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Väter und Söhne

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»Ich … Sie …« erwiderte Katia.

»Ich bin nicht mehr der anmaßende Bursche, der ich bei meiner Ankunft hier war,« versetzte Arkad; »nicht umsonst habe ich mein dreiundzwanzigstes Jahr hinter mir. Mein Gedanke ist immer noch, mich der Welt nützlich zu machen und alle meine Kraft der … dem Triumph der Wahrheit zu weihen; ich suche aber mein Ideal nicht mehr da, wo ich es ehemals suchte; es scheint mir … viel näher zu liegen. Bisher verstand ich mich selber nicht, ich befaßte mich mit Problemen, die über meine Kräfte gingen … Endlich sind mir die Augen aufgegangen, dank meinem Gefühl … Ich drücke mich vielleicht nicht ganz klar aus, aber ich hoffe, Sie verstehen mich.«

Katia antwortete nicht und sah Arkad nicht mehr an.

»Ich denke,« fuhr er mit erregter Stimme fort, während über seinem Haupte ein Buchfink sein sorgloses Lied in den Zweigen einer Birke sang, »ich denke, daß es Pflicht jedes ehrlichen Mannes ist, sich offen und freimütig in bezug auf die zu zeigen, … auf die, welche … mit einem Wort die, welche ihm teuer sind, und darum … bin ich entschlossen …«

Hier wurde Arkad von seiner Beredsamkeit im Stich gelassen; er verwickelte sich in seinen Phrasen, verlor die Fassung und mußte innehalten; Katia saß immer mit gesenkten Augen da; sie begriff nicht, wo er hinauswollte, und doch schien sie etwas zu erwarten.

»Ich sehe voraus, daß ich Sie überrasche,« fuhr Arkad fort, sobald er sich wieder gesammelt hatte, »um so mehr, als dies Gefühl gewissermaßen Bezug … gewissermaßen … wohlverstanden … auf Sie hat. Ich glaube mich zu erinnern, daß Sie mir gestern Mangel an Ernst vorgeworfen haben,« fügte er hinzu mit der Miene eines Mannes, der, in einen Sumpf geraten, fühlt, daß er mit jedem Schritt tiefer einsinkt, und nichtsdestoweniger immer vorwärts geht, in der Hoffnung, rascher wieder herauszukommen. »Diesen Vorwurf macht man oft … jungen Leuten, selbst dann, wenn sie ihn nicht mehr verdienen … und wenn ich mehr Selbstvertrauen hätte …« Komm mir doch zu Hilfe! Komm! dachte Arkad in seiner Verzweiflung; aber Katia rührte sich nicht. »Und wenn ich hoffen könnte …«

»Wenn ich Ihren Worten Glauben schenken dürfte,« sagte plötzlich neben ihnen Frau Odinzoff mit ihrer ruhigen, klaren Stimme.

Arkad schwieg augenblicklich, und Katia erbleichte. Ein kleiner Fußpfad führte hart an dem Gebüsch vorüber, das die Halle verbarg; Frau Odinzoff hatte ihn mit Bazaroff eingeschlagen. Sie konnte weder von Katia noch Arkad gesehen werden, diese hörten aber ihre Worte und beinahe ihren Atem. Die Spaziergänger machten noch einige Schritte und blieben wie mit Absicht gerade vor der Halle stehn.

»Sehen Sie,« fuhr Frau Odinzoff fort, »Sie und ich, wir haben uns getäuscht; keins von uns beiden steht mehr in der ersten Jugend, ich zumal; wir haben gelebt, wir sind beide müde, wir sind, warum soll ichs nicht aussprechen, beide gescheit, wir haben uns erst gegenseitig interessiert, unsere Neugier wurde rege … dann …«

»Dann hab ich den Dummkopf gemacht,« fiel Bazaroff ein.

»Sie wissen, daß das nicht der Grund unseres Bruchs war. Das eine ist sicher, daß wir einander nicht nötig hatten; wir hatten zuviel … wie soll ich sagen? zuviel Verwandtes. Wir haben das nicht sogleich eingesehen. Dagegen Arkad …«

»Den hatten Sie nötig?« fragte Bazaroff.

»Hören Sie auf, Eugen Wassilitsch! Sie behaupten, ich sei ihm nicht gleichgültig, und in der Tat schien mirs auch immer, daß ich ihm gefiele. Ich weiß, daß ich seine … Tante sein könnte, aber ich will Ihnen nicht verhehlen, daß ich seit einiger Zeit öfters an ihn denke. Seine Jugend und sein natürliches Wesen haben für mich eine gewisse Anziehungskraft.«

»Einen gewissen Zauber … das ist das Wort, dessen man sich in dergleichen Fällen bedient,« erwiderte Bazaroff mit dumpfer und ruhiger Stimme, der man aber doch die aufsteigende Galle anmerkte. – »Arkad spielte gestern noch den Geheimnisvollen und hat mit mir weder von Ihnen noch von Ihrer Schwester gesprochen, das ist ein ernstes Symptom.«

»Er ist mit Katia durchaus wie ein Bruder,« sagte Frau Odinzoff, »und das gefällt mir, obgleich ich eine derartige Vertraulichkeit zwischen ihnen nicht zugeben sollte.«

»Ists die Schwester, die in diesem Augenblick aus Ihnen spricht?« fragte Bazaroff langsam.

