Der blonde Melker

Текст
Автор:
0
Отзывы
Читать фрагмент
Отметить прочитанной
Как читать книгу после покупки
Der blonde Melker
Шрифт:Меньше АаБольше Аа

Tilman Janus

Der blonde Melker

Ein schwuler Erotik-Roman

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Vorbemerkung

1. Verbotene Lust

2. Saft und Sahne satt

3. Herr und Knecht

4. Geile Geheimnisse

5. Geteilte Milch ist doppelte Milch

6. Ende einer Liebe und ein neuer Anfang

7. Der Melker mit den warmen Händen

8. Ein versauter Freier

9. Liebe oder Freiheit?

10. Ein wirklich dickes Ding

11. Tief und heiß

12. Im richtigen Film

13. Der Mammutstamm

14. Wüstenglut

15. War es schön für dich?

Nachwort des Autors

Impressum neobooks

Vorbemerkung

Der hübsche, achtzehnjährige Tiede lebt auf einem weitläufigen Landgut in Ostfriesland. Dort muss er als Melker arbeiten. Warum er im hochherrschaftlichen Gutshaus wohnen darf statt – wie die anderen Knechte – im Gesindehaus, ist ein dunkles Geheimnis. Tiede genießt die Nähe zu den attraktiven Söhnen des Gutsherrn, sie sind das Ziel seiner Träume. Er weiß nicht, in wen von den beiden er mehr verliebt ist: in den gleichaltrigen, schlanken Olav oder in den zehn Jahre älteren, muskelstarken Detlev. Doch der Sex, nach dem er sich sehnt, ist im Jahr 1968 noch streng verboten und auf dem Lande besonders geächtet. Kann dieses Tabu die überschäumende Leidenschaft der jungen Männer aufhalten? Vielleicht warten auf Tiede aber auch ganz andere Genüsse …

*

Ausführliche Leseprobe auch auf www.tilmanjanus.de

*

1. Verbotene Lust

Seine Augen schimmerten voller Liebe, und sie glitzerten zugleich vor unbändiger Geilheit. Er nahm mich in die Arme, so fest, als ob er mich nie mehr loslassen wollte. Ich sank auf den Rücken. Sein harter, großer Kolben drückte sich an meinen Steifen.

»Wenn du mich anlügst, Tiede, ist alles vorbei!«, fauchte er.

»Ich lüge nie!«, keuchte ich und versuchte, Luft zu holen. Sein Griff nahm mir den Atem. Ich spürte, wie sein warmer Honig auf meine nackte Haut tropfte. Und dann küsste er mich.

Immer wieder muss ich an diesen Moment denken. Und an das, was danach kam. Und an die Zeit vor diesem wahnsinnigen Tag, an die Leidenschaften und Ängste, die Lust und die Qual, die Erniedrigungen und Triumphe, die ich erlebt hatte.

Am 1. Februar 1968 war ich achtzehn Jahre alt geworden. Heute, mehr als fünfzig Jahre später, ist dieser Geburtstag das Tor zur Freiheit, der Zeitpunkt, an dem man seinen Eltern – je nach Sachlage – auf Augenhöhe begegnen oder den Stinkefinger zeigen kann. Damals wurde man erst mit einundzwanzig volljährig, der achtzehnte Geburtstag war also nichts Besonderes. Außerdem hatte ich gar keine Eltern.

So lange ich denken konnte, hatte ich auf dem weitläufigen Landgut der Familie van Heeren in Ostfriesland gelebt. Das Gut lag zwischen Leer und Aurich, ein bisschen näher an Leer. Es gab dort einige deckfreudige Bullen und große Herden von schwarzweiß gescheckten Milchkühen, die tagsüber auf saftig grünen Wiesen weideten. Die Ställe wurden nur für die Nacht, zum Melken und zum Abkalben benutzt. Zahlreiche Mägde und Knechte kümmerten sich um die wertvollen Tiere. Zu der Zeit nannte man die Helfer in der Landwirtschaft noch »Magd« und »Knecht«.

Während die Mägde mich herzlich wenig interessierten, hatte ich die Knechte schon immer im Visier gehabt. Ziemlich früh hatte ich erkannt, dass nur Männer mich erregten. Und das zu einer Zeit, als niemand über Schwule sprach, höchstens hinter vorgehaltener Hand. Nicht einmal das Wort »schwul« war mir damals bekannt, denn es durfte nicht in den Mund genommen werden, es wurde mit blöden Umschreibungen verbrämt. Kein Mensch hatte mir gesagt, dass es Liebe unter Männern gibt, dass sogar sehr viele Schwule auf der Welt leben und zu allen Zeiten lebten. Ich hatte die Neigung zum gleichen Geschlecht praktisch selbst neu erfunden, doch ich kam mir vor wie ein Marsmensch unter Erdlingen. Instinktiv vermied ich alles, was mich hätte verraten können.

