Die Rückkehr

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Sternenschiff Theos – Orbit um Jupiter

Das kleine, aber extrem bequeme interne Transfertmodul fuhr mit einer Geschwindigkeit von ca. 10 m/s durch das Tunnel Nummer drei, das Azakis zum Eingang des Abteils gebracht hätte, wo sein Kumpan Petri auf ihn wartete.

Die Theos, die ebenfalls rund war und einen Durchmesser von sechsundneunzig Metern hatte, war mit achtzehn Tunnels ausgestattet, von denen jedes ein wenig mehr als dreihundert Metern lang war, die als Längenkreise, in einem Abstand von zehn Grad voneinander entfernt lagen und den kompletten Umfang abdeckten. Jede der dreiundzwanzig, vier Meter hohen Ebenen, außer dem zentralen Lagerraum (elfte Ebene), der die doppelte Höhe hatte, war leicht zu erreichen, weil jeder Tunnel auf jeder Ebene eine „Haltestelle“ hatte. Um von den beiden am weitesten entfernten Punkten des Schiffs zu gelangen, benötigte man somit maximal 15 Sekunden Zeit.

Die Abbremsung des Moduls war kaum bemerkbar. Die Tür öffnete sich mit einem leisten Flüstern und dahinter erschien Petri, der breitbeinig mit überkreuzten Armen am Boden saß.

«Ich warte schon seit Stunden» sagte er mit einem entschieden wenig glaubhaften Ton. «Bist du jetzt damit fertig, die Filter mit dem ekligen, stinkenden Zeug zu verstopfen, das du immer mit dir herumschleppst?» Die Andeutung auf seine Zigarre war leicht verschleiert.

Azakis ignorierte die Provokation mit einem leichten Lächeln und zog das tragbare Analysegerät aus seinem Gürtel und aktivierte es mit dem Daumen.

«Halt das und beeil dich» sagte er und übergab ihm das Gerät, während er mit der anderen Hand versuchte, den Sensor in den Anschluss zu seiner rechten einzusetzen. «Die Ankunft ist in etwa 58 Stunden vorgesehen und ich mache mir ein bisschen Sorgen.»

«Warum?» fragte Petri unschuldig.

«Ich weiß nicht. Ich habe da so ein Gefühl, dass wir eine böse Überraschung vorfinden werden.»

Das Instrument, das Petri in den Händen hielt, begann eine Reihe von Tönen mit unterschiedlichen Frequenzen von sich zu geben. Er beobachtete es, ohne zu wissen, was sie bedeuteten. Er schaute zum Gesicht seines Freundes auf und suchte nach einem Zeichen, sah aber nichts. Azakis verschob den Sensor in einen anderen Anschluss und bewegte sich dabei sehr vorsichtig. Das Analysegerät gab wieder eine Reihe nicht entzifferbar Töne von sich. Dann Stille. Azakis nahm seinem Freund das Gerät aus der Hand und schaute sich die Ergebnisse aufmerksam an und lächelte dann.

«Alles in Ordnung. Wir können weitermachen.»

Erst jetzt merkte Petri, dass er seit einer Weile nicht mehr atmete. Er stieß die ganze Luft aus und fühlte sich sofort Entspannt. Auch nur der kleinste Defekt an einem dieser Anschlüsse hätte sofort ihre Mission beendet und sie hätten so schnell wie möglich zurückkehren müssen. Das war das Letzte, was sie wollten. Sie waren schon fast da.

«Ich geh mich waschen» sagte Petri und versuchte, sich ein bisschen Staub abzuklopfen. «Der Besuch an den Auspuffleitungen ist immer so...» und mit gekräuselter Oberlippe fügte er hinzu «lehrreich!»

Azakis lachte. «Wir sehen uns auf der Kommandobrücke.»

Petri rief die Kapsel und war schon nach einer Sekunde verschwunden.

