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Der Pechvogel

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XXI.
Pechvogel

—–

Der Regen hatte die Marne angeschwellt; sie floß hoch am Ufer, gelblich und schlammig dahin. Es war eine herrliche Zeit für den Fischfang. Die Fischer hatten ihr Versteck verlassen und hielten sich an den Ufern oder auf überschwemmten Feldern auf.

Alles was das Recht hatte ein Stückchen Bindfaden ins Wasser zu tauchen, erfreute sich an diesem gesegneten Augenblick und blieb vom Morgen bis – zum Abend, zuweilen vom Abend bis zum Morgen, an dem Fluß.

Franz Guichard erwies sich als einer der hartnäckigsten in diesem Krieg, er wollte durch Zerstreuung und Arbeit seinen Schmerz täuschen.

Obschon er erst gegen drei Uhr Morgens zu Bette gegangen war, so verließ er doch sein Häuschen schon in aller Frühe und fuhr langsam den Fluß hinan, denn, wie Mathias der Fährmann zu Huberte gesagt hatte, seine Arme waren sehr schwach geworden um gegen die Strömung zu kämpfen. Ueberdieß gebrauchte er immer gewisse Vorsichtsmaßregeln wenn er sein Geräthe aufspannte.

In der That täuschte sich Pechvogel nicht über die Sanftmuth des Herrn Batifol; wenn dieser ihn auf dem Fluß duldete, so geschah es hauptsächlich in der Hoffnung das Geheimniß gewisser bevorzugter Plötzer erlauern, deren Kenntniß, wie man behauptete, den Schlüssel zu all den großen Erfolgen bildete welche die Fama dem alten Fischer zuschrieb.

Auf der Höhe von Champigny angelangt, band er seine Fähre vom Ufer los, trieb mitten in den Fluß und begann sein erstes Wurfgarn aus dem Wasser zu ziehen. Da er allein war, so konnte er sich nicht mit Hilfe seiner Ruder gegen die Strömung behaupten und zu gleicher Zeit dem Fischfang obliegen; wenn er daher an eine Stelle kam wo eines Feines Netze ausgespannt war, so stieß er nach sorgfältiger Untersuchung der ganzen Umgebung zwei lange eisenbeschlagene Stangen in das Flußbett und machte seine Fähre fest, dann suchte er mit Hilfe seines Hakens sein Netz in der Tiefe des Wassers.

Er war so eben über die Gardeninsel hinausgekommen und mit seinem dritten Wurfgarne beschäftigt, als er auf einmal ganz zitternd einhielt: sein Haken war auf einen seltsamen Widerstand gestoßen, über dessen Ursache aber er sich bei seiner langjährigen Praxis nicht täuschen konnte.

Er sah ein daß er einen Leichnam aus die Oberfläche des Wassers bringen würde. Er erhob seinen Haken, und die Falten eines weißen Kleides begannen zum Vorschein zu kommen und in der Strömung zu wirbeln.

Beim Anblick eines Frauenkleides bemächtigte sich eine unbestimmte Angst des Greises und er wartete mehrere Secunden bis er die Leiche an sich zog.

Er wandte seinen Kopf ab und war nahe daran die Leiche, wer sie auch sein mochte, in den Fluß zurückfallen zu lassen.

Aber auf einmal faßte er einen kräftigen Entschluß; er neigte sich hinab, ergriff den Körper um die Taille, nahm ihn in seine Arme und legte ihn in die Fähre nieder.

Nur sank er neben diesem Körper mit verstörten Augen, bleichen Wangen und schweißtriefender Stirne auf seine Kniee.

Es war wirklich Huberte.

Obschon ihre langen blonden Haare sich um ihr Gesicht her verknäuelt hatten und beinahe eine Maske bildeten, so hatte der Großvater sie dennoch aus der Stelle erkannt; überdieß hatte er, in dem Augenblick wo er den Leichnam berührte, einen solchen Stich im Herzen empfunden, daß ihm sogleich die Ahnung aufging dieser Leichnam gehöre seinem Kinde.

Ein sanftes Lächeln schien Hubertens Gesicht noch zu beleben, und in der Hand hielt sie noch den verwelkten Blumenstrauß den sie, wie Ophelia, gepflückt hatte, als Richards Stimme zu ihr gedrungen war.

Franz Guichard ließ sein Schiff den Fluß hinab schwimmen und blieb lange in der Betrachtung des Leichnams versunken, ohne zu bemerken daß eine gewisse Anzahl von Personen ihm auf dem Ufer folgte und den Arbeitern auf dem Felde Zeichen gab, damit sie herbeieilten. Er schob die nassen Haare seines Kindes weg, trocknete den Schlamm ab der das Gesicht der Todten beschmutzte, fuhr mit seiner Hand über ihre Augen, die er wieder zu öffnen, über ihren Mund, den er zu schließen versuchte; man hätte sagen können er wolle alle ihre Züge, die seine Zärtlichkeit so tief in seine Seele eingegraben hatte, einen um den andern wieder erkennen.

Endlich kam er mit der aus dem Boden liegenden Huberte zu den ersten Häusern des Dorfes wo sie ihre Kindheit verbracht und achtzehn Jahre lang tagtäglich singend und lachend gesessen hatte.

Alle Müßiggänger von Varenne waren ans Ufer gelaufen.

Er landete im Angesicht seines Hauses.

Man wollte ihm den Leichnam tragen helfen, aber er lehnte jeden Beistand ab und wollte Niemand gestatten diese heiligen Reste zu berühren.

