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Salvator

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XLIX
Rue d’Ulm

Das Zimmer der Frau von Marande befand sich, wie man weiß, auf der ersten Etage des Corps de Logis, welches den rechten Flügel des Hotels der Rue Lafitte oder d’Artois bildete, je nachdem man uns erlaubt, diese Straße mit ihrem gegenwärtigen Namen zu benennen, oder ihr den früheren Namen zu geben verlangt. Wir lassen dort Jean Robert und Frau von Marande – aus einem Grunde, den selbst der schwierigste unserer Leser nicht schlecht finden wird – nachdem das Zimmer der Frau von Marande sorgfältig und doppelt zwischen den beiden Liebenden und uns geschlossen ist.

Was würden wir auch in dem Zimmer dieser liebenswürdigen Frau von Marande, die wir von ganzer Seele lieben, zu thun Gefahr laufen.

Wir kennen dieses Zimmer.

Folgen wir denn jenem frisch unter den Strahlen der Sonne sich erschließenden Dichter, den wir Ludovic nannten, nach dem minder aristokratischen Quartier, nach welchem er träumend dahin schlendert.

Er kam nach der Rue d’Ulm.

Wenn ihn Jemand gefragt, wie er dahin gekommen und durch welche Straßen, würde Ludovic sehr verlegen geworden sein.

Durch die schlecht geschlossenen Läden des Parterre, welches die Brocante, Babolin, Phares, Babylas und seine Genossen bewohnten, gewahrte Ludovic ein schwaches Licht. Dieses Licht wurde abwechselnd heller oder dunkler, ein Beweis, daß man noch aus war und daß man es von einem Zimmer ins andere trug.

Ludovic näherte sich und legte sein Auge an die Oeffnung, wie einer, der damit vertraut ist. Aber obgleich das Fenster halb geöffnet war, konnte Ludovic doch bezüglich der Stellung der Personen und des Platzes, den sie einnahmen, nichts sehen.

Wovon er sich überzeugt, das war, daß Rose-de-Noël noch nicht in das Entresol hinaufgestiegen, da dort nichts aus die Anwesenheit des Kindes deutete, weder die Nachtlampe mit ihrem sanften Lichte, welche in dem Zimmer brannte, noch der Rosenstock, der die Blume enthielt, welche seinen Namen trug, und den sie, wenn sie in ihr Zimmer kam, ans Fenster stellte, da Ludovic ihr streng verboten hatte, Blumen oder Pflanzen im Zimmer zu haben, wenn sie schlief.

Und Ludovic lauschte, da er nicht sehen konnte.

Die Rue d’Ulm, welche bei Tage schon still, wie die Vorstadt einer Provinzstadt, war um diese Zeit verlassen, wie eine Landstraße. Man konnte deßhalb, wenn man unausgesetzt horchte, beinahe wörtlich das Gespräch der Personen hören, welche das Parterre bewohnten.

»Was hast Du denn mein Liebling?« fragte die Brocante.

Diese Frage war offenbar die Folge eines vor der Ankunft Ludovics begonnenen Gesprächs.

Aber Niemand antwortete.

»Nun, ich frage Dich, was Du hast, mein Juwel,« wiederholte die Zauberin mit unruhigerer Stimme.

Trotz dieser verdoppelten Theilnahme dieselbe Stille.

»O, o! der Liebling und das Juwel, an den Du Dich wendest, Mutter Brocante, ist ein Gassenjunge und Grobian, daß er Dir nicht antwortet,« sagte Ludovic; »das ist ohne Zweifel der Schuft von Babolin, der schmollt oder den Kranken spielt.«

Die Brocante fuhr mit ihren Fragen fort, aber immer ohne die geringste Antwort zu bekommen, nur konnte man bemerken, daß aus einer unsichtbaren Tonleiter ihre Stimme von dem Tone der Sanftheit bis zum Tone der Drohung stieg.

»Wenn Du nicht antwortest, Babylas,« sagte endlich die Zigeunerin, »so verspreche ich Dir, mein Liebling, daß Du einen schlimmen Tanz bekommen sollst. Hörst Du?«

Ohne Zweifel glaubte die Person oder vielmehr das Thier, an das sich nach und nach die Fragen richteten, die wir erlauscht, daß Gefahr für seine Haut vorhanden sei, wenn es länger Stillschweigen beobachte, denn es antwortete durch ein Knurren, das, sich ins Unendliche verlängernd, zuletzt in ein schrecklich trauriges Geheul überging.

»Was haben wir denn, mein armer Babylas?« rief die Brocante, indem sie einen Ton ausstieß, das eine gewisse philologische Aehnlichkeit mit dem Knurren ihres Lieblingshundes hatte.

Babylas, der diese neue Frage ganz wohl verstanden zu haben schien, antwortete ohne Zweifel durch ein neues ausführlicheres Knurren, als das erste, denn die Brocante rief mit dem Tone des lebhaftesten Erstaunens:

»Ist es möglich, Babylas?«

»Ja,« antwortete der Hund in seinem Idiom.

