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Die Juweleninsel

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»Wer ist es?«

»Traf ihn da drüben in den Büschen. Es war noch ein Anderer dabei, der mir aber entkommen ist. Er trug etwas.«

Holmers bückte sich nieder, um den Gefangenen zu betrachten.

»Donnerwetter, der Mensch ist ja todt!«

»Todt?« frug der Pater gleichmüthig. »Möglich, aber er ist selbst schuld daran.«

»Wie so?«

»Wollte mich erschießen. Der erste Schuß ging fehl und der zweite ihm in das Auge.«

In diesem Augenblicke kam der General in ängstlicher Eile herbeigeschritten.

»Hat jemand hier meine Tochter gesehen?« frug er.

»Nein,« lautete die Antwort.

»Sie ist nicht zu finden.«

»Sie war unten im Dorfe,« meinte Walmy, »und wird dort zurückgeblieben sein. Der Schreck ist für Damen fast stets lähmend.«

»Das tröstet mich einigermaßen. Wer ist dieser Herr?«

»Der, welchen wir erwarten, Excellenz.«

»Willkommen, Herr, obgleich ich Ihnen kein Obdach anbieten kann! Nicht blos mein Haus, sondern auch mein sämmtliches Vermögen wird von den Flammen verzehrt. Ich bin ein ruinirter Mann. Wer liegt hier?«

»Ein Mensch, welcher mir im Busche begegnete.«

»Wie kommt er nach hier?«

»Er kam mir, als ich das Feuer erblickte und meinem Wagen vorauseilte, verdächtig vor. Er schoß nach mir, als ich mit ihm rang und traf sich selbst in das Auge. Er ist todt.«

Der General bückte sich nieder.

»Hartig!« rief er überrascht.

»Sie kennen ihn, Excellenz?«

»Ja. Es ist der Mann meiner Wirtfischafterin. Er kam aus dem Zuchthause zu uns und mußte das Schloß verlassen. Er ist der Thäter! Ich ahne es.«

»Wollen ihn einmal aussuchen!« meinte der Pater.

Er kniete nieder und durchsuchte die Taschen des Todten. Er fand dabei in der Brusttasche des Rockes ein Papierpaket, welches er öffnete.

»Geld! Papiergeld! Excellenz, sehen Sie nach!«

Der General griff hastig zu und sah die Staatsanweisungen durch.

»Dieses Geld gehört mir!« rief er. »Ich pflege an die Ecke eines jeden größeren Kassenscheines meinen Namen zu setzen. Hier lesen Sie! Und auch die Summe stimmt. Der Mensch ist wahrhaftig der Thäter gewesen!«

»Gott sei Dank!« meinte Walmy. »So ist wenigstens Ihr Vermögen gerettet.«

»O nein! Das hier ist nur die laufende Kasse. Alles Uebrige befand sich in der Bibliothek, zu welcher nicht mehr zu kommen war. Herr von Walmy, bitte, eilen Sie in das Dorf und sehen Sie, ob Sie Magda finden können!«

Walmy folgte augenblicklich dieser Bitte. Er begegnete den Spritzen mehrerer Nachbardörfer, welche nun allerdings zu spät kamen. Das Feuer bildete eine einzige gewaltige Lohe, welche empor bis zu den Wolken leckte und den Himmel mit dickem schwarzem Rauche bedeckte. Sie versengte die Kleider der sich ihr Nahenden auf viele hundert Schritte und warf eine förmliche Tageshelle über die ganze Gegend.

Als er das Dorf erreichte, war die Häuslerswohnung bereits ganz niedergebrannt. Nur einzelne kleine Flämmchen leckten noch an der stehen gebliebenen Umfassungsmauer. Die beiden Nachbarhäuser hatte man unversehrt erhalten. Da hier nichts mehr zu befürchten war, so hatten sich weitaus die meisten Dorfbewohner nach dem Schlosse begeben, und es waren nur wenige Leute zu sehen.

Er fragte einen jeden, den er traf, nach der Vermißten, aber Niemand konnte ihm Auskunft ertheilen. Er ging von Haus zu Haus, von Gut zu Gut und fand hier oder da einen alten Mann, ein schwaches Mütterchen oder eine Kranke, die er `ausforschen konnte, aber er mußte unverrichteter Sache wieder zurückkehren.

Erst wieder draußen vor dem Dorfe stieß er auf eine Frau, die vom Schlosse zurückkehrte, um nach ihren zurückgelassenen Kindern zu sehen.

»Halt, Frau! Haben Sie heut Abend etwa das gnädige Fräulein bemerkt?«

»Fräulein Magda?«

»Ja.«

»Sie war erst im Dorfe und rannte dann mit uns dem Schlosse zu, als dieses brannte.«

»Wissen Sie dies genau?«

»Ja. Sie ging gerade vor mir, und weil wir einander stießen, bog sie dort rechts nach der Wiese ab.«

»Ich danke!«

Er eilte weiter. Er fand, da jede Arbeit zur Dämpfung des Brandes vergeblich gewesen wäre, alle Bewohner des Schlosses und ihre Gäste bei einander versammelt.