»Gewiß … aber warum bleiben wir stehen? gehen wir weiter. Welch sonderbare Unterhaltung wir führen, nicht wahr? Ich hätte nie geglaubt, daß ich Ihnen so was sagen könnte! Sie wissen, daß … obgleich ich Sie fürchte, ich großes Vertrauen zu Ihnen habe, weil ich weiß, daß Sie im Grund sehr gut sind.«

»Erstens bin ich ganz und gar nicht gut, und zweitens bin ich Ihnen sehr gleichgültig geworden, und doch sagen Sie mir, daß ich gut sei! … Das ist, als ob Sie einen Blumenkranz aufs Haupt eines Toten setzten.«

»Eugen Wassilitsch, wir sind keine Meister …« erwiderte Frau Odinzoff.

In diesem Augenblick aber bewegte ein Windstoß die Blätter und verwehte ihre Worte.

»Aber Sie sind frei? …« sagte einige Augenblicke darauf Bazaroff.

Das war alles, was man von ihrer Unterhaltung verstehen konnte. Das Geräusch ihrer Tritte verlor sich mehr und mehr, und es war wieder still.

Arkad wandte sich nach Katia um; sie war noch in derselben Stellung, nur den Kopf hatte sie etwas tiefer gesenkt.

»Katharina Sergejewna,« sagte er mit zitternder Stimme und gefalteten Händen, »ich liebe Sie mit Leidenschaft und wie das Leben, und liebe nur Sie allein auf der Welt. Ich wollte es Ihnen gestehen, und im Fall einer günstigen Antwort wollte ich um Ihre Hand bitten … weil ich nicht reich bin und mich zu jedem Opfer fähig fühle … Sie antworten nicht? Sie glauben mir nicht? Sie denken, daß ich das unbesonnen so hinsage? Aber rufen Sie sich diese letzten Tage zurück. Können Sie zweifeln, daß alles, verstehen Sie mich wohl, alles, auch der letzte Rest, spurlos verschwunden ist? Blicken Sie mich an, sagen Sie mir ein einziges Wort … Ich liebe … ich liebe Sie … glauben Sie mir doch!«

Katia warf einen ernsten, klaren Blick auf Arkad und sagte nach langem Besinnen mit unmerklichem Lächeln zu ihm: »Ja.«

Arkad sprang von der Bank.

»Ja! Sie haben ja gesagt, Katharina Sergejewna! was bedeutet dies Wort? heißt es, daß Sie an die Aufrichtigkeit meiner Worte glauben … oder gar … oder gar … ich wag es nicht auszusprechen …«

»Ja!« antwortete Katia, und diesmal verstand er sie.

Er ergriff ihre großen schönen Hände und drückte sie an sein Herz; die Freude drohte ihn zu ersticken. Er taumelte und wiederholte beständig: »Katia! Katia!« Auch sie fing an zu weinen und lachte wieder unter ihren Tränen. Wer diese Tränen in den Augen eines geliebten Weibes nicht gesehen hat, der begreift es nicht, wie selig das von Dank und Leidenschaft trunkene Männerherz sein kann.

Am andern Morgen früh ließ Frau Odinzoff Bazaroff zu sich in ihr Kabinett bitten und überreichte ihm mit gezwungenem Lächeln ein gefaltetes Briefpapier. Es war ein Brief von Arkad, in welchem er um die Hand Katias anhielt.

Bazaroff durchflog denselben und mußte sich bezwingen, ein Gefühl boshafter Schadenfreude zu unterdrücken.

»Herrlich!« sagte er; »gleichwohl behaupteten Sie gestern noch, daß er für Katharina Sergejewna nur die Liebe eines Bruders empfinde? Was denken Sie ihm zu antworten?«

»Was raten Sie mir?« erwiderte Frau Odinzoff, fortwährend lächelnd.

»Ich meine,« erwiderte Bazaroff ebenfalls mit Lachen, obgleich er sich nicht so sehr dazu zwingen mußte wie sie, »ich meine, Sie müssen den beiden Ihren Segen geben. Die Partie ist in jeder Beziehung gut; das Vermögen der Kirsanoffs ist ziemlich bedeutend; Arkad ist der einzige Sohn, und sein Vater ist ein braver Mann, der ihm in keiner Beziehung Schwierigkeiten machen wird.«

Frau Odinzoff ging einigemal im Zimmer auf und ab; sie wurde abwechslungsweise rot und bleich.

