Gemeingefährlich

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Gemeingefährlich
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Fred Kruse

Gemeingefährlich

Eine Erzählung aus der Weltraumserie Lucy

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Zu diesem Buch

1

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5

6

7

8

9

10

Wie geht es weiter?

In eigener Sache

Danksagung

Impressum neobooks

Zu diesem Buch

Gemeingefährlich‹ ist eine abgeschlossene Geschichte, die im Rahmen des Weltraumabenteuers ›Lucy‹ spielt. Zeitlich ist die Handlung etwa fünf Jahre vor dem ersten Romanband angesiedelt.

Sie erzählt das Schlüsselerlebnis des Jungen Gurian, das ihn zu demjenigen werden lässt, den Lucy Jahre später kennenlernt.

1

Voller Ungeduld trommelte sie mit ihren Fingern auf das Pult vor ihr.

»In den letzten vier Tagen sind allein drei große Kriegsschiffe vernichtet worden. Hast du eine Vorstellung, wie viele Menschenleben dabei ausgelöscht wurden?«

»Was soll das hier werden, Rinata? Jeder weiß, wie groß die Besatzung eines Kriegsschiffs ist.« Der Mann, der auf der anderen Seite des Pults stand, sprach ruhig und sachlich, während ihre Stimme vor Ärger einen schneidenden Ton angenommen hatte.

»Dann weißt du auch, warum wir so dringend den neuen Schirm brauchen, Dawerow.« Sie redete lauter als angemessen. Sie schrie fast.

»Jeder weiß das. Aber das ist nicht mein Problem. Es ist deine Aufgabe, Rinata, diesen Abwehrschirm zu entwickeln. Ein Prototyp reicht da nicht aus. Man muss ihn auch zur Produktreife bringen«, antwortete Dawerow ruhig.

Mit einem Knall schlug Rinata die rechte Handfläche auf den Tisch.

»Du weißt, wie jeder andere auf dieser Station, genau, dass ich nicht vorankomme, weil deine verdammten Roboter nicht funktionieren. Wenn sie überhaupt arbeiten, dann produzieren sie zu Dreivierteln nur Schrott«, schrie sie. »Da draußen sterben jeden Tag junge Menschen und das, weil du deine Arbeit nicht machst.«

Äußerlich wirkte Dawerow noch immer ruhig. Allerdings hatte sich sein Blick verändert. Purer Hass sprühte aus seinen Augen.

»Diese Roboter sind das Fortgeschrittenste, das alle bekannten Kulturen bisher entwickelt haben. Die ganze Baureihe ist so neu, dass noch keine Erfahrungen mit diesem Typ vorliegen. Man kennt seine Stärken noch nicht in vollem Umfang und auch noch nicht seine Schwächen«, sagte Dawerow mühsam beherrscht.

»Willst du damit sagen, dass ihr nicht wisst, ob er für seine Aufgabe geeignet ist?«

»Er wurde dafür konstruiert, aber diese Serie ist die erste, die unter echten Produktionsbedingungen arbeitet.«

»Das hörte sich aber in den Vorbesprechungen ganz anders an. Von grundsätzlichen Problemen war da keine Rede!«

»Muss man euch denn alles haarklein vorkauen? Ich habe gesagt, der Roboter ist aus dem Prototypenstadium heraus. Aber es wussten alle, dass dies der erste Produktionseinsatz ist. Dass es da die Notwendigkeit zu Nachbesserungen geben wird, musste euch doch allen klar sein.«

»Wie dem auch sei, du weißt, was man von uns verlangt. Die Militärs stehen mir schon auf den Füßen. Sie verlangen Ergebnisse. In den nächsten Tagen wollen sie sogar einen Kontrolleur schicken.«

Dawerow sah sie nachdenklich an. Er hatte sich scheinbar beruhigt. Rinatas Zorn verrauchte ebenfalls langsam. Der Gedanke an den bevorstehenden Besuch eines militärischen Kontrolleurs versöhnte die beiden Wissenschaftler.

Eigentlich mochte sie Dawerow. Er war wie sie. Er besaß den Ehrgeiz der Beste in seinem Fach zu sein und das war er auch. Der Ruf des besten Roboterspezialisten im ganzen bekannten Teil der Galaxie eilte ihm voraus.

