Blackout

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Blackout
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Ron Müller

Blackout

- Thriller -

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Prolog

Kapitel 1

.

Kapitel 2

..

Kapitel 3

...

Kapitel 4

....

Kapitel 5

.....

Kapitel 6

......

Kapitel 7

.......

Kapitel 8

........

Leseprobe "Zwillingsparadoxon" (Thriller)

Impressum

Prolog

Marie hatte den Punkt hinter sich gelassen, an dem ihr etwas von dem, was er ihr antat, Angst bereitete. Selbst der Schmerz ließ nach. Es war wohl tatsächlich so, dass man sich kurz vor dem Ende mit selbigem arrangierte.

Sie erinnerte sich an ihre Großmutter, die gesagt hatte, dass sich im Krieg kaum jemand um die kümmerte, die laut schrien, sondern immer nur um jene, die allmählich still wurden, weil sie dem Tod nahe kamen.

Wenn Marie den Mann über sich ansah, war es, als ob sie in den Tod blickte. Sie fühlte, dass er ihr nicht mehr viel Zeit ließ.

Benommen mühte sie sich, die Augen offenzuhalten, um noch irgendwie den Grund zu erkennen, warum er da war. Er hatte ihn zwar erwähnt, aber der waren so unbedeutend, dass das nicht die Ursache sein konnte.

Doch warum sprach er dann immer noch davon? Warum schrie er sie an, wieder und wieder?

Auf ihr kniend, begann er das zu Ende zu bringen, was die Wut in ihm zu fordern schien, und beseitigte damit den Rest an Hoffnung.

Es war unbegreiflich, dass sie jetzt über eine Schwelle sollte, über die sie zu gehen noch nicht bereit war? Es sprengte jegliche Vorstellungskraft, dass ein wildfremder Mann in ihr Leben treten und es ihr nehmen konnte, ohne sich zu rechtfertigen.

Sie bewegte die Lippen, doch sie brachte keinen Ton heraus. Marie stöhnte, klammerte sich an ihn.

Begreife endlich, dass ich nicht eher gehe, bis du mir den kranken Gedanken nennst, der dich antreibt. Das ist doch wohl der geringste Respekt, den ich verdient habe.

Aber er verstand sie nicht. Wie auch.

Etwas Stumpfes, Schweres traf ihren Kopf.

Es flimmerte vor den Augen.

Dann wurde es still.

Dann kam die Schwelle.

Danach war nichts.

Kapitel 1

Ein Auge ließ sich öffnen, das Zweite entschied sich dagegen. Dessen Lid behielt noch einen Moment das Nichts, aus dem Mael erwachte.

Blinzelnd bemühte er sich um Orientierung und bekam eine ungefähre Vorstellung, wo er sich befand. Allerdings fehlte ihm jegliche Erklärung, wie er dort hingekommen war. In seinem Gedächtnis gab es weder die letzte Nacht, noch den vorangegangenen Tag. Schlimmer. Es bestand, was die Vergangenheit anbelangte, aus vollständiger Leere.

Um ihn herum überstanden nur wenige Sonnenstrahlen den diesigen Morgen. Sie bemühten sich nicht, Maels Kleidung zu trocknen, in die der Tau hineingekrochen war. Stattdessen spiegelten sie sich auf dem Wasser, das an ihm vorbeizog. Zweifelsohne kämen die warmen Tage erst im nächsten Jahr wieder. Auf dem Deich ließ bereits die Masse an Touristen auf sich warten, die von April bis September das Stadtbild belebten. Selbst die Eichen hatten sich mit dem Herbst abgefunden und wehrten sich kaum noch gegen zahlreiche Krähen, die ebendiesen schimpfend Willkommen hießen.

Ein Mädchen hatte den Mann am Flussufer entdeckt und nicht mehr aus den Augen gelassen. Das verkrustete Blut auf seiner Schläfe bestand beinahe aus dem gleichen Farbton, wie das an den Händen - wie sie fand.

»Helena, komm da sofort weg!«

Die Kleine protestierte. »Aber ich hab ihn zuerst gesehen.«

»Hast du 'nen Knall?!«

Der Mann stöhnte auf, als die Schmerzen, die ihn aus dem Schlaf gedrängt hatte, den Körper vollends einnahmen.

