Enthüllung eines Zeitreisenden

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Enthüllung eines Zeitreisenden
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EGON KRAUSE

Enthüllungen eines Zeitreisenden

Roman


Die Handlung dieses Romans sowie die darin vorkommenden Personen sind frei erfunden; eventuelle Ähnlichkeiten mit realen Begebenheiten und tatsächlich lebenden oder bereits verstorbenen Personen wären rein zufällig.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2021 by R.G.Fischer Verlag

Orber Str. 30, D-60386 Frankfurt/Main

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-8301-9566-5 EPUB

ISBN 978-3-8301-9565-8 PDF

Wenn eine Frau ihren Mann betrügt, beauftragt dieser gewöhnlich einen Detektiv, um Näheres herauszufinden, es erfolgt eine Untersuchung, möglicherweise mit einem Ergebnis.

Die Enthüllung eines Betruges braucht keine Folgen zu haben, erklärt aber im Einzelnen, was jeder Beteiligte getan und vielleicht gedacht hat und unter welchen Umständen dies geschah.

Im Roman »Magische Verbindung« von R. A. Orion geht es in mehreren Geschichten um ein ähnliches Thema, im Wesentlichen aber um die Enthüllung von Ereignissen und Gedanken.

Das Buch ist insofern eine Enthüllung, als es dem Leser Lebensberichte aus dem 16., 19. und 20. Jahrhundert mit vielen Überraschungen bietet, die darüber hinaus in jeweils zeitgemäßer Erzählweise verfasst sind und nicht dem heutigen Geschmack anpasst wurden.

R. A. Orion ist ein Pseudonym. Warum benutzt der Autor ein Pseudonym? Welche tiefere Bedeutung hat der Titel »Magische Verbindung« für das Geschehen, das, wie auf der letzten Umschlagseite angedeutet, einen Chirurgen und einen Physiker, mithin zwei völlig unterschiedliche Welten, zusammenführt?

Warum sind erotische Passagen im Roman kursiv gedruckt? Leser, die Erotik nicht mögen, sollen so auf sie aufmerksam werden und sie überspringen können. In »Enthüllung eines Zeitreisenden« bedeutet kursiv ein Hinweis auf »Magische Verbindung«.

Eine beliebte Art eines Romans von heute ist auch der Aufrechnungs- und Abrechnungsroman, bei dem der Leser seine Befriedigung darin findet, den Autor dabei zu begleiten, wie er mit einer oder mehreren Personen reinen Tisch macht. Endlich gibt es heute noch das Buch, das den Leser zum Staunen bringen will, meist von Wissenschaftlern popularisiert und mit so viel angehäuftem Wissen, dass der Leser tatsächlich aus dem Staunen über so viel Bildung und Kenntnisse nicht herauskommt. Der Roman »Magische Verbindung« hat keine dieser Tendenzen.

Vielleicht ist das Pseudonym R. A. Orion ein Hinweis darauf, den Namen des Autors im Sternbild des Orion zu suchen, vielleicht ist dort sein Name versteckt? Es gibt einen Stern im Orion mit der Position R A [Orion] 6h 17m 14,18s D-1°, 27’, 23,18”.

Ein Pseudonym zu verwenden hat natürlich einen tieferen Grund und erklärt sich aus dem Bericht des Chirurgen.

Und die Verbindung des Chirurgen mit dem Physiker ergibt sich aus dem Interesse des Chirurgen für Physik, die magische Verbindung aus einem ungewöhnlichen physiologischen Zusammenhang.

Zu einer Zeitreise in das sechzehnte Jahrhundert, die der Physiker dem Chirurgen ermöglicht, wird eine interessante, illusionäre Physik präsentiert.

Ein Satz von Balzac drückt aus, wie der Autor über sich selbst staunt.

Honoré de Balzac (1799–1850), sein berühmtestes Werk: »Die menschliche Komödie«1, in der in den verschiedensten Romanen dieselben Personen auftreten.

Victor Hugo, Alexandre Dumas und George Sand sind Zeitgenossen und eine Büste Rodins stellt Balzac dar.

