Читать книгу: «Ihr perfektes Match», страница 3
“Brax investiert Zeit und Energie in den Sex mit dir,” entgegnete sie ruhig. “Mädchen, ich hab’ dich hinterher gesehen. Du hast ausgesehen wie durchgenudelt.”
Meine Wangen glühten und ich war nicht sicher, ob es am Wein oder an ihren Worten lag. Aber nach dem letzten Treffen mit Brax, selbst nach dem Schaukelsex, war ich nicht durchgenudelt gewesen. Meine Gefühle in dieser Nacht hatten mir total die Stimmung ruiniert. Mist verdammt.
“Ich brauche mehr als nur Sex,” konterte ich. “Wenn er mich wirklich will, voll und ganz, dann würde er alles daran setzen, um mit mir zusammen zu sein. Ich will alles, Natalie. Ich will das, was du mit Roark hast. Ich bin bereit. Als wir nach Trion gekommen sind, war ich noch nicht soweit, aber jetzt bin ich es.”
“Er ist ein guter Typ, Miranda. Hast du ihm von deinen Gefühlen erzählt?”
“Ich habe ihn gefragt, wann er soweit sein wird sich eine Partnerin zu nehmen.”
Das ließ sie aufhorchen. “Und? Was hat er gesagt?”
“Dass er Roark so lange dienen würde, wie er gebraucht wird.”
Sie sackte ins Sofa zurück und ihre sichtliche Enttäuschung spiegelte wider, was ich innerlich fühlte. “Wie romantisch.”
“Ja, und nur eine Minute zuvor hatte er mir gesagt, dass er nur eine Nacht mit mir verbringen konnte, weil er am nächsten Morgen wieder wegmusste. Dieses Mal sogar noch länger.”
“Eigentlich dürfte ich nichts sagen, aber Roark hat an der Südküste ein Problem mit einer Bande Piraten. Ein mächtiges Problem. Frauen und Kinder sterben dort.” Das hätte Brax mir erklären sollen, nicht Natalie. Auf der Erde hatte ich Angehörige von Militärs bewundert, die die Rückkehr ihrer Liebsten erwarteten. Ich hätte auch auf Brax gewartet. Ich hätte ihn verstanden und seinen Beschluss, sein Volk zu schützen und ihm zu dienen, unterstützt. Aber diese Wahl hatte er mir nicht gegeben. Die einzige Wahl, die er mir gab, war die Dinge so zu belassen, wie sie waren … oder das Ganze zu beenden.
“Er hätte es mir sagen sollen. Vielleicht bin ich ja verrückt. Ich weiß, dass es sich seltsam anhört, aber ich möchte ein Leben wie in einem achtziger-Jahre-Film. Ich möchte die große Geste. Ich möchte, dass er meinetwegen alles hinschmeißt. Keine Kompromisse. Totale Hingabe. Das habe ich verdient.”
“Das hast du. Wir alle.”
Ich seufzte und trank mehr vom Wein; eine Flasche würde definitiv nicht ausreichen. “Ich glaube, ich brauche komische Musik oder so. Ich möchte, dass er für mich den Ghettoblaster aufdreht.”
Natalie trank ein Schlückchen Wein. Scheinbar hatte mein Geläster über Brax sie zum Entschluss gebracht ihn zu verteidigen. “Sie haben hier keine Ghettoblaster.”
“Das war nicht wörtlich gemeint.” Ich spülte mehr Wein runter und nickte. “Aber nur Sex allein reicht nicht. Ich verdiene mehr und ich werde es auch bekommen. Nur des Spaßes halber mit Brax weiterzumachen, wird mich bloß von ihm fernhalten.”
Sie lehnte sich vor und machte große Augen. “Ihm? Wen meinst du damit? Hast du jemanden kennengelernt?”
