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Der schwarze Mustang

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»Wo sind Sie geboren?«

»In Plauen im sächsischen Voigtlande. Sie scheinen sich für unsern Namen zu interessieren?«

»Allerdings.«

»Weshalb? Haben Sie etwa jemand gekannt, der auch so heißt wie wir?«

»Ja.«

»Wo? Bitte, sagen Sie es uns? Es ist uns das nämlich von großer Wichtigkeit.«

»Gern, sehr gern! Aber sagen Sie mir vorher, aus welchem Grunde Sie Ihr schönes Sachsen verließen?«

»Wir haben nicht nötig, es zu verschweigen. Wir suchen hier nach einer Erbschaft, um welche wir betrogen worden sind.«

»Betrogen? Wieso? Von wem?«

Es war Hum anzusehen, daß der Gegenstand dieses Gespräches seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Kas antwortete:

»Ein Vetter ist uns damit durchgebrannt. Er hieß Nahum Samuel Timpe und soll jetzt in Santa F& stecken. Darum sind wir jetzt nach dieser Stadt unterwegs, um den Betrüger zu entlarven.«

» All devils! Von wem soll denn diese Erbschaft stammen?«

»Von unserm Oheim Joseph Habakuk Timpe, welcher kinderlos in Fayette gestorben ist.«

»Meine Herren, das ist mir wirklich sehr, sehr interessant. Sagen Sie mir nur noch, woher Sie wissen, daß dieser Onkel ein Vermögen hinterlassen hat!«

»Von meinen Vettern Petrus Micha Timpe und Markus Absalom Timpe in Plauen, welche grade hunderttausend Thaler erhalten haben.«

»Und da sind Sie herüber, um sich auch Ihren Teil zu holen?«

»Ja. Erst habe ich wiederholt geschrieben, ohne aber Antwort zu erhalten, und so machte ich mich dann auf, um den Betrüger zu fassen, der mit der ganzen Summe durchgebrannt ist.«

Da ließ Hum ein schallendes Gelächter hören und rief in verschiedenen Pausen dazwischen:

»Und deshalb wollen Sie nach Santa Fé Das ist gar nicht notwendig. Sie können ihn hier fangen, hier am Estrecho, wo Sie sitzen!«

»Was? Wie? Sie scherzen! Sie machen sich lustig über uns!« fragten Kas und Has schnell durcheinander.

»Es ist mein völliger Ernst, obgleich ich lache. Merken Sie denn noch immer nichts? Sie haben Ihre Vornamen Kasimir und Hasael in Kas und Has abgekürzt-, ich sprach von meinem nicht schön klingenden Namen und werde Hum genannt. Das ist die Abkürzung von Nahum. Mein Name ist nämlich Nahum Samuel Timpe, und ich bin der betrügerische Vetter, den Sie suchen. Nun greifen Sie rasch zu!«

Has und Kas waren zunächst sprachlos vor Erstaunen; der stets redefertige Hobble-Frank aber rief begeistert aus —

»Jetzt haben wir ihn! jetzt is uns der richtige Kriminal Timpe in das Garn geloofen! Wenn er nich sofort das ganze Geld berappt, hängen wir ihn off wie eene Fledermaus, nämlich mit dem Koppe abwärts nach dem Innern der Mutter Erde gerichtet. Es is doch wahr: Der Hochmut kommt schtets vor dem Fall. Jetzt wird er von der Polizei in sein eegenes Demonschtrandum eingeschponnen!«

Nun sprangen Kas und Has auf, um mit Fragen, Vorwürfen und Drohungen auf Hum einzustürmen. Dieser hörte aber gar nicht darauf, sondern zog ein sorgfältig verwahrtes Papierpaket aus der Tasche, entnahm demselben einen Brief und reichte ihnen den letzteren, dabei immer lachend, mit den Worten hin:

»Diese jetzt wertlosen Papiere, die mich aber viel Geld gekostet haben, sind die ganze Hinterlassenschaft des Onkels Joseph Habakuk. Sie sollen sie alle sehen und prüfen; jetzt aber lesen Sie zunächst einmal dieses Schreiben, welches der verwüstliche Erblasser damals aus Plauen erhalten hat! Es kam kurz vor seinem Tode an, und ich habe es geerbt. Es ist das einzige Erbstück, welches ich nicht mit meinem Vermögen zu bezahlen gehabt habe. Sie können es behalten.«

Die Beiden fielen begierig über den Brief her; sie lasen ihn zu gleicher Zeit; aber je weiter sie darin kamen, desto länger wurden ihre Gesichter, und als sie fertig waren, ließen sie ihn fallen und sahen Hum aus tief enttäuschten Gesichtern an.

