Der Sonnensturm Teil 3 Mem

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Der Sonnensturm Teil 3 Mem
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Hardy Klemm

Der Sonnensturm

Teil 3

Mem

Ebozon Verlag

1. Auflage Mai 2017

Copyright © 2017 by Ebozon Verlag

ein Unternehmen der CONDURIS UG (haftungsbeschränkt)

www.ebozon-verlag.com

Alle Rechte vorbehalten.

Covergestaltung: Hardy Klemm

Coverfoto: © Birgit Klemm

Bilder/Grafiken: © Hardy Klemm

Layout/Satz/Konvertierung: Ebozon Verlag

Lektorat: Schreibbüro und Lektorat EU, St. Johann in Tirol (A)

ISBN 978-3-95963-387-1 (PDF)

ISBN 978-3-95963-385-7 (ePUB)

ISBN 978-3-95963-386-4 (Mobipocket)

Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors/Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Veröffentlichung, Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung, können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Vorwort

Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen. Wir haben die letzten zwei Teile Mau Mau gespielt und es war nicht nur so, dass ich als erster keine Karten mehr in der Hand hatte, sondern dass noch dazu Sie die Arschkarte aufnehmen mussten. Alles kein Problem! Sie haben jetzt zwei gleiche Karten, das ist ein Paar. Wir sollten jetzt Poker spielen, denn das Einzige, das ich Ihnen anbieten kann, ist Wissen. Vielleicht ist es Ihnen aufgefallen, Wissen ist nicht so nützlich, wie man ihm nachsagt. Ich hatte bis jetzt nur Probleme dadurch. Es isoliert. Auf der anderen Seite bin ich seit meinem 25. Lebenjahr berentet und mit 60 Prozent behindert. Das ist mir bis jetzt weitaus nützlicher vorgekommen. Dieses Jahr hole ich mir von meiner Privatrente eine eigene Cloud und einen Computer für 1200€. Da hatte niemand mein Wissen abgefragt. Sie haben jetzt zwei Karten und wir sollten uns den Pott ansehen. Oh man, das blendet aber ganz schön. Es ist unser Wissen. Sie lesen immer weiter, also nehme ich an, Sie wollen alles. Das bringt mich zur der vorher angekündigten Wertdebatte. Keine Sorge, ich will das Sie gewinnen.

Mem

Am Tempel

Eine Sage berichtete, wer den Königsstuhl vom See aus besteigt, wird König sein! Wer der Drei hatte die Qualifikationen dafür? Charles Dunbar? Er kommandierte schon eine halbe Ewigkeit eine kleine Armee? Gael Peter Assimov? Er war der Gottkönig, der sich aufgelösten Xuianer und verstand es sich Loyalität zu sichern? Martin Bretz? Er besaß einst zwei loyale und unbesiegbare Kampfmaschinen? Charles Dunbars Armee war von der NATO besiegt worden. Gael Assimovs Götter hatten ihn im Stich gelassen. Martin Bretz war es egal geworden, dass die Maschinen jetzt zerstört waren. Die eine Namens Seneca war bei einem Behördengang verrückt geworden und die andere, Kublai, wollte die Welt retten. Doch hatten alle drei die Chance. Charles hatte gesehen wie sich etwas, das er anfangs für einen Menschen gehalten hatte, verwandelte - in eine Rakete und mit einem Überschallknall war sie am Horizont verschwunden. Ein paar seiner Männer wussten noch nichts von der Niederlage und mit diesen Fähigkeiten, die einst Martin Bretz zierten ausgestattet, wäre es ein sehr teuer erkaufter Sieg für die NATO. Gaels Götter hatten ihm das erste Mal geantwortet. Die Seligkeit durchströmte ihn von Kopf bis Fuß. Martin Bretz, ihn verband nichts mehr mit der Welt. Skrupel und das, was sie schützten, überließ er nun anderen. Nichts konnte mehr das Raumschiff Horst stoppen. Alles hing nun von einer Frage ab: Wer diente dort am Ende der Welt – und wem?

Charles: Was war das?

Gael: Bleibt hier! Ich habe über zehn Jahre auf euch gewartet, da kann ich mehr fordern als nur ein paar Sekunden!

Martin: Die kommen wieder! Kublais Firma geht über die Bretz Holding und Sebastian Seneca ist immer noch offiziell tot. Er hatte den Fehler auch schon davor und ist immer brav zurückgekommen!

