Бесплатно

Der Wolfsführer

Текст
0
Отзывы
iOSAndroidWindows Phone
Куда отправить ссылку на приложение?
Не закрывайте это окно, пока не введёте код в мобильном устройстве
ПовторитьСсылка отправлена

По требованию правообладателя эта книга недоступна для скачивания в виде файла.

Однако вы можете читать её в наших мобильных приложениях (даже без подключения к сети интернет) и онлайн на сайте ЛитРес.

Отметить прочитанной
Шрифт:Меньше АаБольше Аа

Thibault schlich sich auf den Zehen aus seinem Zimmer, machte es sorgfältig wieder zu, lauschte an der Thür der Amtmännin und da er kein Geräusch im Zimmer hörte, suchte er mit seiner Hand nach dem Schlüssel. Dieser steckte wirklich; Thibault holte noch einmal tief Athem und drehte versuchsweise einmal um.

Die Thür ging auf.

Das Zimmer befand sich in gänzlicher Dunkelheit.

Aber Thibault hatte sich in seinem Umgang mit den Wölfen auch einige von ihren Eigenschaften angeeignet. z.B. die, bei Nacht zu sehen.

Er warf einen flüchtigen Blick im Zimmer umher und sah zu seiner Rechten das Kamin, diesem gegenüber ein Canapee mit großem Spiegel; hinter sich, auf der Seite des Kamins, das Bett: mit einem Lampasüherwurf; vor sich, auf der Seite des Canapees, ein Toilettentischchen, worauf eine Masse Spitzen lagen, und endlich zwei große Fenster mit Vorhängen.

Er verbarg sich hinter den Vorhängen des einen Fensters und wählte zu diesem Zweck instinctmäßig dasjenige, das am weitesten vom Zimmer des Eheherrn entfernt war.

Nach einer Viertelstunde, während welcher Thibaults Herz so stark pochte, daß seine Schläge ihn – ein unglückseliges Vorzeichen! – an das Ticketack der Mühle von Coyolles erinnerte, kam Frau Susanna in ihr Zimmer.

Thibaults erster Plan war gewesen, sobald Frau Susanna hereingekommen wäre und die Thüre hinter sich zugemacht hätte, aus seinem Versteck hervorzutreten, sich zu ihren Füßen zu werfen und ihr seine Liebe zu erklären.

Aber er dachte, daß Madame Magloire vielleicht, in ihrer Ueberraschung und bevor sie ihn erkannt hätte, einen verrätherischen Schrei nicht zu unterdrücken vermöchte, und deshalb hielt er es für besser, erst dann vorzutreten, wenn Herr Magloire ganz sicher eingeschlafen wäre.

Vielleicht daß ihn zu diesem Aufschub auch jenes Gefühl bestimmte, das selbst den entschlossensten Mann veranlaßt, den entscheidenden Augenblick immer noch ein wenig fern zu wünschen, zumal wenn dieser Augenblick so gefahrvoll ist, wie derjenige, von welchem das Glück oder Unglück des Holzschuhmachers abhängen sollte.

Denn Thibault hatte sich so beständig vorgeschwatzt, daß er in Frau Magloire sterblich verliebt sei, daß er es am Ende selbst glaubte, und trotz der Gönnerschaft des schwarzen Wolfes war er nicht frei von einer gewissen Schüchternheit, die allen Verliebten anklebt.

Er hielt sich also ruhig hinter seinen Verhängen.

Inzwischen hatte sich die Amtmännin vor den Spiegel ihrer Pompadourtoilette gesetzt und begann sich herauszuputzen, als müßte sie auf einen Ball oder zu einer Procession gehen.

Sie probirte zehn Schleier, ehe sie einen wählte.

Sie strich die Falten ihres Kleides zurecht.

Sie umgab ihren Hals mit einer dreifachen Perlenreihe.

Sodann behing sie ihre Arme mit all ihren Bracelets.

Endlich ordnete sie ihren Kopfputz mit der größten Sorgfalt.

Thibault verlor sich in Muthmaßungen über den Zweck dieser Koketterie, als er auf einmal ziemlich stark ans Fenster klopfen hörte, so daß er zusammen fuhr.

Frau Susanna ihrerseits fuhr ebenfalls zusammen.

Dann löschte sie augenblicklich das Licht, und der Holzschuhmacher hörte, wie sie auf den Zehen ans Fenster schlich und es mit aller ordentlichen Behutsamkeit öffnete.

Am Fenster wurden einige Worte geflüstert, welche Thibault nicht verstehen konnte.

Aber indem er den Vorhang ein wenig öffnete, sah er in der Dunkelheit eine riesige Gestalt, die durchs Fenster zu klettern schien.

Jetzt fiel ihm sein Abenteuer mit dem Unbekannten wieder ein, dessen Mantel er nicht loslassen gewollt, und den er sich so glücklich mit einem Steinwurf auf die Stirne vom Halse geschafft hatte.