»Babolin!« rief die Brocante, »Babolin! kleiner Bettler!«

, »Was gibt’s? was gibt’s?« fragte Babolin, zur Unzeit aus seinem ersten Schlaf gerissen.

»Meine Karten, Schurke!«

»O! o! o! Karten um diese Stunde, gut, gut, gut, es fehlt uns nur das noch!«

»Meine Karten, sage ich Dir.«

Aber Babolin antwortete nur durch eine Art Knurren, welches andeutete, daß der gute Alte der Muttersprache von Babylas nicht fremd war.

»Laß es mich nicht zweimal sagen, elendes Bübchen!« sagte die Alte.

»Was wollt Ihr mit Euren Karten um diese Stunde thun?« sagte der Straßenjunge in dem Tone eines Mitunterredners, der daran zu verzweifeln beginnt, seinem Gegner Vernunft beizubringen. »Eure Karten, das ist hübsch, geht! Wenn die Polizei wüßte, daß Ihr die Karten zu so ungebührlicher Zeit, zwei Uhr Morgens, schlagt . . . «

»O mein Gott!« sagte die sanfte Stimme Rose-de-Noëls, »ist es wahr, daß es zwei Uhr Morgens ist?«

»Nein, Töchterchen, es ist kaum Mitternacht,« sagte Babolin, »sieh nur selbst zu.«

Wie um den Streit zu schlichten, schlug die Pendeluhr halb.

»Da hörst Du’s ja, es schlägt ein Uhr!« rief Babolin.

»Das heißt halb ein Uhr,« warf die Brocante ein, die nicht das letzte Wort haben wollte.

»O ja, halb ein Uhr. Wer sagt das? Dein verwünschter Kuckuck, der nur mit einem Flügel schlägt. Nun, guten Abend, Mama! seid recht freundlich und laßt den armen Babolin ruhig pioncer (schnarchen).«

Wir bitten den Leser wegen des Wortes pioncer um Entschuldigung; aber es war damals noch geläufig.

Die Brocante schien übrigens die Tragweite des Wortes ganz gut zu begreifen, denn sie rief:

»Warte, warte, ich will Dich pioncer, ich!«

Ohne Zweifel begriff Babolin seinerseits, auf welch’ unhöfliche Art die Brocante ihn einschläfern oder vielmehr aufwecken wollte, denn er sprang von seinem Bette am Boden auf, und von der Erde auf die Strickpeitsche, nach welcher die Brocante die Hand ausstreckte.

»Ich will nicht die Strickpeitsche von Dir,« sagte die Brocante, »sondern die Karten.«

»Nun, da sind sie, Eure Karten,« indem er sie der Brocante apportierte und die Strickpeitsche hinter seinem Rücken verbarg.

Dann fügte er commentarweise hinzu:

»Wenn das einem nicht den Schweiß austreibt, eine Frau in vorgerücktem Alter ihre Zeit mit solchen Dummheiten zubringen zu sehen, statt ruhig sich schlafen zu legen!«

»Ist es möglich, daß Du in dem Alter, dem Du Dich mit Riesenschritten näherst, so unwissend bist!« sagte die Brocante mit einer Bewegung voll Verachtung; »aber Du siehst nichts, Du hörst nichts, Du bemerkst nichts.«

»Wenn ich aber sehe, daß es ein Uhr Morgens ist; wenn ich höre, daß ganz Paris schnarcht, ausgenommen wir, und wenn ich Euch bemerke, daß jetzt der Augenblick gekommen, dem Beispiel von ganz Paris zu folgen.«

»Ich bemerke Euch (je voug observe),« war vielleicht kein sehr reines Französisch: aber man erinnert sich wohl, daß die Erziehung Babolins ziemlich vernachlässigt war.

»Ja, scherze, scherze nur, Unglücklicher!« rief die Brocante, indem sie ihm die Karten aus der Hand riß.

»Aber Tag des Himmels! Mutter, was wollt Ihr denn, daß ich bemerken soll?« sagte Babolin, indem er ein ungemein energisches und langes Gebell ausstieß.