Man kann nicht umhin, sich näher mit Balzac und der schillernden Persönlichkeit George Sands zu befassen.

In seinem Roman »Verlorene Illusionen« zeigt Balzac, wie opportunistisch ein Journalist und Schriftsteller, zuvor voller Illusionen, sich in Abhängigkeit von Geld und Politik begeben muss, um zu überleben.

Georg Sand war eine Schriftstellerin (1804 – 1876), Geliebte einiger bekannter Zeitgenossen, zuletzt liiert mit Frédéric Chopin, geboren am 1. März 1810, gestorben 1849.

Beide besuchten Balzac 1838 in der Rue Cassini und nahmen auf dem blauen Divan Platz, bevor sie in den Salon gingen. Ich nehme nicht an, dass Balzac in seinem Roman »Das Haus zur ballspielenden Katze« Chopin meinte, wenn er das Spiel eines Pianisten beschreibt, bei dem die Töne so klingen, als tanze ein Kind auf den Tasten herum.

George Sand schreibt in einem Kommentar zu Balzac: Er hätte beinahe die Lösung eines Problems gefunden, das vorher unbekannt war: Die vollkommene Realität in der vollkommenen Fiktion.

Sie schreibt auch: »Für Leser des Jahres 2000 und 3000: Ja, sehr geehrte Herren der Zukunft, die Menschen von 1830 waren ebenso schlecht, ebenso gut, ebenso närrisch, ebenso weise, ebenso gescheit, ebenso dumm, ebenso romantisch und ebenso nüchtern, ebenso verschwenderisch und ebenso gewinnsüchtig, wie Balzac sie euch zeigt.«

Der Roman »Magische Verbindung« beginnt im Jahr 1993 und mit einer Kritik an der tendenziösen Informationsverbreitung der Medien.

Philippe de Commynes (1547−1511), Historiker und Berater französischer Könige, erklärte, dass der Verstand des Menschen ihn nicht davon abhält, »böse« zu sein.

Woher kommt das Böse? Es ist in unseren Genen angelegt und wir können der Wirkung unserer Gene nicht entkommen. Die Verteilung von Gut und Böse in den Genen kann man mit Hilfe quantenphysikalischer Statistik erklären.

In dem Disput zwischen dem Chirurgen und dem Physiker wird der theoretische Physiker Erwin Schrödinger zur Hilfe genommen, Einsteins »Gott würfelt nicht« dagegen gehalten. Einstein hält, anders als Schrödinger, nichts von Wahrscheinlichkeiten als Resultat.

Schrödinger sagt, man müsse Messungen viele Male wiederholen, daraus ergebe sich eine statistische Verteilung der Wahrscheinlichkeiten. Da das Resultat nur aus Wahrscheinlichkeiten abgeleitet werde, sei das Resultat selbst ebenfalls nur eine Wahrscheinlichkeit. Es gebe nichts Sicheres. Sollte also das essentielle Gute im Gipfel der Gauß schen Kurve abgebildet sein, während rechts und links in den abfallenden Kurven Gut und Böse zu verorten wäre, bleibt dies aber immer noch Wahrscheinlichkeit.

Erwin Schrödinger (1887–1961) war ein theoretischer Physiker, der sich in seiner Wellengleichung mit den Wellen der Teilchen (ihrer Komplementarität) auseinandersetzte.

Komplementarität: Das Komplementärprinzip wurde von Niels Bohr in die Quantenphysik eingeführt. Das Lichtteilchen Photon ist sowohl Teilchen als auch Welle. Ein Sowohl- als-auch-Prinzip.

Louis Victor de Broglie, ein französischer Herzog (1892–1987), ebenfalls Physiker, hatte die Materiewellen im Atommodell gefordert.

Dies alles sind harte Brocken, nicht unbedingt einladend, weiterzulesen, der Roman ist auch für solche Leser mit einem soliden Allgemeinwissen gedacht, die sich Gedanken über Einzelheiten, sogar manche Worte machen wollen.

Wie kann man eine augenblickliche Situation objektivieren? Die Technik kann dem Menschen in einer nicht normalen Situation helfen, diese zu erkennen. Der künstliche Horizont in einem Flugzeug kann ein vergleichendes Beispiel sein. Dadurch kann der Pilot Entscheidungen treffen, um eine normale Situation wieder herzustellen.