Bei genauerem Orientiren schien es ihm, als sei dies dasselbe Fenster, von welchem der Riese sich auf seine Schultern hinabgelassen habe.

Diese Vermuthung war übrigens logisch.

Wenn ein Mann zu diesem Fenster aufstieg, so hatte wohl auch ein Mann aus demselben hinabsteigen können.

Und wenn ein Mann hinabgestiegen war, so war dies, wollte er nicht anders der Frau Amtmännin sehr umfassende Bekanntschaften und große Mannigfaltigkeit des Geschmacks zutrauen, wahrscheinlich der Mann, der jetzt herausstieg.

Kurz und gut, wer nun auch der nächtliche Besucher sein mochte, Frau Susanna streckte ihre Hand nach der Erscheinung aus, welche so plump ins Zimmer sprang, daß der Boden zitterte und alle Möbel wackelten.

Offenbar war die Erscheinung kein Geist, sondern ein Körper, und zwar gehörte der Körper zur Categorie der schweren Körper.

»O habt Acht, gnädiger Herz« flüsterte Frau Susanna; »so gut mein Mann auch schläft, so konntet Ihr ihn doch aufwecken, wenn Ihr einen solchen Lärm macht.«

»Beim Horn des Teufels, meine schöne Freundin,« antwortete der neue Gast, dessen Stimme Thibault als dieselbe erkannte, mit welcher er neulich so freundliche Worte gewechselt hatte, »ich bin kein Vogel. Gleichwohl war es mir, als ich unter Eurem Fenster mit schmerzlicher Ungeduld der Schäferstunde entgegen harrte, als müßten mir Flügel wachsen, um mich in dieses Stübchen zu tragen, das den Gegenstand all meines Sehnens umschließt.«

»O, gnädiger Herr,« versetzte Madame Magloire mit verliebter Ziererei, »auch mich machte es sehr traurig, daß ich Euch im Wind und in der Kälte warten lassen mußte; aber unser fremder Gast hat uns erst vor einer halben Stunde allein gelassen.«

»Und was habt Ihr in dieser halben Stunde gethan, meine holde Freundin?«

Ich mußte Herrn Magloire ins Bett helfen, um mich zu versichern, daß er uns nicht stören würde.«

»Ihr habt immer Recht, mein Herzenssusannchen!«

»Ihr seid allzu gütig, gnädiger Herr,« antwortete die Amtmännin.

Wir sollten sagen: »sie wollte antworten,« denn diese letzten Worte wurden erdrückt, wie wenn sich ein fremder Körper auf die Lippen der Dame gelegt und sie am Weitersprechen verhindert hätte.

Zu gleicher Zeit hörte Thibault ein Getöne, das ihm von einem Kuß zu kommen schien.

Thibault begriff den ganzen Umfang der neuen Täuschung, die ihm vorbehalten zu sein schien.

Seine Betrachtungen wurden durch ein wiederholtes Husten des neuen Ankömmlings unterbrochen.

»Wenn wir dieses Fenster schlössen, meine Liebe?« sagte derselbe, nachdem er ausgehustet hatte.

»Ach gnädiger Herr, entschuldigt mich,« bat Frau Susanna, »dies sollte bereits geschehen seien.«

Und sie ging ans Fenster und verschloß es zuerst hermetisch, dann noch hermetischen indem sie die Vorhänge darüber zog.

Inzwischen hatte der Fremde, der ganz that wie zu Hause, einen Lehnstuhl vor das Feuer gezogen, sich recht bequem ausgestreckt und wärmte aufs Wollüstigste seine Füße.

Frau Susanua bedachte ohne Zweifel, daß es für einen erfrorenen Menschen nichts Dringenderes gebe, als sich wieder zu wärmen, denn ohne mit ihrem aristokratischen Galan deßhalb einen ähnlichen Streit anfangen zu wollen, wie Cleanthis mit Sosius, näherte sie sich dem Lehnstuhl und stützte graziös ihren Ellbogen auf.

Thibault sah die Gruppe, die sich beim Schein des Kaminfeuers kräftig abzeichnete von hinten und wurde wüthend.

Der Unbekannte schien Anfangs lediglich mit seiner Wiedererwärmung beschäftigt zu sein.