»Du hast also Babylas nicht gehört?«

»O ja, Deinen Liebling, es fehlt nur noch das, daß man sich verbunden fühlen müßte, den Herrn zu hören.«

»Du hast ihn also nicht gehört? wiederhole ich Dir.«

»Nun wohl, ich habe ihn gehört.«

»Was hat er gethan?«

»Er hat geseufzt.«

»Und aus seiner Klage hast Du keinen Schluß gezogen?«

»Doch.«

»Nun gut! Welchen Schluß hast Du daraus gezogen? Wir wollen hören.«

»Würdet Ihr mich schlafen lassen, wenn ich’s Euch sage.«

»Ja. Träger!«

»Nun gut, ich habe den Schluß daraus gezogen, daß er an einer Unverdaulichkeit leidet. Er hat diesen Abend wie vier gegessen und hat wohl das Recht, wie zwei zu seufzen.«

»Fort,« sagte die Brocante wüthend, »lege Dich, elender Gassenjunge! Du wirst in der Haut eines Blödsinnigen sterben, das prophezeie ich Dir!«

»Nun, nun, Mama, beruhigt Euch; Ihr wißt, daß Eure Prophezeiungen keine Worte des Evangeliums sind und da Ihr mich aufgeweckt, so erklärt mir das Knurren von Babylas.«

»Ein Unglück schwebt über unseren Häuptern, Babolin.«

»Ein Unglück?«

»Ein großes Unglück: Babylas heult nicht ohne Ursache.«

»Ich begreife wohl, Brocante, daß Babylas, dem nichts fehlt, der hier wie der Hahn im Korbe ist, nicht zum Vergnügen und ohne Grund heult; aber worüber heult er. Höre, warum seufzest Du, Babylas?«

»Das werden wir sehen, wenn wir seine Karten schlagen. Komm hierher, Phares!«

Phares folgte dieser Aufforderung nicht.

Die Brocante rief ihn zum zweiten Male; aber die Krähe wich nicht von der Stelle.

»Parolen! um diese Stunde,« sagte Babolin, »ist das nicht zu verwundern: es schläft das arme Thier; sie hat Recht und ich tadle sie nicht darob.«

»Rose,« sagte die Brocante.

»Mutter,« antwortete das Kind, seine Lectüre zum zweiten Male unterbrechend.

»Laß Dein Buch, Kleine, und rufe Phares.«

»Phares! Phares!« sang das junge Mädchen mit seiner sanften Stimme, die zu Ludovics Herzen wie der Gesang eines Vogels wiedertönte.

Die Krähe sprang alsbald aus ihrem Glockenturm, beschrieb unter dem Plafond vier oder fünf Kreise und setzte sich dann aus die Schulter des jungen Mädchens, wie wir sie schon früher in dem Kapitel thun sahen, in welchen wir den Lesern das Innere der Wohnung der Brocante zeigten.

 

»Aber was habt Ihr denn, Mutter?« fragte das Kind; »Ihr scheint ganz bewegt!«

»Ich habe sehr traurige Ahnungen, meine kleine Rose,« antwortete die Brocante; »sieh, wie unruhig Babylas ist, wie Phares bestürzt ist; wenn die Karten nach alle dem noch schlecht liegen, so muß man aus Alles gefaßt sein.«

»Ihr erschreckt mich, Mutter!« sagte Rose-de-Noël.

»Aber was will sie denn, die alte Zauberin?« murmelte Ludovic, »und wozu denn dem Herzen des armen Kindes Angst einjagen? Zum Teufel! obgleich sie davon lebt, und gerade weil sie davon lebt, weiß sie auch wohl, daß ihre Karten Charlatanerie sind. Ich hätte gute Lust, sie, ihre Krähe und ihre Hunde zu strangulieren.«

Die Karten waren schlecht.

»Wir müssen auf Alles gefaßt sein, Rose!« sagte die Hexe schmerzlich, die, was Ludovic auch davon sagen mochte, ihr Zauberhandwerk ernstlich nahm.

»Aber, gute Mutter,« sagte Rose, »wenn die Vorsehung erlaubt, daß Du vor Deinem Unglück gewarnt werdest, so muß sie Dir zugleich auch die Mittel geben, ihm auszuweichen.«

»Du liebes Kind!« murmelte Ludovic.

»Nein,« sagte die Brocante, »nein, das ist das Traurige; ich sehe das Unglück nahen und weiß ihm nicht zu entkommen.«

»Nun denn, die Schöne rückt vor!« sagte Babolin.

»Ach! mein Gott! mein Gott!« murmelte die Brocante, die Augen zum Himmel erhebend.

»Gute Mutter! gute Mutter!« machte Rose, »das ist vielleicht nichts, wir dürfen uns nicht beunruhigen: was für ein Unglück kann uns denn begegnen? Wir haben nie Jemanden etwas Böses gethan! wir waren nie so glücklich; Herr Salvator wacht über uns . . . ich liebe . . . «

Sie hielt inne; das naive Kind wollte sagen: »Ich liebe Ludovic!« was ihr der Gipfel des Glücks zu sein schien.

»Du liebst was?« fragte die Brocante.

»O Du liebst was?« machte Babolin.

Dann fuhr er mit leiser Stimme fort: »Sprich doch, Rosette, die Brocante glaubt, Zucker, Honig und getrocknete Trauben sei alles, was Du liebst!

O! sie ist gut, die Brocante, herrlich, die Brocante!«

Und Babolin begann nach einer bekannten Melodie zu singen:

Wir lieben von Herzen, wie Jedermann weiß. Herrn Lu, Lu, Lu, Herrn do, do, do, Herrn Lu,Herrn do, Herrn Ludovic heiß . . .

