Akupressur für die Seele

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Regel 2: Sich nicht in etwas hineinsteigern

Was machen wir aber mit den Dingen, an die wir uns in fünf Jahren noch erinnern werden? – Hier greift die zweite Regel: Steigern Sie sich nicht zu sehr hinein! Die Erfahrung zeigt nämlich ganz klar, dass sich ein Problem nicht lösen lässt, wenn man sich allzu sehr darauf konzentriert.

Das wohl bekannteste Beispiel dafür ist das junge Paar mit Kinderwunsch, bei dem der Wunsch zur fixen Idee wird. Alle Gynäkologen im Land werden konsultiert, aber kein Kind kündigt sich an. Bei jeder Regelblutung durchlebt die arme Frau dieselbe Enttäuschung, spielt sich dasselbe Drama ab. Nach fünfzehn Jahren beschließt das Paar, ein Kind zu adoptieren – und zwei Monate später ist die Dame schwanger …

Dann gibt es da noch die jungen Mädchen und all die Frauen, die unbedingt abnehmen wollen. Sie essen fast nichts mehr, stellen sich aber mindestens viermal täglich auf die Waage und – verlieren kein einziges Gramm. Dann kommt der nächste Sommer, man fährt mit der Familie in Urlaub, entspannt sich, weil die ganze Disziplin ja doch nichts gebracht hat – Milchshakes, Eisbecher, Kuchen, alles ist wieder erlaubt. Auf dem Heimweg meldet sich dann das schlechte Gewissen: Was wird die Waage wohl zu vermelden haben? Und dann die Überraschung: Sie zeigt weniger Gewicht an. Unbegreiflich! Und doch ist es ganz einfach: Im Urlaub hat man sein Gewicht völlig vergessen …

Es genügt ja sogar schon, sich abends zu fragen, ob man wohl gut schlafen wird, um anschließend eine schlaflose Nacht zu verbringen. Und wem von uns ist es noch nicht passiert, dass er als Schüler bei einem Geschichtstest fast verzweifelt ist, weil ihm der Name dieses Generals einfach nicht einfallen wollte – aber sofort nach Verlassen des Klassenzimmers, nachdem der Test geschrieben war, da fiel uns der Name wieder ein!

Fachleute raten deshalb dazu, in einer wichtigen Prüfung keine Zeit mit den Fragen zu verschwenden, die man nicht sofort beantworten kann, sondern zur nächsten Frage überzugehen; zuletzt sollte man dann noch einmal zu dem zurückgehen, was man zunächst nicht lösen konnte, denn nur so hat man eine Chance, doch noch auf die Lösung zu kommen.

Ist es Ihnen nicht auch schon passiert, dass Sie einen Freund getroffen haben, der Ihnen davon berichtete, dass ihm etwas Unglaubliches passiert sei, etwas, mit dem er nicht mehr gerechnet habe … Und es ist ja tatsächlich paradox: Eben weil Ihr Freund nicht mehr damit gerechnet hat, weil er aufgehört hat, daran zu denken, ist das Unerwartete doch noch eingetreten.

Hier muss man Folgendes verstehen: Konzentrieren wir uns stark auf ein bestimmtes Thema oder Problem, so nimmt unser Denken daran den ganzen Raum ein und hindert den Rest des Gehirns daran, sich auszudrücken. Keine Erinnerung, keine Intuition, keine Information aus dem Unterbewusstsein stellt sich ein, aus diesem Unbewussten, also aus all den Gehirnbereichen, von denen wir bis jetzt noch nicht einmal genau wissen, wie sie funktionieren. Alles andere ist blockiert, weil unser Denken den gesamten Raum für sich beansprucht.

Hat man sich angesichts eines Problems entschieden, dass man sich in fünf Jahren wohl nicht mehr daran erinnern wird, so relativiert man es, es verliert an Brisanz und Dringlichkeit. Wird man sich hingegen in fünf Jahren noch daran erinnern, handelt es sich also um ein ernstes oder gar schwerwiegendes Problem, so sollte man sich auf keinen Fall darauf fixieren. Wird einem nach einer bestimmten Zeit klar, dass man bei der Suche nach einer Lösung nicht mehr weiterkommt, sondern „sich im Kreis dreht“, so sollte man den Mut und den Willen haben, die Sache für ein paar Stunden oder einige Tage (je nach Wichtigkeit) loszulassen, liegen zu lassen und – ganz wichtig – höchstens hin und wieder am Rande daran zu denken, auf keinen Fall jedoch andauernd.