Ich seufzte und starrte auf mein leeres Glas. Schon wieder. Ich nahm die Flasche und schenkte mir mehr ein. Bis die Flasche leer war. “Damit meine ich niemand bestimmtes,” stellte ich klar. “Einen Partner. Eine echte Zukunft. Eine eigene Familie. Es wird Zeit, dass ich mich als Braut testen lasse.”
Bei meinen Worten sprang sie fast von der Couch. “Testen lassen? Gott, wie heiß. Wen glaubst du, wirst du bekommen? Einen Everianer? Die sollen verdammt schnell sein.”
“Sind die nicht irgendwie markiert oder so?” Ich blickte auf meine Handfläche. Kein komisches Geburtsmal zu sehen.
“Ich weiß!” brüllte sie, sodass ich aufschreckte. “Viken. Drei heiße Schmackos.”
“Drei? Ähm, ich glaube nicht, dass ich damit zurechtkommen würde.” Ich dachte an den Sex mit Brax und der war schon ziemlich heftig. Mit zweien erst … boah. Mein Verstand setzte aus. Einer würde von vorne meine Pussy nehmen. Ein anderer würde mich von hinten festhalten und meinen Arsch ausfüllen. Mein Körper sprang sofort auf die Vorstellung an. Zwei Männer könnten echt heiß sein. Aber drei? Nee. Da war ich mir nicht so sicher.
“Na schön, du könntest auch eine Bestie bekommen. Ich wette, dass die riesengroße Schwänze haben.”
Darauf musste ich lachen und der Wein spritzte mir fast zur Nase raus. “Du bist mit einem riesigen Trionen verpartnert. Seiner Größe nach zu urteilen kann ich nur annehmen, dass sein Schwanz mehr als genug für dich ist.”
Sie geriet ins Schwärmen. “Oh, ja.”
“Hör auf damit,” schimpfte ich, denn allein beim Gedanken an Roarks Schwanz wurde sie ganz hibbelig. Er war wie ein Bruder für mich … pfui.
Natalies zufriedenes Lächeln bewirkte allerdings, dass ich umso mehr einen eigenen Partner wollte. Braxs Schwanz hatte es zwar in sich, aber er gehörte mir nicht. Das hatte er mir unmissverständlich deutlich gemacht. Wenn ich das lange, dicke Stück Alien-Kolben also nicht für immer behalten konnte, dann würde ich mir eben einen suchen, den ich wirklich haben konnte.
“Lass uns gehen. Ich will mein eigenes Match.” Ich stand auf und lief zur Tür. “Ich will meinen eigenen Schwanz haben, einen, den ich behalten kann.”
“Jetzt?” sprach sie. Als sie bemerkte, wie ernst ich es damit meinte, stand sie ebenfalls auf. “Du bist durchgedreht, ist dir das klar? Es geht nicht nur um einen Schwanz, sondern um einen Alien. Einen Partner, der ziemlich eifersüchtig sein wird.”
“Du machst dich über mich lustig.” Eifersüchtig. Genau das wollte ich. Ich war es leid, eine Gelegenheitsnummer zu sein. Eine unerwünschte Frau. Ein Plan B. Eine Affäre. Ich wollte einen Mann, der mit mir zusammen sein wollte. Der es mehr wollte als die Luft zum Atmen. Ich wollte einen Mann, der mich so liebte, wie Roark Natalie liebte. Mit totaler Hingabe. Anbetung. Eifersüchtig hörte sich verdammt gut an.
“Du wirst mich verlassen müssen, ist dir das klar? Was ist, wenn sie dich nach Prillon Prime schicken? Oder in die Kolonie? Irgendwo sehr weit weg.” Natalie kam auf mich zu und verpasste mir eine bärige Umarmung, sie drückte die letzten zwei Jahre der Liebe und Freundschaft in mich herein, sodass ich kaum Luft bekam. “Sei mir nicht böse. Das ist total egoistisch von mir. Ich möchte, dass du glücklich wirst, aber ich werde dich vermissen.”
