Viel, viel Leben

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Viel, viel Leben
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Viel,

viel

Leben

Wir sind nur Gast auf Erden

Älter werden oder alt sein?

Gabriele


Der universale Geist

ist die Lehre der Gottes- und Nächstenliebe

an Mensch, Natur und Tieren

1. Auflage 2005

© Gabriele-Verlag Das Wort GmbH

Max-Braun-Str. 2, 97828 Marktheidenfeld

Tel. 09391/504-135, Fax 09391/504-133

www.gabriele-verlag.com

Alle Rechte vorbehalten.

Printausgabe: ISBN 978-3-89201-203-2

ISBN 978-3-89201-665-6 (epub)

ISBN 978-3-89201-692-2 (mobi)

Wir sind nur Gast auf Erden

und wandern ohne Ruh

mit mancherlei Beschwerden

der ew’gen Heimat zu.

Ich bin ein Gast auf Erden und

hab hier keinen Stand;

der Himmel soll mir werden,

da ist mein Vaterland.

Hier reis ich bis zum Grabe,

dort in der ew’gen Ruh

ist Gottes Gnadengabe,

die schließt all Arbeit zu.

Was ist mein ganzes Wesen,

von meiner Jugend an,

als Müh und Not gewesen?

Solang ich denken kann,

hab ich so manchen Morgen,

so manche liebe Nacht

mit Kummer und mit Sorgen

des Herzens zugebracht.

...

So will ich zwar nun treiben

mein Leben durch die Welt.

Doch denk ich nicht zu bleiben

in diesem fremden Zelt.

Ich wand’re meine Straße,

die zu der Heimat führt,

da mich ohn alle Maße

mein Vater trösten wird.

Mein Heimat ist dort droben,

da aller Engel Schar

den großen Herrscher loben,

der alles ganz und gar

in seinen Händen träget

und für und für erhält,

auch alles hebt und leget,

nach dem’s ihm wohlgefällt.

Zu dem steht mein Verlangen,

da wollt ich gerne hin;

die Welt bin ich durchgangen,

dass ich’s fast müde bin.

Je länger ich hier walle,

je wen’ger find ich Freud,

die meinem Geist gefalle;

das meist ist Herzeleid.

Die Herberg ist zu böse,

der Trübsal gar zu viel.

Ach komm, mein Gott, und löse,

mein Herz, wenn dein Herz will!

Komm, mach ein selig’s Ende

an meiner Wanderschaft,

und was mich kränkt, das wende

durch deinen Arm und Kraft.

Wo ich bisher gesessen,

ist nicht mein rechtes Haus.

Wenn mein Ziel ausgemessen,

so tret ich dann hinaus;

und was ich hier gebrauchet,

das leg ich alles ab,

und wenn ich ausgehauchet,

so scharrt man mich ins Grab.

Du aber, meine Freude,

du meines Lebens Licht,

du ziehst mich, wenn ich scheide,

hin vor dein Angesicht

ins Haus der ewigen Wonne,

da ich stets freudenvoll

gleich als die helle Sonne

nebst andern leuchten soll.

Da will ich immer wohnen

und nicht nur als ein Gast

bei denen, die mit Kronen

du ausgeschmücket hast;

da will ich herrlich singen

von deinem großen Tun

und frei von schnöden Dingen

in meinem Erbteil ruhn.

Paul Gerhardt (1607-1676)

Zum Geleit

Lieber Leser – viel, viel Leben!

Was ist Leben?

