Heimkehr

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Copyright © 2019 by Blake Pierce. Alle Rechte vorbehalten. Außer wie im US Copyright Act von 1976 erlaubt, darf kein Teil dieser Publikation ohne vorherige Genehmigung des Autors in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln reproduziert, verteilt oder übertragen oder in einer Datenbank oder einem Abfragesystem gespeichert werden. Dieses E-Book ist nur für Ihren persönlichen Gebrauch lizenziert. Dieses E-Book darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, erwerben Sie bitte eine zusätzliche Kopie für jeden Empfänger. Wenn Sie dieses Buch lesen und es nicht gekauft haben oder es nicht für Sie gekauft wurde, senden Sie es bitte zurück und kaufen Sie Ihre eigene Kopie. Danke, dass Sie die harte Arbeit dieses Autors respektieren. Dies ist eine Fiktion. Namen, Charaktere, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Zwischenfälle sind entweder das Produkt der Fantasie des Autors oder werden fiktional verwendet. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen ist völlig zufällig. Copyright Umschlagfoto: Eldar Nurkovic, unter Lizenz von Shutterstock.com.

Blake Pierce

Blake Pierce ist der USA Today Bestsellerautor der RILEY PAIGE Mystery-Reihe, die bisher sechzehn Bücher umfasst. Er ist ebenfalls der Autor der MACKENZIE WHITE Mystery-Reihe, die bisher aus dreizehn Büchern besteht, der AVERY BLACK Mystery-Reihe, die aus sechs Büchern besteht, der KERI LOCKE Mystery-Reihe, die in fünf Büchern erhältlich ist, der DAS MAKING OF RILEY PAIGE Mystery-Reihe, die bisher fünf Bücher umfasst, der KATE WISE Mystery-Reihe, von der bisher sechs Bücher erhältlich sind, der spannenden CHLOE FINE psychologischen Suspense-Mystery-Reihe, die bisher aus fünf Büchern besteht, der JESSIE HUNT psychologischen Suspense-Thriller-Reihe, von der es bisher fünf Bücher gibt, der AU-PAIR psychologischen Suspense-Thriller-Reihe, die bisher aus zwei Büchern besteht, und der ZOE PRIME Mystery-Reihe, von der bisher zwei Bücher erwerblich sind.

Blake ist selbst ein passionierter Leser und lebenslanger Fan der Mystery- und Thriller-Genres, weshalb er sich freuen würde, von Ihnen zu hören. Besuchen Sie doch seine Webseite www.blakepierceauthor.com, um mehr über ihn herauszufinden und in Kontakt zu bleiben!

BÜCHER VON BLAKE PIERCE

DAS AU-PAIR

SO GUT WIE VORÜBER (Band #1)

SO GUT WIE VERLOREN (Band #2)

SO GUT WIE TOT (Band #3)

ZOE PRIME KRIMIREIHE

GESICHT DES TODES (Band #1)

GESICHT DES MORDES (Band #2)

GESICHT DER ANGST (Band #3)

JESSIE HUNT PSYCHOTHRILLER-SERIE

DIE PERFEKTE FRAU (Band #1)

DER PERFEKTE BLOCK (Band #2)

DAS PERFEKTE HAUS (Band #3)

DAS PERFEKTE LÄCHELN (Band #4)

DIE PERFEKTE LÜGE (Band #5)

CHLOE FINE PSYCHOTHRILLER-SERIE

NEBENAN (Band #1)

DIE LÜGE EINES NACHBARN (Band #2)

SACKGASSE (Band #3)

STUMMER NACHBAR (Band #4)

HEIMKEHR (Band #5)

KATE WISE MYSTERY-SERIE

WENN SIE WÜSSTE (Band #1)

WENN SIE SÄHE (Band #2)

WENN SIE RENNEN WÜRDE (Band #3)

WENN SIE SICH VERSTECKEN WÜRDE (Band #4)

WENN SIE FLIEHEN WÜRDE (Band #5)

WENN SIE FÜRCHTETE (Band #6)

DAS MAKING OF RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE

BEOBACHTET (Band #1)

WARTET (Band #2)

LOCKT (Band #3)

NIMMT (Band #4)

LAUERT (Band #5)

TÖTET (Band #6)

RILEY PAIGE MYSTERY-SERIE

VERSCHWUNDEN (Band #1)

