Бесплатно

Die Juweleninsel

Текст
Автор:
0
Отзывы
iOSAndroidWindows Phone
Куда отправить ссылку на приложение?
Не закрывайте это окно, пока не введёте код в мобильном устройстве
ПовторитьСсылка отправлена

По требованию правообладателя эта книга недоступна для скачивания в виде файла.

Однако вы можете читать её в наших мобильных приложениях (даже без подключения к сети интернет) и онлайн на сайте ЛитРес.

Отметить прочитанной
Шрифт:Меньше АаБольше Аа

»Du hier? Ich hörte, daß ein Mann und ein Weib mich zu sprechen begehrten, aber daß Du es seist, dachte ich nicht, da das Zeichen nicht auf der Stufe gefunden wurde.«

»Deine Leute nahmen uns gefangen, noch ehe wir den Tempel erreichten.«

»Kommst Du in einer Absicht?«

»Ja. Ich möchte Dir eine Bitte vorlegen.«

»Eine Bitte? Dem Phansegar? Sprich!«

»Siehe Dir einmal diese Todten an!«

Er nahm dem Leichnam das Tuch vom Gesichte. Der Phansegar trat hinzu, fuhr aber sofort zurück.

»Madpur Singh, der Maharajah! Wer hat ihn getödtet? Du kommst, um Rache zu verlangen, und ich schwöre Dir, daß Du sie erhalten sollst!«

»Siehe Dir diese Leiche an!«

»Wer ist diese schöne Frau?«

»Das Weib, das Glück des Maharajah. Man hat sie an seiner Seite ermordet.«

»Das soll zehnfach gerochen werden! Und wer ist das Weib hier an Deiner Seite?«

Die Prinzessin lüftete den Shawl, welcher ihr Gesicht verhüllte, ein wenig.

»Ich bin Rabbadah, die Begum von Augh.«

»Die Begum! Männer, schnell, kniet nieder und küßt den Saum ihres Gewandes! So! Und nun sage, wer hat den Maharajah und sein Weib erschlagen?«

»Wir kennen den Mörder nicht,« antwortete Rabbadah. »Es geschah gestern Abend während der Eroberung von Augh.«

»Der – Eroberung – von – Augh?«

Er sprach jedes nachfolgende Wort mit größerer Verwunderung als das vorhergehende.

»Ja.«

»Träume ich denn? Ist Augh erobert worden?«

»Ja.«

»Und wenn?«

»Gestern oder vielmehr heut kurz nach Mitternacht.«

»Unmöglich! Am Nachmittage war die Schlacht bei Hobrah, und die Inglis können unmöglich am Abende in Augh gewesen sein, zumal ich ihre Anführer gefangen nahm, um sie für den Verrath an dem Maharajah zu züchtigen!«

»Die Inglis waren es nicht; es war der Sultan von Symoore.«

»Dieser hat Augh überfallen?« frug der Meister erstaunt.

»Ja.«

»So ist er der Mörder des Maharajah, gleichviel, wer den Streich geführt hat! Ich habe am Abende die Inglis gefangen und während der Nacht hierher transportirt. Ich glaubte dem Maharajah durch den Schreck zu nützen, welcher in ihrem Lager ausgebrochen ist, sobald sie ihre Anführer vermißt haben. Und nun steht es so! Augh gehört dem Sultan von Symoore!«

»Und wohl auch dem Rajah von Kamooh, welcher gestern Abend bereits im Anzuge war.«

Auch dieser! So ist auch er der Mörder unseres Maharajah. Sie sollen es büßen! Welche Bitte hast Du nun?« frug er den Offizier, und dann setzte er, sich an die Begum wendend, hinzu: »Was Du befiehlst, Sahiba, das wird geschehen!«

»Ich bitte Dich zunächst um Aufbewahrung dieser beiden Todten.«

»Willst Du sie nicht verbrennen?«

»Kann ich sie jetzt verbrennen in der Art und Weise, wie es dem Maharajah von Augh geziemt!«

»Du kannst es, jetzt noch besser als früher oder später.«

»Wie? An welchem Orte und zu welcher Zeit?«

»Das überlasse mir, Sahiba! Und was befiehlst Du noch?«

»Weißt Du nicht einen Ort, an welchem ich und dieser treue Beamte meines Bruders einige Zeit uns verbergen könnten? Man trachtet ihm und mir nach dem Leben.«

»Kommt!« antwortete er ohne sich zu besinnen.

Er führte Beide um den Tempel herum und mitten in den Wald hinein. Nach ungefähr zehn Minuten standen sie vor einer zweiten, aber ungleich besser erhaltenen Ruine.