“Ich dich auch.” Ich zuckte die Achseln. “Vielleicht werde ich ja Trion zugeteilt.” Ich wackelte mit den Augenbrauen und blickte Natalie fest in die Augen, bis sie laut auflachte. Ich hätte nichts dagegen. Ich liebte diesen Ort. Die dominanten Männer. Den Schmuck. Die verführerische Aufmachung der Sexgöttinen hier. In Wahrheit aber liebte ich die Erde genauso. Es ging mir nicht um den Ort, sondern um die Leute. Ich hätte auch auf dem Mond glücklich werden können, solange ich einen treuen Partner an meiner Seite hatte.
“Na schön. Bist du dir sicher? Sobald du einmal eingewilligt hast, kannst du keinen Rückzieher mehr machen. Es ist ein verbindlicher Vertrag. Sobald du den Test absolvierst, wirst du verheiratet oder verpartnert oder was auch immer.”
Ich drückte sie noch einmal und trat zurück. “Ich weiß, aber es ist über einen Monat her und du hast gesagt, dass Brax in der Stadt war. Er hat sich nicht einmal die Mühe gemacht mich anzurufen. Es wird Zeit, darüber hinwegzukommen. Ich möchte einen echten Partner. Ich bin bereit für eine echte, reife Beziehung. Den gelegentlichen Sex habe ich so satt. Und ich habe es satt am Telefon zu sitzen und auf einen Anruf zu warten, der sowieso nie kommen wird.”
“Es gibt hier aber kein Telefon.”
“Egal. Du weißt, was ich meine. Ich bin’s leid dieses eine Mädel zu sein.”
“Aber du bist betrunken.”
“Dazu sind schon mehr als zwei Gläser Wein nötig. Vergiss nicht, ich kann dich locker unter den Tisch saufen.” Jetzt musste ich lachen.
“Stimmt. Das hatte ich ganz vergessen.” Natalie lächelte ebenfalls.
“Außerdem werde ich nicht autofahren, sondern mich als Braut testen lassen. Und jetzt gerade ist genau der richtige Zeitpunkt, um etwas total Durchgeknalltes zu machen.”
Natalie nahm mein Weinglas und stellte es auf dem Tresen ab. “Na schön. Zuerst machen wir dir aber einen Kaffee.”
Wir betätigten die S-Gen-Anlage und warteten auf den Kick vom Koffein. Als ich zu hundertzehn Prozent sicher war, dass ich wieder nüchtern war, blickte ich ihr in die Augen und nickte. Ich hatte das Warten, das Zweifeln und Hoffen ein für allemal satt. Es wurde Zeit, dass ich mit meinem perfekten Match zusammengebracht wurde. Wenn er sich auf Trion befände, dann wäre das toll. Wenn nicht? Dann bitteschön. Natalie und die Kinder würden mir zwar fehlen, aber dafür gab es ja Videoübertragungen und so. “Ich bin soweit.”
“Okay. Dann lass uns gehen.” Sie legte mir ihren Arm um die Schulter und führte mich zum Abfertigungszentrum, wo sie mir den perfekten Partner aussuchen würden. Als wir uns der Tür zur Krankenstation näherten, flüsterte sie mir noch ins Ohr: “Und ich werde kein Wort über den Wein verlieren.”
4

Captain Trist Treval, Sektor 17, Schlachtschiff Zakar
Ich lehnte über der Schlachtfeldkarte, die allgegenwärtige Anspannung in meinen Schultern und meinem Nacken waren eine konstante Erinnerung daran, dass der Krieg gegen die Hive noch nicht gewonnen war, dass meine Krieger da draußen waren und starben. Immer noch. Wie jeher.
“Captain, wir haben ihre Aufklärungsschiffe zerstört, aber die größeren Gefechtsschiffe sind einfach verschwunden.” Captain Wyle stand zu meiner Rechten. Er war ein erfahrener Krieger, der Prillon Prime wahre Ehre machte. Wenn er behauptete, dass das Hive-Schiff vor seinen Augen verschwunden war, dann glaubte ich ihm das auch.
