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Die fromme Helene

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Haucht sich warm und innig an
Pilgerin und Pilgersmann. —
Hier vor allen, schuhbestaubt,
Warm ums Herze, warm ums Haupt,
Oft erprobt in ernster Kraft,
Schreitet die Erzgebruderschaft. —
Itzo kommt die Jungferngilde,
Auf den Lippen Harmonie,
In dem Busen Engelsmilde,
In der Hand das Paraplü.
Oh wie lieblich tönt der Chor!
Bruder Jochen betet vor. —
Aber dort im Sonnenscheine
Geht Helene traurig-heiter,
Sozusagen, ganz alleine;
 
 
Denn ihr einziger Begleiter,
Stillverklärt im Sonnenglanz,
Ist der gute Vetter Franz,
Den seit kurzem die Bekannten
Nur den »heilgen« Franz benannten. —
Traulich wallen sie zu zweit
Als zwei fromme Pilgersleut.
Gott sei Dank, jetzt ist man oben!
Und mit Preisen und mit Loben
Und mit Eifer und Bedacht
Wird das Nötige vollbracht.
Freudig eilt man nun zur Schenke,
Freudig greift man zum Getränke,
Welches schon seit langer Zeit
In des Klosters Einsamkeit
Ernstbesonnen, stillvertraut,
Bruder Jakob öfters braut.
 
 
Hierbei schaun sich innig an
Pilgerin und Pilgersmann.
Endlich nach des Tages Schwüle
Naht die sanfte Abendkühle.
In dem goldnen Mondenscheine
Geht Helene froh und heiter,
Sozusagen, ganz alleine;
Denn ihr einziger Begleiter,
Stillverklärt im Mondesglanz,
Ist der heilge Vetter Franz.
Traulich ziehn sie heim zu zweit
Als zwei gute Pilgersleut.
Doch die Erzgebruderschaft
Nebst den Jungfern tugendhaft,
Die sich etwas sehr verspätet,
Kommen jetzt erst angebetet.
Oh wie lieblich tönt der Chor!
Bruder Jochen betet vor.
 
 
Schau, da kommt von ungefähr
Eine Droschke noch daher.
 
 
Er, der diese Droschke fuhr,
Frech und ruchlos von Natur,
Heimlich denkend: papperlapp!,
Tuet seinen Hut nicht ab. —
Weh! Schon schaun ihn grollend an
Pilgerin und Pilgersmann.
Zwar der Kutscher sucht mit Klappen
Anzuspornen seinen Rappen,
Aber Jochen schiebt die lange
Jungfernbundesfahnenstange
Durch die Hinterräder quer —
 
 
Schrupp! – und ‚s Fuhrwerk geht nicht mehr. —
 
 
Bei den Beinen, bei dem Rocke
Zieht man ihn von seinem Bocke.
 
 
Jungfer Nanni mit der Krücke
Stößt ihn häufig ins Genicke.
 
 
Aber Jungfer Adelheid
Treibt die Sache gar zu weit;
 
 
Denn sie sticht in Kampfeshitze
Mit des Schirmes scharfer Spitze,
Und vor Schaden schützt ihn bloß
Seine warme Lederhos. —
Drauf so schaun sich fröhlich an
 
 
Pilgerin und Pilgersmann. —
Fern verklingt der Jungfernchor.
Bruder Jochen betet vor. —
Doch der böse Kutscher, dem
 
 
Alles dieses nicht genehm,
Meldet eilig die Geschichte
Bei dem hohen Stadtgerichte.
Dieses ladet baldigst vor
Jochen und den Jungfernchor.
Und das Urteil wird gesprochen:
Bruder Jochen kriegt drei Wochen,
Aber Jungf- und Bruderschaften
Sollen für die Kosten haften.
 
 
Ach! da schaun sich traurig an
Pilgerin und Pilgersmann.
 
 
Wo kriegten wir die Kinder her,
Wenn Meister Klapperstorch nicht wär?
 
 
Er war‘s, der Schmöcks in letzter Nacht
Ein kleines Zwillingspaar gebracht. Der Vetter Franz, mit mildem Blick,
Hub an und sprach: »Oh welches Glück!
Welch kleine, freundliche Kollegen!
Das ist fürwahr zwiefacher Segen!
 
 
Drum töne zwiefach Preis und Ehr! —
Herr Schmöck, ich gratuliere sehr!«
 
 
Bald drauf um zwölf kommt Schmöck herunter,
So recht vergnügt und frisch und munter.
 
 
Und emsig setzt er sich zu Tische,
Denn heute gibt‘s Salat und Fische.
 
 
Autsch! – Eine Gräte kommt verquer,
Und Schmöck wird blau und hustet sehr;
 
 
Und hustet, bis ihm der Salat
Aus beiden Ohren fliegen tat.
 
 
Bums! Da! Er schließt den Lebenslauf.
Der Jean fängt schnell die Flasche auf.
 
 
»Oh!« – sprach der Jean – »Es ist ein Graus!
Wie schnell ist doch das Leben aus!«
 
 
»Oh Franz!« – spricht Lene – und sie weint —
»Oh Franz! Du bist mein einzger Freund!«
 
 
»Ja!« schwört der Franz mit mildem Hauch —
»Ich war‘s, ich bin‘s und bleib es auch!
 
 
Nun gute Nacht! Schon tönt es zehn!
Will‘s Gott! auf baldig Wiedersehn!«
 
 
Die Stiegen steigt er sanft hinunter. —
Schau, schau! Die Kathi ist noch munter.
 
 
Das freut den Franz. – Er hat nun mal
‚n Hang fürs Küchenpersonal.
 
 
Der Jean, der heimlich näher schlich,
Bemerkt die Sache zorniglich.
 
 
Von großer Eifersucht erfüllt,
Hebt er die Flasche rasch und wild
 
 
Und – Kracks! – Es dringt der scharfe Schlag
Bis tief in das Gedankenfach.
 
 
‚s ist aus! – Der Lebensfaden bricht. —
 
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