Ein neues Ich

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Kapitel 2
Das persönliche Umfeld überwinden

Inzwischen haben Sie wohl die Vorstellung akzeptiert, dass der subjektive Geist einen Einfluss auf die objektive Welt hat. Vielleicht hegen Sie auch wirklich die Überzeugung, ein Beobachter könne ein einzelnes Elektron einfach dazu bringen, sich von einer Energiewelle in ein Partikel zu verwandeln, und könne so Einfluss auf die subatomare Welt und ein bestimmtes Ereignis nehmen. Und auch die quantenmechanischen Experimente dürften für Sie stichhaltig sein; sie belegen, dass das Bewusstsein die winzig kleine Welt der Atome steuert, denn diese Elemente bestehen auf einer fundamentalen Ebene aus Bewusstsein und Energie. Das ist Quantenphysik in Aktion, nicht wahr?

Möglicherweise haben Sie aber auch mit dem Konzept eines Geistes, der reale, messbare Auswirkungen auf Ihr Leben hat, noch zu kämpfen und fragen sich: »Wie kann mein Geist größere Ereignisse beeinflussen und so mein Leben verändern? Wie kann ich Elektronen in ein bestimmtes Ereignis ›zusammenfallen‹ lassen und ›materialisieren‹ – in eine neue Erfahrung, die ich irgendwann in der Zukunft machen will?« Es wäre nicht verwunderlich, wenn Sie Ihre Fähigkeit, echte Lebenserfahrungen in der größeren Realität zu kreieren, durchaus erst einmal infrage stellen.

Ich möchte Ihnen auf praktische Weise ein Verständnis davon vermitteln, wie Sie anhand einer wissenschaftlichen Basis akzeptieren können, dass Ihre Gedanken die Schöpfer Ihrer Wirklichkeit sein können. Und die Zweifler unter Ihnen ziehen hoffentlich wenigstens die Möglichkeit in Betracht, dass Ihre Art zu denken sich unmittelbar auf Ihr Leben auswirkt.

Durch altvertraute Gedanken und Gefühle erschaffen Sie stets dieselbe altvertraute Wirklichkeit

Falls Sie dieses Paradigma als Möglichkeit in Betracht ziehen, müssten Sie auch folgende Aussage rein vernunftmäßig für möglich halten: Um etwas anderes als das Ihnen Altvertraute erschaffen zu können, müssen Sie Ihre routinemäßigen, altvertrauten Denkweisen und Gefühle verändern.

Denn mit den immer gleichen Gedanken und Gefühlen von gestern und vorgestern und vorvorgestern erschaffen Sie auch dauernd dieselben Lebensumstände, die in Ihnen beständig dieselben Emotionen hochkommen lassen, die wiederum entsprechende Gedanken erzeugen.

Jetzt lehne ich mich einmal ein bisschen aus dem Fenster und vergleiche diese Situation mit dem sprichwörtlichen Hamster im Laufrad. Indem Sie ständig (bewusst oder unbewusst) über Ihre Probleme nachdenken, schaffen Sie für sich immer wieder dieselben oder ähnliche Schwierigkeiten. Und vielleicht grübeln Sie so viel über Ihre Probleme nach, weil sie eben durch Ihre Gedanken überhaupt erst entstanden sind. Ihre Schwierigkeiten fühlen sich womöglich so real an, weil Sie immer wieder diese vertrauten Gefühle hegen, die das Problem in erster Linie erst erzeugt haben. Sofern Sie weiterhin entsprechend Ihren Lebensumständen denken und fühlen, bestätigen und verstärken Sie diese bestimmte Realität auch immer wieder.

In den nächsten Kapiteln geht es also darum, was Sie wissen und verstehen müssen, um sich verändern zu können.

Wachsen Sie über Ihr Umfeld, Ihren Körper und die Zeit hinaus, um sich zu verändern

Bei den meisten Menschen liegt der Fokus auf drei Dingen im Leben: auf ihrem Umfeld, ihrem Körper und der Zeit. Diese drei Elemente stehen bei ihnen nicht nur im Mittelpunkt, sondern sie denken auch analog.

