Die mündlichen Anleitungen des Mahamudra

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Buddha Shakyamuni

WIE WIR MAHAMUDRA ÜBEN

Im Urtext des Mahamudra steht:

Was dies anbelangt, gibt es drei – die Vorbereitungen, die eigentliche Praxis und die abschließende Praxis . . .

Das heißt, dass wir diese drei praktizieren müssen, um die Verwirklichung des Mahamudra zu erlangen. Deshalb wird nun unter drei Überschriften erklärt, wie man Mahamudra übt:

1. Die Praxis der Vorbereitungen

2. Die eigentliche Praxis des Mahamudra

3. Die Praxis der nachfolgenden Erlangung

DIE PRAXIS DER VORBEREITUNGEN

Es ist allgemein bekannt, dass es vier große hinführende Vorbereitungen gibt:

1. Die erste große hinführende Vorbereitung, Schulung in aufrichtiger Zufluchtnahme, dem Tor zum Eintritt in den Buddhismus, und Schulung im mitfühlenden Geist des Bodhichitta, dem Tor zum Eintritt in das Mahayana, den Hauptpfad zum Zustand der Erleuchtung.

2. Die zweite große hinführende Vorbereitung, Schulung in der Praxis der Reinigung, dem Tor zur Reinigung von nichttugendhaften Handlungen und Behinderungen.

3. Die dritte große hinführende Vorbereitung, Schulung in der Praxis der Mandala Darbringung, dem Tor zur Anhäufung der Ansammlung von Verdiensten und zur Erlangung eines erleuchteten Reinen Landes.

4. Die vierte große hinführende Vorbereitung, Schulung in Guru Yoga, dem Tor zum Empfangen von Segnungen.

DIE ERSTE GROSSE HINFÜHRENDE VORBEREITUNG

SCHULUNG IN AUFRICHTIGER ZUFLUCHTNAHME, DEM TOR ZUM EINTRITT IN DEN BUDDHISMUS

Der Ehrwürdige Sakya Pandita sagte, wenn du keine Praxis der Zuflucht zu den Drei Juwelen – Buddha, Dharma und Sangha – hast, bist du kein Dharma Praktizierender. Das bedeutet, dass wir nicht in den Buddhismus eintreten, wenn wir nicht in der Lage sind, Zuflucht in reiner Weise zu praktizieren. Und wenn wir nicht in den Buddhismus eintreten, werden wir keine Möglichkeit haben, dauerhafte Befreiung von Leiden oder das höchste Glück der Erleuchtung zu erlangen. Dann hat unser menschliches Leben seinen Sinn verloren.

Verstehen wir dies, fassen wir einen Entschluss und denken:

Ich werde Zuflucht in reiner Weise praktizieren, damit ich in den Buddhismus eintreten kann.

Über diesen Entschluss meditieren wir.

Da es ohne Ursache keine Wirkung gibt, müssen wir zuerst die Ursachen reiner Zufluchtspraxis in unserem Geist erzeugen, indem wir über Folgendes nachdenken:

Ich und alle Mutterlebewesen, so weit wie der Raum, ertrinken im weiten und tiefen Ozean samsarischen Leidens, wo die Seeungeheuer des Herrn des Todes unsere Körper immer wieder verschlingen.

Wir erleben das Leiden des Sterbens auf so vielfältige Arten und all unsere zahllosen Körper werden von den Seeungeheuern des Herrn des Todes verzehrt.

Wir müssen den endlosen Kreislauf der Wiedergeburt erleben, mit Leiden, das von Wellen unerträglicher Qualen hervorgebracht wird. Und jedes Mal, wenn wir geboren werden, werden wir allein geboren und müssen unser ganzes Leben lang Leiden ertragen.

Dann kommt der Tod.

Und wieder werden wir allein geboren und müssen das ganze Leben lang Leiden ertragen.

Dann wieder Tod.

Und erneut werden wir geboren und so weiter.

Wir müssen diesen Kreislauf unerträglichen Leidens endlos ertragen und der Grund all dieses Leidens ist, dass wir Wiedergeburt in Samsara angenommen haben, dem Kreislauf unreinen Lebens.

Was bedeutet es, Wiedergeburt in Samsara zu nehmen? Es bedeutet, dass wir in jedem unserer Leben aus Unwissenheit an unserem Körper oder Geist als unserem Selbst festhalten und «ich, ich» denken, wo es kein Ich oder Selbst gibt. Dadurch erleben wir endlos die Leiden dieses Lebens und zahlloser zukünftiger Leben als Halluzinationen.

