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Olympia von Clèves

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LXXIX,
Wo der scharfsinnige Leser erraten wird, in welcher Absicht Banniére entflohen war

Wir glauben schon gesagt zu haben, man habe Champmeslé losgebunden, man habe ihn in seine Wohnung geführt, man habe ihn beklagt und ihn besonders seine Geschichte erzählen lassen.

Der würdige Abbé hatte in Wirklichkeit nicht viel gelitten, und sein Märtyrertum war erträglich geraten. Er hatte sogleich den Gedanken von Banniére begriffen; es hatte ihm ergötzlich als Komödienmittel, gut aufgeführt für den Schauspieler geschienen, und er hatte die Dinge gehen lassen und die passive Mitschuld einer aktiven Mitschuld vorgezogen. Man weiß den Verlauf der Dinge.

Banniére warf sich nach Paris durch den Faubourg Saint-Marceau, den zu seinerzeit schon Voltaire mit dem Namen die hässliche Vorstadt brandmarkte, eine Wahrheit, welche eine von den großen Wahrheiten geblieben ist, die Voltaire gesagt hat.

Ein Abbé im Faubourg Saint-Marceau war nichts Außerordentliches. Der Abbé Banniére wurde also nicht bemerkt.

Um indessen dieses nützliche Inkognito zu behaupten, durfte er nicht zu lange in den Straßen umherirren. Banniére beschäftigte sich folglich mit dem wichtigen Punkte: ein Lager finden.

Ein Lager finden war aber für Banniére nicht das Aller leichteste in der Welt. Banniére kannte Paris nicht, da er hier nur zwölf Stunden zugebracht, und er wusste nicht, wie man hier übernachtete, da er vom Abend seiner Ankunft an in Charenton übernachtet hatte.

Bon den zwei Thalern, welche Banniére vom Abbé Champmeslé entlehnt hatte, waren zwei Limes und sechs Sous zu Bezahlung des Fiacre verwendet worden.

Eo blieben also Banniére noch neun Livres und zehn Sous.

Das war ein Vermögen im Vergleiche mit dem, was er bei seinem ersten Eintritt in die Hauptstadt besaß.

Banniére war also nicht positiv in Verlegenheit in Betreff des Geldes, da er, wenn er ein bescheidenes Lager nahm und mäßig lebte, Mittel hatte, um vier bis fünf Tage zu wohnen und sich zu nähren.

Hiermit würde er allerdings nicht bei den Gastwirten, Mahle von Austern und Poularde, befeuchtet mit dem zierlichen kleinen Weine machen, der ihn In einen so guten Appetit an dem Tage versetzt hatte, wo er in der Tasche seines Berkanrockes einen Thaler gesunden, doch er würde Weißbrot essen und nicht aus der Straße schlafen.

Im Verhältnis zu der Gastfreundschaft, die der König seinen Kostgängern in Charenton bot, war dies eine merkliche Verbesserung.

Die Nase im Winde, fing also Banniére mit der Hauptsache, nämlich damit an, daß er sich mit dem Gasthaus beschäftigte. Die Priester benahmen sich zuweilen um jene Zeit wie Reisende, wenn sie aus der Provinz ohne Empfehlung ankamen. Unleugbar wäre es für Banniére besser gewesen, in einem Kloster zu wohnen, doch hierzu gebrach es ihm nicht nur an der Empfehlung, sondern die Jesuiten konnten auch, wenn man es wohl überlegte, Affiliirte in diesem Kloster haben; Banniére war aber eben so wenig daraus bedacht, wieder in ein Jesuitengefängniß, als in ein Narrenhaus eingesperrt zu werden.

Andererseits war es dringend, nicht allein, daß Banniére ein Lager fand, sondern auch, daß er sein Priesterkleid gegen ein anderes Kleid vertauschte, in Betracht, daß sein Signalement mit diesem Priesterkleid sicherlich schon an die Polizei in Paris geschickt worden war.

Oh! wie sehnte er sich da nach der liebenswürdigen Trödlerin, der er so herzlich gern den von uns erwähnten edlen Thaler unter der Bedingung wiedererstattet hätte, daß sie ihm dafür irgend einen Rock gebe, aus die Gefahr, daß dieser keine Thaler mehr in seiner Tasche hätte!

Banniére war noch in dem Alter, wo man als die Vorsehung rechnet, und er sagte sich, er müsse zuerst ein Lager finden, und das Kleid werde kommen, wen die Reihe an ihm sei.

In Betreff des Lagers fand Banniére, was er brauchte, in der Rue des Fossés-Saint-Victor, nämlich ein kleines Zimmer gegen einen Hof und ein bescheidenes, reinliches Lager.

Banniére quartierte sich ein und fing an zu denken.

Seine Denkerei, man erlaube uns, dieses Wort zu machen, wenn es noch nicht existiert, und uns dieselben zu bedienen, wenn es existiert, 21 teilte sich in drei Perioden:

Zuerst dankte er Gott.

