Im März färbte sich der Frühling braun

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»Leider ja, und zwar damals in Kolumbien und auch in Bolivien. Aber streng genommen war es nicht meine Dienstwaffe, die hatte ich ja nicht dabei. Den FARC-Guerilla, der mich mit seiner MP bedrohte, habe ich mit einer riesigen amerikanischen 44er kampfunfähig in die Schulter geschossen; den anderen, der uns beschoss, traf ich auf der Flucht mit einem 38er Revolver am Hinterrad seines Motorrades. Der hat sich beim Sturz leider das Genick gebrochen.2 Ihr könnt mir glauben, solche Szenen lassen einen niemals los, aber es ist eben die bitterböse Kehrmedaillenseite unseres Berufes.«

»Ich war noch nie in der Verlegenheit, schießen zu müssen«, sagte Robert. »Aber ich glaube, dass ich es tun würde, wenn keine andere Möglichkeit besteht!«

»Lassen wir das.« Nili machte eine Handbewegung, als wollte sie ihre Erinnerungen an den Gebrauch einer Schusswaffe wegwischen. »Gehen wir lieber wieder an die Arbeit. Mir ist da gestern Abend etwas eingefallen, was uns weiterhelfen könnte. Mehr darüber sage ich euch, sobald wir wieder im Büro sind!«

*

Die drei Teamkollegen sitzen an ihren Bildschirmen und durchforsten die Liste der vermissten Personen aus dem ersten Quartal des vorigen Jahres.

Nili fasst zusammen: »Wir suchen nach einem Mann, Alter zwanzig bis maximal vierzig, vorwiegend aus dem Norden unseres Bundeslandes.«

Während sie sich auf die gesuchte Person konzentrieren, piept das Faxgerät und der Drucker geht in Betrieb. Margrit steht auf und holt die drei Blätter mit den Mitgliedsnamen des Steinburger Sportklubs.

»Ein Plus für Frau Schindler!«, meint Nili, ohne von ihrem Bildschirm wegzusehen. »Stehen da auch die Firmennamen drauf?«

Margrit sieht nach.

»Ja, eine Cateringfirma aus Itzehoe, eine aus Heiligenstedten und die Schlachterei Reimers aus Olden »mAocohr.« sieh mal an, unser braver Meister Sigi und sein Bruno. Die befrage ich am Wochenende, da bin ich sowieso zu Hause. Sonst noch jemand?«

»Zwei Discobeschaller sind gelistet: ein gewisser Peter Bruhns, PB-Disco aus Itzehoe, und ein Diskjockey aus Oldenmoor, DJ Mario.«

Nili horcht auf. »Mario? Interessant! Wenn der mal nicht unsere berühmt-berüchtigte Marianne ist, nach der bisher ergebnislos gefahndet wurde.« Sie überlegt. »DJ Mario … Der Name kommt mir irgendwie bekannt vor. Ich glaube, der hat damals den Feuerwehrball im Hotel Elbmarschen Hof animiert, zu dem ich eingeladen war. Ein gewitzter junger Kerl mit rotblonden Haaren radebrechte seine Ansagen wie aus der Pistole geschossen. Lasst uns sofort nachsehen, Leute, wo wir unseren Don Mario antreffen!«

»Bingo! Ich hätte hier einen guten Hinweis!«, meldet Robert Zander einige Zeit später.

Beide Frauen sehen zu ihm.

»Der könnte passen: Dominik Baumann, Alter dreiundzwanzig Jahre, mit zweitem Wohnsitz in Oldenmoor, Mühlenweg 38. Beruf Einzelhandelskaufmann und Verkäufer im Herrenbekleidungshaus Wiese daselbst. Geburtsort und Hauptwohnsitz Elmshorn, wo auch seine Eltern und eine Schwester wohnen. Als vermisst gemeldet am 30. April letzten Jahres von seinem Arbeitgeber Herrn Wilfried Wiese sowie zwei Tage danach von der Vermieterin seines möblierten Zimmers, eine Frau Jutta Wendlandt. Und jetzt kommt’s: nebenberuflich als Musical Entertainer und Diskjockey Mario tätig. Ebenfalls werden vermisst der auf ihn angemeldete VW Transporter mit polizeilichem Kennzeichen PI-DJ 111, Farbe Rot-Gelb, mit seinem Firmenlogo sowie seine gesamte Beschallungsanlage und eine umfangreiche CD- und Plattensammlung. Weder von dem Vermissten noch von seinem Bulli wurde bis heute eine Spur gefunden. Schon wegen des Datums seines Verschwindens ist es ein absolut passender Parallelfall zu unserer Heide Mertens.«

»Gute Arbeit, Robert!«, ruft Nili anerkennend. »Ist ein Bild von ihm zu sehen?« Sie steht auf und schaut auf Roberts Monitor. »Ja, das war er! Hundertpro!«, bestätigt sie.

