? Das ist doch sehr leicht möglich! Vielleicht wird er sich aus Kummer in eine andere verlieben und sie aus Ärger für die Schönste im Dorfe erklären? – Aber nein, er liebt mich doch. Ich bin doch so schön! Er wird mir keine andere vorziehen; er scherzt nur und verstellt sich. Es werden keine zehn Minuten vergehen, und er kommt sicher wieder, um mich zu sehen. Ich bin in der Tat streng. Ich muß ihm einmal erlauben, mir gleichsam gegen meinen Willen einen Kuß zu rauben. Wie wird er sich da freuen! – Und die wetterwendische Schöne scherzte schon wieder mit ihren Freundinnen.

»Wartet mal«, rief die eine von ihnen, »der Schmied hat seine Säcke liegengelassen; seht nur, was es für merkwürdige Sachen sind! Er hat wohl für sein Singen ganz andere Gaben bekommen als wir; ich glaube, in jedem steckt ein ganzes Viertel von einem Hammel und dazu noch Würste und Brote ohne Zahl. Herrlich! Man kann die ganzen Feiertage schlemmen.«

»Sind das die Säcke des Schmieds?« fiel ihr Oksana ins Wort. »Wollen wir sie schnell zu mir in die Stube schleppen und nachschauen, was alles drinliegt.« Alle billigten lachend diesen Vorschlag.

»Wir können sie aber nicht aufheben!« schrie die ganze Schar plötzlich, indem sie sich bemühte, die Säcke von der Stelle zu rücken.

»Wartet einmal«, sagte Oksana, »wir wollen einen Schlitten holen und sie auf dem Schlitten zu mir schleppen.«

Und die ganze Schar machte sich auf, um einen Schlitten zu holen.

Den Gefangenen wurde es indessen recht langweilig, in den Säcken zu sitzen, obwohl der Küster in den seinigen mit dem Finger ein recht großes Loch gebohrt hatte. Wenn keine Leute dabei gewesen wären, so hätte er vielleicht ein Mittel gefunden, sich aus dem Sacke zu befreien; aber aus dem Sacke in Gegenwart aller herauszukriechen und sich lächerlich zu machen … das hielt ihn zurück; er entschloß sich, zu warten, und ächzte nur leise unter den unhöflichen Stiefeln Tschubs. Tschub selbst dürstete nicht weniger nach Freiheit, da er unter sich etwas liegen fühlte, worauf es furchtbar unbequem zu sitzen war. Als er aber den Entschluß seiner Tochter hörte, beruhigte er sich und wollte nicht mehr herauskriechen, da er sich sagte, daß er bis zu seinem Hause noch mindestens hundert Schritte und vielleicht auch zweihundert zu gehen hätte; wäre er aber jetzt herausgekrochen, so müßte er sich erst schütteln, den Pelz zuknöpfen und den Gürtel zuziehen – welche Arbeit! Außerdem war auch seine Mütze bei Ssolocha geblieben. Sollten ihn schon lieber die Mädchen mit dem Schlitten nach Hause fahren.

Es kam aber ganz anders, als Tschub erwartet hatte. Während die Mädchen nach dem Schlitten liefen, kam der hagere Gevatter verstört und schlechter Laune aus der Schenke. Die Schenkwirtin hatte sich nicht entschließen wollen, ihm etwas auf Pump zu geben. Er wollte schon in der Schenke warten, ob nicht ein frommer Edelmann kommen und ihn freihalten würde; aber alle Edelleute waren wie zum Trotz zu Hause geblieben und aßen als ehrliche Christen ihre Kutja im Familienkreise. Indem der Gevatter nun über die allgemeine Sittenverderbnis und das hölzerne Herz der Jüdin, die den Schnaps ausschenkte, nachdachte, stieß er auf die Säcke und blieb erstaunt stehen. »Schau, was für Säcke jemand auf der Straße liegengelassen hat«, sagte er, sich nach allen Seiten umsehend. »Es ist wohl auch Schweinefleisch drin. Wer war so glücklich, eine solche Menge von Sachen für seinen Gesang zu bekommen!? Was für Riesensäcke! Wenn ich annehme, daß sie bloß mit Buchweizenbroten und Weizenfladen gefüllt sind, so wäre das schon gut; und selbst einfaches Brot wäre gar nicht übel: die Jüdin gibt für jedes Brot ein Achtel Schnaps. Ich will sie schnell wegschleppen, daß es nur niemand sieht.«

Mit diesen Worten lud er sich den Sack mit Tschub und dem Küster auf den Buckel, fühlte aber, daß er zu schwer war.

»Nein, allein kann ich ihn nicht tragen«, sagte er. »Da kommt aber wie gerufen der Weber Schapowalenko. Guten Abend, Ostap!«

»Guten Abend«, sagte der Weber und blieb stehen.