Im Jahr 1968 war schwuler Sex in der Bundesrepublik verboten, per Gesetz, und ein Erwachsener, der gar mit einem Mann unter einundzwanzig Jahren rummachte, musste mit Zuchthaus rechnen. Auch, wenn beide Partner den Sex wollten. Entsprechend gehemmt war der Umgang mit Homosexualität. Meistens wurde sie totgeschwiegen, ganz besonders auf dem Land.

Von dem Verbot hatte ich erst vor Kurzem erfahren, weil zwei Mägde darüber tratschten. Eine von ihnen war in Bent, einen Knecht, verknallt, der ihre Zuneigung nicht erwiderte. Die Magd verteufelte ihn vor Wut als »Schwuchtel« und wünschte ihn ins »Kittchen«. Mit roten Ohren hörte ich zu – sollte es doch noch andere Männer geben, die so waren wie ich? Musste ich auch ins Gefängnis? Die Angst, dass jemand meine Neigung entdecken könnte, wurde immer größer. Warum ich so war und wie ich damit umgehen sollte, wusste ich nicht. An den großen Porno-Tummelplatz Internet war noch nicht zu denken, gerade erst wurde der schreibtischgroße Nixdorf-Büro-Computer konstruiert.

Bloß heimlich beobachtete ich die kräftigen Kerle, die auf unserem Gut Heu und Stroh ausluden, die Ställe ausmisteten, die Kühe molken und mit starker Hand die Bullen zum Decken führten. Hungrig verschlang ich die Schwanzbeulen der Männer in den Arbeitshosen mit den Augen. Dabei hatte ich keine Ahnung, was ein Mann mit einem Mann alles machen kann. Natürlich kannte ich als Landjunge die Szene, in der ein Stier auf eine Kuh aufreitet. Aber einen Bullen, der einen Bullen decken wollte, hatte ich nie gesehen. In meinem Kopf herrschte nur eine diffuse Sehnsucht.

Als besonderes Highlight empfand ich den glücklichen Zufall, wenn ich einem Knecht unbemerkt beim Pissen zugucken konnte, denn dann sah ich seinen Schwanz nackt. Traditionell suchten die Landarbeiter nur selten eine Toilette auf, sie pissten lieber in die grüne Landschaft, notfalls auf den Misthaufen neben den Ställen oder auch gleich in die Jauche-Rinne des Stalls. Ich sah dann, wie der Knecht seine Vorhaut zurückzog, wie die Eichel rausrutschte und wie der gelbe Piss-Strahl aus dem Pinkelschlitz schoss. Das machte mich kolossal geil, und ich musste mir immer rasch einen einsamen Platz zum Abwichsen suchen.

»Unser Gut« nannte ich das Anwesen der van Heerens, obwohl mir nicht ein einziger Grashalm dort gehörte. Ich war ein Waisenjunge. Meine Mutter stammte aus Leer, wo ich auch geboren war. Sie hatte als Hausangestellte im Gutshaus gearbeitet. Als ich vier Jahre alt war, kam sie durch einen Unfall ums Leben. Meinen Vater kannte ich nicht, es wurde erzählt, dass er ein verheirateter Arzt gewesen sein sollte. An meine Mutter hatte ich nur eine sehr verschwommene Erinnerung. Sie hatte hellblondes, sehr dichtes Haar gehabt, so wie ich, viel mehr wusste ich nicht.

Nach ihrem Tod wurde ich von der Familie van Heeren ins Gutshaus aufgenommen. Als Junge dachte ich, dass die van Heerens das getan hatten, weil sie sehr gute Menschen wären. Sie hätten mich auch in ein Waisenhaus stecken können. Dass die Dinge anders zusammenhingen, erfuhr ich erst viel später.

Ich wuchs zusammen mit den beiden Söhnen des Gutsherrn auf, musste also nicht im Gesindehaus wohnen. Denn eigentlich gehörte ich zum Gesinde, spätestens, nachdem ich mit sechzehn die Realschule im Nachbarort Hesel abgeschlossen hatte. Ich musste als Melker arbeiten und brachte es bei dieser Tätigkeit zu einer erstaunlichen Perfektion.