Im Augenblicke wo er seine Hausthüre mit dem Fuß ausstieß, blieb er stehen, drückte seine Lippen an die Stirne der Todten die er in seinen Armen hielt und sagte:

– Jetzt kannst Du wohl auf dem Bette ruhen wo sie gestorben sind; Du hast es durch Dein Märtyrerthum wohl verdient, armes Kind.

Dann legte er Huberte wirklich auf sein eigenes Bett und verschloß sich in seiner Hütte.

Am Abend wagte es Mathias, der Fährmann, hereinzukommen und zu fragen ob sein alter Freund nicht etwas bedürfe.

Huberte lag aus dem großen Bette mit dem Sarscheüberzug, beschienen von dem Lämpchen, das über ihrem Kopf an der Wand hing. Ihr gegenüber saß der Großvater, der eine ihrer eisigen Hände zwischen den seinigen drückte und mit einer Art von gieriger Wuth dieses Gesicht betrachtete.

Er dankte Mathias.

Und als dieser zum zweiten mal fragte ob er ihm nicht dienen könne, da antwortete er:

– Ja, thu mir den Gefallen daß Du nach Paris gehst und Herrn Valentin erzählst was vorgefallen ist: sag ihm ich lasse ihn bitten morgen zur Beerdigung Hubertens zu kommen; ich bin überzeugt, Herr Valentin wird Dir dankbar sein wie ich.

Ohne eine Einwendung wegen der fünf Stunden zu machen welche er zum Hin- und Herweg brauchte, ging Mathias augenblicklich fort.

Gegen drei Uhr Morgens kam er zurück und erzählte nach einigem Bedenken, im Augenblick wo er nach Paris gekommen sei, hätten die Leichenbestatter Herrn Valentin in seinen Sarg eingenagelt.

Die Beerdigung des jungen Mannes finde am nächsten Morgen um elf Uhr statt.

Pechvogel hatte gethan als ob er dem Erzähler kein Gehör schenkte.

Er hatte jedoch wohl gehört, denn er antwortete:

– Just zur selben Stunde! Arme Kinder!

In der That ging am folgenden Morgen um halb elf Uhr der Leichenzug des jungen Mädchens von der Hütte des Franz Guichard aus.

Der Alte hatte selbst Huberte in ihren Sarg gelegt, und er begleitete diesen Sarg bis an den Kirchhof von Saint-Maux, wo bereits die Mutter und die Großmutter seines Kindes schliefen. Er hatte von seinem Haus an bis an das Grab nicht eine einzige Thräne vergessen und er wohnte allen Details der Beerdigung mit einer unheimlichen Ruhe bei, welche die wenigen Nachbarn die ihn begleitet hatten erschreckte.

Seine Augen schienen die Quelle ihrer Thränen vollständig erschöpft zu haben: nur waren seine Wimpern brennend roth wie das aus der Schmiede kommende Eisen.

Als die Erde auf den Sarg mit jenem Getöse herabfiel das man nie vergißt wenn man es einmal gehört hat, wollte Mathias seinen alten Freund wegführen.

– Noch nicht, sagte dieser.

Und er wartete bis das Grab aufgefüllt war.

Dann kniete er nieder und küßte fromm das Hügelchen unter welchem Huberte der Ewigkeit entgegen schlummerte. Hierauf wandte er sich gegen die Umstehenden und sagte:

– Jetzt kann man mich erst mit vollem Recht Pechvogel nennen.

* * *

In der folgenden Nacht wurden die Uferbewohner durch einen unheimlichen Schein erweckt den man mitten auf dem Wasser bemerkte, und der den ganzen Fluß beleuchtete.

Man lief hinzu und überzeugte sich daß Franz Guichard seine Netze, Wurfgarne, Reusen, kurz alle seine Geräthschaften in seinem Schiff angehäuft und angezündet hatte.

Der Brand hatte in diesem Haufen von Faden und dürrem Holz solche Fortschritte gemacht, daß man an ein Löschen gar nicht denken konnte.

Man lief nach der Hütte des Alten; die Thüre war bloß mit der Klinke geschlossen, aber die Hütte stand leer.

Niemand hatte ihn Varenne verlassen gesehen, niemand sah ihn zurückkommen. Was wurde aus ihm? Wohin ging er? Wo starb er? Niemand weiß es.

* * *

Das Verschwinden des alten Fischers ließ dem Ehrgeiz des Herrn Batifol freien Spielraum. Sobald das Wasser gesunken war, durchforschte er das Flußbett, sammelte diejenigen Wurfgarne welche der Alte in Folge seines schrecklichen Fundes nicht mehr eingezogen hatte, und auf diese Art erfuhr der Fabrikant die Stellen wo man sich nur zu bücken brauchte um Fische aufzulesen.

Seitdem gilt Batifol für den geschicktesten aller Fischer an den Ufern der Marne, von Charenton bis nach Queue, und seine Concurrenten behaupten daß er sich in seinem Triumph nichts weniger als bescheiden zeige.

Was Herrn Padeloup betraf, so hatte die fortwährende Ungewißheit über das Schicksal Pechvogels zur Folge daß er das so sehnsüchtig gewünschte Winkelchen Erde nicht bekommen konnte, dem zu lieb er ein so eifriges Mitglied des Triumvirat geworden war das den armen alten Mann so grausam verfolgte.

Richard lebte einige Zeit in düsterer Zurückgezogenheit, aber allmählig tröstete er sich. Der Absinthe war jetzt von unserer Armee aus Afrika, welcher er so viele tapfere Leute hingerafft hatte die von den Kugeln und Yatagans der Araber verschont geblieben waren, in die Mode gebracht worden, und so lange er dieses Getränke schlürfte, spiegelte ihm seine Phantasie die schönsten Erfolge vor.

Ende
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