Der verzauberte Luftballon

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Der verzauberte Luftballon
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Der verzauberte Luftballon

Ein illustriertes Märchen

Cornelia Dunker


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Impressum:

Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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© 2020 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbR

Mühlstraße 10, 88085 Langenargen

Alle Rechte vorbehalten.

Taschenbuchauflage erschienen 2019

Lektorat: Redaktions- und Literaturbüro MTM

Illustrationen Cornelia Dunker und Evelin Zierau

ISBN: 978-3-86196-815-3 Taschenbuch

ISBN: 978-3-96074-300-2 E-Book

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Inhalt

Der verzauberte Luftballon

Hier kommt die Geschicht’ als Gedicht ...

Die Autorin

Unser Buchtipp

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Florentine hatte Geburtstag, gestern. Einen solchen Spaß hatte die Feier gemacht, dass Florentine am liebsten heute wieder Geburtstag hätte. Aber das Mädchen, dessen Lied während der Kaffeetafel von der CD erklungen war, hatte leider recht: „Denn Geburtstag hat man leider nur einmal im Jahr.“ So hatte sie gesungen und sich dabei auf dem Akkordeon begleitet.

Nun stand Florentine im Garten. Leise sang sie: „Ja, Geburtstag hat man leider nur einmal im Jahr.“ Dabei stippte sie mit ihrem Zeigefinger unter den bunten Ballons entlang, die noch am Gartenzaun hingen. Auf und nieder schnellten die blauen, roten, grünen Luftballons. Sie zeigten den Vorübergehenden: Hier hatte jemand Geburtstag! Dieser Jemand war sie, Florentine. Und sie stand auch nicht zufällig an der Gartenpforte bei ihren bunten Ballons. Die Kinder, die vorüberkamen, sagten meistens nichts. Sie guckten nur.

Die Erwachsenen aber fragten: „Hattest du etwa Geburtstag?“ Dann lächelte und nickte Florentine. Die großen Leute gratulierten ihr und fragten, ob denn die Feier schön gewesen sei. Florentine lächelte und nickte wieder. Auf diese Weise war heute noch ein kleines bisschen Geburtstag.

Florentine war beim letzten Ballon angelangt. „Du siehst schon ganz schön schrumpelig aus.“ Mit ihrem Finger pikte sie in den Ballonbauch. Die Haut des Luftballons war seidig weich. So weich wie die Wange ihrer Oma, als sie Florentine gestern gedrückt hatte. Dieser rosa Ballon hatte Florentine von allen am besten gefallen. Heute aber hing er wie eine ausgeleierte Blase an seiner Schnur. Schweben konnte er nicht mehr. Wenn Florentine ihn auf ihrem Finger wippen lassen wollte, kippte er einfach zur Seite. Mit der rechten Hand umfasste sie den mageren Ballonbauch und presste ihn zusammen. Das bisschen Luft darin flutschte zur Seite zu einer Blase. Wieder und wieder quetschte Florentine den schlappen Ballon zusammen. Dabei sang sie: „Mein Ballon hat eine Nase, eine rosa Blasennase, eine rosa Nasenblase.“

Schließlich wurde ihr das Ballonnasenspiel langweilig. Außerdem kamen kaum noch Leute vorbei, die ihr vielleicht gratulieren würden. Also beschloss sie, ins Haus zu gehen, um mit ihren Geschenken zu spielen. Da guckte sie erstaunt auf den rosa Schlappi-Ballon. Die letzte Nase, die sie geformt hatte, war geblieben. Mitten im Ballon saß sie, klein und rund. Das war lustig. Sie lief zurück zum Zaun, knüpfte den Luftballon ab und sprang die Treppe hinauf. Dabei schlenkerte die Ballonblase an ihrer Hand wie ein rosa Beutelchen.

Florentine stürmte ins Haus und wollte geradewegs in die Küche rennen, um den putzigen Ballon mit der Knollennase ihrer Mutter zu zeigen. Da fiel ihr ein, dass sie ja mit Mama verkracht war. Verkracht seit gestern Abend, verkracht nach der wunderschönen Feier, verkracht bis in die Ewigkeit.