»Maaamaahhh!«, kreische die Sechsjährige erschrocken und gehorchte schlagartig.

In Maels Kopf drückte der Puls gegen die Innenseiten des Schädels. Mühsam erhöhte das Hirn seine Leistungsfähigkeit und verarbeitete das verschwommene Bild der Kleinen, die auf ihre Mutter zulief.

Er stützte sich auf.

Langsam erhob sich eine drahtig wirkende Erscheinung von einem Meter fünfundsiebzig. Anfangs noch zittrig auf den Beinen hinkte er zum Ufer. Ein Knöchel hatte Schwellungen, doch das interessierte ihn zu diesem Zeitpunkt nicht. Mael blickte ins Wasser.

Nichts zu sehen.

Egal wie sehr er sich seinem Spiegelbild näherte, es blieb zu verschwommen, um mehr, als das Blut an seiner Stirn zu erkennen. Einige Handvoll Wasser entfernten das angetrocknete Rot, jedoch nicht seine Ratlosigkeit.

Sich die Finger an der Jacke abtrocknend, versuchte er seinem Geist auf die Sprünge zu helfen. Aber er kam nicht gegen das haselnussgroße Loch an, welches sich an der Stelle befand, wo sein Kurzzeitgedächtnis sein sollte.

»So eine verdammte Scheiße!« Vor sich hin fluchend, humpelte er deichaufwärts und steckte wütend die Hände in die Taschen.

Die rechte passte nicht ganz hinein.

Er zog das Störende heraus, befreite es von der Geldklammer und zählte ein knappes Dutzend Hunderterscheine.

»Wenigstens etwas.«

Erst jetzt sah Mael die Einsatzwagen auf der Straße hinter dem Deich und die Polizisten, die den Innenraum jedes Fahrzeugs kontrollierten, welches den Bereich verlassen wollte.

*

»Wissen Sie, wer das ist?«

Ein Beamter hielt Mael ein Smartphone mit einem Foto vors Gesicht. Offenbar in einer Wohnung aufgenommen. Es hing neben anderen in einem kitschigen Rahmen an der Wand und wirkte, wie ein Schnappschuss, den die darauf Abgebildete selbst geschossen hatte.

Unauffällig ließ er das Geld in der Jacke verschwinden.

»Ja.«

Überrascht von seiner spontanen Antwort kramte Mael das Wenige zusammen, dass er über sie wusste.

»Kennen Sie Marie Horák näher?«

»Weiß nicht. Glaub nicht. Sie wohnt da drüben, ist immer mit 'nem schwarzen Hollandrad unterwegs.«

»Wann haben Sie sie das letzte Mal gesehen?«

»Schon etwas her.«

»Noch was?«

Mael schüttelte den Kopf. »Was ist mit ihr passiert?«

»Wir suchen sie. Mehr kann ich nicht sagen.«

*

So beschissen muss sich Demenz anfühlen, dachte Mael und stocherte mittags mit einem Pommes in der Majonäse. Dieses immer Suchende, ohne zu wissen, ob man das, was man vermisst, nicht womöglich schon vor sich hat. Ich könnte jetzt direkt vor meiner Wohnung stehen und würde sie wahrscheinlich nicht erkennen.

Er war nicht hungrig, dafür herrschte in seinem Kopf zu großes Chaos. Aber das hörbare Knurren des Bauches ließ ihm keine andere Wahl, als seinen Magen zu beschäftigen.

»Haben Sie ein Bier für mich?«

Eine überflüssige Frage – in jeder Pommesbude gab es Alkohol.

Es muss doch rauszukriegen sein, wie ich heiße, oder zumindest wo ich wohne, regte er sich auf, nachdem er kurz zuvor seine Taschen entleert hatte und kein Stück schlauer geworden war.

Für die anderen Anwesenden mochte er sonderbar wirken, das konnte auch die Bestellung des Bieres nicht heilen. Die, die in diesem Stehimbiss den Umsatz brachten, hatten selbst an den Vormittagen Zeit und in der Regel ein rotfleckiges Gesicht.

Mael wirkte fehl am Platz, doch er hatte nicht den Hauch einer Ahnung, wie weit er sich über die bemitleidenswerten Gestalten dieses Ortes stellen durfte. Wer sagte ihm, dass er etwas Besseres war.

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