Verstehen wir dies, dann spüren wir, wie unerträglich samsarische Wiedergeburt für uns und andere ist und wie unerträglich diese Ungewissheit des Leidens und der Wiedergeburt ist.

Wir denken auch:

Ich bin in Samsara, dem Kreislauf unreinen Lebens. Es ist, wie in einem Feuerkreis gefangen zu sein.

Wir erzeugen ein Gefühl starker Furcht vor diesem unerträglichen Kreislauf der Wiedergeburt und meditieren immer wieder über diese Furcht, während wir sie einsgerichtet halten, ohne sie zu vergessen. Indem wir Tag und Nacht in dieser Weise meditieren, sollten wir nie die Furcht davor vergessen, eine Wiedergeburt in Samsara im Allgemeinen und insbesondere in den niederen Bereichen anzunehmen.

Normalerweise hat es keinen Zweck, Furcht zu entwickeln. Doch die Furcht, die hier erklärt wird, öffnet das Tor zur reinen Zufluchtspraxis und ist deshalb äußerst sinnvoll. Sie ist eine unentbehrliche Ursache der reinen Praxis der Zuflucht. Bis jetzt waren wir nicht fähig, in reiner Weise Zuflucht zu den Drei Juwelen zu praktizieren, aufgrund des Fehlers, diese Furcht nicht zu haben. Deshalb sollten wir überlegen:

Das endlose Leiden dieses Kreislaufs der Wiedergeburt ist so furchteinflößend wie in einem Feuerkreis gefangen zu sein. Deshalb werde ich Tag und Nacht danach streben, diese samsarische Wiedergeburt dauerhaft zu beenden, indem ich danach strebe, ihre Wurzel, die Unwissenheit des Festhaltens am Selbst, dauerhaft aufzugeben.

Wir meditieren immer wieder über diesen Entschluss und halten ihn einsgerichtet, ohne ihn zu vergessen. Der Geist, der diesen Entschluss ständig bewahrt, ist authentische Entsagung, die das Tor zur Befreiung öffnet.

Auf welche Methode sollten wir uns nun also verlassen, um samsarische Wiedergeburt dauerhaft zu beenden und ihre Wurzel, die Unwissenheit des Festhaltens am Selbst, dauerhaft aufzugeben? Wir können dieses Ziel nur erreichen, indem wir Buddhas Segnungen empfangen, die Hilfe der Sangha erhalten und den Dharma der drei höheren Schulungen umsetzen. Deshalb sind die Drei kostbaren Juwelen Buddha, Dharma und Sangha die einzige Zuflucht, die uns dauerhaft von den endlosen Leiden Samsaras befreit. Diese Zuflucht finden wir sonst nirgendwo. Haben wir dies verstanden und darüber nachgedacht, sollten wir in unserem Herzen einen unumkehrbaren Glauben an und ein ebensolches Vertrauen in die Drei Juwelen entwickeln. Auch dies ist eine Ursache reiner Zufluchtspraxis.

Durch die Kraft richtiger Vorstellung visualisieren wir dann unseren Wurzelguru im Aspekt von Guru Sumati Buddha Heruka, dessen Natur unser Wurzelguru, Je Tsongkhapa, Buddha Shakyamuni und Heruka ist, und der tatsächlich im Raum vor uns erscheint, umgeben von allen Buddhas und Bodhisattvas der zehn Richtungen. Wir betrachten sie, meditieren kurz einsgerichtet mit einem Geist starken wünschenden Vertrauens und denken dabei:

Wie wunderbar, wenn ich und alle Mutterlebewesen so wie diese erleuchteten Wesen werden.

Nachdem wir die Objekte der Zuflucht in dieser Weise vor uns erzeugt und visualisiert haben, rezitieren wir das rituelle Gebet dreimal, während wir ein Versprechen abgeben:

O Guru Sumati Buddha Heruka, von jetzt an bis ich Erleuchtung erlange, werde ich mich nur auf die Drei Juwelen – Buddha, Dharma und Sangha – verlassen und sie als meine Zufluchtsobjekte bewahren.

Ich werde mich bemühen, Buddhas Segnungen zu empfangen, die Hilfe der Sangha zu erhalten und die Verwirklichungen des Dharma Juwels zu erlangen, als endgültigen Schutz für mich und andere vor den Gefahren Samsaras.

