Eine Liebe in Paris

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Из серии: Die Liebe auf Reisen #3
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Eine Liebe in Paris
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L'AMOUR IN PARIS

(DIE LIEBE AUF REISEN – BUCH 3)

SOPHIE LOVE

Sophie Love

#1 Bestseller-Autorin Sophie Love ist die Schöpferin der romantischen Comedy-Reihe, DIE PENSION IN SUNSET HARBOR, die bisher aus 3 Bänden besteht, weitere sind in Arbeit. Band 1 ist unter dem Titel FÜR JETZT UND FÜR IMMER (DIE PENSION IN SUNSET HARBOR – BUCH 1).

Sophie Love ist außerdem die Autorin einer neuen humorvollen Romance-Reihe, DIE LIEBE AUF REISEN, die mit DAS FESTIVAL DER LIEBE (DIE LIEBE AUF REISEN – BUCH 1) beginnt.

Sophie würde sehr gern von Dir hören, also besuche sie doch auf ihrer Webseite: www.sophieloveauthor.com.

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Copyright © 2017 by Sophie Love. Alle Rechte vorbehalten. Außer, wie gemäß dem U.S. Copyright Gesetz von 1976 ausdrücklich erlaubt, darf kein Teil dieser Veröffentlichung ohne vorherige Erlaubnis der Autorin vervielfältigt, verbreitet oder in irgendeiner Weise oder in irgendeiner Form übertragen, in einer Datenbank oder in einem Datenabfragesystem gespeichert werden. Dieses E-Book ist nur für den persönlichen Gebrauch zugelassen. Dieses E-Book darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie sich dieses E-Book mit einer anderen Person teilen möchten, kaufen Sie bitte eine zusätzliche Kopie für jeden weiteren Empfänger. Wenn Sie dieses Buch lesen, es jedoch nicht selbst gekauft haben und es auch nicht ausschließlich für Ihren eigenen Gebrauch gekauft wurde, dann geben Sie es bitte zurück und erwerben eine eigene Kopie. Vielen Dank für Ihren Respekt für die harte Arbeit dieser Autorin. Bei diesem Buch handelt es sich um Fiktion. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Veranstaltungen und Vorkommnisse sind entweder das Produkt der Fantasie der Autorin oder sind fiktiv eingesetzt. Jede Ähnlichkeit mit real existierenden Personen,lebend oder tot, ist reiner Zufall. Umschlagbild Copyright Ditty_about_summer, unter der Lizenz von shutterstock.com.

BÜCHER VON SOPHIE LOVE

DIE PENSION IN SUNSET HARBOR

DIE PENSION IN SUNSET HARBOR

FÜR JETZT UND FÜR IMMER (Buch 1)

FÜR IMMER UND EWIG (Buch 2)

FÜR IMMER MIT DIR (Buch 3)

WENN ES DOCH NUR FÜR IMMER WÄRE (Buch 4)

FÜR IMMER UND EINEN TAG (Buch 5)

FÜR IMMER UND NOCH EIN TAG (Buch 6)

DIE LIEBE AUF REISEN

DAS FESTIVAL DER LIEBE (BUCH #1)

ITALIENISCHE NÄCHTE (BUCH #2)

L'AMOUR IN PARIS (BUCH #3)