»Gefunden?« frug ihn der General.

»Dann würde ich nicht ohne sie zurückkehren.«

»Also fort! Herrgott, wo mag sie sich befinden?«

»Sie ist aus dem Dorfe zum Schlosse zurückgekehrt, und da Unten bei den Büschen über die Wiese gegangen, wie mir eine Frau sagte, die es ganz genau gesehen hat.«

»Sie ist den Andern vorangeeilt und im Schlosse eingedrungen.«

»Sie ist verbrannt!« jammerte Freya.

»Elend verglüht!« schluchzte Wanka«

»Jämmerlich verkohlt!« weinte Zilla.

»Beruhigen Sie sich!« bat Kurt. »Eine Dame kann nicht so schnell gehen wie ich mit Papa gelaufen bin. Wir Beide kamen als die Ersten hier an und müßten sie gesehen haben.«

»Vielleicht ist sie unterwegs in Ohnmacht gefallen und liegt nun irgendwo,« meinte der General. »Kommt und laßt uns nach ihr suchen!«

In diesem Augenblicke kam der Kutscher, welcher den Bowie-Pater gefahren hatte, auf dem Platze an. Bei der hellen Beleuchtung, welche der Brand verbreitete, sah man, daß er blutete.

»Was ist mit Dir geschehen?« frug der Pater.

»Ich wurde gestochen.«

»Von wem?«

»Von einem Manne, der mir in einer Kutsche begegnete.«

»Wie kam das?«

»Auf der halben Höhe da oben kam mir eine Kutsche entgegen, und weil die Straße schmal und abschüssig war, stieg ich und der andere Fuhrmann vom Bocke, um die Pferde zu führen. Gerade als ich vorüber wollte, rief jemand in dem andern Wagen um Hilfe – — – »

»Alle Teufel!« rief der Pater. »Wis war es für eine Stimme? Eine männliche oder eine weibliche?«

»Eine weibliche, wie ich glaube. Aber ich konnte das nicht genau unterscheiden, weil die Stimme in einem Röcheln erstarb. Der Mund der Rufenden wurde vielleicht zugehalten oder verstopft.«

»Was thatest Du?«

»Ich gebot dem Kutscher Halt. Als er nicht gehorchte, hielt ich ihn fest. Wir rangen mit einander. Er stach mich mit einem Messer in den Arm, und dann öffnete sich die Kutsche und ein Zweiter stieg aus, der mir von hinten einen Schlag versetzte, daß ich besinnungslos zusammenbrach. Als ich erwachte, waren sie fort.«

»Wie lange hast Du gelegen?«

»Ich weiß es nicht. Es muß lange gewesen sein.«

Die Zuhörer starrten einander an.

»Eine Entführung!« rief Wanka.

»Nein, sondern ein Menschenraub!« erklärte Zilla.

»Wir müssen sofort nach!« gebot der General.

»Halt, übereilen wir uns nicht!« bat der Pater. »In solchen Dingen ist Kaltblütigkeit besser als Aufregung. Die Last, welche ich gesehen habe, kann allerdings ein menschlicher Körper gewesen sein, aber eine solche That wäre hier zu Lande ja etwas ganz und gar Unerhörtes. Wer sollte es sein, der die Dame raubte?«

»Ja, wer?« frug auch der General.

»Ein gewöhnlicher Mann jedenfalls nicht,« meinte der Pater. »Haben Sie einen Feind hier in der Gegend, Excellenz?«

»Nicht daß ich wüßte. Ich habe Niemand beleidigt.«

»Aber ich,« fiel Kurt ein. »Doch halte ich eine solche Rache geradezu für eine Unmöglichkeit. Er kann es nicht gewesen sein.«

»Wer?«

»Der Prinz.«

»Welcher Prinz?«

»Der tolle.«

Da fuhr der Pater empor.

»Der tolle Prinz war hier?« frug er hastig.

»Ja.«

»Wann?«

»Heut.«

»Und Sie haben ihn beleidigt?«

»Ich habe ihn sogar zu Boden geschlagen.«

»Weshalb?«

»Er betrug sich dort im Parke wie ein Schurke gegen Magda.«

»Bei Gott, so ist er es gewesen!« rief der Pater. »Aber wie kommt er mit dem Todten hier zusammen?«

»Er wird ihn unterwegs getroffen haben.«

»Aber mit einem Unbekannten, dem man zufällig begegnet, verabredet man nicht einen so gefährlichen Plan!«

»Sie kannten einander von früher her, von Fallun aus.«

»Das ist etwas Anderes. Der Prinz wußte wohl auch, daß dieser Hartig in dem Zuchthaus gewesen ist und sah in ihm einen Mann, den er als Hilfswerkzeug gebrauchen konnte.«

»Wir müssen ihm sofort nachjagen!« wiederholte der General.