Sodann fand er eine Idee in Beziehung auf seine Tracht.

Endlich dachte er an den guten Abbé Champmeslé, an den Nutzen, den er schon aus ihm gezogen, an den Nutzen, den er noch aus ihm ziehen konnte.

Seine Idee war folgende:

Er machte einen gewissen Lärmen aus der Treppe, behauptete, er sei gefallen, was in Ansehung der steilen Stufen äußerst wahrscheinlich, und habe das Unglück gehabt, beim Fallen seine Soutane zu zerreißen.

Man holte ihm dem zu Folge einen Schneider.

Als dieser Mann in sein Zimmer eingetreten war, drehte Banniére hinter ihm den Schlüssel im Schlosse der Thür und sagte zu ihm:

»Mein Freund, Ich sehe an ihrem Gesicht, daß Sie ein braver Mann sind; ich bin aus dem Kloster entflohen, wo man mich mein Gelübde abzulegen zwingen wollte. Ich verberge mich hier, finden Sie mir ein taugliches Kleid.«

Der Schneider war, zum Glück für Banniére, ein Philosoph. Er zeigte, sich entzückt über das Geständnis, denn um jene Zeit waren die Unglücklichen durch Religion zahlreich und folglich wahrscheinlich. Er vergoss einige Tränen, drückte Banniére die Hand, nahm die Soutane mit, brachte einen guten Rock zurück und schlug ihm vor, gegen diese Soutane zu tauschen, welche ganz neu war.

Banniére weigerte sich; die Soutane gehörte nicht ihm, sondern Champmeslé; doch der Vorschlag des wackeren Schneiders erzeugte in ihm eine Idee: die, die Soutane für den Rock zu verpfänden, später würde er sie wieder auslösen. Das war sogar noch eine Zartheit von Banniére; in der Bude des Schneiders und ein Pfand vorstellend, würde die Soutane besser gepflegt werden, als bei Banniére, der keinen Diener hatte. Übrigens versetze man sich zum Anfange dieser Geschichte zurück, und man wird sehen, daß eines Tags, als Banniére seine dramatische Laufbahn gerade mit der Rolle des Herodes begonnen, Champmeslé die Soutane von Banniére entlehnt hatte, wie heute Banniére die Soutane von Champmeslé entlehnte.

Der Schneider gab seine Adresse und sein Wort die Soutane Banniére gegen einen Sechs-Livres-Thaler wieder zu überlassen.

Stolz und glücklich, ein Kleid für den anderen Tag zu haben, breitete Banniére seinen Rock aus einem Stuhle aus, legte sich zu Bette und versank in einen tiefen Schlaf.

Als er am andern Morgen erwachte, hörte er die Zeisige zwitschern, eine Katze miauen und die Tauben rucksen; er erblickte ein Stück blauen Himmel so groß wie ein Taschentuch, und zitterte vor Glück, als wäre er der Eigentümer des Erdballs.

Er stand aus und schrieb an Champmeslé folgenden Brief:

»Mein Herr und lieber Bruder,

»Es wird Ihnen nicht so sehr an Menschenliebe mangeln, daß Sie mich wegen dessen, was ich gethan, verdammt haben.

Ich hoffe, meine Gewalttätigkeiten haben keine ärgerlichen Erinnerungen in Ihnen hinterlassen.

»Ich habe Ihre Soutane an sicherem Orte nieder»gelegt.

»Wenn Sie sich die Mühe nehmen wellen, morgen in der großen Allee der Tuilerien Nachmittags um zwei Uhr spazieren zu gehen, so werde ich mich zu Ihnen gesellen und Ihnen jede Genugtuung geben.

»Sie sehen, mein Herr und lieber Bruder, ob Ich Vertrauen zu Ihrer Redlichkeit und Klugheit habe, doch, wie der Dichter sagt: Ehrlich muss man sein unter Harnisch oder Kutte!

»Es hieße aber dies nicht sein, wenn ich Sie für unfähig hielte, es zu sein.

»Ihr ehrerbietiger Diener und Freund

Banniére.«

Ziemlich zufrieden mit diesem Briefe, so geschraubt er war, warf ihn Banniére auf die kleine Post und wartete den andern Tag ab, indem er sich so gut als möglich verbarg.

Man begreift, daß dies notwendig für ihn war.

Seine Gedanken flohen übrigens genug, daß er nicht Zeit hatte, sich zu langweilen.

Aufgebracht, daß ihn Olympia, nachdem sie ihn erkannt, so verlassen, verleugnet hatte, daß sie weggegangen war, ohne irgend eine Sympathie für den armen Narren zu bezeigen, fragte er sich, ob sie wirklich Alles bis aus das letzte Gefühl verloren habe.

Hatte sie Recht, daß sie so gehandelt?

War nicht gerade diese Härte ein Beweis von Teilnahme?