Aber Rose-de-Noël warf dem schrecklichen Gassenjungen einen so süßen Blick zu, daß dieser plötzlich abbrach und sagte:

»Nun wohl, nein, nein, Du liebst ihn nicht! Bist Du zufrieden, kleine Schwester meines Herzens? Sprich doch, Brocante; es scheint mir nicht schwer, Verse wie Herr Jean Robert zu machen: Du siehst, ich mache unwillkürlich welche. Ach! es ist entschieden, ich mache mich zum Dichter.«

Aber alles was Rose-de-Noël oder Babolin sagen konnten, war nicht im Stande, die Brocante aus ihren Träumen zu reißen.

Sie drängte deßhalb, mit düsterem Tone wieder beginnend:

»Geh’ hinaus in Dein Bett, mein Kind! Und Du magst das auch thun, Träger!« fügte sie an Babolin gewandt, der so heftig gähnte, daß die Kinnladen beinahe aus den Fugen gingen; »ich werde indeß nachsinnen und das Unglück zu beschwören suchen. Lege Dich zu Bette, mein Kind.«

»Ach!« machte Ludovic aufathmend, »das ist das erste vernünftige Wort, das Du seit einer Stunde sprichst, alte Hexe.«

Rose-de-Noël stieg in ihr Entresol hinaus: Babolin machte sich’s wieder in seinem Neste zurecht und die Brocante schloß, ohne Zweifel um besser nachdenken zu können, das Fenster.

L
Paul und Virginie

Ludovic ging dann über die Straße und stützte sich an das gegenüberliegende Haus: von dort beobachtete er die Fenster von Rose-de-Noël, welche sich durch ihre kleinen weißen Vorhänge erleuchteten.

Seit dem Augenblicke, da die Liebe zögernd in seinem Herzen Einzug gehalten, hatte Ludovic alle Tage und den ganzen Tag von Rose-de-Noël geträumt und einen Theil der Nacht unter den Fenstern des Kindes zugebracht, wie Petrus vor der Thüre seiner Regina auf und ab ging.

Es war eine schöne Sommernacht: die Atmosphäre war von jenem durchsichtigen leuchtenden Blau, das der Himmel von Neapel aus den Golf von Baià ergießt. Statt des abwesenden Mondes streuten die Sterne ihre hellsten und sanftesten Lichter aus. Man glaubte sich in eine jener tropischen Landschaften versetzt, wo, wie Chateaubriand sagt, die Dunkelheit nicht Nacht, sondern nur die Abwesenheit des Tages ist.

Ludovic genoß, während er die Augen aus die Fenster Rose-de-Noëls heftete, und sein Herz von den süßesten Gefühlen bewegt war, in träumerisches Sinnen versunken, die unaussprechlichen Süßigkeiten dieser Nacht.

Er hatte Rose nicht gesagt, daß er kommen würde; es war kein Rendezvous zwischen ihm und dem lieben Kinde verabredet; da sie jedoch wußte, daß es sehr selten vorkomme, daß der junge Mann gegen Mitternacht oder ein Uhr Morgens nicht da sei, erwartete er auch, daß sie, sobald sie in ihrem Zimmer wäre, die Fenster öffnen würde; was ihn überdies in dieser Erwartung bestärkte, ist, daß die Fenster, kaum einen Augenblick durch den Reflex der Lichter erhellt, wieder dunkel wurden. Rose-de-Noël hatte das verrätherische Licht in ein kleines Cabinet gestellt.

Dann öffnete sich leise das Fenster und während sie ihren Rosenstock auf die Fensterbank stellte, schweifte der Blick Rose-de-Noëls durch die Straße.

Ihre Augen, welche noch voll Licht waren, konnten einen Moment lang Ludovic in dem Schatten, der sich unter der Thüre des gegenüberstehenden Hauses ausbreitete, nicht erkennen.

Aber Ludovic hatte Alles gesehen, und seine Stimme, welche aus der Entfernung herüber drang, machte, daß das Kind bis in die Tiefe seines Herzens erzitterte.

»Rose!« hatte die Stimme gesagt.

»Ludovic?« antwortete Rose.

Denn wer anders, als Ludovic konnte Rose mit einer so süßen Stimme rufen, daß diese Stimme wie ein Seufzer der Nacht erschien?

Ludovic machte nun einen Sprung und mit diesem Sprung setzte er über die Straße.

Vor dem Hause der Brocante war einer jener hohen Ecksteine, wie man sie nur noch an den Ecken der alten Häuser des Marais findet. Ludovic sprang mehr aus den Eckstein, als er stieg. Oben angekommen, konnte er, wenn er die Hand ausstreckte, die beiden Hände von Rose-de-Noël ergreifen und sie pressen. Er drückte sie lange, ohne etwas zu sagen, nichts anderes murmelnd, als die Worte:

»Rose, liebe Rose!«

Rose murmelte nicht mal den Namen des jungen Mannes: sie sah ihn an und ihre Brust, welche sanft wogte, athmete Leben und Glück.

