Magische Kirchen in München

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Magische Kirchen in München
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Impressum

Vollständige eBook-Ausgabe der im Stiebner Verlag erschienenen Printausgabe (ISBN 978-3-8307-1037-0).

Homepage des Autors für weitere Informationen:

www.magische-kraftorte.de

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2006, 2012 Stiebner Verlag GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten

Wiedergabe, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Verlags.

www.stiebner.com

ISBN 978-3-8307-1057-8

Inhalt

Zur Einstimmung

»In seinem Haus …

Einleitung

München – Kunst – Kirchenkunst

Kunst wird zur Religion, Künstlerfürsten … oder aber: Glaube ist die schönste Kunst!

Magischer Ort – Kraftplatz – Ort der Kraft …

Was ist das eigentlich?

oder:

wie und warum spüre ich hier etwas?

Einige Anleitungen für den Kraftort-Freund zum richtigen Begehen einer Kirche

Warum in einem Gotteshaus selten der Zufall regiert

Die Kirchen Münchens Ein energetischer Rundgang

Der Dom zu Unserer Lieben Frau im Zentrum der Stadt

Das etwas andere Kirch-Erlebnis für Geo-Spiritualisten: Im »spirituellen Schnittpunkt« des Dreiecks zwischen St. Michael (Märchenkönig und dessen Grablege), »Heilig Geist« und Theatinerkirche (Max I.) ruht Ludwig der Bayer in der Krypta

Maria Geburt nahe der Würminsel in Pasing: Kunstgeschichte gegen Regenwasser

Wie die Magie der stillen Wasser um die Würminsel herum noch in einer wunderbaren Kirche spürbar bleibt.

Maria Schutz in Pasing: Macht, Magie, Marien-Energie – alles für ein eigensinniges Dorf vor der Stadt

… aber vorher muss ein Papst Benedikt (der Fünfzehnte, nicht der Sechzehnte!) Maria zur Patronin Bayerns erklären …

Dreifaltigkeitskirche

Mystisches Erleben der Dreiheit auf mehreren Seins-Ebenen

Die Michaelskirche

Eine Speerspitze zeigt auf den magischen Punkt und Sie erfahren, dass Drachen-Energie letztlich die Energieform unserer Erde ist.

Der Alte Peter

Das Petersbergl mit der München prägenden Peterskirche ist Kraftort genug, um eine Weltstadt aus dem Nichts entstehen zu lassen.

Die Münchner Asamkirche: Magisches Münchner Kirchendreieck mit St. Michael und St. Peter

Urige Portal-Felsen auf der Straße stehen für den Felsen Petri – und bedeuten den ausgewiesenen Kraftort!

Die Theatinerkirche St. Kajetan

Klangkörper des Geistes am magischen Platz

Heilig-Geist-Kirche am Viktualienmarkt

Er lässt sich gerne finden, der Geist: Außerdem gibt er sich trinitarisch, liebt die Dreiheit und die ewige Bewegung; versteht etwas vom richtigen Platz … und bleibt nicht ohne Humor, in München jedenfalls!

Salvatorkirche am Salvatorplatz

Die »verkleinerte Ausgabe der Frauenkirche« überrascht im Inneren durch enorme Kraft des Ortes – und lässt augenblicklich transformierende Spiritualität aufkommen. Magischer Ort: Die sagenhafte Wirkung des geheimnisumwitterten »Frauenfreithofes« bleibt spürbar!

Bürgersaalkirche

Oben und Unten in eindrucksvollem Wechselspiel:

Die komprimierte Kraft des erlebbaren Wunders als Basis für ein lichtdurchwirktes Himmelstor!

St. Bonifaz

Eine magnetisierende Pyramide über dem Altar, die ahnendunkle, »tot belebte«, sagendurchwehte Gruft … und jene verschollene, wegweisende Mär von einem Jahrhundert-Licht in der gruft-tiefen Abgeschiedenheit des dunklen Geheimnisses!

Die Herz-Jesu-Kirche: Okkultismus im christlichen Gewand

Die Herz-Jesu-Kirche in München-Neuhausen zeigt, was sich hinter dem Begriff »Kirche« verstecken kann, wie sich keiner etwas zu sagen traut – und dazu eine aufregende, lodernde Vorgeschichte!

Betrachtung zum Schluss

Lauter Dreiecke, allgegenwärtige Dreifaltigkeit(en); neun Säulen des königlichen Gewölbes – oder: Wie lassen sich Gral und Bundeslade in München finden … und wo?