Der arme Banniére war so verliebt, daß er sich diese Fragen stellte und darauf antwortete: Vielleicht!

Warum übrigens vorher urteilen, warum sich mit dem Fieber quälen, wenn man unfehlbar bald eine Lösung haben musste?

Nur fragte es sich. wie sollte Banniére zu Werke gehen?

Olympia sogleich aus den Leib rücken hieß sie vor Angst sterben machen, hieß auch die unmittelbare Verhaftung von Banniére herbeiführen.

Es kam Alles darauf an, daß Banniére seine Vorsichtsmaßregeln nahm, und besonders, daß man Olympia begreiflich machte, er sei kein Narr.

Banniére fühlte sich in einem solchen Grade verliebt, daß er, weder am Raume, noch an der Dauer zweifelnd, nach Indien abgereist wäre, sicher, Olympia wiederzuerobern, wenn Beide die Zeit gehabt hätten, sich zu beruhigen und sich in's Gesicht zu schauen.

Diese Egoistenergebenheiten haben eine Macht, welche die gewöhnlichen Menschen nicht berechnen können. Sie widerstehen immer, wie Alles, was kein Äquivalent im menschlichen Leben hat.

 

Der andere Tag kam.

Banniére ging in einem ziemlich säubern grünen Rocke um zehn Uhr des Morgens unter den Bäumen der Tuilerien spazieren, er hatte ein Buch in der Hand, um sich eine gewisse Haltung zu geben.

Wohlverstanden, er las nicht, denn er hatte an etwas ganz Anderes zu denken, als an die in diesem Buche, welches er von seinem Wirthe entlehnt, ohne nur den Titel zu lesen, enthaltenen guten oder schlechten Dinge.

Sein Herz schlug, um seinen grünen Rock abzunutzen. Um Mittag war die Folter beinahe unerträglich geworden. Endlich, aus den Schlag zwei Uhr, erblickte er Champmeslé, welcher in die große Allee hereinkam. Ohne zu berechnen, ob der Abbé ein ehrlicher Mann war oder nicht war, ob er Häscher brachte oder nicht brachte, um den entwichenen Narren wieder festzunehmen, eilte er auf ihn zu und ergriff voll Innigkeit seine Hände.

Der Abbé war ernst und abgemessen; ein unvorsichtiges Lächeln machte ihn zum Mitschuldigen von Banniére.

»Nun,« fragte Banniére, »sind Sie denn ein so schlechter Christ, Herr von Champmeslé, daß Sie Ihre Beleidigungen denen, welche Sie beleidigt haben, nicht verzeihen?«

»Doch,« erwiderte Champmeslé, »ich verzeihe Ihnen, Herr Banniére, obgleich Sie mich beinahe erstickt hätten, und ich verzeihe Ihnen nicht nur, sondern ich bringe Ihnen auch, da Sie mit Ihren zwei Sechs Livres Thalern zu Ende sein müssen, zwei weitere; Sie werden mir die hier mit einander wiedergeben; ich bin nicht reich, Gott sei Dank, aber Ich brauche in diesem Augenblicke nichts.«

.Nicht einmal Ihre Soutane?« fragte Banniére lachend.

»Zum Glücke, nein,« antwortete Champmeslé naiv; »ich hatte ein Stück genommen, das groß genug war, daß man eine zweite aus dem Reste schneiden konnte: es bleibt mir also die, welche Sie auf mir sehen.

»Sie werden heute Abend die andere bekommen, Herr von Champmeslé,« sagte Banniére.

»Wo ist sie denn?«

Banniére erzählte die Geschichte der Soutane.

»Ist der Schneider ein unehrlicher Mensch,« sagte Champmeslé, »so ist sie, da Sie sich keinen Schein darüber haben ausstellen lassen, in diesem Augenblick verloren; Ist er ein ehrlicher Mensch, so wird er sie eben so gut in acht Tagen als heute zurückgeben, und bis dahin werden Sie sich nicht eines Thalers entäußern, der Ihnen nützlich sein kann.«

»Sie werden entschieden mein Rettungsengel sein, lieber Herr von Champmeslé; von dem Augenblicke an. wo ich Sie gesehen, habe ich auch nicht daran gezweifelt, und je mehr ich Sie sehe, desto mehr bin ich dessen sicher.«

»Nicht allein, um mir dies zu sagen, haben Sie mich kommen lassen?« fragte Champmeslé lächelnd.

»Nein. Ich bitte Sie in der Tat, lassen Sie uns beiseite gehen, denn ich habe viel mit Ihnen zu sprechen.«

»Fürchten Sie das Ufer?«

»Durchaus nicht.«

»Wohl, ich habe, als ich hierher kam, unter der Brücke einige Fischer bemerkt. Wir könnten uns dm Anschein geben, als schauten wir ihnen zu, wenn Sie wollen, und während wir spazieren gehen, werden wir plaudern.«

»Gut.«

Hiernach verließen Beide den Garten und stiegen unter die Brücke hinab, wie es Champmeslé vorgeschlagen hatte.