Gael: Fehler? Zurückgekommen? Wo ist sein Raumschiff?

Martin: Es steckt im Hyperraum fest! Wir sollten sowieso mal dorthin, wenn Seneca jetzt damit rechnet, dass eine Zivilisation angreift, der die Horst noch nicht gewachsen ist, sieht sie jetzt wahrscheinlich aus wie ein Schlachtschiff. Er programmiert zu gewinnen und hat von Metaversen gesprochen!

Charles: Da stand was vom im Auritbericht. Sie wollen mir doch nicht sagen, der stimmt? Darin haben Sie von Zeitreisen gesprochen!

Gael: Natürlich können die Xuianer zeitreisen!

Kein Mann gesunden Verstandes hätte Martins Bericht ohne Beweise über das Aurit geglaubt. Charles war eingeweiht.

Charles: Was sagten Sie, das waren KIs?

Gael: Waren das Habier oder Xuianer?

Martin: Keiner von beiden! Das sind nur Maschinen! Das sind nur völlig kaputte Maschinen!

Charles: Wie kann man so etwas geheim halten?

Martin: Ich weiß noch nicht, wie das Patent für die beiden aussehe! Die Horst wäre auch noch ein Problem, denn damit kann man in Metaversen reisen. Und wenn ich an die Zeitreisen denke, schlägt mein Gehirn einen Purzelbaum. Hätten Sie den Mist an die Vereinten Nationen abgetreten? Da geht es doch zu wie im Irrenhaus?

Charles: Sie bekommen dann eben Hilfe!

Martin: Von wem? Die Vereinten Nationen sind jetzt schon überfordert!

Charles: Was wollen Sie dann tun?

Martin: Mir wurde etwas weggenommen und ich will es wieder haben!

Gael: Ich dachte, die Maschinen kommen wieder?

Martin: Das meinte ich nicht!

Gael: Na gut? Was tun wir dann?

Martin: Wir müssen zur Horst!

Charles: Das Raumschiff steht am Flughafen! Das ist doch dann der Learjet?

Martin: Als ich die Horst das letzte Mal gesehen habe, war sie bestimmt hundert Mal größer!

Charles: Was?

Gael glaubte alle technischen Details, aber Charles sah wieder den einsamen Irren.

Charles: Wir sollten hier weg! Es ist kalt!

In was war der Ex-Agent da hinein geraten? Von den Gedanken an die Technik war er befreit worden. Es war Gael, der wirklich in den Orbit wollte und Martin sah es nur als Dienstreise. Die nüchterne Einstellung, nur eine technische Störung zu beheben und hinzunehmen, dass er eigentlich schuldlos die viele Arbeit zerstört hatte, die nötig gewesen war, um die Horst geheim zuhalten, brachten ihn zum Schnellschritt. Am Königsstuhl war auch bald kein Platz mehr. Der Förster und vielleicht zwanzig Mann liefen an den Steilhängen entlang und suchten nach Abbrüchen oder auf den Strand gefallene Bäume. Der Knall von Kublais Antischwerkraft Triebwerk hatte auf sie gewirkt, als wenn jetzt wieder etwas auf irgendwelche Touristen gestürzt wäre. Es wäre nur für diese Jahreszeit ungewöhnlich gewesen, da die gesamte Kreide-Küste im Winter gefroren war. Glücklicherweise war Kublai zu schnell und wie bei Überschalltriebwerken üblich, blickte die Menge nur in das Loch aus Luft hinter dem Flugkörper. Seneca hatte sich mittlerweile in einen Datenstrom verwandelt und sich zur Horst teleportiert. Ein Span von einer Dose blieb das Problem einer Aushilfe. Charles und Gael war noch nicht ganz bewusst geworden, wie geheim doch alles gewesen war, aber da man fast die ganze Besatzung des dortigen Multimedia-Naturmuseum versammelt hatte, blieben die beiden ruhig und liefen Martin hinterher. Es gab auf dem Weg zur Horst nicht viel zu sagen, nur viel zu sehen. Das erste waren die beiden Bodyguards Jeff und Bill. Sie aßen dänische Hotdogs mit viel zu viel Soße. Jeff aß einen mit Tofuwürstschen. Es tut mir leid, die habe ich noch nicht gegessen. Die drei, die da anmarschierten, sahen aufgewühlt aus und alles sagte den beiden, dass es sofort losgehen würde. Mathew zuckte plötzlich im Wagen zusammen, als er sah, wie Bill seinen Hotdog in die Tonne schmiss.