Anhang

Zeittafel

Literaturauswahl

Zur Einstimmung

»In seinem Haus …

… thront der Herr, uns erwartend, auf dass wir eintreten und ihn um Erbarmen bitten. Denn kein gewöhnliches Haus ist dies, sondern ein Himmel auf Erden, weil der Herr des Himmels hier wohnt. Willst du ihn erforschen, entzieht er sich dir; doch wenn du glaubst, findest du ihn im Tempel.

Auf dass man Ihn auf Erden finden könnte, baute Er sich ein Haus unter den Sterblichen und errichtete einen Altar, damit die Kirche von diesem Tisch ihr Leben empfange. Der Altar von Stein trägt unsere Hoffnung, der reine Priester ruft den Geist herab, das versammelte Volk stimmt ein in das ›Heilig‹ der Engel, der König hört es und lässt Erbarmen verströmen.«

(Aus der Predigt eines syrischen Bischofs anlässlich der Einweihung einer Kirche in der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts)

»In seinem Haus thront der Herr, uns erwartend, auf dass wir eintreten …«

Warum nicht direkt vor der Haustüre mitten in München beim Lieben Gott eintreten; während eines Stadtbummels oder aber eines gewollten Kirchenrundganges, der die Welt hinter der Welt offenbaren soll?

»… Willst du ihn erforschen, entzieht er sich dir; doch wenn du glaubst, findest du ihn im Tempel …«

Bei aller Entdeckerfreude, die in Münchens Kraftort-Kirchen ganz sicher befriedigt und geweckt wird (und dieses Buch wird, wenn sie tatsächlich »hingehen« vielleicht ihr Leben ändern) – ein wenig Glauben sollten Sie schon mitbringen!

Der Verfasser

(Diesen wunderbaren Text »Zur Einstimmung« mit der Quellenangabe finden Sie in einem Flyer »Rundgang durch die Theatinerkirche« – er liegt ebenda auf für 0,50 Euro.)

… der Mensch empfindet sich göttlich und irdisch zusammen.

Einleitung

München – Kunst – Kirchenkunst

Kunst wird zur Religion, Künstlerfürsten … oder aber: Glaube ist die schönste Kunst!

– 1 –

Zunächst eine Frage!

Warum haben Sie dieses Buch in die Hand genommen oder gekauft, ausgeliehen … oder sind Sie soeben – zweifelnd, verwirrt, sehnend oder gar erkennend – am Blättern und wollen einfach mehr wissen?

Worüber? Vielleicht sind Sie, wie Sie sagen würden »kein Mensch des Glaubens«, ja, eher Realist. Aber da ist etwas … Was nur?

Was ist das für ein geheimes Sehnen in Ihrer Brust, das Sie nicht nur lesen lässt, mutmaßen, ahnen … Ahnen.

Was für ein Wort. Es sind die Ahnen, es ist Ihre ureigene Vergangenheit, die Sie zu starken Plätzen führt, zu magischen Orten, zu Orten der Kraft, Kultplätzen – kurz: zu Stätten, an denen etwas mit Ihnen (ja: mit Ihnen persönlich!) passiert!

Sie spüren dies eigenartig Unbenennbare, zugleich Dunkle und Lichtdurchwobene; in jeder Kirche spüren Sie das, und dies Unfassbare geht weit, weit über das hinaus, was der Kirchenführer verrät oder was Ihrem Grundwissen über Liturgie, Kirchenbau, vielleicht auch über Münchner Stadtgeschichte entspricht.

Es zieht Sie hin, zieht Sie an. Es magnetisiert Sie.

Das ist es. Lassen Sie sich ziehen, lassen Sie sich packen und entdecken Sie die »Welt hinter der Welt«, schulen Sie ein Sehen, das Ihnen vielleicht noch nie in dieser Form begegnet ist.

Aber Ihr Leben verändert sich jetzt, ich warne Sie. Von nun an sehen Sie anders, damit denken Sie anders, und damit leben Sie anders. Ein wenig pathetisch ausgedrückt: Eine kleine Neugeburt steht Ihnen bevor.

 

– 2 –

War in München Selbstinszenierung immer schon die wahre Religion?