»Du warst bisher nur im Vorhause, Sahiba,« erklärte er. »Hier ist der eigentliche Tempel. Meine Leute kennen Einzelnes von ihm, ganz aber ist er nur mir und meinem Schrie in Augh bekannt. Dieser war gestern nicht bei mir. Wenn er nicht mehr lebt, dann wehe seinen Mördern!«

Sie stiegen zu einem wohl hundert Ellen breiten Portikus hinan und traten ein in das kolossale Denkmal der Baukunst einer Zeit, welche um Jahrtausende hinter der Gegenwart liegt. In diesen mächtigen Räumen mußten sie sich wie Ameisen vorkommen, welche sich in den Kölner Dom verirren.

Der Meister hatte keine Zeit, sich mit Erklärungen aufzuhalten. Er ging im schnellen Schritte voran, die Beiden folgten ihm bis zum Hauptaltar. Hier stampfte er mit dem Fuße, und es öffnete sich gleich einer Thüre eine Steinplatte, hinter welcher eine Treppe sichtbar wurde.

»Dort oben wird Eure Wohnung sein. Merkt Euch also diese Mechanik. Hier stampfe ich zum Oeffnen und hier zum Schließen, und hinter der Thür auf der ersten Stufe zum Oeffnen und auf der zweiten zum Schließen. Nun folgt mir hinauf!«

Als sie die Treppe betreten hatten, stampfte er auf die zweite Stufe, und sofort schloß sich die Thür hinter ihnen. Sie stiegen eine ganze Flucht von Treppen empor und traten dann in einen hell erleuchteten Gang, in welchen der Reihe nach zwölf Thüren mündeten, deren Oeffnungen durch Matten gleich Portièren verschlossen waren.

»Das sind jedenfalls die Wohnungen der Priester gewesen,« erklärte er. »Befiehl, Sahiba, wie viele Räume Du haben willst. Die andern gehören Deinem Musteschar.«

»Laß erst sehen!« bat sie.

Sie traten ein und hatten nun zwölf Zimmer zu bewundern, von denen jedes einzelne nach chinesischer, malayischer, indischer oder europäischer Weise so eingerichtet war, daß sich kein Fürst zu bedenken brauchte, darin zu wohnen.

Die Begum schlug die Hände zusammen.

»Welche Pracht! Wer hat diese Räume ausgestattet?«

»Ich,« antwortete der Meister mit Selbstgefühl.

»Aber für wen?«

Er lächelte.

»Es kommt mich zuweilen auch der Wunsch an, wie ein Sahib zu wohnen. Ich bin der Maharajah der Thugs von Augh! Es kommen nicht selten sehr vornehme Sihdis und Sahibas zu mir, theils in Geschäften, theils um sich, wie Ihr, ein wenig zu verbergen. Da muß ich Wohnungen haben, welche für solche Leute geeignet sind.«

»Dann mußt Du auch wohl für Bedienung sorgen?«

Er lächelte wieder sehr selbstbewußt und zeigte auf ein kleines Metallbecken, welches mit seinem Hammer neben dem Eingange hing.

»Sahib, gib einmal ein Zeichen!«

Maletti ließ den Hammer einmal auf das Metall fallen, und im nächsten Augenblicke trat ein sehr reinlich gekleideter Knabe ein, der sich mit gekreuzten Armen bis fast zum Erdboden verbeugte.

»Gib zwei Zeichen, Sahib!«

Maletti that es, und augenblicklich erschien ein ungefähr zwölfjähriges Mädchen, welches ganz in derselben Weise grüßte.

»Gib drei Zeichen!«

Jetzt erschien ein Weib in den mittleren Jahren, deren rundes Gesicht ein recht Vertrauen erweckendes genannt werden mußte.

»Gib vier Zeichen, Sahib!«

Dieses Mal trat ein Mann von eben demselben Alter ein und grüßte. Sein Gesicht hatte einen recht freundlich-pfiffigen Ausdruck. Man sah es ihm an, daß er auch schwierige Aufträge gern und mit Gewissenhaftigkeit auszuführen bereit sei.

»Das ist die Bedienung,« erklärte der Meister, auf dessen Wink sich die Vier wieder entfernten. »Ihr kennt die Zeichen und werdet Euch ihrer nach Belieben bedienen. In jedem Zimmer ist Schreibzeug. Braucht Ihr etwas Besonderes, so ist es gut, dies immer aufzuschreiben und den Zettel am Abende zu übergeben.«

»Wann bist Du gewöhnlich zu sprechen?«

»Das kannst Du jeden Tag von der Bedienung erfahren, Sahiba. Mein Tag verläuft nicht ganz so regelmäßig wie der Tag eines Brahmanen, und jetzt, während das Land dem Feinde gehört, wird das noch ein wenig schlimmer werden. Welche Zimmer nimmst Du?«

»Wir werden uns theilen: ich sechs und der Sahib sechs.«

»Ich brauche nur ein einziges,« warf Maletti ein.

