Das Tournier Der Ritter

Текст
Из серии: Ring der Zauberei #16
0
Отзывы
Читать фрагмент
Отметить прочитанной
Как читать книгу после покупки
Шрифт:Меньше АаБольше Аа

KAPITEL DREI

Kendrick ritt durch die trockene Wüstenlandschaft, Brandt und Atme an seiner Seite, dicht gefolgt von den sechs Silver. Sie waren alles, was von der Bruderschaft des Rings übrig war und ritten wie in alten Zeiten miteinander.

Während sie immer tiefer und tiefer in die Große Wüste vordrangen, wog das Heimweh und die Trauer schwer auf seinen Schultern; er dachte an die großen Tage des Rings zurück, in denen er umgeben von den Silver, seinen Waffenbrüdern, mit tausenden von Männern in die Schlacht geritten war. Er hatte an der Seite der feinsten Ritter gekämpft, die das Königreich zu bieten gehabt hatte, alles großartige Krieger, und wo auch immer er hingekommen war, erschallten die Trompete und die Dorfbewohner hatten ihm ein großes Willkommen bereitet. Seine Männer und er waren überall willkommen gewesen und die Nächte waren lang gewesen, wenn sie ihre Geschichten erzählt hatten von Schlachten, von Mut und Tapferkeit, von Kämpfen mit Monstern, die aus dem Canyon oder der Wildnis gekommen waren. Würden diese glorreichen Tage jemals wiederkehren?

Kendricks Vorstellung davon, was einen Krieger ausmachte, hatte sich über die Jahre verändert und besonders dieser Tage spürte er, dass nicht nur Geschick und Ehre einen Krieger ausmachten, sondern auch Durchhaltevermögen. Die Fähigkeit, einfach weiterzumachen.

Das Leben warf einem so viele Hindernisse, Katastrophen, Tragödien, Verluste – und so viele Veränderungen in den Weg; er hatte mehr Freunde verloren, als er zählen konnte, und der König, für den er sein Leben gegeben hätte, war tot. Seine Heimat gab es nicht mehr. Und doch hielt er durch, und machte weiter, selbst wenn er nicht sicher wusste, wofür, doch er suchte nach dem Grund.

Und diese Fähigkeit durchzuhalten war es, die einen Krieger ausmachte, die einen Mann dazu brachte, all diese Prüfungen zu bestehen, bei denen so viele andere aufgaben. Das war es, was die echten Krieger von allen anderen unterschied.

„SANDWAND VORAUS!“, rief eine Stimme.

Es war eine fremde Stimme an die sich Kendrick noch gewöhnen musste. Als er sich umsah, erkannte er Koldo, den ältesten Sohn des Königs, dessen schwarze Haut ihn von der Gruppe abhob. In der kurzen Zeit, in der Kendrick in kannte, hatte Koldo bereits seinen Respekt verdient, allein durch die Art, wie er seine Männer führte und wie sie zu ihm aufblickten. Er war ein Ritter, neben dem zu Reiten Kendrick mit Stolz erfüllte.

Koldo deutete in Richtung Horizont und Kendrick folgte mit dem Blick seinem ausgestrecktem Arm – doch er hatte sie gehört, bevor er sie gesehen hatte. Es war ein schrilles Pfeifen, wie ein Sturm, und Kendrick erinnerte sich daran, wie er halb bewusstlos hindurchgeschleppt worden war. Er erinnerte sich an den wütenden Sandsturm, der niemals endete und eine massive Wand schuf, die sich gen Himmel erhob. Sie hatte undurchdringlich ausgesehen, wie eine echte Wand, und sie half, das Königreich des Jochs vor dem Rest des Empire versteckt zu halten.

Als das Pfeifen lauter wurde, wuchs in Kendrick die Angst, wieder hindurchzugehen.

„LEGT DIE SCHALS AN“, befahl eine Stimme.

Kendrick sah Ludvig, den älteren der Zwillinge des Königs, der begann, ein langes, weißes Stück Stoff um seinen Kopf zu wickeln. Die anderen Krieger folgten seinem Beispiel.