Indem wir dieses rituelle Gebet dreimal rezitieren, legen wir die Mahayana Zufluchtsgelübde ab. Es ist sehr wichtig, dies jeden Tag zu tun.

Zuflucht zu den Drei Juwelen zu nehmen bedeutet, das Versprechen abzugeben, dass wir uns bemühen die Segnungen Buddhas zu empfangen, die Hilfe der Sangha zu erhalten, den reinen spirituellen Praktizierenden, die ein gutes Vorbild sind, und die Verwirklichungen des Dharma der drei höheren Schulungen – Schulung in moralischer Disziplin, Schulung in Konzentration oder Meditation und Schulung in der Weisheit der Leerheit –, die für uns und andere der endgültige Schutz vor den Gefahren Samsaras sind, alle mit der Motivation der Entsagung zu erlangen. Diese Versprechen sind die wesentlichen Verpflichtungen der Zufluchtnahme.


Je Tsongkhapa und seine beiden Söhne steigen vom Reinen Land Tushita herab

SCHULUNG IM MITFÜHLENDEN GEIST DES BODHICHITTA, DEM TOR ZUM EINTRITT IN DAS MAHAYANA, DEN HAUPTPFAD ZUM ZUSTAND DER ERLEUCHTUNG

Bodhichitta ist ein Geist, der zwei Bestreben hat: Er wünscht sich, jeden Tag jedem einzelnen Lebewesen von Nutzen zu sein, und er wünscht sich, zu diesem Zweck Erleuchtung zu erlangen. Ein Geist, der mit dem einzigen Ziel, alle Lebewesen dauerhaft von Leiden zu befreien, spontan Erleuchtung erlangen möchte, ist Bodhichitta. Erzeugen wir diesen kostbaren Geist, dann werden wir ein Bodhisattva und «Sohn oder Tochter des Buddha» genannt. Da dieser mitfühlende Geist des Bodhichitta uns das Tor zum Mahayanapfad öffnet, wird er das «Tor zum Eintritt in den Mahayanapfad» genannt.

Um eine Verwirklichung des Bodhichitta zu erlangen, müssen wir uns bemühen ihn zu praktizieren. Ein solch kostbarer Geist kann unmöglich ohne Schulung von selbst entstehen. Wie sollten wir üben? Je Tsongkhapa sagt:

 

Gieße das Wasser der Liebe auf den Boden des Gleichmuts und säe den Samen des Mitgefühls. Daraus wird der Medizinbaum des Bodhichitta entstehen.

Hier bezieht sich «Boden des Gleichmuts» auf zuneigungsvolle Liebe, die alle Lebewesen betrachtet. «Wasser der Liebe» bezieht sich auf wertschätzende Liebe, die alle Lebewesen betrachtet. Und «der Medizinbaum» bezieht sich auf die Verwirklichung des Bodhichitta.

Die Praxis des Bodhichitta hat also vier Stufen:

1. Übung in zuneigungsvoller Liebe

2. Übung in wertschätzender Liebe

3. Übung in großem Mitgefühl

4. Übung im eigentlichen Bodhichitta

WIE WIR ZUNEIGUNGSVOLLE LIEBE ÜBEN

Um die Verwirklichung zuneigungsvoller Liebe, die alle Lebewesen betrachtet, in unserem Geist zu erzeugen, denken wir über Folgendes nach:

Im Allgemeinen ist Höchstes Yoga Tantra als der schnelle Pfad zur Erleuchtung bekannt. Doch in den Sutras wird erklärt, dass der spontane Geist des Mitgefühls, der alle Lebewesen betrachtet, der schnelle Pfad ist. Haben wir diesen Geist, dann werden wir aufgrund seiner Kraft nicht einen Augenblick verschwenden, sondern jeden Moment, Tag und Nacht, der Erlangung der Erleuchtung näher kommen. Mit solch einem Geist des Mitgefühls werden wir wie der Kadampa Geshe Chekhawa sein. Denn selbst wenn wir uns wünschen würden, in unserem nächsten Leben in die Höllenbereiche zu gehen, würden wir durch die Kraft unseres reinen Karmas und unseres reinen Geistes mit Sicherheit in Buddhas Reinem Land geboren. Wir sollten denken:

Alle früheren Buddhas erlangten den Zustand der Erleuchtung in Abhängigkeit davon, Mitgefühl für alle Lebewesen zu verwirklichen. Bei allen zukünftigen Buddhas wird es ebenso sein.