GEFESSELT (Band #2)

ERSEHNT (Band #3)

GEKÖDERT (Band #4)

GEJAGT (Band #5)

VERZEHRT (Band #6)

VERLASSEN (Band #7)

ERKALTET (Band #8)

VERFOLGT (Band #9)

VERLOREN (Band #10)

BEGRABEN (Band #11)

ÜBERFAHREN (Band #12)

GEFANGEN (Band #13)

RUHEND (Band #14)

GEMIEDEN (Band #15)

VERMISST (Band #16)

EINE RILEY PAIGE KURZGESCHICHTE

EINST GELÖST

MACKENZIE WHITE MYSTERY-SERIE

BEVOR ER TÖTET (Band #1)

BEVOR ER SIEHT (Band #2)

BEVOR ER BEGEHRT (Band #3)

BEVOR ER NIMMT (Band #4)

BEVOR ER BRAUCHT (Band #5)

EHE ER FÜHLT (Band #6)

EHE ER SÜNDIGT (Band #7)

BEVOR ER JAGT (Band #8)

VORHER PLÜNDERT ER (Band #9)

VORHER SEHNT ER SICH (Band #10)

VORHER VERFÄLLT ER (Band #11)

VORHER NEIDET ER (Band #12)

VORHER STELLT ER IHNEN NACH (Band #13)

AVERY BLACK MYSTERY-SERIE

DAS MOTIV (Band #1)

LAUF (Band #2)

VERBORGEN (Band #3)

GRÜNDE DER ANGST (Band #4)

RETTE MICH (Band #5)

ANGST (Band #6)

KERI LOCKE MYSTERY-SERIE

EINE SPUR VON TOD (Band #1)

EINE SPUR VON MORD (Band #2)

EINE SPUR VON SCHWÄCHE (Band #3)

EINE SPUR VON VERBRECHEN (Band #4)

EINE SPUR VON HOFFNUNG (Band #5)

Prolog

Sherry Luntz hatte mit Sentimentalitäten nicht viel am Hut, aber sie liebte Feiern. Dies war der Grund für ihr zu schnelles Fahren auf dem Weg nach Hause. Sie hatte zwei Steaks in einer Tasche auf dem Beifahrersitz und eine Flasche Rotwein in einer anderen. Heute war ihr Hochzeitstag, heute war sie einundzwanzig Jahre mit Bo Luntz verheiratet und dieses war der erste Hochzeitstag, den sie ohne ihren Sohn im Haus feiern konnten. Sie hatte gehofft, dass Lukes Auszug ihrer Ehe etwas Würze geben würde, aber das war nicht passiert. Vielmehr schien er einen Keil zwischen sie und Bo getrieben zu haben.

Es war zwei Wochen her, dass sie miteinander geschlafen hatten und es war eine sehr schnelle Aktion vor der Arbeit gewesen. Aber verdammt noch einmal – es war ihr Hochzeitstag und heute würde sie es besorgt bekommen. Sollte er nicht von allein zu ihr kommen, hatte sie vorgesorgt und eine besonders aufreizende Kleinigkeit online bestellt, mit der Sie ihn gewissermaßen angreifen würde.

Sie kam um 17:25, ca. fünf Minuten früher als normal, zu Hause an. Bos Laster stand in der Einfahrt, also war er auch schon zu Hause. Das war nicht überraschend, war er doch meist vor ihr da.

Während sie parkte und ausstieg kam ihr die Idee, dass Bo vielleicht gar nicht realisiert hatte, dass heute ihr Hochzeitstag war. Er erinnerte besondere Tage normalerweise, doch in der letzten Zeit hatte er abwesend gewirkt. Seit Luke sie fürs College verlassen hatte war Bo distanziert und einfach nicht er selbst.

Und trotzdem… sollte er den Hochzeitstag vergessen haben, wäre sie verärgert. Aber sie wollte wirklich heute noch Sex mit ihm haben und hatte sich entschlossen, das Böse-Sein bis morgen aufzuschieben.

Sie ging hinein und fand das Haus ganz still. In der Wohnküche war Bo nicht. Das war merkwürdig, denn er war nachmittags fast immer entweder am Küchentisch, um Last-Minute E-Mails von der Arbeit zu beantworten, oder auf dem Sofa, um die Tagesnachrichten zu verfolgen.

