Mit intelligenten Kindern intelligent umgehen

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GEEIGNETE TESTVERFAHREN

Für die Diagnose von Intelligenzaspekten stehen viele ganz unterschiedlich konstruierte Testverfahren zur Verfügung. Welches davon ist nun zu empfehlen?

Es geht nicht allein darum, „irgendwie“ eine Zahl, sprich IQ, zu ermitteln. Vielmehr will man eine faire und breite, eine objektive und zuverlässige Basis für Beratung, Förderung und Problemlösung erhalten. Unter dieser Maßgabe muss ein Testverfahren folgende Anforderungen erfüllen:

1. Der Test erlaubt eine möglichst breite Erfassung des allgemeinen Begabungspotenzials. Er beschränkt sich nicht auf einen einzigen Begabungsfaktor wie z.B. mathematisch-analytisches Denken. Eine Analogie zu „sportlicher Begabung“ soll die Notwendigkeit einer möglichst breit angelegten Diagnostik verdeutlichen: Es reicht nicht aus, nur eine Disziplin, z.B. einen 100meter-Lauf anzusetzen. Es sollte schon ein Zehnkampf sein. Und selbst dann bin ich nur im Bereich Leichtathletik schlauer. Über Turnen, Schwimmen, Kampfsport, Mannschaftsportarten liegen noch keine Erkenntnisse vor. Ähnliches gilt für musikalische oder künstlerische Begabung.

2. Der Test ermittelt nicht nur einen einzigen Durchschnittswert, sondern erlaubt eine Profilauswertung. Er macht Aussagen über die individuelle Begabungsstruktur des jeweiligen Kindes.

3. Die Testaufgaben sind schwer genug, damit im oberen Begabungsbereich differenzierte Ergebnisse erzielt werden. Der Test ist also nicht auf Minderbegabung oder Lernbehinderung zugeschnitten.

4. Der Test wird als Einzeltest durchgeführt, in Form eines (standardisierten) Gesprächs zwischen Testdurchführer und Kind. Nur so können „abwegige“ Antworten des Kindes hinterfragt und das Verhalten des Kindes beobachtet werden.

5. Der Test ist aktuell bezüglich DIN-Norm 33430, also in seiner Aufgabenstruktur und seinen Vergleichsnormen nicht überaltert.

Aus Kundensicht sollte ein weiteres Kriterium dazu genommen werden: Die Ergebnisse sind so aufbereitet und dargestellt, dass sie unmittelbar plausibel und nachvollziehbar sind.

Danach kommen für den deutschsprachigen Raum nur wenige Verfahren in Betracht.

Testverfahren im Überblick

Die folgenden Tests können wir für die Testung von möglicherweise besonders begabten Kindern empfehlen – angelehnt an die Liste des Arbeitskreises Hochbegabte/Potenziale im Berufsverband Deutscher Psychologen e.V.

WPPSI-IV

Wechsler Preschool and Primary Scale of Intelligence

vor 2009 unter dem Namen HAWIVA-III

(Hannover-Wechsler-Intelligenztest für das Vorschulalter)

• Erscheinungsjahr: 2018

• Altersbereich: 2/6 bis 7/7 Jahre/Monate

WISC-V

Wechsler Intelligence Scale for Children

bis 2011 besser bekannt unter dem Namen HAWIK-IV

(Hamburg-Wechsler Intelligenztest für Kinder)

• Neu bearbeitet: 2017

• Altersbereich: 6/0 bis 16/11 Jahre/Monate

AID 3

Adaptives Intelligenzdiagnostikum

• Neu bearbeitet 2014

• Altersbereich: 6/0 bis 15/11 Jahre/Monate

MHBT

Münchner Hochbegabungstest

• Erscheinungsjahr: 2007

• Altersbereich: Klassen 1 bis 12

BIS-HB

Berliner Intelligenzstrukturtest für Hochbegabung

• Erscheinungsjahr: 2006

• Altersbereich 12 bis 16 Jahre

IST 2000 R

Intelligenzstrukturtest

• Überarbeitung: 2007

• Altersbereich: 15 bis 60 Jahre

WAIS-IV

Wechsler Adult Intelligence Scale, ehemals HAWIE oder WIE

• Überarbeitung: 2012

• Altersbereich: ab 16 Jahre

SUBOPTIMALE VERFAHREN

Zahlreiche weitere Testverfahren werden außerdem eingesetzt, sind aber aus unterschiedlichen Gründen für unsere Zielgruppe weniger geeignet.