Ich selbst mache abends vor dem Einschlafen meinen Kopf immer leer; häufig schickt mir dann meine Intuition eine Lösung, etwa in Form eines Geistesblitzes direkt nach dem Erwachen; oder mein Unterbewusstsein schickt mir eine Nachricht in Form eines Traums, den ich dann entschlüsseln muss. Verbringe ich hingegen eine schlaflose Nacht, so kann ich sicher sein, dass ich keine Lösung finde. Deshalb sagt der Volksmund, dass man „erst mal eine Nacht darüber schlafen sollte“!

Regel 2

Die zweite Regel, die man nicht vergessen sollte, lautet also mit anderen Worten: „Ich vermeide es um jeden Preis, mich auf ein Problem zu fixieren, sei es auch noch so ernst.“

Des Weiteren sollte man auf jeden Fall vermeiden, über eine unglückliche Erfahrung, die nicht mehr zu ändern ist, immer wieder zu grübeln: Das bringt nichts als Verbitterung … und Erschöpfung.

Regel 3: Verantwortung übernehmen, aber sich nicht Schuld unterschieben lassen

Das Problem mit der Schuld ist, dass wir als Kinder darauf konditioniert wurden: Unser ganzes Universum, unser gesamtes Bildungssystem basiert auf „Schuld“ und „Fehlern“. Alles wurde so konzipiert, dass wir die beiden Begriffe „Verantwortung“ und „Schuld“ verwechseln. Dabei geht es ausschließlich um Macht, denn der Besitz der Macht hat den Machthabern durch die gesamte Geschichte hindurch die Fügsamkeit der Massen gesichert.

Sind wir geistig auf unsere Verantwortlichkeit ausgerichtet und darauf, Verantwortung zu übernehmen, so befinden wir uns im Einklang mit einer positiven Energie. Geht es jedoch um das Thema Schuld, so erhalten wir eine negative energetische „Ladung“.

Erinnern Sie sich doch einmal an ihre Schulzeit: Sie vergaßen im Diktat das „h“ in „Weihnachten“ – und was markierte die Lehrerin am Heftrand? Fehler! Wir hatten „gefehlt“ und meist waren wir uns unserer „Schuld“ auch bewusst, denn wenn wir unseren Eltern die schlechte Note „beichteten“, fühlten wir uns „schuldbewusst“. Und jetzt frage ich Sie: Wollten Sie Ihrer Lehrerin oder gar Ihren Eltern schaden? Nein, natürlich nicht. Also handelt es sich hier nicht um einen Fehler im Sinne von Schuld, sondern einfach nur um „Versuch und Irrtum“! Von diesem Tag an jedoch vermischten sich in Ihrem Kopf die Begriffe „Fehler“ im Sinne von Irrtum und „Fehlen“ (Verfehlung) im Sinne von Schuld.

Ein paar Jahre später lieferten Sie im Kunstunterricht vielleicht eine nicht ganz gelungene Zeichnung ab. Kein Gesetz der Welt schreibt vor, dass Sie künstlerische Fähigkeiten haben müssen; was zählt, ist der gute Wille. Nun war also die Tusche vielleicht ein wenig verlaufen, die Striche waren nicht ganz sauber gezogen, die Farben leicht verwischt … Ihr Kunstlehrer gab es Ihnen zurück, versehen mit wütenden Strichen, überzogen mit Rot, der Farbe der Wut: Schlecht! Auch hier frage ich Sie wieder: Wollten Sie mit Ihrer Zeichnung etwa jemandem schaden?

Das ganze System basiert auf dem Begriff „Fehler“ im Sinne von „Schuld“. Stellen Sie sich ein junges Paar vor, das ins Kino geht. Die junge Frau möchte ihrem Mann gefallen und verweilt etwas zu lange im Badezimmer, bei Spiegel und Make-up, und überlegt noch hin und her, welches Kleid sie anziehen soll. Das Ergebnis ist, dass der Film schon begonnen hat, als sie im Kino ankommen. Was macht der junge Mann? Er wendet sich seiner Frau zu und sagt: „Das ist deine Schuld!“

Es ist ganz offensichtlich, dass die Frau für die Verspätung verantwortlich ist, weil sie sich ihre Zeit nicht gut einzuteilen wusste – sie ist aber keinesfalls „schuldig“. Dieser Schuldbegriff ist tief in uns verankert, er wirkt unterschwellig. Immer dann, wenn Sie sich fragen, ob Sie an etwas „schuld“ sind, fragen Sie sich zuerst, ob Sie tatsächlich jemandem schaden wollten. Ist die Antwort ein Nein, so weisen Sie die Schuldzuweisung zurück.

