Platt is wat - Plattdeutsch hat Bedeutung

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Twer un lang

Miene Klampfe un ik, hör an un kiek’

for mik un for dik make ik Musik.

Ik singe lang un danze un hucke wiet,

wenn’t de Lüe gefallt, mik is dat gliek.

Platt in de Ugen, up de Tunge, in dien Ohr,

de Lüe varstaht sik, lang’ is dat klor un wohr:

Mit Plattdütsch kannst un deist dü veel mehr beleeben.

Leiwe Lüe, wat kann et beteret geben?

Ik riete, kloppe, kralle, wie et geiht,

un wenn uk de Düwel sien Füer sleit.

In’n Freuhjohr is’t greun, in’n Sömmer is’t heit,

de Harst mit’n Nebbel, in’n Winter wer weit?

Musik, an alle Lüe häbbe ik edacht,

ik speele un speele, von’n Dag bet in de Nacht.

Mien Gekriesche trecket dor Holt un ober dat Feld

al Underlat, ach, wie wiet is doch düsse Welt?

Refrain:

Twer un lang kieke ik ober dat platte Land,

un höre Platt, is oberall bekannt.

Dat is de Muddersprake, de alle varbindt,

Mannslüe un Früen un jedet Kind.

Ik leiwe Platt.

Rock de Roggenmeum’

(Idee von Tilman Thiemig)

Refrain: Rock de Roggenmeum’ –

ach, wat sünd de Feller scheun!

Sömmernacht –

et weiht de Wind –

de Blaumen ruket –

bin weer Kind.

Ik bin mit jüch

nienich alleene.

Wi maket Swung,

rocket de Heie.

Refrain: Rock de Roggenmeum’ –

ach, wat sünd de Feller scheun!

Wi fänget Maande

in’n knastigen Boom

un ernt de Sterne

for üsen Droom.

Ik bin mit jüch

nienich alleene.

Wi maket Swung,

rocket de Heie.

Refrain: Rock de Roggenmeum’ –

ach, wat sünd de Feller scheun!

Sömmernacht,

dat Füer brennt –

Bang’ word tau Asche,

dat Späuken rennt.

Feuhl’ dienen Kiek’,

mien Harte bubbert.

De Tied steiht –

up Wulken drusseln.

Refrain: Rock de Roggenmeum’ –

ach, wat sünd de Feller scheun!

De Nacht, da mößt ik drömmen

(Idee von Tilman Thiemig)

Refrain: De Nacht, da mösst ik drömmen,

en sworen Droom von dik.

Wat mag de Droom bedüen?

Ach Leifste, leiwst dü mik?

Dien Kopp, dien Hoor, dien Kiek,

dat seute Weih, taurügg’ well ik,

ik lüer, ik frag’, ik weit,

swewe huch, Bammel un Glück’.

Kult un heit,

Schien un Wohrhaftigkeit.

Refrain: De Nacht, da mösst ik drömmen,

en sworen Droom von dik.

Wat mag de Droom bedüen?

Ach Leifste, leiwst dü mik?

Dien Stahn, dien Gahn, dien Weg,

wenn dü wutt, wärr’ ik tau dik leif,

still bie Storm, seggst nist.

Wetterlüchten, de Sterne seihn.

Blitz un Ies,

et weiht mik sau dahen.

Refrain: De Nacht, da mösst ik drömmen,

en sworen Droom von dik.

Wat mag de Droom bedüen?

Ach Leifste, leiwst dü mik?

Wi sünd da – sünd hier

(Idee von Tilman Thiemig)

Refrain: Wi sünd da – sünd hier.

Ik güng in’n düstern Holte

sau gruhlich – Schritt for Schritt,

da reip et dor de Böme:

Kumm mit, kumm mit, kumm mit.

An mienen leiwen Seuten

härr’ juste ik edacht,

mik word et vor de Ugen

noch düstrer as de Nacht.

Refrain: Wi sünd da – sünd hier.

Et was ne scheune Fieer,

ik wolle leiwer gahn,

dü meinest noch, dü leiwst mik

un wutt mik weer seihn.

Ji staht noch gaut tauhope,

et flüt ne Masse Sprit,

ji glöft, ji könnet fleigen,

kumm mit, kumm mit, kumm mit.

Refrain: Wi sünd da – sünd hier.