Endlich, als die Wärme ihre Wirkung hervorgebracht hatte, fragte er:

»Und wer ist denn dieser Fremde?«

»O gnädiger Herr,« erwiederte Madame Magloire, »ich glaube fast, daß Ihr ihn nur zu gut kennet.«

»Wie so?« fragte der begünstigte Liebhaber, sollte es wieder dieser Lumpenhund von neulich sein?«

»Kein anderer, gnädiger Herr.«

»Er soll mir nur wieder vor die Fuchtel kommen!«

»Gnädiger Herr, « sagte Frau Susanua mit flötenweicher Stimme, »man soll keine bösen Pläne gegen seine Feinde schmieden; im Gegentheil lehrt unsere heilige katholische Religion, daß wir ihnen verzeihen sollen.«

»Es gibt noch eine andere Religion, welche das lehrt, meine holde Freundin, und das ist diejenige, die in Euch ihre allmächtige Göttin verehrt und in mir einen demüthigen Jünger hat. Ja, es ist wahr, ich sollte diesem Lümmel nicht so gram sein, denn eben weil er mich so tückisch zu Falle gebracht und so niederträchtig zugerichtet, habe ich diese schon so lang ersehnte Gelegenheit gefunden, mich hier einzuführen; weil er mir diesen gottgesegneten Stein an die Stirne geworfen hat, bin ich in Ohnmacht gefallen; weil Ihr mich ohnmächtig sahet, habt Ihr Euern Mann gerufen; weil Euer Mann mich bewußtlos unter Euern Fenstern fand und glaubte, daß ich von Verbrechern in diesen jämmerlichen Zustand versetzt worden sei, hat er mich in sein Haus bringen lassen; weil Ihr endlich Mitleid über die Leiden empfandet, die ich um Euer willen erduldet, habt Ihr mir gütigst erlaubt, hierher zu kommen; folglich ist dieser Lumpenhund, dieser Bauernlümmel, dieser Tölpel für mich die Quelle aller Freude, denn meine einzige Freude ist Eure Liebe; deßungeachtet aber möchte ich dem Halunken nicht rathen, sich jemals in den Bereich meiner Reitpeitsche zu wagen.«

»Verdammt!« murmelte Thibault, »es scheint, daß auch diesmal wieder mein Wunsch einem Andern genützt hat. Ha, schwarzer Wolf, mein Freund, ich bin in der Schule! aber hol mich der Teufel! ich werde mich künftig so lange besinnen, ehe ich wünsche, bis der Schüler zuletzt zum Meister wird.«

»Aber,« fragte Thibault sich selbst, »wem mag doch diese Stimme gehören, die mir so bekannt vorkommt? Denn daß ich sie kenne, das ist ganz sicher.«

»Gnädiger Herr,« versetzte die Dame, »Ihr würdet auf den armen Teufel noch weit zorniger werden, wenn ich Euch Etwas gestände.«

»Was denn, meine Holde?«

»Daß dieser Halunke, wie Ihr ihn nennet, mir den Hof macht.«

»Pfui!«

»Und doch ist es nicht anders, gnädiger Herr,« lachte Frau Susanna.

»Wer? dieser Bauer, dieser Schurke, dieser Lümmel? Wo ist er? wo halt er sich verborgen? Beim Belzebub, ich werfe ihn meinen Hunden vor.«

 

Jetzt endlich erkannte Thibault seinen Mann.

»Ha, mein lieber Herr Jean,« sagte er, »Ihr seid’s?«

»O Ihr könnt ganz ruhig sein, gnädiger Herr,« sagte Frau Susanna, indem sie ihre beiden Hände auf die Schultern ihres Liebhabers legte und ihn auf seinen Sitz zurücknöthigte, »man liebt doch bloß Ew. Herrlichkeit, und selbst wenn man Euch nicht liebte, so würde ich doch einem Menschen, der mitten auf der Stirne eine rothe Haarlocke hat, niemals mein Herz schenken.«

Und die Erinnerung an diese unglückselige Locke, die schon über Tisch so gewaltig auf ihre Lachmuskeln gewirkt hatte, rief bei Madame Magloire einen neuen Ausbruch ihrer Heiterkeit hervor.

Thibault wurde von einer grimmigen Wuth über die Amtmännin erfaßt.

»Ha, verrätherisches Weibsbild,« sagte er, »ich weiß nicht, was ich darum geben würde, wenn Dein Mann, Dein braver, ehrlicher Mann, jetzt hereinkäme und Dich überraschte.«

Thibault hatte nicht so bald diesen Wunsch vollendet, als die Verbindungsthüre zwischen den Zimmern der beiden Gatten sich wagenweit öffnete und Herr Magloire mit einer riesigen Nachtmütze auf dem Kopf, die ihm beinahe fünf Fuß Höhe gab, und einem brennenden Wachsstock in der Hand, ins Zimmer trat.

»Ei der Tausend!« murmelte Thibault, »ich glaube, jetzt kommt das Lachen an mich.«

Zweiter Band

XII
Wasmaßen eine Frau niemals beredter spricht, als wenn sie nicht spricht

Während seines Selbstgesprächs überhörte Thibault einige Worte, welche Susanna ganz leise zu Herrn Jean sagte.

Er sah sie bloß wie ohnmächtig dem Baron in die Arme sinken.

Der Amtmann blieb vor der seltsamen Gruppe, die sein Wachsstock beleuchtete, stehen.

Da er sich mit seinem Gesicht Thibault gegenüber befand, so suchte dieser in der Physiognomie des Herrn Magloire zu lesen, was in seinem Innern vorging.