»Ich auch nicht mehr,« antwortete sie lächelnd; »aber da zwölf da sind, so wollen wir thun, als ob wir auch Silidis seien.«

»Und mein Pferd?« frug Alphons.

»Deine sieben Pferde stehen unten im Stalle und werden gute Pflege finden, Sahib.«

»Hast Du nach den Namen der Inglis gefragt, welche ich vorhin im Tempel gesehen habe?«

»Ja.«

»War ein Lieutenant Harry dabei?«

»Nein.«

»Das beruhigt mich. Er war ein braver Kamerad und hätte mich gedauert. Wird heut einer von Deinen Leuten nach Augh gehen?«

»Sehr viele.«

»So laß nach Allem forschen, was zu erfahren uns lieb sein könnte!«

»Und,« fügte die Begum hinzu, »laß im Frauengarten des Palastes nachsehen, ob das Kiosk noch steht. Was Du für uns thust, werde ich Dir reichlich lohnen.«

Er wehrte mit der Hand ab.

»Sprich nicht von Lohn! Eine That, die um des Lohnes willen geschieht, ist nur eine Arbeit, aber keine gute That. Ich werde Deinen Befehlen gehorchen und auch nach dem Kiosk sehen; denn – fügte er mit Bedeutung hinzu – »was er verbirgt, darf nicht in die Hände des Feindes fallen.«

Sie blickte ihn überrascht an.

»Was er verbirgt —? Was meinst Du?«

Ein leises aber stolzes Lächeln ging über sein Gesicht.

»Der Phansegar weiß mehr als Andere. Er erkundet das Verborgene und enthüllt die Geheimnisse seiner Feinde und seiner Freunde. Die Ersteren müssen fallen, das Eigenthum der Letzteren aber behütet er mit seiner Hand, und sein Auge wacht über ihrem Leben. Und wenn der Kiosk zerstört wäre, Du würdest dennoch wieder bekommen, was Dir gehört.«

Er verließ den Raum und begab sich auf dem bereits bekannten Wege nach der vorderen Ruine zurück. Dort lag Madpur Sings Leiche im Schatten einer Mauer. Bei ihr hielten etliche Thugs die Wache. Er redete den einen von ihnen an.

»Lubahl Du warst in Symoore?«

»Ja.«

»Kennst Du den Sultan?«

»Ich war unter seinen Reitern und kenne ihn genau.«

Er wandte sich an den andern:

»Du warst in Kamooh?«

»Viele Jahre.«

»Und kennst den Rajah, der jetzt in Augh eingefallen ist?«

»Ich kenne ihn.«

»So hört, was ich Euch sage: Hier liegt der Fürst unseres Landes. Er war weise, gütig und gerecht; er wurde von seinen Feinden verrathen und starb unter ihren Streichen. Seine Seele soll aufsteigen zu dem Gotte des Lebens und des Todes, und dort sollen ihm dienen die Geister seiner Feinde von Ewigkeit zu Ewigkeit. Morgen, wenn die Sonne aufsteigt aus dem Schooße der Nacht, soll das heilige Feuer zusammenschlagen über seinem Leibe, und mit ihm wird es verzehren die Körper der Verräther, der Inglis, welche wir heute richteten, des Sultans von Symoore und des Rajah von Kamooh. Wißt Ihr nun, was ich Euch befehlen werde?«

 

»Wir wissen es,« antworteten die Beiden mit einem Gleichmuthe, als ob es sich um eine leichte gewöhnliche Handlung, und nicht um eine lebensgefährliche verwegene That handele.

»Ihr sollt den Sultan und den Rajah zu mir bringen, todt oder lebendig.«

»Wir werden es!«

Der Phansegar scheut weder Qual noch Tod; aber ihr seid meine beste Söhne, die ich nicht gern verlieren mag. Nehmt Euch also so viele Brüder mit, als Ihr bedürft, um Eure Aufgabe zu lösen, ohne daß es Euer Leben kostet.«

Die Augen dessen, den er Lubah genannt hatte, blitzten muthig auf.

»Ich brauche keinen Bruder!«

»So gehe! Ich weiß, Du wirst den Sultan bringen.«

»Gib mir ein Pferd.«

»Nimm das beste, welches Du findest.«

»Ich kann nur das Schlechteste gebrauchen, denn ich werde es verlieren.«

Lubah wandte sich ab und suchte das Innere des einstigen Tempels auf. In einem niedrigen aber weiten Raume stand eine beträchtliche Anzahl von Pferden, von denen einige bereits gesattelt waren. Er wählte sich ein ungesatteltes, führte es in das Freie, setzte sich auf und ritt davon.

Die Art und Weise, wie er auf das Pferd gesprungen war und jetzt ohne Zaum und Zügel das Thier nur durch den Schenkeldruck regierte, ließ in ihm einen ausgezeichneten Reiter vermuthen. Der alte Fuchs unter ihm schien mit einem Male wieder jung geworden zu sein, und der Reiter zeigte eine solche freie leichte Haltung, als ob es ein so schwieriges Terrain, wie der schmale, viel gewundene Waldpfad bot, gar nicht gebe.