Was hatten sie auch nöthig, unnütze Worte auszutauschen, diese beiden Kinder, von denen eines so klug wie das andere war, um das Rechte zu fühlen, und eines so unwissend, wie das andere, um den rechten Ausdruck zu finden? Ihr ganzes Herz war in dem zärtlichen Druck ausgegangen. Ihre Stimme hätte kein Wort zu diesem Concerte hinzugefügt, wo die Blicke Lieder sind.

Ludovic hielt Rose-de-Noëls Hände in den seinen, ohne daß Rose daran dachte, sie zurückzuziehen.

Er betrachtete sie mit jener süßen Extase, in die das Kind oder der Blinde, die zum ersten Male das Licht erblicken, getaucht sind.

Und das Stillschweigen brechend, sagte er:

»Ach! Rose! liebe Rose!«

»Freund!« antwortete Rose.

Und in welchem Tone sagte sie jenes einfache Wort Freund? mit welch liebenswürdiger Betonung? wir wüßten es nicht wiederzugeben. Aber dieses eine Wort machte Ludovic vor Entzücken zittern.

»O ja, Dein Freund, Rose!« sagte er: »der zärtlichste, der ergebenste, der ehrfurchtsvollste Freund . . . Dein Freund, Dein Bruder, meine süße Schwester!«

Als er diese Worte aussprach, hörte er ein Geräusch von Schritten; dieses Geräusch, obgleich man es merklich leiser zu machen suchte, scholl in der einsamen Straße, wie aus dem sonoren Pflaster einer Cathedrale.

»Es ist Jemand da!« sagte er.

Und dabei sprang er von seinem Eckstein.

Dann rasch über die Straße eilend, suchte er sich an der Ecke der Rue d’Ulm und der Rue des Postes ins Dunkel zu stellen.

Von Ferne gewahrte er zwei Schatten.

Während dieser Zeit schloß Rose-de-Noël ihr Fenster wieder, blieb jedoch sicher hinter dem Vorhang stehen.

Die beiden Schatten näherten sich: es waren zwei Männer, die ein Haus zu suchen schienen.

Vor dem der Brocante angekommen, blieben sie stehen, betrachteten das Parterre, dann den Entresol, dann den Eckstein, aus welchem vor einem Augenblicke noch Ludovic gestanden.

»Was wollen diese beiden Menschen?« fragte sich Ludovic, indem er über die Straße ging und sich an der Mauer hinschlich, um möglichst nahe zu kommen.

Er ging leise vorwärts und hielt sich so gut verborgen, daß die beiden Unbekannten ihn nicht gewahrten und er den Einen hören konnte, welcher sagte:

»Hier ist es.«

»Hm! was will das bedeuten,« dachte Ludovic, indem er seine Kapsel öffnete und das schärfste Seziermesser herausnahm, um im gefährlichen Fall eine Waffe zu haben.

Aber die beiden Männer hatten ohne Zweifel Alles gesehen, was sie sehen wollten, hatten Alles gesagt, was sie zu sagen hatten; denn sich umwendend, schritten sie quer über die Straße und entfernten sich durch die Rue des Postes.

»O, o!« murmelte Ludovic, »sollte Rose-de-Noël wirklich eine Gefahr bevorstehen, wie die Brocante prophezeit?«

Rose hatte sich, wie gesagt, zurückgezogen und das Fenster geschlossen; aber wie wir ebenfalls gesagt, war sie hinter dem Vorhange stehen geblieben; durch eine Ecke der Scheibe sah sie die beiden Männer sich durch die Rue des Postes entfernen.

Als die beiden Männer verschwunden waren, öffnete sie das Fenster wieder und zeigte sich aufs Neue.

Ludovic stellte sich auf seinen Eckstein und nahm die beiden Hände des jungen Mädchens wieder.

»Was war es denn, Freund?« fragte sie.

»Nichts, liebes Röschen,« antwortete Ludovic, »Ohne Zweifel zwei Verspätete, die nach Hause gingen.« ^

»Ich habe Furcht,« sagte Rose.

»Ich auch,« murmelte Ludovic.