Um aber Ihr gewohntes Ich aufzugeben und ein neues Ich zu erschaffen, müssen Sie über Ihre Lebensumstände hinausdenken, über die Gefühle, die Sie in Ihrem Körper verinnerlicht haben, hinauswachsen und in einer neuen »Zeitschiene« leben. Damit Sie sich verändern, müssen Sie in Ihren Gedanken ein ideales Bild von sich haben – ein Modell, dem Sie nacheifern können und das anders und besser ist als Ihr »heutiges« Ich in Ihrem spezifischen Umfeld, Ihrem Körper und der Zeit. Alle großen Persönlichkeiten der Geschichte wussten, wie das funktioniert. Auch Sie können sich zu einer großen Persönlichkeit in Ihrem Leben entwickeln, wenn Sie erst einmal die nachfolgend vorgestellten Konzepte und Techniken gemeistert haben.

In diesem Kapitel geht es vor allem darum, wie man sein Umfeld überwinden kann. Außerdem leisten wir schon einmal ein bisschen Vorarbeit für die beiden nachfolgenden Kapitel, die das Überwinden des Körpers und der Zeit zum Thema haben.

Unsere Erinnerungen schaffen unser inneres Umfeld

Bevor wir jetzt darauf eingehen, wie man sein gewohntes Ich aufgeben und ein neues Ich erschaffen kann, wollen wir einmal überlegen: Wie kam es überhaupt zu dieser Gewohnheit, immer wieder dasselbe zu denken und zu fühlen?

Um diese Frage zu beantworten, muss ich über das Gehirn sprechen – wo alle Gedanken und Gefühle ihren Ausgang nehmen. Gemäß den Theorien der modernen Neurowissenschaft reflektiert das Gehirn alles, was wir über unser Umfeld wissen. Sämtliche Informationen, die wir im Lauf unseres Lebens aufgenommen haben, werden in den synaptischen Verbindungen des Gehirns gespeichert. Die Beziehungen zu guten Bekannten, all unsere vertrauten Besitztümer, unsere bisherigen Wohnorte und Orte, die wir besucht haben, die unzähligen Erfahrungen, die wir im Lauf der Jahre gesammelt haben – all das ist in den Gehirnstrukturen verankert. Auch die Unmengen an Handlungen und Verhaltensweisen, die wir uns eingeprägt und verinnerlicht haben und immer wieder ausführen, haben sich den verschlungenen Windungen der »grauen Zellen« eingeprägt.

Und so spiegeln sich all unsere persönlichen Erfahrungen mit Menschen und Dingen zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten buchstäblich im Neuronennetzwerk des Gehirns wider.

Diese »Erinnerungen« an Menschen und Dinge an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten nennen wir unser äußeres Umfeld. Das Gehirn eines Menschen entspricht in großen Teilen dessen Umfeld; in ihm ist unsere persönliche Vergangenheit aufgezeichnet, es ist ein Spiegelbild unseres bisherigen Lebens.

Im Wachzustand, während wir routinemäßig auf bestimmte Anreize von außen reagieren, aktiviert unser äußeres Umfeld diverse Schaltkreise im Gehirn. Darauf reagieren wir praktisch automatisch und denken (und reagieren) analog zu unserem Umfeld; es werden vertraute neuronale Netzwerke aktiviert, die im Gehirn fest verschaltete Erfahrungen der Vergangenheit widerspiegeln. Wir denken im Wesentlichen also automatisch immer wieder auf die uns aus unseren Erinnerungen vertraute Art und Weise.

Wenn unsere Gedanken unsere Realität bestimmen und wir immer wieder dasselbe denken (ein Produkt und ein Spiegelbild unserer Umwelt), erzeugen wir auch tagtäglich immer wieder dieselbe Realität. Unsere inneren Gedanken und Gefühle passen also genau zu unserem äußeren Leben, da ebendiese äußere Realität mit all ihren Problemen, Umständen und Bedingungen sich auf unsere innere Gedanken- und Gefühlswelt auswirkt.