Ein künstlicher Horizont im Flugzeug zeigt die Lage eines Flugzeugs in Bezug zum normalen Erdhorizont an, sowohl horizontal wie auch vertikal. Der sich schnell drehende Kreisel in dem Gerät verändert seine Lage nicht und zeigt immer den waagrecht verlaufenden normalen Horizont an. Das Flugzeug bewegt sich um diese Achse. Befindet es sich unter dem künstlichen Horizont, sinkt es, befindet es sich darüber, so steigt es, befindet es sich in einem Winkel zum Horizont, kurvt es.

Nicht nur für das Handeln, sondern auch für die unzähligen Varianten im Denken gilt dies nicht. Erotik, zum Beispiel, ist für den einen Menschen normal und wird akzeptiert, während ein anderer sie ablehnt und der nächste sie insgeheim billigt, doch es heuchlerisch nicht zugibt. Soll ein Mensch sich also dem Normalen anschließen, soll er sie nicht akzeptieren oder sich von Fall zu Fall im aktuellen Zeitgeist äußern.

In Schlemihls wundersamer Geschichte von Adelbert von Chamisso (1781–1838) wird der Schatten als Beispiel für Normalität angeführt.

Chamissos Biografie ist ein interessantes Zeitdokument. Er war ein französischer Adliger in preußischen Diensten und Zeitgenosse vieler bekannter Persönlichkeiten.

Schriftsteller wie A. Schmidt, J. Joyce, Dos Pasos und Balzac könnten als Beispiel zum Schreiben dienen, sind dem Autor jedoch nicht zeitgemäß. Es führt zu weit, die Stile der Genannten zu skizieren.

Dann wird Paracelsus zitiert und nach dessen Ansicht richtet sich der Autor, der selbst meint, von der Natur nicht so fein gesponnen zu sein.

Philippus Theophrastus Aureolus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus, geboren in Egg, Schwyz, Arzt, der erstmalig Vorlesungen in deutscher, nicht lateinischer Sprache veranstaltete, Begründer der modernen Medizin. »Die große Wundarznei«, von E. entdeckt 1578 bei seiner Zeitreise ins 16. Jahrhundert.

Plötzlich tritt ein »N.« auf, einer, der diesen Roman offensichtlich liest und das alles für oberflächliches Gefasel hält. Wer ist er? Das wird sich erst viel später herausstellen.

 

Der Autor will dennoch weiterschreiben.

In einer folgenden Geschichte versucht der Verfasser in seiner Jugend die Bekanntschaft eines jungen Mädchens zu machen und überlegt, wieso er gerade sie so begehrt und kommt zu dem Schluss, das Bild von ihr sei schon vorher in seinem Hirn entstanden.

Ein Gedanke von Marcel Proust (1871−1922), der für sein Werk »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« bekannt wurde, die Geschichte von der Suche nach dem eigenen Ich im Labyrinth des Gehirns. Auf einem Pfad mit vielen Spiegelungen und Gabelungen findet er seine Erinnerungen wieder.

E. verfolgt das Mädchen, doch plötzlich ist es verschwunden. Er stellt sich ihre Formen vor, sucht den Grund für sein Versagen im Mangel an Erfahrung und verzichtet schließlich auf sie mit der Feststellung, bei ihrer Attraktivität selbst dann kein Glück haben zu können, wenn er sie erreichen würde. Andere hätten in der Zwischenzeit sicher schon Erfolg bei ihr gehabt und außerdem wäre sie vielleicht doch nicht diejenige gewesen, die er sich vorgestellt hatte (Proust).

Diese Ausrede wird aber von N., der sich als Kritiker des Autors gibt, nicht akzeptiert. So entwickelt sich ein kontroverser Dialog zwischen den beiden.

Besteht eine magische Verbindung zu dem anderen? Wer ist der andere, ist er sein kritisches eigenes Ich oder ein anderer, der es immer besser weiß?