Inhalt

KAPITEL EINS

KAPITEL ZWEI

KAPITEL DREI

KAPITEL VIER

KAPITEL FÜNF

KAPITEL SECHS

KAPITEL SIEBEN

KAPITEL ACHT

KAPITEL NEUN

KAPITEL ZEHN

KAPITEL ELF

KAPITEL ZWÖLF

KAPITEL DREIZEHN

KAPITEL VIERZEHN

KAPITEL FÜNFZEHN

KAPITEL SECHZEHN

KAPITEL SIEBZEHN

KAPITEL ACHTZEHN

KAPITEL NEUNZEHN

KAPITEL ZWANZIG

KAPITEL EINUNDZWANZIG

KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG

KAPITEL DREIUNDZWANZIG

KAPITEL VIERUNDZWANZIG

KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG

KAPITEL SECHSUNDZWANZIG

KAPITEL SIEBENUNDZWANZIG

KAPITEL ACHTUNDZWANZIG

KAPITEL NEUNUNDZWANZIG

KAPITEL DREIßIG

EPILOG

KAPITEL EINS

Keira blickte zu Cristiano auf dem Platz neben ihr. Trotz des langen und ermüdenden Flugs sah er attraktiv aus wie immer, mit seinen dunklen Augen, dem südländischen Teint und dem energischen Unterkiefer. Streng genommen fand Keira, dass er noch besser aussah als sonst, falls das überhaupt möglich war. Seine Augen glänzten vor Aufregung. Unter ihnen konnte man die Lichter von New York bei Nacht erkennen.

„Die Straßen sind alle so gerade“, murmelte Cristiano erstaunt. „Wie ein Gitter. Aber was ist die Lücke da?“

Sie blickte hinunter auf das dunkle Rechteck, das er meinte. „Das ist der Central Park.“

Cristiano war beeindruckt. „Ah, verstehe. Central. Weil er im Zentrum ist.“

Keira lachte über sein kindliches Staunen. „So ungefähr.“

Während das Flugzeug immer tiefer sank, blickte Cristiano neugierig aus dem Fenster.

„Die Häuser sind alle so hoch“, murmelte er.

Keira kicherte und strich mit dem Daumen über seinen Handrücken. Sie hatten sich den ganzen Flug über an der Hand gehalten, von Verona in Italien bis nach New York. Keira hatte nicht die Absicht, so bald wieder loszulassen.

Der Blick auf die großartige Stadt unter ihnen wurde mit jedem Augenblick besser, je näher sie der Landung kamen. Man konnte immer mehr Details erkennen, die vielen Taxis auf den Straßen, das gelbe Licht der Straßenlaternen, dann schließlich die hellen Lichter des Flughafens. Mit quietschenden Reifen setzte das Flugzeug endlich auf der Landebahn auf, verlangsamte und rollte bis zum Terminal.

„Wir sind da.“ Keira strahlte Cristiano an.

Er nickte mit aufgeregter Miene. „Ich kann es immer noch nicht ganz glauben.“

„Liebling, das geht mir ganz genauso“, antwortete Keira.

Ihre spontane Entscheidung in buchstäblich letzter Sekunde, Cristiano einzuladen, mit ihr nach New York zu kommen, war streng genommen etwas albern gewesen. Aber zu keinem Zeitpunkt während des Flugs hatte sie das Gefühl gehabt, eine falsche Entscheidung getroffen oder übereilt gehandelt zu haben. Cristiano neben ihr sitzen zu sehen, fühlte sich richtig an.

Endlich kam das Flugzeug zum Stehen und sie durften sich abschnallen. Sie standen auf, Cristiano holte seine kleine Ledertasche unter dem Sitz hervor, mehr hatte er nicht mitgebracht. Keira nahm ihre Handtasche, dann gingen sie mit den anderen Passagieren von Bord.

Keira genoss es, endlich die Gliedmaßen wieder strecken zu können, nach so vielen Stunden des Sitzens. In letzter Zeit hatte sie viel zu viel Zeit in Flugzeugen verbracht. Allerdings würde sie deshalb noch lange nicht ihren Job an den Nagel hängen. Eine Menge Leute würden töten, um drei Wochen beruflich durch Italien reisen zu können. Sie war dankbar für ihren Job als Reisejournalistin und Viatorum, das Magazin, für das sie schrieb, war mehr als nur ein Arbeitsplatz für sie. Sie hatte Freunde da, so wie Nina, ihre Redakteurin. Oder Elliot, ihren Boss. Außerdem hatte sie eine richtige Aufgabe da. Die Chance, die Viatorum ihr bot, war wie ein Traum, der wahr wurde.