Seuk’ ik uk alltied wieer,

ach Leiwster, täube nich,

de Nacht, mal hell, mal düster,

Schatten, Wulken, Licht.

Wi gaht in’n düstern Holte,

sau gruhlich – Schritt for Schritt,

da reip et dor de Böme:

Kumm mit, kumm mit, kumm mit.

Wu we willen, dat schud

(Idee von Tilman Thiemig)

Refrain: Wu we willen dat schud,

slogen rum up.

Üse Leben ward – mehr un mehr düer,

sünd nich mehr slapp un brennet wie Füer.

Wie krieget wi’t heit, gift et en morgen?

Wi dreiht lüttschig dor, hätt bluß noch Sorgen.

Wi maket veel Krach. Ji lebet boben –

nich ewig un mehr. Wi häbbet Sorgen.

Schall dat noch lange gahn?

Nü mott de Taukunft ran!

Refrain: Wu we willen dat schud,

slogen rum up.

Da boben sünd ji, wüllt üsch varklappen.

Wi sünd al vor Brast bluß noch an’n Jappen.

Et is üse Tied, dat möt ji begriepen:

denn ohne üsch, geiht et nich wieer!

Upruhr, Rewwelutschon – wi sünd de Arben.

Dat Ule is üt, is bluß Vardarben.

Schall dat noch lange gahn?

Nü mott de Taukunft ran!

Refrain: Wu we willen dat schud,

slogen rum up.

Wi sünd wi

(Idee von Tilman Thiemig)

Rap:

Schitt-egal, wo dü herkummst,

wi sünd hier!

Refrain:

Wi sünd wi.

Dü mit mik. (Weil wi’t feuhlet.)

Wi lebet hier:

„Sturmfest und erdverwachsen!“

Wi sünd wi.

Merk’t in dik. (Lat üsch danzen.)

Wi fieert hier,

sünd: „Sturmfest und erdverwachsen!“

Strophe:

Düere Tied maket Piek un Nied.

Nimm et nich hen.

In de Welt – sau veel nich docht,

leeft Ungemach. (Weil wi’t feuhlet.)

Strophe:

Keiner gönnt den Andern wat,

denkt bluß an sik.

Wenn wi tauhope gahet,

kriegt üsch dat nich.

(Weil wi’t könnet. / Weil wi’t merket.)

Refrain:

Wi sünd wi.

Dü mit mik. (Weil wi’t feuhlet.)

Wi lebet hier:

„Sturmfest und erdverwachsen!“

Wi sünd wi.

Merk’t in dik. (Lat üsch danzen.)

Wi fieert hier,

sünd: „Sturmfest und erdverwachsen!“

Rap:

Schitt-egal, wo dü herkummst,

wi sünd hier!

Strophe:

Makt jüe Harten up.

Gaht mit üsch midde.

Tauhope sünd wi stark.

Wi könnet allens mestern.

Brönswiek, miene leiwe Stadt

(Idee von Tilman Thiemig)

Refrain: Oh Brönswiek, miene leiwe Stadt,

wo Mudder mik geboren hat.

Lat mik nich gahn! Wat mik hier hult,

dien Blinkfüer, is uk mal kult.

Dü hulst mik wisse, bist mannichmal smuck.

Was ofte henne, nah de wiee Welt.

Gah’ mienen Striepen. Denke veel an dik,

bie den Kräuger – et is woll wohr –

un mehrstens is dat Febaboar.

Refrain: Oh Brönswiek, miene leiwe Stadt,

wo Mudder mik geboren hat.

Lat mik nich gahn! Wat mik hier hult,

dien Blinkfüer, is uk mal kult.

Ik denke an dik, wenn’t mal Sömmer is,

un hucke mal swupp in de wiee Welt:

Von den Bohlweg af is Berlin nich wiet.

Dat Licht de Nacht lücht dor dien Hoor –

un mehrstens is dat Febaboar.

Refrain: Oh Brönswiek, miene leiwe Stadt,

wo Mudder mik geboren hat.

Lat mik nich gahn! Wat mik hier hult,

dien Blinkfüer, is uk mal kult.

Wi häbbet üsch doch al sau veel vardan,

ebremset ofte, wenn de Löwe brüllt

un Gölfe hület. Wat denne man is?

