Mit intelligenten Kindern intelligent umgehen

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Hochbegabung/Intelligenz: eine Sache der Gene?

Seit Jahrzehnten gibt es einen Zweig der Intelligenzforschung, der sich mit der Anlage-Umwelt-Frage beschäftigt: Ist Intelligenz angeboren oder von der Umwelt des Kindes geprägt, also erziehungsabhängig? Die Antwort darauf ist nicht ein Entweder-Oder, sondern ein Sowohl-Als auch. Der heutiger Stand der Wissenschaft besagt: Die Intelligenz ist zu ca. 50 Prozent durch die genetische Ausstattung bestimmt und zu ca. 50 Prozent durch die Umgebungsbedingungen, etwa familiärer Umgangsstil, Schule, Freunde.

Dazu noch einmal das Landwirtschaftsbild zur Verdeutlichung: Hat der Bauer einen schlechten Ackerboden, bearbeitet ihn aber mit viel Bodenverbesserungsmitteln und Dünger, so wird er trotz schlechter Ausgangslage eine gute Ernte erhalten können. Hat der Bauer dagegen einen ausgezeichneten Boden, bearbeitet ihn aber nicht sorgsam, so wird er trotz guten Bodens im Laufe der Jahre nur eine schlechte Ernte einfahren. Genauso ist es mit den intellektuellen Fähigkeiten: Werden sie nicht gefördert und trainiert, verkümmert auch eine gute genetische Anlage. Auch Hirnzellen, die die Basis für den Grips darstellen, sind Körperzellen. Sie müssen wie Muskeln beansprucht, trainiert werden, sonst werden sie träge und schlaffen ab.

Aber der Bauer kann das Pflanzenwachstum auch durch zu viel Dünger erzwingen wollen. Entsprechend: Gerade für die frühe Kindheit darf nicht vergessen werden, dass Reifungsprozesse ihre Zeit brauchen, dass Förderung „um jeden Preis“ Schaden anrichten kann.


ABHAKEN UND AUFSUMMIEREN REICHEN NICHT

Es gibt nicht „die“ Hochbegabung, „das“ hochbegabte Kind, sondern ganz unterschiedliche Erscheinungsformen. Wie alle Menschen sind auch die besonders begabten verschieden. Daher ist jede Checkliste, auch unsere, mit großer Vorsicht zu genießen. Die einfache Formel „mein Kind ist umso begabter, je häufiger ich auf die folgenden Fragen mit ja antworte“ gilt nicht.

DENK-, BEOBACHTUNGS- UND GESPRÄCHSGRUNDLAGE

Die Checkliste enthält universelle bis konkrete Verhaltensweisen und Beobachtungen, die im Zusammenhang mit Hochbegabung gemacht worden sind. Nicht alle davon sind in wissenschaftlichen Studien auch tatsächlich belegt worden, von daher haben wir schon unsere „Bauchschmerzen“ bei der Veröffentlichung.

Dennoch kann die Checkliste hilfreich sein: Die Zusammenstellung soll Ihnen Denk- und Beobachtungsanstöße liefern, Ihren Blick schärfen und Ihnen erste Hinweise für Hochbegabung liefern. Die Checkliste kann auch als Gesprächsbasis dienen, wenn sich Eltern, Erzieher und Lehrer über das Kind austauschen.

Universelle Hinweise

• Braucht Ihr Kind wenig Schlaf?

• Treibt Ihr Kind wenig Sport?

• Ist Ihr Kind sehr lärmempfindlich?

• War Ihr Kind als Neugeborenes erstaunlich wach (große offene Augen, herumschauen, Kopf heben und drehen, Gegenstände fixieren...)?

• War Ihr Kind schon als Baby anstrengend, da es nicht alleine im Wagen liegen bleiben wollte?

• Hat Ihr Kind die Krabbelphase übersprungen und ist gleich gelaufen?

Hinweise für Hochbegabung aus dem Bereich:
Lernen, Denken, Gedächtnis, intellektuelle Leistung

• Lernt das Kind leicht und schnell?