»Du auch,« sagte das junge Mädchen, »Du! Du hattest Furcht? Ich konnte wohl Furcht haben, denn die Brocante hatte mir Angst eingejagt . . . «

Ludovic machte ein Zeichen mit dem Kopfe, welches besagen wollte: »Wahrhaftig! Ich weiß es wohl.«

»Ich muß Dir sagen, lieber Freund,« fuhr Rose fort, »daß ich im Zuge war – das Buch zu lesen, das Du mir gegeben, Du weißt, Paul und Virginie. O! was das hübsch ist! so hübsch, daß ich nicht daran dachte, mich zu Bette zu legen.«

»Liebe, kleine Rose!«

»Ja, es ist wahr; ich wußte jedoch, daß Du kommen mußtest. Nun, ich ging nicht heraus . . . was sagte ich nur?«

»Du sagtest, mein Kind, daß die Brocante Dich in Angst gejagt.«

»Ach ja, richtig; aber sieh, ich habe keine Furcht mehr.«

»Du sagtest auch, daß Paul und Virginie Dich so gut unterhalten, daß Du nicht daran gedacht, herauszukommen.«

»Nein; denke Dir, daß es mir war, als wenn ich träumte und als wenn dieser Traum mich in eine Zeit meines Lebens zurückführte, die ich längst vergessen. Sage doch, Ludovic, Du, der Du so viele Dinge weißt, ist es wahr, daß man schon gelebt, ehe man aus die Welt kommt?«

»O armes Kind, Du entblätterst da mit Deinen kleinen Händen das große Geheimniß, das die Menschen seit sechstausend Jahren mit der Loupe betrachten.«

»So weißt Du also nichts darüber?« antwortete Rose mit trauriger Miene.

»Leider, nein! aber warum machst Du mir diese Frage?«

»Warte, ich will es Dir sagen: weil es mir bei der Lectüre der Beschreibung des Landes, welches Paul und Virginie bewohnten, jener großen Wälder, jener frischen Cascaden, jener leuchtenden Wasser, jenes azurblauen Himmels, weil mir bei dieser Lectüre war, als hätte ich in meinem ersten Leben, in einem Lande, dessen ich mich erst erinnere, seit ich Paul und Virginie gelesen, einem Lande wie das ihre gewohnt, mit Bäumen voll großer Blätter, Früchten wie mein Kopf, mit ungeheuren Wäldern, mit einer goldenen Sonne, mit einem himmelblauen Meere. Sieh’ zum Beispiel, das Meer, ich habe es niemals gesehen: und wenn ich nun die Augen schließe, so ist es mir, als läge ich in einem Hamak, wie der von Paul und eine Frau schwarz wie Domingo wiege mich, indem sie mir ein Lied singe. Ach, mein Gott! mein Gott! es scheint mir wenig zu fehlen, so erinnere ich mich der Worte des Liedes, das sie mir singt. Warte! warte! …«

Und Rose-de-Noël schloß die Augen und machte einen Versuch, im tiefsten Grunde ihres Gedächtnisses nachzuforschen.

Aber Ludovic drückte ihr lächelnd die Hand.

»Strenge Dich nicht an, kleine Schwester,« sagte er, »es wäre unnütz, wie Du sagtest, es ist ein Traum: Kind, Du würdest Dich doch einer Sache nicht erinnern, die Du weder gesehen, noch gehört.«

»Es ist möglich, daß es ein Traum ist,« sagte Rose-de-Noël traurig: »aber jedenfalls habe ich im Traume ein sehr schönes Land gesehen.«

 

Und sie versank in eine süße und tiefe Träumerei.

Ludovic ließ sie träumen: denn durch die Dunkelheit sah er ihr Lächeln über seinem Haupte strahlen.

Da diese Träumerei jedoch seiner Ansicht nach etwas zu lange dauerte, sagte er:

»Die Brocante hatte Dir also Angst eingejagt, armes Kind?«

»Ja,« murmelte Rose, den Kopf von oben nach unten werfend, ohne jedoch ganz bei dem zu sein, was Ludovic sagte.

Dieser las in den Gedanken des Kindes wie in einem Buche.

Sie dachte an das schöne Land der Tropen.

»Die Brocante ist ein thöricht Weib,« versetzte Ludovic, »das ich selbst ausschelten will.«

»Du?« fragte Rose-de-Noël erstaunt.

»Oder die ich durch Salvator ausschelten lassen werde,« versetzte der junge Mann etwas verlegen, »denn er kann bei euch ein freies Wort sprechen, dieser Salvator, nicht wahr?«

Die Frage riß das Kind vollends ganz aus seiner Träumerei.

»O mehr als ein freies Wort, Freund,« sagte sie, »er hat die ganze und volle Herrschaft; alles was bei uns ist, gehört ihm.«

»Alles?«

»Ja, alles, Sachen und Leute.«

»Du zählst Dich doch hoffentlich weder unter die Sachen, noch unter die Leute, Rose-de-Noël?« fragte Ludovic.

»Verzeihe mir, mein Freund,« antwortete das Kind.

»Wie!« sagte Ludovic lächelnd, »Du gehörst Salvator, meine liebe, kleine Rose?«

»Gewiß.«

»Unter welchem Titel?«

»Gehört man nicht denen, die man liebt?«

»Du liebst Salvator?«

»Mehr als Alles in der Welt.«

»Du? . . . « rief Ludovic mit einer Art von Erstaunen, das sich in einem Seufzer aussprach.