Sie war erst verwirrt, doch dann spielte ein Lächeln auf ihren Lippen. Vielleicht wusste er nicht nur, dass es ihr Hochzeitstag war, sondern freute sich genauso darüber wie sie. Sie legte die Steaks und den Wein auf den Küchentresen und stieg langsam die Treppe zwischen dem Wohnzimmer und der Küche hinauf. Sie wusste, dass Bo nicht der Typ Mann war, der Rosenblätter und leise Musik einsetzen würde, um sie zu verführen. Sie waren beide nicht sehr romantisch veranlagt.

Sherry hatte damit kein Problem. In Wahrheit wäre es ihr genauso lieb, wenn er von hinter der Schlafzimmertür herausspringen und sie sofort gegen die Wand nehmen würde. Schon der Gedanke regte sie an, sie beschleunigte ihren Schritt auf der Treppe.

„Bo?“ fragte sie mit etwas verspielter Stimme.

Sie ging am Badezimmer vorbei und kam zu ihrer Schlafzimmertür. Sie war geschlossen und Sherry versuchte, sich zu erinnern, ob sie beim Verlassen des Hauses auch zu gewesen war. Sie war viel zu aufgeregt, um darüber klar nachzudenken und öffnete die Tür in Erwartung, von ihm ergriffen zu werden oder, sollte sie großes Glück haben, ihn nackt und bereit auf dem Bett zu finden.

Keine dieser Vorstellungen wurde wahr. Sie runzelte die Stirn und ging zurück in den Flur. Wo zum Teufel ist er?

Da dämmerte es ihr, dass sie ihm getextet hatte, dass sie Steaks mit nach Hause bringen würde. Beinahe hatte sie den Text mit „zu unserem Hochzeitstag“ beendet aber hatte sich dagegen entschieden in der Hoffnung, er möge sich von selbst erinnern. Da er wusste, dass sie Steaks mitbringen würde, war er wahrscheinlich auf der Terrasse und dabei, den Grill anzuschmeißen.

Etwas enttäuscht von der fehlenden Überraschung im Schlafzimmer, machte sich Sherry auf den Weg zurück nach unten. Beinahe hätte sie angefangen, die Gewürze für die Steaks zusammen zu suchen, aber entschied sich doch, erstmal Bo zu finden. Vielleicht würde sie ihn einen saftigen Kuss geben, um die Saat für ihre Erwartungen für den späteren Abend zu säen.

Sie öffnete die Terrassentür und trat hinaus. Sie schloss die Tür hinter sich und erblickte Bo. Zuerst machte es keinen Sinn.

Er lag auf der Terrasse, das Gesicht zur Tür gerichtet. Seine Augen waren weit aufgerissen und starr und etwas Dunkles ragte aus seinem Mund – etwas Weiches und Rundes. Sie versuchte, zu begreifen, was das in seinem Mund war aber dann bemerkte sie die Blutlache um seinen Kopf. Es war sehr dunkelrot und noch nass.

„Bo….?“

Natürlich bekam sie keine Antwort.

Sherry fühlte, wie ein Schrei sich ihre Kehle heraufarbeitete. Als er endlich herauskam bemerkte sie den Geruch von Grillanzündern und wärmender Kohle. Bo war herausgekommen, um den Grill anzuzünden. Plötzlich war der Kohlegeruch das einzige, was sie wahrnahm. Sie fiel, gequältes Wehgeschrei von sich gebend, neben ihrem toten Mann auf die Knie.

Kapitel eins

„Hier ist Danielle…sprechen Sie nach dem Beep.“

 

Chloe beendete den Anruf, legte ihr Handy auf den Tresen und starrte aus dem Fenster der Bar, die sie zufällig gewählt hatte. Sie trank allein an einem Donnerstagnachmittag, nur zwei Tage nach Abschluss ihres letzten Falles. Das Ergebnis schmerzte noch, aber das interessierte sie derzeit nicht. Während sie aus dem Fenster die letzten Sonnenstrahlen des späten Nachmittages in den Straßen von DC betrachtete, begann Chloe, sich um Danielle Sorgen zu machen.