Man benutzte auf dem Gut tragbare Einzelmelkmaschinen, die Vorläufer der heutigen, vollautomatisierten Melkroboter. Es gab aber immer Tiere, die sich der Melkmaschine verweigerten, die nach dem Melker traten oder die Maschine umwarfen. Dann begann meine Aufgabe: Ich wärmte mir die Hände in heißem Wasser an und strich der Kuh mit sanften Bewegungen Melkfett auf die Zitzen. Das pflegte und heilte und war den Kühen offenbar angenehm. Ich molk also die Sensibelchen in der Herde von Hand. Die Mägde und die anderen Knechte nannten mich spöttisch den »Melker mit den warmen Händen«, ohne dass sie von meinem Schwulsein wussten.

Übrigens hat mir die Fähigkeit, einen heißen Zapfen gefühlvoll abzumelken, auch später viel Anerkennung eingebracht. Doch von dieser angenehmen Tätigkeit war ich damals noch weit entfernt. Ich musste mein kochendes Blut auf Sparflamme halten. Wenigstens durfte ich im ersten Stock des Gutshauses ein eigenes, kleines Zimmer bewohnen, ganz am Ende des langen Flurs. Jeden Abend und jeden Morgen – mindestens! – wichste ich mir im Bett die Seele aus dem Schwanz. Dabei hatte ich als Melker besonders früh aufzustehen und im Stall anzutanzen, denn wenn die Milchwagen der Molkerei kamen, mussten die gefüllten Milchkannen parat stehen. Der Gutsherr war da sehr streng.

 

Die beiden Van-Heeren-Söhne, die neben meiner Kammer in größeren, schöneren Zimmern residierten, hatten es besser, die durften länger schlafen.

Detlev, zehn Jahre älter als ich, war 1968 schon lange mit seinem Studium fertig und fungierte als Verwalter, Stellvertreter und Vertrauter seines Vaters Gustav van Heeren. Er hatte in Bonn Jura und Politik studiert, woran zu erkennen war, dass ihm die Landwirtschaft eigentlich wenig zusagte. Aber er war Gustavs Lieblingssohn und durfte sich viel erlauben. Ziemlich früh war Detlev in die konservative CDU eingetreten und hoffte auf einen lukrativen Posten im Stadtrat von Leer. Er maß einen Meter einundneunzig und wirkte muskulös und sportlich. Außerdem sah er verdammt gut aus, hatte tiefschwarze Locken und schöne, blaue Augen. So oft sich die Gelegenheit ergab, himmelte ich ihn von Weitem an. Von Nahem wagte ich es nicht.

Olav, Gustavs jüngerer Sohn, war genauso alt wie ich. Er hatte nur zwei Tage vor mir das Licht von Ostfriesland erblickt. Olav war viele Jahre lang mein Spielkamerad gewesen. Trotzdem empfand ich ihn nicht wirklich als Bruder. Vermutlich hatte sein Vater ihm beigebracht, dass ich nicht ebenbürtig wäre, und schon als Kind spürte ich diese unterschwellige Zurücksetzung. Olav war für mich nicht die unerreichbare Lichtgestalt wie Detlev, dafür war er mir zu nah und zu vertraut. Schon früh bemerkte ich jedoch, wie hübsch er aussah, und als wir älter wurden, himmelte ich auch ihn von Weitem an. Sein Körper wirkte schlanker als der seines Bruders, etwa so wie meiner, und er war nur einen Zentimeter größer als ich, nämlich ein Meter sechsundsiebzig. Sein dunkelbraunes, dichtes, glattes Haar schimmerte im Sonnenlicht wie reife Kastanien, und seine großen, grünbraunen Augen glitzerten golden. Je erwachsener er wurde, desto schöner sah er aus.

Von früher her kannte ich ihn auch nackt, denn wir hatten als Kinder zusammen in einer Wanne gebadet und waren in den Ferien oft ohne Höschen am Strand herumgelaufen. Irgendwann jedoch begann er, sich nicht mehr nackt vor mir zu zeigen. Ich wusste nicht, warum. Ich spürte in meinem Herzen nur immer ein tiefes Sehnen, wenn ich Olav sah.

So fühlte sich meine Seele hin- und hergerissen zwischen meinen beiden schönen Ziehbrüdern. Doch je mehr Zeit ins Land ging, desto weiter schienen sie sich von mir zu entfernen.

Meine schwärmerische Sehnsucht lenkte ich notgedrungen auf unsere Knechte. An einem milden Frühlingsabend des Jahres 1968 passierte etwas, das mich endlich aus meiner Naivität riss.