»Kaum zu glauben, Nili! Sie hatten wohl mal wieder recht!«

»Okay, mag sein, Robert. Aber gefunden haben wir die beiden damit noch lange nicht! Das mit Marios Verschwinden muss kurz nach meiner Versetzung von Oldenmoor zum LKA passiert sein, weil ich selbst nichts davon erfahren habe. Wie gesagt, übermorgen bin ich sowieso in Oldenmoor und werde bei der Gelegenheit meine Ex-Kollegen befragen. Also, Leute, mal sehen, was wir noch herausfinden! An die Arbeit!«

2. ›Hein Gröhl‹

Da es bereits kurz nach fünf Uhr nachmittags ist, hat Nili heute ausnahmsweise Glück und findet sofort einen freien Parkplatz für ihren Cross Polo gleich gegenüber der Bezirkskriminalinspektion Itzehoe an der Großen Paaschburg. Sie betritt das Gebäude und der Beamte am Empfang winkt ihr freundlich zu, greift zum Telefon und zeigt zugleich mit erhobenem Zeigefinger in Richtung der Treppe, die ins Obergeschoss führt. Nili winkt mit ebenso freundlichem Lächeln zurück, sie ist ja keine Unbekannte in dieser Behörde. Oben kommt ihr Kriminaloberrat Heinrich Stöver mit ausgestreckter Hand entgegen und begleitet sie in sein Büro.

»Es freut mich sehr, Sie schon wieder zu sehen, sehr geehrte Frau Hauptkommissarin! Nehmen Sie bitte Platz. Was darf ich Ihnen anbieten? Tee, Kaffee, Wasser, einen Fruchtsaft?«

»Danke, Herr Kriminaloberrat, ein Glas kaltes Mineralwasser, wenn möglich.«

Nachdem Stöver ihre Bitte aus seinem Kühlschrank erfüllt und sich selbst von der Karaffe mit schwarzem Tee bedient hat, setzt er sich. »Sie kommen also in der Sache der Vermissten Frau Heide Mertens. Bedauerlicherweise kann ich Ihnen nicht viel aus eigenem Wissen berichten. Sehen Sie, ich war damals Ausbilder und Dozent an der Polizeischule in Eutin, ich lehrte dort Polizeirecht, Deutsche Geschichte und Englisch, als ich ohne irgendwelche Vorwarnung hier nach Itzehoe versetzt wurde, um den plötzlich erkrankten Kollegen Thumann kommissarisch zu vertreten. Als ich hier eintraf, waren bereits mehrere Monate seit dem Verschwinden des Mädchens vergangen und die ermittelnden Kriminaloberkommissare Gehrke und Neumann traten auf der Stelle – es fanden sich einfach keine neuen Spuren. Auch als wir die beiden Kieler Kollegen der Moko II zur Unterstützung dazubekamen, ergab dies nichts wirklich Brauchbares. Als dann auch noch KOK Gehrke aufgrund lebensgefährlicher Messerstiche, ausgeführt von einem Drogenabhängigen, verletzt ausschied und Neumann wegen der anstehenden Polizei-Strukturreform in den vorzeitigen Ruhestand versetzt wurde, stand ich hier sprichwörtlich vor einem Scherbenhaufen. Deswegen blieb unserem damaligen Staatsanwalt Doktor Pepperkorn nichts anderes übrig, als die Ermittlungen zu besagtem Fall vorerst auf Eis zu legen. Zu jener Zeit geschahen einige andere Fälle, denen wir uns ebenso dringend widmen mussten, und unsere knapp gewordene Belegschaft war an allen Stellen im Übermaß gefordert. Mit der Strukturreform wurde aus meiner hiesigen bis dahin vorübergehenden die endgültige – eine mir eher ungeliebte – Aufgabe, dieser Bezirksdirektion als deren Leiter vorzustehen. Vor allem der Aufbau einer neuen Kripo hielt mich in Atem. Wenigstens hatte ich das Glück, dass die tüchtigen Kriminaloberkommissare Hauke Steffens aus Oldenmoor und Dörte Westermann, die ich von der hiesigen Schutzpolizei holte, zu uns kamen, um den neuen Kader aufzubauen. Ich brauche Ihnen ja nicht zu verraten, dass ich mich selbst für solch eine Führungsposition nicht gerade als einen von der Natur befähigten Menschen halte. Mir ist sehr wohl bekannt, dass meine Beamten meine oft ungehaltene und schroffe Art missbilligen.« Er schaut Nili prüfend an und fährt dann fort. »Sehen Sie, der liebe Gott hat mich nicht gerade mit einer normalen Dosis an Langmut beglückt, im Gegenteil, meine Geduldschwelle ist eher niedrig ausgefallen. Etwaige Nachlässigkeit, Inkompetenz oder das Fehlen von schnellen und brauchbaren Hinweisen machen mich wütend, und entsprechend ungehalten sind meine Reaktionen. Mir ist nicht verborgen geblieben, dass man mich deswegen eher fürchtet als achtet und mich hinterrücks mit einem nicht gerade gefälligen Spitznamen bedacht hat. Ich sehe, Sie lächeln, geschätzte Frau Masal, und glauben Sie mir, ich bin darüber gar nicht einmal erbost – immerhin verfüge ich trotz allem über eine gewisse Portion Humor –, denn der ›Hein Gröhl‹ trifft eigentlich den Nagel auf den Kopf!«