Das Zentralsystem gab durch, dass der Orbit um Jupiter ohne Probleme überwunden war und dass der Flug in Richtung Erde ohne Umweg weiterging. Mit einer leichten, aber schnellen Augenbewegung nach rechts bat Azakis sein O^COM, die Route nochmals anzuzeigen. Der blaue Punkt, der sich auf der roten Linie bewegte, hatte sich jetzt ein bisschen mehr in Richtung Mars verschoben. Der Countdown, der die geschätzte Zeit bis zur Ankunft anzeigte, gab exakte 58 Stunden an und die Geschwindigkeit des Schiffs betrug 3.000 Km/s. Er war immer nervöser. Das Schiff, auf dem sie reisten, war auch das erste Sternenschiff, das mit den neuen Bousen-Motoren ausgestattet war, die ein komplett anderes Konzept hatten, als die vorherigen. Die Projektentwickler sagte, dass sie in der Lage wären das Schiff mit einer Geschwindigkeit anzutreiben, die ca. ein Zehntel der Lichtgeschwindigkeit entsprach. Er hatte es noch nicht gewagt, das auszuprobieren. Für den Moment schienen ihm 3.000 Km/s mehr als genug für eine Einweihungsreise.

Von den sechsundfünfzig Crewmitgliedern, die normalerweise an Bord der Theos arbeiten müssten, waren nur acht, einschließlich Petri und Azakis, für die erste Mission ausgewählt worden. Die Gründe der Ältesten waren nicht sehr ausführlich. Sie begrenzten sich darauf zu sagen, dass, aufgrund der Art der Reise und des Ziels, Schwierigkeiten auftreten könnten und dass es daher besser wäre, nicht unnötig zu viele Leben aufs Spiel zu setzen.

Also können wir geopfert werden? Was für ein Blödsinn. Es war immer so. Wenn man die Haut riskieren muss, wer wird dann geschickt? Azakis und Petri.

Jedoch hatten ihnen ihre Bereitschaft zum Abenteuer und auch ihre Fähigkeiten, „komplizierte“ Situationen zu lösen erlaubt, eine Reihe von Vergünstigungen zu genießen, die nicht schlecht waren.

Azakis lebte in einem riesigen Raum in der wunderschönen Stadt Saaran auf dem Südkontinent, der bis vor Kurzem als Lager von den Handwerkern der Stadt genutzt wurde. Dank dieser “Vergünstigungen” konnte er die Erlaubnis erhalten, diesen so zu verändern, wie er es wollte.

Die Südwand wurde komplett mit einem ähnlichen Kraftfeld ausgestattet, wie dem seines Sternenschiffs, damit er von seinem untrennbaren, anschmiegsamen Sessel aus direkt den wunderschönen Golf darunter bewundern konnte. Bei Bedarf konnte sich die ganze Wand jedoch in einen riesigen dreidimensionalen Bildschirm verwandeln, wo gleichzeitig bis zu zwölf simultane Übertragungen des Netzes angezeigt werden konnten. Mehr als einmal hatte ihm dieses ausgeklügelte Kontroll- und Verwaltungssystem erlaubt, vorzeitig entscheidende Informationen zu erhalten, durch die er auch sehr schwere Krisen brillant lösen konnte. Er hätte darauf nicht mehr verzichten können.

Ein Flügel des ehemaligen Lagers war für seine „Souvenier-sammlung“ reserviert, die er bei seinen Missionen im All mit den Jahren zusammengetragen hatte. Jedes davon erinnerte an etwas Spezielles und jedes Mal, wenn er sich inmitten dieser komischen Absurditäten befand, konnte er es nicht vermeiden, seinem Glück und vor Allem seinem treuen Freund zu danken, der ihm mehr als einmal die Haut gerettet hatte.

Petri jedoch, obwohl er sich brillant beim Studium hervorgehoben hatte, war kein Liebhaber der modernen Technologie. Obwohl er in der Lage war, ohne Probleme fast alle Fahrzeuge zu steuern, jede Waffe und alle lokalen und interplanetaren Kommunikationssysteme perfekt kannte, zog er es oft vor, seinem eigenen Instinkt zu folgen und sich seiner manuellen Fähigkeiten anzuvertrauen, um die auftretenden Probleme zu lösen. Mehr als einmal hatte er mit eigenen Augen gesehen, wie der Freund einen Haufen undefinierbaren Schrott in ein Transportmittel oder eine Furcht erregende Waffe verwandelt hatte. Es war unglaublich: er hätte alles bauen können, was er benötigte. Dies verdankte er zum Teil dem, was ihm sein Vater vererbt hatte, der ein sehr geschickter Handwerker war und auch seiner großen Leidenschaft für die Künste. Schon von Kindesbeinen an war er davon fasziniert, wie die manuellen Fähigkeiten der Handwerker die waffenlose Materie in Gegenstände von großem Nutzen und Technologie verwandelten, aber darin die „Schönheit“ bewahrten.

