Mika und Co: Hallo, ich bin Mika! (Sonderedition)

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Mika und Co: Hallo, ich bin Mika! (Sonderedition)
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J ü r g e n S t a h l b o c k

Mika und Co.

Hallo, ich bin Mika!

(Sonderedition mit Alltagsgeschichten

aus den Bänden 1 bis 4)

Ebozon Verlag

[m:13]

1. Auflage Juni 2015

Copyright © 2015 by Ebozon Verlag

ein Unternehmen der CONDURIS UG (haftungsbeschränkt)

www.ebozon-verlag.com

Alle Rechte vorbehalten.

Autor: Jürgen Stahlbock - www.mika-und-co.de

Illustrationen: Sabrina Urban (Geschichten 1 bis 5)

www.sabrinaurban.com

Felica Handelmann (Titel und Geschichten 6 bis 12)

http://de-de.facebook.com/Rohrfuchs

Layout/Satz/Konvertierung: Ebozon Verlag

ISBN 978-3-95963-175-4 (PDF)

ISBN 978-3-95963-173-0 (ePUB)

ISBN 978-3-95963-174-7 (Mobipocket)

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors/Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Veröffentlichung, Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung, können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

„Das Leben soll sein wie ein Schmetterling

an einem Sonnentag“

(Håkan Nesser)

In Gedenken an Irm und Olli

Mika und Co.


1 Mikas erstes
Punktspiel

Nun ist es endlich soweit: Mika soll sein erstes Fußball-Punktspiel in der neuen Mannschaft seines Vereins SC „Herta“ Sonnfeld erleben.

Schon vor Tagen hat Mika seine Fußballsachen sortiert und fein säuberlich in seine Sporttasche gepackt. Die Fußballschuhe wurden mindestens dreimal geputzt. Fast könnte man sich jetzt darin spiegeln. „Ob sie am Wochenende ihr erstes Punktspieltor erleben?“, grübelt Mika, „Hoffentlich!“ Nur allzu gerne wäre er ein guter Fußballspieler.

Die Aufregung bei Mika wächst, denn der Spieltag rückt näher. Schon Mitte der Woche hat Trainer Schanz die Aufstellung der Mannschaft im Mitteilungskasten von SC „Herta“ Sonnfeld am Haus von Frisör Schassig ausgehängt: Mika ist dabei! Und er soll im Sturm spielen, wie er es sich gewünscht hatte.

Ob Mika wohl die letzte Nacht vor dem Spiel gut geschlafen hat? Jedenfalls ist er am Morgen plötzlich wieder einmal zum Frühaufsteher geworden. Seine Eltern wundern sich, denn sonst brauchen sie immer mehrere Weckversuche, bis Mika das so geliebte Bett verlässt. Diesen Vormittag benutzt Mika nochmals zur Überprüfung seiner Sportausrüstung, und nur ein energisches Wort seiner Mutter kann ihn davon abhalten, mit seinen neuen Halbschuhen und dem Gummiball seiner Schwester Birte zu überprüfen, ob er auch inzwischen nicht das Fußballspielen verlernt habe.

Das Mittagessen wird Mika zur Qual. Mehrfach müssen seine Mutter und sein Vater ihn ermahnen, doch nun endlich etwas zu essen. Er stochert nur auf seinem Teller herum und behauptet steif und fest, keinen Hunger zu haben. Und im Übrigen müsse sein Vater es als alter Fußballer doch eigentlich wissen, dass man mit vollem Magen nicht gut Fußballspielen könne!

Endlich kann es losgehen. Mika rennt zum Treffpunkt an der Tankstelle von Landmaschinen-Schmidt. Dort ist er nicht der Erste! Auch Jojo, Merle und Malte sind schon da. Auch sie erzählen von ihrem missglückten Mittagessen und der schlaflosen Nacht. Ja, ehrlich sind die Freunde zueinander!

Bald treffen auch Trainer Schanz und die restlichen Mitspielerinnen und Mitspieler ein. Auch der kleine Mannschaftsbus vom Autohaus Kralmann fährt kurz darauf vor. Mit diesem Bus werden immer die Jugendmannschaften von SC „Herta“ Sonnfeld zu ihren Auswärtsfahrten chauffiert. Die Kosten hierfür übernimmt das Autohaus! Es kann also losgehen. Ab nach Gradow.