Aber das joviale Gesicht des Amtmanns war von der Natur so wenig zur Abspiegelung extremer Erregungen geschaffen, daß Thibault in der Miene des gutherzigen Eheherrn nichts Anderes als wohlwollendes Staunen zu erkennen vermochte.

Offenbar konnte auch Herr Jean seinerseits: nichts Anderes darin lesen, denn mit einer Unbefangenheit, welche Thibault ganz wunderbar, fand, rief er Herrn Magloire zu:

»Nun, Herr Amtmann, wie steh's heute Abend mit dem Fläschchen, alter Junge?«

»Ei wie! Ihr seid's, gnädiger Herr?« antwortete der Amtmann, indem er seine dicken Augen weit aufriß.

»Bitte tausendmal um Entschuldigung! Wenn ich mir hätte denken können, daß ich die Ehre haben würde, Euch hier zu treffen, so würde ich mir nicht erlaubt haben, in einem so unziemlichen Costüm zu erscheinen.«

»Bah! bah! Bah!«

»Doch, gnädiger Herr; erlaubt, daß ich ein wenig Toilette mache.«

»Nur keine Umstände, lieber Freund,« versetzte Herr Jean; »nach der Abendglocke muß man doch seine Freunde ohne Ceremoniell empfangen können. Und dann gibt es hier etwas Dringenderes zu thun, Gevatter.«

»Was denn, gnädiger Herr?«

»Madame Magloire wieder zum Bewußtsein zu bringen, denn Ihr sehet ja, daß sie ohnmächtig in meinen Armen liegt.«

»Ohnmächtig! Susanna ohnmächtig! O mein Gott!« rief das gute Männchen, indem es sein Licht aufs Kamin stellte; »wie ist denn dieses Unglück geschehen?«

»Wartet, wartet, Herr Magloire,« sagte Herr Jean, »vor allen Dingen müssen wir Eure Frau recht bequem in einen Lehnstuhl legen; Nichts genirt die Frauen mehr als eine unbequeme Lage, wenn sie das Unglück haben, in Ohnmacht zu fallen.«

»Ihr habt Recht, gnädiger Herr; wir wollen sie vor Allem in einen Lehnstuhl sehen. O Susanna! Arme Susanna! wie mag ihr doch dieses Unglück widerfahren sein?«

»Jedenfalls, lieber Gevatter, werdet Ihr hoffentlich nichts Böses von mir denken, weil Ihr mich unter solchen Umständen und zu dieser Stunde in Eurem Hause finden.«

»Das wird mir nie einfallen, gnädiger Herr,« versetzte der Amtmann; »die Freundschaft, womit Ihr mich beehret, und die Tugend von Madame Magloire sind mir genügende Bürgschaften dafür, daß meine arme Wohnung, zu welcher Stunde es auch sein möge, durch einen Besuch von Euch nur geehrt werden kann.«

»Ha! dreifacher Gimpel!« murmelte der Holzschuhmacher, »wenn ich nicht vielleicht im Gegentheil sagen soll: durchtriebener Kautz! Aber gleichviel, wir wollen sehen, wie Du Dich jetzt aus der Schlinge ziehst, gnädiger Herr Jean!«

»Nichtsdestoweniger,« fuhr Herr Magloire fort, indem er ein Schnupftuch in Melissenwasser tauchte und seiner Frau die Schläfe damit einrieb, »möchte ich doch gerne erfahren, wie meiner guten Frau eine so heftige Erschütterung zustoßen konnte.«

»O, die Sache ist ganz einfach, und ich will Euch Alles erzählen, Gevatter. Ich war auf dem Heimweg von einem Diner bei meinem Freund, dem Herrn von Vivières, begriffen, und als ich durch Erneville ritt, sah ich ein offenes Fenster und an demselben eine Frau die mir angstvoll zuwinkte.«

»O mein Gott!«

»Ja, so sagte ich auch, als ich sah, daß das Fenster zu Eurem Hause gehörte. O mein Gott! sagte ich, sollte etwa die Frau meines lieben Amtmanns in Gefahr schweben und Hilfe bedürfen?«

»Ihr seid sehr gütig, gnädiger Herz« sagte der Amtmann ganz gerührt; »hoffentlich war es Nichts?«

»Im Gegentheil, Gevatter.«

»Wie so?«

»Ihr werdet es gleich sehen.«

»Gnädiger Herr, Ihr macht mich schaudern. Wie! meine Frau hatte Hilfe nöthig, und sie rief mich nicht?«

»Das war freilich ihr erster Gedanke gewesen, aber sie hatte ihm keine Folge gegeben, und gerade das beweist ihr außerordentliches Zartgefühl, denn sie fürchtete Euer kostbares Leben in Gefahr zu bringen, wenn sie Euch riefe.« «