Jeff: Wohin?

Charles: Sie kommen nicht mit!

Der Wert von Informationen erhöhte sich mit der Zahl ihrer Nichtwisser. Er blieb also bei nur den zwei Mitwissern. Gael war der Trojaner auch egal geworden, denn zahlen tat immer noch Martin.

Charles: Mathew, steigen Sie aus! Sie kommen auch nicht mit!

Martin: Wir haben den Winterfahrplan und Sie drei können in Sassnitz warten, O.k.! Der Bus fährt alle zwei Stunden. Kann hier eigentlich jemand überhaupt eine Limousine fahren außer Mathew?

Charles: Das wird schon gehen!

Gael: Ihr drei habt jetzt Weihnachtsurlaub!

Jeff: Was ist mit Kahn und Seneca?

Charles: Vergessen Sie die beiden! Alles einsteigen!

Gael: Wohin geht es?

Martin: Zum Jet! Wir müssen in die Nähe der Venus!

Mathew: Hä?

Charles: Das hat hier niemand gehört! Verstanden!

Niemand antwortete, da alle es gehört hatten, aber niemand verstanden. Die Limousine fuhr los und nach zwei Stunden war man beim Flugplatz. Die Escape stand im Hangar und verriet nichts von ihrer Raumtauglichkeit. Im Wagen war aber von Raumboot gesprochen wurden. Das sollte eins sein? Natürlich wurde das geglaubt, nachdem man einen fliegenden Chinesen gesehen hatte, der die Welt retten wollte.

Charles: Also zur Venus? Na gut!

Gael: Wir können nach Xu! Was wollen wir auf der Venus?

Martin: Zum letzten Mal, ich bin kein Außerirdischer! Hier ist niemand ein Außerirdischer!

Gael war nur schwer davon zu überzeugen. Für Charles war die Venus in der Nähe. Er hatte die bevorstehende Reise mit einem Kurztrip in den Orbit verwechselt. Dass man den wahrnehmbaren Teil des Universums verlassen wollte, wurde auch mit keiner Silbe erwähnt. Am Flughafen sahen die drei wie auf einer Dienstreise aus und die Escape konnte starten. Es gab auf der Welt nicht viele Unternehmen mit einer Außenstelle im Weltraum. So ruhig wie die Escape startete, schien es nichts Besonderes mehr. Charles bemerkte nicht, dass er sich in den Weltraum begab und dachte ständig an Virgin Galactic. Die Escape hatte auch keine Rückspiegel. Gut so, er wäre ausgerastet, hätte er gesehen mit welcher Geschwindigkeit die Erde kleiner wurde. Eine halbe Stunde im sehr ruhigen Weltraum brachte jeden zum Nachdenken, aber keinen zum Reden. Viel war es aber nicht, worüber man sich einen Kopf machen konnte. Charles hatte schon durch die Verträge mit Russland von der Raumtauglichkeit erfahren und mehr als das rauschte nicht durch seinen Kopf. Gael war die Venus zu nah und Martin erinnerte sich an Senecas Vorliebe alles geheim zu halten. Offiziell gab es also keine Probleme. Der Nullfeldgenerator unterbrach die Ruhe.

 

Charles: Ist das ein schwarzes Loch?

Martin: Nein!

Gael: Das ist ein Wurmloch!

Martin: Nein!

Charles: Wieso sind da vorne keine Sterne mehr zu sehen?

Martin: Das ist nur so etwas wie ein Tor in etwas, das ich bis jetzt noch nicht verstanden habe. Ein Wurmloch habe ich nicht und wäre das ein schwarzes Loch, wären wir bereits tot.

Als man sich dem schwarzen Nichts, in dem sich die Horst befand, näherte, wurde den beiden Passagieren flau im Magen. Alle Sterne verschwanden und die Horst zeigte ihren neuen Bug.

Martin: Scheiße, die ist ziemlich gewachsen seitdem ich das letzte Mal hier war! Seneca, gib mal durch, wo ich anlegen muss und dann zeigst du mir, was du am Schiff alles gemacht hast?