Überall um uns herum lauert die Schuldfalle. Ist eins unserer Kinder „schlecht“ in der Schule oder hat es psychische Probleme, so ist unsere erste Reaktion, uns selbst zu fragen, was wir falsch gemacht haben könnten oder was wir nicht gesehen haben oder was wir durch unsere Unwissenheit ausgelöst haben – und dann fühlen wir uns schuldig. Dabei vergessen wir, dass unser Schöpfer in seiner unendlichen Weisheit etwas ganz bewusst unterlassen hat: Unsere Kinder kommen ohne „Bedienungsanleitung“ auf die Welt. Wir sind gezwungen, mit all unserem guten Willen, aber auch mit all unserer Unerfahrenheit als Eltern zu handeln.

Und wir sind dazu verdammt, Fehler zu machen. Erfahrung sammeln heißt, dass das Kind auch mal „in den Brunnen fallen“ muss. Erfahrung sammeln heißt, immer wieder hinfallen, wenn wir Laufen, Radfahren oder Surfen lernen. Versuch und Irrtum sind unumgänglich, nur so können wir lernen. Mit Schuld hat das nichts zu tun. Man wird sich nur dann dessen bewusst, was man ist, wenn man sich dessen bewusst wird, was man nicht ist. So formuliert es Neale Donald Walsh in seinem Buch Gespräche mit Gott. Nur Versuch plus Irrtum ergibt Erfahrung.

Natürlich stehen wir als Erwachsene in der Verantwortung, wir müssen unsere Verantwortung übernehmen und mit den Folgen unseres Handelns umgehen. Negatives müssen wir reparieren, wiedergutmachen. Wie ich bereits erklärt habe, bedeutet Verantwortung übernehmen, in einer positiven Energie zu stehen. Sich schuldig zu fühlen heißt, negative Energien auf sich zu laden; so wird jeder Versuch der Wiedergutmachung schwierig oder gar unmöglich.

Wir müssen unsere kindliche Seele wiederfinden. Erinnern Sie sich: Sie waren vielleicht vier Jahre alt und hatten ein Glas zerbrochen. Ihre Mutter kam wütend herein. Was haben Sie zu ihr gesagt? Vielleicht: „Ich habe es nicht mit Absicht getan“? Mit vier Jahren kannten Sie bereits den Unterschied zwischen Irrtum und Schuld.

Hat Ihre Mutter Ruhe bewahrt und Ihnen aufgetragen, Schaufel und Besen zu holen und die Scherben aufzufegen, so hat sie Sie an Ihre Verantwortung herangeführt und das war gut so. Hatte sie allerdings sowieso schon einen schlechten Tag oder handelte es sich gar um das letzte Glas aus dem Bestand der Großmutter, an dem sie besonders hing, kurz: verlor sie die Fassung und schimpfte Sie gründlich aus, so hat sich wiederum diese unheilvolle Verwechslung verankert: Sie konnten Irrtum und Schuld nicht mehr auseinanderhalten und steckten in dem Schema fest, aus dem es kein Entrinnen mehr gab.

 

Regel 3

Regel Nummer 3 lautet also: Fragen Sie sich immer: „Wollte ich wirklich jemandem schaden?“ Fällt die Antwort negativ aus, so weisen Sie die Schuld von sich, ohne jedoch die eigene Verantwortung zu verweigern.

Regel 4: Sich vor negativen Menschen schützen

Jeder unglückliche oder aggressive Mensch lädt uns mit negativer Energie auf. Jeder von uns hat schon einmal eine Situation wie die folgende erlebt: Wir treffen einen Bekannten, der uns eine Stunde lang in allen Einzelheiten von seinem Unglück berichtet und sich dann mit den Worten verabschiedet: „Es hat mir sehr gut getan, mit dir zu sprechen, ich fühle mich jetzt viel besser.“ Seltsamerweise fühlen wir uns nicht besser, sondern erschöpft oder traurig, denn wir haben die negative Energie unseres Gesprächspartners wie ein Schwamm aufgesogen.