»Chapeau, Herr Kriminaloberrat! Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass Sie das derart sportlich hinnehmen! Aber im Gegensatz zu Ihnen glaube ich schon, dass man Ihre Arbeit schätzt und würdigt. Jedenfalls darf ich hier zum Beispiel Staatsanwalt Pepperkorn zitieren, der gelegentlich über Sie urteilte: ›Wenn er wieder heruntergekommen ist, ist er ein sehr wacher und prima Polizist!‹ Ich darf Ihnen verraten, dass ich aufgrund der mit Ihnen gemeinsam geleisteten Arbeit seiner Beurteilung voll und ganz zustimmen kann! Im Übrigen ist es auch Ihren Mitarbeitern nicht entgangen, dass Sie sich doch in der letzten Zeit einige Mühe geben, sich besser im Zaum zu halten.«

Kriminaloberrat Stöver lächelt. »Es freut mich sehr, dass Sie und der Herr Doktor so liebenswürdig über mich denken. Mit Uwe Pepperkorn konnte ich ganz gut, was ich leider von seiner jetzigen Nachfolgerin, Frau Doktor Bachmann, nicht gerade behaupten kann. Mit ihrem Assessor Doktor Kramer schon.«

»Na, bedenken Sie doch, dass Frauen naturgemäß eher schockiert und rascher eingeschnappt sind, wenn Männer laut werden, lieber Herr Kriminaloberrat.«

»Das trifft Gott sei Dank nicht auf Sie zu, Frau Masal. Ich habe mit Erstaunen festgestellt, dass meine gelegentlichen Ausbrüche Sie unbeeindruckt ließen und Sie diese ohne ein Wimpernzucken einfach ignorierten und sehr nüchtern reagierten. Mir hat übrigens Ihr durchaus professionelles Verhalten sehr gut gefallen und ich freue mich wirklich auf diese erneute Zusammenarbeit. Ich mache kein Hehl daraus, dass mich früher jegliche äußerliche Einmischung in unsere Arbeit und Kompetenzen ebenso ungehalten gemacht hat. Aber ich muss bekennen, dass mich die persönliche Zusammenarbeit mit Ihnen und Ihren Kieler Kollegen vom LKA in der letzten Zeit eines Besseren belehrt hat. Sie haben in erheblichem Maße zur Lösung unserer gerade behandelten Fälle beigetragen, und dafür sind wir Ihnen hier besonders verbunden! Im Übrigen darf ich Sie auch noch zu Ihrer Berufung als Teamleiterin Sonderermittlungen beglückwünschen, da haben Ihre Vorgesetzten wahrhaftig eine sehr gute Initiative ergriffen.«

 

Nili bedankt sich mit einem Lächeln und trinkt einen Schluck Wasser.

»Und Sie haben sich gleich diesen ungelösten Fall aus unserer Gegend herausgepickt?«, fragt der Kriminaloberrat. »War das Zufall?«

Nili schüttelt verneinend den Kopf. »Nennen Sie es Zufall, womöglich liegen Sie damit richtig. Erst einmal Folgendes: Wie wir annehmen, sind es mit großer Wahrscheinlichkeit sogar zwei zu etwa der gleichen Zeit vermisste Personen, deren Fälle in welcher Form auch immer zusammenhängen: Die eine Person ist von hier, die andere aus Oldenmoor. Tatsächlich zog unsere neue Kollegin Förster die Akte der Heide Mertens aus einem der riesigen Stapel, die auf unseren Schreibtischen liegen, und fand ihn besonders interessant. Im Laufe der ersten Ermittlungen stießen wir auf einen weiteren Vermisstenfall, der ebenfalls kurz vor Ostern letzten Jahres geschah und mit dem wir eine wahrscheinliche Verquickung mutmaßen.« Nili teilt Kriminaloberrat Stöver ausführlich die diesbezüglichen Fakten und ihre Vermutungen mit. Dann blickt sie auf ihre Uhr. »Ich glaube, wir sollten uns langsam auf den Weg machen, Herr Kriminaloberrat, um Heide Mertens’ Klubkameradinnen zu befragen. Vielleicht gibt es bald eine Gelegenheit, diese interessante Konversation fortzusetzen. Im Übrigen darf auch ich Ihnen versichern, dass wir beide uns doch jetzt ganz gut verstehen und mir die Zusammenarbeit mit Ihnen und Ihrem Team großen Spaß macht!«