Und doch hatte er diese neue hoch komplizierte und untypische Art von Robotern nicht im Griff. Es begann damit, dass diese Maschinen wie Menschen aussahen. Manchmal schien es Rinata, als würden diese Roboter sie beobachten, als würde sie von ihnen bewertet werden. Ja wie, …, ja wie, von einem Menschen eben.

Konnten diese hochgelobten Spezialisten nicht dafür sorgen, dass diese Maschinen ein Gesicht bekamen, wie zum Beispiel die Haushaltsroboter? Die besaßen emotions- und konturlose Köpfe, auch auf der Vorderseite. Deren Augen betrachteten einen Menschen höchstens, um den zu erfüllenden Wunsch möglichst schon aus der Mimik und den Gesten abzuleiten.

Aber diese neuen Roboter sahen tatsächlich wie Menschen aus, wie welche aus der Provinz zwar, aber doch wie Personen. Dazu verhielten sie sich manchmal nicht in der für eine Maschine angemessenen Weise. Einige Verhaltensweisen waren in der Tat unvorhersehbar. Sie erinnerten fast an das Verhalten von Menschen.

Das konnte natürlich nicht sein. Es handelte sich schließlich um Maschinen. Daher wurde es Zeit, dass die Spezialisten die Probleme in den Griff bekamen.

»Also, was ist? Wie lange wird es dauern, bis deine Roboter endlich für die Produktion verwendet werden können?«, fragte Rinata. Sie wollte das Thema möglichst mit einer Zusage abschließen.

»Sie werden bereits in der Produktion eingesetzt, wenn ich dich erinnern darf.«

Rinata stöhnte auf.

»Schön, also gut, ich formuliere meine Frage anders: Wann werden sie endlich annähernd die Leistung bringen, die von ihnen erwartet wird?«

»Mein Team ist angewiesen, die Programmierung der Roboter noch einmal vollkommen zu überarbeiten. Wir testen gerade neue Methoden und spezielle Werkzeuge.«

Die Programmierung eines Bio-Roboters darf man sich nicht wie die einer simplen, elektronischen Maschine vorstellen. Das zentrale Nervensystem dieser Roboter besaß äußerst komplexe Strukturen. Um so anspruchsvoller die Aufgaben wurden, die so eine Maschine bewältigen musste, um so umfangreicher fiel die zentrale Steuerung aus, das Gehirn des Roboters.

Soweit Rinata wusste, besaßen die Maschinen, über die die beiden Wissenschaftler diskutierten, eine zentrale Steuerungseinheit, die etwa die Komplexität eines menschlichen Hirns besaßen. Die Programmierung so eines Roboters erinnerte mehr an die Erziehung von Haustieren oder gar Menschenkindern als an eine Programmierung elektronischer Geräte, wie sie Kulturen des Metallzeitalters üblicherweise hervorbrachten.

Allerdings ging man mit Robotern natürlich nicht so zimperlich um wie mit einem Kind. Eine biologische Maschine besaß zwar ähnlich wie Nervenzellen aufgebaute Sensoren, die Rückmeldungen über Verletzungen zurückgaben und sie befähigten, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, aber ein Roboter war nicht fähig, Schmerz wie ein Mensch bewusst wahrzunehmen, dafür fehlte ihm das menschliche Bewusstsein. Das traf auch auf so komplexe Maschinen zu wie der neue Robotertyp, über den Rinata diskutierte.

»Dawerow, du weichst mir aus. Ich hatte gefragt, wie lange es dauern wird, bis die Roboter einsatzfähig sind.«

»Drei bis sechs Tage wirst du mir noch Zeit geben müssen, Rinata.«

»Drei Tage, das ist das absolute Maximum! Denk an unsere Leute, die jeden Tag an den Grenzen sterben!«

Rinata war nicht Dawerows Vorgesetzte. Sie konnte ihm keine Anweisungen geben, aber als sie das Gesicht des Roboterexperten sah, wusste sie, dass sie gewonnen hatte. Sie war zufrieden. Dawerow würde Tag und Nacht arbeiten. In drei Tagen könnte sie die Maschinen einsetzen. Das war früher, als sie zu hoffen gewagt hatte. Endlich würde es vorangehen.