Genauso kann ein aggressiver Mensch uns mit negativer Energie belasten, in zweierlei Hinsicht. Wir dürfen nie vergessen, dass wir in einer Welt von „Energievampiren“ leben und dass wir unbewusst ununterbrochen auf der Suche nach den Energien anderer Menschen sind, um uns wieder aufzuladen. Genau aus diesem Grund gibt es so viel Mobbing: Derjenige, der andere mobbt, zieht für sich Energie aus der Angst oder Unterwürfigkeit seines Opfers. Dieser Vorgang wurde von James Redfield in seinem Roman Die Prophezeiungen von Celestine (1993) perfekt beschrieben.

Wir müssen also unsere Energie schützen. Und dafür müssen wir uns einen energetischen Schutzschirm zulegen. Dazu sind wir tatsächlich in der Lage, denn wir haben bereits darüber gesprochen, dass Gedanken Energie sind und unser Gehirn einem Computer ähnelt. Also können wir unseren Gehirncomputer so „programmieren“, dass er uns einen Schutzschirm zur Verfügung stellt, den wir benötigen, um negative Energien von uns fernzuhalten. Gelingt es uns nicht, dieses Programm zu aktivieren, so wird auch nichts geschehen. Denken Sie nur an die Vielzahl der Programme auf der Festplatte Ihres Computers zu Hause oder am Arbeitsplatz: Werden diese nicht angeklickt, dann werden sie auch nicht hochgefahren und aktiviert.

Wir müssen also …

•erstens festlegen, welches Programm wir aktivieren wollen;

•zweitens dem Programm einen Namen geben (ein Bildsymbol eignet sich sehr gut) und schließlich …

•drittens lernen, wie wir das Programm aktivieren können.

1. Das Programm festlegen

Wir brauchen eine Energie, die uns schützt, uns jedoch nicht gleichgültig werden lässt. (Braucht etwa ein Freund unsere Unterstützung, so können wir ihn nicht unter dem Vorwand zurückweisen, dass er uns mit negativer Energie belastet. Wir sind jedoch auch nicht verpflichtet, mit ihm zusammen ins selbe Loch zu fallen, denn in diesem Fall können wir ihm keinesfalls helfen.)

Die Art von Energie, die wir installieren wollen, lässt sich am ehesten mit dem Schutzanzug eines Feuerwehrmannes vergleichen: Ein Feuerwehrmann, der ohne Schutzanzug in ein brennendes Haus stürzt und dort mit verbrennt, ist vielleicht ein „Held“, er hat aber niemandem geholfen. Zieht er jedoch einen Schutzanzug an, so tut er das ja keinesfalls, weil ihm der Bewohner des brennenden Hauses egal ist, sondern weil er dann viel effizienter arbeiten und vielleicht sogar noch die Katze retten kann. Genauso muss die Energie beschaffen sein, die wir suchen: Sie muss uns schützen, wie der Schutzanzug den Feuerwehrmann, sie darf uns aber auf keinen Fall gleichgültig werden lassen.

2. Dem Programm einen Namen geben

Eigentlich können wir ihm einen beliebigen Namen geben; das ist nur eine Frage der Übereinkunft zwischen uns und unserem Gehirn. Wir können unsere Schutzenergie einfach „Schutzschirm“ oder „Schutzschild“ nennen (oder auch „Otto“), das spielt keine Rolle. Haben wir uns einmal für einen Namen entschieden, so sollten wir ihn nicht mehr ändern, um unser Gehirn nicht durcheinanderzubringen. Auch im Computer kann ein Programm ja nicht mehrere Namen haben.

Ich selbst bezeichne dieses Programm aus didaktischen Gründen mit „neutraler Schutzschild“. Das ist leicht zu merken, denn wir brauchen ja einen Schutzschild; andererseits sollten Sie mithilfe der Selbsthilfetechniken, die Sie hier erlernen, eigentlich in der Lage sein, sich selbst in einen positiven energetischen Zustand zu bringen. Die Menschen, denen wir begegnen, befinden sich hingegen häufig in einem negativen energetischen Zustand. Also müssen wir eine Art neutralisierenden Schutzschild dazwischenschalten.