• Beispielsweise der eher für Lernbehinderte geeignete Kaufman-ABC.

• Oder das sprachfreie Verfahren CFT 20-R, das zwar in der Durchführung sehr einfach ist, aber kaum eine Profilinterpretation zulässt.

• Oder die Raven-Matrizen, die zwar sprachfrei, einfach und kurz sind, aber nur das rational-logische Denken erfassen.

• Oder der PSB-R 6-13, der sich weniger am Begabungspotenzial als an Schulleistungen und Lehrerurteilen orientiert.

• Oder der SON-R 21/2-7 aus dem Jahre 2007, der für Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen oder Hörbeeinträchtigungen geeignet ist, sowie für Kinder, die die deutsche Sprache nicht beherrschen.

NACHTEILE DURCH MIGRATIONSHINTERGRUND?

Apropos Sprachbeherrschung: Experten behaupten, dass Kinder mit Migrationshintergrund durch die bei uns üblichen Testverfahren von vorneherein benachteiligt seien. Durch die Abhängigkeit der Test(-Aufgaben) von unserer Kultur und von der deutschen Sprache sei es nicht verwunderlich, dass so viele Begabungen von Kindern mit ausländischen Wurzeln leider unentdeckt blieben und diese deshalb auch nicht entsprechend gefördert würden.

Selbstverständlich ist die Beherrschung der deutschen Sprache eine Voraussetzung für gutes Abschneiden in einer sprachabhängigen Begabungstestbatterie. Doch es gibt Tests bzw. Testteile, die – da sprach- und/oder kulturfrei – sehr wohl zur Diagnose kognitiver Begabungen geeignet sind. Ein erfahrener Diagnostiker wird, auf den Einzelfall zugeschnitten, die entsprechenden Bausteine zusammenstellen. Es bieten sich an: BIVA, K-ABC, CFT 20-R, CPM, APM, KFT. Der AID 2-2 liegt z.B. in türkischer Sprache vor und wurde an türkischen Migrantenkindern geeicht.

Übrigens: Der WISC stammt ursprünglich aus dem Amerikanischen, der AID wurde speziell für den deutschsprachigen Raum entwickelt. Beide Verfahren sind an über 2000 deutschsprachigen Kindern geeicht worden.

INTELLIGENZMESSUNG DURCH AID 3 BZW. WISC-V

Zwei der empfohlenen Testverfahren werden hier näher beschrieben. Eltern und Erziehern soll verdeutlicht werden, was genau ein Intelligenztest misst und welche Aussagen aufgrund der Ergebnisse möglich sind.

Pro: individuelles Gespräch mit Verhaltensbeobachtung

Beide Tests laufen als Gespräch (als „Frage- und Antwortspiel“, als „Quiz“) zwischen Kind und Psychologen ab und können nur als Einzeltest durchgeführt werden.

Ein Einzeltest, sprich: eine individuelle Diagnostik, ist einem Gruppentest immer vorzuziehen. Es ist belegt, dass bis zu 50 Prozent der Hochbegabten nicht erkannt werden, wenn ausschließlich Gruppentestverfahren zum Einsatz kommen.

Besonders mit jüngeren (Vorschul-)Kindern sollte immer ein Einzeltest durchgeführt werden.

Für die spätere Gesamtbetrachtung und Beratung der Eltern liefert auch das Verhalten des Kindes während der Testdurchführung wichtige Hinweise.