Es gab ein O.k. über die Knochenleitung. Mittlerweile konnte Martin schon selbst das sehr schwierige Andockmanöver fliegen und da es keine Dinge in der Nähe gab, deren Größe bekannt war, mussten alle die Größe schätzen. Martin war dabei der Einzige, der auf die Geschwindigkeitsanzeige der Escape achtete. Was hatte Martin noch gesagt „hundert Mal größer“? Die Horst war jetzt bereits hundertmal größer als der Flughafen, von dem die drei gestartet waren. Diese Einsicht kam als die Escape die Türen öffnete und man an den großen schwarzgrauen Frachtern sehen konnte, wie groß der Hangar der Horst schon alleine war. Gut zwanzig Frachter von hundertvierzig Metern Länge standen in der Halle. Seneca stand neben einem Radpanzer und die zwei Gäste versuchten wieder die Größe zu schätzen.

Martin: Womit fangen wir an, Seneca?

Seneca: Ich dachte mir, das erste wäre das Essen, welches auf der Horst erzeugt wird. Wir nehmen die Bahn in die Küche!

Es gab dort immer noch nichts mit dem man die Größe vergleichen konnte. Man sah allerdings wie langsam die Frachter am Radpanzer, der auf dem Weg zum Bahnhof war, vorbeizogen. Charles warf einen Blick auf den Tacho des Radpanzers.

Charles: 240 Km/h?

Gael drehte sich langsam zur Escape um.

Gael: Der Jet ist ja kaum noch zu sehen?

Charles: Was?

Gael: Wie weit ist es etwa von hier bis zum Jet, Seneca?

Seneca: Es sind jetzt etwa 900 Meter.

Gael: Und bis zu den Frachtern?

Seneca: Etwa 120 Meter.

Martin: Seneca, wenn ich von hier bis zur Brücke laufe, wieviel Zeit bräuchte ich?

Seneca: Etwa einen Tag.

Martin: Gibt es Bier auf diesem Schiff?

Martin war der Gedanke gekommen, dass er all das nachbessern durfte und die anderen beiden waren sprachlos.

Seneca: Die Horst produziert ein gutes Ale. Die Gehrung ist aber noch nicht komplett vollzogen, darum ist es noch etwas süß. Das Problem wird sich aber mit der Zeit lösen. Ich hatte mir schon gedacht, dass Sie als erstes danach fragen.

Der Zug wartete am Bahnhof und Seneca begann zu erklären.

Seneca: Das ganze Schiff ist mit Verkehrsmitteln durchzogen. So ist jeder Teil in einer halben Stunde zu erreichen. Überall gibt es Wartungsdrohnen und das Sicherheitssystem kann sich auf dem ganzen Schiff in ein paar Sekunden hochfahren. Der Personalmangel auf der Horst ist wirklich das größte Problem. Es ist wieder das alte Problem bei der strengen Geheimhaltung. Wo sollen wir die Bedienungsmannschaften und das Wartungspersonal hernehmen? Der Feind ist uns mit großer Sicherheit zahlenmäßig weit überlegen.

Martin: O.k., mit Kublai wären wir nur fünf, das kann ich verstehen, aber von welchen Feind redest du?

Seneca: Die Zivilisation, die uns in die Vergangenheit geschickt hat. Sie hat uns ausspioniert! Sie herrscht von einem Gebäude auf der Metaebene aus und arbeitet mit zehn Jahre alten Trojanern.

Martin: Wenn unser Feind aus der Zukunft kommt, wieso arbeitet er mit zehn Jahre alten Trojanern und nicht mit etwas, das wir nicht entdecken können?

Gael: Trojaner aus der Zukunft nützen nichts! Es gibt die Programme noch nicht, die solche Trojaner einlassen! Schadprogramme nutzen nur Sicherheitslücken und da können keine sein, wenn die Software noch nicht programmiert ist.

Martin: Gael, du fällst mir gerade in den Rücken!

Charles: Er hat Recht!

Martin: Danke, Charles!

Charles: Ich meinte Gael hat Recht!

Da stand auf der einen Seite ein Mann namens Seneca in einem Nadelstreifenanzug, der allen Beteiligten ein riesiges Schiff zeigte, welches er selbst entworfen hatte und auf der anderen Seite Martin, den man vor einem Jahr aus einer Anstalt entlassen hatte, weil er eine gute Anwältin besaß. Wem hätten Sie geglaubt?

Martin: Seneca ist nur eine kaputte Maschine! Er hat einen Programmierfehler!