Dieses gegenwärtige menschliche Leben zu erhalten, dient hauptsächlich dem Ziel, Erleuchtung zu erlangen. Deshalb muss ich Erleuchtung, Buddhaschaft, erlangen.

Wir erzeugen entschlossen diesen Gedanken und überlegen dann:

Obwohl das Erlangen der Erleuchtung davon abhängt, die Verwirklichung des Mitgefühls zu entwickeln, ist dies nicht möglich ohne ein Objekt des Mitgefühls. Nur Lebewesen können als dieses Objekt dienen.

Deshalb sind für mich alle Lebewesen meine spirituellen Meister, die mich zum Mahayanapfad führen, indem sie Objekte meines Mitgefühls sind.

Außerdem sind sie alle meine gütigen Mütter aus früheren Leben.

Indem wir all dies verstehen und darüber nachdenken, erzeugen wir aus tiefstem Herzen einen Geist, der allen Lebewesen gegenüber das gleiche Gefühl großer Nähe, Wärme und Freude spürt. Das ist zuneigungsvolle Liebe für alle Lebewesen. Wir wandeln unseren Geist in diese zuneigungsvolle Liebe um und meditieren fortwährend darüber, bis wir einen Geist entwickeln, der sich spontan allen Lebewesen gegenüber gleichermaßen sehr nah fühlt, warmherzig und freundlich. Entwickeln wir diese zuneigungsvolle Liebe, dann ist unser Geist von reiner Liebe für alle Lebewesen durchtränkt und hierdurch wird unser Geist friedvoll und ausgeglichen, frei von Wut und Anhaftung. Deshalb wird diese zuneigungsvolle Liebe auch «Gleichmut» genannt.

Ist in unserem Bewusstsein der Boden des Gleichmuts vorhanden – die zuneigungsvolle Liebe, die alle Lebewesen betrachtet –, dann ist es sehr leicht, die verbleibenden Verwirklichungen der wertschätzenden Liebe, des großen Mitgefühls und des Bodhichitta zu entwickeln. Im Buch Moderner Buddhismus und anderen Lamrim Texten wird ausführlich erklärt, wie wir uns in wertschätzender Liebe, großem Mitgefühl und Bodhichitta schulen.

Kurz gesagt sind Lamrim und Lojong zusammen mit der Erzeugungsstufe die Vorbereitungen für Mahamudra. Die eigentliche Hauptpraxis des Mahamudra ist eine Vollendungsstufenpraxis. Das wirkliche Mahamudra ist eine höhere Verwirklichung der Vollendungsstufe, die Vereinigung von großer Glückseligkeit und Leerheit, sinnklares Licht.

Es gibt zwei Arten, Lamrim und Lojong als Vorbereitungen für Mahamudra zu üben, eine ausführliche und eine zusammengefasste. Die ausführliche Praxis wird, wie oben erwähnt, entsprechend den großen Lamrim und Lojong Texten geübt.

Wir machen die zusammengefasste Praxis entsprechend dem Gebet der Stufen des Pfades oder den Gebeten, in denen wir in Darbringung an den spirituellen Meister um die Segnungen der Stufen des Pfades bitten, oder mit dem Bittgebet der Stufen des Pfades von Sutra und Tantra in Die Hunderte von Gottheiten des Freudvollen Landes gemäß Höchstem Yoga Tantra: Der Guru Yoga von Je Tsongkhapa als eine vorbereitende Übung für Mahamudra.

Wir richten diese Bitten während der analytischen Meditation über Lamrim, Lojong, Erzeugungsstufe und Vollendungsstufe. Wir können zum Beispiel anhand des Verses in Darbringung an den spirituellen Meister verstehen, wie man Bodhichitta in einer Kurzfassung übt:

Zum Wohle aller fühlenden Mutterwesen

Werde ich die Guru-Gottheit werden

Und dann alle fühlenden Wesen

Zum erhabenen Zustand der Guru-Gottheit führen.

In dieser Weise erzeugen wir Bodhichitta gemäß Höchstem Yoga Tantra. In der Zeile «Werde ich die Guru-Gottheit werden» ist die Guru-Gottheit unsere persönliche Guru-Gottheit. Die Guru-Gottheit moderner Kadampa Praktizierender ist Guru Heruka, da ihre Hauptpraxis des Höchsten Yoga Tantra die Praxis von Heruka Vater und Mutter ist. Indem wir über die Bedeutung des oben genannten Verses nachdenken, sollten wir den Geist des Bodhichitta gemäß Höchstem Yoga Tantra erzeugen und darüber meditieren.