Zu beiden Testverfahren gibt es einen Beobachtungsbogen, in den der Testausführer seine Beobachtungen eintragen kann.

Beobachtungskriterien sind z.B.:

Wie schnell/wie zögerlich antwortet das Kind? Gibt das Kind für seine Antwort eine Begründung/eine Herleitung? Wie konzentriert/abgelenkt arbeitet das Kind mit? Flüchtigkeitsfehler? Ungenaues Zuhören? Wie reagiert das Kind bei Erfolg/Misserfolg?

Pro: wachsende Aufgabenschwierigkeit

Beide Testverfahren sind so genannte „Power Tests“, bei denen die Aufgabenschwierigkeit variiert wird. Durch sukzessive Erhöhung der Aufgabenschwierigkeit sind sie für die Diagnose Hochbegabung optimal.

Die Unterschiede zwischen hochbegabten und hoch intelligenten Kindern treten bei hoher Aufgabenschwierigkeit deutlicher hervor. Nur bei komplexen Fragen und Problemen erhält man komplexe Antworten.

Hochbegabte tendieren dazu, bei Unterforderung zu verweigern, zu leichte Testaufgaben sind für sie eine Art von Unterforderung. Hochbegabte Kinder steigern regelmäßig ihre Anstrengung mit steigender Schwierigkeit der Aufgaben. Für den Einsatz dieser beiden Tests zur Hochbegabtendiagnostik spricht, dass die Aufgaben weitgehend ohne Zeitlimit vorgegeben werden. Denn: Je höher der Geschwindigkeitsanteil, desto weniger ist ein Test für die Identifikation von intellektueller Hochbegabung geeignet.

„Speed Tests“ (Geschwindigkeitstests) dagegen, bei denen Aufgaben mit gleicher Schwierigkeitsstufe in einem vorgegebenen begrenzten Zeitintervall gelöst werden müssen, erfassen eher die Leistung, ermitteln also Hochleister.

Vorab wird dem Kind erklärt, dass es keinen Zeitdruck gibt und dass die Aufgaben immer schwerer werden, bis sie dann zu schwer und nicht mehr lösbar sind. Eine Formulierung wie „wenn du mit sieben Jahren dann die Aufgaben für Zehnjährige nicht mehr alle schaffst, das ist ja wohl in Ordnung“ nimmt Druck und Frustration aus der Testsituation. Schüchterne Kinder oder Kinder, die Angst haben etwas Falsches zu sagen, blockieren oder resignieren dann nicht.

Nur nebenbei: Eine Formulierung wie „wenn du nicht alles schaffst, ist das nicht schlimm“ ist ungünstig, denn das Wort „schlimm“ ist erst einmal gesagt.

Pro: IQ plus Profil

Neben dem Durchschnittswert (IQ) erhält man ein übersichtliches Profil über die stark, schwach oder normal entwickelten Fähigkeiten des Kindes. Denn zwei Kinder können sich bei gleichem IQ in ihrem Begabungsprofil erheblich voneinander unterscheiden.

 

Pro: Vergleich Lebensalter - Intelligenzalter

Beide Verfahren ermöglichen für die Faktoren, die die intellektuelle Befähigung ausmachen, einen sehr anschaulichen Vergleich. Sie setzen das Lebensalter in Bezug zu dem Befähigungsalter und stellen dar, welchem durchschnittlichen Alter die Befähigungen des Kindes zum Testzeitpunkt in etwa entsprechen.

DER AID 3-TEST

Der AID 3 misst 12+2 unterschiedliche Intelligenzbereiche. Die Untertests sind zum Teil sprachfrei, zum Teil setzen sie die Beherrschung der deutschen Sprache voraus.

Vergleich: IQ-Werte, T-Werte, Prozentränge

Im AID-Ergebnisbogen (s.u.) stehen am oberen und unteren Rand Zahlen von 19 bis 81. Das sind so genannten T-Werte. T-Werte sind eine andere Darstellungsform und lassen sich leicht in IQ-Werte übertragen.