Der Begriff Kohärenz im Sinne des flüssigen Erzählens kommt ins Gespräch und führt, während N. es als dekohärent bezeichnet, in die Physik. Nur wenige können mit dem Begriff etwas anfangen, doch hier hat er seine Bedeutung in der Quantenphysik.

Man könnte ihn überlesen, was viele tun. Nur einige wissen, was er bedeutet, dabei beinhaltet er das, was die Physiker noch heute auf die Folter spannt.

Wir stellen eine Spielkarte senkrecht auf den Tisch. Solange sie steht, ist sie in einer Position, kohärent, aber wenn sie fällt, wird sie dekohärent, das Bild oder die Rückseite wird sichtbar. Sie fällt aber nicht nach einer Seite, sondern quantentheoretisch gleichzeitig nach beiden Seiten, wir sehen nur die eine, weil wir hinsehen. Die andere Seite erscheint in einer anderen Welt. Wer sieht sie aber dort? Der, der dort ist. Wenn das nicht spannend ist, sich vorzustellen, wo diese andere Seite ist!

Dieses Gedankenexperiment ist eine Anspielung auf die im späteren Verlauf des Buches geschilderte Zeitreise des Autors ins 16. Jahrhundert zu seinen Vorfahren.

Doch zunächst folgt ein weiterer Sprung in die Literatur, Laurence Sternes »Tristram Shandy«, der sich vorstellen kann, mit einem Esel Konversation zu treiben, was zu einer Assoziation mit Rätseln führt.

Laurence Sterne (1713−1763), Landpfarrer, später Schriftsteller in England. E. ist erstaunt, warum man das Buch immer weiter liest. »Mein Werk schweift ab und kommt doch vorwärts – und zwar zu gleicher Zeit«, ist Sternes Erklärung. Viele skurrile, hintergründige Gedanken enthält seine Erzählung, die voller spleeniger, liebevoll karikierter Personen ist.

E. reizt wieder die Physik mit ihrer Theorie. Einstein und die Schwarzen Löcher, er entdeckt in ihnen eine physikalische Sinnlichkeit. Was haben weiße Zwerge, meist haben sie rote Zipfelmützen auf, und Schneewittchen damit zu tun? Ein Ausflug in die Astronomie erfolgt mit Kopernikus, Kepler und Newton.

Eine Eselsbrücke zur Aufzählung der Planeten, die Goethe schon in Faust II ähnlich beschrieben hat, jedoch ohne Neptun und Pluto, wird von E. gebaut.

Ein Ausspruch von Kopernikus führt zu einer Diskussion mit N. über die Dummheit: neunzig Prozent Dumme, ihre Erklärung, was bedeutet Dummheit? Auch Luther bezeichnete Kopernikus als Narren, man kann nicht alles wissen.

Die Gesetze der Thermodynamik sind mit erotischen Bezügen gefärbt: Was bewirkt Rühren, Wärme, beides benötigt die Brown sche Ratsche, ein Molekülmotor zur Funktion der die Vibration vermittelnden Tastkörperchen, die, dank Vater Pacini, vieles auslösen.

Robert Brown (1773−1858) entdeckte die Bewegung von Molekülen in einer Flüssigkeit: Wird sie erwärmt, bewegen sie sich turbulent und schneller. Treffen sie auf ein auf einer Achse befestigtes Flügelrad, so wird es gedreht, aber einmal in eine, dann in die andere Richtung, je nachdem von welcher Richtung Moleküle auf die vier Flügel treffen. Es dreht sich also nicht konstant in eine Richtung und ist kein verwertbarer Motor. Wenn man nun auf der Achse ein anderes Rad befestigt, auf dem sich Zacken im Sinne einer Ratsche befinden, dreht sich die Achse nur in einer Richtung.

Was soll das alles, fragt N. Ein Hieb auf die mangelnde Allgemeinbildung, ist die Antwort.

Der logisch-unlogische Diskurs über Einsteins Ideen ist spannend, gleich, ob man viel oder wenig von ihnen weiß.