In kurzer Zeit lag der Wald hinter ihm, und nun auf dem freien Felde kam er noch bedeutend schneller vorwärts als zuvor. Wenn er so fortritt, mußte er Augh sehr bald erreichen. Doch er hielt nicht in gerader Linie auf diese Stadt zu, sondern er schlug einen Bogen ein, der ihn um dieselbe herum bringen mußte. jedenfalls beabsichtigte er vorher zu rekognosziren, ehe er einen entscheidenden Schritt unternahm.

Es war gegen Abend desselben Tages. Der Sultan von Symoore hatte sein Hauptquartier in der immer noch rauchenden Stadt aufgeschlagen und für sich und seine nächste Umgebung fürs Erste den vom Feuer beinahe zerstörten Palast des getödteten Maharajah eingenommen. Er saß auf dem unversehrt gebliebenen Throne, auf welchem Madpur Singh die Engländer empfangen hatte, und um ihn her standen oder lagerten die Großen seines Reiches, dessen Verwaltung er in die Hände seines Veziers gelegt hatte, und die Obersten seines Kriegsheeres.

Zahlreiche Boten kamen und gingen, ihm Nachricht zu bringen oder seine Befehle zu vollziehen, und für diejenigen, welche sich der Pferde bedienen sollten, stand eine Anzahl dieser Thiere im Hofe des Palastes bereit.

Durch das Thor trat ein Mann, der sich langsam dem Throne näherte. Es war Lubah, der Phansegar. Schon machte er eine Wendung, um zu dem Sultan zu gelangen, als eine kleine Truppe von Reitern in den Hof einbog und vor den Stufen der Säulenhalle hielt, in welcher der Thron stand. Ihre Uniform kennzeichnete sie sofort als Engländer. Ihr Anführer, ein Colonel[22], stieg ab und näherte sich dem Sultan in jener selbstbewußten Haltung, welche der britische Offizier selbst den höchsten indischen Fürsten gegenüber einzuhalten pflegt.

Der Sultan runzelte die Brauen.

»Wer bist Du?« frug er in halb zornigem Torte.

»Mein Name ist Brighton, Colonel Brighton vom Heere Ihrer Majestät von England und Indien.«

»Was willst Du hier?«

»Ich bringe Dir zwei wichtige Botschaften.«

»Sage sie.«

»Der Oberstkommandirende unserer Armee, General Lord Haftley, ist nebst mehreren der wichtigsten Offiziere seit dem Kampfe bei Hobrah spurlos verschwunden, und unsere Nachforschungen haben ergeben, daß er einer Bande Thugs in die Hände gefallen sein muß – —«

Er wollte weiter sprechen, doch der Sultan, dessen Stirn sich plötzlich glättete, unterbrach ihn:

»Und die zweite Botschaft?«

»Ich war im Lager des Maharajah von Kamooh, wo große Aufregung herrschte. Der Rajah ritt mit seinem Sirdar[23] aus dem Lager, um einen kurzen Ritt um dasselbe zu unternehmen. Nach einiger Zeit fand man den Sirdar todt am Boden liegen, der Rajah aber ist nicht wieder zurückgekehrt.«

Die Züge des Sultans nahmen beinahe den Ausdruck der Freude an. Es wurde ihm schwer die Gefühle zu verbergen, welche er bei der Nachricht empfand, daß diese zwei gefährlichen Rivalen verschwunden seien.

»Allah ist groß!« rief er: »Er sendet Tod und Leben nach seinem Wohlgefallen. Was hast Du mir noch zu sagen?«

»Ich komme im Auftrage des Nächstkommandirenden. Du mußt uns helfen, die Thugs zu ergreifen und sie zu bestrafen!«

Der Sultan lächelte überlegen.

»Ich muß?« frug er, das letzte der beiden Wörter scharf betonend. »Du bist ein Christ und kennst unsem heiligen Kuran nicht. Der Prophet sagt: »Des Menschen Wille ist seine Seele, und wer seinen Willen dahingibt, der hat seine Seele verloren.« Der Sultan von Symoore hat noch niemals gemußt, er hat stets nur das gethan, was im beliebte. Aber Ihr seid meine Freunde, und ich werde Euch daher freiwillig helfen dieThugs zu ergreifen. Doch sage mir vorher wo sie sich befinden.«

»Das wissen wir nicht, und das sollst Du uns eben auskundschaften.«

»So hält mich Dein General für seinen Spion und Polizisten? Ihr seid sehr fremd in diesem Lande, und daher will ich thun, als ob ich diese Beleidigung gar nicht gehört hätte. Aber sage sie nicht noch einmal, sonst lasse ich Dich von meinen Dienern niederschlagen!«

Der Oberst legte die Hand an den Degengriff.