Und wirklich das Wort lieben im Munde dieses jungen Mädchens und auf einen Andern angewandt als ihn, versetzte Ludovics Herz einen harten Stoß.

»Du liebst also Salvator mehr als Alles in der Welt?« drängte er, als er sah, daß Rose-de-Noël ihm nicht antwortete.

»Mehr als Alles in der Welt,« antwortete das Kind.

»Rose!« sagte Ludovic traurig.

»Nun, was hast Du denn, mein Freund?«

»Du fragst, was ich habe, Rose?« rief der junge Mann, der nahe daran war, ins Schluchzen auszubrechen.

»Gewiß.«

»Du begreifst also nicht?«

»Nein, wahrhaftig nicht.«

»Sagtest Du mir nicht, Rose, daß Du Salvator mehr als Alles auf der Welt liebst?«

»Ja, das sagte ich Dir und ich wiederhole es; inwiefern kann Dir dies Kummer verursachen?«

»Ihn mehr als Alles auf der Welt lieben, heißt das nicht, mich weniger als ihn lieben, Rose?«

»Dich! weniger als ihn! . . . Dich! was sagst Du da, mein Ludovic? . . . Ich liebe ja Salvator wie einen Bruder, wie einen Vater . . . während ich Dich . . . «

»Während Du mich, Rose?…« fuhr der junge Mann zitternd vor Freude fort.

»Während ich Dich, mein Freund, liebe . . . wie . . . «

»Wie? . . . Sprich, Rose, wie liebst Du mich?«

»Wie . . . «

»Vollende!«

»Wie Virginie Paul geliebt.«

Ludovic stieß einen Freudenschrei aus.

»O! liebes Kind! Noch einmal! noch einmal! Sage mir den Unterschied zwischen der Liebe, die Du zu mir hast, und aller andern Liebe! Sage mir, was Du für Salvator thun würdest! Sage mir, was Du für mich thun würdest!«

»Nun gut, so höre Ludovic: zum Beispiel, wenn Herr Salvator stürbe, o! ich wäre sehr traurig! ich wäre sehr unglücklich! ich würde mich niemals trösten! . . . aber wenn Du stürbest, Du . . . wenn Du stürbest, Du,« wiederholte das junge Mädchen leidenschaftlich, »wenn Du stürbest, würde auch ich sterben!«

»Rose! Rose! liebe Rose!« rief Ludovic.

Und sich auf die Zehenspitze stellend und die Hände des jungen Mädchens an sich ziehend, gelang es ihm, seine Lippen auf das gleiche Niveau mit seinen Händen zu bringen und sie voll Inbrunst zu küssen.

Von diesem Augenblicke an war zwischen den beiden jungen Leuten ein Austausch nicht von Worten, nicht von Tönen, sondern von den reinsten Gefühlen und den süßesten Gemüthsbewegungen. Ihre Herzen schlugen einen Schlag und ihr Athem vermischte sich zu einem Athem.

Wer in diesem Momente vorübergekommen wäre, und sie so mitten in dieser heitern Nacht umschlungen gesehen, hätte so zu sagen ein Stück ihrer Liebe, eine Blume aus diesem Strauße, eine Note aus diesem Concert mit sich fortgetragen.

Es war wirklich nichts anbetungswürdiger, als diese Mischung zweier reinen Seelen, zweier unentweihten Herzen, die von der Liebe nichts, als ihr geheimnißvolles Entzücken, ihre poetischen Extasen verlangen: es war das süßeste, was die Feder und der Pinsel seit der liebenden Eva im Blumenparadiese bis zur Mignon von Göthe herab geschaffen, dieser andern Eva, welche am äußersten Ende der Civilisation nicht mehr im Eden des Berges Ararat, sondern in den Gärten Böhmens geboren ist. Wie viel Uhr war es? Sie wären in große Verlegenheit gekommen, wenn sie es hätten sagen müssen, die armen Kinder.

Val de Grace, Saint Jacques du Hautpas und Saint Etienne mochten die Viertelstunden, die halben Stunden, die Stunden mit der ganzen Kraft ihres Hammers schlagen, sie hörten es nicht und der Blitz hätte in die Straße einschlagen können, sie hätten ihm sicher nicht mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als dem unbekannten Ziel der vom Himmel fallenden Sterne.

Und doch machte ein weit schwächeres Geräusch, als die Stimmen der Uhren Ludovic plötzlich erzittern.

Rose-de-Noël hatte gehustet.

Ein kalter Schweiß trat dem jungen Manne auf die Stirne.

O! dieser Husten, er erkannte ihn: es war der, welchen er mit so viel Mühe bekämpft und besiegt.

»Verzeihung! Verzeihung, Rose, meine liebe Rose!« rief er.

»Verzeihung, wofür. Was habe ich Dir zu verzeihen, mein Freund?« sagte sie.