Die heftige Kritik an Albert Einstein und seinen Ideen zeugt von der Unkenntnis des Autors: Er behauptet, es sei ein Denksport, bewiesen mithilfe der Algebra. Einstein hätte alles nur von anderen genommen und popularisiert, den fotoelektrischen Effekt und die Raumzeit.

Lenard, ein deutscher Physiker und Gegner von Albert Einstein, entdeckte den photoelektrischen Effekt. Henri Poincaré, ein französischer Mathematiker, definierte die Raumzeit.

E. setzt N. hämisch als Person den Folgen einer Beschleunigung (Verkürzung der Gegenstände nach Lorentz) aus und verformt ihn.

Er belächelt und negiert die Relativität der Zeit wie auch die Begrenzung der Lichtgeschwindigkeit im Gegensatz zu Newton, der eine Vergrößerung der Lichtgeschwindigkeit propagierte, wenn die eine Lichtquelle die andere überholt und somit sich die Geschwindigkeit des Lichtes erhöht. Dieser Effekt tritt bei Einstein nicht auf, c bleibt bei 300000 km/sec. Nach Ansicht von E. ist es nicht zu beweisen, denn wir können die Photonen bei einer Überlichtgeschwindigkeit nicht mehr wahrnehmen, da wir nur bis zu der begrenzten Lichtgeschwindigkeit zu sehen in der Lage sind.

E. kritisiert die Hybris Einsteins, Newton und seine Gesetze ersetzt zu haben, und nennt ihn den Cagliostro oder Saint Germain der Physik, der mit Täuschungen nur das Golden Goal zu schießen beabsichtigte.

Alexander Cagliostro, Guiseppe Balsamo (1743−1795) war Alchemist und Freimaurer, selbst Goethe fand ihn so interessant, dass er auf seiner Italienreise nach ihm forschte.

Cagliostro war ein Schüler von Graf Saint Germain (1742(?)−1784), einem Universalgenie, Okkultisten, Alchemisten und Geheimagenten. Casanova prüfte eine Goldmünze, die Saint Germain mithilfe der Alchemie hergestellt hatte und ihm schenkte, und befand sie als echt. Madame Pompadour führte ihn am Hof Ludwigs XV. ein.

Giacomo Casanova (1725–1798) traf beide und charakterisiert sie in seinen Memoiren.

Die Diskussion zwischen E. und N. geht weiter über Raumfahrt, die Genauigkeit von Uhren und das Zwillingsparadoxon, alle Erkenntnisse auf diesen Gebieten werden von E. als nicht richtig erklärt, was er auch zu beweisen versucht.

Mit Gedanken über Gravitation, Beschleunigung und Äquivalenz entschuldigt sich E. für seine Anwürfe gegen Einstein, er mag den Alten gern, weil er, wie E. selbst, im Sternbild der Fische geboren wurde und alle Fische seien herzlich.

N. spricht über weitere Beweise für Einsteins Theorien, die man verfolgen könnte, Mößbauers Beweis und die Lebensverlängerung der Myonen.

Mößbauer: die Frequenzen werden länger, wenn man sie im Schwerefeld der Erde fallen lässt.

Ein Myon ist ein Elementarteilchen, dem Elektron ähnlich, mit einer kurzen Zerfallszeit. Myonen, die aus dem Weltraum auf die Erde rasen, müssten, wenn sie uns erreichen, schon zerfallen sein (entsprechend ihrer Zerfallszeit), sie sind aber nicht zerfallen, der Zeitdilatation in der SRT (Spezielle Relativitätstheorie) wegen, sie leben also länger.

Eine Diskussion über die Zeitmessung mit Atomuhr und normaler Uhr folgt.

CERN (Conseil Européen pour la Recherche Nucléaire) wird erwähnt und E. fragt sich, wie eine mythische Gilde sich eine so sagenhafte Finanzierung zu sichern weiß.

E. meint, irgendwann würden die SRT und die ART für ungültig erklärt.

E. spottet über die Diskussion zur Zweiweltentheorie in der Physik, ein Surrealist wie etwa Dalí stelle sie besser da als die Algebra sie beschreibt.

