Die Lust zum Seitensprung!

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Die Lust zum Seitensprung!
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Caroline Milf

Die Lust zum Seitensprung!

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Inhaltsverzeichnis

Titel

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Impressum neobooks

1

Sie lag unter ihm mit weit gespreizten Schenkeln und angezogenen Knien und rührte sich kaum. Nur ihrem heftigen, keuchenden Atmen war zu entnehmen, dass sie seine Bemühungen honorierte und so etwas wie Lust empfand.

Dr. Paul von Falkenhayn stieß heftiger zu, dann verfiel er wieder in seinen normalen, zügigen Rhythmus. Einmal in der Woche, und dann immer wieder das gleiche! Zum Kotzen!

Er dachte verzweifelt an die neue Sekretärin aus dem Büro, an die langbeinige, goldblonde Michelle, deren Brüste, Augen, Lippen, deren ganzer Körper seine Phantasie beflügelten und ihn zuweilen entschlossen sein ließen, es einmal mit ihr zu versuchen.

Unsinn! Er war schon dreiundvierzig Jahre, mindestens zwanzig Lenze älter als die schöne Michelle, ein Mann in etablierter, gehobener Position, ziemlich vermögend, wie man das mit zwei Kindern und einem selbstherrlichen, millionenschweren Schwiegervater nur sein konnte.

Das verdammte Geld!

Wahrscheinlich trug es die Schuld daran, dass er so krampfhaft bemüht war, Laura ein guter Ehemann zu sein.

Wenn Lauras Vater eines Tages starb und sie ihn beerbten, würden sie sehr viel reicher sein. In zehn Jahren vielleicht, oder gar erst in zwanzig. Wenn sie wollten, konnten sie sich dann praktisch nur noch ihren Hobbies widmen, dem süßen Nichtstun.

Welchen Hobbies? frage er sich bitter.

Sie würden Gartenpartys geben und sich langweilen, sie würden zur High Society von München gehören und täglich zu beweisen versuchen, wie gut sie sich darin ausnahmen.

Nein, im Grunde war eine solche Zukunft an Lauras Seite alles andere als erstrebenswert. Und doch...

Laura sah sehr gut aus, sie hatte mit ihren fünfunddreißig Jahren eine tolle, erotische Figur, aber im Bett war sie ein Versager, da wurde jedes Beisammensein zur besseren Pflichtübung.

„Ja“, murmelte Laura und stieß ihm plötzlich ihren Unterleib entgegen. „Ja... ahhh!“

Das war für Laura bereits der Gipfel der Leidenschaft. Paul ließ sich gehen, er versuchte den eigenen Höhepunkt auszukosten, aber er schaffte das nur, indem er die blonde Sekretärin Michelle dachte und sich vorstellte, wie er sein Sperma in ihren glatten, heißen Körper pumpte, umspannt von ihren Schlangenarmen und ihren zuckenden Schenkeln, gepeitscht von seiner Lust ohne Grenzen.

Laura entspannte sich unter ihm. Sie seufzte. War es ein glückliches Seufzen? Er wusste es nicht. Im Grunde wusste er kaum etwas von ihr. Laura war eine gute Hausfrau, eine gute Mutter, eine gute Gesellschafterin. Sie war rundherum so gut, dass er sich plötzlich verwundert frage, woran es liegen mochte, dass sie Bett eine solche Niete war.

Musste er etwa die Schuld bei sich suchen?

Hatte er es nicht verstanden, ihre schlummernden Leidenschaften zu wecken? Er stemmte sich hoch und fiel dann neben ihr auf das Bett. Laura erhob sich sofort und lief ins Badezimmer.

Paul hörte, wie sie die Dusche aufdrehte. In drei Minuten würde sie zurückkommen und er würde ins Bad eilen. So war es immer, seit Jahren schon. Ihr Zusammenleben verlief nach einem starren, genau festgelegten Schema, es war ohne Pfeffer und Inhalt.

Michelle! Die traumhaft schöne blonde Sekretärin! Warum musste er immer wieder an sie denken?