DIE ZWEITE GROSSE HINFÜHRENDE VORBEREITUNG, SCHULUNG IN DER PRAXIS DER REINIGUNG, DEM TOR ZUR REINIGUNG VON NICHTTUGENDHAFTEN HANDLUNGEN UND BEHINDERUNGEN

Als Folge der nichttugendhaften Handlungen in früheren Leben, den Wert von Buddha, Dharma und Sangha abzulehnen, haben Tiere keine Gelegenheit, Dharma zu hören oder zu üben.

Obwohl wir Menschen diese Möglichkeit haben, hat die überwiegende Mehrheit von uns keinerlei Interesse an Dharma. Und denjenigen, die etwas Interesse an Dharma haben, fällt es beim Hören von Dharma schwer, seine Bedeutung zu verstehen. Sie entwickeln bei der Kontemplation keine Freude und wenn sie meditieren, bringen sie keine Verwirklichungen hervor. Sie erleben so viele äußere und innere Hindernisse, dass sie nicht in der Lage sind, Dharma rein zu üben. Auch dies sind die Folgen der nichttugendhaften Handlungen in ihren früheren Leben, den Wert von Buddha, Dharma und Sangha abzulehnen.

Nichttugendhafte Handlungen sind die Hauptursache all unseres Leidens in diesem und in zahllosen zukünftigen Leben und insbesondere die Haupthindernisse für die Erlangung von Dharma Verwirklichungen. Wir müssen sie deshalb definitiv durch Reinigungspraxis reinigen. Buddha lehrte viele unterschiedliche Methoden, nichttugendhafte Handlungen, Übertretungen und gebrochene Verpflichtungen zu reinigen. Die beste Methode ist jedoch die Praxis der Meditation und Rezitation des Vajrasattva. Diese Übung ist eine wissenschaftliche Methode, unseren Geist zu reinigen und ihn von einem unreinen Geist in einen reinen Geist umzuwandeln, indem wir die Technik des Tantra anwenden.

Um den Geist der Lebewesen zu reinigen, erscheinen alle Buddhas eigens in der Form des Vajrasattva. Deshalb ist die Übung der Meditation und Rezitation des Vajrasattva den anderen Übungen der Reinigung überlegen. Wir sollten die Meditation und Rezitation des Vajrasattva üben, indem wir der Sadhana folgen, dem rituellen Gebet für die Erlangung des Vajrasattva. In Teil Drei dieses Buches befindet sich eine einfache, essenzielle Übung zur Erlangung des Vajrasattva.

In dieser Reinigungspraxis ist es besonders wichtig, die vier Gegenkräfte aufrichtig zu üben. Diese sind die Kraft des Bedauerns, die Kraft des Vertrauens, die Kraft der Gegenkraft und die Kraft des Versprechens. In den Büchern Freudvoller Weg und Das Bodhisattva Gelübde wird dies ausführlich erläutert.

DIE DRITTE GROSSE HINFÜHRENDE VORBEREITUNG, SCHULUNG IN DER PRAXIS DER MANDALA DARBRINGUNG, DEM TOR ZUR ANHÄUFUNG DER ANSAMMLUNG VON VERDIENSTEN UND ZUR ERLANGUNG EINES ERLEUCHTETEN REINEN LANDES

Im Allgemeinen ist die Praxis, die Ansammlung von Verdiensten anzuhäufen, sehr umfangreich. In diesem Zusammenhang ist es jedoch von großer Bedeutung, die Praxis der Mandala Darbringung gesondert zu erläutern. Hier ist mit «Mandala» ein Reines Buddhaland gemeint, das durch die Kraft richtiger Vorstellung erzeugt wird.

Die Praxis der Mandala Darbringung ist eine wissenschaftliche Methode, das Reine Land eines Buddha zu erreichen. Sie beinhaltet die Praxis der vier vollkommenen Reinheiten, die in tantrischen Lehren erwähnt werden, die vollkommene Reinheit der Welten, des Körpers, der Vergnügen und Tätigkeiten. Für qualifizierte Praktizierende ist die Praxis der Mandala Darbringung sehr tiefgründig und kraftvoll und führt schnell zu Erlangungen. Aus diesem Grund, um anderen ein Vorbild zu sein, machte Je Tsongkhapa die Mandala Darbringung zu einer seiner Hauptübungen.