Aber ihre letzte Reise durch Italien hatte ihr mehr eingebracht als nur einen Artikel, der unter ihrem Namen veröffentlicht worden war. Sie hatte die Liebe gefunden. Mit Cristiano.

Während sie darauf warteten, dass ihr Gepäck übergeben wurde, konnte sie Cristianos Eifer erkennen, endlich aus dem Flughafen herauszukommen und die Stadt zu erkunden. Sie konnte diese Ungeduld sehr gut nachvollziehen, es ging ihr nicht anders.

Endlich erschien ihr Gepäck auf dem Karussell. Cristiano, immer ganz der Gentleman, sammelte alles ein und bestand darauf, es für sie nach draußen zu schieben.

Sie verließen eilig den Flughafen, voller Aufregung, was sie erwartete.

Sie nahmen die U-Bahn in das Stadtviertel, in dem Bryns Wohnung lag, eilten aus dem Ausgang hinauf in die Kälte. Ein eisiger Wind empfing sie. Cristiano schleppte ihren Koffer die Treppe hinauf, blieb dann auf dem Gehweg stehen und stellte den Koffer neben ihr ab. Keira freute sich geradezu darauf, alles auszupacken und Wäsche zu waschen.

 

Die Gehwege waren voll mit Menschen, die eilig unterwegs waren, beschäftigt mit ihrem eigenen Leben. Cristiano wirkte amüsiert darüber, dass alle es so eilig hatten, was ihm unverständlich schien.

Während sie das letzte Stück zu ihrer Wohnung zurücklegten, schaute sich Cristiano erstaunt um. Keira fand sein kindliches Staunen charmant und fragte sich, ob sie auf ihrer Rundreise durch Italien auch so ausgesehen hatte.

„Es gibt so viel zu sehen“, sagte er. „So viele Häuser. Es ist überwältigend.“ Aber dann fing er an zu bibbern und mit den Zähnen zu klappern. „Ist es hier immer so kalt?“

Cristiano trug einen dieser italienischen Anzüge, die zwar sexy aussahen aber unpraktisch waren. Er rieb sich über die Arme. Sie tat das ebenfalls und half ihm, etwas wärmer zu werden in dem dünnen Anzug.

„Nur um diese Jahreszeit“, erklärte sie. „Wir müssen dir einen anderen Mantel kaufen.“ Sie deutete auf das nächste Bekleidungsgeschäft. Es war ein großer Outlet Store, preisgünstig. Da würden sie etwas Passendes finden.

Aber Cristianos Reaktion war alles andere als begeistert.

„Ich würde lieber warten und in ein besseres Geschäft gehen“, meinte er. „Ich halte die Kälte schon noch ein bisschen aus bis dahin.“

„Du frierst lieber als nur für einen Moment nicht perfekt angezogen zu sein?“, spottete Keira.

„Natürlich.“ Cristiano schmunzelte.

Aber er hatte es noch nicht ganz ausgesprochen, als der scharfe Novemberwind sie voll erwischte. Keira zitterte, umschlang ihren Oberkörper mit den Armen und blickte Cristiano an.

„Armer Kerl“, sagte sie lachend. „Du bist nicht mehr in Italien.“

Cristiano gab nach und sie eilten in das große, hell erleuchtete Geschäft. Er ging eine Reihe grell bunter Windjacken durch und sah dabei unbegeistert aus. Die Zeiten, da sie italienische Designer-Klamotten gekauft hatten, waren vorbei.

Endlich fand er einen schwarzen Mantel, eine billige Kopie von etwas, das ein modebewusster Italiener vielleicht tragen würde, und kaufte ihn.

„Zehn Dollar“, sagte er kopfschüttelnd. „Er wird binnen einer Woche auseinanderfallen.“

„Er muss ja nur halten, bis wir das nächste Gucci-Geschäft gefunden haben“, witzelte sie.