Gerade in dieser besonderen Gnadenzeit, in der Gott, der Ewige, in der Christus, Sein Sohn, uns Menschen in Seinem Wort so nahekommt wie vor 2000 Jahren zur Erdenzeit Jesu, gibt es weltweit Menschen, die die große Chance wahrnehmen, an der Hand des Christus Gottes die Schritte auf dem von Ihm erneut gewiesenen Weg, dem Inneren Weg, zu tun. Es sind diejenigen, die trotz mancher noch bestehender menschlicher, das heißt, sündhafter Fehlerhaftigkeiten immer wieder das geistig orientierte Leben, das Leben im Geiste Gottes, anstreben, indem sie sich vertrauensvoll Gott, Seinem wunderbaren Gesetz der Gottes- und Nächstenliebe, hingeben, nicht nur im Gebet, sondern in ihrem gesamten Denken, Reden und Tun. Infolgedessen gelangen sie vom bloßen Dasein mehr und mehr zum Leben, dem urewigen Sein.

Unter diesen Gott Zustrebenden sind jene, die durch die Liebe und Güte des Ewigen immer einmal wieder das Leben, das wahre Leben, kosten. Von ihnen hört man, dass sie dieses Leben als das Glück erfahren. Es ist, so sagen sie, das einzige und wirkliche Glück – ein Glück, das unabhängig ist von äußeren Gegebenheiten, auch unabhängig vom Lebensalter.

Das Leben, das höhere Leben, kommt aus dem Inneren des Menschen, aus seiner Seele, es durchströmt die Hülle, den Körper, es fließt hin zu Mitmenschen, zu Tieren und weiteren Lebensformen der Natur und ebenfalls zu allen Dingen seiner Umgebung. Der Mensch gewinnt innige Herzensverbindung.

Was ist dieses Leben, das so manchen Menschen erfüllt und das seine Erdentage durchsonnt?

Dieses Leben ist Gott, denn Gott ist das Leben. Es ist der Strom Seines Lichts, Seines Friedens, Seiner Liebe. Dieses Leben ist Kraft, Liebe und Weisheit aus der ewigen Quelle, die tief in der Seele des Menschen unaufhörlich strömt, denn jeder von uns ist das Kind, der Sohn oder die Tochter Gottes, und im Innersten der Seele des Menschen ist das unzerstörbare Wesen, das göttliche Wesen, das keinen Tod kennt, weil Gott, der das Leben ist, es geschaffen hat.

Die göttliche Kraft, das Leben, wird jenem Menschen zunehmend bewusst und spürbar, der seinen Glauben aktiv werden lässt durch die Orientierung an der göttlichen Lebensregel in seinem Alltag. Die Lebensregel, deren Aussage den Zehn Geboten Gottes und den Lehren der Bergpredigt des Jesus von Nazareth entspricht, lautet sinngemäß: Was du willst, dass andere dir tun sollen, das tue du ihnen zuerst. Oder: Was du nicht willst, dass man dir tu’, das füg auch keinem anderen zu.

Diese Lebensregel könnte als der goldene Schlüssel zum wahren Leben bezeichnet werden, das derjenige erfährt, der nach dieser Aussage denkt und handelt.

Der Geist des Christus Gottes, der unser Erlöser ist, hat in unserem Seelenherzen Wohnung genommen. Er ist somit immer gegenwärtig. Er kennt unsere Schwächen, unsere Stärken, unsere Niederlagen und auch den Sieg über uns selbst, den jeder Einzelne immer wieder zu erringen hat. Mit Seiner Hilfe und durch Seine Kraft können wir, wenn wir möchten, das Leben entfalten, das uns beglückt, uns frei und tatenfroh macht.

Die Kraft des Gottesgeistes ist nicht nur das ewige Leben, sie ist auch die Energie eines jeden Tages auf Erden. Sie, lieber Leser, können viel, viel des kostbaren Lebens gewinnen, denn jeder Tag bietet reichlichst Gelegenheiten dazu. Inwiefern, und wie diese genutzt werden könnten, lesen Sie unter anderem in diesem Buch.

Da die Zeichen der Zeit ja eine recht deutliche Sprache sprechen, dürfte es für jene, die erfassen, wo das Leben zu finden ist, geraten sein, nicht zu säumen. Die Stunden zerrinnen merklich immer schneller. Und auch der Christus Gottes spricht diesbezüglich bemerkenswert deutliche Worte in Seinem großen Offenbarungswerk „Das ist Mein Wort“: „Beachtet: Wer diese Worte liest und in der Wende steht von der alten zur Neuen Zeit, der sollte sich beeilen, dass er noch sein geistiges Leben findet! ...“ (S. 341)

Also: Noch ist Zeit. Aber wie lange noch?