»Ich bin als Abgesandter meiner Königin unverletzlich und stehe unter dem Schutze des Völkerrechtes.«

»Du irrst. Du bist nur Abgesandter Deines Generales und stehest nur so lange unter dem Schutze Eures Völkerrechtes, als Du mich nicht beleidigst. Merke Dir das! Der Maharajah von Kamooh ist verschwunden. Weißt Du, wohin?«

»Nein.«

»Ich ahne es.«

»Sage es!«

»Das werde ich nicht thun, sonst beleidige ich Euch und entferne mich auch aus dem Schutze Eures Völkerrechtes.«

Diese Worte waren in einem Tone gesprochen, aus welchem deutlich zu hören war, daß der Sultan die Vermuthung hege, die Engländer hätten den Maharajah verschwinden lassen. Der Oberst legte die Hand zum zweiten Male an den Degen.

»Die Beleidigung ist bereits geschehen, denn Du hast deutlich genug gesprochen!«

»Du irrst wieder, denn ich habe nichts gesagt, aber man hat mir erzählt von mehreren Fürsten, die bei Euch und in Eurer Nähe verschwunden sind. Daher scheint es mir nicht gut zu sein, in Eure Nähe zu kommen.«

»Damit sind wir gern einverstanden, und ich ziehe daraus die Ueberzeugung, daß Du dem Befehle, welchen ich Dir zu überbringen habe, Folge leisten wirst.«

»Befehl? Wer könnte es wagen, dem Sultan von Symoore einen Befehl zu ertheilen?«

»Ich!«

»Du?« Der Sultan überflog die Gestalt des Engländers mit einem Blicke, in welchem ebensoviel Verachtung wie Mitleid zu erkennen war.

»Ja, ich! Und zwar im Auftrage meines Generales.«

»So hat die Sonne Dein Gehirn und auch das seinige verbrannt. Ihr seid Beide wahnsinnig geworden!«

»Du bist ein Anhänger der Lehre Muhammeds, und ich weiß, daß diese Lehre den Wahnsinnigen nicht verachtet, sondern ihn selig preist. Wäre dies nicht der Fall, so würde ich Dir meine Antwort in der That und nicht in Worten geben!«

»Ich fürchte weder Deine Worte noch Deine Thaten. Welches ist der Befehl, den ich so glücklich bin von Dir empfangen zu sollen?«

»Du sollst Augh räumen, weil wir unser Hauptquartier hier aufschlagen werden.«

»Gott ist groß, und die Welt ist weit. Sie hat Platz für uns und Euch. Schlagt Euer Hauptquartier auf wo Ihr wollt; in Augh aber bin ich und werde es nicht eher verlassen, als bis es mir beliebt.«

»Ist dies Deine feste Entscheidung?«

»Sie ist es.«

»Du willst also dem Befehle des Generals den Gehorsam versagen?«

»Ich habe ihm keinen zu leisten.«

»Denke an Deine Unterschrift!«

»Denkt Ihr an die Eurige. Ich bleibe.«

»Du sündigest gegen die Bedingungen, welche Du eingegangen bist.«

»Ihr selbst habt diese Bedingungen nicht erfüllt, denn nicht Ihr habt Augh erobert, sondern ich habe es gethan.«

»Weißt Du, welche Folgen Deine Weigerung für Dich und die Deinigen haben wird?«

»Ich werde sie ruhig abwarten.«

»Und Du willst uns nicht helfen, die Thugs aufzusuchen?«

»Sage mir, wo sie sind, dann werde ich Euch beistehen, sie zu fangen und zu bestrafen.«

»So bin ich fertig und kann gehen.«

»Du kannst gehen. Allah lenke Dich und Deine Schritte, damit Du nicht strauchelst!«

Der Offizier stieg zu Pferde und verließ mit seinen Begleitern [sic!] in möglichst stolzer Haltung den Hof.

Lubah hatte Wort für Wort der Unterhaltung gehört. Der Vezier des Maharajah von Kamooh war getödtet und der Rajah selbst verschwunden. Der andere Phansegar hatte also bereits seinen Streich glücklich ausgeführt. jetzt gab es kein Zögern mehr. Lubah schritt die Stufen zur Halle empor und warf sich dann auf den Boden nieder.

»Wer bist Du?« frug streng der Sultan.

»Herr, laß Deine Augen auf mich leuchten, so wirst Du den gehorsamsten und treuesten Deiner Diener erkennen!«

Er erhob den Kopf ein wenig, so daß ihm der Sultan in das Gesicht zu blicken vermochte. Der Herrscher erkannte ihn jetzt.