»Wohin gehst du?«

»Ich gehe bloß, wohin mich die Füße tragen.«

»Hilf mir mal, guter Mann, die Säcke tragen! Jemand hat sie mit den Gaben, die er für sein Singen bekam, auf der Straße liegengelassen. Das Gut wollen wir unter uns teilen.«

»Säcke? Was ist in den Säcken: Weißbrot oder Schwarzbrot?«

»Ich glaube, es ist von allem da.«

Sie rissen schnell zwei Stangen aus dem Zaun, legten einen Sack darauf und trugen ihn auf den Schultern fort.

»Wohin tragen wir ihn? In die Schenke?« fragte der Weber unterwegs.

»Ich habe es mir auch gedacht, ihn in die Schenke zu tragen, aber die verdammte Jüdin wird’s ja nicht glauben, sie wird sich denken, daß wir ihn irgendwo gestohlen haben; außerdem komme ich ja eben aus der Schenke. Wir wollen ihn in mein Haus tragen. Dort wird uns niemand stören: mein Weib ist nicht daheim.«

»Ist sie wirklich nicht daheim?« fragte der vorsichtige Weber.

»Ich bin ja, Gott sei Dank, noch nicht ganz verrückt«, antwortete der Gevatter. »Auch der Teufel würde mich nicht dorthin bringen, wo sie jetzt ist. Ich glaube, sie wird sich mit den Weibern bis morgen früh herumtreiben.«

»Wer ist da?« rief die Frau des Gevatters, als sie den Lärm im Flur hörte, den die beiden Freunde mit ihrem Sack machten, und öffnete die Tür.

Der Gevatter erstarrte.

»Da haben wir es!« sagte der Weber und ließ die Hände sinken.

Die Frau des Gevatters war ein Juwel, wie man es nicht oft auf der Welt findet. Ebenso wie ihr Mann, war sie fast niemals zu Hause und trieb sich fast den ganzen Tag bei allerhand Basen und reichen alten Weibern herum, denen sie schmeichelte und bei denen sie mit großem Appetit aß; mit ihrem Mann prügelte sie sich nur am frühen Morgen, da sie ihn nur um diese Zeit manchmal zu sehen bekam. Ihr Haus war doppelt so alt als die Pluderhose des Gemeindeschreibers. Das Dach war an manchen Stellen ganz von Stroh entblößt. Vom Zaune waren nur noch Überreste zu sehen, weil kein Mensch, der sein Haus verließ, einen Stock zur Abwehr der Hunde mitzunehmen pflegte, in der Hoffnung, am Gemüsegarten des Gevatters vorbeizugehen und eine beliebige Stange aus dem Zaune herausreißen zu können. Der Ofen wurde oft drei Tage nicht geheizt. Alles, was die zärtliche Gattin bei den guten Leuten erbettelte, pflegte sie möglichst gut vor ihrem Mann zu verbergen und nahm ihm auch oft seine Beute ab, wenn er noch nicht Zeit gehabt hatte, sie in der Schenke zu vertrinken. Der Gevatter gab ihr trotz seiner ständigen Gleichgültigkeit nicht gern nach und verließ daher das Haus fast immer mit einigen Beulen unter den Augen, während seine bessere Hälfte sich ächzend zu ihren alten Weibern begab, um über die Rauflust ihres Mannes und die Mißhandlungen, die sie erlitten, zu berichten.

Man kann sich nun leicht vorstellen, wie verblüfft der Weber und der Gevatter durch ihr unerwartetes Auftreten waren. Sie ließen den Sack auf den Boden nieder, stellten sich vor ihn hin und deckten ihn mit ihren Rockschößen zu; aber es war schon zu spät, die Frau des Gevatters konnte mit ihren alten Augen zwar nur schlecht sehen, bemerkte aber den Sack doch. »Das ist schön!« sagte sie mit einer Miene, in der etwas wie die Freude eines Habichts lag. »Das ist schön, daß ihr euch so viel zusammengesungen habt! So machen es die guten Leute immer; aber ich glaube, ihr habt es irgendwo stibitzt. Zeigt mir sofort, hört ihr, zeigt mir sofort euren Sack!«

»Der kahle Teufel wird dir was zeigen, aber nicht wir«, sagte der Gevatter und nahm eine stolze Haltung an.

»Was geht es dich an?« sagte der Weber. »Wir haben es zusammengesungen, und nicht du.«

»Nein, du wirst es mir zeigen, du nichtsnutziger Trunkenbold!« schrie das Weib, indem sie dem langen Gevatter einen Schlag unters Kinn versetzte und sich an den Sack heranmachte.