Ein Krieger, der sich ihm als Naten vorgestellt hatte, und den Kendrick von Anfang an nicht gemocht hatte, ritt neben ihn. Ihm passte es nicht, Kendrick unterstellt zu sein und er verhielt sich wenig respektvoll.

Naten grinste Kendrick an als er und seine Männer näher ritten.

„Du denkst du führst die Mission weil der König dir diese Position gegeben hat. Doch du weißt nicht einmal genug, um deine Männer vor dem Sandwall zu schützen.“

Kendrick sah den Mann böse an und bemerkte einen unprovozierten Hass in seinen Augen. Zuerst hatte Kendrick angenommen, dass er sich von ihm – einem Außenseiter – bedroht gefühlt hatte – doch nun begriff er, dass dieser Mann einfach nur ein Ventil für seinen Hass brauchte.

„Gib ihm die Schals!“, schrie Koldo Naten ungeduldig zu.

Nachdem sie der Sandwand noch näher gekommen waren, warf Naten Kendrick schließlich grob einen Sack mit Schals zu.

„Verteil die an deine Männer“, sage er, „oder die Sandwand wird sie verletzen. Es ist dir überlassen – mir ist es egal.“

Naten ritt davon, zurück zu seinen Männern, und Kendrick verteilte schnell die Schals. Kendrick und die anderen folgten dem Beispiel der anderen und wickelten die Schals immer wieder um ihre Köpfe, bis sie sich sicher fühlten. Kendrick konnte gerade noch atmen und der Stoff behinderte seinen Blick – alles war verschwommen im Licht.

Als sie näher heranritten und der Klang des wirbelnden Sands immer ohrenbetäubender wurde, wappnete sich Kendrick. Fünfzig Meter von der Sandwand entfernt toste bereits der Sandsturm und trommelte an ihren Rüstungen. Einen Augenblick später spürte er ihn.

Kendrick stürzte sich in die Sandwand, und es war, als tauchte er in ein tosendes Meer aus Sand ein. Der Krach war so laut, dass er kaum das Pochen seines eigenen Herzens hören konnte. Der Sand umhüllte seinen Körper und versuchte, ihn zu zerreißen. Er konnte nicht einmal Brandt und Atme sehen, von denen er wusste, dass sie direkt neben ihm ritten.

„Reitet weiter!“, schrie Kendrick seinen Männern zu, und fragte sich dabei, ob sie ihn überhaupt hören konnten. Die Pferde wieherten und verlangsamten ihren Schritt – und Kendrick sah, dass der Sand ihnen in die Nüstern und die Augen wehte. Er gab seinem Pferd die Sporen und hoffte, dass es nicht stehenbleiben würde.

Kendrick ritt immer weiter und fürchtete schon, dass es niemals enden würde – als er endlich aus der Sandwand hervor kam. Gefolgt von seinen Männern ritt er auf der anderen Seite in die Große Wüste hinaus, wo der weite Himmel und die leere Weite sie begrüßten. Der Wind beruhigte sich, je weiter sie von der Sandwand fortritten, und Kendrick bemerkte, dass die Männer des Jochs ihn und seine Männer überrascht ansahen.

„Hast wohl nicht gedacht, dass wir durchkommen würden“, fragte Kendrick Naten, der ihn anstarrte.

Naten zuckte mit den Schultern.

„Mir ist das egal“, sagte er, und ritt zu seinen Männern.

Kendrick, Brandt und Atme tauschten Blicke aus und sie staunten wieder über diese Männer des Jochs. Kendrick spürte, dass es ein langer und harter Weg sein würde, sich ihr vertrauen zu verdienen. Schließlich waren er und seine Männer Außenseiter, und sie waren diejenigen gewesen, die die Spur hinterlassen und damit alle in Gefahr gebracht hatten.

„Seht! Da vorn!“, rief Koldo.

Kendrick blickte auf und sah vor sich die Spur, die er und die anderen hinterlassen hatten. Er sah ihre Fußabdrücke, festgebacken im Sand, die zum Horizont führten.

Koldo blieb dort stehen, wo sie endeten und betrachtete die Spuren, während er und die anderen ihre Pferde verschnaufen ließen.