• Lernt es früh rechnen?

• Hat sich Ihr Kind – lange vor Schulbeginn – Lesen, Schreiben und Rechnen selbst beigebracht?

• Ist für Ihr Kind Lesen das Wichtigste im Leben?

• Schreibt (und liest) Ihr Kind Gedichte?

• Bevorzugt das Kind Kombinations- und Konstruktionsspiele?

• Hat das Kind in einzelnen Bereichen ein sehr hohes Detailwissen?

• Ist sein Wortschatz für das Alter ungewöhnlich groß?

• Ist die Sprache des Kindes ausdrucksvoll, ausgearbeitet und flüssig?

• Hat Ihr Kind nie Babysprache, sondern gleich „richtig“ gesprochen, in ganzen Sätzen?

• Erfasst es die Feinheiten der Sprache?

• Hat Ihr Kind schon früh die komplizierten Regeln der Sprache (Grammatikregeln) richtig angewendet?

• Ist Ihr Kind „gegensätzlich“: es redet wie ein Erwachsener, aber weint und tobt wie ein Kleinkind?

• Kann sich das Kind Fakten schnell merken?

• Lernt Ihr Kind Lieder und Gedichte schnell auswendig?

• Kann das Kind sehr viele Informationen behalten?

• Verknüpft das Kind Ideen oder Dinge miteinander nach Gesichtspunkten, die ungewöhnlich sind oder nicht auf der Hand liegen (divergentes Denken)?

• Beobachtet und kategorisiert Ihr Kind seltsame Gegenstände wie beispielsweise Tiergeweihe oder Kirchtürme?

• Verblüfft das Kind mit logischem Denken?

• Durchschaut es sehr schnell Ursache-Wirkung-Beziehungen?

• Sucht es nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden?

• Erkennt das Kind sehr schnell zugrundeliegende Prinzipien?

• Kann das Kind schnell gültige Verallgemeinerungen herstellen?

• Kann das Kind außergewöhnlich gut beobachten?

• Liest das Kind sehr viel von sich aus? Liest es Bücher, die über seine Altersstufe deutlich hinausgehen?

• Gibt das Kind in seinen Äußerungen zu erkennen, dass es kritisch, unabhängig und wertend denkt?

• Kann das Kind früher lesen als die meisten Kinder, oft schon, bevor es in die Schule kommt (ohne Anleitung)?

• Erlernt das Kind sehr schnell Grundfertigkeiten und braucht es dazu wenig Übung?

Hinweise für Hochbegabung aus dem Bereich:
Arbeitshaltung, Interessen, Motivation

• Hat das Kind ein breites Interessenspektrum?

• Interessiert sich Ihr Kind weniger für Kinderspielzeug als für die Bedienung von Erwachsenengeräten?

• Verbringt Ihr Kind vergleichsweise wenig Zeit vor dem Fernsehapparat?

• Ist das Kind unendlich neugierig und fragt und fragt und fragt...?

• Hat Ihr Kind eine nahezu unbegrenzte Energie und ist einfach nicht müde/erschöpft zu kriegen?

• Geht das Kind in bestimmten Problemen phasenweise völlig auf?

• Kann es sich intensiv konzentrieren, zeigt es Ausdauer, kann es die Aufmerksamkeit lange bei einer Sache halten?

• Hat das Kind Interesse am Experimentieren und daran, Dinge anders zu tun?

• Kann sich Ihr Kind mit mehreren Sachen gleichzeitig beschäftigen?

• Will Ihr Kind Dinge unbedingt selbst tun, auf seine ganz eigene Art erledigen?

• Bemüht sich das Kind, Aufgaben stets vollständig zu lösen?

• Ist das Kind bei Routineaufgaben schnell gelangweilt?

• Klagt Ihr Kind bereits kurz nach der Einschulung über Langeweile, obwohl es sich sehr auf die Schule („endlich lernen“) gefreut hat?