Sie hatte seit zwei Tagen nicht mit ihrer Schwester gesprochen. Sie wusste, dass zwei Tage nicht wirklich Grund zur Sorge gaben aber so wie die Dinge in der letzten Zeit gestanden hatten, konnte sie sich nicht helfen, und sorgte sich trotzdem. Außerdem war es nicht nur, dass Danielle wahrscheinlich ihr Telefon abgestellt hatte; Chloe war bei ihrer Wohnung gewesen und dort hatte sich auch keiner gemeldet.

Chloe leerte ihr zweites Bier und sah auf die Uhr auf dem Handy. Es war 17:17 – eine ganze halbe Stunde später als beim letzten Check. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie sich früher jemals so besorgt gefühlt hatte. Sie war besessen davon, die Zeit zu verfolgen.

Sie war sich des sich nährenden Barkeepers gewahr, der dem leeren Glas zunickte: „Noch eins?“

Fast hätte sie ja gesagt. Chloe betrank sich selten und sie fragte sich, ob die Sorgen verschwinden würden, wenn sie einfach weiter und weiter tränke. Vielleicht würde sie so viel trinken, dass sie ein Taxi nach Hause nähme, bewusstlos würde und morgen aufwachte, um festzustellen, dass sie sich Sorgen um Nichts gemacht hatte.

Es passt einfach nicht zu ihr. Das ist nicht die neue Danielle, die ich kennengelernt habe.

„Nein, danke,“ sagte sie „nur die Rechnung“.

Er ging zur Kasse, um sie zu holen, als Chloe ihr Telefon wieder aufhob. Ihre Anrufliste bewies, wie besorgt sie war – besonders diesen Nachmittag. Sie hatte sogar den Stripclub, bei dem Danielle als Bardame arbeitete, angerufen. Und es war nach diesem Telefonat, dass sie wirklich anfing, sich Sorgen zu machen. Danielles Vorgesetzter hatte sie informiert, dass Danielle sich vor zwei Tagen krank gemeldet hatte mit Drüsenfieber oder einer Art von Halsentzündung.

Wenn das wahr war, dann verschanzte sie sich nicht zu Hause. Und ihr Telefon nahm sie auch nicht ab. Es machte nicht viel Sinn, das Telefon abzuschalten, wenn man krank war, oder?

Der Barkeeper reichte ihr die Rechnung und sie schob ihre Kreditkarte über den Tresen. Während sie den Beleg unterschrieb fragte sie sich, ob sie eine Vermisstenanzeige erstatten sollte. Das war eine dumme Idee. Hätte jemand in einer ähnlichen Situation eine erstattet und sie wäre auf Cloes Schreibtisch gelandet, würde sie die Augen gerollt und sie ignoriert haben. Außerdem…. Wegen Danielles Vorgeschichte war eine Suchanzeige das Letzte, was sie brauchte. Mit ihrer Geschichte war es nicht unwahrscheinlich, dass sie einfach weitergezogen war.

Nein, nicht diese neue Danielle…

Chloe verließ die Bar noch frustrierter, als vorher. Sie versuchte, sich für ein Gefühl zu entscheiden – Sorge oder Frustration – aber musste zugeben, dass sie eigentlich gut miteinander harmonierten. Während sie nach Hause lief, versuchte sie sich zu überzeugen, dass sie sich idiotisch verhielt. Sie hasste es, dass sie überzeugt davon war, dass etwas im Argen war. Sie war nicht der sich sorgende Typ, sie suchte immer nach logischen Gründen, warum Sorgen in jeder gegebenen Situation überflüssig seien. Sie war sicher, dass Danielle anrufen würde, um ihr von einem spontanen Besuch bei alten Freunden in Maryland oder so zu erzählen, sobald Chloe aufhörte, sich zu sorgen.

Gerade als diese fadenscheinige Geschichte durch ihren Kopf ging, klingelte ihr Telefon.

Ihr Herz machte einen Sprung und sie war so absolut sicher, dass Danielle in der Leitung war, dass sie nicht einmal die Anzeige prüfte. Sie musste sich sogar selbst daran hindern, den Namen ihrer Schwester auszusprechen, als sie abnahm.

„Hallo?“

„Agent Fine…hey“ sagte eine männliche Stimme. Sie brauchte einen Moment, um die Stimme zu erkennen und dann schämte sie sich, dass sie so enttäuscht war. Es war KyleMoultonZu ener anderen Zeit hätte sie sich möglicherweise gefreut, von ihm zu hören, aber im Vergleich zu einem so heiß erwarteten Anruf ihrer Schwester war dieser Anruf von ihm fast ohne Bedeutung.