»Sie glauben?« nahm sie das Wort, »auch ich sehe keine Hindernisse. Es freut mich für Katia … und für Arkad Nikolajewitsch. Ich werde, wohlverstanden, die Einwilligung seines Vaters abwarten, er selber mag gehen und sie holen. All das beweist aber nur, daß ich gestern abend recht hatte, als ich Ihnen sagte, daß wir alt sind, Sie und ich … Wie ich davon nur nichts merken konnte. Das beschämt mich wahrlich!«

Frau Odinzoff fing aufs neue an zu lachen und kehrte sich gleich darauf ab.

»Die heutige Jugend ist verteufelt schlau,« sagte Bazaroff seinerseits lachend. »Leben Sie wohl!« setzte er nach kurzem Schweigen hinzu. »Ich wünsche, daß Sie die ganze Angelegenheit möglichst erfreulich zu Ende führen, ich werde mich aus der Ferne darüber freuen.«

Frau Odinzoff wandte sich rasch nach ihm um.

»Wollen Sie denn abreisen? Warum wollen Sie jetzt nicht bleiben … Bleiben Sie doch … Ihre Unterhaltung ist so angenehm … Man glaubt am Rand eines Abgrunds hinzuwandeln. Im ersten Augenblick hat man Angst, dann aber fühlt man eine Kühnheit, die uns überrascht. Bleiben Sie!«

»Ich weiß Ihre Einladung zu schätzen, so sehr wie die gute Meinung, welche Sie von meiner geringen Unterhaltungsgabe haben. Aber ich finde, daß ich schon zu lange mit einer Welt verkehre, die nicht die meine ist. Die fliegenden Fische können sich wohl eine Zeitlang in der Luft halten, schließlich fallen sie aber doch in das Wasser zurück; erlauben Sie mir auch, in mein natürliches Element unterzutauchen.«

Frau Odinzoff blickte Bazaroff an, ein bitteres Lächeln verzog ihr bleiches Gesicht. »Der hat mich geliebt!« dachte sie und reichte ihm mit der Miene freundlichen Bedauerns die Hand. Aber auch er hatte sie verstanden.

»Nein!« sagte er, indem er einen Schritt zurücktrat, »obgleich arm, hab ich noch nie ein Almosen angenommen. Leben Sie wohl und gesund!«

»Ich weiß gewiß, daß wir uns nicht zum letzten Male sehen,« versetzte Frau Odinzoff unwillkürlich bewegt.

»Was ereignet sich nicht alles in dieser Welt!« antwortete Bazaroff. Damit grüßte er Anna Sergejewna und verließ das Zimmer.

 

»Du denkst dir also ein Nest zu bauen?« sagte Bazaroff zu Arkad, während er seinen Koffer packte. »Du hast recht! Das ist ein guter Gedanke. Nur hattest du unrecht mit deiner Hinterhaltigkeit. Ich erwartete, daß du dich ganz woanders hinwenden würdest. Du warst aber vielleicht selber darüber erstaunt?«

»Ich hab es in der Tat durchaus nicht vermutet, als ich dich verließ,« antwortete Arkad. »Du bist aber nicht ganz ehrlich, wenn du mir sagst: ›Das ist ein guter Gedanke‹; als ob ich deine Ansicht über die Ehe nicht kennte!«

»Ei, mein Teuerster,« versetzte Bazaroff, »wie sprichst du heute! Siehst du, was ich da mache? Ich habe einen leeren Raum in meinem Koffer entdeckt und stopfe ihn mit Heu aus, so gut ich kann; so muß mans auch mit dem Lebenskoffer machen; man muß ihn mit allem ausfüllen, was einem in die Hände kommt, wenn nur keine leere Stelle drin bleibt. Nimm mirs nicht übel, ich bitte dich; du erinnerst dich wahrscheinlich, wie ich immer von Katharina Sergejewna gedacht habe? Es gibt junge Mädchen bei uns, die für wahre Wunder gelten, einzig deshalb, weil sie bei der richtigen Gelegenheit zu seufzen wissen; aber die deine wird sich durch andere Verdienste Geltung verschaffen, und zwar derart, daß du ihr untertänigster Diener sein wirst. Übrigens ist das ganz in Ordnung.«

Bazaroff schlug den Deckel des Koffers zu und richtete sich auf.