Ein unangenehmer, intermittierender und lauter Ton, schreckte ihn auf und brachte ihn sofort in die Realität zurück. Der automatische Annäherungsalarm wurde unerwarteter Weise aktiviert.

Nassiriyya – Das Hotel

Das Hotel war ganz sicher kein “fünf Sterne-Hotel”, aber sie war es gewohnt, Wochen in einem Zelt inmitten der Wüste alleine zu verbringen, wo auch nur eine Dusche ein Luxus war. Elisa ließ sich von dem warmen Wasserstrahl von oben den Hals und die Schultern massieren. Ihr Körper schien, dies zu mögen, da eine Reihe von angenehmen Glücksschauern mehrmals über ihren Rücken entlang zogen.

Man merkt erst, wie wichtig einige Dinge sind, wenn man sie nicht mehr hat.

Erst zehn Minuten später entschied sie sich, die Dusche zu verlassen. Der Dampf hatte den Spiegel beschlagen, der schief an der Wand hängte. Sie versuchte, ihn zu begradigen, aber er kehrte in seine ursprüngliche schiefe Position zurück. Sie entschied sich, das zu ignorieren. Mit einem Rand des Handtuchs wischte sie das Wasser ab, das sich darauf abgelagert hatte und schaute sich an. Als sie etwas jünger war, wurden ihr mehrmals Jobs als Model und sogar als Schauspielerin angeboten. Vielleicht hätte sie jetzt eine Filmdiva oder die Frau eines reichen Fußballers sein können, aber das Geld hatte sie nie besonders interessiert. Sie zog es vor, zu schwitzen, Staub zu schlucken, antike Texte zu studieren und verlassene Orte zu besuchen. Das Abenteuer, das sie schon immer im Blut hatte, und die Emotionen, die sie beim Auffinden eines antiken Artefakts empfand, das Auffinden von Überresten, die tausende von Jahren alt waren, war mit nichts Anderem vergleichbar.

Sie nähere sich dem Spiegel etwas zu sehr uns sah diese verfluchten kleinen Falten an den Seiten der Augen. Die Hand ging automatisch in ihr Beautycase, aus dem sie diese Cremes herauszog, die dir „zehn Jahre in einer Woche nehmen“. Sie cremte ihr Gesicht gründlich damit ein und beobachtete sich aufmerksam. Was verlangte sie denn? Ein Wunder? Naja, die Wirkung würde man ja erst nach „sieben Tagen“ sehen.

Sie lachte über sich selbst und über alle Frauen, die sich von der Werbung so leicht um den Finger wickeln ließen.

 

Die Uhr an der Wand über dem Bett zeigte 19,40 an. Sie würde es nie schaffen, sich in nur zwanzig Minuten fertig zu machen.

Sie trocknete sich so schnell wie möglich ab und ließ die langen blonden Haare leicht feucht und ging vor den Schrank aus dunklem Holz, wo sie die kleinen eleganten Kleider hatte, die sie hatte mitnehmen können. In anderen Momenten hätten Stunden vergehen können, bis sie sich für ein Kleid entschied, aber an diesem Abend war die Auswahl wirklich sehr begrenzt. Ohne viel darüber nachzudenken, entschied sie sich für das kurze Schwarze. Es war sehr grazil, entschieden sexy, aber nicht vulgär und hatte einen großzügigen Ausschnitt, der ihre stattliche „C-Größe“ sicher hervorhob. Sie nahm es mit einem eleganten Handgriff und warf es aufs Bett.

19,50. Obwohl sie eine Frau war, hasste sie es, zu spät zu kommen.

Sie schaute aus dem Fenster und sah den dunklen, unglaublich glänzenden SUV vor der Tür des Hotels. Der Fahrer war ein junger Mann in Militärkleidung, der sich an die Motorhaube lehnte und die Wartezeit mit einer Zigarette verkürzte.