Sie bogen in die Straße ein, wo Bryn wohnte und blieben vor dem etwas heruntergekommen aussehenden Backsteinhaus stehen. Ein frisches Graffiti war dran geschmiert, ein Geländer war abgebrochen und die Pflanzen in den Kästen waren tot.

„Das ist es also?“ Cristiano blickte an der Fassade hinauf.

Zu sagen, er wirkte unbeeindruckt, war untertrieben. Seine Erwartungen mussten von der schäbigen Wohngegend einen ziemlichen Dämpfer erhalten haben. Er musste sich in etwa so fühlen wie sie, als sie das erste Mal Neapel gesehen hatte.

Sie hoffte, er war nicht zu enttäuscht, denn es würde ja nicht besser werden.

„Meine Schwester ist … etwas … nun, sagen wir, verrückt“, warnte sie ihn. „Besser, du stellst dich darauf ein.“

Cristiano lachte. Offenbar dachte er, sie machte einen ihrer Scherze.

Armer Kerl, dachte Keira. Er hatte ja keine Ahnung, was auf ihn zukam.

KAPITEL ZWEI

Bryn hatte offenbar komplett vergessen, dass Keira heute zurückkam. Das wurde deutlich, sobald sie das Apartment betreten hatten.

Es sah verheerend aus. Kleidung und Schuhe lagen überall herum, auf der Anrichte in der Küche standen eine Reihe benutzter Weingläser. Auf dem Couchtisch, der voller Krümel war, lagen außerdem leere Chipstüten und eingetrocknete Schalen mit Dips. Keira verzog bei dem Anblick das Gesicht. Was sollte Cristiano denn nun denken?

Um das Bild vom totalen Chaos abzurunden, entdeckten sie die schnarchende Bryn auf dem Sofa, das Make-up auf dem Gesicht verschmiert. Das Glitzerkleid verhüllte ihren Körper nur sehr begrenzt. Ihr rot bemalter Mund stand offen.

Keira runzelte die Stirn und blickte auf die Uhr. Es war gar so spät. Bryn hatte wohl einen ihrer Samstags-Marathons absolviert, bei dem sie Mittags schon anfing zu trinken, dann von Bar zu Bar hüpfte und dann beizeiten auf der heimischen Couch umfiel.

Keira spürte, wie Cristiano hinter ihr zögerte. Sie schämte sich zu sehr, um ihn anzuschauen. Sie mochte ihn zwar gewarnt haben, aber das hier war deutlich schlimmer als sie selbst erwartet hatte.

Keira warf ihre Tasche beiseite und Bryn schrak hoch von dem Geräusch Sie setzte sich mit einem lauten Schnarchen auf. Sie schwankte und hielt sich mit einer Hand den Kopf. Dann blickte sie Keira aus schmalen Augen an.

„Du bist zu Hause?“, fragte sie.

„So sieht's aus“, antwortete Keira angespannt. „Du hast es vergessen, dass ich heute ankomme, richtig? Und du hast auch vergessen, dass ich einen Gast mitbringe“, quetschte sie zwischen den Zähnen hervor. Bryn hatte bisher offenbar nicht einmal bemerkt, dass sie nicht alleine waren.

Bryn blickte mit verkniffenem Gesicht an Keira vorbei zu Cristiano. Sie blinzelte einige Male ungläubig, dann war sie plötzlich hellwach.

„Oh, hi!“ Sie klang wach und aufmerksam. „Ich bin Bryn. Du musst Cristiano sein.“

Seit sie das Apartment betreten hatten, drehte sich Keira zum ersten Mal um, damit sie seine Reaktion sehen konnte. Aber Cristiano schien von dem ganzen Chaos um sie herum eher amüsiert zu sein. Auch als Bryn zu Keiras Entsetzen auf wackeligen Beinen auf Cristiano zuging, schien er das eher von der humorvollen Seite zu sehen.