Michelle Trautenberg. Sie war groß und schlank. Jeder, der sie bewundernd musterte, konnte mühelos feststellen, dass sie unter den von ihr bevorzugten Blusen niemals einen BH trug. Die Art, wie sich ihre Brustwarzen dabei unter dem anschmiegsamen Stoff abzeichneten, war herausfordernd, aber Michelle gab sich dabei so frei und natürlich, dass das Aufreizende verblasste. Sicherlich gab es unter ihren Kolleginnen einige Frauen, die anders darüber dachten, aber für die männlichen Betriebsangestellten war Michelle Trautenberg ein Star, ein Gegenstand uneingeschränkter Bewunderung.

Ob sie gut im Bett war? Sicherlich! Ein Mädchen, das sich wie Michelle zu bewegen verstand und einen so vollen, sinnlichen Mund hatte, ein Mädchen mit ihrem wissenden Lächeln und diesem aufregenden Kreisen der Hüften war sicher eine Sexgöttin. Bestimmt hatte sie einen festen Freund. Möglicherweise war sie sogar fest verlobt.

Nein, er war verrückt, wenn er glaubte, sie für sich gewinnen zu können. Immerhin, er konnte von ihr träumen. Das konnte ihm niemand verwehren. Paul berührte sein Glied und dachte daran, wie es wohl wäre, wenn Alice ihre Hand dort hinlegen würde.

Laura kam zurück und schlüpfte unter die Bettdecke. Er stand auf, ging ins Badezimmer und fragte sich, ob Michelle wohl am kommenden Abend am Betriebsfest teilnehmen würde. Wenn schon! Er würde nichts davon haben. Michelle gehörte den jüngeren Kollegen. Er, der verheiratete Mann aus dem Top-Management konnte bestenfalls ein Tänzchen mit der Sekretärin riskieren, aber auch das war nur dann möglich, wenn die mit ihm gleichgestellten Herren dasselbe taten.

Er duschte sich, kehrte ins Schlafzimmer zurück und hoffte, dass Laura schon schlafen würde, aber sie war noch hellwach und sagte sofort mit einem schmollenden Unterton.

„Morgen um diese Zeit werde ich allein sein.“

Paul warf einen Blick auf seine Uhr.

„Ja. Ich wünschte, ich hätte den Zauber schon hinter mir. Betriebsfest! Das ist nichts für mich. Verbrüderung beim Bier oder Cocktail, und am nächsten Tag das alte Autoritätsgehabe. Aber was hilft´s? Ich darf nicht fehlen.“

„Ich finde das komisch“, sagte Laura. „Dass die Familienangehörigen zu dem Fest nicht eingeladen werden. Bist du nicht der gleichen Ansicht?“

„Wie stellst du dir das vor?“, fragte er. „Erstens ist das eine Kostenfrage, und zweitens wäre es schwer, eine Grenze zu ziehen, ganz zu schweigen, dass wir Mühe hätten, für so viele Leute eine Räumlichkeit passender Größe zu finden. Sollen die Firmenangehörigen nur ihre Frauen oder Männer oder auch die erwachsenen Kinder mitbringen dürfen? Nein, es ist schon besser, die Firma bleibt unter sich.“

„Wird es lange dauern?“

Ihre Fragen begannen ihn zu wurmen. Laura hatte einfach nicht die Begabung, allein zu sein. Er fühlte sich von ihr an die Kette gelegt. Er verbrachte seit Jahren fast jeden Abend zu Hause und empfand es geradezu als befreiendes Abenteuer, wenn er einmal geschäftlich verreisen musste. Aber selbst dieses kleine Vergnügen hatte Laura ihm in letzter Zeit vergällt, weil sie auf die Idee gekommen war, ihn auf seinen Reisen zu begleiten. Es machte ihr nichts aus, die entstehenden Unkosten selber zu tragen. Die Kinder wurden währenddessen von dem Hausmädchen versorgt.