»Nun, bin ich ein Betrüger?« fragte Hum. »Der Oheim hat mich selbst um mein ganzes Erbe betrogen, und Ihre Vettern haben sich einen Spaß mit Ihnen gemacht, weil die Timpes in Plauen mit den Timpes in Hof verfeindet waren. Die in Plauen hatten das Glück, hunderttausend Thaler in der Lotterie zu gewinnen, und machten Iren Verwandten in Hof weiß, sie hätten diese Summe von Onkel Joseph Habakuk geerbt. Sie schrieben dem Onkel kurz vor seinem Tode diesen Brief darüber, in dem sie sich über Euch lustig machten, und so lebhaft diese Sache ist, es thut mir doch herzlich leid, daß sie so weit getrieben wurde, bis sie uns hier im wilden Westen zusammenführte. Wenn Ihr mich nun noch arretieren wollt, so stehe ich Euch gern zur Verfügung!«

Obgleich der Brief den unumstößlichen Beweis der Unschuld Nahums führte, bedurfte es doch einer ganzen Weile, bis Kas und Has sich in die neue Anschauung der Sache fanden. Es wurde ihnen nicht leicht, auf die Hoffnung, doch noch zu ihrem Erbe zu gelangen, nun gänzlich zu verzichten. Da stand er endlich auf und streckte ihnen beide Hände entgegen und sagte:

»Laßt es Euch doch nicht grämen! Ihr bekommt ein nur eingebildetes Vermögen nicht; ich aber habe durch Joseph Habakuk ein wirkliches Vermögen verloren, welches mein Vater mir hinterlassen hätte, wenn er nicht von seinem Bruder betrogen worden wäre. Habe ich mich dreinfinden müssen, so wird es wohl auch Euch möglich sein, einer Hoffnung zu entsagen, die überhaupt ja doch ganz unbegründet war. Ihr habt dafür anstatt eines betrügerischen Verwandten einen ehrlichen Vetter gefunden, der sich riesig darüber freut, mit Euch hier zusammengetroffen zu sein, und gern bereit ist, alles Heil und Unheil des Lebens mit Euch zu teilen. Und das ist, denke ich, doch wohl auch etwas wert!«

Das griff dem kleinen Hobble tief in die Seele. Er, der soeben noch davon gesprochen hatte, daß Hum verkehrt aufgehängt werden solle, rief jetzt begeistert aus:

»Was schtehen Sie denn da wie zwee gebackene Pflaumen vor der Küchenthür! Dieser liebe und vortreffliche Hum hat mir ganz aus der Leber und aus der Milz geschprochen. Es gibt nischt Besseres in der Welt als ein Vetter, den man hochachten und konjugieren kann; ich habe diese Erfahrung hier an meinem Vetter Droll gemacht. So eene Verwandtschaft des Leibes und des Geistes is köstlicher als Levkojen und Narzissen; sie schtählt die Nerven und schtärkt die Knochen des blutsverwandten Seelenadels. Schperren Sie sich also nich so lange gegen den glücklichen Konsumverein der Freundschaftlichkeet, sondern schlingen Sie die Hände kräftig ineinander, und lassen Sie mich den erschten Schritt der Versöhnung thun, indem ich Ihnen aus Wielands Fridolins Gang nach der Bürgschaft zurufe:

 
»Ich sei, gewährt mir die Bitte,
In eurem Bunde der Vierte! «
 

Die Verwechslung, deren Frank sich schuldig machte, erregte allgemeine Heiterkeit. Kas und Has mußten in das Lachen der andern einstimmen und griffen endlich nach Hums Händen, wobei der erstere sagte: »Du hast recht, Vetter; es gibt für uns keinen Grund, dir länger zu zürnen, und das Geld hätte uns ja vielleicht auch nicht glücklich gemacht. Wir stehen ja hier an der Bonanza of Hoaka, aus deren Namen wir lernen sollen, daß es andre Schätze gibt, nach denen man zu trachten hat. Wir wollen fortan gut zusammenhalten, so gut, daß man, um eine treue Freundschaft zu bezeichnen, einst sagen wird: Grad wie bei Timpes Erben!«

»Ja, wie bei Timpes Erben!« stimmte der Hobble bei. »Ich habe zwar diesem Namen bis jetzt keinen infulsorischen Beigeschmack abgewinnen können, aber was kein Verschtand der Verschtändigen sieht, das merkt der Rheumatiker, wenn es zieht. So sage ich denn meiner bisherigen Abneigung Lebewohl, und da Sie sich durch lauter abgekürzte Namen auszeichnen, so werde ich, als Vierter im Bunde, diesem Beispiele folgen und ooch zwee Silben schtreichen. Sagen Sie also in Zukunft nur Heliogabalus Morpheus Edeward zu mir; das Franke können Sie weglassen; der Erdkreis weeß es dennoch ganz genau, daß man den weltberühmten Frank darunter zu verschtehen hat. Ich habe geschprochen. Howgh!« –

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