Vertraute Erinnerungen lassen uns immer wieder dieselben Erfahrungen reproduzieren

Tag für Tag sehen Sie dieselben Leute (zum Beispiel Ihren Chef, Ihren Partner oder Ihre Partnerin, Ihre Kinder), tun immer wieder das Gleiche (zur Arbeit fahren, Aufgaben erledigen, Gymnastikprogramm durchziehen), gehen zu denselben Orten (in Ihr Lieblingscafé, in den Lebensmittelladen um die Ecke, an Ihren Arbeitsplatz), sehen dieselben Objekte (Ihr Auto, Ihr Haus, Ihre Zahnbürste … und auch Ihren Körper). Die vertrauten Erinnerungen aus dieser Ihnen bekannten Welt erinnern Sie auch daran, immer wieder dieselben Erfahrungen zu produzieren.

Man könnte sagen, die Umwelt steuert den Geist. Geist wird in der Neurowissenschaft als das Gehirn in Aktion definiert. Wenn Sie sich immer wieder geistig in Erinnerung rufen, wer Sie angeblich – in Bezug auf die Außenwelt – sind, erzeugen Sie auch immer wieder dieselbe Geisteshaltung. Ihre Identität wird durch all das Äußere definiert, da Sie sich ja mit all dem, was Ihre äußere Umwelt ausmacht, identifizieren. Sie beobachten also Ihre Realität mit einem Geist, der ihr entspricht, und »materialisieren« demnach auch die unendlich vielen Wahrscheinlichkeitswellen des Quantenfelds in Geschehnisse, die genau das Gehirn widerspiegeln, mit dem Sie Ihr Leben erfahren. Sie erschaffen immer wieder dasselbe.

Sie glauben vielleicht nicht, dass Ihre Umwelt und Ihre Gedanken sich so stark ähneln und Ihre Realität sich so leicht reproduzieren lässt. Doch überlegen Sie einmal: In Ihrem Gehirn ist Ihre komplette Vergangenheit aufgezeichnet, und Ihr Geist ist das Produkt Ihres Bewusstseins. In gewissem Sinne denken Sie also immer in der Vergangenheit. Sie reagieren mit demselben physischen Gehirn, das Ihren Erinnerungen entspricht, und erzeugen dadurch eine Geisteshaltung, die Ihrer Vergangenheit entspricht, weil Ihr Gehirn ganz automatisch auf bestehende Schaltkreise zugreift und damit das schon Bekannte und bereits gemachte Erfahrungen, also Vorhersagbares abruft. Gemäß dem Quantengesetz (das übrigens nach wie vor für Sie tätig ist) wird Ihre Vergangenheit nun zu Ihrer Zukunft.

Eine weitere Überlegung: Wenn Sie auf Basis vergangener Erinnerungen denken, können Sie auch nur vergangene Erfahrungen erzeugen. Durch all das Bekannte in Ihrem Leben denkt und fühlt das Gehirn in altvertrauten Bahnen und erschafft damit Ergebnisse, die man bereits kennt. Damit bekräftigen Sie immer wieder das Ihnen bereits bekannte Leben. Und da das Gehirn Ihrer Umwelt entspricht, docken sich Ihre Sinne jeden Morgen von Neuem an dieselbe Realität an und setzen jeden Morgen von Neuem denselben Bewusstseinsstrom in Gang.

All die Sinneseindrücke, die Ihr Gehirn aus der Außenwelt (also Sehen, Riechen, Hören, Tasten, Schmecken) aufnimmt und verarbeitet, bringen es dazu, entsprechend der bestens vertrauten Wirklichkeit zu denken. Sie machen die Augen auf und wissen, die Person, die da neben Ihnen im Bett liegt, ist Ihr Ehemann bzw. Ihre Ehefrau, eben weil Sie gemeinsame vergangene Erfahrungen miteinander teilen. Sie hören draußen vor der Tür den Hund bellen und wissen, das ist Ihr Hund, der Gassi gehen will. Und der Rücken, der Ihnen gerade einmal wieder wehtut? Das sind, wie Sie sich erinnern, dieselben Rückenschmerzen wie gestern. Sie assoziieren Ihre äußere, vertraute Welt mit Ihrem vermeintlichen Ich durch Ihre Erinnerungen an sich selbst in dieser bestimmten Raum-Zeit-Dimension.