Ein T-Wert von 50 – ebenso wie ein IQ-Wert von 100 oder ein Prozentrang von 50 – entspricht dem Durchschnitt der Altersgruppe des Kindes. Die jeweilige Altersgruppe deutschsprachiger Kinder stellt den Vergleichsmaßstab dar.

Der Prozentrang 10,9 sagt folgendes aus: 10,9 Prozent der gleichaltrigen Kinder erreichen niedrigere Werte, wogegen 89,1 Prozent in ihren Werten darüber liegen.

Ein IQ-Wert von 130 entspricht dem Prozentrang 97,7. Das heißt, dass nur 2,3 Prozent der gleichaltrigen Kinder höhere Werte haben. 97,7 Prozent der Kinder liegen mit ihrem Intelligenzquotienten darunter.

Untertests im AID 3

1. Alltagswissen

Hier werden Fragen zum Allgemeinwissen gestellt, beispielsweise „Wie viele Kilometer ist die Donau lang?“

→ Gibt an, über wie viel Allgemeinwissen das Kind bereits verfügt.

2. Realitätssicherheit

Dem Kind werden Abbildungen von Gegenständen gezeigt, bei denen jeweils etwas fehlt. Das Kind soll herausfinden, was fehlt.

→ Gibt an, inwieweit das Kind seine Umwelt korrekt wahrnimmt.

3. Angewandtes Rechnen

Dem Kind werden eingekleidete Rechenaufgaben, Textaufgaben, gegeben.

→ Gibt an, inwieweit das Kind seine rechnerischen Fertigkeiten auf konkrete Situationen übertragen und im Alltag anwenden kann. Dies ist ein wichtiger Untertest für die Differenzierung zwischen hoch intelligent und tatsächlicher Hochbegabung: Hochbegabte Kinder erzielen hier in der Regel sehr hohe Werte. Sie lösen Rechenaufgaben, die unbekannt sind und für die sie deshalb noch keine Lösungswege kennen können. Hier kommt ihre Fähigkeit zum Tragen, bei neuen Problemstellungen eigene Lösungsstrategien zu entwickeln.

4. Soziale und sachliche Folgerichtigkeit

Mehrere Bilder, die korrekt geordnet einen Handlungsablauf darstellen, werden dem Kind in einer falschen Reihenfolge vorgegeben. Das Kind soll die Bilder in die richtige Abfolge bringen.

→ Gibt an, inwieweit das Kind dazu in der Lage ist, einzelne Handlungen zu erkennen, richtig zu interpretieren und sie in einen Gesamtzusammenhang einzuordnen.

Dies ist ein wichtiger Untertest für die Differenzierung zwischen hoch intelligent und tatsächlicher Hochbegabung: Hochbegabte zeigen hier aufgrund ihrer hohen sozialen Sensibilität in der Regel höhere Werte. Auch unter qualitativen Gesichtspunkten ist das ein wichtiger Untertest: Nicht selten legen nämlich hochbegabte Kinder „falsche“ Reihenfolgen, falsch im Sinne der vorgegebenen Testlösung. Für die numerische Testauswertung muss also die Lösung als „falsch“ bewertet werden.

Manche Kinder haben auf Nachfrage allerdings eine ausgesprochen plausible Begründung für ihre eigene Reihenfolge. Für die Interpretation des Gesamtergebnisses ist das enorm wichtig: Es deutet darauf hin, dass dieses Kind soziale Handlungen anders als üblich interpretiert. Damit stößt es möglicherweise in seiner Umgebung auf viel Unverständnis.

5. Unmittelbares Reproduzieren

Das Kind muss Zahlenreihen nachsprechen, und zwar sowohl vorwärts als auch rückwärts.