• Macht Ihr Kind bei leichten Schulaufgaben viele Fehler, während es schwere Aufgaben problemlos bewältigt?

• Löst Ihr Kind Mathematikaufgaben vom Ergebnis her richtig, macht aber Fehler bei Zwischenschritten?

• Strebt das Kind nach Perfektion?

• Ist das Kind selbstkritisch?

• Ist das Kind mit seinem eigenen Tempo oder Ergebnis nicht schnell zufriedenzustellen? Erscheint die Diskrepanz zwischen dem, was Ihr Kind „im Kopf hat“ und dem, was es mit den Händen umsetzen kann, riesengroß?

• Wird Ihr Kind zornig, reagiert es sogar mit regelrechten Wutausbrüchen, wenn es aufgrund körperlicher Unzulänglichkeit Dinge nicht wie geplant umsetzen kann?

• Verhält sich Ihr Kind in der Schule nach Aussage der Lehrer auffällig: es spielt dem Klassenclown und stört den Unterricht? Es schaltet ab und träumt?

• Verweigert Ihr Kind strikt und unerbittlich den Schulbesuch?

• Hat Ihr Kind vor der Schule häufiger Bauch- und Kopfschmerzen, was in den Ferien so gut wie nie vorkommt?

• Ist Ihr Kind in der Schule schon gemobbt worden?

• Arbeitet es gern unabhängig, um hinreichend Zeit für das eigene Durchdenken eines Problems zu haben?

• Setzt es sich hohe Leistungsziele und löst es (selbst)gestellte Aufgaben mit einem Minimum an Anleitung und Hilfe durch Erwachsene?

• Interessiert es sich für viele „Erwachsenenthemen“ wie Religion, Philosophie, Politik, Umweltfragen, Sexualität, Gerechtigkeit in der Welt...?

Hinweise für Hochbegabung aus dem Bereich:
Sozialverhalten

• Beschäftigt sich Ihr Kind viel mit Begriffen wie Recht und Unrecht, Gut und Böse? Ist es bereit, sich gegen autoritäres Verhalten zu engagieren?

• Vertritt Ihr Kind seine Meinung als Minderheit gegen die Meinung der Mehrheit?

• Ist Ihr Kind eigenwillig, individualistisch (im Sinne von Selbststeuerung)?

• Akzeptiert Ihr Kind erst dann die Meinung von Autoritäten, wenn es sie einer kritischen Prüfung unterzogen hat?

• Hohe Sensibilität gegenüber Ungerechtigkeit: Lässt sich Ihr Kind Ungerechtigkeiten nicht gefallen?

• Setzt sich Ihr Kind auch gegen Widerstände häufiger für schwächere Mitschüler ein?

• Vermeidet Ihr Kind körperliche Auseinandersetzungen und solcherlei „Wettkämpfe“?

• Kann Ihr Kind gut Verantwortung übernehmen? Erweist es sich in Planung und Organisation als zuverlässig?

• Wenn Ihr Kind keine passenden Freizeitpartner findet: Zieht es sich dann zurück, um sich mit Büchern oder Denkaufgaben zu beschäftigen?

 

• Hat(te) Ihr Kind im Vorschulalter eine sehr enge Beziehung zur Mutter?

• Spielt Ihr Kind bevorzugt mit älteren Kindern?

• Hat Ihr Kind wenige Freunde, vor allem kaum Beziehungen zu gleichaltrigen Kindern?

• Sucht Ihr Kind seine Freundschaften bevorzugt unter Gleichbefähigten?

• Neigt Ihr Kind schnell dazu, über Situationen zu bestimmen?

• Ist das Kind auffällig sensibel?

• Kann sich Ihr Kind gut in andere einfühlen? Ist es für politische und soziale Probleme aufgeschlossen?

• Hat das Kind einen ungewöhnlichen Sinn für Humor?


WARUM DAS KIND TESTEN LASSEN?

