KOEHLER - Finale in Friesland - Charlys Story

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Из серии: KOEHLER #2
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KOEHLER - Finale in Friesland - Charlys Story
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K O E H L E R

Die erste Staffel

H.P. Karr

S01 E03 Finale in Friesland

S01 E03 Charlys Story

Koehler ist ein Medienprofi. Er ist Berater, Spindoctor, Ghostwriter, PR-Hure. Was er nicht hinkriegt, kriegt keiner hin. Egal ob es die Promotion für den Bestseller eines Serienräubers ist, das Drehbuch für die Jubiläums-Episode einer Seifenoper oder die dreckige Vergangenheit des neuen Teenie-Stars. Wenn Koehler ins Spiel kommt, lösen sich Probleme mit widerspenstigen Schauspielern, karrieregeilen Journalisten oder publicitysüchtigen Showstars in Luft auf. Egal, wer dabei auf der Strecke bleibt.

Wer Koehler mag, braucht Jack Reacher nicht.

E03 Finale in Friesland

Kreischalarm garantiert: Flic-Flac, das neue heiße Teenie-Duo ist auf Tour durch die Stadthallen von Friesland. Flic-Flac ist nicht nur hundert Prozent synthetischer Zahnspangen-Pop, sondern auch die Geschichte von zwei Mädels die es aus den Hinterhöfen im Ruhrgebiet bis nach ganz vorn in die Charts schaffen wollen. Doch dann tauchen ein paar ganz spezielle Privatvideos auf. Und Koehler muss Schadensbegrenzung betreiben. Mit allen Mitteln.

E04 Charlys Story

Charly ist eine Legende unter den Blaulichtreportern im Revier. Kein Verbrechen, über das er nicht schon geschrieben hat, kein Bulle, den er nicht kennt, kein Ganove, mit dem er nicht per Du ist. Aber die Story, die er Koehler zu erzählen hat, toppt alles. Alles fängt ganz harmlos mit einem Bankraub samt Geiselnahme an. Bis Charly ins Spiel kommt…

Table Of Contents

E03 Finale in Friesland

E04 Charlys Story

Leseprobe H.P. Karr: Der Mord macht die Musik

Die Credits

E03
Finale in Friesland

Der Laden in der Seitenstraße hinter der Friesland-Halle machte nicht viel her - ein paar Fritteusen und eine Kühltheke, eingeklemmt in einer ehemaligen Garage. Die Decke war so niedrig, dass jeder Bauamtskontrolleur sofort ein Mängelformular gezückt hätte. An der Glastür pappte neben einem Plakat für das nächste Besenwerfen des Bürgervereins Jever ein handgemalter Zettel: FORSICHT STUVE. Der kleine Friese hinter der Theke wälzte Fischstücke in Panade und versenkte das Ganze in der Fritteuse. Fett schäumte auf. Dann sah er Koehler an.

»Pommes Currywurst rotweiß.«

Der Fischkopf glotzte, als ob Koehler ihm auf die drei Sorten Salat in der Kühltheke gekotzt hätte. »Was meinste, min Jong?«

»Bratwurst«, versuchte Koehler es. »Kleinschneiden, rote Soße und Pulver drauf, dazu Pommes.«

»Vergiss es!« Krusches schwere Hand legte sich von hinten auf Koehlers Schulter. Hinter ihm blies noch ein kräftiger friesischer Windstoß durch die zufallende Tür. »Die wissen hier nicht mal, wie man Currywurst buchstabiert.« Krusche nickte dem Kerl zu. »Frikadellen mit Kartoffelsalat, zweimal.« Er zog Köhler neben den Spielautomaten, warf zwei Euro ein und ließ das Ding laufen. »Koehler!«, sagte er. »Mensch! Koehler! Wie lange ist jetzt her?«

Koehler hatte keine große Lust, über die alten Zeiten im Ruhrgebiet zu reden, als Krusche ihn als Lokalchef Nacht für Nacht wegen Feuerwehrgeschichten, Polizeieinsätzen und all dem anderen Scheiß rausgejagt hatte. Aber Krusche wollte unbedingt noch ein paar Weisheiten loswerden: »Hab gehört, was dir da beim Fernsehen passiert ist. Dieser Betrüger hat dir falsche Storys verkauft, was?« Der Rotamint spuckte ein paar Münzen aus, die Krusche sofort wieder im Einwurf versenkte.

Koehler sah, dass Krusche immer noch Eigelbflecken auf der Krawatte hatte, seine Absätze schief waren und er immer noch nichts gegen die schwarzen Haarbüschel tat, die ihm aus den Ohren wuchsen. So sah also ein Lokalchef in der Provinz aus.