„Wow, du bist der Hammer“, sagte Bryn und umarmte Cristiano. „Ich dachte, Keira übertreibt, um mich eifersüchtig zu machen.“

Keira wurde von einer Wolke aus Alkohol und Parfüm eingehüllt.

„Vielen Dank, nehme ich an.“ Cristiano klang etwas unsicher, kicherte aber. „Du und deine Schwester, ihr habt sehr schöne Gene geerbt.“

Bryn blicke Keira mit hochgezogenen Augenbrauen und machte gar nicht erst den Versuch, ihre Schwärmerei zu verbergen. Keira bekam plötzlich Angst. In den Augen der meisten Leute war ihre Schwester die attraktivere von ihnen beiden. Und sie flirtete hemmungslos. Was, wenn Cristiano ihrem Charme verfiel? Wenn er eher auf ihre überschwängliche Persönlichkeit stand? Es war unmöglich zu sagen, was er wirklich dachte, denn er verhielt sich Bryn gegenüber wie jeder anderen schönen Frau, der er begegnete.

„Wollt ihr was trinken?“, fragte Bryn und musterte Cristianos schönes Gesicht. „Bier, Wein, Prosecco?“

„Hältst du das für eine so gute Idee?“ Keira betrachtete die aufgelöste Erscheinung ihrer Schwester.

Bryn rollte mit den Augen und sah Cristiano an. „War sie in Italien auch die ganze Zeit so? Keira kann eine echte Spielverderberin sein.“

„Hey!“, protestierte Keira.

„Ganz und gar nicht“, sagte Cristiano. Er nahm offenbar alles mit Humor, auch wenn es Keira alles ziemlich peinlich war. „Wir haben an so manchem Abend guten Wein getrunken, nicht wahr, meine Liebe?“ Er strahle Keira mit seinen schönen Augen an, was ihr sogleich das Gefühl vermittelte, die einzige Frau auf der Welt zu sein.

„Ja“, murmelte sie verträumt.

Bryn unterbrach sie auf ihre übliche rüde Art. „Dann musst du wohl auf sie abgefärbt haben, Cris. Normalerweise verlässt sie kaum das Haus, ohne dass man Himmel und Hölle in Bewegung setzen muss.“

Keira schüttelte über ihre Schwester den Kopf.

„Schütte einfach die Drinks ein“, murmelte sie.

Bryn grinste boshaft. Sie genoss es, Keira auf die Palme zu bringen. Dann lächelte sie Cristiano lieblich an. „Was möchtest du, Cris?“

Keira verzog das Gesicht. Sie hasste es schon jetzt, dass ihre Schwester ihm sofort einen Spitznamen gegeben hatte. Das war viel zu vertraut. Sie selbst hatte ihn bisher nie anders als Cristiano genannt. Wenn ihm jemand einen Spitznamen gab, dann sollte sie das doch wohl sein!

„Wein, rot“, antwortete Cristiano. „Einen Shiraz aus Neuseeland, wenn du den hast.“

Bryn kicherte laut, wie sie es beim Flirten immer tat. „Ich werde sehen, was sich machen lässt“, schnurrte sie. Dann blickte zu Keira. „Kannst du ein wenig aufräumen?“ Sie wedelte mit der Hand in Richtung des Durcheinanders.

Keira biss die Zähne zusammen. Sie spürte den Zorn in sich aufwallen.

Während sie den ganzen Müll einsammelte, konnte sie hören, wie sich Bryn und Cristiano an der Küchenzeile unterhielten.

„Wie lange wirst du in der Stadt bleiben, Cris?“, fragte Bryn.

Keira hielt mit ihrer Arbeit inne und warf einen Blick über die Schulter. Sie und Cristiano hatten darüber noch nicht gesprochen. Ihre Beziehung war von Anfang an so stürmisch gewesen, dass sie überhaupt noch nichts geplant hatten. Sie hatten auch nicht besprochen, dass es in Bryns Apartment nur ein einziges Bett gab. Wo würden sie schlafen?