Aber der Gevatter und der Weber verteidigten den Sack tapfer und zwangen sie zum Rückzug. Sie hatten aber kaum Zeit, sich zu besinnen, als die Gevatterin mit dem Schürhaken in der Hand in den Flur herauslief. Sie schlug ihrem Mann mit dem Schürhaken flink auf die Hände, dem Weber auf den Rücken und stand schon neben dem Sack.

»Warum haben wir sie herangelassen?« sagte der Weber, als er wieder zu sich gekommen war.

»Ja, warum haben wir sie herangelassen? Sag, warum hast du sie herangelassen?« fragte der Gevatter kaltblütig.

»Euer Schürhaken ist wohl aus Eisen!« sagte der Weber nach kurzem Schweigen, sich den Rücken kratzend. »Meine Frau hat im vorigen Jahr auf dem Jahrmarkte einen Schürhaken gekauft, hat einen Viertelrubel dafür bezahlt: der ist nicht so übel … tut gar nicht weh …«

Die triumphierende Hausfrau stellte indessen das Talglämpchen auf den Boden, band den Sack auf und blickte hinein. Aber ihre alten Augen, mit denen sie den Sack so gut erspäht hatte, täuschten sie diesmal. »He, da liegt ja ein ganzer Eber!« rief sie, vor Freude in die Hände klatschend.

»Ein Eber! Hörst du: ein ganzer Eber!« sprach der Weber und stieß den Gevatter in die Seite. »Du allein bist schuld!« »Was ist da zu machen!« sagte der Gevatter achselzuckend.

»Was da zu machen ist? Warum stehen wir so da? Nehmen wir ihr den Sack weg! Pack an!«

»Geh weg, geh weg! Der Eber gehört uns!« schrie der Weber, vorrückend.

»Geh, geh, du Teufelsweib! Es ist nicht dein Gut!« schrie der Gevatter, sich ihr nähernd.

Die Gattin griff wieder zum Schürhaken. Aber Tschub kam in diesem Augenblick aus dem Sacke gekrochen, pflanzte sich mitten im Flur hin und reckte sich, wie ein Mensch, der soeben aus einem langen Schlaf erwacht ist.

Die Frau des Gevatters schrie auf, schlug sich mit den Händen auf die Hüften, und alle sperrten unwillkürlich die Mäuler auf.

»Warum sagt das dumme Weib, es sei ein Eber! Es ist doch gar kein Eber!« meinte der Gevatter, die Augen aufreißend.

»Sieh nur, was für ein Mensch in den Sack geraten ist!« sagte der Weber, vor Angst zurückweichend. »Du kannst sagen, was du willst, aber hier ist sicher der Teufel im Spiele. Der kann ja nicht mal durch ein Fenster kriechen!«

»Das ist ja mein Gevatter!« rief der Gevatter, ihn erkennend.

»Und was glaubtest du?« fragte Tschub mit einem Lächeln. »Was, habe ich euch nicht einen feinen Streich gespielt? Ihr wolltet mich schon wie Schweinefleisch aufessen? Wartet, ich will euch noch eine Freude machen: im Sacke liegt noch etwas, wenn auch kein Eber, so doch sicher ein Ferkel oder sonst was Lebendiges. Unter mir hat sich fortwährend etwas bewegt.«

Der Weber und der Gevatter stürzten sich über den Sack, die Hausfrau klammerte sich an ihn an der anderen Seite, und die Schlägerei wäre wohl wieder losgegangen, wenn nicht der Küster, welcher jetzt einsah, daß er sich nirgends mehr verstecken konnte, von selbst aus dem Sack herausgekommen wäre.

Die Frau des Gevatters erstarrte vor Schreck und ließ den Fuß los, an dem sie den Küster aus dem Sacke herauszerren wollte.

»Da ist noch einer!« rief der Weber erschrocken. »Der Teufel weiß, wie es jetzt in der Welt zugeht … Der Kopf dreht sich einem im Kreise … Man wirft jetzt weder Würste noch Brote, sondern Menschen in die Säcke!«

»Das ist ja der Küster!« sagte Tschub, der mehr erstaunt war als die anderen.

»Da haben wir’s! Ei, diese Ssolocha! Einen Menschen in einen Sack zu tun… Darum sah ich auch bei ihr die Stube voller Säcke … Jetzt weiß ich alles: sie hatte in jedem Sack zwei Menschen sitzen. Und ich glaubte, daß sie mir allein … So ein Weib ist also diese Ssolocha!«

Die Mädchen waren etwas erstaunt, als sie den einen Sack nicht mehr vorfanden.

»Nichts zu machen, wir müssen mit diesem einen fürliebnehmen«, stammelte Oksana.

Alle packten den Sack und luden ihn auf den Schlitten.

Der Amtmann entschloß sich, zu schweigen, denn er sagte sich, daß, wenn er schriee, man solle den Sack aufbinden und ihn herauslassen, die dummen Mädchen auseinanderlaufen würden: sie würden glauben, daß im Sacke der Teufel sitze; so würde er vielleicht bis morgen auf der Straße bleiben müssen.