»Sie haben recht, Frau Masal«, sagt der Kriminaloberrat mit einem Lächeln und beide erheben sich. »Jedenfalls vielen Dank für Ihre netten Worte, dass Sie mich in Ihre Ermittlungen mit einschließen und auch dafür, dass Sie mir so geduldig zugehört haben. Eine Bitte hätte ich aber noch: Darf ich mit Ihnen fahren? Sie müssen wissen, ich bin ein ausgesprochen schlechter Autofahrer. Ich habe zwar einen Dienstwagen auf dem Parkplatz stehen, nutze ihn aber nur äußerst ungern und auch nur dann, wenn es sich absolut nicht vermeiden lässt. Mit Ihnen fahre ich dagegen sehr gern und wir können uns ja dabei weiter unterhalten.«

*

»Vielen Dank, Frau Schindler, dass Sie uns die Mitgliederliste und die anderen Daten umgehend gefaxt haben. Sie haben uns damit sehr geholfen! Darf ich Ihnen Herrn Kriminaloberrat Heinrich Stöver, Leiter der hiesigen Bezirkskriminalinspektion, vorstellen?« Nili wartet, bis die beiden einander zugenickt haben, und spricht dann weiter: »Wie ich Ihnen gestern schon gesagt habe, ist er damals kurzfristig für den plötzlich erkrankten Kollegen Thumann eingesprungen.«

»Auch einen Dank von mir, sehr geehrte Frau Schindler«, sagt der Kriminaloberrat, »dass Sie uns freundlicherweise diesen Besuch gestatten, um die Fechtkameradinnen der vermissten jungen Frau Mertens kennenzulernen.«

»Ist doch selbstverständlich! Wir sind ebenfalls sehr daran interessiert zu erfahren, was mit unserer erfolgversprechenden Sportskameradin geschehen sein mag. Gehen wir also zum Fechtboden, den Mädels habe ich Ihr Kommen bereits angekündigt.«

Die anschließende Befragung der beiden Teenager, die laut Meinung von Frau Schindler der Heide Mertens etwas nähergestanden haben, ergibt allerdings nicht viel Neues. Saskia Niehus, eine brünette, leicht gedrungene Gestalt, die wegen ihrer überlangen Arme auffällt, und auch Bente Freese, blond, blauäugig, schlank und großgewachsen, berichten gleichlautend, dass Heide eine sehr nette und besonders herzliche Kameradin gewesen sei. Immer gut gelaunt und fröhlich, stets fleißig beim Training und sehr konzentriert beim Fechten. Sie hätten sie zuletzt beim letzten Übungsabend vor Ostern gesehen. Heide hat Bente anvertraut, dass sie in den Osterferien ein paar Tage mit ihrem neuen Freund verreisen würde. Wer das gewesen sei, weiß Bente jedoch nicht. Auf die Frage, ob sie etwas über den DJ Mario aussagen können, erklären Frau Schindler und die Mädels, dass dieser ihre vorletzte Weihnachtsfeier musikalisch gestaltet hat und alle ihn in seinem Wirken besonders gut fanden. Frau Schindler bedauert, dass sie danach vergeblich versucht hat, erneut Kontakt zu ihm aufzunehmen, um den Entertainer auch für das nächste Vereinsvergnügen zu engagieren. Nein, ihnen sei nicht aufgefallen, berichten sie auf Nilis Befragen, dass der Diskjockey und Heide sich irgendwie nähergestanden haben könnten.

*

»Fahren Sie zufällig heute Abend noch nach Oldenmoor, Frau Kriminalhauptkommissarin?«, fragt KOR Stöver, nachdem sie wieder in Nilis Cross Polo Platz genommen haben.

Nili lächelt ihn an. »Ja, ich setze Sie gern auf dem Weg dorthin in Honigfleth bei Ihrer Schwester ab, wenn Sie das meinten, Herr Kriminaloberrat.«

»Danke, das wäre sehr nett von Ihnen, dann kann mich ja mein Schwager danach wieder nach Hause bringen.« Während sie aus Itzehoe herausfahren, meint Nili: »Also da haben wir jetzt wenigstens die Bestätigung der einen Sportsfreundin erhalten, dass sich die vermeintlich tugendhafte Heide mit einem ›neuen Freund‹ – wer auch immer das gewesen sein mag – eine kleine Auszeit genehmigen wollte.«

»Ja, da haben Sie wohl ganz recht, dass eher besagter DJ Mario anstatt eine nicht existente Marianne als Reisebegleitung infrage kommt. Übrigens, nach Ihrem gestrigen Telefonanruf habe ich unsere diesbezüglichen Unterlagen im Archiv durchsuchen lassen, doch leider wurde Werner Thumanns schwarzes Notizbüchlein nicht aufgefunden.«