Un wat uk was, dü bist up’t Spor

un mehrstens is dat Febaboar.

Uplop – wat we willen dat schud

(Idee von Tilman Thiemig und Meike Koester zu einem mittelalterliches Geschehen)

1. Strophe:

Ik gah dor Brönswiek,

hüte word an’n Hagenmarkt [Hagenmarcht]

einer hingericht’, der

offen für uns sprach.

Wie kann et wesen:

Eyner hat, de anner nich!

Dat, wat we wüllt,

dat well de Rat noch lange nich.

1. Bridge:

Wir wollen die Revolte.

Doch wir haben Angst vor Krieg [Kriech].

Dat is eyn grutet Wruch [Wruck].

Nym man hen un swyg [swiech].

Lasst uns zusammenhalten,

dann sind wir alle dran.

Lasst uns mit Bannern lopen,

auf den’ man lesen kann:

Refrain: UPLOP – WAT WE WILLEN DAT SCHUD

UPLOP – WAT WE WILLEN DAT SCHUD

2. Strophe:

Ich fahre heut’ durch Braunschweig.

In der Straßenbahn

denk ich darüber nach,

 

was aus mir werden kann:

FSJ*, zur Uni

oder eine Lehre?

Vielleicht fahr’ ich auch erst mal

über alle Meere?

2. Bridge:

So viele Möglichkeiten,

schwer zu überseh’n.

Üsch staht de Dören open,

durch welche soll ich geh’n?

Is et de rechte Brügge?

Komm ich dann noch zurück

Ik well mik einfach trüen,

dann finde ich mein Glück.

Refrain: UPLOP – WAT WE WILLEN DAT SCHUD

UPLOP – DOCH WAT SCHUD WE WILLEN

Rap:

Früher ist das anders gewesen,

kannste alles bei Bote nachlesen.

In Brönswiek, siene leiwe Stadt,

schrieb er was es für Schichten gab.

Die Beckenwerker waren voller Tat,

wollten etwas mehr Power im Rat.

Sie mussten sich ihre Möglichkeiten,

unter Einsatz des Lebens erstreiten.

* FJS = Freiwilliges Soziales Jahr

– 2 –

Dorp-Geschichten – üt de öldere un üt de nieere Tied, in ostfälischet Plattdütsch

Dorf-Geschichten – aus älterer und neuerer Zeit, in ostfälischem Plattdeutsch

Dat grute Dütschland

Felledirks Heinrich härre efrieet. Siene Früe hat Hermine eheiten, de häbbe ik ja noch güt ekennt. Un Hermine, ja, de härre öhre Mudder – Meiers Mudder üt den Dämmen – as Hochtiedsgüt midde ekreegen. Ja, un Meiers Mudder härre alle Tied wat tä maken un tä dän – bullwarken is hier woll de richtige Ütdruck dafor. Un bie alle düsse Makeriee in den Hüse un up den Felle gaf et nich veel wat anderet, as sönndags nah de Kerke tä gahn.

Ja, aber wie et sik sä tädrägt. – Dat is an den Enne von de neggenteihn-hunnert-un-drittiger Johre ewesen, da häbbet se Meiers Mudder in en Auto rinesett un sünd ütefäuhert. De Fohrt güng von Wendzelle von den Graen Howwe lus, dor den Dämmen, ober den Streng un an de Kerke vorbie. Denne snartschen se den Huhen Hoff lang, vorbie an de Wenneborgsche Swieneweih, al weer ober den Streng un denne, en bettschen wieer, nah de linken Siete, nah Harße afebögt. Meiere Mudder keek un keek un wundere sik ein ober dat andere Mal ober dat, wat se allens tä seihn kreeg. – An de Harßsche Kerke noch vorbie un denne den Richteweg nah Wense lang. Un alldo se denne dor den Schüerpähle keimen, dat is man sä drei, veier Kilometers von tä Hüs wegge, da könne sik Meiers Mudder nich mehr hulen. Denn se was in öhren ganzen Leben noch nich sä wiet in de Weltgeschichte rumme ekumen. Meiers Mudder släuch sik in de Hänne un prahle lus: „Häbbe ik denn dat edacht, dat Dütschland sä grut is!“

An de Kerkendör

Direktemang vor de Wenneborgschen Kerkendör stahet twei Rusenbüsche. De seiht ganz besonners üt, besonners wenn se blämet. Aber worumme düsse Rusenbüsche da sünd, un wecke Bewandtnis se häbbet, dat weit ik nich.