 

Routine: Andocken an das Ich der Vergangenheit

Was machen die meisten Leute jeden Morgen, sobald sie sich über die Sinneswahrnehmungen, die sie daran erinnern, wer sie sind, wo sie sind etc., in ihre Realität »eingestöpselt« haben? Sie gehen unbewusst automatischen Verhaltensweisen und Routinen nach und bleiben mit diesem Ich der Vergangenheit verbunden.

Ein Beispiel: Wahrscheinlich wachen Sie immer auf derselben Seite Ihres Betts auf, ziehen wie gewohnt Ihren Bademantel an, schauen in den Spiegel und duschen wie immer, ganz automatisch. Dann machen Sie sich ein bisschen zurecht, damit Sie den Erwartungen entsprechen, und putzen sich die Zähne auf dieselbe Art wie immer. Sie trinken Ihren Kaffee aus Ihrer Lieblingstasse und essen wie gewohnt Ihr Müsli. Dann ziehen Sie die Jacke an, die Sie immer tragen, und machen den Reißverschluss zu, ganz unbewusst und ohne groß darüber nachzudenken.

Anschließend fahren Sie automatisch auf der gewohnten, für Sie günstigsten Route zur Arbeit. Dort machen Sie all das, was Sie aus der Erinnerung heraus so gut können. Sie treffen dieselben Leute, die auf dieselben emotionalen Knöpfe drücken, wodurch Sie über diese Leute, Ihre Arbeit und Ihr Leben immer wieder dasselbe denken.

Später eilen Sie nach Hause und essen schnell einen Happen, damit Sie schnell noch Ihre Lieblingssendung im Fernsehen anschauen können, um danach schnell ins Bett zu gehen, um schnell wieder von vorn zu beginnen. Hat sich Ihr Gehirn im Lauf des Tages überhaupt irgendwie verändert?

Wieso erwarten Sie eigentlich insgeheim, dass sich in Ihrem Leben irgendetwas Neues tut, obwohl Sie doch Tag für Tag dieselben Gedanken denken, dieselben Handlungen ausführen und dieselben Emotionen fühlen? Das hört sich doch nach völligem Unsinn – um nicht zu sagen: Wahnsinn – an, oder? Wir alle sind schon einmal Opfer dieser Art von beschränktem Leben geworden. Inzwischen müsste Ihnen klar sein, warum.

Auf das obige Beispiel angewandt, kann man sicherlich sagen, Sie reproduzieren Tag für Tag dieselbe Geisteshaltung. Und wenn, wie die Quantenwelt zeigt, die Umwelt eine Ausdehnung und Erweiterung Ihres Geistes ist (und Geist und Materie eins sind), ist klar: Solange Ihr Geist derselbe bleibt, verharrt auch Ihr Leben in seinem »Status quo«.

Wenn also Ihr Umfeld gleich bleibt und Sie durch die immer selben Gedanken darauf reagieren: Erzeugen Sie dadurch gemäß dem Quantenmodell nicht immer wieder dasselbe? Was eingebracht wird, bleibt gleich, also wird auch das, was dabei herauskommt, gleich bleiben. Wie sollen Sie da jemals etwas Neues erschaffen können?

Fest verankert in schlechten Zeiten

Indem Sie Ihr Leben Tag für Tag auf dieselbe Art und Weise leben und dieselben neuronalen Muster abspulen, passiert unter Umständen noch etwas: Sooft Sie in Reaktion auf die Ihnen vertraute Realität dieselbe Geisteshaltung reproduzieren (also dieselben Nervenzellen stimulieren, sodass Ihr Gehirn immer wieder gleich funktioniert), »verankern« Sie Ihr Gehirn fest mit den entsprechenden persönlichen Lebensumständen, ob sie nun gut oder schlecht sind.

Ein neurowissenschaftlicher Grundsatz namens Hebb‘sche Lernregel besagt im Wesentlichen: Nervenzellen, die gleichzeitig aktiv sind, reagieren aufeinander und »verdrahten« sich (»What fires together, wires together«). Wenn Sie immer wieder dieselben Nervenzellen aktivieren, fällt es diesen Zellen mit jedem Mal leichter, gemeinsam zu reagieren, und sie entwickeln mit der Zeit eine nachhaltige Beziehung zueinander.1

Mit dem Begriff »verankern« meine ich also: Neuronencluster wurden so oft immer wieder auf dieselbe Art und Weise aktiviert, dass sie sich zu dauerhaften Mustern zusammengefunden haben. Je aktiver diese Neuronennetzwerke sind, desto statischer werden ihre Aktivitätsverläufe. Und so wird mit der Zeit aus dem immer wieder gedachten Gedanken, aus dem Verhalten oder Gefühl eine automatische, unbewusste Gewohnheit. Wenn Ihre Umwelt Ihren Geist so stark beeinflusst, wird Ihr übliches Lebensumfeld zu Ihrer Gewohnheit.