Im Bus wird laut gefachsimpelt und eine Taktik zurechtgelegt. Manchmal wird es so laut, dass sowohl Trainer Schanz als auch der Fahrer die jungen Fußballer und Fußballerinnen ermahnen müssen, doch etwas ruhiger zu sein. „Die haben gut reden“, denkt Mika, „ich bin doch so verdammt aufgeregt!“

Am Spielort angekommen, geht es sofort in die Umkleidekabine. Dort wird in Nullkommanix der Sportdress angezogen. Dann nichts wie raus auf den Platz zum Aufwärmen. „Dehnübungen nicht vergessen!“, mahnt Trainer Schanz an.

Nach einer knappen Viertelstunde kommt der Schiedsrichter auf den Platz und forderte die beiden Mannschaftskapitäne zur Platzwahl auf. Gradow hat die Wahl und entscheidet sich dafür, zuerst mit der Sonne zu spielen. Kevin, Sandfelds Torhüter, muss also die erste Halbzeit gegen die tief stehende Sonne kucken. Aber er hat ja ein Cappy dabei. Mika führt zusammen mit Oktay den Anstoß aus:

Gleich der erste Angriff der „Hertaner“ bringt das 1:0! Nach dem Anstoß kommt der Ball nach rechts zu Jojo, die spielt ab auf Serhat. Serhat umdribbelt einen Gegenspieler, sieht Malte, übergibt ihm den Ball. Malte läuft noch ein paar Meter und schießt. Der Ball landet unhaltbar im unteren linken Eck des Gradower Tores. Unglaubliche Freude bei den Sonnfeldern, alle rennen zu Malte und feiern ihn.

„Erstes Punktspiel, erster Angriff und dann gleich auch noch das erste Tor, das gibt’s doch gar nicht!“, freut sich auch Trainer Schanz hüpfend am Spielfeldrand.

Die Gradower sind geknickt. Sie lassen schon jetzt die Köpfe hängen. Ihr Trainer fordert sie zwar lauthals auf:

„Weiter Jungs, lasst euch nicht unterkriegen!“

Aber das bringt nicht viel. Am Ende hat „Herta“ Sonnfeld ihren Gegner aus Gradow mit 7:1 besiegt. Und auch Mika kann sich als Torschütze auszeichnen! Zwar hat er kein Tor mit seinen ‚neuen’ Fußballschuhen erzielt, dafür aber ein herrliches Kopfballtor. Nach einer Ecke, die von Kalle getreten wurde, springt er höher als ein Gradower Gegenspieler und köpft den Ball ins linke obere Eck! War das ein Jubel. Sein bester Freund Malte traf gleich vier Mal!

Trainer Schanz ist hoch zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge.

„Es war euer erstes Spiel überhaupt! Ihr habt das klasse gemacht, Kinder!“, lobt er sein Team in der Umkleidekabine.

Erschöpft und auch ein bisschen stolz und überglücklich sitzen die jungen Kicker von SC „Herta“ Sandfeld im Kleinbus, mit dem die kleinen Fußball-Cracks wieder zurück nach Sonnfeld gefahren werden.

Dort angekommen, wollen Mika und Malte so schnell sie können nach Hause. Es gibt schließlich ’ne Menge zu erzählen.


Mikas Vater ist gerade dabei, den Rasen vor dem Haus zu mähen, als sein Sohn heranstürmt.

„Gewonnen! Gewonnen, Papa! Volle Pulle an die Wand gespielt. 7:1! Bombentor wie Claudio Pizarro!“, so sprudelt es aus ihm heraus.