»Könnten wir ihn vielleicht danach befragen – wissen Sie überhaupt, was aus Ihrem Vorgänger geworden ist?«

KOR Stöver schüttelt den Kopf. »Leider nicht, ich werde mich aber gleich am Montag darum kümmern. Was ich übrigens zufälligerweise von unserer Kriminaloberkommissarin Dörte Westermann erfahren habe, weil wir nach Ihrem Telefonat über den Fall sprachen, ist, dass ihre jüngste Schwester Doro eine Klassenkameradin von Heide Mertens gewesen ist. Frau Westermann will sie fragen, ob sie uns etwas Nützliches über die Mertens erzählen kann, und dann meldet sie sich bei Ihnen.«

»Danke, Herr Stöver, sehr gut! Je mehr wir erfahren, desto besser! Ich denke auch, dass wir Heides Mutter noch einmal befragen sollten. Die arme Frau tut mir zwar sehr leid, aber wir können ihr das dennoch nicht ersparen. Es ist kaum anzunehmen, dass ihr als Heides Mutter die Liebelei ihrer Tochter ganz verborgen geblieben sein kann. Ich gebe Ihnen jedenfalls rechtzeitig Bescheid für den Fall, dass Sie oder einer Ihrer Kommissare dabei sein möchten. So, wir sind schon da.« Nili hält am schönen, reetgedeckten Haus nahe der historischen Honigflether Schöpfmühle an, um den Kriminaloberrat hinauszulassen. »Schönes Wochenende und wir bleiben im Kontakt«, wünscht sie ihm, hupt noch einmal kurz zum Abschied und fährt dann weiter auf der alten B 5 in Richtung Oldenmoor.

*

»Hola, querida Abuelita«, ruft Nili von der Diele aus, während sie sich an der Garderobe ihres Mantels und der pelzgefütterten Stiefeletten entledigt und in ihre Sandaletten steigt. Hocherfreut, auch wieder ihre Mutter zu sehen, die zusammen mit Oma Clarissa aus der Küche auf sie zukommt, um sie zu begrüßen, setzt sie noch ein »Shabat shalom, Ima!« hinzu.3

»Hola, querida Nili. Schön, dass du mal wieder da bist, Liebes! Wir waren gar nicht so sicher, ob du schon heute Abend kommst, aber sicherheitshalber habe ich ein Blech mit Humintas in den Backofen geschoben«, berichtet die Omi.

»Das habe ich bereits beim Hereinkommen bemerkt, Abuelita, die duften ja himmlisch bis auf die Straße hinaus!«

»Gestern brachte mir Oliver zwei Kilo von seinem frischen Kuhmilch-Weißkäse, den sie neuerdings auf dem Holstenhof produzieren und der sehr gut bei der Kundschaft im Hofladen ankommt. Jedenfalls sagt er, dass sich zurzeit dieser von ihm getaufte ›Requesón Andino‹ eher als der Verkauf der Frischmilch an die Meierei rentiert. Sie überlegen ernsthaft, ob sie nicht ein Drittel ihrer siebzig Milchkühe abschaffen und ihre Erzeugnisse lieber nur noch in ihrem Hofladen direkt verkaufen sollen.«

»Ja, Milchbauern durchleben schwere Zeiten«, sagt Nili. »Die Supermärkte drücken derart die Preise, dass viele Bauern aufgeben müssen! Gut, dass Onkel Oliver und Vetter Hans-Peter rechtzeitig mit dem Eigenverkauf ihrer Milch, der Butter und des Käses begonnen haben. Aber woher hast du jetzt im März noch frische Maiskolben, Abuelita?«

»Die kluge Frau baut vor, Nili. Von der letzten Maisernte des Holstenhofes habe ich mir einige Dutzend schöner Kolben eingefroren. Die haben sich prächtig gehalten, du wirst schon sehen!«

»Du, ich hab da ’ne Idee.« Nilis Augen blitzen. »Ich ruf mal schnell meinen Waldi an, der war heute dienstlich in Pinneberg. Vielleicht schafft er es noch, auf dem Rückweg vorbeizukommen!«

Hocherfreut legt sie nach dem Telefonat ihr altertümliches Handy zur Seite – sie kann sich immer noch nicht für ein zeitgemäßes Smartphone entscheiden, weil ihr die ›ewigen Glotzer und Hin- und Herwischer‹, wie sie die Nutzer nennt, ein Dorn im Auge sind. »Hei kümmt!«, verkündet sie strahlend.

»Na, denn is ja dein Wochenende wieder gerettet!« Abuelita schmunzelt.

*

Nachdem sie die schmackhaften gebackenen Humintas aus ihren Maisblätterumhüllungen herausgeschält und genüsslich vertilgt haben, gibt es noch einen Martín Fierro zum Nachtisch.