Sie tat ihr Bestes, um ihre Augen mit einem Kajal und Mascara zu betonen, trug schnell den Lippenstift auf den Lippen auf und während sie versuchte, ihn gleichmäßig durch eine Reihe von Küssen zu verteilen Die sie ins Leere warf, zog sie ihre Lieblingsohrringe an, wobei sie etwas Mühe hatte, die Löcher zu treffen.

Es war wirklich schon eine Weile her, dass sie abends ausging. Die Arbeit brachte sie immer um die Welt und sie hatte noch niemand für eine stabile Partnerschaft gefunden, die länger als nur einige Monate gehalten hätte. Der natürliche Mutterinstinkt, den jede Frau in sich trug und den sie schon als Mädchen geschickt ignorierte, machte sich, jetzt bei Annäherung der biologischen Grenzen, immer häufiger bemerkbar. Vielleicht wäre es an der Zeit ernsthaft daran zu denken, eine Familie zu gründen.

Sie verscheuchte diesen Gedanken so schnell wie möglich. Sie zog ihr Kleid und das einzige Paar Schuhe das sie hatte an und mit weiten Gesten sprühte sie auf beiden Seiten ihres Halses ihr Lieblingsparfüm auf. Seidenschal, große schwarze Tasche. Sie war fertig. Ein letzter prüfender Blick in den Spiegel an der Wand in der Nähe der Tür, der an verschiedenen Stellen fleckig war, bestätigte ihr die Perfektion ihres Outfits. Sie drehte sich ein Mal im Kreis und ging mit zufriedener Miene.

Der junge Fahrer warf die zweite Zigarette weg, die er gerade angezündet hatte, nachdem er sein Kinn wieder in Position gebracht hatte, das ihm beim Anblick des Fotomodells, das aus dem Hotel kam heruntergefallen war. Dann öffnete er Ihr eifrig die Fahrzeugtür.

«Guten Abend Frau Dr. Hunter. Können wir gehen?» fragte der Militär unschlüssig.

«Guten Abend» antwortete sie und testete ihr wundervolles Lächeln. «Ich bin bereit.»

«Danke fürs Mitnehmen» fügte sie hinzu, nachdem er ins Auto gestiegen war, wobei sie genau wusste, dass sich ihr Rock leicht anheben und ihre Beine dem verlegenen Militär zeigen würden.

Es hatte ihr schon immer gefallen, bewundert zu werden.

Sternenschiff Theos – Annäherungsalarm

Das O^COM-System materialisierte sofort vor Azakis ein fremdartiges Objekt, dessen Umrandungen aufgrund der niedrigen Auflösung der Langstreckensensoren, von denen es erfasst worden war, noch nicht definiert waren. Sicher bewegte es sich und es kam genau auf sie zu. Das Annäherungsalarmsystem berechnete die Möglichkeit eines Aufpralls der Theos mit dem unbekannten Objekt, die über 96% lag, wenn keiner der beiden die eigene Route verändern würde.

Azakis ging schnell in das nächst gelegene Transfermodul. «Kommandobrücke» war der strenge Befehl an das automatisierte Kontrollsystem.

Nach fünf Sekunden öffnete sich flüsternd die Tür und auf dem großen zentralen Bildschirm der Kommandobrücke wurde das noch sehr undeutliche Objekt gezeigt, das sich auf Kollisionskurs mit dem Schiff befand.

Fast gleichzeitig öffnete sich eine andere Tür in der Nähe und Petri sprang keuchend heraus.

«Was zum Teufel ist los?» fragte der Freund «Es hätten keine Meteoriten in dieser Zone sein sollen» sagt er mit Verwunderung während auch er den großen Bildschirm anschaute.

«Ich glaube nicht, dass es ein Meteorit ist.»

«Wenn es kein Meteorit ist, was ist es dann?» fragte Petri sichtlich besorgt.

«Wenn wir nicht sofort unseren Kurs ändern, kannst du es mit eigenen Augen sehen, wenn es direkt in der Kommandobrücke steckt.»

Petri betätigte sofort die Navigationsbefehle und gab eine leichte Kursänderung ein.