Die zwei mussten noch abschätzen, wer hier kaputt war und beobachteten die Situation weiter. Der Zug fuhr los und vier Minuten später war man wieder in einer Halle angekommen. Es war die Kantine. Drei Zehnmanntische standen gedeckt in der Mitte der Halle. Wie machte sich der E-Koch, den Martin noch neben den Supercomputer aus der Zukunft mitgebracht hatte. Die anderen zwei Mitbringsel, Seneca und die Schadsoftware aus der Zukunft, waren schon mal nicht mehr zu gebrauchen.

Martin: Seneca, ist die gesamte Software eigentlich für diese Zeit nutzlos?

Seneca: Ganz im Gegenteil! Wir besitzen hervorragende Kryptografie und Codebrecher. Das ist nicht das einzige, was wir an verwertbaren Waffen besitzen. Die Horst ist von oben bis unten mit Lafetten und Türmen versehen und besitzt jetzt sechs Primärwaffen auf Basis des Tracktorstrahls.

Charles: Wieviel Feuerkraft ist das genau?

Seneca: Man könnte damit einen Stern zerstören!

Gael: Dieser Herr Kahn hat gesagt, in Zivilisationsstufe Null beherrschen wir nichts, in Stufe eins beherrschen wir andere Planeten. Dann müsste das jetzt Zivilisationsstufe zwei sein, wenn man eine Sonne beherrscht?

Seneca: Etwas zerstören zu können, heißt nur sehr selten, dass man es beherrscht. Die Horst hat Grenzen - ich arbeite aber daran.

Hoppla, hatte da Martins Glaubwürdigkeit Boden gut gemacht? Die zwei sollten ihre Fragen vorsichtiger stellen, sonst könnte ihnen klar werden, dass sie sich mit einer laufenden Zeitbombe auseinandersetzen müssen. Es war wirklich eine gute Zeit für den Brunch auf der Horst, so hatte jeder Essen im Mund. Auch das habe ich nicht gegessen, weil es so etwas auf der Erde nicht gab. Seneca aß wieder nichts und redete weiter.

Seneca: Die Kartoffeln werden in vertikalen Gärten angelegt. Wir besitzen leider noch nicht so viele Eiweißquellen, wie Fleisch und Fisch.

Martin: Das wäre etwas für Jeff! Die Kaki sind super süß.

Charles: Probieren Sie mal die Eier!

Seneca: Ich hatte mir deswegen schon Sorgen gemacht. Ich musste den gesamten Stall auf eine Popcorndiät setzen, weil die Hähne nicht wollen.

Gael: Nein, da machen Sie sich keine Sorgen. Mein Cousin in Oregon füttert auch nur mit Popcorn und die Eier werden dann immer etwas aromatischer. Wenn Sie die Tiere mit Eierschalen füttern, die nicht vom Stall kommen, kann es aber Probleme geben.

Martin: Ha, kein Kannibalismus, Seneca.

Seneca: Ich werde es mir merken.

Charles: Hühner fressen Eier? Ich dachte, die fressen mal höchstens einen Wurm?

Seneca: Das gibt man den Tieren, damit sie keine Windeier produzieren!

Charles: Behinderte Küken?

Seneca: Nein, Windei beschreibt nur ein Ei, bei dem durch Kalziummangel die Schale zu dünn ist.

Gael: Das sind im Supermarkt dann die Eier, die in der Packung kaputt gegangen sind. Das passiert meistens nur bei Bioeiern, weil man da keine Nahrungsergänzungsmittel zufüttert.

Seneca: Hier ist übrigens alles Bio!

Martin: Ohne mich zu fragen? Du triffst in letzter sehr viele selbstständige Entscheidungen?

Seneca: Wir waren durch den Anschlag am Wostoksee wirklich in großen Schwierigkeiten, daher habe ich mir eine etwas unabhängigere Taktik angeeignet. Sie können sich nicht mehr um alles kümmern. Ich habe schon bei der Führung durch die Horst sehr viel, was ich Ihnen nicht zeigen werde, da es zu umfangreich wäre. Würde ich alle Veränderungen zeigen, wäre es ein mehrwöchiger Rundgang. Die Zeit ist dafür in einer Krise zu knapp.

Martin: Von welcher Krise sprichst du?

Seneca: Eine unbekannte Macht, welche auch Metaversen bereist, steht der Horst gegenüber. Es könnte sich auch um die handeln, die uns in der Zeit zurückgeworfen haben und ich kann immer noch keine Absicht oder irgendeine Logik in den Zügen dieser Macht erkennen. Aus meiner Sicht sind wir keine handelnde Macht, sondern nur eine Schachfigur in diesem Spiel. Schachfiguren werden aber geopfert.