»Du hast kalt, mein geliebtes Kind.«

»Ich kalt?« sagte das erstaunte und zu gleicher Zeit über diese Aufmerksamkeit Ludovics entzückte Kind.

Das arme Kind hörte – mit Ausnahme von Salvator – nie mit solcher Besorgtheit von sich sprechen.

»Ja, Rose, Du hattest kalt. Du hast gehustet; es ist spät, Du mußt Dich in Dein Zimmer zurückziehen, Rose.«

»Zurückziehen!« sagte sie.

Und sie sprach dieses Wort mit einem Tone aus, als hätte sie sagen wollen: »Aber ich glaubte, wir würden ewig hier bleiben!«

Ludovic antwortete deßhalb auch aus den Gedanken, nicht aus das Wort.

»Nein, meine liebe Rose,« sagte er, »nein, unmöglich, Du mußt Dich zurückziehen; es ist nicht der Freund, der Dir dies sagt, sondern der Arzt, der es verordnet.«

»Gute Nacht denn, böser Arzt!« sagte sie traurig.

Dann fügte sie mit ihrem süßesten Lächeln hinzu:

»Aus Wiedersehen, mein liebster Freund!«

Und indem sie dies sagte, beugte sie sich so tief zu Ludovic herab, daß die Locken ihrer Haare die Stirne des jungen Mannes berührten.

»O! Rose! . . . Rose!« murmelte er liebevoll.

Dann sich auf die Zehenspitzen stellend, erhob er seinen Kopf, verlängerte seinen ganzen Körper, so daß seine Lippen sich auf der gleichen Höhe mit der weißen Stirne des jungen Mädchens befanden.

»Ich liebe Dich, Rose!« sagte er leise, indem er diese reine Stirne küßte.

»Ich liebe Dich!« wiederholte das junge Mädchen, indem sie den Kuß ihres Geliebten empfing.

Dann verschwand sie und kehrte so rasch in ihren Käsig zurück, daß man hätte glauben können, sie sei fortgeflogen.

Ludovic sprang auf die Erde, aber er hatte nicht Zeit gehabt, drei Schritte rückwärts zu machen – denn er wollte beim Weggehen nicht einen Moment den Anblick des Fensters verlieren – als dieses Fenster sich wieder öffnete.

»Ludovic!« sagte die sanfte Stimme Rose-de-Noëls.

Der junge Mann sprang vorwärts und war wieder auf dem Eckstein, ohne zu wissen, wie er heraufgekommen.

»Rose,« sagte er, »bist Du unwohl?«

»Nein,« antwortete das junge Mädchen, den Kopf schüttelnd, »aber ich erinnere mich.«

»Wie! Du erinnerst Dich! und wessen?«

»Daß ich gelebt habe, ehe ich lebte,« sagte sie.

»Mein Gott!« sagte Ludovic, »bist Du toll?«

»Nein; Du weißt, in dem schönen Lande, das ich eben wiedersah, als ich Kind war und wie Virginie in einem Hamak lag, und daß meine Wärterin eine gute Negerin, mit Namen . . . warte . . . oh! Sie hatte einen wunderlichen Namen! . . . sie hieß . . . Danae! . . . und eine gute Negerin, Namens Danae, während sie meinen Hamak wiegte sang.«

Und Rosa sang auf eine Wiegenmelodie, die ersten Worte suchend, als ob sie nur schwer und eines nach dem andern ihrem Gedächtnisse vergegenwärtigten:

»Dodo! Dodo! Piti monde a maman! Maman chanter, maman cuit vous nanan!«

Ludovic betrachtete Rose-de-Noël mit tiefem Erstaunen.

»Warte, Warte,« fuhr diese fort:

»Vaisseau qui là, si vou te sage,
Porté poissons, porté bagage . . . «
»Rose! Rose!« rief Ludovic, »weißt Du wohl, daß Du mich erschreckst?«
»Warte, warte,« sagte Rose, »das Kind antwortete:
Mauvais, bon Dié! Pas vée droumi, Moi vlé danger . . 
Die Mutter:
Ca d là, Zami!
Paic bouche à vou, n’a pas fait moi la paine!Fermé grands yeux, tendé coulé fontaine . . 
»Rose! Rose!«
»Warte doch, es ist noch nicht aus; das Kind fährt fort:
Mauvais, bon Dié! Pas vlé droumi, Moi vlé danser . . 
Die Mutter:
Ca d là, Zami!
Fourré dans fleurs pitis bras, piti tête; Moi voir là-bas cherché vous méchant bête!Ce chien la mer qui rodé dans bois nous,Si vous pas bon, li caler nanan vous. Ti monde à moi! N’a pas fait moi la peine,Fermé grands yeux, tendé coulé fontaine
Das Kind:
Maman, bon Dié! Moi vlé droumi, Pas vlé danger . . 
Die Mutter:
Qui nanan pour Zami,
Li va grandi! Li va droumi, droumi! . . . «

Rose hielt inne.

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