Die Mädchen faßten sich indessen bei den Händen und sausten wie der Wind mit dem Schlitten über den knirschenden Schnee. Viele von ihnen setzten sich zum Spaß auf den Schlitten, manche stiegen sogar auf den Amtmann. Der Amtmann entschloß sich, alles zu ertragen. Endlich waren sie am Ziel, machten die Türen im Flur und in der Stube weit auf und schleppten den Sack mit Gelächter hinein.

»Wir wollen mal sehen, was drin ist«, riefen sie alle und begannen, den Sack eilig aufzubinden.

Da wurde aber das Schlucken, das den Amtmann während seines ganzen Aufenthalts im Sacke gequält hatte, so unerträglich, daß er aus vollem Halse zu schlucken und zu husten begann.

»Ach, da sitzt ja wer!« schrien alle und rannten erschrocken zur Tür.

»Zum Teufel! Wohin rennt ihr denn wie Verrückte?« fragte Tschub, in die Tür tretend.

»Ach, Vater!« sagte Oksana, »im Sacke sitzt wer!«

»Im Sacke? Wo habt ihr diesen Sack her?«

»Der Schmied hat ihn mitten auf der Straße liegengelassen«, antworteten alle zugleich.

– Ja, so ist es: hab’ ich’s nicht gesagt? dachte Tschub bei sich… »Was seid ihr so erschrocken? Schauen wir mal nach. – Nun, guter Mann, nimm mir’s nicht übel, daß ich dich nicht bei deinem Namen und Vaternamen rufe, komm mal aus dem Sack.«

Der Amtmann kroch heraus.

»Ach!« schrien die Mädchen.

– Auch der Amtmann war also in einem Sack –, sagte sich Tschub erstaunt und maß ihn vom Kopfe bis zu den Füßen.

»So, so!… He!…« Mehr konnte er nicht sagen.

Der Amtmann war selbst nicht weniger verlegen und wußte nicht was zu sagen.

»Es ist wohl recht kalt draußen?« fragte er, sich an Tschub wendend.

»Ein schönes Frostwetter«, antwortete Tschub. »Erlaube mir die Frage: Womit schmierst du dir die Stiefel: mit Schmalz oder mit Teer?« Er wollte gar nicht das sagen; er wollte eigentlich fragen: »Wie kommst du in diesen Sack, Amtmann?«, aber er konnte selbst nicht begreifen, warum er etwas ganz anderes gesagt hatte.

»Mit Teer ist es besser«, antwortete der Amtmann. »Nun leb wohl, Tschub!« Er zog sich die Kapuze über den Kopf und verließ die Stube.

»Warum habe ich ihn so dumm gefragt, womit er seine Stiefel schmiert?« sagte Tschub mit einem Blick auf die Tür, durch die der Amtmann gegangen war. »Ei, diese Ssolocha! So einen Menschen in einen Sack zu stecken!… Dieses Teufelsweib! Und ich Dummkopf… Wo ist er aber, der verfluchte Sack?«

»Ich habe ihn in die Ecke geworfen, es ist nichts mehr drin«, antwortete Oksana.

»Ich kenne diese Scherze, nichts drin! Gebt ihn mir mal her, da sitzt noch einer drin! Schüttelt ihn ordentlich… Was, nichts drin? Das verdammte Weibsbild! Und wenn man sie anschaut, ist sie wie eine Heilige, als hätte sie nie was anderes als Fastenspeisen im Munde gehabt! …«

Aber lassen wir Tschub in Muße seinem Ärger Luft machen und wenden wir uns wieder dem Schmied zu, denn die Uhr geht schon sicher auf neun.

Anfangs war es Wakula ganz unheimlich zumute, besonders als er von der Erde in eine solche Höhe stieg, daß er unten nichts mehr unterscheiden konnte und er wie eine Fliege dicht unter dem Monde vorbeiflog, so daß er, wenn er sich nicht etwas gebückt hätte, ihn mit seiner Mütze gestreift haben würde. Aber etwas später faßte er Mut und fing sogar an, sich über den Teufel lustig zu machen. Es amüsierte ihn außerordentlich, wie der Teufel, sooft er sein Kreuz aus Zypressenholz vom Halse nahm und ihm hinhielt, nieste und hustete. Er hob absichtlich die Hand, um sich den Kopf zu kratzen, aber der Teufel glaubte, daß er ihn bekreuzigen wolle, und flog noch rascher. In der Höhe war alles hell. Die von einem leichten silbernen Nebel erfüllte Luft war durchsichtig. Alles war deutlich zu sehen, und man konnte sogar erkennen, wie ein Hexenmeister, im Topfe sitzend, wie ein Wirbelwind an ihnen vorbeiflog; wie die Sterne, sich zu einem Haufen drängend, Blindekuh spielten; wie etwas abseits eine ganze Schar von Geistern schwärmte; wie ein im Mondscheine tanzender Teufel die Mütze zog, als er den dahersprengenden Schmied erblickte; wie ein Besen, auf dem wohl eine Hexe soeben irgendwohin geritten war, allein heimflog … Noch viele andere üble Dinge sahen sie unterwegs. Beim Anblick des Schmieds machte alles für einen Augenblick halt, flog dann weiter und setzte sein Tun fort; der Schmied flog immer weiter, und plötzlich erstrahlte unter ihm in einem Feuermeer Petersburg. (Es gab da gerade aus irgendeinem Grunde eine Festbeleuchtung.) Der Teufel verwandelte sich, als er den Schlagbaum passiert hatte, in ein Pferd, und der Schmied sah sich auf einmal auf einem guten Renner mitten auf der Straße.