Als er sich ein wenig beruhigt hat, möchte sein Vater wissen, ob er denn auch ein Tor erzielt habe und ob sein Trainer mit ihm zufrieden gewesen sei. In aller Ausführlichkeit beschreibt Mika sein erstes Tor:

„Kalle tritt die Ecke für uns von links. Ich stehe vorne am Fünfer. Vor mir ein Verteidiger. Der Ball kommt kurz. Ich am Verteidiger vorbei und hoch. Zack, mit dem Kopf ran und schon zappelt der Ball links oben im Netz!“ schwärmt Mika stolz. „Herr Schanz war sehr zufrieden mit uns. Der ist bei unseren Toren am Spielfeldrand rumgehüpft wie ein Känguru! Man muss übrigens auch gar nicht unbedingt ein Tor schießen! Die Hauptsache ist doch, dass die Mannschaft gewinnt!“, so Mika weiter.

„Ja, ja! Nun sei nicht sauer, dass ich gleich danach gefragt habe. Ich freu’ mich ja auch über dein Tor und euren Sieg! Ich bin hier gleich fertig. Wollen wir dann zusammen die Sportschau ankucken?“

„Ja, klar doch!“, ist Mikas Reaktion.

2 Mika kann
plötzlich lesen

[In memoriam Dr. Jürgen Reichen, † 2009]

Mika geht ja jetzt zur Schule. Sein sehnlichster Wunsch ist es, schnell lesen zu können. Er möchte nämlich alle Schilder auf seinem Schulweg, seine Bücher und natürlich das Fernsehprogramm lesen können. Sein Lehrer Weiß und seine Lehrerin Warmbold haben am ersten Schultag ein großes Poster mit Bildern und Buchstaben neben die Tafel gehängt. In kleiner Ausführung haben die Kinder das auch alle bekommen. Damit soll nun das Schreiben und später das Lesen gelernt werden. „In der anderen Klasse bei Herrn Illert spielen die immer Theater mit zwei kleinen Figuren! Die bringen jeden Tag einen neuen Buchstaben mit. Warum machen wir das nicht auch?“, möchte Mika wissen. Sein Lehrer beruhigt ihn und verspricht ihm und den anderen, dass sie bald lesen könnten und dass das Theater mit den beiden Figuren den anderen Kindern bestimmt bald langweilig werden würde.

„Wer viel schreibt, lernt schneller lesen!“, verspricht Lehrer Weiß. Also erfüllt Mika in der Schule immer zuerst seine Pflichtaufgabe im Schreiben. Die lautet: „Jeden Tag drei neue Wörter schreiben!“ Mika schreibt immer mindestens fünf. Heute wählt er diese Wörter aus: ‚fusbalschbil, schitsrichta, toa, elfmeta, 1wurf‘. Doch lesen kann er noch immer nicht. Auch am nächsten und übernächsten Schultag noch nicht. Er wird langsam ungeduldig, denn Merle kann schon lange alles lesen!

 

„Ich glaube, ich muss noch mehr schreiben“, überlegt Mika. Er schreibt jetzt nicht mehr nur Wörter, sondern schon richtige kleine Geschichten. Lehrer Weiß ist genauso begeistert wie Frau Warmbold. Sie kopieren die Geschichten sogar manchmal und zeigen sie den anderen Lehrern und Lehrerinnen. Auch im Internet – auf der Homepage der Schule – sind einzelne Schülergeschichten zu lesen. Stolz nimmt Mika seine Kopien mit nach Hause. Auch seine Großeltern bekommen einen Abzug. Omi Helga möchte, dass Mika ihr seine Geschichte vorliest:

„Das kann ich ja gar nicht lesen! Lies du mir das doch mal vor!“, fordert sie ihn auf.

Mika ist sehr traurig und enttäuscht.

„Das kann ich doch noch nicht! Lesen lern ich doch erst später!“, schluchzt er. Und dann fügt er böse an:

„Unsere Lehrer haben doch extra gesagt, dass wir nicht vorlesen sollen! Das weißt du doch!“

In der Schule klebt Lehrerin Warmbold jetzt seit ein paar Tagen immer Zettel an Wände, Tafel, Fenster, Schränke und auf Tische. Darauf stehen Wörter oder kurze Sätze. Die Mitschüler von Mika, die etwas davon lesen können, dürfen dann den Zettel mit nach Hause nehmen. Zu gerne hätte Mika auch einen solchen Zettel. Aber das klappt noch immer nicht mit dem Lesen. Merle, Jojo, Malte, Tim und noch ein paar andere Kinder seiner Klasse lesen schon alles. Sie erobern jeden Tag die Zettel. Frau Warmbold kommt kaum mit dem Schreiben nach.