→ Gibt an, inwieweit sich das Kind konzentrieren kann und wie hoch seine Merkfähigkeit im verbal-akustischen Bereich ist.

Dies ist ein wichtiger Untertest für die Differenzierung zwischen hoch intelligent und tatsächlicher Hochbegabung: Je höher der Gesamt-IQ, desto häufiger sind die Ergebnisse rückwärts besser als vorwärts. Hochbegabte Kinder sind im Rückwärts-Nachsprechen deutlich besser als im Vorwärts-Nachsprechen. Möglicherweise ist das schlichte Wiederholen von Zahlen so einfach, dass sich Hochbegabte gar nicht erst anstrengen; dagegen reizt sie die höhere Anforderung „rückwärts“, richtig aufzupassen. Mit wachsender Schwierigkeit werden Hochbegabte oftmals immer interessierter und strengen sich dann mehr an.

6. Synonyme finden

Das Kind soll zu vorgegebenen Wörtern andere Bezeichnungen finden, die dasselbe bedeuten.

→ Gibt an, wie groß der aktive Wortschatz des Kindes ist.

7. Kodieren und Assoziieren

Das Kind erhält einen Arbeitsbogen, auf dem verschiedene Gegenstände abgebildet sind. Eine Vorlage zeigt dem Kind, zu welchem Gegenstand welches Zeichen gehört. Das Kind soll die zugehörigen Zeichen so schnell wie möglich korrekt übertragen. Anschließend sollen die Zeichen frei erinnert werden.

→ Gibt Aufschluss über die Schnelligkeit der Informationsverarbeitung unter vorgegebener Zeit bei einfachen Aufgaben und überprüft die beiläufige Merkfähigkeit.

Dies ist ein wichtiger Untertest für die Differenzierung zwischen hoch intelligent und tatsächlicher Hochbegabung: Bei dieser anspruchslosen Aufgabe, die noch dazu als einzige unter Zeitbegrenzung durchgeführt wird, bringen Hochbegabte regelmäßig nur durchschnittliche Ergebnisse. Gleichförmige, sich wiederholende Aufgaben sind nichts für hochbegabte Kinder.

8. Antizipieren und Kombinieren

Das Kind soll einfarbige Puzzleteile zu einem Gegenstand/einer Figur zusammensetzen. Den Kindern ist nicht bekannt, was das Puzzle darstellen soll (zum Beispiel eine Giraffe).

→ Gibt an, inwieweit das Kind fähig ist, aus Einzelteilen das Ganze zu erkennen und herzustellen.

9. Funktionen abstrahieren

Dem Kind werden zwei Wörter vorgegeben (zum Beispiel Flugzeug und Schiff) und es soll die wesentliche Gemeinsamkeit erkennen (beides sind Fortbewegungsmittel).

→ Gibt an, inwieweit das Kind in der Lage ist, zwei unterschiedliche Dinge in Bezug auf ihre Funktionen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.

10. Analysieren und Synthetisieren

Das Kind soll vorgegebene Muster mit Würfeln nachbauen.

→ Gibt an, inwieweit das Kind dazu in der Lage ist, ein System zu analysieren und praktisch anzuwenden.

11. Soziales Erfassen und sachliches Reflektieren

Das Kind hat Fragen zu sozialen Regeln und Gewohnheiten in unserer Gesellschaft zu beantworten, zum Beispiel „Warum liegen Fleisch und Wurst im Supermarkt in einer Kühltruhe? Warum haben Wohnungs- oder Haustüren andere Schlösser als Zimmertüren?“

→ Gibt an, inwieweit das Kind die Hintergründe alltäglicher Begebenheiten und gesellschaftlicher Regeln versteht.

12. Formale Folgerichtigkeit

Das Kind muss mit Plättchen unterschiedlicher Größe, Form und Farbe logische Reihen fortsetzen.

→ Gibt an, inwieweit das Kind in der Lage ist, logische Gesetzmäßigkeiten zu erkennen und weiter zu führen. Der Untertest misst formal-logisches Denken.