Mein Gott! Ein Lärm, ein Dröhnen, ein Leuchten; zu beiden Seiten ragten vierstöckige Mauern; das Stampfen der Hufe und das Dröhnen der Räder hallte an vier Seiten wider; die Häuser schienen auf Schritt und Tritt zu wachsen und aus der Erde emporzusteigen; die Brücken zitterten; die Kutschen flogen; die Kutscher und die Vorreiter schrien; der Schnee knirschte unter den Tausenden der von allen Seiten fliegenden Schlitten; die Fußgänger drängten sich längs der mit Lämpchen übersäten Häuser, und ihre riesigen Schatten huschten über die Mauern und erreichten mit den Köpfen die Schornsteine und die Dächer.

Der Schmied sah sich erstaunt nach allen Seiten um. Es war ihm, als hätten alle diese Häuser auf ihn ihre zahllosen Feueraugen gerichtet und schauten ihn an. Er sah so viel Herren in mit Tuch gedeckten Pelzen, daß er gar nicht mehr wußte, vor wem er die Mütze ziehen sollte. – Mein Gott, wieviel Herrschaften es hier gibt! – dachte sich der Schmied. – Ich glaube, jeder, der hier in einem Pelze über die Straße geht, ist ein Assessor! Und die, die in diesen herrlichen Wagen mit den Glasscheiben herumfahren, sind, wenn nicht Stadthauptleute, so doch sicher Kommissäre und vielleicht noch mehr. – Seine Gedanken wurden durch eine Frage des Teufels unterbrochen: »Soll ich direkt zur Zarin laufen?« – Nein, ich fürchte mich –, dachte sich der Schmied. »Hier sind irgendwo, ich weiß nicht wo, die Saporoger abgestiegen, die im Herbst durch Dikanjka kamen. Sie fuhren aus der Ssjetsch mit Papieren zu der Zarin; mit ihnen sollte ich mich eigentlich beraten. He, Satan! Kriech mir mal in die Tasche und führe mich zu den Saporogern!«

Der Teufel magerte in einem Augenblick ab und wurde so klein, daß er dem Schmied ohne Mühe in die Tasche kriechen konnte. Und ehe sich Wakula umsah, stand er schon vor einem großen Hause, stieg die Treppe hinauf, öffnete eine Tür und taumelte ein wenig zurück, als er vor sich ein prächtig geschmücktes Zimmer erblickte; aber er faßte Mut, als er die gleichen Saporoger erkannte, die durch Dikanjka gekommen waren und jetzt mit ihren geteerten Stiefeln auf seidenen Sofas saßen und den stärksten Tabak rauchten, den man Stengeltabak nennt.

»Grüß Gott, meine Herren! Helf euch Gott, so sehen wir uns wieder!« sagte der Schmied, näher herantretend und sich bis zur Erde verbeugend.

»Was ist das für ein Mann?« fragte einer, der dicht vor dem Schmied saß, einen anderen, der etwas weiter saß.

»Habt ihr mich denn nicht erkannt?« sagte der Schmied. »Ich bin es, der Schmied Wakula! Als ihr im Herbst durch Dikanjka kamt, wart ihr, Gott gebe euch jegliche Gesundheit und ein langes Leben, fast zwei Tage bei mir zu Gast. Ich habe euch damals das vordere Rad eures Wagens mit einem neuen Reifen beschlagen!«

»Aha!« sagte der gleiche Saporoger. »Es ist derselbe Schmied, der so fein malt. Guten Abend, Landsmann! Was hat dich Gott hergebracht?«

»Nun, ich wollte mir anschauen… man sagt…«

»Nun, Landsmann«, sagte der Saporoger, eine stolze Miene annehmend; er wollte zeigen, daß er auch Russisch zu sprechen verstand. »Eine große Stadt, nicht wahr?«