Indem Sie also dieselben Gedanken, Handlungen und Gefühle ständig wiederholen, wird in Ihrem Gehirn mit der Zeit ein festes, begrenztes Muster verankert, das ein Spiegelbild Ihrer begrenzten Realität darstellt. Und so wird es für Sie immer natürlicher, dieselbe Geisteshaltung zu reproduzieren.

Aufgrund dieses unschuldigen Reaktionszyklus verstärkt Ihr Gehirn bzw. Ihr Geist die bestimmte Realität Ihrer Außenwelt immer mehr. Je öfter durch Reaktionen auf die äußeren Umstände dieselben Schaltkreise aktiviert werden, desto fester verankern Sie die entsprechende Geisteshaltung im Gehirn. Sie sind dann neurochemisch an Ihre Lebensumstände verhaftet und denken mit der Zeit entsprechend »beschränkt«, denn Ihr Gehirn aktiviert ja auch immer wieder eine begrenzte Anzahl an Schaltkreisen, die wiederum eine ganz spezifische mentale Signatur erzeugen: Ihre Persönlichkeit.

So gewöhnen Sie sich an Ihr vertrautes Ich

Diese neuronale Gewöhnung führt dazu, dass die beiden Realitäten des inneren Geistes und der äußeren Umwelt scheinbar nicht mehr voneinander getrennt werden können. Denken Sie beispielsweise ununterbrochen an Ihre Probleme, dann verschmelzen Ihr Geist und Ihr Leben miteinander. Die objektive Welt ist nun gefärbt von den Wahrnehmungen Ihres subjektiven Geistes, und damit passt sich die Realität ständig an. Sie verlieren sich in der Illusion des Traumes.

Auf solchen eingefahrenen Gleisen haben wir uns alle schon einmal bewegt, aber das Ganze geht noch weiter: Nicht nur Ihre Handlungen, sondern auch Ihre Einstellungen und Gefühle wiederholen sich. In gewissem Sinn sind Sie zum Sklaven Ihrer Umwelt geworden und haben ein »Gewohnheits-Ich« ausgebildet. Ihr Denken verläuft analog zu Ihren Lebensumständen, und so erzeugen Sie als Quantenbeobachter einen Geist, der lediglich die Umstände Ihrer speziellen Realität regelmäßig verstärkt. Sie reagieren nur noch auf Ihr äußeres, Ihnen wohlbekanntes, sich nie veränderndes Umfeld.

So sind Sie auf sehr reale Art und Weise eine Folge der äußeren Umstände geworden. Sie haben die Kontrolle über Ihre Bestimmung aufgegeben. Anders als die von Bill Murray verkörperte Figur in dem Film »Und täglich grüßt das Murmeltier« kämpfen Sie nicht einmal gegen die unaufhörliche Monotonie Ihres Lebens und Ihrer selbst an, und noch schlimmer: Sie sind kein Opfer einer mysteriösen und unsichtbaren Kraft, die Sie in diese Zeitschleife verbannt hat – Sie selbst haben die Schleife kreiert.

Die gute Nachricht lautet: Da Sie die Schleife ja geschaffen haben, können Sie sie auch wieder auflösen!

In der Quantenrealität erfordern Veränderungen im Leben einen grundlegenden Wandel unseres Denkens, Tuns und Fühlens. Wir müssen unseren Seinszustand verändern. Unsere Persönlichkeit wird im Wesentlichen von unseren Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen bestimmt, und so erzeugt unsere Persönlichkeit unsere persönliche Realität. Um eine neue persönliche Realität, ein neues Leben, zu erschaffen, müssen wir eine neue Persönlichkeit kreieren, wir müssen zu einer anderen Person werden.