»Potz Henker!« sagte der Amtmann erblassend, »sollte mein kostbares Leben, wie Ihr Euch auszudrücken die Güte habt, in Gefahr stehen?«

»Jetzt nicht mehr, weil ich da bin.«

»Aber was war denn vorgefalIen, gnädiger Herr? Ich würde meine Frau darum fragen, aber Ihr sehet, daß sie mir noch nicht antworten könnte.«

»Ei, kann ich Euch denn nicht statt ihrer antworten?«

»So antwortet, gnädiger Herr, da Ihr diese Güte habt; ich bin ganz Ohr.«

Herr Jean nickte beifällig und fuhr fort:

»Ich sprengte also herbei, und da ich Madame Magloire ganz wirr vor Angst erblickte, so fragte ich sie: He, was gibt es denn? und was jagt Euch solchen Schrecken ein? – Ach, gnädiger Herr, antwortete sie mir,denkt Euch nur, mein Mann hat vorgestern und heute einen Menschen empfangen, von dem ich das Allerschlimmste fürchte.«

»Bah!«

»Einen Menschen, der sich unter dem Vorwand der Freundschaft bei meinem lieben Magloire eingeschlichen hat, und der mir den Hof macht.«

»Sie hat Euch das gesagt?«

»Wort für Wort, Gevatter; überdies kann sie ja nicht hören, was wir sprechen. Nicht wahr?«

»Nein, da sie ohnmächtig ist.«

»Nun denn, wenn sie wieder zum Bewußtsein gekommen ist, so fraget sie aus, und wenn sie Euch nicht Wort für Wort Alles wiederholt, was ich Euch sage, so haltet mich für einen Ungläubigen für einen Sarazenen, einen Türken.«

»O die Menschen! die Menschen!« murmelte der Amtmann.

»Ja, sie sind ein Otterngezüchte,« fügte Herr Jean hinzu. »Soll ich fortfahren, Gevatter.«

»Ja natürlich!« sagte der kleine Mann, der über seinem lebhaften Interesse an der Erzählung des Herrn Jean die Unziemlichkeit seines Costüms gänzlich vergaß.

»Aber, Madame, sagte ich dann zu meiner Gevatterin, Madame Magloire, wie habt Ihr denn bemerkt, daß der Schlingel die Frechheit hatte, Euch zu lieben?«

»Ja,« sagte der Amtmann, »wir konnte sie das bemerken? Ich hatte Nichts bemerkt.«

»Ihr würdet es auch bemerkt haben, Gevatter, wenn Ihr unter den Tisch, geschaut hättet; aber als alter Gourmand konntet Ihr nicht zu gleicher Zeit auf und unter den Tisch sehen.«

»Es ist auch wahr, gnädiger Herr, wir hatten ein ganz vortreffliches Souper. Denkt Euch nur Cotelettes von Frischlingen.«

»Ei, ei,« sagte Herr Jean, »jetzt wollt Ihr mir gar Euer Souper hersagen, statt meine Erzählung vollends anzuhören, wo es sich um Leben und Ehre Eurer Frau handelt.«

»Ja, wahrhaftig, die arme. Susanna! Gnädiger Herr, helfet mir doch ihre Hand aufbrechen, damit ich hinein tätscheln kann.«

Herr Jean leistete dein Amtmann Hilfe und Beistand, und den vereinigten Kraftanstrengungen Beider gelang es, Madame Magloire zu zwingen, daß sie ihre Hand öffnete.

Der gute Alte, der jetzt ein wenig ruhiger war, begann mit seiner fleischigen Hand in die Hand seiner Frau zu tätscheln während er dem weiteren Verlauf der ebenso interessanten als wahrhaftigen Erzählung des Herrn Jean lauschte.

»Wo war ich?« fragte der Erzähler.«

»Gnädiger Herr, Ihr waret bei dem Augenblick, wo meine arme Susanna, die man mit Recht die keusche Susanna nennen kann…«

»O, Ihr könnt Euch dessen rühmen!« fiel Herr Jean ein.

»Das thue ich auch. Ihr waret bei dem Augenblick, wo meine arme Susanna bemerkte…«

»Ja, ja, daß Euer Gast, gleich dem Schäfer Paris, einen zweiten Menelaus aus Euch machen wollte; da stand sie auf… Erinnert Ihr Euch, daß sie aufstand?«

»Nein, ich war vielleicht zu sehr… zu sehr… in Anspruch genommen.«

»Ohne Zweifel! Da stand sie auf und bemerkte, es sei Zeit zum Schlafengehen.«

»Ehrlich gestanden« sagte der Amtmann jubelnd, »die letzte Stunde, die ich schlagen hörte, war elf Uhr.«

»Da stand man auf.«

»Ich nicht, glaube ich,« sagte der Amtmann.