1846 wurde im barocken Jagdschlössl von Neuhausen, nicht weit von der heutigen Winthirkirche und eben da, wo dereinst der heilige Wandermönch Winthir ankam – ausgemergelt von langer Missionsreise, aber hungrig nach Weitergabe des Glaubens an ein Kreuz – und den damaligen Ureinwohnern christliche Manieren beibrachte; hier wurde Karl Haider geboren, der heute wunderbare Preise erzielt und damals, zu seinen Lebzeiten, wundersam dem Impressionismus widerstanden hat.

Von dem herrlichen Neuhausen aus, dort, wo heute noch Winthir-Kirchlein und Winthir-Friedhof zum Verweilen einladen, geistig und körperlich ausgehend vom alten, durch alle Zeitläufte hindurch positiv aufgeladenen ehemaligen Dorf »Niuwenhusir« (jetzt eben Neuhausen) – dort begann einer der großartigen Impulse, die wir heute »Wirkung der iroschottischen Wandermission« nennen.

Es begann sich das frühe Christentum mit der vorhandenen heidnisch-keltisch-germanischen Urreligion (unserer Ahnen!) zu mischen. Und wenn Sie denken, das Christentum hätte gesiegt … aber lesen Sie weiter, begehen Sie die Orte der Kraft – und staunen Sie nur noch.

An was glauben wir eigentlich!

Sowohl zeitlich wie historisch werden wir uns von hier aus nach vorne und zurück begeben, Zeit überspringend in jeder Richtung; Zeitschienen-gleitend, in und außerhalb der Zeit werden wir spirituell surfen – und auch räumlich vollkommen ungebunden.

Mehr noch: Raum und Zeit werden wir kühn verlassen und in den Zeitentunnel, damit die vierte Dimension – die wahre Dimension der Real-Phantasie – eintauchen.

– 3 –

Eintauchen in Zeitentunnel und den Sog magischer Plätze!

Vor und zurück also: In diesem Falle vor allem »zurück«, denn die wahren Kraftort-Kirchen Münchens stehen allesamt auf ausgewählten Plätzen (magischen Orten, Kraftorten, wie immer Sie’s benennen wollen), Wirkplätzen, die nicht nur ins hohe, gar frühe Mittelalter zurückverfolgbar sind, sondern vorher schon, zumeist in keltischem, germanischem Umfelde, von damaligen Priestern, von Wissenden, Sehern, Seherinnen, von Druiden und Druidinnen als heilige Orte benannt wurden.

Und das ganz zurecht. Beredtes Zeugnis ist das Petersbergl mit der energetisch schier unglaublichen Peterskirche (siehe dort).

Jedoch hat es die Moderne nicht weniger in sich: Steht doch in Neuhausen der spektakuläre Neubau der Herz-Jesu-Kirche, der nach dem verheerenden Brand des Vorgängerbaues am 26. November 1994 errichtet wurde.

Und sowohl das alte, von himmelhohen Flammen vernichtete Gotteshaus mit dem berüchtigten Gebälk aus Hitlers Mannschafts-Kino auf dem Obersalzberg (!) – als auch der Tempel-orientierte Neubau, ein Kubus mit gewollt nichtchristlicher Energie-»Form«, der eher an den »behauenen Stein« der Logensymbolik erinnert, gaben und geben dem Besucher seltsam bohrende Rätsel mit auf den Weg: spirituelle Aufgaben, die zu lösen das vorliegende Buch Weg-Weiser sein will.

Und was hat es damit auf sich, dass den legendären Stadtpfarrer Fritz Betzwieser der Dalai Lama persönlich besucht hat! (Jetzt, während der Zeit des Schreibens an diesem Buch wieder aktuell geworden um den lächerlichen Streit: soll man die Dalai Lama Plakette neben der Ratzinger-Plakette installieren … und wo?)

Ich selber habe mir vor Jahren vom inzwischen verstorbenen Pfarrer Betzwieser die Fotos mit dem spirituellen Führer einer so ganz anderen Geisteswelt zeigen lassen – zusammen mit vielen Katzen auf den Fotos: Denn der Neuhausener Pfarrer war nicht nur wegen seines undurchschaubaren Interesses an Tibet, sondern auch der Katzen wegen berühmt.

– 4 –

Welt hinter der Welt

Wir wollen bei diesem Magischen Münchner Kirchenfüher lernen, die »Welt hinter der Welt« zu erspüren, zu ahnen – und zu sehen!