Eltern sollten zur definitiven Absicherung der Diagnose sowie zur Klärung der weiteren Schritte bei einem Psychologen einen umfangreichen Test durchführen lassen,

• wenn sich die Hinweise auf Hochbegabung häufen;

• wenn die Eltern verunsichert sind;

• wenn sich Meinungen oder (Vor-)Urteile gebildet haben;

• wenn Klarheit über die Stärken und Schwächen des Kindes gewonnen werden soll;

• wenn es in der Beurteilung des Kindes Diskrepanzen und Konflikte gibt – zwischen den beiden Elternteilen, zwischen Eltern und Kindergarten/Schule;

• wenn zusätzliche Informationen für eine Entscheidung eingeholt werden müssen (vorzeitige Einschulung, Gymnasialempfehlung).

In welchem Alter sollte man das Kind testen lassen?

Hier gilt der Grundsatz: Ein frühes Erkennen der Hochbegabung ist besser als ein (zu) spätes. Früh bedeutet aber nicht Kleinstkindalter, da für diese Altersspanne keine elaborierten Tests vorliegen (können).

Das optimale Alter wäre nach dem 6. Geburtstag, aber noch vor dem Einschulungstermin, damit rechtzeitig schulbezogene Weichen gestellt werden können.

Psychologischer Test

Zu psychologischen Testverfahren generell und zu Intelligenztests im Besonderen gibt es auch kritische Ansichten, die Intelligenztests beispielsweise wegen mangelnder Chancengleichheit als Ausleseverfahren ablehnen.

Das Konzept der Intelligenz und seiner Messbarkeit sieht in einem Intelligenztest ein wissenschaftlich abgesichertes Messverfahren, das für betroffene Eltern klare Vergleichszahlen liefern kann. Die individuellen geistigen Fähigkeiten (nennen wir sie Intelligenz) eines Kindes werden mit den entsprechenden Fähigkeiten der jeweiligen Altersgruppe verglichen. Damit kann für unterschiedliche Bereiche die individuelle Begabungsstruktur des Kindes festgestellt werden.

DER IQ

Die ersten Intelligenztests wurden bereits 1905 von BINET konstruiert. Der Intelligenzquotient geht auf STERN (1916) zurück, der ihn nach folgender Formel berechnet hat:

Intelligenzalter / Lebensalter x 100 = IQ

Das Intelligenzalter wird durch verschiedene Aufgaben ermittelt.

Höhe und Verteilung der IQ-Werte


Wie andere menschliche Eigenarten bildet man die Verteilung des Intelligenzwerts mit der so genannten Gaußschen Normalverteilungskurve ab. Die Kurve besagt, dass es viele Menschen gibt mit einer mittleren Intelligenzausprägung, es gibt wenige mit einer sehr geringen Intelligenz und ebenso wenige mit einer sehr hohen Intelligenz.

Bezogen auf durch Tests gemessene IQ-Werte legt man fest: 100 ist der Mittelwert und entspricht dem Durchschnitt der Altersgruppe. Bei einem IQ von unter 80 spricht man von Minderbegabung oder Lernbehinderung. Für Werte über 100 gilt:

IQ ≥ 130

Ab 130 liegt eindeutig Hochbegabung vor. Das sind immerhin gut zwei Prozent jedes Jahrgangs.

IQ = 130

Dieser Grenzwert von 130 ist verteilungsstatistisch (Unschärfe: 2,2 Prozent bei PR ≥ 97,8) begründet, nicht inhaltlich! Er ist eine willkürliche Konvention. Es gibt keinerlei Belege dafür, dass ein Mensch mit einem IQ von 132 anders denkt, lernt, handelt als ein Mensch mit einem IQ von 128.

IQ ≥ 120 ≤ 130

In dem Bereich zwischen 120 und 130 ist eine individuelle Interpretation der Teilergebnisse und der Verhaltensbeobachtung erforderlich, um eine eindeutige Diagnose zu erhalten, die Grundlage für zum Teil einschneidende Maßnahmen ist. Die individuelle Interpretation ist auch deshalb angeraten, weil der ermittelte IQ-Zahlenwert von beispielsweise 127 kein exakt feststehender Wert ist, sondern eine Wahrscheinlichkeit beschreibt.