Der Schmied wollte sich nicht blamieren und als Neuling erscheinen; außerdem verstand auch er, wie wir es schon oben sahen, gebildet zu sprechen. »Eine respektable Gouvernementsstadt!« antwortete er gleichgültig. »Das muß ich sagen: die Häuser sind mächtig, und bedeutende Gemälde hängen darin. Viele Häuser sind mit Lettern aus Blattgold außerordentlich fein bemalt. Das muß man zugeben; eine wunderbare Proportion!«

Als die Saporoger hörten, wie frei sich der Schmied ausdrückte, gewannen sie von ihm einen für ihn sehr günstigen Eindruck. »Später wollen wir mit dir mehr reden, Landsmann. Jetzt müssen wir aber gleich zur Zarin.«

»Zur Zarin? Seid doch so freundlich, meine Herren, nehmt mich mit!«

»Dich?« sagte der Saporoger mit einer Miene, mit der ein Erzieher zu seinem vierjährigen Zögling spricht, wenn ihn dieser bittet, ihn auf ein echtes, großes Pferd zu setzen. »Was willst du dort? Nein, es geht nicht.« Dabei nahm er eine wichtige Miene an. »Wir werden mit der Zarin von unseren Angelegenheiten reden, Bruder.«

»Nehmt mich mit!« beharrte der Schmied. »Bitte sie!« flüsterte er dem Teufel zu, indem er mit der Faust auf die Tasche schlug.

Kaum hatte er das getan, als ein anderer Saporoger sagte: »Nehmen wir ihn doch mit, Brüder!«

»Gut, nehmen wir ihn mit!« sagten die anderen.

»Zieh die gleichen Kleider an, wie wir sie tragen.«

Der Schmied beeilte sich, einen grünen Kaftan anzuziehen, als die Tür plötzlich aufging und ein Mann mit Tressen meldete, daß es Zeit sei, zu fahren.

Es kam dem Schmied so wunderlich vor, als er in einer riesigen Kutsche dahinfuhr, die sich auf den Federn wiegte, als zu beiden Seiten die vierstöckigen Häuser zurückliefen und das Pflaster dröhnend wie von selbst unter die Hufe der Pferde zu rollen schien.

– Mein Gott, welch ein Licht! –, dachte der Schmied. – Bei uns ist es nicht mal am Tage so hell. –

Die Kutschen hielten vor dem Schlosse. Die Saporoger stiegen aus, traten in einen prächtigen Flur und gingen eine glänzend erleuchtete Treppe hinauf. »Was ist das für eine Treppe!« flüsterte der Schmied vor sich hin. »Es ist wirklich schade, sie mit Füßen zu treten. Diese Verzierungen! Man sagt, daß die Märchen lügen! Zum Teufel, sie lügen gar nicht! Mein Gott! Dieses Geländer! Was für eine Arbeit! Das Eisen allein hat wohl an die fünfzig Rubel gekostet!«

Die Saporoger stiegen die Treppe hinauf und durchschritten den ersten Saal. Scheu folgte ihnen der Schmied, der bei jedem Schritt fürchtete, auf dem Parkett auszugleiten. Sie durchschritten drei Säle, und der Schmied kam noch immer nicht aus dem Staunen heraus. Als sie in den vierten Saal kamen, ging er unwillkürlich auf ein Bild zu, das an der Wand hing. Es war die Heilige Jungfrau mit dem Kinde auf dem Arm.

»Was für ein Bild! Was für eine herrliche Malerei!« sagte er. »Man glaubt, sie wolle sprechen! Sie lebt förmlich! Und das Heilige Kind! Es faltet die Händchen und lächelt, das Arme! Und die Farben! Mein Gott, diese Farben! Ich meine, man hat hier auch nicht für eine Kopeke Ocker gebraucht, es ist lauter Karmin und Kupfergrün. Und das Blau leuchtet einfach! Eine herrliche Arbeit. Der Grund ist wohl mit dem teuersten Bleiweiß angelegt. Wie wunderbar diese Malerei auch ist, aber dieser Messinggriff«, fuhr er fort, an die Tür tretend und das Schloß betastend, »dieser Messinggriff ist noch mehr der Bewunderung wert. Diese saubere Arbeit! Ich denke, das haben alles deutsche Schmiede für viel Geld gemacht…«

Vielleicht hätte der Schmied noch viele Betrachtungen angestellt, wenn ihn nicht ein betreßter Lakai an den Arm gestoßen und ermahnt hätte, daß er nicht hinter den anderen zurückbleiben solle.

Die Saporoger durchschritten noch zwei Säle und blieben stehen. Hier wurden sie angewiesen, zu warten. Im Saale drängten sich mehrere Generäle in goldgestickten Uniformen. Die Saporoger verbeugten sich nach allen Seiten und stellten sich in einer Gruppe auf.