Nochmals: Sie können sich für einen eigenen Namen entscheiden; sagt Ihnen ein anderer Name mehr zu, so zögern Sie nicht, diesen zu verwenden.

3. Lernen, wie man das Programm aktiviert

Das ist sehr einfach. Jedes Mal, wenn Sie mit jemandem zusammen sind, der unglücklich oder aggressiv oder sonst negativ gestimmt ist, warten Sie nicht lange ab (– der Feuerwehrmann wartet auch nicht erst ab, ob er sich wirklich verbrennt, bevor er seinen Schutzanzug anlegt). Atmen Sie dann tief ein und – sehr wichtig – halten Sie die Luft an!

Warum Sie das tun sollen? Weil Ihr Gehirn nicht reagieren wird, wenn Sie Ihren Schutzschild allzu automatisch aufrufen wollen, wenn Sie zerstreut oder vielleicht schon von dem abgelenkt sind, was der andere Ihnen erzählt, oder wenn Sie gar schon mitten in dessen Konflikt sind. Halten Sie jedoch die Luft an, so werden Sie sich innerhalb von 10 Sekunden – darauf wette ich – die Frage stellen: „Was tue ich hier eigentlich gerade?“ In dem Augenblick, in dem Sie sich diese Frage stellen, sind Sie nicht mehr länger in der Situation des anderen, sondern wieder bei sich selbst und bereit, die Dinge bewusst anzugehen.

Sie atmen also tief ein, halten die Luft an, und wenn Sie sicher sind, dass Sie sich genau dessen bewusst sind, was Sie tun, sagen Sie im Stillen zu sich selbst: „Neutraler Schutzschild“. Anschließend brauchen Sie nichts weiter zu tun, alles geschieht automatisch, die schützende Energie wird aktiviert.

Ebenso gehen Sie vor, wenn Sie einen aggressiven Gesprächspartner am Telefon haben. Erfinden Sie irgendeine Ausrede, damit Sie den Hörer kurz aus der Hand legen können, atmen Sie tief ein, sagen Sie zu sich: „Neutraler Schutzschild“ – und die Runde geht an Sie!

Natürlich kommt es auch vor, dass Sie nicht neutral sein können; bringt das Schicksal eines anderen Menschen Sie zum Weinen, dann weinen Sie. Sagt jemand Dinge, die Sie verletzen, dann schimpfen Sie ruhig. Ist die Situation erst einmal vorüber, so werden Sie feststellen, dass Sie nicht aus dem Gleichgewicht geraten sind, weil Sie die Energie, die diese Situation begleitet hat, nicht aufgenommen haben.

Ich selbst verbringe bei meiner täglichen Arbeit viel Zeit mit Menschen, die deprimiert sind oder in dramatischen Umständen leben. Hätte ich nicht meinen neutralen Schutzschild, so wäre mit Sicherheit ich selbst derjenige, der den letzten Patienten des Tages mit negativer Energie belasten würde … Andererseits glaube ich nicht, dass ich ohne Schutzschild fünfzehn Jahre lang diesen beruflichen Weg hätte gehen können, der häufig emotional sehr schwierig ist, auf den mich aber meine Berufung geführt hat.

Dennoch bin ich, das können Sie mir glauben, keinem meiner Patienten gegenüber gleichgültig. Ich übernehme nur nicht ihre negativen Energien. Diesen Rat gebe ich all denjenigen, die sehr unmittelbar mit den Energien anderer Menschen in Kontakt kommen: Masseure, Krankengymnasten und Physiotherapeuten, Osteopathen, Pflegepersonal, Kosmetikerinnen, Friseure … Ihnen und allen anderen, die den „Bekenntnissen“ und Kümmernissen ihrer Mitmenschen ausgesetzt sind sage ich immer wieder: „Denken Sie daran, so oft wie möglich Ihren neutralen Schutzschild zu aktivieren.“ Ich habe noch niemanden getroffen, der mir berichtet hätte, dass dies nicht funktioniert.