Das letzte Licht der Abenddämmerung lag über den Wiesen und Wäldchen des Gutes. Das Eintreiben der Kühe in den Stall und das abendliche Melken waren erledigt. Ich war an jenem Tag besonders unruhig. Mein Schwanz fühlte sich längst erwachsen, wollte Liebe und Nähe und vor allem Sex. Dieses ewige Versteckspielen, das Unterdrücken und Verschweigen quälten mich jeden Tag mehr.

An dem Abend wollte ich vor dem Schlafengehen wieder einmal hinaus in die Natur. Westlich vom Gutshaus erstreckte sich ein kleiner Wald. Dieses Wäldchen empfand ich als meinen Freund. Einen anderen Freund hatte ich ja nicht. Mitten zwischen den alten Bäumen gab es einen Teich, in dem Karpfen für das Silvesteressen heranwuchsen. Dort saß ich gerne und wichste, denn abends war da kein Mensch mehr. Doch diesmal erspähte ich zwei unserer Knechte, die am Teichufer lagerten. Ich erkannte Eibo und Bent, den Bent, über den die Magd so gehässig geredet hatte. Beide Männer waren zwanzig Jahre alt, echte Friesengewächse aus den Dörfern der Umgebung, blond und stämmig. Eibo hatte ich schon mal beim Pissen zugeguckt. Deshalb versteckte ich mich hinter einem dicken Baumstamm, denn ich hoffte, so etwas noch einmal geboten zu bekommen. Meine Erwartungen wurden weit übertroffen.

Gleich überlief mich die erste Hitzewelle: Die Knechte küssten einander! Zwei Kerle, die knutschten? Dann stimmte das, was die Magd geredet hatte? Meine Nägel krallten sich in die rissige Borke des Eichenstammes, mein Schwanz kribbelte und wuchs.

»Wenn uns einer sieht?«, zischte Eibo und schob Bent etwas zurück.

»Jetzt doch nicht! Die warten alle schon aufs Essen!«

Ich verstand jedes Wort in meinem Versteck.

Bent griff Eibo an die Schwanzbeule, was mir einen neuen, heißen Stich versetzte. »Komm! Ich will dich ficken!«

Das Wort »ficken« hatte ich zwar schon gehört, aber nie im Zusammenhang mit zwei Männern. Mein hartes Teil sprengte mir fast die Knöpfe der Arbeitshose auf, denn ich war von Mutter Natur bereits im zarten Alter von achtzehn mit einem großen, dicken Schwanz ausgestattet.

»Ich hab Angst!«, widersprach Eibo.

»Mach kein' Zirkus! Los, komm!« Bent riss an Eibos Hosenverschlüssen. »Wir wollten's doch mal im Grünen machen! Ich hab extra das Melkfett mitgenommen!«

Endlich machte Eibo seine Arbeitshose auf. Mir hing fast die Zunge aus dem Mund, als ich seinen total steifen Kolben aus dem Stoff federn sah. Der war nicht so groß wie meiner, aber das tat nichts zur Sache. Ich sah einen erregten Männerschwanz! Und dazu fest am Schaft anliegende Eier! Mit zitternden Fingern knöpfte ich mir den Hosenstall auf, weil ich fürchtete, sonst einfach in die Hose abzuladen. Ich biss mir auf die Lippen, um mein Stöhnen zu unterdrücken.

»Ja!«, seufzte Bent. »So ist gut! Komm! Streck mir den Arsch her!« Er riss sich selbst die Hose auf. Sein eisenharter Prügel schoss aus dem Hosenschlitz, und der war wirklich so groß wie meiner.

Aus meiner Eichel tropfte Honig auf den Waldboden. Voller Geilheit wichste ich mich.

Eibo ging jetzt auf alle Viere wie ein Hund. Sein nackter, weißer Arsch schimmerte in der Dämmerung. Bent schob seine Hose und die lockere Unterhose etwas tiefer, dann kniete er sich hinter Eibo, nahm seinen Ständer in die Hand, schmierte ihn mit Melkfett ein und drückte seine dicke Eichel an Eibos Arschloch.

Es traf mich wie ein Blitz. So war das also! Da rein konnte ein Mann gefickt werden! Warum war ich nie auf diese Idee gekommen? Warum hatte ich das nicht für möglich gehalten, obwohl mir doch bei jedem Wichsen das eigene Loch wie wild kribbelte?