»Nun muß ich dir zum Abschied wiederholen – denn wir wollen uns nicht täuschen, wir scheiden für immer, und du mußt davon so gut überzeugt sein wie ich –: Du handelst weise; unser rauhes, trauriges Vagabundenleben paßt nicht für dich. Dir fehlts an Verwegenheit und an Bosheit; aber zum Ersatz ward dir Jugendmut und Jugendfeuer gegeben. Das reicht aber nicht aus für das Werk, an dem wir arbeiten. Und dann kommt ihr Herren vom Adel niemals über eine hochherzige Entrüstung oder eine hochherzige Entsagung hinaus, was nicht viel heißen will. Ihr glaubt, große Männer zu sein, glaubt, auf der Zinne menschlicher Vollkommenheit zu stehen, wenn ihr eure Dienerschaft nicht mehr prügelt, und wir, wir verlangen nichts, als geschlagen zu werden und wiederzuschlagen. Unser Staub würde dir die Augen röten, unser Kot dich beschmutzen. Du bist wahrlich nicht auf unserer Höhe. Du bewunderst dich mit Wohlgefallen, du freust dich, dir selber Vorwürfe machen zu können; aber das ist unsereinem langweilig; wir haben was anderes zu tun, als uns zu bewundern oder Vorwürfe zu machen, wir brauchen andere Mannschaft auf unserm Schiff. Du bist ein vortrefflicher Junge; aber nichtsdestoweniger ein süßes Herrchen, ein liberales Junkerchen und ›volatou‹, um mit meinem edlen Vater zu reden.«

»Du sagst mir für immer Lebewohl, Eugen?« versetzte Arkad traurig. »Ist das alles, was du mir zu sagen findest?«

Bazaroff kratzte sich den Nacken.

»Ich könnte noch etwas Gefühlvolles hinzusetzen, Arkad, aber ich werde es nicht tun. Das hieße Romantik treiben, Bonbons lutschen. Nimm noch einen guten Rat von mir: Heirate möglichst rasch; richte dir dein Nest gut ein und zeuge viele Kinder! Es werden gewiß Leute von Geist sein, weil sie zu rechter Zeit kommen, nicht wie du und ich. Doch ich sehe, die Pferde sind da … Vorwärts! Ich habe von den andern allen Abschied genommen. Nun! sollen wir uns umarmen?«

Arkad warf sich an den Hals seines alten Meisters und Freundes, und ein Tränenstrom floß über seine Wangen.

»Das ist die Jugend,« sagte Bazaroff ruhig; »aber ich rechne auf Katharina Sergejewna! sie wird dich im Handumdrehen trösten.«

»Leb wohl, Bruder!« sagte er zu Arkad, als er die Telege schon bestiegen hatte, und auf zwei Raben deutend, die auf dem Dach des Stalles nebeneinander saßen, setzte er hinzu: »Das ist ein gutes Beispiel! versäume nicht, es zu befolgen.«

»Was willst du damit sagen?« fragte ihn Arkad.

»Wie? ich hielt dich für stärker in der Naturgeschichte. Weißt du nicht, daß der Rabe der achtbarste unter den Vögeln ist? er liebt das Familienleben. Nimm ihn zum Vorbild! Adieu, Signor!«

Die Telege setzte sich in Bewegung und rollte davon.

Bazaroff hatte wahr gesprochen. Arkad vergaß noch am gleichen Abend im traulichen Gespräch mit Katia seinen Meister ganz und gar. Er fing schon an, sich ihr unterzuordnen, und Katia war hierüber keineswegs erstaunt. Am andern Morgen mußte er sich nach Marino zu Nikolaus Petrowitsch verfügen. Frau Odinzoff war großmütig genug, den jungen Leuten zulieb, die sie nur anstandshalber nicht gar zu lange allein ließ, die Fürstin zu entfernen, welche durch die Nachricht von der bevorstehenden Heirat in einen Zustand weinerlicher Erregtheit geraten war. Anna Sergejewna selber fürchtete anfänglich, der Anblick des Glücks der beiden jungen Leute möchte ihr etwas peinlich sein, es kam aber ganz anders. Anstatt sie zu ermüden, interessierte und erweichte sie dies Schauspiel. Sie war darüber erfreut und betrübt zugleich.

»Es scheint, daß Bazaroff recht hatte,« dachte sie, »es ist nichts in mir als Neugierde, nur Neugierde, Liebe zur Ruhe und Egoismus …«

»Kinder,« sagte sie mit gepreßter Stimme, »ist es wahr, daß die Liebe eine gemachte Empfindung ist?«

Aber Katia und Arkad verstanden diese Frage nicht, Frau Odinzoff flößte ihnen eine gewisse Furcht ein; die Unterredung, die sie ganz unabsichtlich belauscht hatten, wollte ihnen nicht aus dem Kopfe. Übrigens waren sie bald wieder beruhigt; und sehr natürlich, Frau Odinzoff beruhigte sich selber.

Fünfundzwanzigstes Kapitel

Die Ankunft Bazaroffs erfreute seine Eltern um so mehr, als sie ihn gar nicht erwarteten. Arina Vlassiewna kam darüber so außer sich, daß sie nichts tat, als im Hause hin und her laufen. Ihr Mann verglich sie schließlich mit einem Rebhuhn; das aufgeschürzte Schleppchen ihres Hausrockes gab ihr in der Tat auch einige Ähnlichkeit mit einem Vogel. Wassili Iwanowitsch ließ beständig ein behagliches Brummen hören, wobei er an der Bernsteinspitze seiner Pfeife sog, die er im Mundwinkel stecken hatte; dann griff er sich mit den Fingern an den Hals und drehte den Kopf krampfhaft, wie wenn er sich vergewissern wollte, daß er noch festsitze, und den Mund in ganzer Breite öffnend, lachte er geräuschlos vor sich hin.