„Ich weiß es noch nicht“, antwortete Cristiano. „Wir leben für den Augenblick. Nehmen jede Minute so, wie sie kommt.“

Keira atmete aus. Das war eine beruhigende Antwort.

Sie beendete schnell das Aufräumen und gesellte sich zu den beiden anderen. Bryn schenkte auch ihr ein Glas Wein ein.

„Ich denke, ihr beide solltet im Bett schlafen“, meinte sie und schob das Weinglas über den Tresen. „Auf die Couch passt ihr beide wohl nicht.“

„Im Ernst?“ Keira wunderte sich über diese großzügige Geste. So war Bryn eigentlich nicht. „Was wird mit dir?“

Bryn deutete Richtung Couch. „Ich schlafe sowieso meistens vor dem Fernseher ein. Wenn ich überhaupt zu Hause bin.“

Sie wackelte vielsagend mit den Augenbrauen. Keira stöhnte auf. Der Gedanke an Bryns zahlreiche Eroberungen bereitete ihr Unbehagen.

„Das ist sehr nett von dir“, sagte Cristiano. Offenbar hatte er den Unterton nicht mitbekommen.

„Eine eigene Wohnung zu finden, steht ganz oben auf meiner Liste“, erklärte Keira. „Ich verspreche, wir verschwinden so schnell wie möglich aus deiner Wohnung.“

Neben ihr versteifte sich Cristiano plötzlich. Er nippte an seinem Wein und hielt seinen Blick gesenkt. Warum verspannte er sich? Hatte sie etwas Falsches gesagt?

Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Dachte er etwa, sie würden sich eine gemeinsame Wohnung nehmen?

Wie peinlich konnte es denn noch werden? Keira kauerte sich auf ihrem Sitz zusammen. Das hatte sie damit ganz und gar nicht sagen wollen! Es wäre dumm, anzunehmen, Cristiano würde nach so kurzer Bekanntschaft mit ihr zusammenziehen wollen. Zumal sie nie über dergleichen geredet hatten. Sie wusste nicht einmal, wie lange sie ihn um sich haben wollte. Zwischen heute und für immer gab es ein sehr weites Feld.

Auf einmal erschien es ihr doch ein wenig übereilt, dass sie spontan gemeinsam ins Flugzeug gestiegen waren. Im Flieger hatte es sich noch gut angefühlt. Aber hier war sie zu Hause und alles fühlte sich ganz anders an. Dies war die Realität. Früher oder später würde sie ihren ganzen Mut zusammennehmen und mit ihm reden müssen, über all das, was eine Beziehung eine so große Distanz mit sich brachte. Aber sie wollte ihn eben auch nicht vergraulen.

Keira schwieg, ganz in Gedanken versunken, und nippte an ihrem Wein. Sie nahm an dem Gespräch der beiden nicht mehr Teil, beobachtete nur noch, wie Bryn kicherte und Bemerkungen über Cristianos wunderbaren Akzent machte, während sie ihn anhimmelte. Erst als sie ihre Hand ausstreckte, um über seinen Arm zu streichen, war Keira wieder hellwach. Zeit, dieses Schauspiel zu beenden. Sie gähnte laut.

Bryn zuckte überrascht zusammen, als hätte sie vollkommen vergessen, dass Keira auch noch da war.

„Bist du müde?“, fragte sie. „Du musst nicht meinetwegen aufbleiben. Immerhin bleibt dir nur ein Tag, um dich wieder zu akklimatisieren, bevor du wieder zur Arbeit musst.“

Normalerweise irritierte es Keira, wenn sie von ihrer Schwester so bemuttert wurde, aber gerade kam es ihr sehr gelegen. Und es war die beste Möglichkeit, Bryn loszuwerden.