„Ich weiß es nicht.“

„Doch gewiss nicht länger als bis zwölf?“

„Ich habe keine Ahnung. Ich kann nicht vor den anderen gehen“, erwiderte er ungeduldig. „Das sähe lächerlich aus. Man würde glauben, ich stehe zu Hause unter dem Pantoffel.“

„Du könntest Kopfschmerzen vortäuschen“, meinte Laura. „Oder so etwas.“

„Ich habe niemals Kopfschmerzen“, sagte er und knipste das Licht aus. „Meine Kollegen wissen das.“

Er war wütend auf Laura. Was erwartete sie von ihm? Warum gönnte sie ihm nicht einmal ein paar Stunden Freiheit? Tatsache war, dass er sich auf das Betriebsfest freute. Plötzlich kam ihm die Idee, nach dem Fest noch in die Villa Preysing, dem Münchner Luxusbordell, zu fahren. Der Gedanke belebte und erregte ihn. Ja, er würde sich nehmen, wonach ihm verlangte, er wollte sich wieder einmal austoben und die Dinge tun, die ihm in diesem Zimmer und in diesem Bett verwehrt blieben.

„Gute Nacht“, sagte er und schob seine Hand zwischen die Beine. Sein Penis hatte sich beim Gedanken an die Villa Preysing mit Blut gefüllt.

„Gute Nacht, Liebster“, seufzte Laura. „Es war so schön...“

2

Dr. Paul von Falkenhayn lächelte leer und klatschte, nachdem der Vorstandsvorsitzende seine Rede gehalten und das kleine Tanzorchester zum Spielen aufgefordert hatte. Diese faden, abgestandenen Witzchen, dieses alberne, demokratische Gehabe! Dabei wusste jeder, wie hart der Chef war. Wenn einer nicht spurte, flog er. Unnachsichtig.

Jetzt tanzte er mit einem der weiblichen Lehrlinge, begleitet vom Applaus seiner vielen Angestellten. Noch ein Stückchen Demokratie. Und hinterher würde er vermutlich zu seinem Vorstandskollegen sagen:

 

„Haben diese Mädchen noch nichts von der Existenz desodorierender Hautpflegemittel gehört?“

Der Blick von Paul huschte hinüber zu Michelle Trautenberg. Sie saß mit einem hageren, brünetten Mädchen und zwei jüngeren Männern aus ihrer Abteilung an einem Tisch. Einer der Männer erhob sich und forderte Michelle zum Tanzen auf. Paul von Falkenhayn senkte die Lider, als sein Blick sich mit dem von Michelle kreuzte. Sie hatte offenbar bemerkt, dass er sie anstarrte.

Er ärgerte sich. Warum benahm er sich wie ein unreifer Pennäler? Warum hatte er ihrem Blick nicht gelassen standgehalten, mit einem feinen, schwachen Lächeln, das dem Mädchen signalisierte, wie hinreißend er sie fand?

Der junge Mann, der mit ihr tanzte, war redlich bemüht, ein Gespräch in Gang zu bringen, aber Michelle zeigte deutlich, wie wenig ihr daran gelegen war. Sie schaute erneut zu Paul. Diesmal hielt er ihrem Blick stand, er lächelte sogar ein wenig. Dann griff er verwirrt nach seinem Glas, um seine plötzliche Freude überspielen zu können.

Michelle hatte ihn länger gemustert, als es die Situation erforderte. Er fragte sich, was sie über ihn dachte und wie sie ihn in diesem Augenblick einstufte. Für sie war er einer der Chef der Marketingabteilung. Da sie nicht dieser Abteilung angehörte, konnte sie sich von einem Flirt kaum Vorteile für sich versprechen, es sei denn, sie betrachtete ihn lediglich als Mann, als möglichen Liebhaber.

Unsinn! Sie brauchte sich unter den knapp achthundert Anwesenden nur umzusehen, um festzustellen, dass es unter ihnen mindestens achtzig oder neunzig Männer gab, die jünger und attraktiver waren als er. Hm, dachte er. Jünger vielleicht, aber nicht unbedingt attraktiver. Er hatte sich durch Schwimmen, Tennis und Fitnessstudio in Form gehalten, und die Tatsache, dass er sich seiner Abteilung manchmal für Werbefotos als Dressman zur Verfügung stellte, ließ erkennen, dass er eine durchaus markante Erscheinung war.

Michelle trug eine lange schwarze Hose und einen knapp sitzenden, silbrig schimmernden Abendpullover, der die Qualität ihrer jungen, prallen Brüste deutlich zur Geltung brachte.

Paul atmete rascher, als er sich vorstellte, wie diese Brüste sich wohl anfühlen mochten. Michelle schaute ihn erneut an. Es hatte fast den Anschein, als erriete sie seine Gedanken. Sie lächelte ein wenig.