„Ich hätte erwartet, dass die Wüste sie weggewaschen hätte“, sagte Kendrick überrascht.

Naten sah ihn böse an.

„Diese Wüste hier wäscht nichts weg. Hier regnet es nie – und der Sand vergisst nichts. Eure Spuren hätten sie direkt zu uns geführt – und hätten zur Vernichtung des Königreichs führen können!“

„Hör auf, darauf herumzureiten“, schalt Koldo Naten mit finsterer, autoritärer Stimme.

Alle drehten sich zu Koldo um und Kendrick spürte eine Welle der Dankbarkeit in sich aufsteigen.

„Warum sollte ich?“, antwortete Naten. „Diese Leute haben das Problem verursacht. Ohne sie wäre ich jetzt sicher im Königreich!“

„Mach so weiter“, sagte Koldo, „und ich schicke dich sofort nach Hause. Ich kann dich von unserer Mission entbinden und du kannst dem König erklären, warum du den Kommandanten dieser Mission so respektlos behandelt hast.“

Naten verstummte und senkte den Blick und ritt auf die andere Seite der Gruppe davon.

Koldo sah Kendrick an. Es war der Blick eines Kommandanten einem gleichgestellten gegenüber.

„Ich entschuldige mich für das Verhalten meiner Männer“, sagte er. „Ich bin sicher, dass du weißt, dass ein Kommandant nicht immer für alle seine Männer sprechen kann.“

Kendrick nickte ihm respektvoll zu und bewunderte Koldo noch mehr.

„Ist das die Spur deiner Leute?“, fragte Koldo, den Blick auf den Sand gerichtet.

Kendrick nickte.

„Scheint so, ja.“

Koldo seufzte, wandte sich um und folgte den Spuren.

„Wir folgen ihnen bis ans Ende“, sagte er. Sobald wir das Ende erreicht haben, kehren wir um und werden die Spuren verwischen.

Kendrick war irritiert.

„Doch werden wir nicht selbst eine Spur hinterlassen, wenn wir zurückkehren?“

Koldo lächelte und deutete auf etwas, was die Männer auf den Pferden mit sich trugen – es waren Gerätschaften, die aussahen wie Rechen.

„Damit kehren wir unsere Spuren weg während wir reiten“, erklärte Ludvig, der neben sie geritten kam.

Koldo lächelte.

„Damit haben wir unser Königreich seit Jahrhunderten vor unseren Feinden versteckt gehalten.“

Kendrick bestaunte das genial einfache Werkzeug bis ein Ruf ihn aus seinen Gedanken riss und er und alle Männer ihren Pferden die Sporen gaben und der Spur folgten, zurück in die Große Wüste. Unbewusst warf Kendrick einen Blick zurück auf die Sandwand und hatte dabei das Gefühl, dass sie nie wieder zurückkehren würden.

KAPITEL VIER

Erec stand mit Alistair und Strom am Bug des Schiffes und betrachtete den immer enger werdenden Fluss mit großer Sorge. Seine kleine Flotte folgte ihm – sie waren alles, was übrig war von den Schiffen, die von den Südlichen Inseln losgesegelt waren. Sie folgten dem scheinbar endlosen, sich windenden Fluss tiefer und immer tiefer ins Herz des Empire hinein. An manchen Stellen war der Fluss so breit gewesen, dass man sich wie auf dem Meer gefühlt hatte- das Ufer war nicht zu sehen gewesen und das Wasser klar; doch jetzt sah Erec, wie der Fluss immer enger wurde und das nun brackige, trübe Wasser bald kaum mehr als 20 Meter breit war.

 

Der Krieger in Erec war höchst alarmiert. Er mochte beengte Orte nicht, wenn er seine Männer führte, und ein schmaler Fluss würde seine Schiffe anfälliger für einen Hinterhalt. Erec blickte über seine Schulter und sah kein Zeihen der riesigen Empire-Flotte, der sie auf dem Meer entkommen waren; doch das hieß nicht, dass sie nicht irgendwo da draußen waren. Er wusste, dass sie die Verfolgung nicht aufgeben würden, bis sie ihn gefunden hatten.