Als sie hier angekommen waren, blieb Champmeslé stehen, kreuzte die Arme, schaute Banniére an und sagte zu ihm:

»Herr Banniére, ich frage mich seit vorgestern, ob Sie ein ehrlicher Mann oder ein tiefer Bösewicht werden werden.«

»Oh! Herr von Champmeslé!« versetzte Banniére, »aus welchen Gründen haben Sie mich im Verdacht, ich könnte ein tiefer Bösewicht werden?«

»Ach! mein Bruder,« erwiderte Champmeslé, »Sie sind nun auf das ungestüme Meer der großen Leidenschaften hinausgeschleudert. Ah! Herr Banniére, welch ein Ozean und welche Stürme!«

Banniére seufzte.

»Welcher Schiffer,« fuhr Champmeslé die Augen zum Himmel ausschlagend fort, »welcher Schiffer kann dafür stehen, daß er im Hafen ankommt, wenn er so umher geworfen wird?«

Banniére bemerkte, daß Champmeslé im Begriffe war, sich in eine Predigt einzuschiffen. Er sah nun ein, warum ihn der Abbé beiseite geführt hatte, und zitterte vor der Gefahr, die er lief.

Er beschloss auch, die Sache kurz abzuschneiden und sagte:

»Lieber Herr von Champmeslé, Sie haben bewunderunswürdige Anlagen für die Kanzel, doch ich werde Sie nie so aufmerksam anhören, wenn Sie von Moral sprechen, als ich Sie anhöre, wenn Sie von Olympia sprechen; sprechen Sie also von Olympia, lieber Herr von Champmeslé, und Sie werden mich an Ihren Lippen hängen sehen.«

»Verzweifelter! Verzweifelter!« rief Champmeslé mit einem tiefen Schmerz.

»Auf, lieber Abbé, seien Sie gut,« sagte Banniére;, vergessen Sie nicht, daß Sie ein Mensch gewesen sind, ehe Sie ein Heiliger waren; bedenken Sie, daß nie ein menschliches Geschöpf so unglücklich gewesen ist, wie ich es bin; und wenn Ihr Herz lebendig geblieben ist, seitdem Sie sich der Kirche geopfert haben, dulden Sie, daß dieses Herz sich für mich, Ihren Nebenmenschen, erweiche. Betreiben Sie nicht die Angelegenheiten Gottes. Glauben Sie mir, Gott ist so stark und mächtig, daß er immer sie selbst zu betreiben im Stande ist.»

Banniére hatte diese Worte mit einer solchen Heftigkeit und besonders mit einer, solchen Überzeugung gesprochen, daß er wahrnahm, er habe seinen Zuhörer gerührt, und daß der Jesuit dem alten Schauspieler Platz zu machen anfing.

«Verständigen wir uns,« sagte Champmeslé. »Nicht wahr, was Sie wollen, haben Sie?« »Ich?«

»Ja, Sie. Sie wollten die Freiheit, Sie sind nun frei.« »Das ist wahr, doch ich bin darum nur um so unglücklicher.«

»O ewige Unersättlichkeit des Menschen!« rief Champmeslé.

»Herr von Champmeslé,« sprach Banniére die Hände faltend, »wollen Sie mir einen Dienst leisten?«

»Ei! mein Gott, ja!« rief Champmeslé wie ein Mensch, der sich auf einem Abhang hinabgleiten fühlt. »Ich will das wohl, unter der Bedingung, daß Sie mich nicht zum Mitschuldigen in Etwas machen, was mein Heil gefährdet.«

»Oh! seien Sie ruhig, Ihr Heil läuft bei mir keine Gefahr, und ich werde dafür besorgt sein wie für das meinige.«

»Dann bin Ich verdammt.«

»Beruhigen Sie sich doch.«

»Sprechen Sie. Nun! warum sprechen Sie denn nicht?«

»Oh! ich armer Banniére, der ich bin!«

»Was gibt es denn wieder?« »Sie werden aufspringen, lieber Herr von Champmeslé!«

»Nach Allem dem, was ich schon von Ihnen gesehen habe, wird das schwierig sein, Herr Banniére. Ich bin wohl vorbereitet.«

»Nein, ich werde es nicht wagen.«

»Sprechen Sie immerhin.«

»Herr von Champmeslé . . .«

»Vorwärts!«

»Nun wohl! Sie sagten mir vorgestern, Sie haben zum Freunde einen Kammerherrn.«

»Den Herzog von Pecquigny; das ist wahr.«

»Sie können mein Retter sein.«

Banniére schaute Champmeslé mit einem Erstaunen über dieses frühzeitige Begreifen an.