»Warten wir noch einige Augenblicke!« bat der Pater. »Es ist besser wir verschaffen uns vorher die nöthige Gewißheit.«

»So wird er uns entkommen!

»Der Räuber Ihrer Tochter wird uns nur dann entkommen, wenn wir zu hastig vorgehen. Verlassen Sie sich ganz auf mich. Wir haben da drüben in den Prairien Nordamerika‘s noch manchen anderen Kerl eingeholt und bestraft. Zunächst müssen wir uns überzeugen, ob wir uns nicht vielleicht täuschen. Die junge Dame kann ja noch da unten liegen.«

»Dann wollen wir schnell suchen!« rief der General und wollte augenblicklich forteilen.

»Halt!« gebot der Pater. »Hier gilt es, die Spuren nicht zu verwischen. Bleiben Sie Alle hier; nur Holmers und Herr von Walmy mögen mich begleiten. Sie wissen mit einer Fährte umzugehen. Haben Sie Pferde gerettet?«

»Nur zwei.«

»Gute Läufer?«

»Die besten.«

»Gibt es Sättel?«

»Sie hingen im offenen Schuppen und sind nicht mit verbrannt.«

»So lassen Sie sofort satteln. Wir werden bald zurück sein.«

Die drei Prairiejäger gingen. Sie schritten den Weg nach dem Dorfe hinab und beobachteten aufmerksam den Rand dieses Weges. Die Tageshelle, welche das Feuer verbreitete, gestattete ihnen, den kleinsten Gegenstand genau zu erkennen. Den Büschen gegenüber angekommen blieb Holmers halten.

»Hier ist es!« meinte er, auf das niedergetretene Gras deutend.

Sie bückten sich zu Boden, um die Spuren zu untersuchen.

»Ein kleiner Damenfuß,« meinte der Pater. »Es ist die richtige Fährte; sie führt hier rechts ab, ganz so, wie die Frau gesagt hat. Kommt!«

Sie schritten langsam weiter, der Pater voran. Als sie bei den Büschen vorüber waren, blieb dieser stehen.

 

»Alle Teufel, hier sind noch andere Fußtritte. Das Gras ist förmlich niedergestampft.«

»Wie viele Personen?« frug Walmy.

»Wollen sehen!«

Sie untersuchten die Eindrücke genau.

»Zwei Männer!« entschied Holmers. »Hier hinter diesem Busche haben sie gestanden und gewartet.«

»Und da von rechts herüber sind sie gekommen,« stimmte der Pater bei.

»Sehen wir, woher sie kamen?« frug Walmy.

»Nein,« antwortete der Pater. »Das würde zu nichts führen. Wir brauchen den Spuren nur zu folgen, die von hier fortführen. Seht, hier sind die Beiden über sie hergefalllen, und von da an hören die Spuren des kleinen Fußes auf.«

»Sie haben die Dame fortgetragen.«

»Ja, und ich zweifle nun nicht mehr, daß es die zwei Männer sind, denen ich begegnete. Kommt weiter!«

Es wurde ihnen nicht schwer, der Fährte bis an den Ort zu folgen, an welchem der Pater auf die Entführer getroffen war.

»Halt!« sagte er. »Jeder weitere Zeitverlust würde zwecklos sein. Sie sind es. Kehren wir zum Schlosse zurück.«

Es waren, als sie dort ankamen, seit ihrem Fortgehen kaum zehn Minuten verflossen. Der General trat ihnen um einige Schritte entgegen.

»Nun?« frug er in ängstlicher Spannung.

»Erschrecken Sie nicht, Excellenz,« antwortete Walmy. »Sie ist wirklich geraubt worden.«

»Dann rasch nach!«

Er wollte sich sofort auf das Pferd werfen. Der Pater hinderte ihn daran.

»Bitte, General, bleiben Sie noch! Wir müssen noch überlegen.«

»Zum Teufel mit Ihrem Ueberlegen! Mittlerweile entkommt uns der Kerl.«

»Er entkommt uns nicht. Zunächst müssen allerdings zwei Mann der Kutsche folgen, aber Sie bleiben da.«

»Ich? Warum?«

»Sie werden hier an dieser Unglücksstätte nöthiger gebraucht als ein jeder Andere.«

»Zunächst braucht meine Tochter mich am nöthigsten!«

»In dieser Beziehung können Sie von uns vertreten werden, hier an der Brandstelle aber nicht.«

»Ich habe meinen Verwalter!«

»Das mag sein. Aber um nach Ihrer Tochter zu forschen, müssen wir uns vielleicht zerstreuen, und wir bedürfen also dann eines Mittelpunktes, um uns gegenseitig verständigen zu können.«