Die Hände in die Hüften gestemmt wandte sich Erec um und kniff die Augen zusammen, um die triste Landschaft auf beiden Seiten des Flusses zu betrachten, die sich endlos hinzog – eine Ebene aus trockenem Sand und Felsen ohne Bäume und ohne das geringste Zeichen von Zivilisation. Erec betrachtete das Flussufer und war dankbar, dass es zumindest keine Forts oder Lager der Armee des Empire entlang des Flusses gab. Er wollte seine Flotte so schnell wie möglich flussaufwärts bringen und Gwendolyn und die anderen finden, sie befreien und so schnell wie möglich wieder verschwinden. Er würde sie zurück über das Meer in die Sicherheit der Südlichen Inseln bringen, wo er sie schützen konnte. Er wollte keine Ablenkungen auf dem Weg.

Doch andererseits machte ihm die Stille und die Leere Sorgen: Verbarg sich der Feind nicht doch irgendwo da draußen und wartete nur darauf, anzugreifen?

Erec wusste, dass da draußen noch eine viel größere Gefahr lauerte als ein drohender feindlicher Angriff – es war der Hunger. Und das war eine viel dringendere Sorge. Sie durchquerte ein unfruchtbares Ödland und ihre Vorräte waren so gut wie aufgebraucht.

Während Erec den Blick schweifen ließ, spürte er seinen Magen knurren, da er und die anderen schon viel zu lange ihre Vorräte rationiert hatten und mit einer Mahlzeit pro Tag auskamen. Er wusste, dass sie bald ein großes Problem haben würden, wenn sie nicht bald etwas Essbares am Ufer finden würden. Er fragte sich, ob dieser Fluss jemals enden würde. Was, wenn sie Volusia niemals fanden?

Und schlimmer noch: was,  wenn Gwendolyn und die anderen nicht mehr dort waren? Oder womöglich schon tot?

„Noch einer!“, rief Strom.

Erec drehte sich um und sah, wie einer seiner Männer eine Angel aus dem Wasser zerrte, und einen leuchtend gelben Fisch an Deck warf. Der Fisch hüpfte über Deck, bis der Seemann ihm auf den Schwanz trat, und Erec und die anderen sammelten sich drum herum, um den Fisch zu betrachten. Er schüttelte enttäuscht den Kopf: zwei Köpfe. Wieder einer dieser giftigen Fische, die sie im Fluss gefunden hatten.

„Dieser Fluss ist verflucht“, sagte der Fischer und warf seine Angel wieder aus.

Erec ging zurück zur Reling und betrachtete enttäuscht das Wasser. Er drehte sich um, als er spürte, dass Strom neben ihn getreten war.

„Was, wenn der Fluss uns nicht nach Volusia bringt?“, fragte Strom

Erec sah die Sorge im Gesicht seines Bruders und teilte sie.

„Er wird uns schon irgendwohin bringen“ antwortete Erec. „Zumindest bringt er uns in Richtung Norden. Wenn nicht nach Volusia, werden wir das Land zu Fuß überqueren und den Weg dorthin schon finden.“

„Sollten wir die Schiffe aufgeben? Wie sollen wir dann je von hier weg und zurück auf die Südlichen Inseln kommen?“

Erec schüttelte langsam den Kopf und seufzte.

„Vielleicht kehren wir nicht zurück“, antwortete er ehrlich. „Keine ehrenvolle Mission ist sicher. Hat das dich oder mich je davon abgehalten?“

Strom wandte sich ihm zu und lächelte.

„Dafür leben wir“, antwortete er.

Erec lächelte seinen Bruder an und drehte sich um, als er aus dem Augenwinkel Alistair sah, die sich ihnen von der anderen Seite näherte. Sie legte ihre Hände auf die Reling und blickte auf den Fluss hinaus, der immer schmaler wurde. Ihre Augen waren glasig und wirkten abwesend, und Erec konnte spüren, dass sie in einer anderen Welt war. Er hatte bemerkt, dass sich noch etwas anderes an ihr verändert hatte = doch er war sich nicht sicher, was es war, als ob sie ein Geheimnis hütete. Er wollte sie so gerne fragen, doch er wollte nicht neugierig erscheinen.