»Ja,« fuhr Champmeslé fort, »Sie wünschen, daß ich Sie aus den Registern von Charenton streichen lasse; das ist möglich.«

»Einmal dies, wenn Sie wollen.«

»Wie, einmal Dies?«

»Ja, ich dachte nicht hieran.«

»Woran denken Sie denn?«

»Mein lieber Herr von Champmeslé, Olympia hat in der Comédie-Francaise debütiert.«

»Ja, in der Rolle von Junia, worin sie, wie es scheint, entzückend war«

»Oh! desto besser.«

»Wahrlich!« sagte der Abbé, der sich vergaß, »Sie hat so viel Talent! Erinnern Sie sich, wie sie in ihrer Szene mit Britannicus sprach . . Warten Sie doch . . . warten Sie.«

Combien de fois, helas! puisq'il faut vous le dire;

Mon coeur de son desordere allait-il vous instruire!

De combien de soupirs, interrompant le cours,

Ai-je évité vos yeux que je cherchais toujours!

Quel tourment de se taire en voyant ce qu'on aime!

De l'entendre gémir, de l'affliger soi-même;

Losque par un regard on peut le Consoler!

Mais quels pleurs ce regard aurait – il fait couler!

Ah! dans ce souvenir, inquiete, troublée,

Je ne me sentais pas assez dissimulée.

De mon front effrayé je craignais la pâleur;

Je trouvais mes regards trop pleins de ma douleur.

Sans cesse il me semblait que Néron en colère

Me venait reprocher trop de soin de vous plaire;

Je craignais mon amour vaiment renfermé,

Enfin j'aurais voulu n'avoir jamais aimé.22

Champmeslé sprach diese letzten Verse mit einem solchen Ausdruck, daß die Fischer sich umwandten und Banniére in die Hände klatschte.

»Bravo! bravo!« rief Banniére, »welch einen vortrefflichen Professor hätten Sie gegeben! Sagen Sie, wäre es nicht mehr Zeit, zu diesem zurückzukehren?«

»Unglücklicher! erwiderte Champmeslé, welcher wahrnahm, daß er sich auf einem etwas weltlichen Abhang hatte gehen lasen; Unglücklicher! sie richten nicht nur sich zu Grunde, sondern Sie stürzen auch mich

mit Ihnen ins Verderben!«

»Mein lieber Herr von Champmeslé!«

»Zurück, Dämon!« rief Champmeslé, indem er einen Schritt machte, um zu entfliehen. Doch Banniére hielt ihn auf.

»Meine Herren!« rief einer von den Fischern, der ungeduldiger war, als die andern, »wenn Sie all diesen Lärmen machen wollen, so müssen Sie es uns sagen, wir werden anderswohin gehen; seitdem Sie da sind, beißt nichts mehr an.«

Champmeslé fühlte die Richtigkeit dieser Bemerkung und sprach leiser zu Banniére:

»Nun denn, sagen Sie sogleich, was Sie von mir wünschen, damit ich sehe, ob es möglich ist.«

LXXX.
Fortsetzung

Die zwei Freunde, denn trotz dessen, was vorgefallen, oder vielleicht gerade wegen dessen, was vorgefallen, können wir ihnen diesen Titel geben, die zwei Freunde machten ein paar Schritte rückwärts auf das Ufer, gemäß den Aufforderungen des Fischers, den ihre geräuschvolle Unterredung in seinen Operationen belästigte. Dann sprach Banniére, der mittlerweile seinen Entschluss gefasst zu haben schien:

»Nun, mein Vater, es handelt sich ganz einfach darum, Herrn von Pecquigny um einen Debüt-Befehl zu bitten.«

»Für wen?« rief Champmeslé.

»Für mich,« erwiderte Banniére.

»Für Sie, Banniére! Ihre Verdammniß von Pecquigny verlangen!«

»So ist es, lieber Herr von Champmeslé!«

»Oh! nein, mein guter Freund, nein, genug, genug! Ich werde mich nicht zum Werkzeuge Ihres Unglücks machen! Leiden Sie vorübergehend in dieser Welt, aber brennen Sie nicht ewig in der andern.«

»Mein lieber Herr von Champmeslé, wenn wir hierbei sein werden, wollen wir sehen, was zu tun ist, doch indessen . . .

»Ja, suchen wir das Tier, die Materie zu befriedigen! Ganz und gar nicht!«

»Ei! mein Gott, nichts verhindert es, daß wir, den Geist dabei befriedigen.«

»Ganz und gar nicht! Sie werden mich eher tödten, als daß Sie mich bewegen, eine solche Sache zu tun. Ich habe meine festen Ansichten!«

»Sie tödten, lieber und würdiger Abbé! nie! Ich hoffe, Sie werden in den Himmel gehen, ohne daß Ihnen Jemand das Märtyrthum auferlegt; nur gehen Sie so spät, als Sie können, und bis dahin, ich bitte Sie inständig, unterstützen Sie mich mit Ihrer ganzen Macht.«