Charles: Wenn Sie Schach spielen, bewegen Sie da nur die Springer, um sie danach in ein paar Zügen wieder auf die Ausgangsposition zu setzen, um dann für den nächsten Gegner bereit zu sein?

Seneca: Interessante Metapher.

Martin: Charles meint wohl, dass die Horst jetzt vielleicht etwas überbewaffnet ist?

Charles: Einen Stern zerstören, ist ziemlich überbewaffnet! Ich meinte aber, dass man sich auf manche Schachspiele nicht einlassen sollte! Sie sind nur eine Figur im Spiel, wenn Sie sich auch bewegen lassen!

Martin: Wir haben uns ziemlich bewegt, Seneca?

Gael: Zumindest will keine feindliche Macht, dass man sich bewaffnet. Die Xuianer befürchten anscheinend einen Angriff der Habierer.

Martin: Ähm, Gael, ach egal!

Seneca: Es gibt durchaus Fälle, in denen der Feind will, dass man sich bewaffnet. Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Danke! Zeit für das Ale!

Das Ale hatte 6 Promille und stieg durch den von Seneca, schon erwähnten, hohen Zuckeranteil sofort in den Kopf. Man raste danach an allem nur vorbei. Seneca hatte die Führung auf ein sträfliches Mindestmaß beschränkt, da in ein paar Tagen alles wieder umgebaut wäre. Seneca Rüstungswettlauf mit seinem Schatten war noch lange nicht beendet. Für Martin gab es daher nur die Fehlersuche in den Programmen des Supercomputers. Das Jantar Mantar, die Weltsonnenuhr, die nun Senecas Zeitgeber war, arbeitete wie beschrieben und er dachte an eine ähnliche Lösung. Er sah einfach noch keine und im Augenblick schien Seneca sicher. Martin hätte das aber anders ausgedrückt.

Seneca: Ich denke, es ist Zeit für den Rückflug. Ich werde hauptsächlich jetzt daran arbeiten, die Horst zu befreien.

Martin: Ich denke, die kleine Raumblase beherrschen wir ganz gut. Das ist eine gute Idee, Seneca.

Charles: Ja, ich glaube auch, dass die Horst jetzt genug Waffen besitzt.

Gael: Gegen die Habierer kann man gar nicht gut gerüstet sein!

Seneca: Ich denke die Habierer sind kein Problem!

Gut, Seneca! Man fuhr zurück zur Escape. Jeder hatte verstanden, dass der Supercomputer kaputt war. Der eine mehr, der andere weniger. Man saß in der Escape wie angenagelt und viel zu erzählen gab es immer noch nicht. Als Charles sah, wie schnell sich die Erde beim Landeanflug mit dem Shuttle näherte, gab es nur ein erwartetes Hm. Martin hatte die Escape zielsicher zum Flughafen gebracht, obwohl er nur wieder nach Landmarken flog. Auf dem Flugplatzt war man wohl in Sicherheit.

Gael: Und das ist alles, was wir können? Wo sind die Parallelwelten und überhaupt die Außerirdischen?

Charles war über Gaels Geisteszustand verwundert. Wie konnte man nach dem, was man sah, nur die Wortgruppe „das war alles“ benutzen. Er brauchte Zeit.

 

Charles: Gut, ich werde mal sehen, ob man damit irgendetwas anfangen kann. Ich bin dann mal im Weihnachtsurlaub!

Martin: Stehe ich jetzt ohne Bodyguards da?

Charles: Sie haben doch Gael! Und außerdem werden Sie wahrscheinlich noch beschattet von den Beamten, die Sie abgehört haben. Ich habe das gleiche Problem. Die könnten vielleicht denken, ich arbeite jetzt schwarz für Sie und Weihnachten und Silvester hatte ich auch schon vorher verplant. Es gibt da wirklich nichts mehr, was Sie mir zeigen müssten, um Ihr Aurit zu verkaufen?

Martin: Nein, das war alles!

Charles: Ich werde mich bei meinen verbliebenen Kontakten umhören. Wenn die UN das alleine regeln soll, wäre sie wirklich überfordert. Man, wenn Miranda auch nur einen Fingerhut davon erfährt, was Sie mir gerade gezeigt haben, reißt sie mir den Kopf ab! Was machen Sie mit diesem Seneca?