»Nein, aber Madame Magloire und Euer Gast. Man; zeigte ihm sein Zimmer, wohin Jungfer Perrine ihn führte, worauf Madame Magloire als zärtliche und getreue Ehegattin Euch in Euer Bett schaffte und dann auf ihr Zimmer ging.«

»Liebes Suschen!« sagte der Amtmann breiweich. «

»Hier, auf ihrem Zimmer, als sie ganz allein da war, bekam sie Angst; sie ging ans Fenster und öffnete es; der Wind drang herein und löschte ihr Licht aus. Ihr wisset, was Angst heißt, Gevatter?«

»Ja, ich bin sehr ängstlich,« antwortete Herr Magloire naiv.

»Nun wohl, von diesem Augenblick an bemächtigte sich ihrer die Angst, und da sie Euch nicht zu wecken wagte, weil sie ein Unglück für Euch fürchtete, so rief sie den nächsten besten Ritter, der vorbeikam. Dieser Ritter war glücklicher Weise ich.«

»Ein großes Glück, gnädiger Herr!«

»Nicht wahr? Ich jagte heran und gab mich zu erkennen. Gnädiger Herr, kommt herauf! sagte sie, kommt um Gottes willen schnell herauf! Ich glaube, es ist ein Mann in meinem Zimmer.«

»O, o!t« sagte der Amtmann, »du müßt Ihr schöne Angst gehabt haben.«

»Ganz und gar nicht! Um keine Zeit mit Läuten zu verlieren, befahl ich Munter, mein Pferd zu halten, stieg auf den Sattel, schwang mich von da auf den Bacon, und damit der im Zimmer versteckte Mann nicht entfliehen konnte, schloß ich das Fenster. In diesem Augenblick war es, daß Madame Magloire, als sie Eure Thüre aufgehen hörte, in Folge all’ dieser Aufregungen zusammenbrach und ohnmächtig in meine Arme sank.«

»Ach, gnädiger Herr,« sagte der Amtmann, »welch eine schreckliche Geschichte!«

»Und merket Euch wohl, Gevatter, daß ich noch eher zu wenig als zu viel gesagt habe. Doch Ihr werdet ja sehen, was Madame Magloire Euch sagen wird, wenn sie wieder zum Bewußtsein kommt.«

»Ei seht, gnädiger Herr, seht, sie rührt sich.«

»Das« ist gut! Verbrennet ihr jetzt eine Feder unter der Nase, Gevatter.«

»Eine Feder?«

»Ja, das ist ein unfehlbares Krampfmittel; verbrennet ihr eine Feder unter der Nase, dann wird sie wieder zu sich kommen.«

»Aber wo eine Feder finden?« fragte der Amtmann.

»Hier nehmt die von meinem Hut.«

Und Herr Jean riß von der Straußenfeder, die seinen Hut schmückte, einige Fransen ab und gab sie Herrn Magloire, der sie am Licht verbrannte und seiner Frau den Rauch unter die Nase hielt.

Das Mittel erwahrte sich als unfehlbar, wie Herr Jean gesagt hatte.

Die Wirkung war rasch.

Madame Magloire nießte.

»Ach!« rief der Amtmann seelenvergnügt, »sie kommt wieder zu sich. Frau! liebe Frau! Liebstes Weibchen.«

Madame Magloire stieß einen Seufzer aus.

»Gnädiger Herr! gnädiger Herr!« rief der Amtmann, »sie ist gerettet!«

Madame Magloire schlug die Augen auf und sah mit wirrer Miene bald Herrn Jean, bald den Amtmann an; endlich aber fixirte sie ihren Sehstrahl auf Letzteren und sagte:

»Magloire! mein theurer Magloire! Ihr seid es also? O wie freue ich mich, Euch nach einem so bösen Traum wieder zu sehen!«

»Welch eine schlaue Hexe!« murmelte Thibault. »Wenn ich auch bei den Weibern, denen ich nachlaufe, meine Zwecke nicht erreiche, so geben sie mir doch wenigstens sehr gute Lectionen auf den Weg.«

 

»Ach, meine holde Susanna,« sagte der Amtmann, »es ist kein böser Traum, sondern eine abscheuliche Wirklichkeit, wie es scheint.«

»Ich erinnere mich in der That....« sagte Madame Magloire.

Dann that sie, als ob sie Herrn Jean erst jetzt bemerkte, und fuhr fort:

»Ach, gnädiger Herr, ich hoffe doch, daß Ihr meinem Mann von all den Dummheiten, die ich Euch erzählte, Nichts gesagt habt.«

»Und warum das, werthe Dame?« fragte Herr Jean.

»Weil eine ehrsame Frau sich selbst zu vertheidigen weiß und ihrem Manne nicht mit solchen Narrenpossen die Ohren; voll schwatzt.«

»Im Gegentheil, Madame,« versetzte Herr Jean, »ich habe meinem Gevatter Alles erzählt.«

»Wie! Ihr habt ihm gesagt, daß dieser Mensch mir während der ganzen Mahlzeit unter dem Tisch das Knie gedrückt hat?«

»Ja!«

»O der Elende!« rief der Amtmann.