“Hast du einen ihrer neuen Zerstörer gesichtet?” wollte ich wissen.
Die neu entwickelten Schiffe der Hive waren kürzlich in anderen Sektoren aufgetaucht. Sie wurden nicht von unseren Sensoren erfasst und konnten nicht verfolgt werden. Ich hatte noch nie eines gesehen, er allerdings schon. Er wusste, wonach wir Ausschau halten mussten um herauszufinden, ob diese neue Bedrohung jetzt auch in dieser Kampfgruppe präsent war. Die Koalitionsflotte hatte die Kampfgruppe Varsten im Sektor 438 verloren, ehe die Kampfgruppe Karter und ein Geheimdienstkommando es geschafft hatten die Gefahr im Sektor 437 unter Kommandant Karters Führung zu eliminieren. Unser Sektor lag weit davon entfernt, aber mit den Hive konnte man sich nie sicher sein. Und ihre neue Technologie wurde jetzt viel schneller als erwartet in der gesamten Galaxie eingesetzt.
Ich hasste die verdammten Hive.
“Nein,” entgegnete er. “Sie waren zu klein, aber es waren mindestens drei. Genug, um ein ernstes Problem zu verursachen.” Captain Wyle deutete auf einen Planeten auf der Karte. Er war mit den Kriegern da draußen gewesen, als der Zwischenfall sich ereignet hatte. Er war unser bester Pilot und der Anführer unserer Bordkämpfer. “Wir hatten sie in Sichtweite, aber sie sind hinter den vierten Planeten geflüchtet und wir haben sie verloren.”
Kommandant Grigg Zakar schlug mit der Faust gegen den Flachbildschirm vor uns und fluchte. “Bei den Göttern. Prime Nial hat uns vor ihrer neuen Tarn-Technik gewarnt. Allerdings hatte ich gehofft, dass wir uns nach der Zerstörung des Hive-Schiffs im Sektor 437 noch nicht damit befassen müssen.”
“Die Hive haben ein Kollektivbewusstsein, Kommandant.” Die Erinnerung daran war zwar überflüssig, aber ich hatte nicht dieselben Hoffnungen gehegt. Ich war realistisch. Kommandant Zakar war seit über zwanzig Jahren für diese Kampfgruppe verantwortlich. Ich war lange genug sein stellvertretender Befehlshaber gewesen und wusste, dass er die Hoffnung noch nicht aufgegeben hatte, trotz aller Widrigkeiten. Wir alle hatten Hoffnung. Er kämpfte wie ein Krieger, der an den Sieg glaubte. Andererseits hatte er auch eine Partnerin. Er brauchte die Hoffnung, weil er an eine Zukunft für sie und ihre Kinder glauben musste.
Der Krieg war mein gesamtes Leben. Töten. Ich hatte zugesehen, wie tausende neuer Rekruten aus der Koalitionsakademie und aus den Rekrutierungszentren anderer Planeten in den Kampf gezogen und gestorben waren. Oder schlimmer noch, wie sie lebend von den Hive geschnappt und ebenfalls zum Feind umfunktioniert worden waren. Kontaminiert.
“Holt den Geheimdienst auf den Bildschirm. Ich will genau wissen, wie wir dieses Ding besiegen können.” Grigg war selbst für einen Prillonen ziemlich dunkelhäutig. Er stammte aus einer altertümlichen Familie, die diesen Weltraumsektor seit hunderten Jahren verteidigt hatte. Seine Haut und seine Haare waren braun, seine Augen eine Mischung aus Rot und Orange, die seine Erdenfrau als “Rost” bezeichnete.