Apropos »Welt hinter der Welt«:

»Wie bitte? Bayern und Tibet …?«, so fragen mich bei meinen zahlreichen Kraftort-Führungen erstaunt die Teilnehmer. Ich sage dann zumeist nichts Weiteres. Aber Sie, lieber Leser der »Magischen Kirchen Münchens«, werden vielleicht auf ein tieferes Geheimnis stoßen. Nicht zuletzt dann, wenn Sie den Neuhausener Herz-Jesu-Kubus hinter sich gebracht haben und vielleicht denken: »Soll das eine Kirche sein?«.

Ihre Intuition hat durchaus Recht! Nicht umsonst ist in München so viel möglich gewesen … und ist immer noch möglich. Vielleicht der Föhn? Die Hochland-Lage? Wie gesagt: Bayern und Tibet und speziell das Allgäu … auch wir sind ein Hochland, mit allen Folgen.

(Näheres zu den Führungen siehe homepage www.magische-kraftorte.de. Dort unter »Termine« anklicken.)

– 5 –

Alte Energien, älter als das Christentum …!

Und die Denk-Richtung muss stimmen.

Es ist nicht nur so, dass die alte vorchristliche Energie heute noch wirkt, es ist viel mehr: In unseren Tagen werden alte Kultorte durch ein neu erwachtes, uraltes Bewusstsein neu aktiviert.

Magische Orte wirken, also Vorsicht. Und wissend gebaute Kirchen auf magischen Orten, die wirken zweimal. (Siehe auch das Kapitel »Wie wirkt ein Kraftort?«)

Teufelstritt-Energie!

Wenn Sie zu den in den folgenden Seiten beschriebenen Plätzen hingehen und die (heute allesamt christlich geprägten) spirituellen Lokalitäten aufsuchen, dann haben Sie ein konkretes transformierendes Erlebnis.

Mit Ihnen passiert etwas, etwas Transformierendes, Veränderndes, Erweiterndes.

Das macht gewisse Bücher und den Besuch dieser Orte so reizvoll.

Sollten Sie nicht wissen, wo anfangen: vielleicht das Petersbergl mitsamt dem legendären Alten Peter? Und, wie gesagt: Vorsicht! Das alles ist nicht so harmlos, gemütlich und »alt-Münchnerisch«, wie es sich vordergründig gibt. Es ist uraltes Wissen um magische Orte, und diese können helfen, heilen, aber auch vernichten.

– 6 –

Zufälle? – Kaum

Kirchen stehen nie zufällig da, wo sie stehen, alte katholische Kirchen schon zweimal nicht. Und manchmal ist der magische Ort der Kirchengründung gar für die Stadtgründung mit verantwortlich. Doch davon später mehr.

Weil hier in Vor-Neuhausen Winthir, der Wanderprediger, eine Klause gründete – nicht allzu weit entfernt von der magischen Achse zum späteren Nymphenburg, wo dann das wundersame Schloss wachsen wird, das damals wie heute Menschen in den Bann zieht und die seltsame Magdalenenklause hervorbringen soll, – wollen wir uns (von dem gewählten geistigen Standpunkt: Künstlerstadt München kurz vor der Wende um 1900 herum) einmal anschauen, welche Welt-Stadt München war.

Und eben nicht von Bogenhausen aus – samt der Stuckvilla und dem Hildebrandhaus; auch dem St. Georgskircherl mit dem magischen Künstlerfriedhof – nicht von Osten, sondern von Westen aus werden wir uns hineindenken. Warum – darauf sollen Sie dann selber kommen.

Schauen Sie sich einen Stadtplan an oder den Plan dieses Buches und »gehen« Sie stets von Nymphenburg aus.

Oder, wenn Sie einmal in der Stadt sind, immer mit der Michaelskirche als Zentrum. Warum, dies werden Ihnen all die folgenden Zeilen (und das, was dazwischen gemeint ist) erschließen.

Aber nun zurück zum Kunst- und Künstlerfürsten-München und zurück zu der Frage, welche Religion denn hier dominiert:

– 7 –

Als München wirklich Weltstadt war.

(Und nicht nur als solche bezeichnet wurde wegen des Fremdenverkehrs)

Fangen wir nochmals so an: Damals, als München Weltstadt war …

War, nicht ist! Noch 1930, als die traumverlorene, weltbeeinflussende Kunst-ist-München-Ära längst vergangen und die Zeiten, wie eine Chronik festhält, »sauer« geworden sind, haben in München noch 3000 bildende Künstler gewohnt. Immerhin ein Drittel aller damals in Deutschland lebenden Kunstschaffenden!