Woans, in en anderen Dorpe, häbbet se uk säne Rusenbüsche an de Kerkendör stahn un davon well ik jüch lüttschig wat vartellen. Wat sik in jennen Dorpe vor veelen Johren täedragt hat, güng sä:

Hochtied was, ne grute Hochtied, de Sönne schiene un de Mannslüe, jeder in sienen Braenrock, wischen sik den Sweet üt den Gesichte. Un de Früenslüe un de Kinner, alle härren niee Klidasche anetrecket.

Un de Bräddigam un de Brüt, ach wie seute was dat antäkieken. – Aber da, as dat Brütpoor dor de Kerkendör güng, da varfüng sik de Sleier doch in de Rusen un – de Brüt stund mit den bluten Koppe da! Was düt en Teiken von den Herrn? Schölle düsse Brüt, wo dat Kleed al ganz prall ober den Büke sat, schölle düsse Brüt nich mehr mit Sleier un Myrrhenkranz in de Kerke gahn? De Lüe häbbet noch lange von düsse Hochtied eköert un oberhaupt, as nah fief Munaten en ütedragten Jungen von neggen Pund Gewicht tä krieschen anfüng.

De Paster un en Hase

Freuher härren de Pasters uk al in mehre Dörper tä preddigen un datä mössten se ja da uk henkumen, de mehrsten Male tä Fäte. Un wat sik dabie mal woans täedragt hat, dat härre freuher uk hier bie üsch angahn können. – Man mott sik dat bluß mal rindenken: De Wenneborgsche Paster up den Wege nah Harße.

Hei geiht den Eikenweg nah den Wohrsbarge tä, noch en lüttschig bettschen wieer, un denne bögt hei rechter Hand af un nimmt den Richteweg nah Harße hen. En Stücke von düssen Richteweg is hüte umme epleugt, un den Stieg ober den Streng gift et uk nich mehr. Villichte word düsse Weg ja mal weer richtig aneleggt. –

Na, nü aber wieer, wie et dumals den Paster da woans egahn is: De Paster sinniert ober de Preddigt nah un hult dat dicke Bibelbäk sä in de Hand, as – mit einen Male – en Hase up den Weg hucket. De Paster varjagt sik dulle, lätt dat Bibelbäk fallen un dript damidde – den Hasen. Up den Wege tärügge nimmt de Paster den Hasen midde un balle is de in en Braenpott varswunnen.

Aber, en nieensteeschen Nahber hat den Paster mit den Hasen eseihn un klappet ne bie Gerichte an. Aber de Amtsrichters wärren freuher doch noch beter täpasse. Un dat Urteil was denne uk sä üt den Leben egreppen un höre sik sä an: „Wat de Paster mit den Bibelbäke dript, dat dört hei behulen!“

Dunner

Butten trecket et sik tä, et word düster un de Wind maket sik up. Et rackelt an de Finsters un de Dören un an den Dake klappert wat. De Böme böget sik. – Un da, et dunnert. Rrrumms, rrrumms geiht et man sä. Mienichen word et al ganz swor up öhren Harten. Un Heinrich is nich da, hei kruckelt da wat up den Bodden rumme. Mienichen lupt hen un her un räpt in öhre höchste Not: „Heinrich, Heinrich kumm erunder, et dunnert!“ – Un Heinrich lätt sik Tied un antwort denne ganz sachte: „Ja, Mienichen, dat maket nist, dat kann ik hier boben uk höern!“

Lieke meten

Wo Licht is, is uk Düsternis – wo Lustiget is, is uk Trüriget. De Doenfrüe is mal weer underwegens, se geiht nah den Discher. As Bienamen härre de „Burri-Backi“ ekreegen. Wat dat bedüen schölle weit ik nich, jedenfalls is et woll en anseihnlichen Minsche ewesen, hei härre uk en Snurrbort wie Kaiser Willem.

De Doenfrüe kummt un seggt, dat de ule Zassenfrass – wat et freuher doch for Bienöme egeben hat – dat de ule Zassenfrass bien Starben tä Doe ekumen is un nü en Sarg brüket.