Obwohl wir beide Prillonen waren, ähnelten wir uns nicht im Geringsten, weder vom Temperament noch vom Äußeren her. Meine Familie war hellhäutig. Von Kopf bis Fuß golden. Er wurde auf unserer Heimatwelt wie eine Art König verehrt, ich dagegen war ein Niemand, der dritte Sohn, dessen zwei Väter beide in diesem Krieg den höchsten Preis gezahlt hatten. Sie waren umgekommen, als ich noch die Akademie besucht hatte und ich hatte mir damals geschworen, dass ich so viele Hive-Soldaten wie möglich ausschalten würde. Ich hatte geschworen zu kämpfen, genau wie meine beiden älteren Brüder. Wir hatten Seite an Seite in unserem Familienwohnsitz gestanden und geschworen, dass wir unsere beiden jüngeren Schwestern und unsere Mutter beschützen würden, die jetzt sicher auf unserer Heimatwelt lebten. Prillon Prime war unseretwegen sicher. Dank all denen, die sich dem Kampf verschrieben hatten.
Nur Tage später hatten meine Brüder und ich uns verabschiedet und waren in verschiedene Weltraumsektoren aufgebrochen, um zu dienen. Sie kämpften weiterhin, genau wie ich. Noch. Aber an jenem Tag hatte ich meinen eigenen Eid geschworen, meinen toten Vätern gegenüber, den Göttern gegenüber, mir gegenüber. Ich hatte gelobt, dass ich den Rest meines Lebens lang die Hive bekämpfen würde. Bis zu meinem letzten Atemzug. Und ich hatte nicht die Absicht, diesen Eid zu brechen.
Der Kommunikationsoffizier hinter mir antwortete: “Ich benachrichtige den Geheimdienst, aber das wird eine Weile dauern, Kommandant.”
“Scheiß drauf. Hol mir stattdessen Kommandant Karter auf den Schirm. Sektor 437.” Grigg marschierte jetzt auf und ab, er hatte die Arme verschränkt und starrte auf das Raster der Sternenkarte. Das hier war unser Zuhause. Das Gebiet, das wir zu verteidigen hatten. Und die Familie Zakar hatte in Jahrhunderten nicht einmal an Boden verloren. Wir hatten nicht die Absicht, jetzt damit anzufangen. “Der gottverdammte Geheimdienst wird mir sowieso nicht sagen, was ich wissen will.”
Ich musste grinsen. Grigg hatte nicht ganz Unrecht. Die Spione hatten ihre Geheimnisse. Ihre Spielchen gefielen mir nicht. Ich zog es vor, ein Ziel festzulegen und es aus dem Verkehr zu ziehen. In dieser Hinsicht waren Grigg und ich uns ziemlich ähnlich.
Wir warteten kurz, aber der Offizier gab nur ein verblüfftes Raunen von sich. “Verzeihung. Captain Trist, es gibt eine Nachricht für Sie.”
Ich drehte mich um, ging zur Steuerkonsole rüber und schaute dem Offizier über die Schulter. “Von wem?”
Er wirkte etwas verlegen. Unbehaglich. “Ähm, von Trion, Sir.”
Was? Ich kannte niemanden auf Trion. Es war ein eigenartiger Planet mit eigenartigen Leuten. Wenn ich richtig gehört hatte, lebten sie dort in Zelten. Barbaren, die ihre Frauen mit Metallpiercings versahen und sie eher wie Haustiere als ebenbürtige Partnerinnen behandelten. Ihre Ansichten konnte ich zwar nicht nachvollziehen, aber ich musste eingestehen, dass sie ihre Frauen wohl vorbildlich beschützten und versorgten. Und die Trionischen Männer waren tapfere Krieger. Trotzdem, mir war niemand auf dieser Welt bekannt. “Und?”
Der Kommunikationsoffizier verkrampfte sich, als Captain Wyle und Kommandant Zakar an mich herantraten. “Captain Trist Treval von Prillon Prime, hier spricht das Abfertigungszentrum für interstellare Bräute in Xalia City, auf dem Planeten Trion. Ihre ausgewählte Partnerin ist für den Transport bereit. Diese Mitteilung soll Ihre Koordinaten bestätigen, wie es das Protokoll des Bräuteprogramms vorsieht.”