Ich hielt fast die Luft an, hörte sogar auf, meinen Harten zu rubbeln, während ich mit offenem Mund zu dem geilen Männerpaar hinstarrte. Bents steifer Riesenbolzen schob sich langsam in Eibos Arsch. Eibo warf den Kopf nach hinten und stöhnte. Er drückte seinem Stecher den Hintern entgegen, konnte offensichtlich nicht tief genug gefickt werden. Es war völlig klar, dass die beiden das nicht zum ersten Mal machten. Bent zog seinen Hammer ein Stück heraus und stieß ihn wieder in Eibos Arsch, immer wieder und immer schneller.

Ich dachte plötzlich daran, dass Sophie, meine Pflegemutter, also Gustav van Heerens Frau, früher manchmal bei mir Fieber gemessen hatte, als ich krank gewesen war. Dann war mir ein gläsernes Fieberthermometer mit etwas Handcreme ins Po-Loch geschoben worden, und ich hatte es – merkwürdigerweise – schon damals genossen. Jetzt wusste ich, warum. Mein Blick klebte förmlich an der fleischigen Verbindung zwischen den beiden Knechten. Ich sah zu, wie Bents dicke Latte in Eibos Arschloch fickte, rein, raus, rein, raus. Ohne es bewusst zu merken, wichste ich mich wieder. Die beiden Kerle da am Teichufer hätten mein Stöhnen sicherlich gehört, wenn sie nicht selbst so laut gekeucht hätten. Eibo wichste auch, sein Schwanz war komplett steif. Ich sah genau, wie die Kuppe aus seiner Faust schlüpfte und wieder zurück. Ich konnte nichts mehr halten. Mein Innerstes schien zu explodieren. Die Samensuppe schoss mir in heftigen Schüben aus der Pissritze und lief über die dunkle Eichenrinde. Ich musste nachwichsen, molk mir alles ab, was noch rauswollte. Denn auch Eibo spritzte jetzt los! Seine Sahne ging ins Gras, in mehreren Schüssen. Und Bent röhrte laut auf, krümmte sich und stieß seinen Harten bis zum Anschlag in Eibos Arsch. Ich spürte fast in meinem eigenen Hintern, wie er kam, wie er seinen Freund mit Milchsaft abfüllte. Immer noch mal stieß er nach. Als er seinen Schaft herauszog, war der noch halb steif und tropfte.

Ich hatte mich inzwischen auf den Boden gesetzt, weil meine Beine mich nicht mehr trugen. Tränen liefen mir über die Wangen, ich wusste nicht genau, warum. Es war ein Gemisch aus Glück, dass es andere Männer auf der Welt gab, die so fühlten wie ich, und aus Unglücklichsein, weil ich selbst so einsam war. Ich achtete nicht mehr darauf, dass die beiden mich nicht entdecken sollten. Doch Bent und Eibo zogen sich hastig an und stürzten vom Teich weg zum Gutshaus, sie hatten gar keinen Sinn für ihre Umgebung.

Ich saß noch lange am Fuß des Eichenstamms und träumte davon, so wie Eibo von einem Mann gefickt zu werden. Ich ahnte noch nicht, wie bald mein Wunsch in Erfüllung gehen sollte!

2. Saft und Sahne satt

»Du bist gestern nicht zum Abendessen erschienen, Tiede Harders!«, ermahnte mich Gustav van Heeren, mein Pflegevater und Erzieher. Eine Masche von ihm, mich mit Vor- und Nachnamen anzureden, wenn ihm etwas an mir missfiel! Damit wollte er wahrscheinlich betonen, dass ich kein Van-Heeren-Sohn war. Sein herrischer Blick aus den blaugrauen Augen traf mich vernichtend. Gustav war der Familiendespot, alles hatte nach seiner Pfeife zu tanzen. Abgesehen davon, dass seine »Pfeife« und auch sein Sack in der Hose mächtig fett wirkten, wie ich schon oft bemerkt hatte, hielt ich nicht viel von ihm. Ich mochte seinen autoritären Erziehungsstil nicht, auch nicht sein herrschsüchtiges Auftreten und seine alberne Eitelkeit.

Gustavs Vorfahren stammten aus den Niederlanden. Dort gibt der Namensteil »van« nur die geografische Herkunft an, hat also nichts mit Adel zu tun. In Deutschland wussten viele Menschen das nicht. Sie hielten die Familie für adlig und vornehm, und Gustav dachte gar nicht daran, das zu korrigieren. Gerne sonnte er sich in seiner vermeintlichen Bedeutung. Er führte das Gut effizient und ausgezeichnet organisiert, doch menschlich kam er mir vor wie eine Null.