»Lubah, der beste meiner Suwars!«[24] rief er. »Ich hielt Dich für todt. Warum hast Du mich verlassen?«

»Ich habe Dich nicht verlassen, Herr. Ich wurde von Deinen Feinden gefangen genommen und in das Land der Usufzeys[25] geführt. Dort hielt man mich fest; bis ich den Seyud[26] tödtete und entkam.«

»Ich glaube Dir. Aber warum kehrtest Du nicht zu mir zurück?«

»Um nach Symoore zu kommen, mußte ich durch Augh. Hier wurde ich krank, denn ich hatte wärend der Gefangenschaft sehr viel gelitten, und konnte also nicht weiter. Aber mein Herz ist Dir treu geblieben, meine Augen sind auch hier für Dich offen gewesen, und da Du nach Augh gekommen bist, nahe ich mich Dir, o Herr, um Dir zu beweisen, daß ich Dir stets treu ergeben war.«

»Du willst mir Deine Treue beweisen? Deine Augen sind für mich offen gewesen? Wenn ich Dich recht verstehe, so willst Du mir etwas mittheilen, was Du gesehen oder erfahren hast?«

»Herr, Du bist groß, Du erräthst die Gedanken meiner Seele.«

»So sprich!«

»Ich darf nur dann sprechen, wenn allein Deine Ohren mich hören.«

»Stehe auf und tritt näher zu mir heran!«

Lubah gehorchte und begann mit so gedämpfter Stimme, daß nur der Sultan seine Worte verstehen konnte:

»Herr, Du bist mächtig und reich, aber der Maharajah von Augh war noch reicher als Du – —«

Augenblicklich nahm das Gesicht des Sultans den Ausdruck der höchsten Spannung an.

»Rede weiter!« gebot er mit einer Stimme, die so freundlich klang, als ob er mit dem vertrautesten seiner Freunde rede.

 

Lubah fuhr fort:

»Wie reich der Maharajah war, weiß nur ich genau.«

»Warst Du sein Schatzmeister?« frug der Sultan mit wohlberechnetem Spotte.

»Nein. Er hatte keinen Schatzmeister, denn er brauchte keinen solchen.«

»Warum?«

»Seine Schätze bedurften nicht der Bewachung, denn kein Mensch außer ihm und der Begum wußte, wo sie sich befanden.«

»Allah ist groß, und Du sprichst die Wahrheit. Ich habe überall gesucht und nichts gefunden. Aber rede weiter!«

Seine Augen blitzten und seine Lippen bebten bei dem Gedanken an den unermeßlichen Reichthum, den man Madpur Singh zugeschrieben hatte, und der doch nicht aufzufinden gewesen war. Er begriff, daß sich die Mittheilungen Lubahs auf das Versteck dieser Schätze bezogen, und bebte vor Begierde, Aufklärung zu erhalten.

Muß ich Alles sagen?« frug der Phansegar, welcher sich Mühe gab, den habsüchtigen Sultan auf die Folter zu spannen.

»Alles. Ich gebiete es Dir.«

»Ich war krank und mußte, um meine Glieder zu stärken, viel im Flusse baden. Ich that dies am Liebsten am Abende, weil am heißen Tage das Licht meinem Auge und die Wärme meinem Kopfe Schmerzen bereitete. Einst lag ich spät um Mitternacht am Ufer, um vom Schwimmen auszuruhen. Da kam ein großes Boot den Fluß herab und legte ganz in meiner Nähe an. Zuerst stieg ein Naib[27] mit mehreren Dschuwans[28] aus und dann ein Sahib mit einem verschleierten Weibe. Der Sahib war Madpur Singh, der Maharajah von Augh, und das Weib war Rabbadah, die Begum – — —«

»Allah il Allah,« unterbrach ihn der Sultan; »Du hast die Begum gesehen, das schönste Weib der Erde, welches kostbarer noch ist als alle Schätze des Rajah?«

»Ich habe sie gesehen, erst verschleiert und dann auch ohne Hülle, wie der Selige im Paradiese die Houris der sieben Himmel erblickt.«

»Und sie war wirklich so schön, wie man sich erzählt?« frug der Sultan begierig.

»Noch tausendmal schöner! Als ich ihr Angesicht erblickte, war es mir trotz der Nacht, als ob ich in die helle strahlende Sonne schaute.«

»Und diese Sonne ist verschwunden!«

»Ich weiß, wohin.«

»Ha, ist es wahr, daß Du dieses weißt?«

»Ich rede die Wahrheit, o Herr.«

»Wo ist sie? Wenn Du es mir sagen kannst, will ich Dich belohnen, daß Du reich wirst für Dein ganzes Leben. Aber in meine Hände, in mein Harem muß sie kommen; verstehst Du?«

»Ich verstehe es, und Du sollst sie haben auch ohne daß Du mir Reichthümer gibst.«

»Ich gebe sie Dir, das schwöre ich Dir bei Allah und dem Barte des Propheten.«

»Ich brauche sie nicht, denn —« und die folgenden Worte stieß er mit wichtiger selbstbewußter Miene, aber nur ganz leise flüsternd hervor – »denn wenn ich nur will, so sind die ganzen Schätze des Maharajah Madpur Singh sofort mein Eigenthum. »

»»Wie? Dein Eigenthum?« frug der Sultan mit nicht beherrschter Hastigkeit.