Ein Chor von Hörnern erklang und Erec fuhr erschrocken herum und blickte zurück. Sein Herz blieb beinahe stehen, als er es sah.

„SIE KOMMEN SCHNELL NÄHER!“, rief einer der Seeleute vom Ausguck und wies aufgeregt in ihre Richtung.

„DIE EMPIRE-FLOTTE!“

Erec rannte über Deck ans Heck vorbei an seinen Männern, die ihre Waffen bereit machten.

Erec erreichte das Heck und sah sich um. Es war wahr: dort, an der Biegung des Flusses, nur wenige hundert Meter entfernt, war eine Reihe von Empire-Schiffen unter schwarz-goldenen Segeln.

„Sie müssen unsere Spur gefunden haben“, sagte Strom, der neben ihn getreten war.

Erec schüttelte den Kopf.

„Sie sind uns die ganze Zeit über gefolgt“, erkannte er. „Sie haben nur Abstand gehalten und abgewartet, sich zu zeigen.“

„Worauf haben sie gewartet?“, wollte Strom wissen.

Erec blickte über seine Schulter stromaufwärts.

„Darauf“, sagte er.

Strom drehte sich um und betrachtete den Fluss, der immer schmaler wurde.

„Sie haben gewartet, bis wir zum engsten Punkt des Flusses gekommen sind“, sagte Erec. „Sie haben gewartet, bis wir ein Schiff nach dem anderen Segeln mussten, und zu weit vorgedrungen waren, um umzukehren. Wir sind jetzt genau dort, wo sie uns haben wollen.“

Erec warf einen Blick auf seine Flotte und konzentrierte sich, so wie immer, wenn er seine Männer führte und eine Krise drohte. Er spürte, wie ein weiterer Sinn aktiv wurde und hatte eine Idee.

Erec wandte sich seinem Bruder zu.

„Geh auf das Schiff neben uns“, befahl er. „Lass dich nach hinten zurückfallen, bis du das letzte Schiff der Flotte bist. Sorge dann dafür, dass alle Männer auf das Schiff davor gehen. Verstehst du mich? Verlasst das Schiff, und wenn es leer ist, bist du der letzte Mann, der von Bord geht.“

Strom sah ihn verwirrt an.

„Wenn das Schiff leer ist?“, wiederholte er. „Ich verstehe dich nicht.“

„Ich habe vor, es zu aufzugeben“

„Es aufzugeben?“, fragte Strom irritiert.

Erec nickte.

„An der engsten Stelle wirst du das Schiff beidrehen und es verlassen. Es wird den Fluss blockieren und uns die Zeit verschaffen, die wir brauchen. Niemand wird uns folgen können. Und jetzt geh!“, schrie Erec.

Strom beeilte sich, den Befehlen seines Bruders zu folgen. Strom sprang von der Reling an Deck des anderen Schiffs. Als er dort landete, begann er, Befehle zu bellen und die Männer sprangen einer nach dem anderen auf Erecs Schiff.

Erec machte sich Sorgen als er sah, wie die Schiffe auseinanderzutreiben begannen.

„An die Seile!“, rief Erec seinen Männern zu. „Benutzt die Enterhaken um die Schiffe nah beieinander zu halten!“

Seine Männer folgten seinem Befehl, warfen die Enterhaken, und zerrten mit aller Macht an den Seilen, um die Schiffe nicht weiter auseinandertreiben zu lassen. Es beschleunigte den Prozess erheblich, und immer mehr Männer sprangen von Bord und ergriffen dabei hastig ihre Waffen. Strom schrie befehle und sorgte dafür, dass alle das Schiff verließen.

Strom sah Erec an und Erec nickte ihm zu.

„Was ist mit den Vorräten an Bord?“, schrie Strom über den Krach hinweg. „Und den Waffen?“

Erec schüttelte den Kopf.

„Vergiss sie“, rief er „Lass dich zurückfallen und das Schiff auf Grund laufen.“

Erec drehte sich um und rannte zurück an den Bug. Konzentriert führte er seine Flotte durch die Engstelle.