Nochmal wird von E. ein Gegenbeweis zur Relativität aufgetischt. Variation des Ballspielers im fahrenden Zug, Objektivität ist gefragt. Ein Reisender im fahrenden Zug tippt einen Ball auf den Boden des Abteils, für ihn ist es das Gleiche, als wenn er es in einer Halle täte. Für den am Bahnsteig Stehenden scheint der Ball, den er durchs Fenster im Zug sieht, nicht senkrecht zu Boden zu fallen, sondern im Fallen nach vorn einen Bogen zu beschreiben. Ein Loch im Glasboden des Waggons ändert die Situation.

E. erhält einen Brief von kleinen Mädchen, die ihn in der Nacht besuchen wollen, aber der andere, N., behauptet, der Brief sei an ihn gerichtet, E. meint, das käme durch eine geistige Verschränkung.

Ein (Elementar-)Teilchen kann verschränkt werden, indem man es durch einen Kristall schießt. Aus dem Kristall treten zwei Teilchen mit identischen Eigenschaften heraus, wenn man eins vom anderen entfernt und die Eigenschaften des einen ändert, stellt man fest, dass sich gleichzeitig, ohne einen durch die Entfernung zum anderen eintretenden Zeitverlust, die Eigenschaften des anderen ändern. In diesem Fall, so E., seien es die Teilchen im Gehirn des anderen.

Es folgen Gedanken des Autors E. über sein Leben nach seiner Zeit als Chirurg.

Sein Erstaunen darüber, dass sich nach der Pension für ihn eine andere Welt eröffnete − vorher eine auf den Beruf ausgerichtete, dadurch eingeengte Welt, jetzt ein Weltall voller Gedankenfreiheit, er sei aber weniger leistungsfähig und es sei ein gesellschaftlicher Rückschritt.

Er bedauert, keine Hochleistungen vollbracht zu haben, weiß aber nicht, warum. Sofort kontert der andere, N., er wisse, warum: einfach zu faul. E. führt seine Zurückhaltung ins Feld und dass er nie die Macht, die er hatte, genutzt habe.

Prompt erwidert N., noch nie sei ihm eine so schöne Selbstcharakterisierung zu Ohren gekommen.

E. behauptet weiter, ein Vorteil sei es, die Wahrheit zu sagen, die der andere nicht glaubt, sondern als Lüge versteht.

Eine Analyse der Begriffe Subjektivität und Objektivität führt zu Erklärungen. Es gibt keine Objektivität.

E. untersucht die Beziehung von Subjektivität zum Bewusstsein und erklärt die Entwicklung des eigenen Bewusstseins: Es ist das Ich. Die Funktionen von Computer und Gehirn sind sich ähnlich.

Er behauptet, ein Computer werde später einmal in der Lage sein, dem Menschen als Ratgeber zum Überleben zu dienen.

»Das sind schon wieder solche Ausreißer, die Philosophen haben andere Vorstellungen, mehr Geist«, meint N.

Wie entstehen gute und böse Handlungen? Durch unsere Wahrnehmung.

All diese hier in Kurzform skizzierten Themen sind im Roman natürlich ausführlich erörtert.

Anlässlich eines Fluges mit seinem Flugzeug, einer Mooney 231, kam des Autors Selbstbewusstsein ins Wanken. Er hatte als Pilot bei einer Landung in Stuttgart vergessen, das Fahrgestell auszufahren und war auf dem Bauch gelandet. War seine Schilderung objektiv?

Er überlegt, ob der Titel des Buches nicht besser »Irgendjemand« heißen sollte?

Heinrich Heine zitierend, erinnert E. sich an eine Liebe als Zweiunddreißigjähriger, die in dem Buch nur sporadisch zwischen den Zeilen zu entdecken ist, ohne dass er sie weiter beschreibt.

Eine Suche nach Glück. Wo befindet sich das Glück? Nach Franz Schubert: Da, wo man nicht ist. Wenn man sich nicht dort befindet, ist es ein Unglück.

E. wurde an einem Sonntag in Kassel geboren, ein Kind im Sternbild der Fische, und hatte somit das Glück gepachtet.

An dieser Stelle des Buches fällt der weitere Text einem falschen Klick auf der Tastatur zum Opfer, worüber der Autor sich maßlos ärgert und der andere höhnt: Dummkopf, überlegen, bevor man eine Taste drückt!