«Aufprall in 90 Sekunden» sagte emotionslos die warme weibliche Stimme des Annäherungsalarmsystems. «Abstand vom Objekt: 276.000 Kilometer, in Annäherung.»

«Petri mach was und zwar schnell!» schrie Azakis.

«Ich mache ja schon, aber das Ding ist entschieden zu schnell.»

Die Schätzung des möglichen Aufpralls, die auf dem Bildschirm rechts vom Objekt angezeigt wurde, sank langsam. 90%, 86%, 82%.

«Das schaffen wir nie» sagte Azakis mit zaghafter Stimme.

«Mein Freund, das “mysteriöse Objekt”, das mein Schiff zerstören kann, muss erst noch geboren werden» sagte Petri mit einem teuflischen Lächeln.

Mit einem Manöver, bei dem beide für einen Moment das Gleichgewicht verloren, zwang Petri die beiden Bousen-Motoren zu einer augenblicklichen Polaritätsinversion. Das Sternenschiff erzitterte für lange Augenblicke und nur das raffinierte künstliche Schwerkraftsystem, das sofort die Veränderung ausglich, verhinderte, dass die gesamte Mannschaft an der davorliegenden Wand zerquetscht wurde.

«Guter Zug» sagte Azakis und klopfte dem Freund anerkennend auf die Schulter. «Wie willst du jetzt aber die Rotation stoppen?» Die Gegenstände um sie herum hatten zu schweben begonnen und wirbelten durch den Raum.

«Nur einen Moment» sagte Petri, ohne damit aufzuhören, die Tasten zu betätigen und mit den Bedienungen zu hantieren.

«Es reicht, wenn es gelingt...» Schweißtropfen rannen ihm langsam über die Stirn.

«die...» fuhr er fort, während alles im Raum ohne Kontrolle durch die Gegend flog. Auch die beiden begannen zu schweben. Das System der künstlichen Schwerkraft schaffte es nicht mehr, die sich erzeugende immense Zentrifugalkraft auszugleichen. Sie wurden immer leichter.

«Klappe... drei... zu öffnen!» schrie Petri, während alle Gegenstände gleichzeitig zu Boden fielen. Ein schwerer Abfallbehälter traf Azakis genau zwischen der dritten und vierten Rippe und entrang ihm einen dumpfen Klagelaut. Petri stürzte aus einem halben Meter Höhe unter das Kommandopult und nahm dabei eine äußerst unnatürliche und entschieden lächerliche Position ein.

Die Schätzung der Aufprallgefahr war auf 18% gesunken und sank auch schnell weiter.

«Alles OK?» versicherte sich Azakis, wobei er versuchte, das Stecken an der getroffenen Seite zu überspielen.

«Ja, ja. Es geht mir gut, es geht mir gut» antwortete Petri und versuchte aufzustehen.

Einen Moment später kontaktierte Azakis den Rest der Mannschaft, die ihrem Kommandanten sofort das die Unversehrtheit von Gegenständen und Personen mitteilte.

Das soeben ausgeführte Manöver hatte die Theos leicht vom vorherigen Kurs gebracht und der durch das Öffnen der Klappe verursachte Unterdruck wurde sofort vom automatisierten System ausgeglichen.

6%, 4%, 2%...

«Abstand vom Objekt: 60.000 Km» sagte die Stimme.

In Erwartung, den Abstand von 50.000 Km zu erreichen, unter dem hinaus die Kurzstreckensensoren aktiviert wurden, hielten beide die Luft an. Diese Augenblicke schienen endlos zu sein.

«Abstand vom Objekt: 50.000 Km. Kurzstreckensensoren aktiv.»

Die verschwommene Darstellung vor ihnen wurde plötzlich deutlicher. Das Objekt erschien deutlich auf dem Bildschirm und man konnte jedes Detail erkennen. Die beiden Freunde drehten sich gleichzeitig mit weit geöffneten Augen um und suchten gegenseitig den Augenkontakt mit dem anderen.

«Unglaublich!» riefen sie gleichzeitig.