Mir passiert es sogar, dass ich angesichts der täglichen Nachrichten im Fernsehen wie automatisch meinen neutralen Schutzschild aktiviere …

Regel 4

Hier also nochmals die Regel Nummer 4: Denken Sie daran, sich gegen negative Energie zu schützen, indem Sie Ihren neutralen Schutzschild aktivieren, und seien Sie sich bewusst, dass Sie dadurch nicht Ihr Mitgefühl und Ihre Hilfsbereitschaft einbüßen.

Regel 5: Im Augenblick leben

Hier werfen wir zunächst einen Blick auf die Quantenmechanik. Nach den Erkenntnissen der Physiker Bohr und Einstein leben wir Menschen in unserem „Raum-Zeit-Kontinuum“, in dem unsere Energie von kosmischen wie auch von Erdenergien gespeist wird. Befinden wir uns außerhalb dieses Kontinuums, so sind wir von der Energieversorgung abgekoppelt, wir empfangen keine essenziellen Energien mehr.

Gemäß Definition ist dieses Raum-Zeit-Kontinuum unsere Gegenwart: Die kosmischen Energien, die genau in diesem Moment hier ankommen, sind nicht dieselben wie zu Zeiten Karls des Großen oder Napoleons. Leben wir also nicht im gegenwärtigen Augenblick, so sind wir von unserer Energiezufuhr abgeschnitten. Nicht in der Gegenwart zu sein bedeutet – dies ist natürlich eine Binsenwahrheit –, dass wir in der Vergangenheit oder in der Zukunft leben.

Leben Sie nicht in der Vergangenheit!

Vergangenheit, das bedeutet unter anderem Nostalgie, Bedauern, Groll oder Reue oder auch Wut. Nehmen wir als Beispiel die Wut. Manche Religionen lehren das Verzeihen, betrachten Verzeihen jedoch als einen rein intellektuellen Akt. Angeblich erfreut es unseren Schöpfer, dass wir auch noch die linke Wange hinhalten, wenn uns jemand auf die rechte schlägt – Sie kennen das sicher. Dies ist eine spirituelle Sichtweise von Verzeihen und selbstverständlich respektiere ich sie.

Dennoch sollten wir uns davon nicht daran hindern lassen, die Dinge auch aus einer anderen Perspektive zu betrachten: Verzeihen bedeutet nämlich auch, dass man das, was geschehen ist, loslässt, was nichts anderes heißt, als in die Gegenwart zurückzukehren und sich wieder an die Energien der Gegenwart anzuschließen. Es ist wirklich so einfach – und genau das ist es, was die Quantenmechanik uns lehrt.

Leben wir nicht in einer wunderbaren Zeit, in der die Erkenntnisse der modernen Physik das bestätigen, was bisher ausschließlich dem Bereich der Spiritualität zugeschrieben wurde?! Es ist sicherlich nicht ganz einfach, Nostalgie, Bedauern, Groll, Reue und Wut hinter sich zu lassen, und dennoch, schaffen wir es, so bewahren wir uns unsere Energie.

Bleiben wir in der Vergangenheit, so wird sich niemals etwas ändern. Wenn Sie auf den Händen laufen und den richtigen Moment nicht erwischen, um wieder auf die Füße zu kommen, so kann es passieren, dass Sie von Paris bis Versailles auf den Händen laufen …

Leben Sie auch nicht in der Zukunft!

Wir verbringen unser Leben damit, uns künftige Situationen auszumalen, sie schließlich zu durchleben und dann schlecht zu „funktionieren“ mit dem, was wir uns vorgestellt haben. Wir produzieren Filme, in denen wir die Hauptrolle spielen – in Wahrheit sind wir jedoch Gefangene dieser Filme, wir leben sie, als wären sie Realität, wir finden nicht mehr heraus und verlieren all unsere Energie.

Unser Denken ist unser Feind, es erschafft nie glückliche Situationen, in denen in puncto Gesundheit, Liebe, Familie oder Beruf alles gut für uns verläuft. Unsere Grundangst sorgt dafür, dass wir uns immer nur das Schlimmste ausmalen. Wir stellen uns nie vor, dass wir im Lotto gewinnen oder in einem wunderschönen Haus in einem bekannten Badeort am Meer leben; auch nicht, dass ein Chauffeur in Livree uns jederzeit in einer teuren Limousine umherfährt.