Wie bringen wir das Mandala dar? Wir stoppen durch richtige Vorstellung unsere Erscheinung unreiner Welten, ihrer Bewohner und Vergnügen und glauben, dass jede Erscheinung der Welten, ihrer Bewohner und Vergnügen eine Erscheinung der Welten, Bewohner und Vergnügen eines Buddhalandes ist. Auf diese Weise erzeugen wir durch unsere richtige Vorstellung ein neues Reines Buddhaland und bringen dieses neue Reine Land eines Buddha der Versammlung der Gottheiten der Guru-Gottheit dar. Das Hauptobjekt der Darbringung, die Guru-Gottheit, ist Guru Heruka. Er ist auch unser spiritueller Meister, Je Tsongkhapa und Buddha Shakyamuni und wird deshalb «Guru Sumati Buddha Heruka» genannt.

Kurz gesagt ist die Mandala Darbringung die Darbringung eines Reinen Landes, das durch die Kraft richtiger Vorstellung erzeugt wurde. Es macht keinen Unterschied, ob wir ein Reines Land darbringen, das durch die Kraft richtiger Vorstellung erzeugt wurde oder ob wir ein tatsächliches Reines Land darbringen. Beide sind bloße Erscheinungen des Geistes. Haben wir einen reinen Geist, dann existieren beide. Haben wir keinen reinen Geist, dann existiert keins von beiden.

Es heißt, dass jemand, der starkes Vertrauen hat und der Tantra beständig mit richtiger Vorstellung übt, leicht tantrische Verwirklichungen erlangen kann. Manchmal sehen wir Menschen, die Vertrauen haben, dem äußeren Anschein nach aber dumm und töricht sind und nicht viel wissen, tatsächlich jedoch durch ihre Vorstellungskraft und die Kraft ihres großen Vertrauens hohe tantrische Verwirklichungen erlangt haben. Der Kadampa Geshe Ja­yulwa verbrachte zum Beispiel seine ganze Zeit im Dienst seines spirituellen Meisters. Er hatte keine Zeit, ausgiebig Dharma zu hören oder zu meditieren, doch seine Übungen des Vertrauens und der richtigen Vorstellung waren überaus kraftvoll und in der Folge erlangte er hohe Verwirklichungen. Unter den Gelehrten seiner Zeit war dies allgemein bekannt.

Es gibt nichts, was von der Seite des Objekts als ein Reines Land existiert. Das Reine Land ist bloß eine Erscheinung eines reinen Geistes. In gleicher Weise gibt es nichts, was von seiner eigenen Seite aus als unreine Welt existiert. Eine unreine Welt ist bloß eine Erscheinung eines unreinen Geistes.

Wenn unser Geist unrein ist, dann sind wir ein unreines Wesen. Und wenn unser Geist rein ist, dann sind wir ein reines Wesen. In Schmuckstück der klaren Verwirklichung sagt Buddha Maitreya:

Unreine Welten entstehen, weil Lebewesen unrein sind. Das beweist, dass wir eine reine Welt oder ein Reines Buddhaland erlangen können, indem wir selbst ein reines Wesen werden.

Dies zeigt deutlich, dass wir, wenn wir wirklich in einem Reinen Land geboren werden wollen, unseren Geist reinigen müssen, sodass er klar und rein wird. Jeden Tag waschen wir unseren Körper und finden das wichtig. Doch wie viel wichtiger ist es, unseren Geist zu säubern und zu reinigen, sodass wir alles, einschließlich der Welt, als rein erleben werden?

Wie erreichen wir das Reine Land eines Buddha? Durch die Kraft von Vertrauen und richtiger Vorstellung stoppen wir alle unsere Erscheinungen einer unreinen belebten und unbelebten Welt und erzeugen alle unsere Erscheinungen als eine reine belebte oder unbelebte Welt. Meditieren wir stetig über diese Erzeugung, dann wird unser Geist durch diese Übung rein und so werden wir ein reines Wesen sein und in dieser Weise ein Reines Buddhaland erlangen können.

 

Die soeben erklärte Praxis, ein Reines Buddhaland zu erreichen, ist in der Praxis der Mandala Darbringung enthalten. Werden wir in Abhängigkeit von dieser Praxis in einem Reinen Buddhaland geboren, dann ist dies fast das Gleiche, als würden wir ein Buddha zu unserem eigenen Wohl.

Eine ausführliche, allgemeine Erklärung, wie wir das Mandala darbringen, können wir den klaren Erläuterungen in Lamrim Texten entnehmen.

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