Sie stand auf. „Tut mir leid, der Flug hat mich total erschöpft. Morgen können wir ausgiebig quatschen. Ich habe außerdem ein Geschenk für dich.“

 

Bryn grinste. „Großartig. Ich kann es kaum erwarten.“

Sie stand ebenfalls auf und sie umarmten sich. Dann schaute Keira Cristiano an, der noch immer saß.

„Kommst du?“, fragte sie.

Er sah überrascht aus, als hätte er nicht damit gerechnet, dass Keira ihn mit ins Bett nehmen wollte.

„Äh, ja, sicher“, stammelte er.

„Du musst nicht“, beeilte sich Bryn zu erklären, „wenn du noch nicht müde bist. Wir können uns gern weiter unterhalten. Ich habe noch mehr Wein aus Neuseeland.“

Keira blickte Bryn finster an. Cristianos Blick huschte zwischen ihnen hin und her, als verstehe er nicht genau, wo er da reingeraten war. Schließlich stand er auf und schloss sich Keira an. Sie nickte zufrieden über ihren kleinen Sieg.

„Morgen“, sagte Cristiano zu Bryn. „Danke für den Wein.“

Keira fiel auf, dass er nicht ausgetrunken hatte. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, ihn quasi mitzuschleifen, aber sie kannte ihre Schwester eben besser als er. Sie mit ihm allein zu lassen, barg ein nicht unerhebliches Risiko.

„Gute Nacht“, rief Keira Bryn zu und zerrte ihren Koffer ins Schlafzimmer.

Cristiano folgte ihr. Sobald sie beide im Schlafzimmer waren, schloss Keira die Tür hinter ihnen. Sie lehnte sich dagegen und atmete tief durch.

„Tut mir leid“, sagte sie und deutete durch die geschlossene Tür.

Cristiano wirkte amüsiert. „Verstehe ich nicht. Sie schien doch ganz nett.“

„Sie hat mit dir geflirtet.“ Keira schüttelte empört den Kopf.

Cristiano schien das nicht zu stören. „Es macht mir nichts aus.“

„Aber mir“, sagte Keira. „Sie ist meine Schwester. So etwas macht man nicht.“

Cristiano zuckte mit den Schultern. Er kam zu ihr und nahm sie in den Arm. „Du weißt doch, dass ich nur Augen für dich habe.“ Er hielt sie fest umschlungen.

„Ich mache mir auch keine Sorgen über dich“, antwortete Keira und entspannte sich ein wenig. „Sondern über all die anderen heißblütigen Frauen in der Welt.“

Ein Gedanke traf sie wie ein Keulenschlag. In Italien war Cristiano, auch wenn er sehr gut aussah, nur einer von vielen gewesen. Hier in New York war er eine exotische Kreatur, ein echter Italiener, ein Model, direkt dem Cover eines Modemagazins entsprungen. Ihre Heimatstadt barg eine Menge neuer Gefahren für ihre Beziehung, an die sie bisher gar nicht gedacht hatte.

Es gab dafür nur eine Lösung. Sie würde Cristiano von morgens bis abends beschäftigen, ihn ganztägig im Auge behalten müssen.

„Wir sollten morgen beizeiten aufstehen“, sagte sie und löste sich aus seiner Umarmung. Dann machte sie sich für die Nacht fertig. „Mir bleibt nur ein freier Tag bevor ich wieder arbeiten muss. Das wird eine anstrengende Sightseeing-Tour.“

Cristiano grinste. „Ich kann es kaum erwarten. Aber gehen jetzt nicht sofort schlafen, oder?“ Er blickte sie vielsagend an. „Ich war den ganzen Tag in einem engen Flugzeug eingepfercht. Ich habe eine Menge angestauter Energie.“

Keira grinste ebenfalls und griff nach dem Lichtschalter. „Was immer du wünschst“, murmelte sie, schaltete das Licht aus und tauchte das Zimmer in Dunkelheit.

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