Das hat mit Testkonstruktion und Statistik zu tun: der mit einem Test ermittelte Wert von 127 kann bedeuten, dass der „wahre Wert“ im Bereich zwischen 117 (-10) und 137 (+10) liegt. Und dies gilt in aller Regel mit 95prozentiger Wahrscheinlichkeit („5 Prozent-Niveau“). Die Höhe des so genannten Vertrauensintervalls, im Beispiel ±10, ist von Test zu Test verschieden.

IQ-Wert: lebenslang stabil?

Die IQ-Werte bleiben nicht automatisch über Jahrzehnte stabil. Im frühkindlichen Entwicklungsalter schon gar nicht. Erst ab dem 5. Lebensjahr ist von einer gewissen Stabilität auszugehen. Dennoch gilt als Faustregel für die Grundschulzeit, dass Testwerte, die älter als ein Jahr sind, nur mit großer Vorsicht interpretiert werden sollten.

WER SOLL TESTEN?

• Wenn Sie sich dazu entschlossen haben, einen Test durchführen zu lassen, dann stellen Sie bitte in ureigenem Interesse sicher, dass Sie an eine(n) ausgewiesene(n) Fachfrau/-mann geraten. Die folgenden Fragen sollen Ihnen helfen, den erfahrenen, umsichtigen und problemlösungsorientierten Diagnostiker zu finden.

• Welche Ausbildung hat Ihr Gesprächspartner?

• Welche Erfahrung hat er auf dem Gebiet der Intelligenzdiagnostik und -beratung? Wie viele Kinder hat er bereits getestet?

• Welche(s) Testverfahren setzt er bei welchem Kind mit welcher Begründung ein?

• Fragt er Sie vorab nach Ziel und Zweck der Testung?

• Bietet der Diagnostiker neben dem Test auch Beratung an?

• Was genau ist in dem Preis enthalten, der Ihnen genannt wird?

• Aus wie vielen Bausteinen besteht die Testsitzung (Vorgespräch, Anamnese etc.)?

• Ist derjenige, der dann letztlich den Test durchführt, auch Ihr Gesprächspartner?

• Was rät er Ihnen, wie Sie Ihr Kind auf die Testung vorbereiten sollen? Was sollen Sie Ihrem Kind zum Test selbst und zu dem Zweck der Testung sagen?

• Wie geht der Diagnostiker vor dem eigentlichen Test auf Ihr Kind ein, damit es ausreichend motiviert ist mitzumachen? Hat er dazu ein Konzept?

• Beschränkt sich der Diagnostiker auf nackte Zahlen oder gehen Verhaltensbeobachtungen mit in das Ergebnis ein? Verhaltensbeobachtung meint, wie der Diagnostiker Ihr Kind vor, während und nach der eigentlichen Testung erlebt hat.

• Inwieweit wird das Kind in die Besprechung der Testergebnisse bzw. in die Beratung mit einbezogen? Hat der Diagnostiker dazu ein Konzept?

• Bekommen Sie ein schriftliches Ergebnis mit nach Hause?

• Würde sich Ihr Gesprächspartner auch in der Schule Ihres Kindes engagieren, beispielsweise mit den Lehrern reden, an einer Schulkonferenz teilnehmen oder ähnliches?

• Verfügt der Diagnostiker über Kontakte zu weiterhelfenden Institutionen (z.B. Therapie, Hochbegabtenförderung)?

Persönliche Test-Vorbereitung

Wenn Sie es einrichten können, kommen Sie zu zweit. Vater und Mutter sehen ihr Kind unterschiedlich und „hören auf anderen Ohren“. Und Sie vermeiden die Schwierigkeit, dem daheim gebliebenen Elternteil die Ergebnisbesprechung wiedergeben zu müssen.