Erneut muss er den langen Bericht verfassen. E. ärgert sich.

Kinderbilder: E. fällt in einen Mühlbach und wird von einem Jungen gerettet. Hat er das tatsächlich als Rettung empfunden? Nein.

Was ist eine Humme? Ein unbekanntes Blasinstrument. Wie wird sie angefertigt?

Wann erinnert E. sich an Emotionen?

Es ist Hagens Mord an Siegfried, über den sich die Siebenjährigen beim Nachhauseweg erregen. Dies alles geschildert mit vielen Anspielungen und Einwürfen von N.

E. wird gekidnappt und unter Polizeischutz zur Mutter zurückgebracht. Er sei ein artiges Kind gewesen, was mit Beispielen belegt wird. Der andere kritisiert es als abscheulich eigenlobend.

 

In Kursivschrift, weil erotisch, wird im Detail geschildert, wie Gunther mithilfe von Siegfried Brunhild überwindet. Die Tarnkappe ist hierbei ein wichtiges Utensil, denn später verwendet sie E. bei seiner Zeitreise.

Das möchte N. nicht lesen, denn eine erotische Hintergründigkeit passe nicht zu Teutonen.

E. spottet: »Haben denn deine Augen keine Lust beim Zusehen? Aber nach Saint-Exupéry reicht ja das Herz aus.«

Eine Begründung, warum E. die Automarke Mercedes nicht mag, folgt und ein Diskurs über die Möglichkeiten der Psychologie als Therapie.

Interessant sind die Spiele in der Kindheit in den Jahren 1935 bis 1938 in Großalmerode bei den Großeltern und die Behauptung, dabei überlegt gehandelt zu haben, was der andere aber als bauernschlau herabmindert.

Die erste Erinnerung an Klassenunterschiede und E.s Erfahrung mit Geschwindigkeit, einem Spleen, der sein ganzes Leben lang anhält, werden berichtet.

Als »Saupreiß« in München, der auch Hitler grüßt und der als Protestant die Ausweisung aus dem katholischen Unterricht erleidet, wird erzählt. E. wurde ein richtiger Bayer. Die Flugschau mit Ernst Udet und Elly Beinhorn auf dem Oberwiesenfeld ist ihm unvergessen. Ist er mitgeflogen?

N. behauptet, E. sei ein Atheist von klein auf.

Atheismus und wie erreicht man die Unsterblichkeit im Quantenzeitalter? Dass dies möglich ist, wurde von Frank Tipler mit algebraischen Formeln bewiesen. Unsinn, sagt E. Die Gammas werden erwähnt, ein französischer Bericht über Außerirdische, die mit ihrem Ballon in Frankreich landen.

Im Folgenden werden verschiedene Quellen zur Erklärung der Begriffe herangezogen.

Atheismus bedeutet »ohne Gott«, mit anderen Worten: nicht an Gott glauben. Meistens wird Glauben auf eine Religion bezogen, darum wird dies behandelt.

Man muss also den Glauben aus den Speichern im Gehirn entfernen. Dies erfordert eine große Anstrengung, denn die Engramme sind versteckt.

Warum mit dem Glauben ein Ende machen? Es heißt dies, eine infame Lüge, mit der Religionen ihre Anhänger korrumpieren, nicht mehr zu akzeptieren. Religionen versprechen etwas, das unser tiefstes Gefühl, die Hoffnung, täuscht, nämlich mit der Wiederauferstehung einstmals denen wieder zu begegnen, die uns am teuersten sind, oder ins Paradies zu gelangen.

Hinzu kommt, wenn wir diese Täuschung erkannt haben, der Zweifel, ob der Glaube vielleicht nicht doch Recht hat. Rückkehr zum Glauben ist danach eine weitere verlockende Hoffnung, eine Rückversicherung, damit man nicht doch in der Hölle landet. Warum sollte man dem Glauben abschwören, wenn er hilft, Konflikte zu bewältigen? Ein Plädoyer, der Glaube als Psychotherapeutikum.