»Zerstreuen? Wozu?«

»Bis jetzt wissen wir nur, daß die Dame sich in der Gewalt eines Mannes befindet, wer aber dieser Mann ist, das wissen wir nicht.«

»Es ist der Prinz!«

»Das vermuthen wir nur, beschwören aber könnten wir es nicht. Kam er direkt zu Ihnen?«

»Nein. Er kam inkognito und wurde mir von einem Nachbar vorgestellt.«

»Wie heißt dieser?«

»Es ist ein Herr von Uhle.«

»Kenne ihn nicht. Wie weit ist es von hier bis an die Grenze?«

»Mit schnellen Pferden drei Stunden.«

»Wie heißt der Grenzort?«

»Wiesenstein.«

»Die Straße, welche ich gekommen bin, führt dorthin?«

»Ja, wenn man sich eine Stunde von hier an der dortigen Abzweigung nach links hält.«

»Nun gut, so hören Sie meinen Plan, der uns ganz sicher zum Ziele führt: Ist der Prinz wirklich der Räuber, so wird er schleunigst die Grenze zu erreichen suchen. Zwei Mann reiten ihm also dorthin nach – —«

»Das werde ich thun!« unterbrach ihn der General.

»Nein. Sie werden hier bleiben. Zu dieser Verfolgung gehören Leute, welche sich auf Spuren und Fährten verstehen. Das werde ich selbst übernehmen und mein Freund Holmers wird mich begleiten.«

»Sie kennen die Wege nicht!«

»Das ist gleichgiltig. In den Prairien gibt es gar keine Wege, und trotzdem haben wir uns stets zurechtgefunden. Es bleibt dabei, daß ich und Holmers reiten. jemand geht unterdessen zu diesem Nachbar und erkundigt sich nach den Verhältnissen, unter denen der Prinz ihn verlassen hat. Er könnte sich ja auch noch dort befinden. Das Ergebniß dieser Erkundigung theilen Sie mir telegraphisch mit, und zwar nach Wiesenstein.«

»Unter welcher Adresse?«

»Holmers, Station restante. Fassen Sie aber das Telegramm vorsichtig ab. Gibt es von hier aus Fußpfade über die Grenze?«

»Ja.«

»Auch ihnen müßten wir eigentlich folgen. Aber wer kennt sie?«

»Ich,« antwortete der Steuermann.

»Ich,« antwortete auch Karavey zu gleicher Zeit.

»Ihr?« frug der Pater verwundert. »Woher?«

»Von früher.«

»Genau?«

»Ja.«

»Das ist gut. Macht Euch auf den Weg, um nachzuforschen. Ihr telegraphirt nach hier, wenn Ihr etwas erforscht oder etwas wissen wollt. Braucht Ihr lange Vorbereitung?«

»Wir gehen schon!« antwortete der Steuermann.

»Aber – —«

»Schon gut! Wir wissen und haben Alles, was wir brauchen.«

Er eilte mit langen Schritten davon, und Karavey folgte ihm.

»Wackere Kerls!« meinte der Pater. »Nun aber brauche ich noch wenigstens Zwei.«

»Wozu?« frug der General.

»Der Prinz, nämlich wenn er es wirklich ist, hat immerhin bereits einen bedeutenden Vorsprung. Man kann eine Stunde rechnen, und so ist es möglich, daß wir ihn nicht vor der Grenze einholen. Aber in diesem Falle werden wir doch seine Spur finden und ihm folgen. Ich glaube zu wissen, wohin er die Geraubte bringt.«

»Wohin?«

»Nach Burg Himmelstein.«

»Ah! Den Ort kenne ich,« meinte der General.

»Sie waren dort?«

»Nein. Kurt war dort. Sein Lehrer, welcher hier in Helbigsdorf wohnte, hatte eine Braut dort, welche spurlos verschwunden ist.«

»In Himmelstein verschwunden?«

»Aus der Höllenmühle verschwunden.«

»Merkwürdig. Hat der Prinz sie gekannt?«

»Er sah sie einmal und machte einen Angriff auf sie, erhielt aber eine Ohrfeige und wurde von dem Müller fortgewiesen.«

»So weiß ich genug. Hat der Herr Lieutenant lange Urlaub?«

»So lange es ihm beliebt.«

»Er mag mit Herrn von Walmy sofort nach Himmelstein abreisen und dort genau beobachten. Wenn der Prinz uns entgeht, kommt er ganz sicherlich nach dort.«

»Sie scheinen die Verhältnisse des Prinzen gut zu kennen?«

»Ich kannte sie einst sehr genau.«

»Auch seine Person?«

»Ja. Dazwischen aber liegen viele Jahre, und so kommt‘es, daß ich ihn heut im Dunkel des Gebüsches und bei der Augenblicklichkeit unserer Begegnung nicht wieder erkannt habe. Sie also, Excellenz, bleiben hier, um unsere gegenseitigen Mittheilungen zu vermitteln, und gehen erst dann ab, wenn Sie gerufen werden. Adieu!«

Die beiden Pferde waren vorgeführt worden. Er schwang sich auf, und Holmers that dasselbe.