Im rechts abgebildeten AID-Ergebnisbogen sind die Testergebnisse von zwei Kindern eingetragen. Die roten Kreuze gehören zu Kim, die schwarzen zu Joshua. Beide Kinder sind sechs Jahre alt. Beide Kinder haben den gleichen IQ von 127 und sind doch völlig unterschiedlich.

Das Profil ist wichtiger als der IQ-Wert

Joshua zeigt in den kritischen Untertests die typischen Ergebnisse von Hochbegabten. So kann er Zahlenreihen rückwärts besser wiedergeben als vorwärts.

Seine Denkstruktur ist nach unseren hiesigen Maßstäben als ungewöhnlich zu bezeichnen. Seine soziale Intelligenz liegt im Bereich einer Teilhochbegabung. Dies lässt erhebliche Probleme im Umgang mit Gleichaltrigen erwarten.

Diese Schlussfolgerung wird untermauert durch die Verhaltensbeobachtungen während der eineinhalbstündigen Testdurchführung und durch die Schilderungen der Eltern.

Kim ist ein hoch intelligentes Sonnenscheinchen, bei dem kaum Probleme und sicher sehr gute Schulleistungen zu erwarten sind.

Kurzzusammenfassung:

Joshua ist hochbegabt; Kim ist weit überdurchschnittlich intelligent.


Ergebnisbogen aus dem AID 3-Test (mit freundlicher Genehmigung des Beltz-Verlages)


Ergebnisbogen aus dem AID 3-Test für Tristan Y

Das Testprofil vom sechsjährigen Tristan ist „zackig“, es zeigt extreme Stärken und extreme Schwächen. Das spiegelt sich im IQ jedoch nicht wider. Der IQ, als Durchschnittswert aus allen Untertests, liegt mit 106 im unauffälligen Normalbereich. Dieser IQ-Wert ist zwar das gebräuchlichste Testergebnis, aber oft nur wenig aussagefähig. Die vorhandenen Extreme werden nicht abgebildet.

In dem Testprofil-Ergebnisbogen von Tristan Y. sind weitere Kennwerte angegeben. Der „maximale T-Wert“ (81) gibt den höchsten Messwert an, den Tristan in einem der Untertests erreicht hat. Der „minimale T-Wert“ (20) gibt den niedrigsten Messwert an, den das Kind erreicht hat. Dieser Minimalwert stellt die untere Grenze der Intelligenzquantität da, sozusagen die kognitive Mindestfähigkeit. Die „Range der Intelligenz“ mit 61, also die Differenz zwischen dem niedrigsten und dem höchsten Messwert, hat bei Tristan einen Prozentrang (PR) von 100. Das heißt, dass nahezu alle vergleichbaren Kinder weniger extreme Werte haben, dass es sich um ein äußerst seltenes Testergebnis handelt.

Der sogenannte „Primär-IQ“ ist der nach der Bedeutung der einzelnen Untertests gewichtete Wert. Der Primärfaktor setzt sich aus den fünf Untertests 1, 3, 6, 9 und 11 zusammen; diese Untertests sind für die Bestimmung der kognitiven Begabung besonders wichtig. Dieser Primär-IQ liegt mit 132 im Bereich der Hochbegabung.

Vergleich Testalter – Befähigungsalter

Eine weitere Darstellungsweise der Testergebnisse ist der Vergleich zwischen Lebensalter und Intelligenzalter. Tristan Y. ist 6 Jahre, 3 Monate alt, das Intelligenzalter in den AID 3-Untertests schwankt zwischen 4 Jahren und 13 Jahren.

Ungefähres Intelligenzalter in Jahren:


DER WISC-V-TEST

Seit September 2007 gibt es den HAWIK IV, der 2011 in WISC-IV umbenannt und neu normiert wurde. 2017 ist der WISC-V mit erweiterten diagnostischen Möglichkeiten erschienen.

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