»Nein.«

»Teurer Herr von Champmeslé!«

»Nie!«

»Ich flehe Sie an.«

»Nie! nie! sage ich Ihnen!«

»Wohl an! ich weiß, was mir zu tun bleibt.«

»Was werden Sie tun?«

»Ich werde selbst Herrn von Pecquigny aussuchen.«

»Gut! er wird Sie geraden Weges wieder nach Charenton bringen lassen.«

»Es geschehe! Alle Tage werde ich den Herrn bitten, er möge dem Abbé von Champmeslé das grässliche Unheil, das er mir zugezogen, verzeihen.«

»Oh! der Himmel wird wissen, woran er sich zu halten hat.«

»»Mein Gott!«« werde ich sagen, »»verzeih meinem lieben Herrn von Champmeslé, der im Grunde gut war, mein Märtyrerleben und den verzweiflungsvollen Tod, den Tod des Atheisten, den Tod des Gotteslästerers, den er an das Ende meiner kampfvollen Tage gesetzt hat!««

 

Champmeslé bebte.

Banniére hatte in seinen Aufwallungen eine natürliche Beredsamkeit, der man sich ergeben musste, und am Ausdrucke seiner aus der tiefsten Tiefe seines Herzens hervorkommenden Stimme fühlte man wohl, daß er die Wahrheit sprach.

»Aber,« fragte Champmeslé selbst in Verzweiflung, daß er Banniére keine bessere Gründe entgegenzusetzen fand, »warum wollen Sie denn dieses hässliche Schauspielerhandwerk wieder aufnehmen, das ich mit so großer Freude verlassen habe? Sie sind also ein Besessener? Sie haben also zwei Marotten zugleich, mein Liebster! die Narren, die größten Narren haben immer nur eine.«

»Aber, mein lieber Abbé, ich habe auch nur eine.

»Bah! Sie können nicht ohne das Theater leben.«

»Nein.«

»Und Sie werden sterben, wenn Sie Olympia nicht wiederfinden.« »Nun?«

»Ich habe gesagt, zwei Marotten.

»Sehen Sie denn nicht, daß mich die eine ganz natürlich zu der andern führt?«

»Wie?«

»Ach! für einen Mann, der mit den Vertrauten debütiert hat. . .«

»Stille! sprechen wir nicht mehr davon.«

»Sie begreifen sehr schwer.«

»In welcher Hinsicht?«

»Wenn ich bei der Comédie-Francaise eintrete, so finde ich Olympia wieder.«

»Ei! bei Gott! Sie haben zu diesem Ende nicht nötig, bei der Comédie-Francaise einzutreten: Sie werden Olympia von Clèves überall finden, führt Sie der Teufel wieder in Versuchung.«

»Oh! nein! Sie sind hierbei in einem Irrtum begriffen. In ihrem Hause wird Olympia bewacht sein, in ihrem Hause werde ich Herrn von Mailly finden.«

»Aber aus der Straße, aber mitten in den Tuilerien, wie mich, zum Beispiel?«

»Es wäre ein Zufall, wenn man Ihr begegnen würde.«

»Bah! und die kleine Post, warum ist sie erfunden worden?«

Banniére schüttelte den Kopf.

»Ah! für einen alten Schauspieler, mein lieber Abbé . . .«

»Was für eine Dummheit habe ich wieder gesagt?«

»Wenn ich Olympia schreibe und sie bitte, irgendwo, wo es auch sein mag, mit mir zusammenzukommen, so habe ich zwei schlimme Chancen gegen eine gute.«

»Welche?«

»Die erste, daß man meinen Brief auffängt; viele Leute haben ein Interesse, Herrn von Mailly, der reich und mächtig ist, angenehm zu sein. Wird mein Brief aufgefangen, so erhält ihn Olympia nicht; das ist meine erste schlimme Chance.«

»Gut! das wäre eine.«

»Leugnen Sie dieselbe?«

»Nein. Lassen Sie die zweite hören.«

»Die zweite ist, daß Olympia, die mich als Narren in Charenton gesehen hat, abermals für einen Narren, für einen viel größeren Narren hält, als in Charenton und in meinem Käfig. Und dann begreifen Sie, wenn sie entflohen ist, da sie mich wohl eingegittert, wohl in einem Käfig eingeriegelt gesehen hat, so wird sie noch ganz anders entfliehen, wenn sie mich frei, ohne Riegel, ohne Gitter und ohne Wächter weiß!«

»Ah! ah!«

»Und dann wird sie nicht nur nicht zum Rendezvous kommen, sondern sie wird mich auch, aus frommer Fürsorge für meine Gesundheit, in das Hospital zurückführen lassen, gerade wie Herr von Pecquigny, weshalb der Abbé von Champmeslé den Vorwurf seines redlichen Herzens nicht entgehen kann, das ihm ewig zurufen muss, seine Grausamkeit habe den Tod des unglücklichen Banniére verursacht.«

»Hm! hm! es ist Wahres hieran,« sagte der Abbé.