Nassiriya – Restaurant Masgouf

Colonel Hudson lief nervös schräg, durch den Vorraum des Restaurants auf und ab. Er schaute jede Minute auf die taktische Uhr, die er immer am linken Handgelenk trug und nie, auch nicht zum Schlafen, ablegte. Er war aufgeregt, wie ein kleiner Junge beim ersten Date.

Um die Wartezeit zu verkürzen, hatte er sich einen Martini mit Eis und einer Scheibe Zitrone beim bärtigen Barmann bestellt, der ihn unter seinen dichten Brauen heraus neugierig musterte, während er langsam eine Reihe von langstieligen Gläsern trocknete.

Der Alkohol war in islamischen Ländern natürlich nicht erlaubt, aber für diesen Abend wurde eine Ausnahme gemacht. Das kleine Restaurant war nur für die beiden reserviert.

Der Colonel hatte sofort nach dem Telefongespräch mit Dr. Hunter den Besitzer des Lokals angerufen und ausdrücklich den Spezialteller Masgouf bestellt, von dem das Restaurant seinen Namen ableitete. Da er wusste, wie schwierig es war, die Hauptzutat, Stör aus dem Tigris, zu beschaffen, wollte er sichergehen, dass das Lokal ihn hatte. Da er auch wusste, dass die Zubereitung gute zwei Stunden beanspruchte, wollte er, dass alles ohne Eile und mit absoluter Perfektion gekocht wurde.

Da die mimetische Uniform für die Situation sicher nicht geeignet war, hatte er sich für diesen Abend entschieden, seinen dunklen Valentino-Anzug mit einer Seidenkravatte Regimental-Style mit grauen und weißen Streifen anzuziehen. Die schwarzen, auf Glanz gebrachten Schuhe, wie dies nur ein Militär aufpolieren konnte, waren ebenfalls italienischer Manufaktur. Sicher, die taktische Uhr passte gar nicht dazu, aber ohne sie ging es einfach nicht.

«Sie kommen.» Die Stimme kam kratzend aus dem handyähnlichen Empfänger, den er in der Innentasche seiner Jacke trug. Er schaltete ihn aus und schaute durch die Glastür hinaus.

Aus dem großen dunklen Wagen wurde eine zerknüllte Tüte geworfen, die vom leichten Abendwind faul auf der Straße vor sich her rollte. Mit einem schnellen Manöver hielt der Wagen vor dem Eingang des Restaurants. Der Fahrer wartete, bis sich der aufgewirbelte Staub gelegt hatte und stieg dann aus dem Fahrzeug aus. Aus seinem halb versteckten Ohrhörer in seinem rechten Ohr, kam eine Serie von “all clear”. Er schaute aufmerksam zu allen vorher festgelegten Postationen, bis er sicher war, alle seine Kommilitonen gefunden hatte, die in Kampfstellung, den ganzen Abend für die Sicherheit der beiden Gäste sorgen würden.

Der Bereich war sicher.

Er öffnete die Fondtür, bot höflich seine rechte Hand an und half seinem Gast dabei, auszusteigen.

Elisa dankte freundlich dem Militär und stieg mit eleganten Bewegungen aus dem Wagen aus. Sie schaute nach oben und während sie ihre Lungen mit der klaren Nachtluft füllte, schenkte sie sich einen Augenblick des überwältigenden Spektakels, das nur der Sternenhimmel der Wüste in Szene setzen konnte.

Der Colonel war für einen Moment unentschlossen, ob er ihr entgegengehen oder im Restaurant auf sie warten sollte. Am Ende entschied er sich, sitzen zu bleiben, um seine Aufregung besser überspielen zu können. Mit gleichgültiger Miene näherte er sich dem Tresen, setzte sich auf einen Barhocker, legte den linken Ellenbogen auf die dunkle Holzfläche, drehte den restlichen Likör ins einem Glas und beobachtete den Zitronenkern, der sich langsam auf dem Glasboden absetzte.

Die Tür öffnete sich mit einem leisten Quietschen und der Fahrer kontrollierte, dass auch alles in Ordnung war. Der Colonel gab ihm ein leichtes Zeichen mit dem Kopf und der Begleiter brachte Elise hinein, indem er ihr mit einer weiten Geste den Vortritt ließ.