»Ich komme auf wenigstens sechs Wochen, mein Alter,« sagte Bazaroff zu ihm, »ich will arbeiten und hoffe, daß du mich in Ruhe lassen wirst.«

»Ich werde dich dermaßen stören, daß du mein Gesicht ganz und gar vergessen sollst,« antwortete Wassili Iwanowitsch.

Er hielt sein Versprechen. Nachdem er seinen Sohn, wie das erstemal, in seinem Studierzimmer einquartiert hatte, schien er sich ordentlich vor ihm zu verstecken und duldete auch nicht, daß sich die Mutter ihm gegenüber allzu sichtbaren Gefühlsausbrüchen überließ.

»Ich glaube wohl,« sagte er, »daß wir Eniuschenka bei seinem ersten Aufenthalt etwas lästig geworden sind; wir müssen uns diesmal gescheiter betragen.«

Arina Vlassiewna stimmte ihrem Manne bei, hatte aber nicht viel davon, denn sie sah ihren Sohn nur zur Essenszeit und fürchtete sich, ihn anzureden. – »Eniuschenka …« sagte sie, und ehe dieser nur Zeit hatte, sich umzudrehen, stammelte sie schon: »Nichts, nichts, es ist nichts!« wobei sie die Schnüre ihres Strickbeutels durch die Finger gleiten ließ; dann ging sie zu Wassili Iwanowitsch und fragte, das Kinn in die Hand gestützt: »Wie können wir wohl erfahren, mein Schatz, was Eniuscha heute lieber zu Mittag ißt, Ehtchi oder Bastch?«

»Warum hast du ihn nicht gefragt?«

»Ich fürchtete, ihm lästig zu fallen.«

Bazaroff gabs bald selber auf, sich immer eingeschlossen zu halten; an die Stelle des Arbeitsfiebers, das sich seiner bemächtigt hatte, trat eine trübe, unruhige Langeweile. Eine seltsame Gedrücktheit machte sich in allen seinen Bewegungen bemerkbar; sogar sein sonst so fester und rascher Gang veränderte sich sichtlich, er machte keine einsamen Spaziergänge mehr und fing an, die Gesellschaft aufzusuchen; er trank den Tee im Wohnzimmer, ging mit Wassili Iwanowitsch in dem Gemüsegarten auf und ab und rauchte bei ihm schweigend seine Pfeife; einmal erkundigte er sich sogar nach dem Befinden des Pater Alexis. Diese Veränderung machte Wassili Iwanowitsch zuerst große Freude, aber sie war nicht von langer Dauer.

»Eniuscha macht mir Sorge,« sagte er im Vertrauen zu seiner Frau; »nicht als ob er unzufrieden und reizbar wäre, das würde mich nicht beunruhigen, aber er ist traurig und bekümmert, das bringt mich zur Verzweiflung. Er spricht nichts, es wäre mir lieber, wenn er mit uns brummen würde; dabei wird er mager und sieht schlecht aus.«

»Ach mein Gott! mein Gott!« antwortete die Alte seufzend, »ich würde ihm ja gern ein Säckchen mit Reliquien um den Hals hängen, aber er leidet es nicht.«

Wassili Iwanowitsch machte wiederholt Versuche, Bazaroff vorsichtig über seine Beschäftigung, seine Gesundheit, über Arkad auszufragen. Aber Bazaroff gab ihm unfreundliche Antworten und sagte schließlich ärgerlich:

»Das ist ja, wie wenn du immer auf den Zehen um mich herumschlichest, diese Manier ist noch schlimmer als die frühere.«

»Nun, nun! ich will es nicht mehr tun,« fiel der arme Wassili Iwanowitsch rasch ein. Die Unterhaltung über Politik hatte auch keinen bessern Erfolg. Als er eines Tages bei Gelegenheit der bevorstehenden Aufhebung der Leibeigenschaft die große Frage des Fortschritts berührte, bildete er sich ein, daß dies seinem Sohne Freude machen werde; aber dieser antwortete ihm gleichgültig: »Als ich gestern an der Gartenhecke hinging, hörte ich anstatt ihrer alten Lieder ein paar Bäuerlein mit dem Singsang sich heiser schreien: ›Der treuen Liebe Zeit ist da, die Herzen spüren sanfte Regung …‹ Da hast du deinen Fortschritt.«