“Was?”
“Spreche ich mit Captain Trist oder seinem befehlshabenden Offizier?” Die nüchterne Stimme klang gelangweilt, als ob das jeden Tag ein Dutzend Mal vorkam. Aber nicht für mich. Das war mir noch nie passiert.
Grigg musste grinsen. “Hier spricht Kommandant Zakar. Ich bestätige den Aufenthaltsort von Captain Trist. Sie können den Transport initiieren.”
“Danke sehr, Kommandant. Der Transport wird sofort eingeleitet. Trion Ende.”
Die Leitung verstummte und ich stand wie angewurzelt da. Sekunden verstrichen, dann klopfte mir der Kommandant auf den Rücken. Feste. “Herzlichen Glückwunsch, Trist.”
Partnerin? Ich hatte eine Partnerin? Ein Match? Mit einer Trionischen Frau?
Captain Wyle lächelte, als hätte er eben Beute gemacht. “Leck mich, Alter. Eine interstellare Braut.” Er schlug mir ebenfalls auf den Rücken. Noch fester. “Glücklicher Teufel.”

Trist, Transportraum 3, Schlachtschiff Zakar
Ich stand alleine vor der Transportfläche, der Techniker war die einzige andere Person im Raum. Der Kommandant hatte mich mehr als glücklich entlassen, um meine Partnerin in Empfang zu nehmen. Captain Wyle war fast schon … eifersüchtig auf mich, als ich weggetreten war. Ich war vollkommen durcheinander. Warum ich? Warum jetzt? Fünf Jahre waren seit meinem Test vergangen. Fünf Jahre des Wartens und ich hatte die Hoffnung längst aufgegeben. Schon vor langer Zeit hatte ich aufgehört mich zu fragen, ob ich je eine Braut bekommen würde. Ich hatte einfach angenommen, dass ich zu unmöglich war und man nie ein passendes Match für mich finden würde.
Und jetzt? Scheiße. Irgendwie hatte ich noch daran gedacht in mein Quartier zu gehen und zwei Halsbänder aus der Schublade zu holen, jenem Ort, an dem ich sie verstaut hatte, nachdem Nevo gebeten hatte von unserer Abmachung entbunden zu werden. Als Myntars Zweiter dem Hive zum Opfer gefallen war, war der Captain allein mit seiner Partnerin und seinem Sohn zurückgeblieben. Der mögliche Tod eines Kriegers war der Grund, warum jeder Prillone einen zweiten Mann wählte. Keine Frau oder Kinder sollten je allein und ungeschützt zurückbleiben.
Die Tragödie hatte zur Folge, dass Captain Drake Myntars Familie einen zweiten Beschützer gesucht hatte. Drake war dritter Befehlshaber der Kampfgruppe und ein guter Freund von mir und ich konnte weder einer Frau und Kind den Schutz verweigern, noch konnte ich meinem Kumpel eine Chance aufs Glück verwehren. Lady Mara Myntar war eine attraktive Prillonische Frau und sie hatte Nevo mit offenen Armen willkommen geheißen. Die neue Familie war jetzt mehr als zwei Jahre zusammen gewesen und eng miteinander verbunden.
Ich freute mich für Nevo, hatte mich aber nicht um einen anderen Prillonischen Sekundanten bemüht. Da ich nie gedacht hatte, dass ich überhaupt einmal verpartnert werden würde, hatte ich niemanden für die Rolle in Betracht gezogen.
Jetzt blieb mir dafür keine Zeit mehr. Das Wummern des eintreffenden Transports ließ meinen Körper vibrieren und meine Partnerin würde materialisiert werden. Jetzt gleich.