Wir stellen uns ständig Katastrophen vor: Ist unser Sohn 5 Minuten nach der verabredeten Zeit noch nicht zu Hause, so befürchten wir, er könnte einen Unfall gehabt haben; wir können uns nicht vorstellen, dass ihm vielleicht einfach nur das Benzin ausgegangen oder der Akku seines Handys leer ist und er uns nicht über seine Verspätung informieren kann.

Ich erinnere mich an einen Patienten, der mit einer schweren Depression zu mir kam: Er hatte gehört, das Unternehmen, in dem er arbeitete, plane Entlassungen. Da er als Letzter eingestellt worden war, lief bei ihm sofort der Film ab: „Wer zuletzt gekommen ist, wird zuerst entlassen.“ Für ihn war klar, dass er als Erster würde gehen müssen; dann könnte er die Raten für sein Haus und die Klavierstunden seiner Kinder nicht mehr bezahlen, er sah schon den Gerichtsvollzieher an seine Tür klopfen … Er nahm Angst lösende Medikamente und Antidepressiva ein.

 

Sechs Monate später hatte die Firma noch immer niemanden entlassen. Er hatte seine gesamte Energie verschwendet, bis hin zur Depression, und zwar nur, weil seine Fantasie ihn hatte glauben lassen, dass sich die Situation in eine ganz bestimmte Richtung entwickeln werde. Die Realität hatte mit dem, was er sich vorgestellt hatte, nicht das Geringste gemeinsam.

Häufig suchen junge Menschen mich auf, wenn sie gerade vor einer Prüfung stehen. Manche von ihnen erklären mir, dass sie sich psychisch in einer sehr schlechten Verfassung befänden, weil sie sich die Folgen eines eventuellen Versagens ausmalten: Wie würden ihre Eltern reagieren, wie sollte es danach für sie weitergehen?

Ich erwidere dann stets, dass man sich mit einem Fehlschlag erst dann auseinandersetzt, wenn die Ergebnisse wirklich vorliegen. Denkt man nämlich vor und während der Prüfung ständig daran, so ist man deprimiert, man hat nicht genügend Energie und als Folge davon läuft die Prüfung schlecht, man ist mit den Gedanken woanders und riskiert so, wichtige Punkte zu verschenken.

Man beschäftigt sich mit einem Problem an dem Tag, an dem es auftaucht, und nicht bei der bloßen Vorstellung daran, dass es auftauchen könnte! Ich glaube nicht an die Philosophie derjenigen, die immer mit dem Schlimmsten rechnen, weil sie glauben, dass sie so am besten darauf vorbereitet seien, sollte es wirklich eintreten. Tritt das Schlimmste gar nicht ein, wie viel Energie haben diese Menschen dann vergeudet!

Natürlich muss man auch in die Zukunft blicken, nur so können wir unserem Leben einen Sinn geben. Wir können nicht leben wie die Vögel in den Bäumen, unsere Pläne sind notwendige Konstruktionen. Eines Tages sind wir aufgefordert zu entscheiden, was wir tun wollen, was wir schaffen wollen. Danach sollten wir aber wieder in die Gegenwart zurückkehren und – ganz im gegenwärtigen Augenblick – offen sein für die Gelegenheiten oder Synergien, die es uns erlauben, in die von uns gewählte Richtung zu gehen. Wir sollten unsere Zeit nicht damit verschwenden, uns den Misserfolg auszumalen.

Unser Denken ist äußerst kreativ; haben wir es erst einmal geschafft, uns unseres Erfolgs so sicher zu sein, wie wir sicher sind, dass die Luft Sauerstoff enthält, so werden sich die Ereignisse ganz automatisch nach unseren Wünschen entwickeln. „Der Glaube versetzt Berge“, so steht es bereits in der Bibel.

Regel 5

In der Gegenwart leben, ganz im „Hier und Jetzt“, wie manche Philosophien es ausdrücken, und dauerhaft von den kosmischen und den Erdenergien genährt zu werden, ist also die fünfte Regel, die hier beachtet werden muss.

*

Merken Sie sich die hier erläuterten fünf Regeln und bewahren Sie so Ihre Energie! Diese „Lebenshygiene“, die in jedem Augenblick Wachsamkeit und Disziplin verlangt, wird es Ihnen ermöglichen, optimal und dauerhaft von der Wiederherstellung Ihres energetischen Gleichgewichts zu profitieren, das Sie mithilfe der PBA erreichen.