»Sie sind also endlich überzeugt? Das ist ein Glück!«

»Überzeugt, daß es für Sie ein Bedürfnis ist, Fräulein von Clèves wiederzusehen; doch zum Theater zurückzukehren, nein.«

»Ich bedarf des Einen und des Andern, lieber Abbé. Sie wissen wohl, was das Theater ist, da Sie dreißig Jahre Komödie gespielt hoben.«

»Leider.«

»Wohl denn! auf dem Theater wird Alles, was anderswo schwierig ist, leicht. Dort treffe ich mit ihr zusammen, Sie begreifen das wohl, ohne die Eifersucht von irgend Jemand zu erregen, und errege ich sie, so kann man mich nicht verhindern, sie zu sehen, mit ihr zu sprechen, in ihre Loge einzutreten, ihr begreiflich zu machen, daß ich kein Narr war, oder daß, wenn ich einer war, dies aus Verzweiflung, sie nicht zu sehen, so gewesen ist.«

»Und wenn Sie ihr das begreiflich gemacht haben werden?«

»Wenn ich ihr das begreiflich gemacht habe, dann wird meine Rache beginnen.«

»Sie wollen sich also an Olympia rächen?«

»Ich habe keine andere Absicht,« rief Banniére.

Und seine Augen funkelten bei einem inneren Gedanken, der seinen Geist erleuchtete.

«Oh! ja wohl, es fehlte sonst nichts mehr,« sagte der Abbé, der sich bei diesen letzten Worten empörte, »er will ein Verbrechen begehen und ruft mich zu Hilfe.«

»Ei! nein, Herr von Champmeslé, ich will kein Verbrechen begehen; Sie übertreiben.«

»Sie wollen sich rächen, sagen Sie?«

»Ja, aber christlich.«

»Es gibt keine christliche Rache!«

»Abbé!«

»Die heilige Schrift verdammt dieses Gefühl.«

»Abbé, Sie tun Ihren Kenntnissen Abbruch; hören Sie, wie ich mich zu rächen gedenke . . .«

»Keine Art, sich zu rächen, ist erlaubt.«

»Es ist mir nicht erlaubt, Olympia bereuen zu machen, indem ich ihr beweise, daß sie weniger edelmütig, als ich, gewesen ist?«

»Ah! das ist etwas Anderes.«

»Sie sehen wohl, Abbé.«

»Wenn Sie ihr aber bewiesen haben, daß Sie edelmütiger sind, wird sie Ihnen verzeihen?«

»Vielleicht.«

»Und dann werden Sie sich mit ihr aussöhnen?«

»Ich hoffe es.«

»Sehr gut! Und Ich werde die Hände zu Ihrer Versöhnung geboten haben! Das wäre hübsch!«

»Ach! Herr Abbé, wir werden uns wahrscheinlich nicht versöhnen, doch sie wird wenigstens sehen, daß ich kein Narr bin, sie wird sehen, daß ich sie nie betrogen habe, sie wird sehen, daß ihr Stolz ihr schlecht gegen meine glühende Liebe geraten hat.«

»Wenn sie dies Alles sieht, werden Sie sich aussöhnen. Unmöglich.«

»Oh! mein armer Freund! oh! mein lieber Abbé! ich bitte Sie, um Gottes willen! seien Sie doch der Diener der Güte des Himmels und nicht der seines Zornes.«

»Schmeichler!«

»Sie lieben mich, wie ich sehe.«

»Ich gestehe es.«

»Sie haben ein goldenes Herz!«

»Ich wollte, es wäre von Diamant.«

»Es wäre nicht mehr wert.«

»Es würde härter sein.«

»Sie willigen also ein?«

»Unter einer Bedingung.«

»Unter welcher?«

»Daß der erste Vorschlag, den Sie ihr machen, der, eine christliche Verbindung mit ihr zu schließen, sein wird.«

»Ich verlange nichts Anderes, lieber Abbé.«

»Sie versprechen es mir?«

»Ich schwöre es Ihnen und verspreche Ihnen sogar noch etwas Anderes.«

»Was denn?« . . .

»Wenn Olympia zu dieser Heirat einwilligt. . .«

»Nun?«

»Wo wir auch sein mögen, Sie werden uns trauen.»

Das Gesicht von Champmeslé strahlte, er hatte noch Niemand getraut.

»Gegen dieses Versprechen gebe ich meine Einwilligung zu dem, was Sie wünschen,« sagte er.

»Oh!« rief Banniére, »erlauben Sie mir. das ich Sie umarme.«

»Thun Sie es, werfen Sie mich ab« nicht in, Wasser.«

Unmerklich hatten sie sich wieder dem Fluss genähert.

»Engel, mein guter Engel!« rief Banniére.

»Meine Herren, é sprach der ungeduldige Fischer, »können Sie sich nicht anderswo umarmen?«

»Mein Freund.« sagte Champmeslé zu Banniére, »Sie sehen, daß wir diesem braven Manne sehr lästig, sind.«

»Ja,« »ersetzte der Fischer.