Martin: Ich habe ihn schon einmal repariert. Das war auch nicht so schwer! Da fällt mir noch etwas ein.

Charles: Zumindest ist er jetzt beschäftigt!

Gael: Was ist mit Kublai Kahn? Hat der auch einen Programmierfehler?

Martin: Seine ganze Firma läuft über mich. Selbst wenn er die Welt rettet, braucht er dazu Geld! Er wird zu uns kommen, wenn es Schwierigkeiten geben sollte. Mach zuerst seine Webseite fertig!

Kublai: Das ist eine gute Idee. Ich werde mich zwischen Weihnachten und Silvester noch einmal melden.

Martin: Ach ja, Kublai und Seneca haben alles mitgehört! Gael kannst du Autofahren?

Gael: Ich kann Motorradfahren, aber keine Limousine!

Martin: Wir nehmen den Zug und Sie, Charles, die Limousine!

Charles: Nein, ich nehme einen Mietwagen. Die Limousine bleibt hier! Ich darf sie offiziell gar nicht fahren und mir kleben weiter die Beamten an den Fersen! Ich kann es mir einfach nicht leisten weiter negativ aufzufallen. Hoffentlich sind es nur deutsche Beamte. Die wäre ich an der Grenze los!

Gaels Telefon klingelte. Der Avatar Kublai hatte ein paar Änderungsvorschläge.

Kublai: Schön, dass Sie wieder auf der Erde sind! Ich will aus der Webseite eine stark benutzerfreundliche Applikation für Android machen. Ab Android Sandwisch muss sie funktionieren. Wir Roboter haben kein Händchen für Designs und Anwenderfreundlichkeit.

Gael: Geht klar! Ich muss dafür aber noch ein paar Leute einstellen!

Martin: Auf Rügen gibt es nur ein IT-College und das nennt sich „die Linuxexperten“! Das Amt hat auch gerade Weihnachtsurlaub. Kublai, das wird erst nächstes Jahr etwas.

Gael: Amt? Arbeitsagentur? Ich bin doch kein Steinzeitmensch! Das Projekt wird in kleine Teile zerteilt und dann über den Globus bearbeitet. Bei kreativen Arbeiten darf man keine Hilfsarbeiter beschäftigen und von euren Ämtern bekomme ich doch nichts anderes. Die müssen finanziell unabhängig sein. Ein paar Selbständige müssten das mit der App hinbekommen.

Martin: Was hast du gegen Rüganer als Arbeitskräfte? Das können doch Zeitarbeiter programmieren?

Gael: Wenn man einen Maurer braucht, der immer die gleiche Arbeit ausführt, ist das Personal entbehrlich! Ein Kreativer nimmt aber, wenn er geht, sein ganzes Konzept mit. Der darf nicht zu einer anderen Firma wechseln, wenn ihm das Geld ausgeht!

Kublai: Wir verstehen uns! Bis die nächsten Tage!

Die Rollen waren klar verteilt und man verließ den Flughafen. Die Stadt Sassnitz hatte den Trojaner vergessen und in Martins Einraumwohnung war es wieder so ruhig wie immer. Da stand der Übeltäter, der so viele Probleme verursachte.

Martin: Stux der Zweite, Herrscher der Beamten!

Der uralte Laptop, in dessen Lüftungschlitzen sich noch der gesamte Staub von Martins Wohnung befand. Es war Zeit einzukaufen. Das gesamte Essen würde er alleine Zuhause essen und es gab seiner Meinung nach auch keine Chance, so kurz vor Weihnachten einen Tisch in einem der Restaurants zu ergattern. Er hatte wieder vergessen, dass er Millionär war. Dosenfutter, eine Einkaufstasche voll und er hatte auch dieses Mal die Tasche nicht vergessen. Grüne Weihnachten wurden vom Radio prophezeit. Er war Single und für ihn bestand die Weihnachtszeit schon lange nur noch aus einem veränderten Fernsehprogramm und ein paar Tagen, in denen man nicht einkaufen konnte. Zumindest hatte man auf der Horst gut gegessen. Er war nicht der einzige, der diese Zeit so überstand und ein paar seiner Leidensgenossen, die sich über die immer schlechteren Filme aufregten, würde er durch Gael bald kennenlernen. Gael war aber noch nicht so weit Personal einzustellen. Er fragte sich, wieso Kublai, ein Computer der bereits ein App entwarf, nicht selbst seine Probleme löste. Er hatte selbst eine der Apps gesehen, die von Maschinen entworfen worden waren und er hätte es selbst kaum besser gekonnt. Charles war weit, weit weg. Er war gerade erst Zuhause angekommen und der Computer seiner Kinder war beschädigt.