»Aber, meine Herren,« frug der General, »sind Sie denn auch mit den nöthigen Mitteln versehen?«

»Danke, Excellenz,« antwortete der Pater. »Wir brauchen nichts.«

In einigen Augenblicken waren die Reiter verschwunden. Die Uebrigen blieben in einer nicht geringen Aufregung zurück.

»Wann geht der Zug ab, den wir benutzen müssen, um nach Süderland zu kommen?« frug Walmy.

»In vier Stunden,« antwortete Kurt.

»Wer wird zu dem Nachbar gehen?«

»Ich selbst,« meinte der General. »Sie können mich begleiten, Sie und Kurt. Ihr Weg nach dem Städtchen, an welchem sich der Bahnhof befindet, führt dort vorbei, und so wird eine jede Zeitversäumniß vermieden.«

»Ihr wollt uns verlassen?« frug Freya.

»Kunz bleibt doch hier.«

»Kunz? Fi! Er ist kein Beschützer für Damen.«

»Glauben Sie, daß ich Sie fressen werde?« frug der Diener.

»Da hörst Du es!« jammerte Zilla.

»Geht hinab in das Dorf zur Frau Pastorin,« meinte der General. »Dort seit Ihr gut aufgehoben und könnt mich erwarten. Hier kann kein Mensch mehr etwas thun. Wir sind alle überflüssig und müssen das Feuer ruhig brennen lassen.«

Er gab noch einige weitere Befehle an die Umgebung und entfernte sich dann mit Kurt und Walmy. Diese Beiden brauchten sich jetzt um ihre Reiseausrüstung nicht zu sorgen, denn es war ihnen Alles verbrannt, womit sie sich hätten equipiren können.

Der Weg führte sie wohl eine Stunde lang durch den Wald, dann senkte er sich nieder in ein tiefes Thal, auf dessen Sohle die Besitzung des Herrn von Uhle lag. So kam es, daß hier Niemand etwas von dem Feuer bemerkt hatte. Der Tag begann bereits zu grauen, aber es lag noch Alles im tiefen Schlafe, so daß die Ankommenden pochen mußten.

Der Verwalter erhob sich und öffnete, als er den General erkannte.

»Herr von Uhle schläft noch?« frug dieser.

»Ja.«

»Bitte, wecken Sie ihn.«

»Sogleich! Treten Sie in das Sprechzimmer, Excellenz.«

»Haben Sie nichts von dem Feuer bemerkt?«

»Nein. Wo brennt es?«

»Bei mir. Sie hatten gestern einen Gast?«

»Ja.«

»Wer war es?«

»Ich weiß nicht, ob ich den Namen nennen darf.«

»Es ist gut! Ist er noch hier?«

»Nein.§

»Wann ging er fort?«

»Gestern Abend.«

»Wecken Sie den Baron.«

»Aber Excellenz sagen, daß es bei Ihnen brennt. Ich werde stürmen lassen.«

»Ist nicht mehr nöthig.«

»Das Feuer ist bereits wieder erloschen?«

»Bitte, wecken Sie den Baron! Ich habe keine Zeit.«

Der Mann ging und bald trat Uhle ein, erstaunt über diesen so überraschenden Besuch.

»Verzeihung, daß wir Sie stören,« begann der General nach der ersten Begrüßung. »Ist der Prinz bereits fort?«

»Ja.«

»Wann?«

»Noch am Abend.«

»Er wollte doch bleiben.«

»Er hatte sich, wie er sagte, plötzlich anders entschlossen.«

»Er fuhr natürlich?«

»Ja.«

»Wie viel Uhr?«

»Zehn Uhr ungefähr.«

»Sie begleiteten ihn?«

»Nein. Er hatte sich das verbeten.«

»Wer war bei ihm?«

»Nur sein Kutscher.«

»So gehörte der Wagen ihm?«

»Ja.«

»Sie waren mit ihm bei mir. Kehrte er in Ihrer Begleitung nach hier zurück?«

»Nein.«

»Ah!«

»Wir gingen nur eine Strecke zusammen. Dann blieb er zurück.«

»Warum?«

»Wir trafen einen Menschen, einen Bettler, bei dem er verweilte.«

»Er schickte Sie fort?«

»Ja.«

»Welche Zeit später kam er wieder?«

»Gegen drei Stunden.«

»Mit diesem Bettler?«

»Ohne ihn.«

»Bitte, beschreiben Sie mir den Mann!«

»Er konnte fünfzig Jahre zählen und sah angegriffen aus. Er trug eine graue Hose, einen zerrissenen schwarzen Rock und eine braune Mütze mit breitem Deckel. Sein Gesicht – —«