19. und 20. Jahrhundert: Gottfried Keller, Paul Heyse bis zu Thomas Mann … München selbst als bevorzugter Schauplatz von Künstlerromanen und Künstlernovellen. Dann weilte hier (und am Starnberger See bei Ammerland) der Malerpoet Pocci … und viele, viele mehr.

Namen wie Kobell, Stieler, Thiersch, Zumbsch, Schwind, der ein Freund Schuberts war, Lachner, Mörike, Kaulbach, List … in einer von Gärtner oder Schwanthaler längst vorgeprägten Magie des Daseins und Erschaffens! Überprüfen Sie einmal, wenn Sie an Schwanthaler denken, die Orts-Magie der Bavaria und ihrer Umgebung! Oder die Burg Schwaneck bei Pullach am Isarhochufer. – Schwaneck, Ort zahlreicher Ritterfeste, übrigens mit einer nennenswerten, bis heute erhaltenen Kapelle. Denn Raum für den geistigen Rückzug gehört zu jeder Burg.

– 8 –

Künstlerfürsten: Die Päpste und Kardinäle des damaligen Life-Style!

Die soziale Stellung eines Künstlers oder gar Künstlerfürsten schwang sich in nie gekannte Höhen:

Längst war alles geprägt durch Geistesherrscher – auch religiöse Denkfürsten! – wie Thiersch, Schelling, Görres, Döllinger, Pettenkofer …

Und dann diese grandiosen Künstlerfürsten um 1900, oh hätte ich gerne einen von ihnen kennengelernt (ich kenne nur Nachfahren, weil ich Allotrianer bin und verrückt auf Bilder aus dieser Zeit):

Kaulbach, Piloty, Lenbach und Stuck, sie erschienen als wahre Künstlerfürsten, den Raum und die Zeit beherrschend, vor allem die Puppen tanzen lassend.

»Man könnte eine eigene Kulturgeschichte der Münchner Künstlerhäuser entwickeln …«, schreibt Norbert Lieb in dem Klassiker des Jahres 1952 »München. Lebensbild einer Stadtkultur«, München 1952, S.174. – Und Recht hat er.

Es reizt mich, an genau dieser Stelle die »Allotria« zu erwähnen, jene legendäre Künstlergesellschaft, die bis heute hoch aktiv und immer schon über die Grenzen räumlich – und mehr noch geistig – weit hinausragend war, ist, sein wird. Sie schuf sich durch Lenbachs Initiative einen profanen Sakralraum, das Künstlerhaus, in dem Kunst mit eigenen Liturgien zelebriert wurde … mit der Kirche allerdings hatten die frechen Freigeister nichts am Hut.

»Die berühmteste Gesellschaft war die 1873 von Gedon, Seidl und dem Maler Rudolf Seitz gegründete »Allotria«. Gabriel Seidl war der Baumeister, Lenbach der wichtigste Förderer des 1893–1901 errichteten »Künstlerhauses«, das in seiner Lage und Außenerscheinung wie in seiner Ausstattung die ganze Höhe Münchner Künstlerlebens an der Jahrhundertwende repräsentierte.« (Lieb: München. Lebensbild einer Stadtkultur, a.a.O., S.177/178)

Lenbach! Seine Gestalt mutet tizianisch an. Sogar Bismarck suchte ihn auf und den damaligen Papst hat er malen dürfen.

Den Papst!

Betrachten Sie nun auf dem Stadtplan die kühne Lage des Künstlerhauses (Lenbachplatz) im geometrischen Schnitt-Zentrum eines gleichseitigen, pyramidenspitzen Dreiecks mit St. Bonifaz an der Spitze (siehe dort), der Herzogspitalkirche und St. Michael (siehe da) die Basis bildend.

Siehe auch unter: »Lauter Dreiecke, Dreifaltigkeiten, dreifaches Wissen in Einem!«

– 9 –

Liturgie (Selbst-Inszenierung) und Kunst gehören zusammen, in München sowieso.

Schon ist er wieder da, der uralte Bezug: Kunst – Genie – Inszenierung – Liturgie – Kirche – magischer Ort, – und München, die magische Föhnstadt, die am klassischen magischen Kraftort, dem Petersbergl nämlich, ihren kometengleichen Anfang und Aufstieg quer durch viele Jahrhunderte nahm: Denn Münchens Künstlerfürsten waren Weltmeister im Sich-Selber-Inszenieren am bewusst gewählten Kraftplatz. Denken Sie jetzt nur an die Lenbach- und die Stuckvilla und deren fast unverschämt wissend gewählte Standorte! (Für den, der’s weiß.)