„Täuf en Ugenblick“, seggt hei tä de Doenfrüe, „wo is denn mien Tollstock? – Ik kume glieks midde. Wenn ik den Sarg maken schall, mott ik ja erst de Lieke meten.“

Wat is dat?

(Al vor lange Tied von öldere Lüe efragt.)

De et maket, de well et nich.

De et kofft, de brüket et nich.

De et grägt, de behult et nich.

De et hat, de weit et nich.

(Sarg)

Bossen Edeward

Düt was kein eborenen Wendzellschen, hei stamme üt Brönswiek un was Dakdecker. Von öhne word noch veel vartellt, aber en fründlichen Minsche is hei woll nich alle Tieden ewesen. Hei was woll af un an mal en bettschen groff – un dat wusste hei woll uk sülmst. Sä häbbet de Lüe denn uk eseggt: „Pass up, wenn dü mal dut geihst, wat schall denn denne weern?“ – Un Edeward antwore jedet Mal: „Denne könnt se mik in ne Herrigtunne dän un nah den Kerkhowwe trüllen.“

Un wie et sik sä dript, Edeward starft un schall as erster up den nieen Kerkhowwe bieesett weern. De Doenfrüe könne keine Drägers finnen. Se wusste sik aber tä helpen un leip nah den Vorsteher. De fackele nich lange, kreeg en grutet Blatt Popier her un schreef up: „For de nächste Beerdigunge weerd as Drägers inedeilt (erstens, tweitens, drittens, veiertens, fofftens un sesstens).“ – Un de Nöme stünnen up den Popier, Stempel noch un underschreben, fertig. Wer beerdigt weern schölle, stund da nich bie, dat wussten de inedeilten Drägers uk sä. An den Beerdigungsdag wärren de Drägers alle tä de passige Tied da. –

En poor Beleefnisse üt Edeward sienen Leben kumet hier nü an de Rehe. Et sünd:

An den Bahnhowwe

Erst is dat Holt an de Rehe

Slühkartuffeln un Herrig

Dat Schinken-Eten

De Glas-Telders

De Füerwehr-Varsammlunge

An den Bahnhowwe

Bossen Edeward wohne mit siene Früe Berta ganz dichte bie den Wendzellschen Bahnhowwe, in den lesten Hüse an den Wege, wo se dumals „Nickelnkulk“ tä eseggt häbbet. Stratennöme gaf et dumals noch nich. Düsse Weg was wiet von den Dorpe wegge, was nich eplastert un ofte stund Water in de Löcker da up den Wege, Stratenlicht was da uk nich. Dorumme meinen de Lüe woll, dat da bie Nachte de Engels üt de Waterlöcker keimen – un sä was et tä düssen ulen dütschen Namen „Nickelnkulk“ ekumen. – In de neggenteihn-hunnert-un-twintiger Johre un noch et bettschen danah sünd de ersten Hüser da ebüet. Dat Geld tän Büen recke uk dumals al nich hen un nich her, wecke härren sik denne en bettschen Geld bie einen elehnt, de Julius heiten däe. Dorumme könne et ja uk „Juliusstrate“ heiten, meinen andere. –

Dat was bluß dat vorweg Vartellte, et geiht ja umme düt:

Einen Dag keim Edeward weer mit den Züge von de Stadt, da is Brönswiek midde emeint, de Sönne keek sä in dat Kupee-Finster un von de Arbeit was hei sä madderig. Hei sleip in un kreeg de Ugen erst weer up, as de Zug von den Wendzellschen Bahnhowwe al weer affäuhere. Da rat Edeward dat Kupee-Finster up un bölke rüt: „Berta, ritt de Kartuffeln von den Füer, ik snartsche vorbie!“

Erst is dat Holt an de Rehe

Et was Wintertied. Edeward was up den Howwe tägange un make Brennholt tärechte. En Deil härre hei al mit de Sage in passige Ennen tärecht esnetten un en Deil härre hei uk al tä Splittern eklöft. Ja, ja, Brennholt warmt tweimal. Ein Mal bie den Tärechtemaken un einmal bie den Varbrennen.