2

»Du bist verdammt spät, wie jeden Tag.« Kelinro klang verärgert. Rinata wurde bewusst, dass sie sich seit Wochen, wenn nicht seit Monaten jeden Abend sehr kühl begegneten.

»Ich hatte viel zu tun. Dawerow bekommt das Problem mit den neuen Robotern nicht in den Griff«, erklärte sie und versuchte sogar ein Lächeln, was aber müde ausfiel.

»Und du bist natürlich die Einzige, die die Angelegenheit regeln kann.« Kelinros Stimme troff vor Spott.

»Vielleicht bin ich nicht die Einzige, die das Problem lösen kann, aber ich bin die Einzige, die sich darum kümmert, dass überhaupt irgendwas geregelt wird.«

Wieder war Rinata zu laut geworden. Aber sie konnte ihre Wut einfach nicht länger herunterschlucken.

»Du bist doch genauso wie alle anderen auf dieser Station«, giftete sie Kelinro an. »Immer seid ihr am Meckern, dass es nicht vorangeht. Aber ihr traut euch nur den Mund aufzumachen, wenn der große Meister nicht dabei ist. Die unangenehmen Sachen überlasst ihr mir.«

 

Kelinro sah sie einen Moment stumm an. Sein Blick sprach Bände. Völlig unpassenderweise fragte Rinata sich, ob sie sich wünschte, von ihm in den Arm genommen zu werden, so wie früher. Aber selbst wenn sie den Wunsch gehabt hätte, was nicht zutraf, wäre er ihr in dieser Situation kaum erfüllt worden.

»So, du meinst, ich überlasse die unangenehmen Dinge dir? Weißt du, was heute passiert ist? Weißt du, was heute in unserer kleinen, banalen Gemeinschaft los war, während du die Welt gerettet hast? Oder sollte ich lieber sagen, während du an deiner Karriere gebastelt hast?«

»Ich bin sicher, du wirst es mir gleich sagen.« Rinata legte sich auf eine der Liegen, die in dem gemeinschaftlichen Wohnzimmer stand. Sie fühlte sich grauenhaft müde. Sollte Kelinro ihr schon seine Problemchen erzählen. Was konnte schon so wichtig sein, wie jeder Tag, um den sie die Produktion der neuen Schutzschirme beschleunigt hatte. Jeder Tag, den sie früher fertig wurden, würde im Schnitt fast ein großes Kriegsschiff retten, das bedeutete, das Leben von durchschnittlich etwa tausend Menschen.

Tausend junge Menschen, die ihr Leben noch vor sich hatten und die sterben mussten, nur weil dieses intelligente Ungeziefer von Aranaern sich einen technischen Vorsprung herausgearbeitet hatte. Tausend tote Menschen, weil dieses Ungeziefer Waffen besaß, die ihre Schutzschirme durchschlugen.

Rinata streckte sich locker auf der Liege aus und sah Kelinro abwartend an. Sie wusste, dass nichts ihren Freund so provozierte, wie diese Geste. So bebte seine Stimme auch, als er sprach.

»Dir ist wahrscheinlich nicht einmal aufgefallen, dass das Haus neben an fast vollkommen zerstört wurde?«

»Du meinst doch nicht die Bruchbude zweihundert Meter weiter? Die modert doch schon vor sich hin, seit wir hier wohnen!«

»Du meinst, weil ein Gebäude alt und unbewohnt ist, kann man es gleich ganz zerstören? Oder was willst du sagen?«

»Ich weiß nicht, worüber du dich aufregst, Kelinro! Was ist so schlimm daran, wenn eine unbewohnte Bruchbude abgerissen wird.«

»Du hast es tatsächlich nicht gesehen!«

»Ich habe nicht darauf geachtet. Ich war in Gedanken. Was ist denn nun so schlimm daran?«

»Das Haus wurde nicht abgerissen! Es wurde durchsiebt, mit einer Strahlenwaffe!«

»Na und? Wir leben in einem Militärspeergebiet, da gibt es hin und wieder auch eine Übung.«