„Hi, Moulton.“

„Entschuldigung, dass ich so aus dem Nichts anrufe, aber ich hatte ein bisschen Zeit. Normalerweise lassen sie mich um diese Zeit Anrufe tätigen, ungefähr zwei Mal die Woche, und ich dachte, ich guck mal, wie es Ihnen geht.“

„Mir geht es gut“. Sie hielt inne, ihre eigene Lüge ließ sie erschaudern und sie erkannte, wie unglaublich unglaubwürdig ihre Worte klangen. „Wissen Sie was?“ sagte sie. „Ehrlich gesagt, kämpfe ich gerade.“

„Arbeit?“

„Nein, privat.“

„Ah, ich verstehe. Wow, fein. Als wir das letzte Mal sprachen, hat das private Zeug auch an Ihnen gezehrt. Keine Besserung der Situation?“

„Für jemanden, der eingesperrt ist und mich emotional nicht unterstützen kann, sind das ziemlich drängende Fragen, die Sie mir da stellen.“

Er lachte humorlos. „Ich weiß. Tut mir leid. Aber hier sind hinter den Kulissen Machenschaften am Werk… alle legal. Sieht so aus, als wenn meine Haft möglicherweise gravierend verkürzt wird. Aber leider scheinen die Chancen, dass ich wieder fürs FBI arbeiten kann, sehr gering.“

„Die Hoffnung stirbt zuletzt.“

Er war für einen Moment sehr still aber als er wieder sprach, schien er sehr ernst. „Ich wollte mich einfach nur mal melden. Ich wusste nicht, dass der Privatkram Sie noch immer belastet. Ich kann ein anderes Mal anrufen.“

„Nein, ist schon gut. Es ist nur… ich habe einen schlechten Tag.“

Sie erzählte ihm beinahe von ihren Vermutungen über Danielle, dachte, er hätte vielleicht einen guten Rat. Aber sie entschied sich, dass es zu privat war – und dass es eine etwas paranoide Seite von ihr zeigte, die sie Moulton noch nicht zeigen wollte.

„Also…verstehe ich es richtig, dass es noch keine Lösung mit Ihrem Vater, Ihrer Schwester und dem Tagebuch gibt?“

„Nein…es ist so…“

Sie hielt inne – nicht nur im Sprechen, sondern auch im Gehen. Ihre Wohnung war nur noch einen Block entfernt, aber plötzlich war das egal.

„Alles in Ordnung?“

„Jaaa…“

Ich habe nicht einmal an Dad gedacht. Ich habe ihn seit längerem nicht gesprochen… auf jeden Fall nicht in den letzten Tagen…

„Moulton…Sie haben mir vielleicht schon geholfen. Ich muss auflegen.“

„Hey, ich freue mich, wenn ich helfen kann,“ sagt er etwas fröhlicher „Tschüss“.

Chloe legte auf und suchte sofort die Nummer ihres Vaters. Sie presste das Telefon an ihr Ohr und hörte nur kurze Stille, gefolgt von einer Voicemail Begrüßung. Sie stand für einen Moment still um eine Entscheidung zu treffen – versuchte, nicht alles zu überdenken und das Schlimmste anzunehmen.

All dies machte keinen Sinn. Ihr Vater wollte so gerne Brücken bauen, da machte es keinen Sinn, dass er ihren Anrufen aus dem Weg ging. Es war unwahrscheinlich, dass er auch einfach weggefahren oder verschwunden war. Aber die Tatsache, dass Chloe von ihm die gleiche Antwort wie von Danielle bekam… das war zu viel, um es zu ignorieren. Chloe steckte ihr Telefon in die Tasche und lief den restlichen Weg zu ihrer Wohnung. Ihre Sorge steigerte sich zu Angst und sie hatte plötzlich das Gefühl, dass jede verstrichene Minute das Geheimnis verschlimmern könnte.

Kapitel zwei

Genau sechzehn Minuten nach dem Empfang von Moultons Anruf, parkte Chloe vor der Wohnung ihres Vaters. Sein Auto war da, was sie als gutes Zeichen deutete. Aber es half wenig, die aufsteigende Panik zu beherrschen, die ständig intensiver wurde. Sie rannte die Treppe hinauf und klopfte laut an die Tür.