Krusche holte die Frikadellen mit dem Kartoffelsalat von der Theke. Koehler biss in den Klops und spuckte sofort wieder aus. »Das ist ja Fisch.«

»Was erwartest du denn?«, kicherte Krusche. »Das hier ist Friesland, min Jong!« Er mümmelte seine Frikadelle in sich hinein. »Diese Flic-Flac-Tussis, für die du hier die Tour-PR machst...«, sagte er dann und dämpfte die Stimme, »sag mal, stimmt das, dass die beiden lesbisch sind?«

»Flic-Flac ist erstklassige Girl-Power, junge, attraktive Frauen, die ihren Weg gehen«, spulte Koehler seinen Pressetext ab. Er hob zwei Finger. »›Smart love‹ und ›Holiday affair‹ - das waren zwei Nummer-Eins-Hits in Folge. Flic-Flac ist wie Lady Gaga, bloß dass sie zu zweit sind.«

»Ist ja auch eine richtige Welttournee, die die beiden da gerade durchziehen«, grinste Krusche. »Leer, Emden, Aurich, Jever, Varel und Nordenham - oh Mann, davon träumt Lady Gaga, dass sie da mal hindarf!« Er schaufelte Kartoffelsalat auf seine Gabel und deutete gleichzeitig mit dem Kinn auf einen Umschlag in seiner Jackentasche. »Deine Flic-Flacs stecken ganz schön in der Scheiße. Ich wette, ich bin nicht der einzige, der das hier gekriegt hat!«

Koehler zog ihm den Umschlag aus der Tasche. Poststempel Briefzentrum Aurich. Da hatte Flic-Flac vor zwei Tagen in der Stadthalle fast tausend Friesen-Teenys beglückt. Im Umschlag steckten vier Bilder. Es waren nicht besonders scharfe Videoprints, aber Flics schmales Gesicht mit der kleinen Leberfleck über dem Mundwinkel war einigermaßen zu erkennen. Deutlicher sah man schon, dass sie nackt auf einer kessen Brünetten saß, die die dreißig schon hinter sich gelassen hatte. Auf den anderen Prints klebten die beiden in verschiedenen Positionen zusammen, einmal war auch ein schwarzer Dildo im Spiel.

Koehlers Nackenhaare hatten sich noch nicht ganz aufgerichtet, als auch schon sein Handy bimmelte. Er ahnte Schlimmes. »Eckert hier«, dröhnte der Stellvertretende des großen Bilderblatts aus Hamburg. »Du machst doch die Flic-Flac-Promo, ja? Wir haben hier Bilder ...«

»Kein Kommentar«, sagte Koehler automatisch. »Fälschung. Doppelgänger. Verleumdung.«

»Alles klar!«, schnarrte Eckert. »Damit haben wir einen Aufmacher! ›Schmutzkampagne gegen Teenie-Star‹ - was meinst du? Sollen wir noch ein Fragezeichen dahintermachen?«

Kaum hatte Koehler die Verbindung unterbrochen, als es schon wieder klingelte. Krusche grinste. »Ich würde sagen, die Flic-Flacs brauchen jetzt einen wirklich guten PR-Mann, nicht wahr?«

In der Friesland-Halle karrten schwitzende Roadies die Boxen mit dem Band-Equipment zu den Stagehands auf die Bühne. Der Stagemaster trieb seine Leute an und der Tonmann verklebte mit seinen Assis die Strippen der PA auf dem Boden. Im Foyer räumten die Hallenarbeiter die Reste vom letzten Flohmarkt weg. Carmen, die smarte Lesbe, die die Flic-Flac-Tour für das Label managte, lauerte neben der Tür auf Koehler. »Koehler!« Sie presste ihr Klemmbrett, mit dem sie offenbar auf die Welt gekommen war, an die Brust. »Komm her! Sofort! Ich kriege hier dauernd Anrufe, dass es Pornofotos...«

Koehler hielt ihr den Umschlag hin. Carmen zog die Bilder heraus und ihr Teint bekam einen Stich ins Grüne. »Scheiße. Diese verdammte kleine Schlampe. Wer? Steckt? Dahinter?«

»Keine Ahnung«, sagte Koehler »Aber ich kann dir versprechen, dass wir morgen eine ziemlich geile Presse haben - egal, was wir machen.«

Carmen stopfte die Bilder in den Umschlag zurück. »Flic fliegt raus. Sofort. Ich...«

»Später!« Koehler hatte Flic und Flac beim Catering ausgemacht. Die geballte Girl-Power hatte Ringe unter den Augen und schlug sich den Magen mit Curryhuhn auf Reis aus der Warmhalteschale voll. Koehler schob Flac zur Seite und nahm Flic den Pappteller aus der Hand. »Wir müssen reden!«

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