Und die Kirche war immer schon weg-weisend in der »Kunst« der Selbstinszenierung – und dazu gehört, quasi als Grundübung, die rechte Wahl des magischen Ortes.

Sonst allerdings, wie gesagt, hatte die freigeistige Allotria mit der Kirche nichts zu schaffen, denn man dachte hier alles andere als dogmatisch. Erinnern Sie sich nur an Wilhelm Busch (ebenfalls Allotrianer!) und seinen beißenden Spott auf alles Klerikale!

Es gibt ein neueres Foto, auf dem sich Andy Warhol und Joseph Beuys ehrfürchtig vor das berühmte Familienporträt von Lenbach stellen, um mit diesem Künstler-Magier posthum auf einer Stufe zu stehen. Lenbach, der handwerkliche Könner (Kunst kommt von Können, nicht von Wollen) – und der schier hemmungslose Selbstdarsteller. Und was haben wir heute: Selbstdarsteller genug … aber auf welchem Niveau? Event-Kasperl … Eintagsfliegen des postmodernen Münchentums.

Aber die Kraft (heutiger Sprachgebrauch: die power) ist viel, viel älter.

Warum dieser Ausflug zu den selbsternannten und dann auch so behandelten Kunstgöttern: Sie wären ohne die klerikale Selbstinszenierungs-Genialität, die an der Isar immer schon selbstverständlich war, gar nicht vorstellbar geworden.

 

Kunst lebt von der Liturgie.

Und Liturgie ist eine Kunst.

– 10 –

Auch Kirchenbau ist Inszenierung – in Bayern und München allemal!

Wenden wir uns also dem standfesten Gegenteil des Vergänglichen zu, das ist der

Glaube und dessen steingewordene Materialisation: Der Bau der Kirche, der Kirchenbau. In München, selbstredend, ein Kapitel für sich.

Denn auf den Standpunkt kommt es an, immer! Und keine Kirche steht zufällig da, wo sie steht. Eine alte Kirche nie.

Stellen Sie sich aber jetzt bitte nicht auf einen »Münchner Kunst- und Kirchenführer« ein, der Ihnen akribisch beschreibt, wann die letzte Renovierung einer Kirche, die Sie heute besuchen wollen, abgeschlossen wurde und warum und wie.

Sensationelle Erkenntnisse bietet übrigens das soeben frei gegebene Foto-Archiv vom Zentralinstitut für Kunstgeschichte (»Adolfs Diasammlung«) von insgesamt 40.000 Farbfotos, darunter die Münchner Kirchen vor (!) der Zerstörung. Siehe Abendzeitung München vom 20. Okt. 2005, S. 12 und im Internet unter www.zi.fotothek.org.

Fakten werden natürlich eingehalten (keine Angst: ich habe neben Germanistik und katholischer Theologie Kunstgeschichte und Geschichte studiert und mich bis zum Doktortitel durch unzählige langweilige Bücher durchgelesen …), aber vielleicht gerade deshalb schmerzlich und freudig zugleich die Erfahrung gemacht:

Nichts ist, wie es zu sein »scheint«. Das Wesentliche ist sichtlich unsichtbar. Also lernen wir sehen.

Die »Welt hinter der Welt …«, das ist das wahre Interessante!

– 11 –

Und nochmals, damit es sitzt:

Die Welt hinter der Welt!

Es gibt eine Welt hinter der Welt.

Und genau auf diese kommt es an!

Denn die sichtbare, nachlesbare und nimmermüde heruntererklärbare Wirklichkeit (»… nun wurde bei der Renovierung von Maria Geburt in Pasing das alte gotische Eingangsportal original wiederhergestellt …«), diese altbekannte Kirchenführer-Wirklichkeit gibt keineswegs das wieder, was der Besucher sinnlich und übersinnlich erfahren kann.

Wie anders klingen und wirken diese Zeilen: »Der gesamte Erdboden ist von einem magnetischen Feld überzogen, in dem sich positive und negative Felder, schachbrettartig (!) aneinandergereiht, abwechseln. Die Spitzen dieser Feldquadrate schauen nach den Himmelsrichtungen. Im Mittelpunkt liegt jeweils der positive bzw. negative Pol. Die Quadratseite dieser Felder bemißt sich in unseren Breiten auf 15,90 m …«

Aus: P. Frumentius Renner: Raumakustik und Erdkraftfeld. (= Sonderdruck aus der »Zeitschrift für Radiästhesie«, München 1961, S.35ff.) – Wie alle wirklich interessanten Schriften: Nicht mehr zu haben. Eine wissende Freundin hat mir das zerbrechliche Druckwerk zukommen lassen.