Sie wartete einige Sekunden, doch es kam keine Antwort. Sie versuchte es noch einmal, klopfte dieses Mal noch lauter. Sie lehnte sich an den Türrahmen, ihre Nase berührte fast die Tür, und sagte: „Dad, mach die Tür auf.“

Wieder keine Antwort. Sie versuchte aus Reflex, die Tür zu öffnen und war überrascht, sie unverschlossen zu finden. Als die Tür aufschwang wurde ihr klar, wie ungewöhnlich das war und sie spürte die Panik in ihr weiter ansteigen.

Chloe trat in die Wohnung und schloss die Tür hinter sich. Die Wohnung war ruhig und aufgeräumt. Misstrauisch um sich blickend trat sie in das Wohnzimmer. Sie suchte nach irgendeinem Anzeichen, dass etwas Außergewöhnliches geschehen war, konnte aber nichts finden – außer eben der Tatsache, dass die Eingangstür unverschlossen gewesen war.

Sie verließ das Wohnzimmer und ging durch den kleinen Flur zum Schlafzimmer. Auch hier war nichts Ungewöhnliches zu finden. Das Bett war gemacht und ein kleiner Haufen Wäsche lag neben der Kommode. Sie begriff, dass sie hier einen kleinen privaten Einblick in das neue Leben ihres Vaters bekam, was ihr unangenehm war. Sie wollte ihn nicht als neu empfinden; sie war im Reinen mit der Art Mann, die er wirklich gewesen war und so wollte sie ihn für immer in Erinnerung behalten.

Chloe bereute, her gekommen zu sein als sie das Schlafzimmer verließ. Aber da sie nun schon da war beschloss sie, die Wohnung zu durchsuchen. Sie ging zur Küche – doch noch bevor sie eintreten konnte, entdeckte sie den ersten Hinweis auf ungewöhnliche Ereignisse.

Der Wasserkocher lag auf dem Boden. Es war kein Wasser zu sehen und er war mindestens acht Fuß von dem Herd, auf den er gehörte, entfernt. Langsam beugte sie sich vor, um ihn aufzuheben doch ihre Finger zögerten in der Luft, wenige Inches vom Henkel entfernt.

Da war ein Fleck auf der Seite – etwas, das auf dem Edelstahl dunkelrot erschien. Es war kein Spritzer, eher wie ein einzelner Tropfen, ungefähr die Größe einer 25 Cent Münze. Es war die Art von Dunkelrot, die sie während ihrer Zeit mit dem FBI oft gesehen hatte und so wusste sie sofort, was es war.

Es war Blut. Es war getrocknetes Blut, also war es schon seit mindestens acht bis zehn Stunden auf dem Kessel. Möglicherweise länger.

Sie kniete neben dem Kocher und versuchte, eine Vermutung aufzustellen. Ihre erste Vermutung war, dass Danielle aus irgendeinem Grund hergekommen war, und dass ihr Vater sie angegriffen hatte – möglicherweise mit ihr weggefahren war. Aber das war unwahrscheinlich, da sein Auto noch hier war. Wäre es ein geplanter Angriff und Entführung gewesen, wäre er vorsichtiger gewesen, keine Spuren zu hinterlassen. Und der Kessel war ein offensichtliches Beweisstück.

Wenn es also nicht so passiert war, was war dann hier passiert?

Sie war nicht sicher. Es gab zu viele Möglichkeiten zu durchdenken. Doch eines war ihr klar. Mit der unverschlossenen Tür, dem Blut auf dem Wasserkocher und jetzt zwei vermissten Personen hatte sie genug spekulative Hinweise, um eine offizielle Anzeige zu erstatten.

Chloe holte ihr Telefon aus der Tasche und hätte fast Direktor Johnson angerufen. Aber sie wusste, dass das ein Fehler wäre. Jeder Fall wie dieser, wurde immer erst von der ansässigen Polizei betreut. Selbst wenn sie glaubte, dass das FBI die Situation besser handhaben könnte, weil sie die Geschichten hinter den beiden vermissten Personen kannte, war es erstmal eine Angelegenheit für die Polizei.

Sie rief die Polizei an und während sie am anderen Ende eine Frau antworten hörte, fragte sie sich, ob das Blut das ihres Vaters oder das ihrer Schwester war.