«Guten Abend Dr. Hunter» sagte der Colonel, verließ seinen Hocker und zeigte sein bestes Lächeln. «War die Fahrt angenehm?»

«Guten Abend Colonel» antwortete Elisa mit einem genauso strahlenden Lächeln «Alles gut, Danke. Ihr Fahrer war sehr freundlich.»

«Sie können gehen, Danke» sagte der Colonel mit autoritärem Ton in Richtung des Begleiters, der sich mit militärischen Gruß auf dem Absatz umdrehte und in die Nacht verschwand.

 

«Ein Aperitif, Frau Doktor?» fragte der Colonel und rief den bärtigen Barmann mit einer Geste der Hand zu sich.

«Das, was Sie trinken» antwortete Elisa sofort und zeigte auf das Glas Martini, das der Colonel noch in der Hand hielt. Sie fügte hinzu «Nennen Sie mich ruhig Elisa Colonel, das ist mit lieber.»

«Perfekt. Und du nenn mich Jack. “Colonel” lassen wir meinen Soldaten.»

Ein guter Anfang, dachte der Colonel.

Der Barmann bereitete sorgfältig den zweiten Martini zu und servierte ihn der neu Angekommenen. Sie näherte ihr Glas dem des Colonels und ließ die Gläser leicht klingen.

«Zum Wohl» sagte sie fröhlich und trank einen Schluck.

«Elisa, ich muss schon sagen, dass Sie heute Abend wirklich glänzend aussehen» sagte der Colonel und ließ seinen Blick vom Kopf bis zu den Füßen seines Gastes schweifen.

«Nun, auch du bist nicht schlecht. Die Uniform hat sicher ihren Reiz, aber ich mag dich lieber so» sagte sie mit einem maliziösen Lächeln, während sie den Kopf leicht zur Seite neigte.

Etwas verlegen schaute Jack auf den Inhalt des Glases, das er in der Hand hielt. Er schaute ihn einen Augenblick an und trank dann alles in einem Zug.

«Wie wär’s, wenn wir zu unserem Tisch gehen?»

«Gute Idee» sagte Elisa. «Ich habe Hunger wie ein Wolf.»

«Ich habe die Spezialität des Hauses vorbereiten lassen. Ich hoffe, es trifft deinen Geschmack.»

«Nein, sag mir nicht, dass du es geschafft hast, dass sie Masgouf kochen» rief sie verblüfft und weitete ihre wunderschönen grünen Augen. «Es ist praktisch unmöglich, zu dieser Jahreszeit den Stör aus dem Tigris zu bekommen.»

«Für einen Gast wie dich konnte ich nichts anderes als das Beste verlangen» sagte der Colonel zufrieden, da es schien, dass seine Wahl die richtige gewesen war. Er bot ihr seine rechte Hand an und bat sie, ihm zu folgen. Mit maliziösem Lächeln nahm sie die Hand an und ließ sich zum Tisch begleiten.

Das Lokal war sehr elegant im typischen Stil des Ortes ausgestattet. Warmes und dämmriges Licht, große Vorhänge bedeckten fast alle Wände und fielen auch von der Decke wich nach unten. Ein großer Teppich mit Eslimi Toranjdar-Zeichnungen, bedeckte fast den ganzen Boden, während andere kleinere Teppiche an den Ecken des Raums gelegt waren, als ob sie alles einrahmen sollten. Sicher, die Tradition hätte es gewollt, dass das Mahl auf bequemen und weichen Kissen auf dem Boden liegend eingenommen wird, aber als guter Abendländer, hatte der Colonel den „klassischen“ Tisch vorgezogen. Auch dieser war gekonnt und sorgfältig gedeckt und die Farben, die für die Tischdekoration ausgewählt wurden, fügten sich perfekt in den Rest des Lokals eins. Eine Hintergrundmusik, wo ein Darbuka9 Den Rhythmus Maqsum10 die Melodie eines Oud11 begleitete, erfüllte auf angenehme Weise den Raum.

Ein perfekter Abend.

Ein großer und magerer Kellner näherte sich höflich mit einer Verneigung und bat die beiden Gäste, sich zu setzen. Der Colonel ließ erst Elisa Platz nehmen und rückte ihr den Stuhl zurecht und setzte sich dann gegenüber, wobei er darauf achtete, dass seine Krawatte nicht auf den Teller rutschte.