»Ich habe von Olivers Requesón eine Portion zurückbehalten«, erzählt die Omi und stellt einen Teller des in kleinere Scheiben geschnittenen runden Käseklopses auf den Tisch. »Anstatt des traditionell dazugehörenden Bataten-, Quitten- oder Guaven-Zuckerbrots gibt es leider nur einige Löffel meiner letztjährigen dick eingekochten Quittenmarmelade. Ich hoffe, es schmeckt euch trotzdem!«

Waldi bestätigt mit Begeisterung in seiner Stimme: »Und wie, liebe Oma Clarissa, wirklich mal wieder eine gelungene Kombination! Aber wo kommt der seltsame Name her?«

»Eigentlich aus dem Buenos Aires der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts«, berichtet Ima Lissy. »Martín Fierro ist der Name einer epischen Dichtung des Journalisten José Hernández, der dafür den Stil der traditionellen ›Payadas‹ – das sind Stegreif-Reime, mit denen zwei Gauchos im abwechselnden Turnus zur eigenen Gitarre singen und sich damit auf Wettbewerben regelrecht wörtlich bekämpfen – verwendet hat. Allerdings weiß ich nicht, wieso die Nachspeise den Namen dieses berühmten Gauchos trägt.«

»Vielleicht, um seine typisch argentinische Herkunft zu unterstreichen, weil diese Zusammenstellung auch in anderen lateinamerikanischen Ländern sehr beliebt ist«, sinniert Nili. »Wir haben den ›Queso y Dulce‹ auch in Kolumbien gegessen.«

Nachdem Abuelita Clarissa für das gelungene Essen allerseits höchstes Lob bekommen hat, gehen sie gemeinsam ins Wohnzimmer und sitzen alle am gemütlich wärmenden Kaminfeuer. Während des Abendessens hat Nili bereits ausführlich über die beiden wieder aufgewärmten Vermisstenfälle berichtet.

»An das Verschwinden eines jungen Diskjockeys im letzten Jahr kann ich mich erinnern«, bestätigt Abuelita. »Ich habe davon im Courier gelesen, und Oliver erzählte auch noch, dass er sich die Woche vor Ostern bei Wiese eine neue Cordhose gekauft und der junge Verkäufer ihn sehr nett beraten hat.«

»Was kann den beiden nur passiert sein?«, überlegt Ima. »Noch wissen wir nicht mit Sicherheit, dass sie überhaupt zusammen verreist sind«, gibt Nili zu bedenken.

Waldi küsst sie auf die Nase. »Allerdings spricht so einiges dafür. Nili zeigt sich wie immer bescheiden, das wissen wir ja!« Er sieht ihr in die Augen und spricht sie direkt an: »Und ich setze wieder einmal auf das besondere Gespür deines ausgesprochen schönen Riechorgans.«

»Jedenfalls werden wir mit Sicherheit schon bald mehr erfahren«, verkündet Nili. »Ich habe von unterwegs Boie Hansen angerufen und treffe ihn mitsamt den ehemaligen Kollegen morgen um zehn auf der Dienststelle.«

»Wenigstens einmal eine christliche Zeit!«, lässt Waldi zufrieden verlauten.

 

»Nix da, du Faulpelz! Um sieben wird aufgestanden, und dann geht’s auf die Joggingpiste, um Abuelitas üppige Maiskuchen wieder abzuarbeiten. Du hast immerhin drei Humintas verdrückt, vom Martín Fierro ganz zu schweigen!«

Waldi lacht. »Was kann ich denn dafür, dass die so unverschämt gut schmecken!«

*

Sehr herzlich begrüßen Hauptkommissar Boie Hansen und seine drei Mitarbeiter der Polizeidienststelle Oldenmoor Nili und Waldi.

»Also, liebe Nili, sehr viel können wir dir leider über den Fall des vermissten Dominik Baumann nicht berichten. Das passierte etwa zwei Wochen nach deiner Versetzung nach Kiel. Nachdem sein Arbeitgeber Wilfried Wiese und danach seine Vermieterin Frau Wendlandt mit der Vermisstenmeldung zu uns kamen, haben wir uns natürlich sofort auf die Suche gemacht. Wie wir erfuhren, war wohl sein letzter Auftritt als Diskjockey am vorigen Ostermontag bei einer Geburtstagsfeier im Elbmarschen Hof. Am Tag darauf verabschiedete er sich von seiner Wirtin, wie sie aussagte, für eine Tour durch Schleswig-Holstein und das angrenzende Gebiet von Dänemark. Diese sollte bis Ende des Monats dauern, denn so lange hätte er Urlaub. Dies bestätigte gleichlautend sein Arbeitgeber. Danach verliert sich jegliche Spur, niemand hat Baumann seitdem gesehen. Leider hinterließ er hier nicht viel Verwertbares, Oldenmoor war ja nur sein zweiter Wohnsitz. Anscheinend hat er das Wesentliche seiner Habe entweder bei den Eltern in Elmshorn aufbewahrt oder in seinem mit Pinneberger Kennzeichen versehenen Bulli mitgeführt, zusammen mit seiner gesamten Beschallungsausrüstung. So gelang uns auch nicht näher nachzuvollziehen, wo er sich seit seinem Verschwinden aufgehalten haben könnte, jedenfalls war in seinem möblierten Zimmer nichts darüber zu finden.« Boie Hansen klappt die Akte wieder zu. »In Absprache mit der Itzehoer Staatsanwaltschaft und Kripo haben wir schließlich den Fall an die Elmshorner Kollegen abgegeben.«