»Ja.«

»So kennst Du den Ort, an welchem sie der Maharajah verborgen hat?«

»Ich kenne ihn; ich kenne ihn so genau wie die Stelle, an welcher ich jetzt stehe.«

»Wo ist er? Diese Schätze gehören nicht Dir, sondern mir. Ich habe Augh erobert, und Alles, was sich in diesem Lande befindet, ist mein rechtmäßiges Eigenthum.«

»Bedenke, Herr, daß Du nicht allein nach Augh gekommen bist! Die Leute von Kamooh sind da und auch die Inglis. Wer nun ist der Besitzer des Landes Augh?«

»Ich, denn die Hauptstadt befindet sich in meinen Händen.«

»Die Hauptstadt, aber nicht der Schatz, denn dieser befindet sich außerhalb der Stadt.«

»Wie? Außerhalb der Stadt? Das wäre ja ein großes Wagniß, eine große Unvorsichtigkeit von dem Maharajah gewesen. Hast Du die Wahrheit gesprochen?«

»Die volle Wahrheit, Herr. Soll ich Dir meine Geschichte noch weiter erzählen?«

»Thue es!«

»Als der Rajah ausgestiegen war, begab er sich mit der Begum nach einem Orte, den ich Dir vielleicht noch zeigen werde, und die Andern folgten ihm. Sie hatten Hacken und Spaten bei sich; sie gruben und bauten ein Versteck und verbargen dort viele Kisten und andere Dinge, welche sich in dem Boote befunden hatten.

Es war der Schatz des Königs von Augh. Sie verwischten sorgfältig alle Spuren und warfen alles übrig gebliebene Land in den Fluß. Während dieser Arbeit begab sich der Rajah allein in das Boot; ich lag ganz in der Nähe und konnte ihn deutlich beobachten. Ich bemerkte einen Feuerfunken, welcher nur für einen Augenblick blitzschnell in seinen Händen aufleuchtete; dann kehrte er wieder zu den Leuten zurück. Ich ahnte, was er gethan hatte. Der Naib und die Dschuwans wußten wo der Schatz lag, und sollten deshalb sterben, um nichts verrathen zu können. Er wollte sie mit dem Boote in die Luft sprengen. Sage mir, Herr, ob es meine Pflicht gewesen wäre, sie zu warnen!«

»Nein. Du hättest Dich verrathen und wärest selbst in große Gefahr gekommen.«

»So dachte ich auch, und darum blieb ich ruhig an meinem Orte liegen.«

»Steigt ein, und fahrt zurück!« gebot der Maharajah. Sie gehorchten, und er blieb mit der Begum am Ufer stehen. Kaum hatte sich das Boot eine Strecke weit entfernt, so blitzte es an seinem Borde auf, ein heftiger Knall ertönte, eine Feuersäule stieg empor und ich hörte die Trümmer des Bootes und der zerrissenen Leichen in das Wasser schlagen. Die That war geglückt, und der Maharajah glaubte, daß das Geheinmiß ihm und der Begum von jetzt an allein gehöre.«

»Hast Du es treu bewahrt?«

»Du bist der Erste, zu dem ich davon rede.«

»Was willst Du dafür haben, daß Du mir das Versteck der Schätze zeigest?«

»Herr, ich bin Dein Diener und will nur von Deiner Gnade leben. Gib mir was Du willst. Ich fordere nichts, wenn nur Dein Auge freundlich auf mir ruht.«

»Lubah, Du bist der treueste und der beste unter Allen, die mir dienen. Du sollst groß sein in den Ländern Augh und Symoore. Aber sage mir, wo ist die Begum? Sie ist meinen Kriegem entkommen. Ein kühner Mann hat sie entführt.«

»Du sollst sie sehen und in Deinen Harem bringen. Sie ist versteckt bei einem Gurkha,[29] der zu meinen Freunden gehört und bei dem ich sie bereits heimlich beobachtet habe. Befiehl, o Herr, wann ich Dir den Ort des Schatzes zeigen soll!«

»Morgen, denn heut ist es zu spät dazu.«

»Und die Inglis —«

»Was meinest Du?«

»Waren sie nicht soeben hier, um die Hauptstadt von Dir zu fordern? Sie stellen dieses Verlangen nur deshalb, weil sie wissen, daß der Maharajah unermeßliche Reichthümer besessen hat, von denen sie denken, daß sie sich in Augh befinden. Ihre Gesandten sind zornig von Dir gegangen, und ich glaube, morgen werden ihre Krieger hier sein, um Dir Augh zu nehmen.«

