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Der Oberst

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X

In Folge des Schnapsgenußes war Gurke, wie man sagt, etwas angegriffen, er fing den Oberst, welcher wie auf Stelzen hin und her wankend, immer weiter eilte, zu trösten an. »Warum sind Sie, lieber Herr, so traurig, warum lassen Sie den Kopf hängen? Wenn Sie erlauben, so singe ich Ihnen ein Liedchen – das größte Vergnügen werden Sie davon haben.« – »Glauben Sie mir«, so wandte er sich an mich, »unser Herr ist sehr lustig, und wie lustig! Gestern sehe ich eine Frau aus dem Flosse stehen und Wäsche spülen – es war eine sehr dicke Frau – er aber steht hinter ihr und lacht sich in’s Fäustchen! bei Gott! erlauben Sie, Sie werden es sofort sehen; kennen Sie das Lied vom Hasen? Blicken Sie mich nicht so an, weil ich so unbedeutend aussehe – wir haben hier in unserer Stadt eine Zigeunerin – eine schreckliche Fratze – doch wenn sie singt: »Leg’ dich hin und stirb!« Er öffnete weit seine feuchten rothen Lippen und fing zu singen an, den Kopf auf die Seite neigend, die Augen schließend, und seinen Bart raufend:

 
Liegt ein Häschen in dem Busch —
Kommen Jägers Husch, husch, husch!
Kaum Zeit zu athmen nimmt es sich,
Horcht auf und denkt: Ganz sicherlich
Bin ich des Todes Beute!
 
 
Was hab’ ich, guter Jägersmann,
Für Leibes denn Dir angethan?
Zwar hab’ ich von dem Kohlenstrauch,
Gemaust, gespeist ein wenig auch,
Doch nicht in Eurem Garten!
 
 
Doch plötzlich springt das Häschen auf!
Eilt nach dem Wald in schnellem Lauf —
Von hinten, guter Jägersmann,
Sieh Dir nun blos mein Schwänzchen an —
Noch bin ich gar nicht Euer!
 

Gurke sang nicht mehr, er schrie:

 
Die Jäger seh’n den ganzen Tag,
Des klugen Häschen’s Spuren nach —
Sprechen Vieles hin und her,
Aergern sich und zanken sehr:
Weit ab sind wir vom Ziele,
Genarrt hat uns der Schiele!
 

Die beiden ersten Verse jedes Couplets sang Gurte mit gedehnter Stimme, die andern drei dagegen sehr schnell, wobei er sehr zierlich hüpfte und die Beine spreizte.

Nach jeder Strophe sprang er in die Höhe und schlug mit den Hacken der Füße hinten an die Oberschenkel.

Als er aus vollem Halse: ,,Genarrt hat uns der Schiele« ausgerufen, schoß er Kobold. Seine Erwartungen erfüllten sich, der Oberst brach plötzlich in ein dünnes, weinerliches Lachen aus, und zwar dermaßen, daß er nicht weiter gehen konnte und sich ein wenig niederließ und mit den kraftlosen Händen leicht auf seine Knie schlug. Ich betrachtete sein purpurroth gewordenes, krankhaft verzogenes Gesicht – er that mir ungemein Leid – gerade in diesem Augenblick Durch den Erfolg ermuthigt, begann Gurte den Kosakentanz mit solchem Eifer, daß er bald mit der Nase im Staube lag . . . Der Oberst hörte plötzlich zu lachen auf und holperte weiter.