* * *

Es war merkwürdig, die Befragte zu sein. Der Kommissar, der ihre Stellungnahme aufnahm, schien sich der Situation sehr bewusst zu sein. Die Stellungnahme eines FBI Agenten betreffend einer Familienangelegenheit, könnte immerhin eine große Chance für seine Karriere sein. Auf der anderen Seite musste er wissen, dass dieser FBI Agent ihn genau beobachtete und seine beruflichen Fähigkeiten abschätzte.

Der Mann tat ihr ehrlich leid… sie schätzte ihn ein. Er war sehr groß und um die fünfzig Jahre alt. Er wirkte gelangweilt aber dennoch sehr wachsam – genau wie viele andere Detektive, die sie in der Vergangenheit getroffen hatte.

Er erfüllte seinen Job zufriedenstellend, obwohl er der ganzen Sache nicht zu trauen schien. Er hatte zwei Polizisten dabei, die noch immer das Haus durchsuchten. Chloe war freundlich und erzählte ihnen nicht, dass sie schon alles geprüft hatte.

„Und Sie sagen, dass die Tür unverschlossen war?“ fragte der Kommissar sie.

Sie saßen auf den Barhockern in der Küche, beide sahen sich um, als wenn sie etwas übersehen haben könnten. „Ja“ antwortete Chloe.

„Wissen Sie, ob er sie normalerweise unverschlossen lässt?“

„Nein, ich habe keine Ahnung. Es scheint aber unwahrscheinlich. Er ist erst seit ungefähr einem Monat in DC. Ich bezweifele, dass er sich hier schon sicher und geborgen fühlt.“

 

„Können Sie sich einen Grund vorstellen, warum Ihr Vater Ihre Schwester zu sich eingeladen haben könnte?“

Sie würde nicht erwähnen, dass Danielle in Chloes eigene Wohnung eingebrochen war, um das Tagebuch ihrer Mutter zu stehlen. Das zu erwähnen, würde Danielle viel zu sehr auf den Prüfstand stellen. Es war ihr Vater, der der Untäter war. Ihr war klar, dass dies die Untersuchungen erschweren würde, aber sie hatte keine Wahl, als zu lügen.

„Ich kann mir keinen vorstellen“ sagte Chloe. „Dad hat versucht, mit uns eine Verbindung aufzubauen, Sachen wieder hinzubiegen. Wir haben eine belastete Beziehung, wir drei. Danielle war immer bereiter, darauf einzugehen.“ Da war die Lüge. „Vielleicht war sie nur hier, um Brücken zu bauen. Ich weiß es nicht.“

„Aber in Hinsicht auf den Wasserkocher und das Blut darauf kann es sein, dass es nicht so gut gelaufen ist“ sagte der Kommissar.

„Das ist meine Sorge.“

„Was mich verwundert ist die Tatsache, dass der Kocher das Einzige ist, das wir haben„sagte der Kommissar. „Ja, es ist Blut drauf. Aber wo sind die Anzeichen von einem Kampf?“

„Meines Erachtens ist das Blut das Anzeichen.“

„Und Sie sind sicher, dass ihr Vater derjenige war, der mit dem Kessel angegriffen hat? Ist es möglich, dass es sein Blut ist?“

„Höchst unwahrscheinlich“ entgegnete Chloe.

Aber schon während er die Frage stellte fing Chloe an, die Alternative zu durchdenken – eine Alternative, der gegenüber sie blind gewesen war, da sie so besorgt um Danielle war. Wenn die Tür unverschlossen war und es keine Anzeichen von einem Kampf gab… wies es mehr darauf hin, dass Danielle der Angreifer, nicht die Angegriffene war. Sie wäre in Eile gegangen. Sie hätte vergessen, die Tür zu verschließen. Und es wäre viel einfacher für sie gewesen, ihren Vater mit dem Kocher anzugreifen, weil er unter keinen Umständen einen Angriff erwartet hätte.

Sie behielt all diese Gedanken für sich. Sie würde Danielle nicht als Angreifer hinstellen. Sie bemerkte, wie der Kommissar sie verdächtig ansah. Als wenn er wusste, wo ihre Gedanken sie hingeführt hatten. Nach kurzer Zeit schrieb er etwas in sein kleines Notizbuch, welches er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte, und stand auf.