Sie bremste in vollem Lauf, drehte ab und trampelte die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Dort schlug sie die Tür zu, extra laut! So! Sollte doch das Schreibaby ruhig aufwachen und brüllen. Ihr war das egal, schnurzegal, schnuppe, jawohl! Sollte Mama doch ruhig alles stehen und liegen lassen und zum Baby rennen! Das machte sie ja sowieso andauernd. Baby hinten, Baby vorne, von früh bis in die Nacht hinein. Mama war schon ganz blass um die Nase und hatte dunkle Schatten unter den Augen. Aber nie meckerte sie mit dem Schreihals, sondern nahm ihn vorsichtig aus dem Bettchen und tat alles, bis aus dem Schreibaby ein glucksendes Lachbaby wurde.

Florentine dagegen konnte sehen, wo sie blieb. Wollte sie mit ihrer Mutter spielen, hieß es: „Du musst warten, bis ich dein Brüderchen gefüttert habe ... oder gebadet ... oder gewindelt ... oder spazieren gefahren ... oder was weiß noch alles ... Und die Leute aus dem Dorf schauten in den dunkelblauen Kinderwagen und sagten „Niedlich“ und „So ein hübsches Kerlchen“ und „Ach Gottchen, wie süß“ und „Sieht aus wie der Vater“.

Na so ein Blödsinn! Baby mit Bart? Das sich morgens rasierte vielleicht noch? Aber die Eltern waren stolz, so stolz, dass sie freundlich lächelten und alle in den Wagen schauen ließen. Sie, Florentine, stand daneben. Kaum, dass einer sie beachtete. Sogar ihren Kosenamen, Floh, hatten die Eltern einfach dem Baby geschenkt. Florian hieß der Schreihals, weil sie meinten, dass Florentine und Florian gut zusammenpassen würden. „Floh Eins“ und „Floh Zwei“, hatte der Papa gelacht und Florentine hoch über seinen Kopf geschwenkt.

Ph! Ihretwegen hätte die Nervensäge sonst wie heißen können, aber keinesfalls Floh!

Nun also saß Florentine in ihrem Zimmer auf dem Drehstuhl. Sie baumelte mit den Beinen und hätte gar zu gerne gewusst, was für Geschichten in ihrem neuen Buch standen. Die Oma hatte es ihr gestern geschenkt, dieses fantastisch dicke, mit herrlichen Bildern geschmückte Märchenbuch. Zum x-ten Mal blätterte Florentine die bunten Seiten um: Feuer speiende Drachen, Ritter in goldener Rüstung, wunderschöne Prinzessinnen in langen, schimmernden Gewändern ...

Oma hatte sie an sich gedrückt und gesagt: „Bald wirst du alles lesen können!“ Zwei Laute fehlten ihr nur noch. Aber es waren gerade Ferien. Die beiden Buchstaben mussten warten, bis die Schule wieder begann. Ob Mama ihr die beiden Laute vielleicht beibringen könnte? Gerade wollte Florentine zu ihr laufen, um sie darum zu bitten. Da fiel ihr wieder ein, dass sie ja mit Mama verkracht war, verkracht bis in die Ewigkeit! Dabei wäre es wunderschön, wenn sie sich die Geschichten selbst vorlesen könnte.

Florentine seufzte und blätterte immer lustloser im Märchenbuch. Inzwischen kannte sie fast alle Bilder. Da fiel ihr Blick auf die Zeichnung einer Hexe. Sie hockte in einem großen, runden Holzkübel, ruderte mit dem Besen in der Luft herum und flog über die Wipfel der Bäume. Eine riesige Nase hing bis über ihren Mund, in dem nur noch ein einziger Zahn blinkte. Die schwarzen Augen unter dem karierten Kopftuch blickten Florentine direkt ins Gesicht.

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