XI

Wir waren wieder eine Viertel-Weist gegangen. Es zeigte sich ein kleines Dorf am Rande eines Thales, ein wenig seitwärts erblickte man ein kleines Häuschen, mit halb verwehtem Strohdache und einem einzigen Schornsteine, in dem einen der beiden Zimmer dieses Häuschens wohnte der Oberst. Die Besitzerin des Gutes, die Staatsräthin Lomoff, eine ständige Bewohnerin Petersburgs, hatte – wie ich erst später erfuhr – dies Plätzchen dem Oberst eingeräumt. Sie ließ ihm eine monatliche Pension auszahlen und gab ihm als Dienerin eine im Dorfe wohnende Idiotin, welche die menschliche Rede zwar schwer verstand, doch nach der Meinung der Räthin sowohl die Diele fegen, als eine Suppe kochen konnte. An der Schwelle des Hauses wandte sich der Oberst wieder zu mir, mit seinem Lächeln aus Katharinas Zeit: »Haben Sie die Güte, in meine Gemächer ein- zutreten.« Wir gingen in dieses Gemach. Alles war darin äußerst schmutzig und armselig, so schmutzig und armselig, daß der Oberst, welcher wahrscheinlich aus meinem Gesichtsausdrucke den Eindruck, welchen seine Wohnung auf mich machte, errieth, mit den Achseln zuckte, die Augen zusammenkniff und »se . . ne . . pa. . . veil . . de . . perdri . .« sagte. Was er eigentlich damit sagen wollte, blieb mir dunkel . . . als ich ihn französisch anredete, erhielt ich keine Antwort in dieser Sprache. Zwei Gegenstände in seiner Wohnung lenkten sofort meine Aufmerksamkeit auf sich, erstens ein großes St. Georgs-Kreuz für Officiere, in schwarzem Rahmen, unter Glas, und der mit altmodischer Hand geschriebenen Aufschriftt: »Erhalten von dem Obersten des Tschernigoff’schen Derfelden Regimentes, Wassilij Guskoff, für den Sturm auf Praga im Jahre 1784 «, und zweitens ein in Oel gemaltes Brustbild einer schönen, schwarzäugigen Frau mit länglichem, bräunlichen Gesichte, mit in die Höhe gekämmtem und gepuderten Haar, Schönheitspflästerchen an den Schläfen und am Kinn, in kurzer, ausgeschnittener Robe ronde, mit blauem Besatz, im Schnitte der achtziger Jahre. Das Porträt war schlecht gemalt, aber sicherlich getroffen. Es blickte den Beobachtenden nicht an, sondern wandte sich von ihm ab – und lächelte nicht; die gebogene schmale Nase, die regelmäßigen, dünnen Lippen, die beinahe gerade Linie der dichten, zusammengezogenen Augenbrauen zeugten von einem gebieterischen, stolzen, leicht aufbrausenden Charakter. Man bedurfte keiner besonderen Anstrengung, um sich vorzustellen, wie dies Gesicht plötzlich bald in der Gluth der Leidenschaft, bald in Zorn sich habe entflammen können. Unter dem Porträt, auf einem kleinen Gestelle, stand ein halb verwelktes Bouquet einfacher Feldblumen in einem dicken Glase. Der Oberst kam an das Gestell heran, erneuerte das Bonquet, indem er die von ihm gepflückten Nelken in das Glas steckte; zu mir sich wendend und mit der Hand auf das Porträt zeigend, sagte er: »Agrippina Iwanowna Telegin, geborene Lomoff.« Die Worte des Narkiß kamen mir in Erinnerung und ich betrachtete mit verdoppelter Aufmerksamkeit das ausdrucksvolle, nicht gutmüthige Gesicht der Frau, durch die der Oberst um sein ganzes Vermögen gekommen war.

»Sie haben, wie ich sehe, Herr Oberst, sich an dem Sturm auf Praga betheiligt,« fing ich an, auf das St. Georgs-Kreuz zeigend, und haben das Glück gehabt, dies zu jener Zeit, und namentlich in der damaligen, so seltene Anerkennungszeichen zu erhalten ? Sie erinnern sich also Suwarows ?« – « Des Alexander Wassiliewitsch?« antwortete der Oberst nach kurzem Schweigen und als ob er seine Gedanken sammeln wollte, – »Ja, freilich, es war ein kleiner Greis und dabei so behende – man steht da, er aber ist bald hier, bald da.«

Der Oberst lachte. »In Warschau ist er auf einem Kosakenpferde eingeritten: er ist mit Brillanten über und über geschmückt und sagt den Polen: Ich habe keine Uhr, ich habe keine Uhr! Die aber schreien: Vivat! Vivat! Sonderbare Käuze! He, Gurke!« fügte hinzu, die Stimme erhebend (der lustige Küster war nicht mit hereingekommen) »wo sind die Semmeln? Frage auch Grunka, ob wir keinen Kwas bekommen können?«

»Sofort, lieber Herr, sofort,« antwortete Gurke. Er händigte dem Oberst die Semmeln ein, und aus dem Häuschen herausgehend, traf er ein zerzaustes, in Lumpen gehülltes Geschöpf – wahrscheinlich die Idiotin Grunka – und verlangte, so viel ich durch das verstaubte Fenster wahrnehmen konnte, Kwas von ihr, denn er führte einige Male die eine Hand, welcher er eine trichterartige Form gegeben, zum Munde und zeigte mit der anderen auf uns.

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