»Ihr habt ihm gesagt, daß ich, als ich mich blicke, um meine Serviette aufzuheben, statt: meiner Serviette seine Hand bekam?«

»Ich habe meinem Gevatter Magloire Nichts verschwiegen.«

»O der Hallunke!« rief der Amtmann.

»Ihr habt ihm gesagt, daß, als Herr Magloire bei Tisch eine Anwandlung von Schwäche bekam, so daß er die Augen schloß, sein Gast diesen Zeitpunkt benützte, um mich mit Gewalt zu küssen?«

»Ich habe geglaubt, daß ein Gatte dies alles erfahren müsse!«

»O der schuftige Kerl!« rief der Amtmann.

»Endlich«, vollendete die Dame, »habt Ihr ihm doch nicht gesagt, daß ich, als ich in mein Zimmer kam und der Wind mein Licht ausgeblasen hatte, an diesen Fenstervorhängen hier eine Bewegung wahrzunehmen glaubte, so daß ich Euch zu Hilfe rief, weil ich fürchtete, er möchte dahinter stecken?«

»Nein, das habe ich ihm nicht gesagt, aber ich wollte es ihm gerade sagen, als Ihr nießtet.«

»O der Bramarbas!« heulte der Amtmann, indem er den auf einem Stuhl liegenden Degen des Herrn Jean ergriff, aus der Scheide zog und auf das von seiner Frau bezeichnete Fenster zulief, »warum steckt er nicht wirklich hinter diesen Vorhängen? Ich würde ihn spicken wie einen Hasenrücken.«

Und er stieß in der That zwei oder dreimal in die Vorhänge.

Aber auf einmal fuhr er zurück, als hätte er auf eine Schlange getreten.

Seine Haare sträubten sich unter der baumwollenen Nachtmütze und die ehrliche Kopfbedeckung wurde krampfhaft erschüttert.

Der Degen entglitt seiner zitternden Hand und fiel klirrend auf den Boden.

Er hatte Thibault hinter den Vorhängen bemerkt, und wie Hamlet den Polonius tödtet in der Meinung, den Mörder seines Vaters vor sich zu haben, so hatte er im festen Glauben, daß er ins Leere stoße, beinahe seinen Freund von vorgestern getödtet, der bereits Zeit gehabt hatte, ein undankbarer Freund zu sein.

Indessen war der Amtmann, da er mit der Degenspitze den Vorhang in die Höhe gehoben hatte, nicht der Einzige gewesen, der Thibault sah.

Die Dame und Herr Jean sahen ihn gleichfalls und stießen beide einen Schrei der Ueberraschung aus.

Sie hatten bei ihrer Erzählung nicht gewußt, daß sie so wahr sprachen.

Herr Jean hatte nicht bloß einen Mann erkannt, sondern er hatte auch Thibault erkannt.

»Gott verdamm’ mich!« sagte er auf ihn zutretend, »ich täusche mich nicht, und dies ist mein alter Bekannter, der Mann mit dem Spieß.«

»Wie so? der Mann mit dem Spieß?« fragte der Amtmann unter Zähneklappern, »ich hoffe jedenfalls, daß er seinen Spieß nicht bei sich hat.«

Und er suchte eine Zuflucht hinter seiner Frau.

»Nein, nein, beruhigt Euch,« sagte Herr Jean; »und wenn er seinen Spieß auch bei sich hätte, so würde ich ihn aus seinen Händen zu reißen wissen.«

»Ha, Herr Wilderer,« fuhr er dann gegen Thibault fort, »Ihr begnüget Euch nicht damit, die Rehe des Herrn Herzogs von Orleans im Wald von Villers-Coterets zu jagen, Ihr macht auch Ausflüge in die Ebene und jaget im Revier meines Gevatters, des Amtmanns Magloire!«

»Wie so, Wilderer?« fragte der Amtmann. »Ist denn Herr Thibault nicht ein ehrlicher Gutsbesitzer, der in seiner ländlichen Wohnung von dem Ertrag von hundert Morgen Landes lebt?«

»Er!« sagte Herr Jean unter lautem Lachen; »er hat Euch das weißgemacht, wie es scheint. O, der Schierke hat Gold auf der Zunge. Er ein Gutsbesitzer, dieser arme Schlucker! Meine Stallknechte Tragen seine Besitzungen an ihren Füßen; er macht nämlich Holzschuhe.«

Als Frau Susanna die Qualität Thibaults nennen hörte, schnitt sie eine wegwerfende Grimasse.

Herr Magloire trat einen Schritt zurück und erröthete.

Gleichwohl war das brave Männchen ganz und gar nicht stolz; nein, aber er haßte den Betrug.

Er schämte sich nicht, daß er mit einem Holzschuhmacher, sondern daß er mit einem Lügner und Verräther gezecht hatte.