Er lächelte zurück. Michelles Tänzer drehte seine Partnerin herum, so dass Paul ihr Gesicht nicht mehr sehen konnte, aber er lächelte weiter, seltsam erregt und beglückt.

Du bist verrückt, dachte er im nächsten Moment. So ein Augenflirt hat nichts zu bedeuten. Natürlich fühlte sich das Mädchen durch die Tatsache geschmeichelt, dass ein älterer, für die Firma recht bedeutsamer Mann ihr seine Bewunderung zeigte, aber das würde sie nicht davon abhalten, auch mit anderen zu flirten und sich schließlich von einem jüngeren Mann nach Hause bringen zu lassen.

Er, Doktor Paul von Falkenhayn, hatte keine Ahnung, aus welchen Verhältnissen sie stammte und wo sie wohnte, ob allein, mit einem Mann zusammen oder noch bei den Eltern. Es war ihm auch gleichgültig. Michelle war und blieb ein Traum. Niemand konnte ihn daran hindern, weiter zu träumen.

Die Stimmung wurde rasch gelöst und sogar turbulent. Der Chef stürzte sich in das Tanzgewühl und sorgte dafür, dass auch die anderen Herren der Geschäftsleitung sich in Firmendemokratie übten. Paul erhob sich und forderte Lisa Bartensleben zum Tanz auf.

Lisa war Mitte Dreißig und diente dem Vorstandsvorsitzenden als Sekretärin. Sie galt als kühl und tüchtig. Sie lächelte gern und viel, aber ihr Lächeln blieb dabei geschäftsmäßig routiniert, es gehörte zu ihrer stets modischen, gepflegten Erscheinung.

Paul hielt Lisa für eine ehrgeizige Frau, die ihre Weiblichkeit dem beruflichen Erfolgen geopfert hatte. Er glaubte, dass ihr Sex-Appeal, den sie ohne Zweifel in reichem Maße besaß, nur als taktische Waffe benutzt wurde, um ihre Stellung im Hause abzusichern. Nein, Lisa Bartensleben interessierte ihn nicht, aber während er mit ihr tanzte, stellte er plötzlich verwundert fest, dass etwas von seiner reserviert-ablehnenden Haltung abzubröckeln begann.

Lisa tanzte anschmiegsam, elegant. Die Art, wie sich ihr biegsamer Körper auf seine Schritte einstellte, hatte für ihn etwas Erregendes. Er registrierte erschreckt, dass als Folge von Lisas Tanzstil in seiner Hose Bewegung entstand.

Um Himmels willen! Lisa durfte auf keinen Fall spüren, wie sehr ihn der schlanke Körper der Frau aufzuputschen vermochte. Er war verheiratet! Innerhalb der Betriebsgemeinschaft musste er das Bild eines seriösen, glücklich verheirateten Mannes aufrechterhalten.

Er löste sich ein wenig von ihr, sehr, sehr behutsam, um sein Manöver nicht peinlich wirken zu lassen.

„Die Musik ist fabelhaft, nicht wahr“, meinte Paul. „Der Chef hat mit der Band eine gute Wahl getroffen. Soviel ich hörte, waren die Jungs nicht billig.“

„Es war mein Vorschlag“, erwiderte Lisa. „Sie tanzen gut, Paul.“

„Danke“, meinte er. „Sie machen mich fast verlegen. Wenn ich Ihnen das Kompliment zurückgebe, klingt das wie eine billige Retourkutsche, aber es macht tatsächlich Spaß, mit ihnen zu tanzen.“

„Tanzen Sie viel?“

„Nein. Sie kennen doch Laura. Sie geht ungern aus.“

„Ich bewundere Ihre Frau. Sie ist für mich die perfekte Schönheit einer Frau, verbunden mit einer dezenten Eleganz.“

„Danke“, sagte er und dachte gleichzeitig, wie schön es wäre, wenn von Laura behauptet wäre, sie sei das schärfste Stück der Stadt. Dezente Eleganz! Das war ganz schön, damit konnte man sich sehen lassen, aber es verhalf ihm nicht zu den nächtlichen Erlebnissen, von denen er träumte.