Bazaroff begab sich manchmal ins Dorf und fing dort nach seiner Gewohnheit in spöttischem Ton ein Gespräch mit dem ersten besten Bauern an. »Setz mir einmal deine Gedanken auseinander,« sagte er zu ihm; »man will behaupten, ihr bildet die Kraft und die Zukunft Rußlands, mit euch beginne ein neuer Abschnitt unserer Geschichte; ihr werdet uns unsere wahre Sprache und gute Gesetze schaffen.« Der Bauer schwieg oder stotterte, wenns hoch kam, einige Worte wie: »In der Tat, wir könntens wohl, weil überdies … nach der Vorschrift zum Beispiel, die wir haben.«

»Erkläre mir, was euer ›Mir‹ ist?« fragte Bazaroff, »ist es der, der auf drei Fischen ruht?«

»Die Erde ists, die auf drei Fischen ruht,« entgegnete der Bauer im Tone der Überzeugung und mit singender Stimme, was seinen Worten etwas Patriarchalisches und Naives gab, »und jedermann weiß, daß der Wille des Herrn gegenüber unserm ›Mir‹ allmächtig ist, denn ihr seid unsere Väter. Je strenger der Herr, um so liebenswürdiger der Bauer.«

Als er einmal eine solche Rede hatte anhören müssen, zuckte Bazaroff verächtlich die Achseln und ließ den Bauern stehen, welcher ruhig nach seiner Hütte zurückging.

»Worüber hat er mit dir gesprochen?« fragte letzteren ein anderer Bauer, ein Mann in mittleren Jahren mit abstoßender Miene, der ihn von seiner Haustür aus mit Bazaroff hatte reden sehen; »wahrscheinlich von den rückständigen Abgaben?«

»Ach, er wird wohl!« erwiderte der erste Bauer, und seine Stimme hatte nichts mehr von dem patriarchalischsingenden Ton, sondern im Gegenteil etwas Rauhes, aus dem man die Geringschätzung heraushörte; »er hat mit mir geschwatzt, weil ihm ohne Zweifel die Zunge prickelte. Die Herren sind alle gleich, versteht denn einer etwas?«

»Wie sollten sie was verstehen!« sagte der andere, und damit schüttelten sie ihre Mützen, ließen ihre Gürtel herunter und unterhielten sich über Gemeindeangelegenheiten.

Ach, der junge Mann voll Selbstvertrauen, der sich eben mit verächtlichem Achselzucken entfernt hatte, dieser Bazaroff, der so gut mit den Bauern zu reden wußte, wie er sich in seinem Streit mit Paul Petrowitsch gerühmt – er hatte entfernt keine Ahnung, daß diese ihn für eine Art von Hanswurst ansahen.

Schließlich fand Bazaroff doch eine Beschäftigung, die ihm behagte. Eines Tages verband Wassili Iwanowitsch in seiner Gegenwart einen Bauern, der am Bein verwundet war; die Hände des alten Mannes zitterten, und es fiel ihm sichtlich schwer, den Verband zu befestigen; Bazaroff kam ihm zur Hilfe. Von da an half er seinem Vater regelmäßig bei dessen ärztlichen Verrichtungen, wobei er es aber nicht unterließ, über die Mittel, die er selbst anordnete, und über den Eifer, mit dem sein Vater sie anwandte, zu spotten. Diese Scherze brachten übrigens Wassili Iwanowitsch nicht aus der Fassung, er fand sie im Gegenteil ganz nach seinem Geschmack. Seine Pfeife rauchend und mit zwei Fingern die Schöße seines alten Schlafrockes zurückhaltend, hörte er Bazaroff mit wahrer Glückseligkeit zu; je giftiger die Worte seines Sohnes waren, desto herzlicher lachte der vergnügte Vater, daß man all seine schwärzlichen Zähne sah. Er wiederholte sogar die manchmal ungesalzenen oder sinnlosen Ausfälle seines Sohnes; so sagte er zum Beispiel mehrere Tage lang bei jeder Gelegenheit: »Das ist zum Nachtisch!« nur einzig und allein deshalb, weil sein Sohn diesen Ausdruck gebraucht hatte, als er hörte, daß der Alte in die Frühmesse gegangen sei.

 

»Gottlob!« sagte er im Vertrauen zu seiner Frau, »Eniuscha hat seine Hypochondrie vergessen. Wie er heute mit mir umgegangen ist!« Anderseits war er außer sich vor Behagen, einen solchen Gehilfen zu haben, der Gedanke daran flößte ihm ein Gefühl begeisterten Stolzes ein. »Ja ja,« sagte er zu irgendeiner armen Bäuerin, die in den Armiak ihres Mannes gehüllt war und eine Kitschka mit Hörnern trug, als er ihr ein Glas Gulardsches Wasser und ein Töpfchen Bilsenkrautsalbe einhändigte, »du solltest Gott jeden Augenblick danken, meine Liebe, daß er meinen Sohn hierhergeführt hat, man behandelt dich jetzt nach der gelehrtesten und neuesten Methode, verstanden? Der französische Kaiser Napoleon selbst hat keinen besseren Arzt.« Die Bäuerin, der er diese trostvolle Versicherung gab – sie hatte geklagt, daß es ihr sei, als ob sie »von Fäustchen in die Höhe gehoben werde« (ein Ausdruck, dessen Sinn sie übrigens nicht weiter erklären konnte) –, hörte Wassili Iwanowitsch zu, indem sie sich bis auf den Boden verneigte und aus ihrem Brusttuch drei in die Ecke einer Serviette eingewickelte Eier zog, welche ihre Opfergabe ausmachten.