Heute ist Freitag. Kurz vor Nikolaus. In der Schule bearbeitet die Klasse 1b eine Werkstatt zum Thema „Weihnachten“. Außerdem bekommt die Klasse jeden Tag eine eMail vom Weihnachtsmann. Der heißt Fiete. Er wohnt eigentlich in Liechtenstein. Nur in der Vorweihnachtszeit kommt er in die Nähe von Sonnfeld und erledigt hier mit seinen vielen Wichteln die Arbeiten für das bevorstehende Weihnachtsfest. Er hat noch viele Kollegen. Auch Weihnachtsfrauen gibt es schon. Aber das ist eine andere Geschichte. Mika sitzt gerade daran, Weihnachtswörter zu schreiben. Er hat schon ‚NIKOLAUS’ und ‚WAINARSMAN’ geschrieben, da bricht sein Bleistift ab. „So ’n Mist!“, denkt er und geht zum Anspitzen an den Papierkorb. Unterwegs bleibt er auf einmal stehen. Er schaut in Richtung Klassenschrank. Wohl eine Minute steht er so unbeweglich da. Dann sagt er zuerst leise, dann immer lauter: „Ich kann das da ja lesen! Ich kann das lesen. Das da kann ich lesen!“


Die anderen Kinder und seine Lehrerin horchen auf. Einige laufen zu ihm. Malte fragt:

„Was kannst du lesen?“

Mika ist ganz durcheinander.

„Das da am Schrank kann ich lesen!“

Frau Warmbold und alle anderen möchten nun wissen, was da denn auf dem Zettel steht:

„Na, Mika, das ist ja toll! Dann sag‘ mal, was da steht!“

„Da steht ‚AU—TO—BAHN’! Das kann ich lesen! Ich kann lesen!“

Mika nimmt den Zettel ab. Er ist außer sich vor Freude. Er hat einen Zettel ‚weggelesen’. Überall findet er jetzt Wörter, die er liest. Seine eigentliche Aufgabe hat er längst vergessen. Stolz wandert er im Klassenraum herum und liest und liest und liest. Zettel gibt es nicht mehr. Das ist ihm egal. Auf Büchern, Spielen und Kisten steht genug. So vergeht der Schulvormittag. Mika liest und liest. Seine Lehrer und seine Klasse freuen sich mit ihm. Manchmal geht er ihnen aber auch auf den Geist, wenn er ihnen immer wieder ihre Namen vorliest, die auf Heften oder Ordnern stehen.

Auch der Weg nach Hause hat es heute in sich. Malte, Merle und Mika gehen meistens zusammen. Sie müssen durch die Altstadt von Sandfeld vorbei an vielen Geschäften. Heute muss Mika natürlich überall stehen bleiben und lesen, lesen und lesen. Merle und Malte kennen das. Das war bei ihnen nicht anders am Tag, als sie plötzlich lesen konnten. Irgendwann wird es ihnen aber zu bunt. Merle hat eine Idee, wie sie Mika sogar zum Laufen bewegen kann:

„Mika! Möchtest du nicht deinen Eltern schnell zeigen, dass du jetzt auch lesen kannst?“

Und ob Mika will.

„Los, los!“, drängelt er die beiden.

Sie rennen los. Unten am langen Berg sagt Mika, dass er noch nicht mit hoch käme, er möchte zuerst noch schnell zu seinem Vater ins Geschäft laufen. Merle und Malte wollen aber lieber gleich nach Hause. Mika läuft trotzdem zu seinem Vater.

„Hallo Papa! ‚Per-sil’, ‚Aro-nal’, ‚Agfa’, ‚Kodak’, ‚Milupa’“, liest er laut.

Doch sein Vater reagiert nicht. Er sagt gar nichts, sondern geht zurück nach hinten in sein Büro.

„Du, Papa, hast du eben nichts gemerkt?“, fragt Mika, der seinem Vater gefolgt ist.