Er blickte Lisa an und bemerkte zum ersten Mal, dass sie sehr hübsche, blaugraue Augen hatte. Bislang waren ihm diese Augen nur höflich, kühl oder kritisch erschienen, jetzt entdeckte er, dass sie auch groß, leuchtend und sehr weiblich sein konnten.

Lisa Bartensleben hatte dunkelblondes, mittellanges Haar und einen weichen, vollen Mund, der zum Küssen wie gemacht schien. Paul ertappte sich bei der Frage, wie diese Lisa wohl im Bett sein mochte und ob sie schon einmal mit dem Chef geschlafen hatte.

Lisas Figur war Spitzenklasse. Lange, schlanke Beine und hohe, volle Brüste.

Paul fühlte das Begehren in sich wachsen, aber er warnte sich, weil er grundsätzlich dagegen war, im Betrieb einen Flirt zu beginnen. Man konnte noch so clever sein, die Tatsachen wurden schnell entdeckt, sie machten die Runde und pflegten den Beteiligten im Allgemeinen zu schaden.

Der Vorstand gab sich hochmoralisch; er legte Wert auf Mitarbeiter, die Wert auf eine solide häusliche Beziehung pflegten. Alle anderen mussten damit rechnen, früher oder später abserviert zu werden. Selbstverständlich betraf diese Regelung nur Leute seiner Stellung; um die kleineren Angestellten kümmerte sich kein Mensch.

„Eigentlich wollte ich Sie um etwas bitten“, meinte Lisa, „aber ich weiß nicht recht, wie ich es anbringen soll.“

Er lächelte erstaunt. „Worum geht es denn?“

„Um meine neue Wohnung“, sagte sie. „Würden Sie es sich einmal ansehen, Paul?“

Er hatte Mühe, seine Verblüffung nicht zu zeigen. Was sollte er von diesen Worten halten? Lisa beeilte sich, ihre Äußerung zu präzisieren.

„Ich habe die letzte Serie Ihrer Werbespots gesehen. Ich finde sie hervorragend. Wie ich hörte, haben Sie auch schon als Innenarchitekt gearbeitet. Ich würde gern Ihren Rat hören. Meiner neuen Wohnung fehlt noch etwas, der gewisse Pfiff, wie ich meine, aber ich kann nicht sagen, was es ist.“

„Klar“, erwiderte er. „Das mache ich gern. Aber versprechen Sie sich nicht zu viel von mir. Schließlich sehe ich diese Dinge durch eine maskuline Brille. Meine Auffassung einer wohnlichen Umgebung muss sich nicht mit der einer Frau decken.“

„Wann können Sie kommen?“

„Jederzeit“, meinte er und fragte sich, wie er diesen abendlichen Ausflug Laura beibringen sollte.

„Wie schön“, erwiderte sie. „Wenn es heute nicht zu spät wird, würde ich Sie bitten, mich nach Hause zu bringen, da könnten wir noch einen Drink zu uns nehmen und Sie könnten mir sagen, was ich bei der Einrichtung meiner neuen Wohnung falsch gemacht habe.“

„Wunderbar“, sagte Paul. „Das behalten wir im Auge.“

Der Tanz war beendet. Er brachte sie zurück an ihren Tisch und ging zu einem der Bartresen, die an einer Schmalseite des Saales aufgebaut waren.

„Einen Bourbon, bitte“, bestellte er. „Mit Soda.“

Sein Herz klopfte hoch oben im Halse. Ihm schien es so, als verberge sich hinter Lisa Bartenslebens Aufforderung eine sehr eindeutige Offerte. Er wusste nicht, ob er darüber beglückt oder bestürzt sein sollte. Ausgerechnet die persönliche Sekretärin des Vorstandsvorsitzenden!

Aber er war entschlossen, diese Chance wahrzunehmen. Er musste herausfinden, was Lisa von ihm wollte. Vielleicht schätzte er die Lage falsch ein und sie suchte wirklich nur seinen freundschaftlichen Rat, eine kollegiale Unterstützung. Aber er hatte das sichere Empfinden, dass mehr hinter Lisas Einladung steckte.

Er leerte das Glas mit einem Zug. „Noch einen, bitte“, sagte er. Er trank auf dieses Glas rasch leer, dann ging er hinaus auf die Terrasse, um eine Zigarette zu rauchen.