Im nächsten Augenblick war sie da. Auf dem erhöhten Metallboden lag eine nackte Frau. Ihr Gesicht war filigran und schön. Außerordentlich feminin im Vergleich zu meinen markanten Zügen. Ihr Haar war lang und dunkler als meines, ein dunkles Braun, das mich einfach nur faszinierte. Ich konnte es kaum erwarten, diese dunkle Seide auf meiner goldenen Brust ausgebreitet zu sehen. Ich wollte ihre verführerischen Kurven berühren und über ihre Haut streichen. Jetzt gleich. Ihre Brüste waren voll, ihre Brustwarzen hatten eine satte rosa Farbe, die zu ihren Lippen passte.
Ich wollte ihre Schenkel weit auseinanderspreizen und herausfinden, ob ihre Pussy auch rosa war. Oder braun. Oder golden.
Etwas Ursprüngliches erwachte in meinem Inneren, ein Gefühl, das ich nie zuvor verspürt hatte. Ich wollte sie besitzen. Mein Schwanz wurde umgehend steif und mein gesamter Körper verkrampfte sich mit dem Bedürfnis sie zu beschützen. Mich mit ihr zu paaren. Sie zu erobern.
Mir.
“Dreh dich um!” Ich knurrte und sprang auf die Plattform, um sie vor den Blicken des Transporttechnikers abzuschirmen. Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie er sich umdrehte und an die Wand starrte.
Von anderen Männern wusste ich, dass die Frauen vom Bräuteprogramm ohne Kleider geschickt wurden, damit sie alle Überbleibsel ihres vorherigen Planeten hinter sich ließen. Es war eine Prillonische Tradition und sollte sicherstellen, dass die Frau auch bereit war, ins Leben der Prillonen einzutauchen.
Jetzt aber, als meine Partnerin bewusstlos und ausgeliefert vor mir lag und jeder Zentimeter ihrer zarten Vollkommenheit zur Schau gestellt war, gefiel mir der Brauch nicht.
“Hol mir eine Decke aus dem Notfallpaket.”
Ich hörte, wie der Techniker sich zu schaffen machte, wandte aber nicht den Blick von ihr ab. Ich kannte nicht einmal ihren Namen. Ich wollte den Techniker fragen, was in der Akte vom Bräutezentrum auf Trion stand, hatte mich aber entschlossen zu warten. Ich wollte ihn von ihr selber hören. Ich wollte wissen, welche Farbe ihre Augen hatten und wie ihre Stimme sich anhörte, wenn sie meinen Namen brüllte.
Mein Schwanz wurde vor Verlangen immer dicker und länger. Sie trug nicht den üblichen Trionischen Körperschmuck, aber vielleicht hatten sie das weggelassen, weil sie mit mir verpartnert worden war. Ich brauchte keine Piercings oder Ketten, Juwelen oder anderen abstrusen Fummel an meiner Partnerin. Ihr üppiger Körper allein erregte mich schon mehr als genug. Ihr Anblick machte mich extrem eifersüchtig.
“Captain?”
“Was?” fauchte ich und bedeckte ihren Körper mit meinem, damit er nichts von ihrer Kostbarkeit zu sehen bekam.
“Ihre Decke, Sir, aber ich kann nicht ohne hinzusehen die Treppe raufsteigen.” Er war selber Prillone und wusste, was in mir vorging. Ich erinnerte mich nicht, ob er selber ein Halsband trug oder nicht; ob er verpartnert war. Eigentlich hätte ich diesen Moment mit ihrem Zweitpartner teilen sollen, aber da ich allein war, war ich dankbar für sein Verständnis. Noch jedenfalls. Dieser wunderschönen Frau einen gebührenden zweiten Beschützer zu finden würde meine oberste Priorität werden—nachdem ich sie erobert hatte. Bei ihrem Anblick wurde mir nämlich klar, dass ich nicht warten konnte bis ich einen zweiten Partner für sie gefunden hatte.
Der Techniker war ehrlich darum bemüht meine Partnerin zu bedecken—und seinen Kopf auf den Schultern zu behalten—aber ich konnte nicht den Blick von ihr wenden, nicht einen Moment lang. Entgegen jeder Vernunft fürchtete ich, dass sie wieder wegtransportiert werden könnte. Sie war immer noch ein Traum, eine Frucht meiner Vorstellungskraft und ich würde sie tunlichst hüten.