„Nun, Sie wissen, wie es weiter geht, Agent Fine“ sagte er. „Wir haben nur das Blut als Anhaltspunkt. Wir werden es, wie Sie wissen, analysieren lassen. Und Sie können die Resultate wahrscheinlich schneller als ich einsehen. Aber wir werden sie abholen und die Vorgänge anleiern.“

„Danke“.

„Bitte lassen Sie uns wissen, sollte Ihnen noch etwas einfallen. Sollte, Sie wissen, was ich meine, noch etwas zu Tage kommen.“.

Sein Ton klang als wenn er annahm, dass sie etwas vor ihm verheimlichte. Aber sein Gesichtsausdruck ließ sie wissen, dass er damit kein Problem hatte. Sie war sich sicher, dass er als Kommissar in DC, zumindest schon einen anderen Agenten-bezogenen Fall behandelt hatte oder zumindest mit Leuten gearbeitet hatte, die es getan hatten. Vielleicht waren diese Fälle sogar normal für ihn.

Sie musste sich daran erinnern, dass er sie nicht als panische Schwester, sondern als einen rationalen Agenten sah, der wusste, dass es Abläufe gab. Und, verdammt nochmal, sie wusste, dass es einen Ablauf gab. Sie konnte nicht erwarten, dass alle für etwas, dass für sie sehr persönlich war, alle Regeln und Vorschriften vergaßen.

„Werde ich tun“ sagte sie. „Danke“.

„In der Zwischenzeit werden wir eine Vermisstenanzeige für Ihre Schwester und ihr Auto rausgeben.“

Der Kommissar bewegte sich in Richtung Schlafzimmer, zu den anderen Polizeiangestellten. Chloe stand auch auf, unsicher, was sie jetzt tun sollte, wohin sie gehen sollte. Sie war sich noch immer sicher, dass ihr Vater der Übeltäter hier war; Danielle hatte in der Vergangenheit bedauerliche Dinge getan, aber Chloe traute ihr keinen Mord zu.

Ihr Vater aber war eines Mordes fähig. Die Vergangenheit hatte dies bewiesen.

Und sollten er und Danielle unter angespannten Umständen zusammen sein, war sich Chloe sicher, dass ihr Vater alles tun würde, um ein freier Mann zu bleiben.

Chloe ging zur Tür. Sie fand, dass der nächste logische Schritt ein Besuch bei Danielles Wohnung wäre. Vielleicht würde sie dort Hinweise finden, vielleicht einen Beweis, dass….

Ihre Gedanken wurden wieder durch das Klingeln ihres Handys unterbrochen. Sie ergriff es schnell, diesmal las sie den Namen auf dem Bildschirm, bevor sie antwortete. Sie war nicht überrascht, dass es nicht Danielles Name war, aber war gleichzeitig enttäuscht bei dem Namen, den sie dort sah.

Dir. Johnson.

Sie meldete sich vorsichtig, wollte Johnson keinen Hinweis darauf geben, dass sie die Polizei gerufen hatte. Je weniger Johnson über ihre familiären Probleme wusste, desto besser.

„Hier ist Fine“.

„Fine, Johnson hier. Sind sie derzeit in der Gegend?“

„Jawohl“.

„Fühlen Sie sich ausgeruht? Haben Ihnen die letzten zwei Tage gutgetan?“

„Ich fühle mich großartig, danke“.

„Gut. Sehen Sie, ich weiß, es ist kurzfristig und sehr kurz nach Ihrem letzten Fall, aber ich brauche Sie hier. Ich möchte einen weiteren möglichen Fall mit Ihnen besprechen. Es ist recht dringend, ich wäre Ihnen also für Geschwindigkeit dankbar.“

Für einen Moment fühlte sie sich überwältigt von dem Gedanken, während des ganzen neuen Dramas mit Danielle und ihrem Vater an einem neuen Fall zu arbeiten. Aber sie wusste, dass Johnson Fragen stellen würde, würde sie ablehnen. Und je mehr Fragen er stellte, desto näher käme er an die Wahrheit.

„Ich kann in zehn Minuten da sein“ sagte sie.

„Perfekt“.

Johnson legte auf und hinterließ Chloe in der Wohnung ihres Vaters. Sie hielt noch einen Moment inne, bevor sie sich endlich auf den Weg zur Tür machte. Sie fühlte sich, als verließe sie nicht nur das in der Wohnung verborgende Geheimnis, sondern auch ihre Schwester.

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