„Ja, doch, du hast mir ein paar unserer Waren genannt. Soll ich die etwa neu bestellen?“, lautet die Antwort.

„Oh, schade, mehr nicht? Ich hab dir doch die Namen vorgelesen. Ich kann seit heute lesen. Alles!“, erklärt Mika seinem Vater.

Der ist jetzt natürlich auch mächtig stolz auf seinen Sprössling. Er testet ihn noch ein wenig. Doch Mika besteht alle Tests, nur bei ein paar langen Wörtern hat er noch kleine Schwierigkeiten.

Bis zur Mittagspause bleibt Mika im Geschäft. Dann gehen Vater und Sohn gemeinsam den langen Berg hoch nach Hause zum Mittagessen. Unterwegs beweist Mika natürlich weiter sein Können:

„Sparkasse“, „Polizei“, „Schuh-Haus Bartels“, „Obst und Gemüse Hase“ „Milch“, „Am langen Berg“, liest er.

Sein Vater strahlt und freut sich mit ihm.

Zu Hause sitzen alle schon am Mittagstisch. Auch Omi und Opa.

„Na endlich kommt ihr. Das hat ja heute gedauert!“, sagt Mikas Mutter.

Sie füllt ihrem Sohn das Essen auf, doch der hat keinen Blick dafür. Mika schnappt sich lieber die Zeitung von der Fensterbank.

„Lass doch ...“, doch seine Mutter kommt nicht weiter mit ihrer Ermahnung.

„Werder Bremen ist neuer Tabellenführer“, liest Mika sehr langsam aber laut vor.

„Nanu, was ist denn das? Kannst du jetzt etwa lesen?“, fragt Omi Helga.

„Na klar! Ich kann jetzt alles lesen!“, antwortet Mika voller Stolz.

„Und wie hast du das so plötzlich gelernt?“, möchte sie noch wissen.

„Ich habe nicht lesen gelernt, ich habe es auf einmal einfach gekonnt!“, lautet Mikas einfache Antwort.

3 Mika fährt ins
Bundesliga-Stadion

Mika ist ein begeisterter Fußballer. Er spielt nicht nur in der U7-Mannschaft seines Heimatvereins SC „Herta“ Sonnfeld, nein, er versäumt auch keinen Spieltag der Bundesliga. Zumindest samstags sitzt er immer vor dem Fernseher, wenn die Spielberichte gesendet werden. Zu Hause sieht er zusammen mit seinem Vater die Spiele. Manchmal darf auch Malte rüber kommen und mit kucken, manchmal sitzen sie auch bei Malte im Zimmer. Der hat nämlich einen eigenen kleinen Fernseher im Zimmer.

Mika und sein Vater mögen ‚Werder Bremen’ am liebsten. Mika hat schon viele Fan-Artikel seines Lieblingsvereins: Einen Kalender, eine Pudelmütze, Strümpfe, Zahnbürste und Zahnbecher, und in seinem Zimmer hängen viele Spielerfotos an den Wänden. Den neuen Schal hat er zu Weihnachten bekommen. Sein Vater ist Fördermitglied, und so bekommt regelmäßig das „Werder-Magazin“. Auch sein bester Freund ist ‚Werder-Fan’. Obwohl Malte oft auch bei einem anderen Verein laut jubelt. Das passt Mika gar nicht. Er möchte, dass Malte sich für einen entscheidet. „Du kannst doch nicht immer abwechselnd mal für den einen dann für den anderen Club schwärmen!“, wirft er ihm oft vor. Malte beteuert dann immer, doch nur für ‚Werder’ zu schwärmen. Zu seinem nächsten Geburtstag wünscht Mika sich eine Fahrt ins „Weser-Stadion“ zu einem Bundesliga-Spiel.