Ich möchte dieses Kapitel mit zwei weiteren Begriffen abschließen, die ich für äußerst wichtig halte, weil sie dazu anregen können, die Techniken dieses Buches regelmäßig anzuwenden.

1. Zum einen sollten Sie sich bewusst sein, dass wir ein ganz bestimmtes Bild von uns selbst haben. Unser Handeln richtet sich unweigerlich an diesem Bild aus, das wir uns von uns gemacht haben. Unser Geist ist sehr kreativ und sein größtes Bestreben ist, dieses Bild immer weiter zu verwirklichen. Sagen Sie sich daher nicht: „Ich bin alt, verblüht, auf dem absteigenden Ast“, sondern: „Mein Körper ist voller Leben, und ich möchte noch eine Menge Dinge tun.“ Nicht: „Ich bin fett und hässlich, niemand mag mich und ich habe im Leben nichts erreicht“, sondern: „Habe ich meine Probleme erst gelöst, dann brauche ich mein Übergewicht nicht mehr als Schutz; ob ein Leben gelungen ist, lässt sich nicht einfach am sozialen Erfolg messen; es ist einfach so, dass ich meinen Platz im Puzzle des Lebens noch nicht gefunden habe, und dafür gibt es keine Altersbegrenzung …“ Setzen Sie also einem negativen Gedanken immer sofort einen positiven entgegen.

Die PBA ermöglicht es uns, diesen positiven Geisteszustand aufrechtzuerhalten; dies unterstützt uns wiederum darin, ein positives Bild von uns zu bewahren. Das Negative bringt uns nur dazu, uns selbst immer mehr abzuwerten, und dies ist der erste Schritt in Richtung Depression.

2. Des Weiteren ist es wichtig zu wissen, dass wir uns selbst und auch unseren Mitmenschen gegenüber die Verpflichtung haben, so eng wie möglich an positive Energien angeschlossen zu bleiben.

Was uns selbst angeht, so sind wir verpflichtet, unseren Organen und unserem Körper ihre Gesundheit zu bewahren; dies lässt sich am besten dadurch erreichen, dass wir sie dauerhaft mit der bestmöglichen Energie versorgen.

Wir haben jedoch auch eine Verpflichtung anderen gegenüber, weil wir alle eins sind. Je mehr wir also ins Positive hineingehen, umso mehr davon teilt sich unserer Umgebung mit. Es ist wirklich so einfach.

Lassen Sie mich an dieser Stelle eine kleine Geschichte einfügen. Dazu müssen Sie wissen, dass ich in Australien lebe und arbeite. Aufgrund des Zeitunterschieds erfahren wir wichtige Nachrichten eines Tages häufig erst am darauffolgenden Morgen, wir sind zeitlich 9 Stunden weiter als Europa und 14 Stunden weiter als die Ostküste der USA.

In der Nacht vom 11. auf den 12. September 2001 haben unglaublich viele meiner Patienten schlecht geschlafen. Die meisten wälzten sich schlaflos im Bett hin und her, bis sie schließlich gegen 4 Uhr morgens ein Schlafmittel einnahmen. Bis zu ihrem Erwachen wusste keiner von ihnen, was sich in der Zwischenzeit in New York abgespielt hatte, nämlich der Anschlag auf das World Trade Center.

Die Schlafstörung ist auf die schreckliche Energie des Entsetzens und der Panik zurückzuführen, die sogar die Milliarden Menschen vor den Fernsehgeräten erfasst hatte, die sich fragten, ob dies vielleicht den Ausbruch eines neuen Weltkrieges bedeutete; die gesamte von ihren Gedanken produzierte Energie entwich in die Atmosphäre und bewegte sich rund um den Erdball. Und dieser üble Strom negativer Energie gelangte bis nach Australien, er drang sogar in den Schlaf der Menschen vor und störte ihn. Ich selbst erinnere mich noch gut daran, dass meine jüngste Tochter Emanuelle, die damals neun Jahre alt war, sich in dieser Nacht ohne ersichtlichen Grund übergeben musste.

An diesem 12. September habe ich einmal mehr begriffen, wie sehr wir alle miteinander verbunden sind. Was wiederum unterstreicht, wie wichtig es ist, so eng wie möglich mit positiven Energien verbunden zu bleiben; die regelmäßige Anwendung der PBA ermöglicht und das.

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