»Es ist genug. Ich danke! Es stimmt.«

»Was?«

»Dieser Mensch hat mein Schloß und vorher bereits die Wohnung eines Häuslers in Helbigsdorf in Brand gesteckt.«

»Nicht möglich!«

»O, wirklich!«

»Ich erschrecke. Aber Ihre Gegenwart sagt mir, daß die Gefahr bereits vorüber ist.«

»Meine Gegenwart mag Ihnen im Gegentheile sagen, daß Alles verloren ist.«

»Um Gottes willen, General, was soll das heißen?«

»Daß mein Schloß noch brennt. Ich habe nichts gerettet als zwei Pferde.«

»Erlauben Sie, daß ich sofort anspannen lasse!«

»Thun Sie das, aber bitte, besorgen Sie zwei Wagen: einen für Sie und mich und einen für diese Herren, welche zur Station fahren müssen.«

»Sind Menschenleben zu beklagen?«

»Nein. Aber meine Tochter ist verschwunden.«

»Ah!« Er erschrak. »Spurlos?«

»Nein. Wir haben ihre Spur.«

»Wohin führt sie?«

»Dahin, wo diese Herren sich per Bahn begeben werden.«

Der General schien kein volles Vertrauen zu dem Baron zu haben, da er ihn so unvollständig unterrichtete.

»Ich werde Alarm schlagen lassen!« sagte Uhle.

»Bitte, thun Sie auch das. Zwar kann nichts mehr gerettet werden, aber Handreichungen werden dennoch nöthig sein.«

Uhle verließ das Zimmer.

»Der Prinz ist es!« meinte der General«

»Es ist kein Zweifel!« rief Kurt. »Papa, ich wollte, er würde da oben an der Grenze nicht getroffen.«

»Warum?«

»Damit er in Himmelstein mir in die Hände läuft. Ich werde ihn zermalmen, diesen Schurken ohne gleichen!«

»Ich wünsche mein Kind so bald wie möglich zurück. Bedenke, was Magda in solcher Gesellschaft zu leiden hat!«

»Ich könnte ihn zerreißen. Wehe ihm, wenn ich ihn treffe.«

»Und dennoch müssen wir vorsichtig sein. Er ist ein Prinz, und es gilt da also Rücksicht zu nehmen.«

»Zum Teufel mit der Rücksicht!«

»Du wirst Dich beherrschen, mein Sohn! Ich als Vater muß es auch, obgleich mich der Zorn übermannen möchte. Ihr werdet Nachmittag in der Höllenmühle sein?«

»Bereits um Mittag.«

»So werde ich telegraphiren, was ich erfahre. Ihr antwortet mir. Aber laßt jetzt den Baron nichts merken. Er ist ein Freund des Prinzen.«

»Vielleicht kennt er den ganzen Plan.«

»Das allerdings glaube ich nicht von ihm, doch ist es immerhin besser, wir theilen ihm nur das Allernothwendigste mit. jetzt will ich für Euer Reisegeld sorgen. Wie gut, daß der Schurke meine Tageskasse zu sich steckte.«

Da legte Waltny ihm die Hand auf den Arm.

 

»Excellenz, behalten Sie einstweilen das Wenige, was Ihnen erhalten blieb. Ich bin mit der nöthigen Summe versehen.«

Der General blickte ihn lange an.

»Sind Sie reich, Herr von Walmy?«

»Ja. Reicher als Sie, wie ich glaube.«

»Aber ich hörte, daß die Familie Wal – —«

»O bitte,« unterbrach ihn Friedrich; »ich habe von meiner Reise mehr mitgebracht, als ich jemals brauche.«

»So will ich mich einstweilen Ihrer Güte bedienen, mein edler junger Freund. Aber ich stelle die Bedingung, daß Sie sich jede Ausgabe ganz genau notiren. Ist mir mein Vermögen auch verbrannt, so wird mir wohl doch so viel übrig bleiben, um die Kosten zu decken, welche die Wiedererlangung meiner Tochter verursacht.«

Bereits nach einigen Minuten fuhren die beiden Wagen in entgegengesetzter Richtung vom Hofe ab, der eine nach der Station und der andere nach Helbigsdorf. Als der General dort anlangte fand er das Schloß bis auf die Umfassungsmauern niedergebrannt; aber noch immer stiegen die Flammen hoch empor, da das viele zusammengestürzte Holzwerk ihnen eine mehr als reichliche Nahrung bot. Seine Schwestern befanden sich beim Pastor; aber die dicke Frau Barbara wirthschaftete muthig an der Seite des Hofschmiedes, der mit dem Verwalter und Kunz die Leute beaufsichtigte, die sich abmühten, dem gefräßigen Feuer hier und da noch eine Kleinigkeit zu entreißen.