Veränderung bedeutet also ein »größeres« Denken und Handeln über unsere derzeitigen Umstände und unser gegenwärtiges Umfeld hinaus.

Größe ist, an einem Traum festzuhalten – ungeachtet der äußeren Umstände

Bevor wir nachforschen, wie wir über unsere Umwelt hinausdenken und damit unser gewohntes Ich hinter uns lassen können, möchte ich noch einmal betonen: Es ist tatsächlich möglich, über unsere derzeitige Realität hinauszudenken. Die Geschichtsbücher sind voll von Menschen, die genau das getan haben: der amerikanische Bürgerrechtler und Baptistenpfarrer Martin Luther King, Jr. (1929–1968); der schottische Freiheitskämpfer William Wallace (um 1270–1305); die Chemikerin und Physikerin Marie Curie (1867–1934); Mahatma Gandhi (1869–1948); der autodidaktische Erfinder Thomas Edison (1847–1931); und die französische Nationalheldin Jeanne d’Arc (um 1410–1431), um nur einige zu nennen. Sie alle stellten sich eine zukünftige Wirklichkeit vor, die als Potenzial im Quantenfeld existierte. Ihre Vision war in der inneren Welt der Möglichkeiten, jenseits der sinnlichen Wahrnehmung lebendig, und zur rechten Zeit setzten diese Menschen ihre Vorstellungen in die Wirklichkeit um.

Gemeinsam ist ihnen allen, dass ihr jeweiliger Traum, ihre Vision bzw. ihr Ziel viel größer war als sie selbst. Sie alle glaubten an eine zukünftige Bestimmung, die in ihrem Geist so real war, dass sie lebten, als hätte sich ihr Traum bereits erfüllt. Diesen Traum konnten sie zwar weder sehen noch hören, schmecken, riechen oder spüren, aber sie waren davon so besessen, dass ihr Handeln dieser potenziellen Realität schon vor deren zeitlicher Verwirklichung entsprach. Oder anders ausgedrückt: Sie verhielten sich, als wäre jenes, was sie sich im Geiste »vergegenwärtigten«, tatsächlich bereits Wirklichkeit.

Die Inder waren Anfang des 20. Jahrhunderts beispielsweise von der imperialistischen Kolonialherrschaft demoralisiert. Trotzdem glaubte Gandhi an eine Realität, die zu diesem Zeitpunkt im Leben seines Volkes noch nicht existierte. Mit ganzem Herzen vertrat er die Konzepte der Gleichheit, Freiheit und Gewaltlosigkeit, ohne jemals in seinen Überzeugungen zu schwanken.

Gandhi verfocht Freiheit für alle, obwohl damals die Realität unter der Tyrannei der britischen Herrschaft ganz anders aussah. Die traditionellen Überzeugungen jener Zeit standen im Widerspruch zu seinen Hoffnungen und Bestrebungen. Während der ersten Zeit seines Kampfes um ein neues Indien war die Erfahrung der Freiheit in der Realität nicht möglich. Dennoch ließ er sich durch gegenteilige äußere Anzeichen nicht von seinem Ideal abbringen.

Lange Zeit war für Gandhi in der Außenwelt nicht zu erkennen, dass er wirklich etwas veränderte. Doch nur selten ließ er sich von den äußeren Bedingungen beherrschen. Er glaubte an eine Zukunft, die er zwar mit seinen Sinnen noch nicht wahrnehmen und erleben konnte, die für ihn geistig aber so lebendig war, dass er gar nicht anders leben konnte. Er begrüßte das neue Leben der Zukunft schon, als er physisch noch sein gegenwärtiges Leben lebte. Seine Art und Weise, zu denken, zu handeln und zu fühlen, würde – so war ihm klar – die derzeitigen Bedingungen verwandeln. Und schließlich veränderte sich die Realität dank seiner Bemühungen tatsächlich.

Wenn unsere Verhaltensweisen unseren Absichten entsprechen und wir analog zu unseren Gedanken handeln; wenn unser Geist und unser Körper zusammenarbeiten; wenn unsere Worte und unsere Taten aufeinander abgestimmt sind …, dann verfügt jeder Einzelne von uns über ungeheure Macht.

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