Im Mai hat Mika Geburtstag. Er wird sieben. Zusammen mit seinen Freunden feiert er einen schönen Geburtstag. Er hat Malte, Merle, Jojo, Nils, Kevin, Oktay, Tim und Mattes eingeladen. Sie machen viele Spiele. Der Höhepunkt des Tages ist aber wieder die aufregende „Schnitzeljagd“, die sein Vater im letzten Jahr schon einmal für ihn organisiert hat. Der Onkel von Malte ist ein Freund von Mikas Vater. Er legt immer die Spur, die die Kinder dann finden müssen. Am Ende wartet dann eine tolle Überraschung auf alle. Über den Geburtstag und die Schnitzeljagd soll hier nicht geschrieben werden. Das ist eine andere Geschichte.

Die Geschenke gefallen Mika alle sehr. Er hat eine neue CD, ein Computer-Spiel (‚Sim City’), ein paar Bücher bekommen, darunter von seiner Oma eins in Schreibschrift, (Kommentar von Mika dazu: „Die hat ja keine Ahnung. Ich hab' ihr doch gesagt, dass wir Druckschrift lesen!“). Außerdem gab's noch weitere Bauteile für seinen Technik-Kasten, ein rotes Sweatshirt und Socken und etwas zum Naschen. Enttäuscht ist Mika darüber, dass sein größter Wunsch wohl nicht in Erfüllung geht: Keine Fahrt zum ‚Werder’-Spiel!

Der Freitag nach seinem Geburtstag ist immer ätzend. Dann kommt seine Verwandtschaft zum Gratulieren. Dann sitzen die Großen in der Stube, trinken Kaffee, essen Kuchen und Torte und unterhalten sich über Dinge, die Mika furchtbar langweilen. Und er muss immer dabei sitzen. Er darf immer nur kurz seine Geschenke zeigen. Außerdem möchten immer alle wissen, wie sein Zimmer aussieht und was er in der Schule gelernt hat. „Das ist vielleicht blöde!“, denkt Mika jedes Mal. „Am Zimmer meckern sie rum! Die Schule war früher sowieso besser! Die Lehrer müssen mehr durchgreifen, damit die Kinder was lernen! Und früher hat man eh mehr gelernt! ... Die Geschenke interessieren sie überhaupt nicht!“, glaubt er.

Zu um halb vier muss Mika fertig sein, dann beginnt der Kaffeenachmittag mit Omas, Opas, Patenonkel und Patentante. „Super!“, denkt Mika, „viel lieber wäre ich heute beim Training mit den anderen zusammen!“ Schon klingelt es an der Tür. Mika öffnet. Das macht er an diesem Tag immer. Es sind sein Patenonkel und seine Patentante. Danach kommen Omi und Opa von nebenan. Die anderen Großeltern sind schon mittags mit dem Zug aus Hamburg gekommen. Sein Vater hat sie mit dem Wagen vom Zug abgeholt. Es gibt an diesem Tag doch immer etwas Erfreuliches: Von allen Großen bekommt er immer ein paar Euro zugesteckt. Die Geschenke sind meistens eher nicht so wichtig. Unterwäsche und Hemden braucht er ja auch ohne seinen Geburtstag!

Die Kerzen auf dem Kaffeetisch leuchten. Es duftet nach Kaffee und Zitronentorte. Alle sitzen um den Tisch. Mika möchte sich gerade ein Stück vom leckeren Käsekuchen schnappen, da sagt sein Vater: „Stopp! Ich muss dir noch etwas geben.“ Er greift in seine Jackentasche und holt einen Briefumschlag heraus.

„Der ist von meinem Freund Till aus Osterholz-Scharmbeck. Du weißt, das ist der mit...“ – „... mit dem du immer ins Stadion fährst!“, unterbricht ihn Mika und reißt ihm den Umschlag aus der Hand.

„Das kann doch nicht wahr sein! Krass! Super! Drei Karten für das Spiel gegen Kaiserslautern!“

Mika jubelt. In einer Woche werden sie nach Bremen fahren.

„Aber warum denn drei Karten?“, ist Mika verwundert.

„Du lies dir man erst mal den Brief durch, den Till dir geschrieben hat.“, empfiehlt Opa Gerhard, der längst bemerkt hat, dass neben den Karten noch etwas im Umschlag steckt. „Oh, Till hat in Druckschrift geschrieben. Das kann ich ja gut lesen“, freut sich Mika und kuckt dabei neckisch blinzelnd zu seiner Oma:

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