»Es war keine Militärübung. Es waren auch keine Soldaten.« Kelinro sah Rinata derart wütend an, dass ihr Böses schwante. »Es war deine Strahlenwaffe, mit der geschossen wurde! Kannst du dir vorstellen, wer das getan hat?«

»Wie ist er an die Waffe gekommen?«

»Das frag ich dich!«

»Ich weiß nicht. Ich dachte, ich hätte sie weggelegt.«

»Du weißt es nicht!« Kelinros Stimme bebte vor Zorn. »Wir haben unterschrieben, dass wir die Waffen unter Verschluss halten, Rinata! Auch du hast das unterschrieben!«

»Du weißt, ich war von Anfang an dagegen, diese Waffen zu bekommen. Ich bin Wissenschaftlerin und keine Soldatin!«

»Umso mehr solltest du dafür sorgen, dass diese verdammte Waffe nicht irgendwo herumliegt!«

»Wo ist der Junge eigentlich?«

»Du sollst ihn nicht immer ›den Jungen‹ nennen. Er heißt Gurian!«

»Und ich brauche keine Belehrungen von dir, Kelinro! Wo ist der Kerl?«

»Ich habe ihn zur Strafe ins Bett geschickt!«

Rinata sah Kelinro an und trommelte mit den Fingern auf den kleinen Tisch, der neben der Couch stand. Sie hatte sich mittlerweile aufgerichtet.

»Meinst du, das ist die richtige Strafe für einen vierzehnjährigen Jungen?«, fragte sie.

»Jetzt komm du noch und erzähle mir, wie ich Gurian bestrafen soll!«, brüllte Kelinro. »Vielleicht kommst du erst mal rechtzeitig nach Hause und kümmerst dich auch einmal um den Jungen!«

»Es tut mir leid. In den letzten Tage war einfach viel zu tun.«

»Die letzten Tage? Seit wir auf diesem verdammten Planeten Parad sind, hast du jeden Tag zu viel zu tun. Du kümmerst dich mittlerweile überhaupt nicht mehr um Gurian.«

»Das ist jetzt übertrieben«, lenkte Rinata ein. Sie wusste, dass Kelinro recht hatte. »Ich habe momentan einfach die zeitaufwendigste Aufgabe von uns. Zumindest für ein paar Monate müssen du und die anderen die Erziehung des Jungen, entschuldige, Gurian, übernehmen.«

Mit ›die anderen‹ waren Syligan und Dagbeg gemeint, zwei weitere Freunde, die mit in der Lebensgemeinschaft lebten, zu denen Rinata aber, seit sie auf Parad lebten, noch weniger Kontakt pflegte als zu Kelinro.

»Das machen wir bereits seit ein paar Monaten«, fauchte Kelinro. »Die anderen beiden haben sich seit jetzt fast zwei Wochen zurückgezogen. Ich bin mittlerweile der Einzige, der sich um Gurian kümmert.«

»Das ist wirklich nicht in Ordnung, dass sie dich im Stich lassen!«

Kelinro sah aus, als würde er jeden Moment auf Rinata losgehen.

»Du bist diejenige, die uns im Stich lässt!«, presste er nur mühsam beherrscht zwischen den Zähnen hervor.

»Ich habe dir doch gerade erklärt, dass ich im Moment in einer schwierigen Phase stecke. In dieser Zeit könnt ihr doch die Erziehung des Jungen übernehmen. Schließlich haben wir uns gemeinsam entschlossen, ihn aufzunehmen.«

»Das ist nicht ganz richtig. Du warst es, die vehement auf uns eingeredet hat. Du wolltest unbedingt ein Kind in unserer Gemeinschaft. Du hast gesagt, zur Not würdest du dich ganz allein um es kümmern! Genau das könntest du jetzt machen, meinen Syligan und Dagbeg.«

»Das ist unfair! Ihr wisst genau, dass ich das bei der Arbeitsbelastung, unter der ich zurzeit stehe, nicht leisten kann.«

Kelinro baute sich ganz dicht vor ihr auf. Er senkte seinen Kopf, bis sich sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter vor ihrem befand. Ihre Nasenspitzen berührten sich fast. Sie spürte seinen Atem, als er sprach. Noch vor einem halben Jahr hatte sie sich nach seinen Berührungen gesehnt, jetzt war ihr diese Nähe unangenehm.