„Haben Sie Feuer?“, fragte kurz darauf jemand neben ihm.

Sein Kopf zuckte herum.

Michelle!

Sie lächelte ihm ins Gesicht und hielt eine Zigarette zwischen ihren schlanken Fingern. Paul holte sein Feuerzeug aus der Tasche und knipste es an.

„Danke“, sagte das hübsche blonde Mädchen und inhalierte tief. Sie blieb neben ihm stehen und schaute in den von einigen Lampions beleuchteten Garten.

„Paul von Falkenhayn“, stellte er sich mit einer angedeuteten Verbeugung vor, obwohl sie gewiss wusste, welchen Namen er trug.

„Ich bin Michelle Trautenberg“, sagte sie. „Ich arbeite in der Buchhaltung.“

„Marketing und Werbung“, erwiderte Paul.

„Ich weiß. Deshalb stehe ich hier. Um mit Ihnen darüber zu sprechen. Ich würde mich gern verändern, Doktor Falkenhayn.“

Er war amüsiert und enttäuscht zugleich. Jetzt wusste er, warum sie seinen Blick gesucht und sein Lächeln erwidert hatte. Sie hoffte auf seine Unterstützung.

„Schießen Sie los“, meinte er lächelnd.

Er fand, dass das Mädchen eine sehr angenehme, rauchige Stimme hatte und ein gutes, faszinierendes Parfüm verwendete. Aus der Nähe betrachtet wirkte das Mädchen noch aufregender, als er es in Erinnerung behalten hatte. Er sah, wie sich beim Atmen ihre stolzen Brüste hoben und senkten. Der Pullover war relativ dünn und ließ die lockenden Brustwarzen des Mädchens hervortreten.

„Ich würde Ihnen gern einmal meine Arbeiten zeigen. Ich zeichne leidlich gut, wissen Sie. Ich möchte gern Graphikerin werden. Ich habe zwei Jahre lang einen Abendkurs besucht.“

„Ich bin gern bereit, mir Ihre Arbeiten anzusehen“, sagte er mit klopfendem Herzen. „Aber Sie werden verstehen, dass ich sehr kritisch sein muss. Die Firma beschäftigt nur Spitzengraphiker.“

„Ja, ich weiß. Ich erwarte nicht, dass Sie mich sofort einstellen, ich möchte nur wissen, ob ich mich auf dem richtigen Weg befinde“, sagte das hübsche Mädchen. „Sind Sie mir böse, dass ich ausgerechnet jetzt, auf dem Betriebsfest, damit herausrücke?“

„Keine Spur“, sagte er lächelnd und fragte sich, ob er es riskieren sollte, mit ihr zu tanzen. Nein, lieber nicht, Michelle gehörte zu einer anderen Abteilung. Er wollte vermeiden, dass die Kollegen Stielaugen machten.

„Ich glaube nicht, dass das Betriebsfest sehr lange dauern wird“, meinte sie. „Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich Sie darum bäte, sich meine Arbeiten noch heute Abend anzusehen?“

Er merkte, dass sein Lächeln hölzern wurde und nahm rasch einen Zug aus seiner Zigarette. Das war fantastisch, einfach umwerfend! Seit Jahren träumte er davon, sich mit der Herausforderung einer weiblichen Einladung auseinandersetzen zu müssen, und nun hatte er gleich zwei davon, an einem Abend.

„Heut Abend wird es sich kaum machen lassen“, meinte er und schob die Unterlippe nach vorn, „aber Sie dürfen versichert sein, dass ich Sie nicht vergesse. Lassen Sie mich nachdenken. Kann ich Sie übermorgen erreichen?“

„Ja, selbstverständlich“, meinte sie erfreut. „Ich wohne in Schwabing, in der Ohmstraße 18.“

„Sind Sie gebürtige Münchnerin?“, fragte er.

 

„Nein, ich bin Österreicherin, in Graz geboren und aufgewachsen. Ich wohne in Schwabing mit einer Freundin zusammen, aber die ist für zwei Wochen in der Türkei im Urlaub.“

Prächtig, dachte er. Wirklich fabelhaft. Ich kann mit der Entwicklung zufrieden sein. Sogar begeistert. Jetzt liegt es an mir, die Chancen zu nutzen.