»Bitte entschuldige, Vater«, sagte ich ergeben. So hatte ich ihn anzureden.

»Und was war der Grund?« Seine Augen glitzerten kalt.

>Weil ich deinen beiden Knechten beim Ficken zugesehen habe<, dachte ich. »Ich hab mich nicht wohlgefühlt und hatte keinen Hunger«, sagte ich leise.

»Du hast trotzdem am Abendbrottisch zu erscheinen und dich gegebenenfalls zu entschuldigen!«, schnauzte er.

»Jawohl, Vater!«, flüsterte ich. >Du bist nicht mein Vater<, dachte ich. >Zum Glück!<

Er wandte sich endlich von mir ab. Ich widmete mich dem Essen. Dabei huschte mein Blick immer wieder über die gut gekleideten Van-Heeren-Söhne. Wir hatten zum Abendessen im Jackett zu erscheinen, sogar mit Krawatte, auch ich. Das sollte die Vornehmheit der Familie unterstreichen. Während Frühstück und Mittagessen wegen der täglich anfallenden Organisations- und Landarbeit eher ungeregelt abliefen – jeder aß, wann er gerade Zeit hatte –, ähnelte das Abendessen der Familie van Heeren einem pünktlichen Ritual. Das große Esszimmer im Erdgeschoss des Gutshauses war mit dunklen, strengen Möbeln aus früheren Jahrhunderten eingerichtet. Gustav pflegte am Kopf der Tafel zu sitzen, rechts neben ihm an der Langseite des Tisches saß seine Frau Sophie, die Mutter von Olav. An seiner linken Seite nahm Detlev Platz. Neben Detlev saß Olav, und ich musste Olav gegenüber neben Sophie sitzen. Vermutlich ordnete Gustav Frauen und uneheliche Kinder in dieselbe bedeutungslose Schublade ein. Vor dem Essen las er stets etwas aus der Bibel vor. Damals dachte ich noch, dass er wirklich fromm wäre.

Das Gesinde und das Hauspersonal hatten in der riesigen Gutsküche zu essen. Eine blonde Haushaltshilfe, Rieke, bediente die van Heerens bei Tisch. Sie war die Nachfolgerin meiner Mutter und sechsunddreißig Jahre alt, exakt so alt, wie meine Mutter 1968 gewesen wäre. Deshalb fühlte ich mich Rieke verbunden. Von Gustav und Sophie wurde sie recht kühl behandelt.

 

»Sitz gerade, Olav!«, ermahnte Sophie ihren Sohn leise.

Olav straffte sich etwas. Ich schaute zu ihm hin, doch sein Blick war nicht auf mich gerichtet. Über den Tisch hinweg sah ich sein schönes Gesicht, die grünbraunen Augen mit den langen, dunklen Wimpern, die gerade Nase, die vollen, frischen Lippen.

Meine Gedanken schweiften zurück in die Zeit, als wir drei Jungs zusammen mit Sophie in den Sommerferien nach Norderney gereist waren. Gustav war nie verreist, er hatte das Gut nicht allein lassen wollen. Einmal im Jahr hatte seine Frau drei Wochen lang Urlaub machen dürfen, »natürlich« mit den Kindern. Über das, was er in dieser Zeit getrieben hatte, wurde nicht gesprochen.

Jeden Sommer war Sophie also mit ihrem Stiefsohn Detlev, ihrem Sohn Olav und mit mir an die Nordsee gefahren. Eigentlich hatte sie mich immer gut behandelt, obwohl ich merkte, dass auch sie mich nicht für standesgemäß hielt. Dennoch genoss ich die Ferien am Strand von Norderney.

Die lang gestreckte Insel mit den begrünten Dünen und dem feinweißen Sand war damals sehr beliebt als sogenannte Sommerfrische. Wir wohnten immer in derselben Strandpension, und dort schlief ich mit Olav und Detlev in einem Zimmer. Sophie bewohnte ein eigenes Zimmer.

Dadurch ergab es sich, dass ich auch den älteren Detlev öfter nackt sah. Während Olav und ich noch sehr kindlich aussahen, waren Detlevs Schwanz und seine Eier bereits mächtig entwickelt, und sein Schamhaar wucherte dunkel und dicht drum herum. Bereits damals konnte ich mich nicht sattsehen an seiner Männlichkeit.