Bazaroff riß sogar einem fremden Kaufmann einen Zahn aus, und obgleich dieser Zahn nichts Besonderes hatte, bewahrte ihn Wassili Iwanowitsch doch wie eine Rarität auf und wiederholte, als er ihn dem Pater Alexis zeigte, mehrmals:

»Sehen Sie, Pater, welche Wurzeln! Eugen muß eine famose Faust haben! Ich sah den Kaufmann in die Luft gehoben, es war prächtig, ich glaube wahrhaftig, ein Eichbaum hätte ihm nicht widerstanden.«

»Das ist verdienstlich!« erwiderte der Priester, der dem Entzücken des Greises nicht anders ein Ende zu machen wußte.

Ein benachbarter Bauer führte eines Tages seinen Bruder, der den Typhus hatte, zu Wassili Iwanowitsch. Der Unglückliche lag sterbend auf einem Bund Stroh, schwärzliche Flecken bedeckten seinen Körper, er war seit lange bewußtlos. Wassili Iwanowitsch bedauerte, daß man nicht früher daran gedacht, den Arzt zu dem Armen zu holen, und erklärte, daß es keine Möglichkeit gäbe, ihn zu retten. In der Tat konnte der Bauer nicht mehr nach Hause zurückgebracht werden, er starb unterwegs in seiner Telege.

Zwei oder drei Tage später kam Bazaroff zu seinem Vater und fragte ihn, ob er keinen Höllenstein habe.

»Ja! was willst du damit machen?«

»Ich brauch ihn, um eine kleine Wunde zu ätzen.«

»Wer hat sich verwundet? Wie! du? wo ist die Wunde, zeig sie mir.«

»Hier, an diesem Finger; ich habe mich heute morgen nach dem Dorfe begeben, von wo man uns den Bauern gebracht hat, der am Typhus gestorben ist; ich weiß nicht, warum man ihn öffnen lassen wollte; ich habe diese Art von Operation schon lange nicht mehr ausgeführt.«

»Nun, und?«

»Ich bat den Distriktsarzt, mich damit zu betrauen, und habe mich geschnitten.«

Wassili Iwanowitsch erbleichte plötzlich, lief, ohne eine Silbe zu äußern, in sein Arbeitszimmer und kam mit einem Stück Höllenstein wieder; Bazaroff wollte es nehmen und das Zimmer verlassen.

»Ums Himmels willen!« rief Wassili Iwanowitsch, »erlaub mir, daß ich es mache.«

Bazaroff lächelte.

»Welche Leidenschaft für die Praxis!«

»Scherze nicht, ich beschwöre dich. Zeig mir deinen Finger; die Wunde ist nicht groß. Ich tu dir doch nicht wehe?«

»Drücke fest darauf, sei ohne Furcht.«

Wassili Iwanowitsch hielt inne.

»Vielleicht wärs besser, sie mit einem heißen Eisen auszubrennen? was meinst du?«

»Das hätten wir früher tun müssen. Jetzt wird es nicht mehr helfen als der Höllenstein; wenn ich den Krankheitsstoff schon aufgenommen habe, gibt es kein Mittel mehr.«

»Wie … kein Mittel mehr? …« stammelte Wassili Iwanowitsch.

»Gewiß! Es sind mehr als vier Stunden, daß ich mich geschnitten habe.«

Wassili Iwanowitsch betupfte die Wunde aufs neue mit Höllenstein.

»Der Distriktsarzt hatte also keinen Höllenstein?«

»Nein.«

»Großer Gott, das ist ja unglaublich, jeder Arzt muß damit versehen sein!«

»Wenn du erst seine Lanzetten gesehen hättest!« versetzte Bazaroff und verließ das Zimmer.

Während des Abends und des folgenden Tages ersann Wassili Iwanowitsch alle möglichen Vorwände, um in das Zimmer seines Sohnes zu kommen; und obgleich er nicht von seiner Wunde mit ihm sprach und sich sogar anstrengte, über gleichgültige Dinge mit ihm zu plaudern, sah er ihn doch so fest an und beobachtete alle seine Bewegungen mit solcher Unruhe, daß Bazaroff die Geduld verlor und ihn gehen hieß. Wassili Iwanowitsch versprach ihm, sich nicht mehr zu ängstigen, um so mehr, als Arina Vlassiewna, der er, wohlverstanden, nichts mitgeteilt hatte, mit Fragen in ihn drang, warum er so unruhig sei und die ganze Nacht kein Auge zugetan habe. Zwei Tage lang blieb er fest, obgleich ihn das Aussehen seines Sohnes, den er heimlich immer beobachtete, keineswegs beruhigte; am dritten Tag aber konnte er sich nicht mehr halten. Man war bei Tisch, und Bazaroff, der mit niedergeschlagenen Augen dasaß, aß nichts.