Bereits am frühen Vormittage kam von einer kleinen diesseitigen Telegraphenstation eine Depesche an. Sie lautete:

»Sind nicht nach Wiesenstein, sondern links abgebogen. Immer fest auf der Spur. Werden Weiteres bald melden. Holmers.« —

Hoch oben im Gebirge, nicht gar weit von der Grenze, gab es mitten im tiefen Walde und seitwärts von der Straße, welche sich längs der Grenze hinzieht, eine ziemlich geräumige Blöße, auf welcher ein kleines Häuschen stand, welches der alte Wildhüter Tirban bewohnte.

Vor demselben saß auf einem Reisigbündel eine eigenthümliche menschliche Gestalt. Sie gehörte einem Weibe an. Bekleidet war sie mit einem grell roth gefärbten Rocke, einem alten schmutzigen Hemde und einem gelben Tuche, welches um den Kopf geschlungen war. Die nackten Arme und Unterbeine blieben unverhüllt, hatten eine schwarzbraune Färbung und waren so fürchterlich dürr, daß man die Gestalt der Knochen deutlich erkennen konnte. Obgleich das Gesicht Runzel an Runzel zeigte, waren die Züge doch so scharf, als seien sie mit dem Messer geschnitten. Das Weib hielt die Augen geschlossen, aber ein unausgesetztes Spiel der Mienen verrieth, daß die Alte sich nicht im Schlafe, sondern in fortwährender wacher Seelenthätigkeit befinde.

Da trat ein Mann aus der Hütte. Er war klein gebaut und womöglich noch hagerer als das Weib. Seine kleinen Augen lagen tief in ihren Höhlen, und sein Kinn war so aufwärts, seine Nase so abwärts gebogen, daß sich die beiden beinahe berührten. Er ging an einem Stocke. Auch die Frau hatte einen Stock neben sich liegen. Er ließ seinen Blick über die Blöße schweifen und dann auf der Alten ruhen.

»Zarba!« klang es dumpf aus seinem zahnlosen Munde.

Sie antwortete nicht.

»Zarba!«

Auch jetzt schwieg sie. Sogar die Augen blieben geschlossen, aber eine langsame Bewegung ihrer Mumienhand deutete an, daß sie ihren Namen gehört habe.

»Zarba, ich gehe,« sagte er zum dritten Male.

Sie richtete jetzt den Kopf ein wenig empor.

»Gehen?« frug sie. »Alles geht – — die Sonne, die Sterne, die Jahre, die Tage, die Blume, der Mensch. Ja, gehe, Tirban; ich gehe auch!«

»Willst Du mit?«

»Mit? Nein. Meine Zeit ist noch nicht gekommen. Ich kann erst dann gehen, wenn ich ihn gesehen habe.«

»So meine ich es nicht. Gehst Du mit in den Wild?«

»Ich bin im Walde. Was soll ich im Wild?«

»Kräuter suchen, Zarba.«

»Kräuter? Wozu? Um Kranke zu heilen? Was hilft ihnen das? Sie müssen dennoch gehen, früher oder später.«

»Auch ist Versammlung im Walde – —«

Jetzt öffnete sie für einen kurzen Augenblick die Lider und frug:

»Versammlung? Wer?«

»Die Deinen. Du bist ja die Königin und heute ist Freitag!«

»Die Meinen? Wo sind sie? Sie sind Könige und Fürsten geworden; sie brauchen mich nicht. Und der, welcher mich braucht, ist weit fort auf dem Meere. Vielleicht haben ihn die Fluthen verschlungen – er ist gegangen.«

Da theilte sich ihnen gegenüber das Gebüsch. Zwei Männer traten auf die Blöße und kamen auf das Haus zugeschritten. Tirban legte die Hand über die Augen, um die Nahenden besser betrachten zu können.

»Wer ist das?«

Die Alte hörte das Geräusch der Schritte.

»Tirban, wer kommt?« frug sie.

»Zwei Leute.«

»Kennst Du sie?«

»Noch nicht. Meine Augen sind schwach geworden.«

Der Vordere der Beiden hielt den Schritt an und blickte scharf nach den zwei Alten; dann kam er in raschen Sprüngen herbei.

»Zarba!« rief er, die Hände ausstreckend.

Da fuhr sie mit einem schnellen Rucke in die Höhe. Ihre Augen öffneten sich groß und weit, und ihre Stimme klang hell und jubelnd:

»Karavey! Bruder!«

Im nächsten Augenblick lagen sie sich in den Armen, doch war sie so schwach, daß er sie wieder auf das Bündel niederlassen mußte.

»Er ist da,« hauchte sie. »O, nun kann ich gehen – wie die Sterne, wie die Stunden und wie die Blumen.«

»Sei stark, Zarba,« bat er sie. »Blicke mich an!«

Sie sah ihn lange, lange mit ihren großen glanzlosen Augen an.

»Fandest Du die Insel?« frug sie dann wie sich besinnend.