Niemand ist brutaler als ein Mensch, der eine Leine in der Hand hält und seit einer Stunde nicht eine einzige Gelegenheit gehabt hat, sie aus dem Wasser zu ziehen.

Banniére war aber zu freudig, um sich um eine solche Kleinigkeit zu bekümmern.

»Es ist also abgemacht,« sagte er, »Sie werden mich unterstützen, lieber Herr von Champmeslé?«

»Zum Wohle der Menschheit, ja.«

»Sie werden Herrn von Pecquigny um einen Debüt-Befehl für mich bitten?«

»Ja.«

»Sie werden ihn erhalten?«

»Ah! ah! wie rasch sind Sie!«

»Sie werden ihn erhalten.«

»Ich stehe nicht hierfür.«

»Warum nicht?«

»Weil sich Wahrhaftig der Herzog von Pecquigny nicht so verbindlich machen kann, ohne Sie zu kennen.«

»Führen Sie mich zu Ihm.«

»Unglücklicher, Sie vergessen, daß er Sie in Charenton gesehen hat.«

»Erlauben Sie, ich hatte einen Bart von drei Wochen und sehr schlecht gekämmte Haare; überdies hat er mich nur einen Augenblick gesehen.«

»Dieser Augenblick wird genügen, Sie haben ein sehr kenntliches Gesicht.«

»Dann werde ich nicht zu ihm gehen; Sie werden es besser allein machen.«

»Wenn er Ihren Namen kennt?«

»Woher sollte er ihn erfahren haben?«

»In Charenton.«

»Sie wissen wohl, daß man in Charenton keinen Namen hat; man ist eine Nummer und nicht mehr.«

»Herr von Pecquigny ist aber nicht Jedermann, und es kann sein, daß der Director . . .«

»Dann nennen Sie mich nicht.«

»Ich werde also lügen müssen?«

»Sie werden lügen, um der Menschlichkeit zu gehorchen.«

»Ich will gar nicht lügen. Merken Sie also wohl auf, Wenn er mich fragt, für wen diesen Befehl.

»Nun! so sagen Sie, es sei für einen Menschen, der Sie am Innigsten auf der Welt liebe, für eine, Menschen, den Sie selbst ein wenig lieben, für einen Menschen, der diesen Befehl mit einer ewigen Dankbarkeit bezahlen werde, für einen Menschen endlich, der sein Leben für Sie und den Herzog von Pecquigny zum Lohne für das, was Sie Beide für ihn gethan, geben werde.«

Champmeslé wandte sich ab, seine Augen waren von Tränen befeuchtet.

»Dieser junge Mann wäre ein ausgezeichneter Prediger geworden,« sagte er. »Wie Schade, daß er sich von der Kirche getrennt hat!«

»Oh! mein Freund, kommen Sie, kommen Sie,« sprach Banniére.

»Ja, mein Herr!« rief der Fischer mit flehendem Tone, »Sie werden dadurch zwei Personen erfreuen.«

»Wie, aus der Stelle?«

»Ja, mein Herr, auf der Stelle,« sagte der Fischer, »was macht das Ihnen?«

»Kommen Sie, kommen Sie,« wiederholte dringlicher Banniére.

»Aber wie . . .»

»Wo ist der Herzog?«

«In Versailles.«

»Ich führe Sie dahin.«

»Gehen wir also.«

»Ah!« rief der Fischer, »das ist ein großes Glück.«

Champmeslé hatte keinen Willen mehr, er ließ sich fortziehen.

Eine solche Liebe ist wohl so viel wert, als der Essig, mit dem Hannibal die Felsen der Alpen schmelzen ließ, wie ganz ernsthaft Titus Livius sagt, und wenn es ihr nicht immer glückt, zu binden, so gelingt es ihr doch immer, zu lösen.

21Dumas machte das Wort songerie, wie wir im Deutschen das Wort Denkerei machen müssen.
22Wie oft war, denn Du zwingst mich jetzt zu reden.Mein stürmend Herz versucht, Dich zu enttäuschen!Wie oft, ach!, drängt' ich meine heißen SeufzerTief in die Brust zurück, mein Auge Deinem BlickEntwindend, den es stets doch wieder suchte!Ach! welche Qual, vor dem Geliebten schweigen,Ihn trauern seyn, ihn selbst sogar betrüben,Wenn man mit einem Blick ihn trösten kann!Doch wie viel Tränen hätte dieser BlickDir auch gekostet! weil ich deß gedachte,Ergriff die Seele mir ein Sturm von Sorgen,Ohnmächtig glaubt ich meine Heuchelei;Ich fürchtete die Blässe meiner Wangen,Und allzu schmerzvoll däuchte mir mein Auge;Mit jedem Augenblick schien Nero mirVoll Zorn vortretend meine ZärtlichkeitVergebens in die Brust gebannt zu haben,Ich wünschte, kurz, ich hätte nimmer Dich geliebt!
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