Daher gilt es, keine Zeit zu verlieren. Der Gewinn ist, wenn wir wollen, groß. Er bleibt uns, über dieses Erdenleben hinaus. Es kann ein großer und der entscheidende Schritt sein, der uns näher zu Gott, in die ewige Heimat, führt.

Gabriele-Verlag Das Wort

Viel, viel Leben

Wir sind nur Gast auf Erden

Älter werden oder alt sein?

Das Lied „Wir sind nur Gast auf Erden“ ist hoffnungsvoll, vielversprechend und kann für unser ganzes Erdenleben von Bedeutung sein. Wer in seinem Erdendasein dieser Wegweisung folgt, diesem Ziel zustrebt, der hat das große Los gezogen, den Gewinn des Lebens. Traurig und ohne Trost ist die Aussage dieses Liedes für jenen Menschen, der bis ins hohe Alter ein rastloser Wanderer blieb, der sein Ziel nicht kannte und kennt und dessen Lebensschiff ruhelos auf dem Ozean seines Daseins umhertreibt. Der nun ältere Kapitän hat die Navigation seines Lebensschiffes gegen seine Beschwerlichkeiten eingetauscht.

Die Lebenskrise im Alter.
Ängste und das Gespenst „Einsamkeit“

Menschen, die ängstlich ihre Jahre zählen, machen sich Sorgen um ihre Zukunft; sie denken über ihr Alter und über eventuelle Altersgebrechen nach, die sie heimsuchen könnten. Menschen, die ein gewisses Lebensalter erreicht haben, sprechen nicht selten vom Altsein.

Wer sich immer wieder mit dem Altsein beschäftigt, brütet vielfach über seine Vergangenheit nach, über Situationen und Mitmenschen, die ihm z.B. in der Jugend Bürden auferlegt haben und die, wie er meint, unter Umständen für sein schweres Leben oder für seine derzeitige Situation verantwortlich sind.

So mancher, der in die Lebenskrise kommt, gibt dem „anderen“ die Schuld: dass dieser ihm keine Heimat bot, wo er, der in der Lebenskrise steckt, doch immer nach Geborgenheit und Heimat suchte und sich auch dafür einsetzte, indem er für seine Familie das Beste wollte. Der Verbitterte klagt, jammert und spricht von seinen Kindern, die er gut erzog, für die er sparte, um ihnen einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Er, der für den Unterhalt der Familie sorgte und sie zusammenhielt, ist nun im Herzen einsam und allein, denn die Kinder gehen allmählich aus dem Haus, um auf eigenen Wegen ihr Leben zu erschließen. Der Partner, sofern es ihn noch gibt, konnte und kann das auch nicht geben, was er, der nun „Einsame“, jahrelang angestrebt hat: Sicherheit, Geborgenheit und Heimatgefühl.

 

Das Bedrohliche für den im Jammertal Angesiedelten ist seine Fixierung auf die Vorstellung, nun müsse die große Einsamkeit kommen, verbunden mit der Angst vor Leiden und Krankheit. Ein solcher Zustand, den wir auch Lebenskrise nennen, kann zur Vergreisung führen, wenn das Wandergepäck des Menschen ein Rucksack ist, in dem sich Ängste und Schuldzuweisungen anhäuften.

Wer sich aus einer Lebenskrise nicht herausarbeitet, ganz im Gegenteil, mehr und mehr hineinfallen lässt, bleibt ein zielloser Wanderer. Allerdings muss dann angenommen werden, dass dieser Mensch schon in jungen Jahren kein Ziel hatte, die Navigation seines Lebensschiffes auf andere ausrichtete und sein unzufriedenes Dasein als sein „Leben“ bezeichnete, wobei er das Streben nach höheren Werten anderen überließ.