Eine Weile später trat in den Saal, von einem ganzen Gefolge begleitet, ein ziemlich stämmiger Mann von majestätischem Wuchs, in Hetmanuniform und in gelben Stiefeln. Seine Haare waren zerzaust, das eine Auge schielte etwas, das Gesicht drückte Hochmut und Erhabenheit aus, und alle Bewegungen zeugten von der Gewohnheit, zu befehlen. Alle Generäle, die bis dahin recht stolz in ihren goldenen Uniformen herumgegangen waren, gerieten in Unruhe und begannen unter tiefen Verbeugungen jedes seiner Worte, selbst seine leiseste Bewegung gleichsam aufzufangen. Aber der Hetman schenkte dem allen gar keine Beachtung, nickte kaum mit dem Kopfe und ging auf die Saporoger zu.

Die Saporoger verneigten sich vor ihm bis zur Erde.

»Seid ihr alle hier?« fragte er gedehnt und ein wenig durch die Nase.

»Ja, alle, Väterchen!« antworteten die Saporoger und verbeugten sich wieder.

»Vergeßt nicht, so zu reden, wie ich es euch gelehrt habe!«

»Nein, Väterchen, wir vergessen es nicht.«

»Ist das der Zar?« fragte der Schmied einen der Saporoger.

»Ach was, Zar! Es ist Potjomkin«, antwortete jener.

Im Nebenzimmer ließen sich Stimmen vernehmen, und der Schmied wußte nicht, wohin er seine Augen wenden sollte: eine solche Menge von Damen in Atlaskleidern mit langen Schleppen und von Höflingen in goldgestickten Röcken mit Zöpfen im Nacken trat in den Saal. Er sah nur ein Leuchten und weiter nichts.

Die Saporoger fielen plötzlich sämtlich zu Boden und schrien wie aus einem Munde: »Gnade, Mutter, Gnade!« Der Schmied, der nichts mehr sah, streckte sich gleich den anderen eifrig auf dem Boden aus.

»Steht auf!« erklang über ihnen eine gebieterische, aber zugleich angenehme Stimme. Einige Höflinge taten sehr geschäftig und stießen die Saporoger an.

»Wir stehen nicht auf, Mutter! – Wir stehen nicht auf! Wir sterben lieber, aber wir stehen nicht auf!« riefen die Saporoger.

Potjomkin biß sich auf die Lippen. Schließlich trat er selbst zu ihnen und flüsterte dem einen Saporoger gebieterisch etwas zu. Die Saporoger erhoben sich.

Nun wagte es auch der Schmied, den Kopf zu heben, und er erblickte eine nicht sehr große, sogar etwas beleibte Frau mit gepudertem Haar, blauen Augen und mit jener majestätisch lächelnden Miene, die es so gut verstand, sich alles Untertan zu machen, und die nur einer Herrscherin angehören konnte.

»Seine Durchlaucht hat mir versprochen, mich heute mit einem meiner Völker bekannt zu machen, das ich bisher noch nicht gesehen habe«, sagte die Dame mit den blauen Augen, indem sie die Saporoger neugierig musterte. »Seid ihr hier gut untergebracht?« fuhr sie fort und trat näher.

»Danke, Mutter! Der Proviant ist gut, obwohl die Hammel hier lange nicht so sind wie bei uns daheim – weshalb sollten wir nicht irgendwie leben können? …«

Potjomkin verzog das Gesicht, als er merkte, daß die Saporoger etwas ganz anderes sagten, als was er sie gelehrt hatte …

Einer der Saporoger trat nun mit stolzer Miene vor: »Wir bitten dich, Mutter! Womit hat dich dein treues Volk erzürnt? Haben wir es denn mit den heidnischen Tataren gehalten? Haben wir je Hand in Hand mit den Türken gehandelt? Haben wir dir mit einer Tat oder mit einem Gedanken die Treue gebrochen? Warum diese Ungnade? Erst hörten wir, daß du überall Festungen gegen uns bauen läßt; dann hörten wir, daß du aus uns Karabinerschützen machen lassen willst; jetzt hören wir von neuen Strafen. Was hat das Heer der Saporoger verbrochen? Vielleicht, daß es deine Armee über den Perekop geführt und deinen Generälen geholfen hat, die Tataren der Krim niederzumetzeln? …«

Potjomkin schwieg und putzte mit einem kleinen Bürstchen lässig die Brillanten, mit denen seine Finger besät waren.

»Was wollt ihr also?« fragte Katharina besorgt.

Die Saporoger sahen einander bedeutungsvoll an.

– Jetzt ist’s Zeit! Die Zarin fragt, was wir wollen! – sagte der Schmied zu sich selbst und stürzte plötzlich zu ihren Füßen nieder.