Bleiben wir, als »westlicher Einstieg«, bei dem herrlichen Beispiel Maria Geburt in Pasing, direkt neben der sagenumwobenen Würminsel.

– 12 –

Kraftortgedanken-Exerzitien auf der alten Würminsel.

Bis zur 1993 begonnenen Renovierung war statt des spitzbogen-typischen gotischen Portals ein hölzerner Windfang an eben der Stelle. Und wie hat der Mesner bei einem tiefgreifenden Gespräch mit mir kommentiert: »Früher hat koaner der Hochzeitsgäste im Reg´n steh miassn … aber jetzt is’ oiss so bläd wia nia, aber kunstgeschichtlich exakt ham’s es g’macht … und alle wern ma patschnass …«

(Lesen Sie bitte auch nach im entsprechenden Text »Maria Geburt, Pasing«)

Genau das ist es. Und noch viel mehr: Welche Kraft wirkt auf dem magischen Areal vor dem Portal? Warum fühlt sich gerade hier jedermann so wohl und gehoben? Ist es die Kraft des Ortes oder die beruhigende Energie der Würmschleife, die hier solch zauberhafte Stimmung hervorruft, mehr noch, hervor … zaubert!

Nicht umsonst spielen viele der wundersamen Pasing-Sagen hier ganz in der Nähe und immer im Würmtal: Wenn das Jahr sich neigt und erste Nebel mit unwirklicher Schwerelosigkeit über den Wiesen hängen, dann beginnen der Geist, die Phantasie und das Unbewusste zu arbeiten. Jetzt tanzen Feen, Elfen, Zauberinnen ihren magischen Tanz neben den Wassern des Flusses, der die uralte starke Energie der Würm-Eiszeit (Grab der Seherin bei Leutstetten, die ständig zunehmende Kraft der Drei Beten) bis nach Pasing trägt.

Kelten-Energie.

– 13 –

Und das Ahnengedächtnis öffnet sich!

Und so mischt sich auf wundersame Weise die Kraft des Ortes mit dem schlummernden, aber ununterbrochen aktivierten Wissen unserer Ahnen; verwebt sich mit christlichen Ideen – und setzt immer den Geist frei.

Daher der Name Geistergeschichte.

Denn der Geist ist in uns, in unseren Köpfen. Freuen Sie sich: Der vorliegende Gang durch die wichtigsten Kirchen Münchens auf »Magischen Plätzen« – ist Geistergeschichte pur.

Und ein Gang durch Münchens Kirchen bleibt immer mit dem Öffnen des großen wunderbaren, zugleich hellen und dunklen magischen Tores verbunden: Das Ahnengedächtnis! Das Tor hin zu den Ahnen, zu denen, die vor uns waren und die wir heute sind.

Wir begegnen in der Kirche nicht nur Gott, sondern uns selbst, der langen Reihe derer, die vor uns waren; unserer ureigenen, so eigenartig totgeschwiegenen Geschichte und damit Gott – der sich in unseren Empfindungen und Ahnungen offenbart.

Magischer Ort – Kraftplatz – Ort der Kraft …

Was ist das eigentlich?

oder:

wie und warum spüre ich hier etwas?

– 1 –

Magische Orte sind vorchristlich und nichts ist Zufall.

Lesen Sie noch einmal nach im Vorwort: Kraftort-Kirchen Münchens stehen allesamt auf ausgewählten Plätzen. Solche Plätze werden in der Regel nicht nur seit Jahrhunderten, sondern seit Jahrtausenden von den Vorfahren, den Ahnen, in besonderen Ehren gehalten.

Und die transformierende Wirkung, die Sie dort spüren können – und die jeder Beter bewusst oder unbewusst »mitnimmt« –, diese Wirkung kommt nicht von ungefähr.

Zufälle gibt es da nicht.

Namen und Benennungen für solch besondere Stellen mit religiöser, spiritueller, mentaler – auch rein körperlich verändernder – Kraft und Wirkung sind recht verschieden, je nach Intention.