«Es ist wirklich sehr schön hier» sagte Elisa, während sie ihren Blick schweifen ließ.

«Danke» sagte der Colonel. «Ich muss gestehen, dass ich etwas Angst hatte, es würde dir nicht gefallen. Dann habe über deine Leidenschaft für diese Orte nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass es die beste Wahl ist.

«Volltreffer!» bestätigte Elisa, wobei sie wieder ihr wundervolles Lächeln zeigte.

Der Kellner öffnete eine Flasche Champagner und während er beide Kelche füllte, kam ein anderer mit einer Schale und sagte «Möchten Sie zu Beginn ein Most-o-bademjun12 kosten».

Die beiden Gäste schauten sich befriedigt an, nahmen die beiden Kelche und prosteten sich erneut zu.

Etwa hundert Meter entfernt vom Lokal saßen zwei seltsame Typen in einem dunklen Wagen und fuchtelten mit einem ausgeklügelten Überwachungssystem herum.

«Hast du gesehen, wie der Colonel das Hühnchen verwöhnt?» sagte schluchzend der entschieden Übergewichtige auf dem Fahrersitz, während er einen Biss von einem großen Sandwich nahm und die Krümel auf Bauch und Hosen fielen.

«Es war eine geniale Idee, den Transmitter im Ohrring der Frau Doktor zu verstecken» antwortete der Andere, der viel magerer war und große dunkle Augen hatte, während er aus einem großen braunen Becher seinen Kaffee schlürfte. «Von hier aus können wir alles mithören, was sie sagen.»

«Mach bloß kein Durcheinander und nehme alles auf» knurrte der andere «sonst lassen die uns die Ohrringe zum Frühstück verzehren.»

«Mach dir keine Sorgen. Ich kenne dieses Gerät in- und auswendig. Es wird uns kein Flüstern entgehen.»

«Wir müssen herausfinden, was die Frau Doktor entdeckt hat» fügte der Dicke hinzu. «Unser Boss hat einen Haufen Geld investiert und heimlich die Forschungsarbeiten zu beobachten.»

«Das war schon wegen der beachtlichen Sicherheitsvorkehrungen des Colonels sicher nicht einfach.» Der Magere Typ hob träumerisch seinen Blick zum Himmel und fügte hinzu «Wenn ich auch nur ein Tausendstel von all dem Geld bekommen hätte, würde ich jetzt unter einer Palme auf Kuba liegen und meine einzige Sorge wäre, dass ich mich zwischen einem Margarita oder einer Piña Colada entscheiden müsste.»

«Und vielleicht noch mit ein paar Mädels im Bikini, die dich mit Sonnencreme einreiben» sagte der Dicke um dann laut loszulachen, während von seinem vom Lachen wackelnder Bauch das herunterfiel, was vorher draufgefallen war.

«Diese Vorspeise ist exquisit.» Die Stimme der Frau Doktor kam leicht verzerrt aus dem Lautsprecher aus dem Armaturenbrett. «Ich muss dir gestehen, dass ich nicht geglaubt hätte, dass hinter dieser “Schale” des rüden Militärs ein solch raffinierter Mann stecken könnte.»

«Danke Elisa. Auch ich hätte nie gedacht, dass eine so hoch qualifizierte “Frau Doktor”, außer schön, auch sehr zuverlässig und sympathisch sein könnte» sagte die ebenfalls etwas verzerrte aber leisere Stimme des Colonels.

«Hör dir an, wie die turteln» sagte der Mann auf dem Fahrersitz. «Meiner Meinung nach landen die in der Kiste.»

«Da bin ich nicht so sicher» sagte der andere. «Unsere Frau Doktor ist sehr schlau und ich glaube nicht, dass ein Abendessen und ein paar fade Komplimente ausreichen können, um damit sie in seine Arme fällt.»

«Zehn Dollar, dass er sie heute Abend rumkriegt» sagte der Dicke und streckte die rechte Hand zum Kollegen aus.

«Ok, ich bin dabei» sagte der andere und schüttelte die ausgestreckte Hand.

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