»Mmm, lass mich mal raten, Boie: Kriminaloberrat Thumann oder Stöver?«

»Nee, Nili. Jetzt, wo du das sagst, keiner von beiden. Da war niemand so richtig federführend. Thumann hatte doch gerade einen Herzinfarkt erlitten und Stöver war erst im Anflug. Da war damals ein Kriminalhauptkommissar zuständig, und ich glaube, sein Namen war Neumann.«

»Ja, das stimmt.« Waldi nickt. »Den hat’s tatsächlich gegeben. Also muss die Sache zwischen zwei Stühle gefallen sein.«

»Wie ist das gemeint?«, fragt Polizeimeister Willi Seifert.

»Da muss ich also ein wenig weiter ausholen, liebe Freunde.« Nili berichtet von den beiden Fällen, die sie und ihr neues Team von LKA-Sonderermittlern gerade aus der ›Aktenversenkung‹ des Kieler Archivs herausgepickt haben und deren Lösung sie nun forciert anstreben.

»Ihr solltet euch auf jeden Fall eine Kopie der Akte aus Elmshorn kommen lassen!«, meint Waldi.

»Ich habe den Dominik ein wenig gekannt«, berichtet plötzlich Polizeimeister-Anwärterin Helga Timm. »Wir waren einige Male mit meiner Freundin Anja Bartels im ›Colo‹ zur Disco, wo DJ Mario – so hieß er doch? – für die Musik zuständig war. Er war wirklich gut und sah auch noch toll aus mit seinen rotblonden Haaren. Und er hatte flotte Sprüche drauf! Wir haben uns später des Öfteren gefragt, warum er auf einmal hier nicht mehr aufgetaucht ist.«

»Hattet ihr näheren Kontakt zu ihm?«, will Nili wissen.

»Nö, nicht wirklich! Anja war ja ’n beten verknallt in den Typ, aber mehr war nicht. Wenigstens hat sie mir nicht viel mehr gesagt.«

»Nur sicherheitshalber, Helga: Wo finden wir deine Freundin, falls wir noch Fragen haben sollten?«

»Sie sitzt an der Kasse im Elbe-Kaufmarkt. Soll ich sie fragen?«

»Na ja, wenn sich’s ergibt. Sag Bescheid, falls du etwas Nützliches erfährst, okay?«

Waldi und Nili verabschieden sich.

»Viel Glück, Nili, und lass uns wissen, wie’s weitergeht!

*

Während Waldi den Dienstpassat steuert, greift Nili zum Handy.

»Guten Morgen, Herr Kriminaloberrat! Gut nach Hause gekommen?« Sie lauscht. »Ach was, Sie sind noch in Honigfleth?«

KOR Stöver erzählt ihr, dass er über Nacht geblieben sei, weil sein Schwager mit einer Grippe im Bett liege. Er habe somit keinen Fahrer gehabt und sei gerade im Begriff gewesen, sich ein Taxi zu bestellen.

»Unsinn, Herr Stöver, mein Waldi Mohr und ich kommen gleich vorbei und holen Sie ab. Und dann nehmen wir Sie mit zum Holstenhof meines Onkels. Bei einem guten Mittagessen können wir Ihnen gleich die aktuellen Neuigkeiten mitteilen.« Als der Kriminaloberrat protestiert, sagt sie: »Bitte keine Widerrede, das macht überhaupt keine Umstände, glauben Sie mir. Bei Onkel Oliver und Tante Madde geht es jedes Wochenende hoch her, denn da trifft sich unsere gesamte Familie und es gibt immer noch eine Portion für Überraschungsgäste. Also bis gleich!«

*

Ein wenig verlegen und überrumpelt von Nilis stürmischem Naturell wird Heinrich Stöver sehr herzlich vom Familienoberhaupt des Holstenhofes begrüßt und dann sogleich sämtlichen anwesenden Mitgliedern, »meiner gesamten Mishpacha«4 vorgestellt, wie Nili scherzhaft betont. Offensichtlich von dem freundlichen Empfang berührt, versucht er sich für sein unangemeldetes Eindringen zu entschuldigen.