„Eins nach dem anderen!“

All seine Schiffe reihten sich hinter ihm ein, als sie die engste Stelle des Flusses passierten. Erec segelte mit seiner Flotte hindurch und warf einen Blick zurück auf die Flotte des Empire, die schnell näher kam, und jetzt kaum mehr als 100 Meter entfernt war. Er sah, wie hunderte von Bogenschützen auf den Empire-Schiffen sich bereit machten und die Pfeile anzündeten.

Er wusste, dass sie fast in Reichweite waren. Sie hatten keine Zeit zu verlieren.

„JETZT!“, schrie Erec Strom zu, als Stroms Schiff als letztes der Flotte in die Engstelle einfuhr.

Strom, der auf das Signal gewartet hatte, hob sein Schwert und trennte die Hälfte der Seile durch, die sein Schiff mit dem von Erec verbanden, und sprang hinüber zu Erecs Schiff. Sofort begann es, steuerlos zu straucheln.

„DREHT ES BEI!“, befahl Erec seinen Männer.

Seine Männer zerrte an den noch verbliebenen Seilen bis das Schiff knarzend langsam gegen die Strömung beidrehte und auf die Felsen auflief. Ächzend und Stöhnend unter dem Druck des Wassers, begann das Holz zu splittern.

„ZIEHT FESTER!“, schrie Erec.

Sie zogen und zerrten und Erec schloss sich ihnen an. Langsam bekam das Schiff Schlagseite und neigte sich auf beiden Seiten des felsigen Ufers.

Als das Schiff schließlich fest auf Grund gelaufen liegenblieb, war Erec schließlich zufrieden.

„KAPPT DIE SEILE!“, schrie er. Er wusste, es war jetzt oder nie, denn er spürte, wie sein Schiff sich zu neigen begann.

Erecs Männer trennten die verbliebenen Seile durch und befreiten ihr Schiff – keinen Augenblick zu früh.

Das verlassene Schiff knarzte und ächzte und das Wrack blockierte den Fluss, als sich einen Augenblick später der Himmel dunkelt färbte und sich ein Regen von Pfeilen auf Erecs Flotte herabsenkte.

Erec hatte seine Männer gerade rechtzeitig aus der Gefahrenzone gebracht: die Pfeile regneten auf das verlassene Schiff nieder, kaum zehn Meter von seinem entfernt, und schufen ein brennendes Hindernis, das die Flotte des Empire nicht überwinden konnte.

„Volle Segel voraus!“, schrie Erec.

Seine Flotte segelte unter vollen Segeln mit Rückenwind den Fluss hinauf, und entfernte sich von der Blockade weiter in Richtung Norden. Eine weitere Salve von Pfeilen regnete zischend hinter dem Heck von Erecs Schiff herab ohne zu treffen.

Während sie weitersegelten, stand Erec am Heck und sah zufrieden die Empire-Flotte, die an nicht an der brennenden Barrikade vorbei kam. Eines der Schiffe versuchte sogar, die Barrikade zu rammen – doch ohne Erfolg – es fing lediglich Feuer: Hunderte von Empire-Kriegern schrien umgeben von Flammen auf und sprangen über Bord als ihr brennendes Schiff eine noch weitaus größere Blockade schuf.

Erec war sich sicher, dass es mehrere Tage dauern würde, bevor das Empire die Schiffswracks räumen und den Fluss wieder befahrbar machen konnte.

Er spürte eine starke Hand auf seiner Schulter und sah Strom, der lächelnd neben ihn getreten war.

„Eine deiner kreativeren Strategien“, sagte er.

Erec lächelte ihn an.

„Gut gemacht“, antwortete er und wandte seinen Blick wieder flussaufwärts. Er konnte sich noch nicht entspannen. Sie hatten diese Schlacht gewonnen – doch wer konnte schon wissen, welche Hindernisse noch vor ihnen lagen?

Купите 3 книги одновременно и выберите четвёртую в подарок!

Чтобы воспользоваться акцией, добавьте нужные книги в корзину. Сделать это можно на странице каждой книги, либо в общем списке:

  1. Нажмите на многоточие
    рядом с книгой
  2. Выберите пункт
    «Добавить в корзину»