»Eure zarische Majestät, laßt mich nicht strafen, erweist mir Eure Gnade! Woraus, nehmt es mir nicht übel, sind die Schuhe gemacht, die Eure zarische Gnaden an den Füßen haben? Ich glaube, kein Schuster in keinem Lande der Welt versteht solche Schuhe zu machen. Mein Gott, wenn meine Frau solche Schuhe anziehen könnte!«

Die Kaiserin lachte. Auch die Höflinge fingen zu lachen an. Potjomkin blickte finster drein und lächelte zugleich. Die Saporoger begannen den Schmied an den Arm zu stoßen, denn sie glaubten, er sei verrückt geworden.

»Steh auf!« sagte die Kaiserin freundlich. »Wenn du durchaus solche Schuhe haben willst, so ist das leicht gemacht. Bringt ihm sofort die kostbarsten mit Gold bestickten Schuhe! Diese Einfalt gefällt mir wirklich! Da habt Ihr«, fuhr die Kaiserin fort, indem sie einen Herrn mit einem vollen, aber etwas bleichen Gesicht anblickte, der etwas abseits von den anderen stand und dessen bescheidener Rock mit den großen Perlmutterknöpfen zeigte, daß er nicht zu den Höflingen gehörte, »da habt Ihr ein Eurer geistreichen Feder würdiges Thema!«

»Eure kaiserliche Majestät sind zu gnädig. Dazu bedarf es wenigstens eines Lafontaine!« antwortete der Mann mit den Perlmutterknöpfen mit einer Verbeugung.

»Auf Ehre, ich muß sagen, daß ich von Eurem ›Brigadier‹ noch immer hingerissen bin. Ihr lest wunderbar vor! Aber ich hörte«, wandte sich die Kaiserin an die Saporoger, »daß man bei euch in der Ssjetsch niemals heiratet.«

»Was sagst du bloß, Mutter! Du weißt doch selbst, daß kein Mann ohne Frau auskommen kann«, antwortete derselbe Saporoger, der früher mit dem Schmied gesprochen hatte, und der Schmied wunderte sich, als er hörte, wie dieser selbe Mann, der so gut gebildet zu sprechen verstand, mit der Zarin wie absichtlich in der gröbsten Bauernsprache redete. – Schlaue Leute! –, dachte er sich, – das tut er sicher nicht ohne Absicht. –

»Wir sind keine Mönche«, fuhr der Saporoger fort, »sondern sündige Menschen. Wie die ganze ehrliche Christenwelt sind wir auf Fleischspeisen versessen. Es sind nicht wenige unter uns, die Frauen haben, nur leben sie nicht mit ihren Frauen in der Ssjetsch. Manche haben ihre Frauen in Polen; andere haben ihre Frauen in der Ukraine; und andere haben ihre Frauen in der Türkei.«

Текст, доступен аудиоформат
399 ₽
179,83 ₽

Начислим

+5

Покупайте книги и получайте бонусы в Литрес, Читай-городе и Буквоеде.

Участвовать в бонусной программе
Возрастное ограничение:
18+
Дата выхода на Литрес:
13 ноября 2024
Объем:
1270 стр. 1 иллюстрация
ISBN:
9788026823018
Переводчики:
Издатель:
Правообладатель:
Bookwire
Формат скачивания:
Текст, доступен аудиоформат
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок
Текст
Средний рейтинг 5 на основе 1 оценок
Текст, доступен аудиоформат
Средний рейтинг 4,7 на основе 19 оценок
Текст, доступен аудиоформат
Средний рейтинг 3,3 на основе 3 оценок
Аудио
Средний рейтинг 5 на основе 2 оценок
По подписке
Текст, доступен аудиоформат
Средний рейтинг 5 на основе 1 оценок
Текст, доступен аудиоформат
Средний рейтинг 4 на основе 3 оценок
Текст, доступен аудиоформат
Средний рейтинг 3,8 на основе 4 оценок
Аудио
Средний рейтинг 5 на основе 1 оценок
По подписке
Аудио
Средний рейтинг 4,5 на основе 2 оценок
По подписке
Аудио
Средний рейтинг 4,8 на основе 1506 оценок
По подписке
Текст, доступен аудиоформат
Средний рейтинг 4,5 на основе 239 оценок
По подписке
Аудио
Средний рейтинг 4,8 на основе 1035 оценок
По подписке
Текст
Средний рейтинг 4,3 на основе 111 оценок
По подписке
Аудио
Средний рейтинг 4,7 на основе 574 оценок
По подписке
Аудио
Средний рейтинг 4,7 на основе 419 оценок
По подписке
Аудио
Средний рейтинг 4,8 на основе 230 оценок
По подписке
Аудио
Средний рейтинг 4,9 на основе 208 оценок
По подписке
Текст, доступен аудиоформат
Средний рейтинг 5 на основе 25 оценок
По подписке
Аудио
Средний рейтинг 4,7 на основе 496 оценок