»Warum ißt du nicht, Eugen,« fragte ihn sein Vater mit scheinbar gleichgültigem Ton. »Die Platte scheint mir sehr gut zubereitet?«

»Ich esse nicht, weil ich kein Verlangen zu essen habe.«

»Du hast keinen Appetit? und der Kopf,« setzte er hinzu, »tut er dir weh?«

»Ja, warum sollte er mir nicht weh tun?«

Arina Vlassiewna wurde aufmerksam.

»Bitte, werde nicht böse, Eugen,« fuhr Wassili Iwanowitsch fort, »du mußt mir erlauben, dir den Puls zu fühlen.«

Bazaroff stand auf.

»Ich kann dir sagen, ohne mir den Puls zu fühlen, daß ich Hitze habe.«

»Hast du auch Frost gehabt?«

»Ja, ich will mich ein wenig legen, schick mir einen Lindenblütentee. Ich muß mich erkältet haben.«

»Deshalb hab ich dich heute nacht husten hören,« versetzte Arina Vlassiewna.

»Ich habe mich erkältet,« wiederholte Bazaroff und ging hinaus.

Arina Vlassiewna schickte sich an, den Tee zu bereiten, und Wassili Iwanowitsch ging in das Nebenzimmer, wo er sich die Haare raufte, ohne einen Laut hören zu lassen.

Bazaroff blieb den ganzen übrigen Tag im Bette und verbrachte die Nacht in einem Zustand dumpfer, ermattender Schlafsucht. Als er gegen ein Uhr morgens mühsam die Augen öffnete, bemerkte er beim Schimmer des Nachtlichts das blasse Gesicht seines Vaters, der an seinem Kopfkissen stand, und bat ihn, zu Bett zu gehen. Der Alte gehorchte, aber kam beinah sofort wieder auf den Zehen hereingeschlichen und fuhr, hinter der halbgeöffneten Türe eines Schrankes versteckt, fort, seinen Sohn zu beobachten. Auch Arina Vlassiewna legte sich nicht, sie kam alle Augenblicke an die Tür des Zimmers, um die Atemzüge Eniuschas zu belauschen und sich zu vergewissern, daß Wassili Iwanowitsch immer auf seinem Posten sei; sie konnte nur den unbeweglichen Rücken ihres vornüber gebeugten Gatten sehen, aber das genügte, um sie ein wenig zu beruhigen. Als es Tag wurde, versuchte Bazaroff aufzustehen; er wurde aber von einem Schwindel erfaßt, dem bald Nasenbluten folgte, und legte sich alsbald wieder nieder. Wassili Iwanowitsch half ihm schweigend. Arina Vlassiewna trat herzu und fragte, wie es ihm gehe. »Ich fühle mich besser,« antwortete er und kehrte sich gegen die Wand. Wassili Iwanowitsch machte seiner Frau mit beiden Händen ein Zeichen, daß sie sich entfernen solle; sie biß sich auf die Lippen, um nicht zu weinen, und ging hinaus. Das ganze Haus schien wie verdüstert; alle Gesichter wurden lang, eine fremdartige Stille herrschte sogar im Hofe; einen krähenden Hahn, den diese Maßregel eigentümlich verwundern mochte, verbannte man ins Dorf. Bazaroff blieb im Bett, das Gesicht gegen die Wand gekehrt. Wassili Iwanowitsch redete ihn mehrere Male an, aber seine Fragen belästigten den Kranken, weshalb der Alte unbeweglich in seinem Lehnstuhl sitzenblieb und nur von Zeit zu Zeit die Hände rang. Er ging auf einige Augenblicke in den Garten und stand dort wie eine Bildsäule; er schien von einem unsäglichen Staunen erfaßt (der Ausdruck der Überraschung verschwand kaum von seinem Gesicht). Dann kehrte er zu seinem Sohn zurück, wobei er seiner Frau auszuweichen suchte. Dieser gelang es endlich, ihn bei der Hand zu erwischen, und krampfhaft, fast mit drohendem Tone fragte sie ihn: »Was hat er denn?« Um sie zu beruhigen, versuchte Wassili Iwanowitsch zu lächeln, aber zu seiner eigenen Verwunderung entfuhr ein lautes Lachen seinem Munde. Schon am Morgen hatte er nach einem Arzt in die Stadt geschickt; er hielt es für besser, seinen Sohn davon zu benachrichtigen, damit dieser ihm in Gegenwart seines Kollegen keine Vorwürfe mache.

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