Altern, ohne zu vergreisen.
Was ist wahre Weisheit?

Viele junge Menschen sind der Ansicht, die sogenannten „Alten“ seien generell die Vergreisten, weil etliche ältere Besserwisser nur „gute“ Ratschläge aus der Schatulle ihrer verflossenen Vergangenheit ziehen und sie mit vielen Worten und Gesten präsentieren, statt wahre Weisheit zu vermitteln, mit der etwas anzufangen wäre.

Spricht die Jugend vom Altwerden oder gar vom Altsein, denkt der junge Mensch an die letzte Phase des Erdendaseins, so hat er das Bild eines alten, dahinvegetierenden und griesgrämigen Menschen vor Augen, der in eine „moderne Gesellschaft“ nicht passt, weil das, was er aus seiner Vergangenheit ausgräbt, eine veraltete Einstellung ist, die er den jungen – wie es scheint, selbstsicheren – Menschen mit einem Redeschwall aufzuzwingen sucht.

Das Bild vieler Jugendlicher vom alten Menschen trifft nur dann zu, wenn dieser in jungen Jahren aufgehört hat, zu lernen, um sich weiterzubilden und sich auch geistig weiterzuentwickeln. Zu Recht sagt ein Sprichwort: „Wer rastet, der rostet.“ Wer im Alter den Rost der Vergangenheit immer wieder aufbereitet, um ihn der Jugend zu präsentieren, der verliert gerade im Alter den Rest seiner Würde und Autorität. Junge Menschen schieben zudringliche „Alte“ auf das „Rangiergleis“, indem sie ihnen tunlichst aus dem Weg gehen. Ihr Kommentar: „Sooft ich ihm begegne, erzählt er ein und dasselbe.“ Und mancher Jugendliche sagt zum anderen: „Mit seinen Wiederholungen will er mir weismachen, was recht und unrecht ist, wo er doch selbst nicht weiß, was das im Einzelnen bedeutet.“

Viele junge Menschen wünschen sich von den Älteren Weisheit – die Weisheit des Alters, ohne Druck und Rechthaberei. Wahre Weisheit ist Reichtum an Lebenserfahrung, die die Gegebenheiten, Begebenheiten und die menschliche Natur bis in die Tiefe zu erfassen vermag. Wahre Weisheit lässt jedem Mitmenschen die Freiheit; sie begegnet ihm aus dem Gesetz des freien Willens, der nicht personenbezogen ist, mit Geduld, Nachsicht und Güte. Und sie weiß zur rechten Zeit wohlwollend zu schweigen. Sie wertet und urteilt nicht.

Jene Weisheit, die frei macht, weil sie nur dann Ratschläge gibt, wenn diese gewünscht sind, fällt nicht vom Himmel. Die Voraussetzung dafür zu schaffen, Weisheit zu erlangen, heißt, sich rechtzeitig ein höheres Lebensziel vorzugeben, dieses anzustreben, die gestellten Aufgaben, die der Tag mit sich bringt – auch die Aufgaben am Arbeitsplatz –, gewissenhaft und treu zu erfüllen und aus den mitgebrachten Talenten das Beste zu machen. Wer bis ins hohe Alter geistig rege und geistig tätig bleiben möchte, darf nicht aufhören, zu lernen, und vor allem das von ihm gesteckte Lebensziel nicht aus dem Auge lassen, denn es gilt: Vorwärts, immer vorwärts! Dann nimmt das Angestrebte jeden Tag mehr Gestalt an.

Es ist nun einmal ein Naturgesetz, dass jeder Mensch altert. Wer sich seiner Lebensaufgabe bewusst ist, wird jedoch im Alter nicht vergreisen. Jeder Mensch bringt seine Lebensaufgabe mit in diese Welt. Tag für Tag wird ihm davon einiges präsentiert. Wohl dem Menschen, der das beachtet; er reift!

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