„Ich gehe zurück an meinen Tisch“, sagte Michelle. Es klang beinahe bedauernd. „Ich möchte vermeiden, dass die lieben Kollegen sich das Maul zerreißen...“

Im nächsten Augenblick war sie verschwunden. Zurück blieben ein Dufthauch ihres Parfüms und der erotische Zauber ihrer Persönlichkeit.

Bleibe auf dem Teppich, Paul, warnte er sich. Die Tatsache, dass zwei Frauen sich um dich zu bemühen scheinen, darf dich nicht zu falschen Schlussfolgerungen verleiten. Sehr wahrscheinlich sehen sie in dir wirklich nur den Werbefachmann und nicht das mögliche Abenteuer.

Trotz dieses vorsichtigen Einwandes seiner Vernunft blieb er hochgestimmt und erwartungsvoll. In gewisser Hinsicht war er froh, Michelles Einladung nicht akzeptiert zu haben, nicht sofort jedenfalls, nicht für den heutigen Abend. Er war überzeugt davon, dass sich das gut machte, und dass er auf diese Weise, wenn überhaupt, ein paar Pluspunkte gewonnen hatte.

Er tanzte noch mehrere Male mit einigen Angestellten seiner Abteilung und war froh, als die meisten Gäste aufbrachen. Lisa Bartensleben kam an seinem Tisch vorbei, und sprach ihn leise an.

„Die Feier löst sich auf. Ich fahre nach Hause.“

„Okay“, meinte Paul und stand auf. „Soll ich Sie wie besprochen nach Hause fahren?“

Sie wurde ein wenig rot. „Es tut mir leid, Paul, aber der Chef war so freundlich, mir seine Begleitung anzubieten, und da konnte ich ihm natürlich keinen Korb geben...“

„Aber klar“, sagte Paul und zwang sich zu einem Grinsen. „Wir erledigen das an einem anderen Abend. Kommen Sie gut nach Hause, Lisa.“

Er setzte sich wieder, krank vor Wut und Enttäuschung. Jetzt hatte er den Salat. Seine beiden schillernden Hoffnungen hatten sich zerschlagen, sie waren geplatzt wie Seifenblasen. Diese verdammte Lisa!

Sollte mich gar nicht wundern, wenn der Chef, animiert von ein paar Drinks, mit ihr zu schlafen beabsichtigt, dachte er grimmig. Zum Teufel mir Lisa Bartensleben! Sie hatte ihn verschaukelt. Er nahm sich vor, nicht mehr an sie zu denken.

Das Schlimme an der Geschichte war, dass er keine Möglichkeit sah, die Michelle für diesen Abend gegebene Absage rückgängig zu machen. Oder doch?

Er schaute sich nach dem blonden Mädchen um. Michelle Trautenberg war verschwunden. Also blieb ihm nur noch die Villa Preysing, das Luxusbordell für die gehobene Münchner Gesellschaft. Und ich hatte gehofft, dass es zu mehr reichen würde, zu einer echten Eroberung, zu einem richtigen, wilden Abenteuer!

Er trank noch einen Bourbon, dann verabschiedete er sich von einigen Kollegen und verließ den Saal. Auf dem Parkplatz herrschte reger Betrieb. Neben ihm stoppte ein schwarzer Sportwagen. Michelle streckte ihren Kopf aus dem heruntergekurbelten Fenster.

„Gute Nacht, Doktor Falkenhayn“, rief sie lächelnd.

Paul sah, dass ein junger Mann neben ihr im Wagen saß.

„Fahren Sie schon nach Hause?“, fragte er, fast gegen seinen Willen.

„Ja. Ich setze unterwegs nur meinen Kollegen Jan ab“, meinte sie. Ihm schien es so, als habe sich in ihren Augen ein heller, hoffnungsvoller Funke entzündet.

Er zuckte mir den Schultern. „Ich dachte gerade, dass ich mir Ihre Arbeiten ebenso gut jetzt ansehen könnte, schließlich ist es noch nicht sehr spät.“

„Großartig“, meinte sie strahlend. „Haben Sie die Adresse behalten?“

„Natürlich, Schwabing, Ohmstraße 18.“

„Stimmt. In einer Stunde?“, fragte sie.

„In einer Stunde“, nickte er.

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