Olav betrachtete seinen Halbbruder als Freiwild und ärgerte ihn, wo er nur konnte. Ich machte mit, klar. Da Detlev sich dem »kleinen Ungeziefer«, wie er uns oft nannte, weit überlegen fühlte, machte es uns besonderen Spaß, ihn zu piesacken. Detlev wollte gern als erwachsen gelten. Er spielte kaum mit uns. Oft las er am Strand, und manchmal schlief er dabei ein. Dann schlichen wir uns an und buddelten ihn mit heißem Sand zu, bis nur noch sein Kopf herausguckte. Oder wir bauten eine Sandburg und luden Detlev dazu ein, sie zu besichtigen. Irgendwo hatten wir eine Fallgrube angelegt, in die Detlev mit schlafwandlerischer Sicherheit hineinstolperte. Er verfluchte uns dann, während wir ins Meer flohen.

Wir tranken immer viel Wasser, denn es machte Olav und mir großen Spaß, in die Nordsee zu pinkeln. Unter Wasser holten wir unsere Schniepel aus der Badehose und pissten uns gegenseitig an. Wer länger pissen konnte, hatte gewonnen. Wenn weniger Betrieb am Strand war, legten wir uns ins flache Wasser und pinkelten hoch in die Luft. Dabei gewann, wer höher pisste, klar.

Die Königsdisziplin bestand darin, Detlev anzupissen, wenn er nicht damit rechnete, wenn er im Sand eingeschlafen war oder am Wassersaum vor sich hin grübelte. Dann schlichen wir uns beide leise von hinten an wie die besten Sioux-Krieger. Rasch holten wir unsere Schniedel heraus und pissten zusammen los – auf Detlevs Rücken, auf seine Haare, und wenn er sich wutschäumend umdrehte, auf seinen dicken Schwanz in der Badehose. Wir erwischten ihn immer wieder, obwohl er doch längst hätte gewarnt sein müssen. Er tobte dann wütend und hechtete hinter uns her, dabei tropfte unsere Pisse von seinem Körper.

All das war nicht sexuell gemeint, sondern einfach ein schweinischer Riesenspaß. Jedenfalls dachte ich das damals.

Sophie nahm unsere Spielchen nicht zur Kenntnis. Sie saß in einem Strandkorb und schrieb Liebesgedichte – ja, tatsächlich.

Sie stammte aus dem Schwarzwald, war eine zierliche, hübsche, dunkelhaarige Frau mit braunen Augen. Außer einem Jahr Hauswirtschaftsschule hatte sie keine Ausbildung. Ihre vornehme, badische Familie war im Zweiten Weltkrieg völlig verarmt, deshalb war sie froh gewesen, dass der reiche Gustav van Heeren sie geheiratet hatte. Sie mochte die Landwirtschaft nicht, im Gegensatz zu Clara, Gustavs erster Frau, die eine stämmige, resolute Gutsbesitzertochter gewesen war, wie die älteren Mägde erzählten. Clara – schwarzlockig mit blauen Augen, so wie Detlev – war 1949 mit nur neunundzwanzig Jahren gestorben. Kaum hatte man sie unter die Erde gebracht, heiratete Gustav neu, eben Sophie, um seinem und Claras neunjährigem Sohn Detlev eine neue Mutter zu geben. Sophie war zehn Jahre jünger als Clara und dreißig Jahre jünger als Gustav, der alte Knochen. Trotz des oft harten Landlebens wirkte sie immer wie ein junges Mädchen.

Traditionell hatte die Gutsherrin, neben anderen Aufgaben, die Apfelsafterzeugung zu organisieren. Außer der Milchwirtschaft gab es auf dem Gut große Bestände von alten Apfelbäumen. Zur Erntezeit mussten die Mägde die Apfelpresse bedienen und den Saft in Flaschen füllen. Der wurde nach Leer verkauft, genauso wie die Milch, die an die deutsche Filiale der US-amerikanischen Konservenfabrik Libby's in Leer ging. Die berühmten Kondensmilch-Dosen mit der Kuh drauf von Libby's gehörten zu meinen frühesten Kindheitserinnerungen.

Im Gutshaushalt gab es auch viel frische Milch und Sahne aus eigener Produktion – Material für weitere Spielchen von Olav und mir. Oft klauten wir warme Milch direkt vom Melken, zogen uns am Karpfenteich nackt aus, begossen uns gegenseitig damit und leckten sie von der Haut des anderen ab. Im Herbst nahmen wir auch Apfelsaft dafür. Wenn Rieke Sahne für den Sonntagskuchen geschlagen hatte, stibitzten wir etwas davon. Im Wäldchen nahmen wir die Schlagsahne dann in den Mund und prusteten sie dem anderen ins Po-Loch. Das gab eine herrliche, klebrige Sauerei. Olav pinkelte mir danach an den Hintern und »wusch« so alles ab, und ich machte es bei ihm genauso. Danach badeten wir im Teich.