Un da kummt da sä en Mannsminsche mit ne Tasche, räpt al von wieen „Güen Dag“ un will wat von Edeward. Edeward schall woll wat köpen oder bestellen. Edeward lätt sik wieer nich stöern un seggt: „Erst is dat Holt an de Rehe.“

De Mannsminsche denkt, dat hei woll en güet Geschäfte maken kann, wenn man erst dat Holt tärechte is. Edeward is mit de Sage in Gange. Da nimmt de Mannsminsche de Äxe un hacket un klöft. Un kiek an, et düert bluß ne lüttsche Stunne un se könnt dat Geschirre an de Siete packen.

Nü well de Mannsminsche, wo hei doch sä dulle ehulpen hat, tä dat Geschäftliche kumen. Aber Edeward well gor nist köpen. Nü fängt de Mannsminsche an tä grummeln. „Sei häbbet doch eseggt, dat se mik wat ...“ – „Nee, nee“, blustert Edeward, „ik häbbe bluß eseggt: Erst is dat Holt an de Rehe. Wieer nist. Köpen un bestellen well ik nist. Wat ik brüke, dat häbbe ik un wat ik nich häbbe, dat brüke ik nich.“ De Mannsminsche härre sä dulle wat edan un nü mösste hei „ohne wat“ weer sä von af.

Slühkartuffeln un Herrig

Einmal keim Bossen Edeward midden in de Nacht nah Hüs un härre bannigen Smacht. Hei blustere in de Kamer un rackele siene Berta huch: „Berta, ik well wat eten. Ik häbbe Smacht.“

Un Berta steiht up, maket Füer un sett en Pott vull Slühkartuffeln up. Berta halt üt de Spiesekamer noch den Herrig, den et den andern Dag geben schölle, un Berta stellt en Telder up den Disch un leggt ne Gabel dabie.

Underdeme sünd de Kartuffeln al weik. Berta trüllt de Kartuffeln up den Disch un trecket de Slühe af. Un Edeward it un it: Kartuffeln un Herrig – Herrig un Kartuffeln – Kartuffeln un Stippe. –

Un mit einen Mal is allens alle. De Herrignapp is leddig, de Kartuffeln sünd varswunnen.

Sess-un-drittig Kartuffeln sünd et ewesen, un datä de Herrig un de Stippe. Un nü härre Edeward den Bük sä vull un könne küme noch jappen. Da reip hei denne: „Berta, nü tramp mik!“

Dat Schinken-Eten

Dat wat sik hier mal täedragt hat, word uk von andern Dörpern vartellt. Et is woll öfter vor ekumen. Un dat güng sä:

Edeward arbeie in de Stadt as Dakdecker. Un bien freuhstücken un uk et middags keeken de andern Dakdeckers un de Timmerlüe un de Mürkers scheel, wenn Edeward sien Stückedäk open make. En Enne Wost un en poor Schieben Swartbrut wickele hei üt. Dat was wat richtiget!

Hei pelle de Wost ober den Dümen un schof Wost un Brut twischen de Tähne. Edeward leit et sik smecken. Dat was wat anderet as de dröge Käse, den de Stadtjappers mehrstens middebrochten.

 

Den einen Dag aber, et was küme tä glöben, da packe Edeward doch en Stücke Schinken üt. De andern Lüe können sik dat ganz niepe ankieken un all un jeden von de Lüe leip dat blanke Water in den Munne tähupe un twischen de Tähne dor. Et was nich tän ankieken, säwat härren se alle noch nich beleeft. –

Edeward see: „Ji könnt mik en Sönndag alle tän Schinken-Eten beseuken.“ Un sä güng et an. Den Sönndagmorgen kumet se alle mit en Züge von Brönswiek nah Wendzelle. Edeward siene Früe stellt Telder up den Disch un leggt en grutet Swartbrut dabie. Edeward geiht up de Rokböhne, halt den Schinken un leggt ne uk up den Disch. Denne sett hei sik hen, kriegt sien Taschenmest rüt un fängt an tä eten. „Krieget jüch man wat her“, seggt hei mit vullen Munne. –

„Ja, krieget wi denn kein Mest?“, fraget nü de andern. Da antwort Edeward ganz dütlich: „Wenn en arbeien well, mott en sik dat Handwarksgeschirre middebringen – un wenn en wat eten will, dat Mest. Denn wer kein Mest hat, de hat uk keinen Mund!“

De Stadtjappers mössten sä weer von af, alleene von den Swartbrut härren se sik wat afebroken. Von den Schinken härren se bluß den Stiem in öhre Näsen.

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