Erklären Sie Ihrem Kind den Zweck des Testtermins: „Wir fahren zu jemandem, der herausfindet, was du so alles drauf hast“; „der uns hilft, die richtige Schule für dich zu finden“; „der uns erklärt, warum du so oft vor der Schule Bauchschmerzen hast“. Bleiben Sie ganz dicht bei der Wahrheit. Ihr Kind spürt, wenn Sie flunkern.

Erklären Sie Ihrem Kind im Groben, wie der Testtermin ablaufen wird. Vermeiden Sie den Begriff „Hochbegabung“ oder „Intelligenztest“. Ein Frage-und-Antwort-Spiel, ein Quiz mit Knobelaufgaben hört sich sowieso spannender an.

Bereiten Sie Ihr Kind darauf vor, dass es eine zeitlang mit einem Fremden alleine sein wird und dass es während der Nachbesprechung eine Wartezeit hat.

Wenn Sie – speziell bei einem kleineren Kind – davon ausgehen, dass Ihr Kind nach dem Test während der Besprechung des Befundes nicht alleine warten mag, bitten Sie jemanden, mitzukommen.

Vorab Testaufgaben zu pauken, macht keinen Sinn.

Vereinbaren Sie den Testtermin passend zu Ihrem Familienzeitplan, damit Ihr Kind normal in den Tag gehen kann, damit Sie gut Hin- und Rückfahrt organisieren können.

Kalkulieren Sie den Zeitbedarf vor Ort großzügig. Planen Sie Luft nach hinten ein, damit Sie bei der Nachbesprechung nicht unter Zeitnot geraten. Dazu ist die Zukunft Ihres Kindes zu wichtig.

Was halten Sie davon, den Testtermin in einen Familienausflug einzubinden und nach dem Test z.B. das Bergbau- oder Eisenbahnmuseum oder den Zoo am Testort Bochum zu besuchen?

Denken Sie nicht nur an einen Talisman oder das die Wartezeit verkürzende Lieblingsspielzeug, sondern auch an einen Imbiss und Getränke. Sie werden vor Ort sicherlich etwas bekommen, aber möglicherweise nicht den Lieblingsdrink Ihres Kindes.

Fahren Sie ohne Hektik los und seien so rechtzeitig da, damit Sie und vor allem Ihr Kind in Ruhe "ankommen" und begrüßt werden können.

Keine Panik: Der Diagnostiker kann damit umgehen, dass Sie nervös sind und Ihr Kind möglicherweise ängstlich, schüchtern oder aufgedreht ist.

Klären Sie mit Ihrem Kind ab, ob Sie während der eigentlichen Testzeit das Haus verlassen dürfen. Bitte rechtzeitig wieder zurück sein, Ihr Kind soll schließlich keine Verlassensängste entwickeln.

Rechnen Sie mit jedweder Reaktion Ihres Kindes nach dem Test: traurig-weinend, weil es meint, viele Fragen nicht gewusst zu haben bis hellauf begeistert, weil es so toll war.

Lassen Sie sich das zahlenmäßige Testergebnis gründlich erklären, ebenso das ermittelte Profil. Fragen Sie nach. Dumme Fragen gibt es nicht und schließlich sind Sie kein Testspezialist. Sie sollten eine klare Auskunft über die Stärken und Schwächen Ihres Kindes mit nach Hause nehmen.

Falls Sie von dem Ergebnis überrascht, überwältigt oder erschlagen sein sollten, sind Sie nicht mehr konzentriert und aufnahmefähig. Vereinbaren Sie einen späteren Gesprächstermin.

Fragen Sie auch nach Besonderheiten Ihres Kindes, nach Auffälligkeiten. Der Testdurchführer hat eben gerade intensiv mit Ihrem Kind gearbeitet, was ist ihm aufgefallen? Machen Sie sich eventuell Notizen, vor allem dann, wenn Sie Ihrem Partner zuhause berichten müssen. Geben Sie Ihrem Kind Gelegenheit, sich zu verabschieden. Möglicherweise hat es sich sehr wohl und richtig verstanden gefühlt. Das sollte in guter Erinnerung bleiben.

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