Thibault hatte diese ganze Lawine von Beschimpfungen mit gekreuzten Armen und Iächelnden Lippen über sich ergehen lassen.

Er war fest überzeugt, daß er, sobald er nur sprechen wollte, leicht seine Revanche nehmen könnte.

Er glaubte den Augenblick gekommen.

In frechem Tone, welcher bewies, daß er sich allmälig an die Unterhaltung mit Leuten höheren Standes gewöhnte, sagte er:

»Bei den Hörnern des Teufels, wie Ihr so eben sagtet, gnädiger Herr, wißt Ihr auch, daß Ihr ganz unbarmherzig herausschwatzet, und daß ich, wenn Jedermann das thun wollte, vielleicht nicht so verlegen wäre, als ich jetzt absichtlich aussehe?«

Herr Jean beantwortete diese für ihn selbst und die Amtmännin vollkommen verständliche Drohung damit, daß er den Holzschuhmacher mit zornvollen Blicken maß.

»O,« sagte Madame Magloire etwas voreilig, »Ihr werdet sehen, daß er irgend eine Schändlichkeit gegen mich erdichten wird.«

»Ihr könnt ruhig sein, Madame,« sagte Thibault, der seine Seelenruhe wieder vollständig gewonnen hatte, »was Schändlichkeiten betrifft, so habt Ihr mir Nichts zu erdichten übrig gelassen.«

»O der boshafte Mensch!« rief Frau Susanna, »Ihr seht's, ich täuschte mich nicht; er hat Irgend eine Verleumdung gegen mich ausgeheckt; er will sich rächen, weil ich seine Liebesblicke mit Verachtung abgewiesen habe; er will mich dafür strafen, das; ich meinem Manne Nichts von seiner Hofmacherei sagen wollte.«

Während Frau Susanna so sprach, hatte Herr

Jean seinen Degen aufgehoben und ging auf Thibault zu.

Aber der Amtmann warf sich zwischen Beide und hielt den Arm der; Barons zurück.

Dies war ein Glück, denn Thibault wich keinen Schritt zurück, um dem Stoß auszuweichen, und ohne Zweifel wollte er der Gefahr, die ihm drohte, durch irgend einen schrecklichen Wunsch zuvorkommen.

Aber die Einschreitung des Amtmanns ersparte ihm die Nothwendigkeit des Wunsches.

»Beruhiget Euch, gnädiger Herr,« sagte Magloire, »dieser Mensch ist unsern Zorn nicht Werth. Seht, ich bin blos; ein schlichter Bürgersmann, und dennoch verachte ich sein Gerede, wie ich ihm auch den Mißbrauch verzeihe, den er von meiner Gastfreundschaft machen wollte.«

Madame Magloire glaubte, dies sei der Moment, die Sachlage mit einigen Thränen anzufeuchten.

Sie schluchzte laut.

»Meine nicht, Frau,« sagte der Amtmann mit seiner sanften und naiven Freundlichkeit, »was könnte dieser Mensch Euch zur Last legen, wenn er Euch je anklagen wollte? Etwa Untreue gegen mich? O mein Gott, »wenn Ihr trotz meiner Leibesbeschaffenheit noch keine solche begangen habt, so muß ich Euch Lob und Dank sagen für all die schönen Tage, die Ihr mir bereitet habt. Fürchtet also nicht, daß ich fürchte, und daß die Besorgniß vor einem eingebildeten Uebel meine Gesinnung ändern könnte. Wenn man gering und unansehnlich ist, so thut man am besten, seinen Rücken hinzuhalten und zu vertrauen; dann braucht man nur noch die schlechten und niederträchtigen Leute zu fürchten, und ich hege die glückliche Ueberzeugung, daß diese weniger zahlreich sind, als man glaubt. Und mag am Ende auch der Unglücksvogel zur Thüre oder zum Fenster hereinkommen, bei St. Gregor, dem Schutzpatron der Trinker, ich werde dann mit lauter lustigen Liedern und fröhlichem Gläsergeklirr einen solchen Lärm aufschlagen, das; er wieder da hinausgehen muß, wo er hereingekommen ist.«

Frau Susanna hatte sich dem guten Männchen zu Füßen geworfen und küßte seine Hände.

Augenscheinlich hatte der melancholisch philosophische Vortrag des Amtmanns einen größeren Eindruck auf sie gemacht, als die Vorstellungen des beredtesten Predigers hätten thun können.

Altes schien gerührt, selbst Herr Jean.

Er wischte mit der Fingerspitze eine Thräne ab, die im Winkel seines Auges perlte.

Купите 3 книги одновременно и выберите четвёртую в подарок!

Чтобы воспользоваться акцией, добавьте нужные книги в корзину. Сделать это можно на странице каждой книги, либо в общем списке:

  1. Нажмите на многоточие
    рядом с книгой
  2. Выберите пункт
    «Добавить в корзину»