»Du warst es, die Gurian bei uns aufnehmen wollte, weil niemand besser ein Kind erziehen kann, als du«, sagte er leise. »Du warst es, die unbedingt für die Militärs arbeiten wollte, weil niemand anderes das Imperium vor den Aranaern retten kann. Du hast alles daran gesetzt, gerade dieses Projekt zu leiten, weil natürlich niemand anderer in der Lage ist, diesen neuen Schirm zu entwickeln.«

»Ich bin nun mal die Spezialistin für Abwehrschirme«, verteidigte sich Rinata schwach.

»Ich hoffe für die Raummarine, dass du dich auf dem Gebiet besser auskennst als mit Kindererziehung.«

Kelinro trat einen Schritt zurück und schaffte etwas Abstand zwischen ihnen.

»Das ist unfair«, wiederholte Rinata leise. Sie schluchzte, als sie weitersprach. »Gut, ich habe versagt. Es war ein Fehler. Ich habe keine Zeit und ich bin auch keine gute Erzieherin.«

Sie ärgerte sich maßlos, dass ihr Tränen in die Augen stiegen. Sie hasste Kelinro dafür, dass er sie zu dieser Selbsterniedrigung zwang. Der sah sie aber nur schweigend und abwartend an.

»Was soll ich denn machen? Der Junge mag mich nicht!«

»Der Junge heißt Gurian!«

»Ich weiß, wie er heißt«, schluchzte sie auf. »Ich habe doch alles getan, aber er will nichts von mir wissen. Er ist vierzehn. Ich wollte ihn in die Liebe einführen. Ich habe alles so gemacht, wie man es machen soll. Ich habe vorher sogar einen Kursus belegt. Aber er wollte nicht. Er hat gesagt, ich wäre nicht seine Freundin.«

Der Junge wuchs in dieser Hinsicht genauso barbarisch auf wie die armen Kinder des Metallzeitalters, dachte sie. Von ihren Erziehern und Lehrern wurde ihnen alles beigebracht, was man meinte, dass sie wissen müssten. Nur in dem für dieses Alter wichtigsten Entwicklungsschritt ließ man sie allein. Rinata schauderte.

»Ich weiß, so ist er mit uns allen umgegangen«, riss Kelinro sie aus ihren Gedanken. Er hob resigniert die Schultern.

»So etwas habe ich noch nie erlebt. Mich hat noch niemand abgewiesen!«

»Du solltest einfach akzeptieren, dass du nicht auf allen Gebieten die Beste bist, Rinata«, antwortete Kelinro kalt.

»Du hast recht«, die Wissenschaftlerin wischte sich die Tränen aus den Augen. Ihr Gesicht wurde hart. »Man muss sich auch Niederlagen eingestehen. Wenn ihr die Erziehung des Jungen nicht übernehmen wollt, ich kann es nicht mehr. Ich werde mich darum kümmern. Sie sollen ihn zurück nach Thoris schicken.«

Thoris war der Heimatplanet der Lebensgemeinschaft. Der Junge, Gurian, trauerte in der Tat dem Weggang aus der vertrauten Umgebung nach. Auch Rinata musste zugeben, dass die Militärbasis, auf der sie lebten, nicht die richtige Umgebung für Kinder oder Jugendliche war. Schon gar nicht, weil es ansonsten keine Kinder in diesem abgetrennten Bereich gab.

»Schön, dann hast du ja eine Lösung für dich gefunden«, sagte Kelinro und wandte sich zur Tür.

»Für uns alle!«, rief Rinata hinter ihm her.

Kelinro drehte sich noch einmal um und blickte ihr kalt in die Augen.

»Du warst mal eine sehr begehrenswerte Frau, Rinata. Heute kann ich gut verstehen, dass Gurian sich in deiner Nähe nicht wohlfühlt.«

Die Tür schloss sich hinter ihm.

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