Magischer Ort – Kraftort – Wunderplatz (denn an solchen Orten können, wie in den meisten hochenergetisierten Kirchen und Kapellen quer übers Land, Wunder geschehen). Was ist das, Wunder? Veränderung. Eben.

Es würde hier zu weit führen, über die Kraft und sehr reale Wirksamkeit, eben jene zauberhaft verklärte »übernatürliche Wirklichkeit«, des Wunders zu referieren. Ich habe der Thematik ein eigenes Buch gewidmet (Wunder in Bayern, München 1998) und möchte mich nicht wiederholen. Soviel nur: Wunder sind möglich – aber niemals abrufbar oder erzwingbar. Sie sind Geschenk, letztlich Gnade. Und an besonderen Orten, da, wo die »Wunderbereitschaft« wächst, steigt auch die Anzahl möglicher Wunder, wie etwa Erhörungen, Spontanheilungen. Die großen Wunderorte der Welt bestätigen dies.

Bekanntestes bayerisches Beispiel: Altötting, Gnadenkapelle; wohl bekanntester Münchner Erhörungs-, Gnaden- und Wunderort: Bürgersaalkirche, Berührungsbüste des Paters Rupert Mayer (siehe dort).

Alle diese Plätze sind sehr alt (Beispiel: Kirche von Fröttmaning, Petersbergl) und zumeist lange vor der christlichen Tradition entdeckt und aktiviert worden. In der Regel handelt es sich um von keltischen Sehern erschlossene Kultplätze, die dann während der Missionierung durch iroschottische Wandermönche (wie Winthir in Neuhausen) »verchristlicht« wurden.

Machen Sie sich dies immer und immer wieder klar.

Dies alles geschah teils friedlich, teils mit eichen- und menschenfällender Gewalt. Die Lehrmeinungen gehen da allerdings weit auseinander.

Magische Plätze sind Stellen auf der Erde mit besonderer Aufladung. Dies hängt zusammen mit dem magnetischen Gitternetz der Erde und dem Spannungsfeld zwischen den Polen (die sich allerdings gegenwärtig unruhig verhalten). Beständig sind Verschiebungen des weltumspannenden Gitternetzes möglich, so dass die durch unsere Vorfahren als wirkende Orte erkannten Stätten heute geringfügig »verschoben« sein können.

– 2 –

Wasseradern und das Gitternetz

Dann die Kraft des Wassers! Oft stehen magische Orte mit Quellen oder unterirdischen Adern in direktem Zusammenhang; in Bayern sowieso, aber auch in München (Würminsel etwa).

Eine faszinierende Entdeckung: Kraftorte liegen zumeist im Schnittpunkt des gesamtbayerischen Kraftlinien-Gitternetzes, das, auf der Karte Bayerns eingezeichnet, die Raute ergibt. Die Raute als Herrschaftszeichen!

Zentraler Schnittpunkt einer solchen Gitternetzkreuzung (Mathematiker sagen: Höhenschnittpunkt) – ist der Liebfrauendom.

Magische Orte liegen somit wie Perlen gereiht auf geraden Linien, die manchmal Schlangenlinie genannt werden oder Drachenpfad; daneben auch taucht die Bezeichnung Leyline auf, seltener »Wachstumslinie«. Aber auch die Benennung »Drittes Gitter« ist zu finden.

Eine solche Hauptlinie verläuft direkt vom Liebfrauendom über den Wirk-Ort der »Drei Jungfrauen von Leutstetten« (Mühltal), dann Andechs, Raisting, Wessobrunn … bis Füssen mit der Gralsburg Neuschwanstein.

Wenn Sie in der Innenstadt auf solch einer »Drachenlinie« stehen wollen und wahre Drachenkraft (Erdkraft) spüren, dann stellen Sie sich auf den Marienplatz, Blick nach Norden, also auf die Rathaus-Fassade zu. Stehen Sie aber links vom Rathaus, etwa da, wo die Freiluft-Sitzplätze des »Donisl« beginnen.

Spüren Sie etwas? Wenn ja, dann haben Sie das gewisse Gefühl, neudeutsch: Feeling. Ein Ziehen in den Gliedern, eine schwer zu beschreibende innere Aufladung, letztlich Kraftzuwachs!

Nun schauen Sie das Rathaus-Eck an, was erblicken Sie mit staunend-erschrockenem Auge direkt über dem Eingang zum Sport Münzinger? Tatsächlich: ein wahres Mordstrumm Drache mit drei Metern Flügelspannweite kriecht da über dem Eingangsportal die Fassade nach oben.

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