Das Jahrmarktsfest zu Plundersweilern

Текст
0
Отзывы
Читать фрагмент
Отметить прочитанной
Как читать книгу после покупки
Das Jahrmarktsfest zu Plundersweilern
Шрифт:Меньше АаБольше Аа

Johann Wolfgang von Goethe



Das Jahrmarktsfest zu Plundersweilern





Dieses ebook wurde erstellt bei






Inhaltsverzeichnis





Titel







Das Jahrmarktsfest zu Plundersweilern







Impressum neobooks







Das Jahrmarktsfest zu Plundersweilern





MARKTSCHREIER.



Werd's rühmen und preisen weit und breit,



Daß Plundersweilern dieser Zeit



Ein so hochgelahrter Doktor ziert,



Der seine Kollegen nicht schikaniert.



Habt Dank für den Erlaubnisschein!



Hoffe, Ihr werdet zugegen sein,



Wenn wir heut abend auf allen vieren



Das liebe Publikum amüsieren.



Ich hoff, es soll Euch wohl behagen;



Geht's nicht vom Herzen, so geht's vom Magen.



DOKTOR.



Herr Bruder, Gott geb Euch seinen Segen,



Unzählbar, in Schnupftuchs-Hagelregen.



Den Profit kann ich Euch wohl gönnen;



Weiß, was im Grunde wir alle können.



Läßt sich die Krankheit nicht kurieren,



Muß man sie eben mit Hoffnung schmieren.



Die Kranken sind wie Schwamm und Zunder;



Ein neuer Arzt tut immer Wunder.



Was gebt Ihr für eine Komödia?



MARKTSCHREIER.



Herr, es ist eine Tragödia,



Voll süßer Worten und Sittensprüchen;



Hüten uns auch vor Zoten und Flüchen,



Seitdem in jeder großen Stadt



Man überreine Sitten hat.



DOKTOR.



Da wird man sich wohl ennuyieren!



MARKTSCHREIER.



Könnt ich nur meinen Hanswurst kurieren;



Der macht' Euch sicher große Freud,



Weil Ihr davon ein Kenner seid.



Doch ist's gar schwer, es recht zu machen;



Die Leute schämen sich zu lachen.



Mit Tugendsprüchen und großen Worten



Gefällt man wohl an allen Orten;



Denn da denkt jeder für sich allein:



So ein Mann magst du auch wohl sein!



Doch wenn wir droben sprächen und täten,



Wie sie gewöhnlich tun und reden,



Da rief' ein jeder im Augenblick:



Ei pfui, ein indezentes Stück!



Allein, wir suchen zu gefallen;



Drum lügen wir und schmeicheln allen.



DOKTOR.



Sauer ist's, so sein Brot erwerben!



MARKTSCHREIER.



Man sagt: es könne den Charakter verderben,



Wenn man Verstellung als Handwerk treibt,



In fremde Seelen spricht und schreibt,



Und wenn man das sehr oft getan,



Nehme man auch fremde Gemütsart an.



Doch ach! wir scheinen oft zu scherzen



Und haben viel Kummer unterm Herzen;



Verschenken tausend Stück Pistolen



Und haben nicht, die Schuh' zu besohlen.



Unsre Helden sind gewöhnlich schüchtern,



Auch spielen wir unsre Trunkenen nüchtern.



So macht man Schelm und Bösewicht



Und hat davon keine Ader nicht.



DOKTOR.



Der Rollen muß man sich nicht schämen.



MARKTSCHREIER.



Warum will man's uns übelne

Бесплатный фрагмент закончился. Хотите читать дальше?
Купите 3 книги одновременно и выберите четвёртую в подарок!

Чтобы воспользоваться акцией, добавьте нужные книги в корзину. Сделать это можно на странице каждой книги, либо в общем списке:

  1. Нажмите на многоточие
    рядом с книгой
  2. Выберите пункт
    «Добавить в корзину»