Keine wissenschaftliche Abhandlung, mehr ein Selbstgespräch zum Nachdenken und ein Training der Vernunft. Glauben ist hier bezogen auf Christentum und Islam.

Der Begriff Religion.

Formal lässt sich Religion beschreiben als ein Glaubenssystem, das in Lehre, Praxis und Gemeinschaftsformen die letzten Sinnfragen menschlicher Gesellschaft und Individuen aufgreift und zu beantworten sucht. (Brockhaus multimedial, 2012)

Sich hinwenden der Menschen an überirdische Macht oder irdische Lebenskräfte, die irgendwie personenhaft wirkend vorgestellt werden. (Knaurs Lexikon, 1991 )

Vom Menschen ausgehende geistig-seelische Hinwendung auf einen letzten Seinsgrund – vielgestaltige Antwort des Menschen auf die Erfahrung einer machtvollen überirdischen Existenz im eigenen Lebensbereich. (Harenberg Lexikon-Verlag)

Als Religion (lat.: religio, wörtlich: »die Rückbindung«. Auch zurückgeführt auf relegere, immer wieder lesen, oder religare, »zurückbinden«, frei übersetzt »wiederverbinden mit Gott«) bezeichnet man eine Vielzahl unterschiedlicher kultureller Phänomene, die menschliches Verhalten, Handeln, Denken und Fühlen prägen und Wertvorstellungen normativ beeinflussen. Es gibt keine allgemein anerkannte Definition des Begriffs Religion. (Wikipedia 2012 )

Religion. Es gibt keinen gebildeten Menschen, dem der heilige Gegenstand fremd wäre, welcher jenen Namen führt; und obwohl dieser gedeutete Name erst von den Römern seinen Ursprung ableitet, so ist doch die Sache, die Religion selbst so alt wie der Mensch und sein Verhältnis zu Gott, den sie voraussetzt. Wir können von ihr keine wahre Erkenntnis von außen erhalten, sondern sie muss in uns leben und herrschen, wenn wir von ihrer Wahrheit überzeugt sein sollen. Sie gründet sich auf eine dem Menschen eigentümliche Anlage. (Conversations-Lexicon oder enzyklopädisches Handwörterbuch für gebildete Stände, F. A. Brockhaus, Leipzig und Altenburg 1817)

Ein Urteil über die christlichen Religionen fällt ein bekannter Dichter:

»Dabei muss ich Ihnen auch gestehen, Herr Doktor, dass mir die katholische Religion nicht einmal Vergnügen macht, und als ein vernünftiger Mann müssen Sie mir Recht geben. Ich sehe das Pläsir nicht ein, es ist eine Religion, als wenn der liebe Gott, gottbewahre, eben gestorben wäre, und es riecht danach nach Weihrauch wie bei einem Leichenbegängnis, und dabei brummt eine so traurige Begräbnismusik, das man die Melancholik bekommt …«

»Aber Herr Hyanzinth, wie gefällt Ihnen dann die protestantische Religion?«

»Die ist mir wieder zu vernünftig, Herr Doktor, und gäbe es in der protestantischen Kirche keine Orgel, so wäre sie gar keine Religion. Unter uns gesagt, diese Religion schadet nichts und ist so rein wie ein Glas Wasser, aber sie hilft auch nichts. Ich habe sie probiert, und diese Probe kostete mich vier Mark vierzehn Schilling.«

»Wieso, mein lieber Herr Hyazinth?«

»Sehen Sie, Herr Doktor, ich habe gedacht, das ist freilich eine ganz aufgeklärte Religion, und es fehlt ihr an Schwärmerei und Wunder, indessen, ein bisschen Schwärmerei muss sie doch haben, ein ganz klein Wunderchen muss sie doch tun können, wenn sie sich für eine honette Religion ausgeben will. Aber wer soll da Wunder tun, dacht ich, als ich mal in Hamburg eine protestantische Kirche besah. Die zu der ganz kahlen Sorte gehörte, wo nichts als braune Bänke und weiße Wände sind und an der Wand nichts als ein schwarz Täfelchen hängt, worauf ein halb Dutzend weiße Zahlen stehen.

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