»Ja.«

»Und die Schätze, das Gold, die Diamanten und Steine?«

»Ja.«

»So sind die Geister erlöst, die sie bewachen sollten. Hast Du Alles mitgebracht, Karavey?«

»Alles! Zarba, es sind Millionen!«

Sie nickte gleichgiltig mit dem Kopfe.

»Thue Gutes mit ihnen, Karavey, damit es ein heller Stern sei, auf dem wir uns wiedersehen werden!«

»Ja, Zarbal Gutes will ich thun, zunächst an Dir. Ich nehme Dich fort aus dem Walde. Du sollst in einem Paläste wohnen, wo Deine Füße über die herrlichsten Teppiche gleiten und hundert Diener Deine Befehle erfüllen sollen.«

Sie schüttelte langsam den Kopf.

»Das werde ich nicht. Zarba wird den Wald nicht verlassen, sondern da liegen und ruhen, wo sie gewandelt hat. Ich habe die Göttin gebeten auf Dich warten zu dürfen; heut bist Du gekommen und heute wird sie mich zu sich rufen. Reiche mir Deine Hand; ich gehe fort!«

»Das wirst Du nicht, Zarba. Ich brauche Dich.«

»Mich? Was soll ich?«

»Du sollst Deinen Leuten befehlen uns zu helfen.«

»Hilfe willst Du? Wobei?«

»Wir suchen den tollen Prinzen.«

Jetzt öffnete sie die Augen wieder.

»Ihn? Ihn? Wo war er? Was hat er gethan?«

»Er war in Helbigsdorf und hat das Schloß abgebrannt, um die Tochter des Generals zu entführen.«

Da richtete sie sich wieder empor.

»Entführen? Sie, die Taube? Er, der Geier? Ist es ihm gelungen?«

»Ja. Er ist in einem Wagen mit ihr entflohen. Wir glaubten, er würde bei Wiesenstein über die Grenze gehen und haben ihm zwei tüchtige Männer nachgesandt; ich aber bin mit dem Steuermanne zu Dir geeilt um auch die andern Wege besetzen zu lassen.«

Da griff sie zum Stocke. Ihre Gestalt stand aufrecht wie in ihren früheren Jahren; ihre Augen bekamen Glanz und Leben; eine plötzliche Energie schien sie um fünfzig Jahre zu verjüngen.

»Kommt! Schnell!«

Sie schritt kräftig über die Blöße dahin, die Andern folgten ihr. Sie drang in den Wald ein, ohne sich um die Aeste und Zweige zu bekümmern, welche ihr in das Gesicht schlugen, bis sie eine enge Schlucht erreichten, in welcher zwölf Männer saßen, denen es beim ersten Blicke anzusehen war, daß sie Zigeuner seien. Sie erhoben sich bei dem Anblicke Zarba‘s.

»Ihr Männer der Zingaren, habt Ihr Waffen bei Euch?« frug sie.

»Ja.«

»So folgt mir: Es gibt einen großen Fang zu machen.«

Sie wandte sich seitwärts wieder in den Wald hinein. Die Andern alle schritten hinter ihr her. Es war keine Spur der vorigen Mattigkeit mehr in ihr vorhanden. Sie schritt wohl über eine Viertelstunde lang rüstig vorwärts, bis sie an eine Stelle gelangte, wo sich die aus dem Niederlande kommende Straße nach zwei verschiedenen Richtungen theilte. Hier blieb sie unter den Bäumen stehen und wandte sich an Karavey. Den Steuermann hatte sie bisher gar nicht beachtet.

»Wenn er nicht über Wiesenstein ist, so muß er hier vorüber,« meinte sie. »Wir besetzen – —«

Sie hielt inne, denn in diesem Augenblick ließ sich das leichte und schnelle Rollen von Rädern vernehmen, und gleich darauf erschien eine mit zwei Pferden bespannte Kutsche. Einer der Zigeuner war in unvorsichtiger Weise etwas vorgetreten, der Kutscher bemerkte ihn und wandte sich um, indem er an das vordere Wagenfenster klopfte. Sofort öffnete sich das Fenster auf der einen Seite und es erschien ein Kopf, der mit einem durchdringenden Blicke die Gegend musterte.

»Ah, Zarba!« murmelte er. Dann fügte er halblaut hinzu: »Kutscher, ein Ueberfall. Schnell anfahren, wenn sie kommen!«

Es war der Prinz. Vor ihm saß Magda. Die Hände waren ihr gebunden, und ein Tuch verschloß ihr den Mund, so daß sie nicht reden oder rufen konnte. Aber sie hatte die Worte des Prinzen vernommen, und ihre Augen leuchteten hoffnungsfreudig auf. Er bemerkte es und lächelte ihr höhnisch zu.

»Habe keine Sorge, Schatz,« meinte er; »man wird unser schönes tête-à-tête nicht zerreißen; dafür garantire ich!«

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