Diese Welle der Eifersucht, diese Verlustangst war es, was mir die Halsbänder in Erinnerung rief. Ich öffnete das grüne Band meiner Familie und legte es mir um den Hals. Ich spürte das Gewicht des Bandes, mehr nicht.
Laut Protokoll musste sie damit einverstanden sein mein Halsband zu tragen. Sobald sie eingewilligt hatte würde ich dreißig Tage Zeit haben, um sie zu verführen. Sie zu lieben. Ihr jeden erdenklichen Grund im Universum zu geben, um sich für mich zu entscheiden.
Blind langte ich hinter mich und war froh, als ich den sanften Druck der Decke in meiner Handfläche spürte. “Danke.”
“Gern geschehen, Captain.” Ich hörte wie der Prillone sich mit schweren Schritten wieder zu seiner Arbeitsstation entfernte und vertraute darauf, dass er weiterhin diskret bleiben würde. Sanft wickelte ich sie in die wärmende Decke und hob sie in meine Arme; ich war wie verzaubert, als ich die üppige Weichheit ihrer Kurven unter dem Stoff zu spüren bekam. So weich. Bei den Göttern, mein Schwanz pochte und wollte sie sehnsüchtigst ausfüllen.
Zuerst aber musste sie mein Halsband akzeptieren. Mir das Recht geben, sie zu umwerben. Zu beschützen. Ohne das Symbol meines Schutzes um ihren Hals konnte ich diesen Raum nicht verlassen. Ich wollte mich nicht mit anderen Bewerbern herumschlagen. Meine primitivsten Instinkte waren erwacht und es war denkbar, dass ich jeden Konkurrenten umbringen würde.
Ich war ein rationaler Typ. Kampfgestählt. Kühl. Ich wurde oft als abgebrüht bezeichnet. Berechnend. Mehr Maschine als Mann. Und doch, sobald ich sie anblickte, schmolz diese Ruhe nicht nur einfach so dahin. Sie löste sich in Luft auf, als ob man eine Laserkanone auf mein Inneres gerichtet und mich in Flammen gesetzt hatte.
“Wann wacht sie wieder auf?” wollte ich wissen. Der Transporttechniker musste andere Bräute gesehen haben und wissen, wie lange ich mich gedulden musste. Dennoch, meine sonst so unerschöpfliche Geduld war wie weggeblasen, zusammen mit meiner Vernunft, Ruhe, Klarheit …
Ich betrachtete sie und nahm jede Einzelheit in mich auf. Ich brannte sie mir regelrecht ins Gedächtnis—während mir gleichzeitig die absurdesten Gedanken durch den Kopf schwirrten. Was, wenn ich ihr nicht gefiel? Was, wenn sie Angst vor mir bekam? Was …
“Normalerweise dauert es ein paar Minuten, Captain.”
Den Göttern sei Dank. Ich war nicht sicher, ob ich mich noch lange zusammenreißen konnte. Ihre Atmung war friedlich, aber sie rührte sich nicht. Was, wenn sie verletzt war? Krank?
“Captain, entschuldigen sie die Störung, aber ich muss die Transportfläche räumen. Wie bekommen gleich eine Lieferung aus Prillon Prime.”
“Natürlich.” Ich stand mitten auf der Plattform und starrte auf die kleine, fragile Frau. Ich war tatsächlich wie von Sinnen.
Der Techniker grinste, als ich heruntertrat und auf den Ausgang zusteuerte. “Ich gratuliere, Captain.”
“Danke für die Hilfe,” entgegnete ich dem Techniker, als ich zur Tür lief. Ich nickte ihm zu und lief weiter. Mit einer Hand zog ich ihr die Decke über den Hals. Sollte irgendjemand dumm genug sein und mich auf dem Weg zu meinem Quartier herausfordern wollen, dann sei es so.
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