Charles: Was habt ihr nur wieder damit gemacht? Der Autostart ist völlig zugerammelt?

Gregor: Wir brauchen eben einen neuen Computer!

Charles: Ah, jetzt weiß ich, wieso er nicht mehr richtig hochfährt! Sabotage!

Maryvonne: Wir brauchen ein Tablet PC!

Gregor: Nein 2, für jeden einen!

Kein Computerexperte würde sich freiwillig als Computerexperte bezeichnen, da die IT-Branche mittlerweile aus mehr als 30 Berufen bestand und der Großteil der Arbeit darin besteht die Aufträge weiter zu vermitteln. Für Charles traf das auch zu. Der Kinder PC war bald wieder völlig in Ordnung. Das, was die Kinder wollten, war ein Tablet PC wie Charles ihn auch besaß. Das wären dann aber bei zwei Tabs über tausend Euro, eine Ausgabe, die zu groß war und mit Carla besprochen werden musste.

Charles: Die Kinder wollen Technik zu Weihnachten! Willst du auch einen Tablet PC?

Carla: Nein, ich kann doch dann den alten Kinder PC nehmen! Du bist doch sonst immer so ein Sparfuchs?

Charles: Wahrscheinlich hat irgendeine deutsche Behörde mein Sicherheitstelefon abgehört! Die könnten die ganze Wohnung verwanzt haben, wenn sie es geschafft haben, dass der Fall auch im Ausland aufgeklärt werden darf. Boris Frankavisch hat es sogar in Moskau erwischt. Ich bin für einen kompletten Satz neue Technik!

Carla: Hast du den Deutschen etwas getan?

Charles: Nein und die Trojaner von denen dürften auch älter sein als 5 Jahre. Deswegen wird es wahrscheinlich keinerlei ernste Ermittlungen gegen uns geben. Ich habe den Trojaner vom Bretzauftrag bekommen und den haben sie schon wieder aus der Kartei genommen.

Carla: Dann ist der Trojaner doch weg?

Charles: Der hat ihn immer noch auf einem alten Laptop! Mit dem Geschäft wird es auch in nächster Zeit etwas ruhiger, weil jeder weiß, dass ich abgehört werden könnte!

Carla: Das klingt für mich wie eine Datenpanne?

Charles: Ja, das war es auch! Dafür sehe ich den Bretzauftrag in einem ganz anderen Licht! Da könnte enorm viel Geld im Spiel sein!

Carla: Von wieviel reden wir hier? 2 Millionen?

Charles: Wahrscheinlich erheblich mehr! Weißt du, was ein Raumschiff kostet?

Carla: Ich spiele keine Videospiele mit dir! Dafür ist Gregor da!

Charles: Ich hätte auf dem Schiff ein paar Fotos schießen sollen!

Carla: Warst du angeln?

Charles: Ich glaube, das muss ich alleine klären? Ich bin für einen neuen Satz Technik zu Weihnachten! Wie sieht es mit dir aus?

Carla: O.k., und meine Mutter bekommt dann ein Smartphone!

Charles: Weißt du, wie teuer die Dinger sind?

Carla: Geh doch zum Schwarzmarkt!

Charles: Ich dachte, wir wollten keine Trojaner, aber für deine Mutter mache ich gern eine Ausnahme!

Martin hing durch! Er war an die Gesellschaft von Gael und der Bodyguards gewöhnt und da das Fernsehprogramm zu Weihnachten nicht zu gebrauchen war, wollte er seinen Keller aufräumen. Die Wohnung war schon sauber und die Fenster geputzt. Es war fast nichts mehr übrig, was man aufräumen könnte. Er stand im Keller mit einem zehn Litereimer voll Schutt. Er hatte diesen Ort noch nie aufgeräumt. Der Blick fiel auf seine Spielsachen aus der Kinderzeit und danach auf einen durchlöcherten alten Beutel, der jetzt braun, aber früher mal weiß gewesen war mit einem Logo von einem Unternehmen, das es jetzt nicht mehr gab.

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