»Aber, aber, sehr geehrter Herr Kriminaloberrat, Sie brauchen sich darüber wirklich keine Gedanken zu machen!« Oliver Keller lächelt den Gast freundlich an. »Wie Ihnen meine Nichte vielleicht berichtet hat, sind meine Eltern, meine Schwester Lissy – also Nilis Mutter – und ich in Bolivien aufgewachsen, und dort ist es gang und gäbe, Gäste mit den Worten ›Mi casa es su casa‹ zu empfangen. Also genießen Sie mit uns Ihren heutigen Aufenthalt in diesem, Ihrem Haus!« Als Tante Madde zu Tisch bittet, führt Oliver den Gast in die große Wohnküche, wo sich alle rund um den großen Esstisch versammeln, und fügt mit Blick auf die erwartungsvoll dreinschauenden hungrigen Mäuler hinzu: »Oma Clarissa hat uns heute mit ihren letzten drei Gänsen vom Eulenhof bedacht. Sie haben das Weihnachtsfest überlebt, durch welches Wunder auch immer.«

Spontanes Geklatsche begrüßt die Ankündigung.

»Ist ja gut, ihr Lieben!«, quittiert Abuelita etwas verlegen die unerwartete Ovation. »Um das ›Wunder‹ aufzuklären, sei erwähnt, dass es drei verspätete Eischlüpflinge waren, die zu Weihnachten noch nicht ihre Schlachtreife erreicht hatten, sodass wir sie ihr Gnadenbrot bis vorgestern genießen ließen, als Viez Bruno sie bei uns abholte und zum Schlachter Reimers brachte. Maddes Kochanleitung stammt übrigens aus der Rezeptsammlung meiner Mutter Annette von Steinberg. Zum Nachtisch habe ich euch ein großes Glas meiner vorjährigen Quittenmarmelade mitgebracht.«

»Ach wie schön, Omi, Martín Fierro!«, ruft das jüngste Familienmitglied Oskar entzückt dazwischen.

»Na, dann brauche ich ja nichts mehr zu sagen! Jedenfalls hoffen wir, dass es euch schmeckt, und dazu guten Appetit!«

*

Als sie später beim Kaffee in der ›Guten Stube‹ des geräumigen Bauernhauses gemütlich zusammensitzen, bemerkt Heinrich Stöver: »Frau Masal, ich beneide Sie wirklich um Ihre prächtige Familie. Wie gern hätte ich auch so eine gehabt!«

»Wieso, Herr Kriminaloberrat, sind Sie denn alleinstehend?«, fragt Omi Clarissa.

»Ach, wissen Sie, gnädige Frau, auch wir wurden das Opfer der vermaledeiten Nazis. Zwar keineswegs mit Ihrem Schicksal zu vergleichen, aber dennoch wurden auch wir gegen Kriegsende vom Hass der polnischen Nachbarn in Oberschlesien gejagt und verfolgt. Ich kann es ihnen keineswegs verdenken, zu viel Unrecht und Tod haben Deutsche den Polen in jenen bösen Jahren zugefügt, das ist wahr, aber auch wir – die nichts Unrechtes getan hatten – mussten dafür bitter büßen. Als damals Willy Brandt in Warschau auf den Knien um Vergebung bat, hätte ich mich am liebsten neben ihn gekniet. Es war für mich eines der tiefsten Erlebnisse meines Lebens. Jedenfalls, kurz bevor die Russen einmarschierten, wurde mein Vater, in dritter Generation Inhaber einer Ziegelei in Kochlowitz bei Katowitz, von einigen dort unter schmählichen Bedingungen schuftenden KZ-Insassen erschlagen. Durch das energische Eingreifen eines polnischen Vorarbeiters erlaubte man meiner Mutter und uns vier Kindern, unsere Siebensachen auf einen Pferdewagen zu laden, und jagte uns davon. Wir schlossen uns einem Treck von Flüchtlingen an und entkamen glücklicherweise der stets vorrückenden Roten Armee um eine Nasenlänge. Ich war der Jüngste, aber meine älteste Schwester erfror unterwegs und meine Mutter zog sich eine Lungenentzündung zu und starb, kurz nachdem wir endlich in dem zerbombten Deutschland angekommen waren. Auch eine meiner beiden verbliebenen Schwestern hat nicht mehr lange gelebt, die andere ist in Honigfleth verheiratet, deren Ehe blieb aber kinderlos. Ich hatte Glück und wuchs in Marne bei einem entfernten Verwandten meiner Mutter auf. Mein Abitur machte ich dann in Itzehoe und schlug daraufhin die Polizeilaufbahn ein. Ich war nur kurz mit einer sehr lieben Frau verheiratet, die leider bei der Geburt unseres ersten Sohnes starb. So bin ich allein geblieben, habe mich aber daran gewöhnt.«

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