Und all das hatten wir in aller Unschuld gemacht.

Auch wegen dieser Erinnerungen saß ich so gern allein am Karpfenteich. Denn jene himmlischen Zeiten waren 1968 lange vorbei. Die Nordseereisen waren seit Jahren eingestellt worden. Olav ging inzwischen aufs »Gymnasium für Jungen« in Leer, wo er im Frühjahr 1969 das Abitur machen sollte. Die mehr als zwanzig Kilometer nach Leer wurde er täglich von Gustavs Stallmeister mit dem Wagen gebracht. Früher, als wir noch gemeinsam die Grundschule im fünf Kilometer entfernten Hesel besucht hatten, waren wir nebeneinander her mit dem Rad gefahren. Tatsächlich hatte sich viel verändert, seit Olav mit dem Gymnasium und ich mit der Realschule in Hesel begonnen hatten. Die schönen, schweinischen Spiele hatten aufgehört, wir waren einander immer fremder geworden. Und nun, am Abendbrottisch, sah er mich nicht einmal mehr an.

Während ich im Essen stocherte, redete Gustav mit Sophie über den Verkauf einiger Kälber. Das interessierte mich herzlich wenig. Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass jemand mich anstarrte. Vorsichtig schaute ich noch einmal zu Olav. Doch der beachtete mich immer noch nicht. Mein Blick wanderte zu Detlev. Ja, Detlevs schöne, blaue Augen leuchteten zu mir herüber wie noch nie in all den Jahren. Als mein Blick seinem Blick begegnete, guckte er schnell weg.

Etwas begann in mir zu wühlen. Interessierte Detlev sich etwa für mich? Er, Gustavs achtundzwanzigjähriger Stammhalter und Lieblingssohn, zukünftiger Vater einer Schar von Van-Heeren-Kindern? Dieser neue Gedanke machte mich heiß. Bis dahin war Detlev mir als unerreichbarer Frauenverehrer erschienen, der seine nur zehn Jahre ältere Stiefmutter galant behandelte und seine Mitstudentinnen in Bonn bestimmt reihenweise flachgelegt hatte. Die Möglichkeit, dass ausgerechnet er an einem Mann Gefallen finden könnte, verwirrte mich mehr als alles andere bisher. Denn sein Blick hatte mich stark an Bents Blick erinnert, als der zu Eibo gesagt hatte: »Ich will dich ficken!«

Ich ließ den Rest meines Essens stehen, ich bekam keinen Bissen mehr herunter. Nachdem Gustav die Tafel aufgehoben hatte, verdrückte ich mich rasch hinauf in meine Kammer. Als ich gerade meine »Galauniform«, wie ich meinen Anzug im Stillen nannte, aus- und eine einfache Hose angezogen hatte, klopfte jemand leise an meine Tür.

»Ja!«, sagte ich aufgeregt.

Wirklich kam Detlev herein. Den Schlips und das Jackett hatte auch er abgelegt. Ich sah seine starken Bizepse in den weißen Hemdärmeln. Sein Gesicht war so schön, die große, leicht gebogene Nase passte ausgezeichnet zu seiner hohen, klaren Stirn und dem energischen Kinn mit dem dunklen Bartschatten. Seine Wangen wirkten jetzt etwas erhitzt.

»Ich wollte mal mit dir reden, Tiede«, erklärte er leise.

»Worüber?«

Seine Augen schienen zu glitzern – vor Erregung? Oder bildete ich mir doch alles nur ein?

»Nicht hier! Wollen wir einen kleinen Spaziergang machen?«

»Okay!« Ich nahm keine Jacke mit, der Abend war wieder sehr mild.

Wir wanderten im Dunkeln über die Wiesenwege des Gutes und an einem der Fehnkanäle entlang, die es in Ostfriesland massenhaft gibt. Das sind Wassergräben, die bei der Besiedlung vor langer Zeit ausgehoben worden waren, um die großen Moorflächen trockenzulegen.

»Tiede …«, begann Detlev. Dann schwieg er erst mal wieder.

Купите 3 книги одновременно и выберите четвёртую в подарок!

Чтобы воспользоваться акцией, добавьте нужные книги в корзину. Сделать это можно на странице каждой книги, либо в общем списке:

  1. Нажмите на многоточие
    рядом с книгой
  2. Выберите пункт
    «Добавить в корзину»