»Sie mögen kommen und es versuchen!«

»Aber bei diesem Versuche kann Dir, selbst wenn Du siegest, der Schatz verloren gehen. Im Frieden bleibt er sicher unentdeckt, aber wenn diese Gegend zum Schlachtfelde wird, so kann ich dann für mein kostbares Geheinmiß nicht mehr Bürgschaft leisten.«»

Der Sultan mußte diesen Grund anerkennen; er neigte zustimmend seinen Kopf. »Du hast Recht, ich muß den Ort noch heute sehen. Befindet er sich weit von hier?«

»Von diesem Palaste aus erreichst Du ihn auf einem schnellen Pferde in einer Viertelstunde. Der Abend bricht bereits herein, Du mußt Dich schnell entschließen.«

»Was räthst Du mir? Soll ich den Schatz sofort holen oder liegen lassen?«

»Denkst Du, daß er hier im Lager sicher ist?«

»Nein.«

»So laß ihn noch liegen. Es genügt, den Ort zu kennen, um im Falle eines Kampfes Deine Maßregeln so zu treffen, daß der Feind von ihm abgehalten wird.«

»Ich stimme Dir bei. Nimm Dir dort ein Pferd, wir brechen sofort auf.«

Lubah wandte sich ab und begab sich zu den Pferden. Keine Miene seines Gesichtes verrieth seine große Freude über das Glück, welches ihn bei seinem gefährlichen Vorhaben bisher begleitet hatte. Wie treulos, verbrecherisch und furchtbar dieses Vorhaben war, das ließ ihn gleichgiltig. Er war ein Phansegar, ein Todesfanatiker, dessen Glaube ihm gebietet, durch möglichst viele Mordthaten sich die Seligkeit des Himmels zu erringen, und nach seiner Meinung war das Attentat auf den Sultan nichts weiter als ein großer Fortschritt auf dem schrecklichen Wege zu dieser Seligkeit.

Nach einiger Zeit und nachdem er für die Zeit seiner Abwesenheit die nöthigen Befehle ertheilt hatte, bestieg der Sultan ein kostbar aufgezäumtes Roß, welches ihm vorgeführt wurde, winkte Lubah an seine Seite und verließ mit ihm den Hof. Ein kleiner Trupp Suwars[30] folgte als Bedeckung, hielt sich aber eine ziemliche Strecke hinter dem Gebieter zurück.

Der Weg führte zunächst durch einige Straßen der Stadt und dann durch verschiedene Haufen von Reiterei und Fußvolk über das freie Feld hinweg. Alle Leute, an denen der Ritt vorüberging, warfen sich demüthig zur Erde. Unterdessen senkte sich der Abend mit der jenen Gegenden eigenthümlichen Schnelligkeit zur Erde nieder, so daß die Suwars die Entfernung zwischen sich und dem Sultan verminderten, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren und jedem seiner Befehle oder Winke sofort gehorsam sein zu können.

Lubah hatte einen spitzen Winkel auf den Fluß zu eingeschlagen, und als eine Viertelstunde vergangen war, hielt er sein Roß an. Einige hundert Schritte vor ihnen rauschten die majestätischen Fluthen vorüber; man konnte ihr phosphorescirendes Geflimmer deutlich erkennen und die Kühle empfinden, welche von der Feuchtigkeit hier verbreitet wurde.

»Wir sind beinahe am Ziele, Herr,« bemerkte der Phansegar.

»Warum. hältst Du an?«

»Ist es Dein Wille, daß die Suwars hinter uns das Geheimniß errathen, Herr?«

»Nein. Du bist sehr vorsichtig, Lubah, und ich muß Deinen Gedanken beistimmen.«

Er wandte sich um, gebot seinem Gefolge zu halten und seine Rückkehr hier zu erwarten, und setzte dann, von jetzt an ein langsameres Tempo einhaltend, seinen Weg weiter fort.

Lubah that, als suche er nach den Kennzeichen des Versteckes, bis er eine gehörige Entfernung zwischen sich und die Suwars gelegt hatte. Nun aber war seine Zeit gekommen.

»Es scheint beinahe, als hättest Du den Ort vergessen,« bemerkte der Sultan.

22Oberst.
23General.
24Reiter.
25Ein Afghanenstamm.
26Afghanenhäuptling.
27Lieutenant.
28Diener.
29Hirte.
30Reiter.
Купите 3 книги одновременно и выберите четвёртую в подарок!

Чтобы воспользоваться акцией, добавьте нужные книги в корзину. Сделать это можно на странице каждой книги, либо в общем списке:

  1. Нажмите на многоточие
    рядом с книгой
  2. Выберите пункт
    «Добавить в корзину»