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Ein Salomonisches Urtheil

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Diesem Beschlusse gemäß nahm die Verhandlung am andern Morgen bei schönem Wetter und günstigem Wind ihren Anfang. Mr. Jolly unterwarf Mrs. Drabble zum letzten Male, unterstützt von dem Capitän und in Gegenwart der Zeugen, einem Kreuzverhör. Aber nichts war aus der unglücklichen Aufwärterin herauszubringen. Der Doctor erklärte ihre Gedanken-Verwirrung für chronisch, und der Capitän, sowie die Zeugen stimmten ihm einmüthig bei.

Das nächste Experiment, welches man versuchte, war, daß man den Ehemännern eine offene Mittheilung über den Stand der Dinge machte. Man fand Mr. Smallchild wieder einmal beschäftigt, seine Morgenrechnung mit der See zu ordnen, und die ersten articulirten Worte, die man von ihm vernahm, lauteten: Verwünschter Zwieback und Anchovis! Weitere Versuche, ihn zum Sprechen zu bringen, vermochten ihn nur zu dem ungeduldigen Verlangen: man möge ihn lieber gleich über Bord werfen und die beiden Säuglinge dazu. Auch die ernstesten Vorstellungen hatten keinen bessern Erfolg. Machen Sie die Sache ab, wie Sie wollen, erwiderte Mr. Smallchild schwach.

Sie überlassen es also mir, dem Capitän des Schiffes, die Angelegenheit zu ordnen? fragte Capitän Gillop.

Keine Antwort.

Nicken Sie mit dem Kopfe, Sir, wenn Sie nicht sprechen können.

Mr. Smallchild nickte, mit dem Kopfe auf dem Kissen, ringsum – und schlief ein.

Gilt das als Einwilligung, daß ich die Sache in die Hand nehme? fragte Capitän Gillop die Zeugen.

Die Zeugen antworteten mit einem entschiedenen Ja.

Dann wiederholte man dieselbe Procedur mit Simon Heavysides, welcher, wie es von einem Manne seiner Intelligenz nicht anders zu erwarten war, mit einem Vorschlage antwortete, wie sich seiner Meinung nach die ganze Schwierigkeit beseitigen ließe.

Capitän Gillop und Gentlemen, begann er mit geläufiger Zunge und melancholischer Höflichkeit, vor Allem möchte ich wünschen, daß auf Mr. Smallchild mehr Rücksicht genommen würde, als auf mich. Ich bin nämlich gern bereit, auf das Kind, welches es auch immer sein möge, zu verzichten, und mache, mit Verlaub, den Vorschlag, daß Mr. Smallchild beide Kinder bekommt, damit er ganz sicher ist, das seinige zu haben.

Der einzige Widerspruch, welcher gegen diesen geistreichen Vorschlag erhoben wurde, ging von dem Doctor aus, welcher Simon sarkastisch fragte, was seiner Meinung nach wohl Mrs. Heavysides dazu sagen würde?

Der Zimmermann gestand, daß er daran noch nicht gedacht habe, und daß es nur zu wahrscheinlich sei, sie werde der vorgeschlagenen Abmachung unübersteigliche Hindernisse in den Weg legen. Auch die Zeugen waren sämmtlich der Meinung, und Heavysides wurde sammt seiner Idee entlassen, nachdem er noch vorher voll Dankbarkeit seine Bereitwilligkeit ausgesprochen, Alles in die Hände des Capitäns zu legen.

Meine Herren, begann dieser, nächst den Ehemännern bin ich, der Commandeur des Schiffes, wohl als Derjenige zu betrachten, welchem die Verantwortlichkeit zufällt. Ich habe die Sache nach allen Seiten erwogen und bin bereit, sie auf mich zu nehmen. Die Stimme der Natur, die Sie in Vorschlag brachten, Mr. Purling, hat sich als trügerisch erwiesen. Um die Kinder Kopf oder Schrift werfen zu lassen, wie Sie vorschlugen, Mr. Sims, entspricht nicht meinen Ansichten über das, was in einer so ernsten Angelegenheit passend und schicklich ist. Nein, meine Herren, ich habe einen andern Plan und werde diesen jetzt versuchen. Folgen Sie mir hinunter in die Vorrathskammer des Steward.

Die Zeugen sahen einander voll Verwunderung an und folgten ihm.

Saunders, begann der Capitän, sich an den Steward wendend, bringen Sie Ihre Wage herbei.

Die Wage war eine der gewöhnlichen Küchenwagen, an der einen Seite mit einer messingenen Schale, in welche man den zu wiegenden Gegenstand legte, an der andern mit einer starken eisernen Platte, auf welche die Gewichte gestellt wurden. Saunders stellte diese Wage auf einen kleinen, reinlichen Tisch, der, um das Zerbrechen von Geschirr zu verhüten, nach dem Kugel- und Pfannensystem eingerichtet, jeder Bewegung des Schiffes schaukelnd folgte.

Legen Sie ein reines Staubtuch in die Schale, befahl der Capitän, und dann sich zu dem Doctor wendend, fuhr er fort: Thun Sie mir den Gefallen, die Thüre der Schlafcabinen zu schließen, damit die Frauen nichts hören, und bringen Sie mir die beiden Säuglinge hierher.

O, Sir! rief Mrs. Drabble, welche diesen Vorbereitungen im vollen Bewußtsein ihrer Schuld zugesehen hatte, – o, thun Sie den armen kleinen Würmern nichts! Wenn irgend Jemand leiden muß, so lassen Sie es mich sein!

Halten Sie gefälligst den Mund, Mrs. Drabble, und geben Sie sich überhaupt Mühe, über das zu schweigen, was hier vorgenommen wird, wenn Ihnen Ihre Stelle lieb ist, entgegnete der Capitän. Wenn die Mütter nach ihren Kindern fragen, so sagen Sie, sie sollten dieselben binnen zehn Minuten wieder haben.

Der Doctor kam indessen herein und stellte den Korb mit den Kindern auf den Fußboden nieder. Capitän Gillop setzte seine Brille auf und nahm die beiden unschuldigen Wesen die da vor ihm lagen, genau in Augenschein.

Sechs von der einen Sorte geben genau ein halbes Dutzend von der andern, sagte er endlich. Ich sehe keinen Unterschied zwischen ihnen. Doch warten Sie ein bischen. Da ist doch ein Unterschied. Das eine hat einen kahleren Kopf, als das andere. Gut, mit diesem wollen wir anfangen. Schälen Sie diesen Säugling aus seinen Hüllen und legen Sie ihn in die Wagschale.

Der kahlköpfige Säugling protestirte – natürlich in der ihm eigenen Sprache – aber vergeblich. Binnen zwei Minuten lag er auf dem Rücken in der Schale, auf dem reinlichen Staubtuche, das ihn vor der Kälte des Metalls schützte.

Wiegen Sie genau, Saunders, fuhr der Capitän fort, wenn's nöthig ist bis aufs Achtelloth. Meine Herren, überwachen Sie diesen Vorgang gewissenhaft, denn er ist von großer Wichtigkeit.

Während der Aufwärter wog und die Zeugen zusahen, verlangte Capitän Gillop von dem ersten Steuermann des Schiffes das Log-Buch und Tinte und Feder.

Wie viel wiegt das Kind, Saunders? fragte der Capitän, das Buch aufschlagend.

Sieben Pfund ein und ein Viertel Loth, entgegnete Saunders.

Ist das richtig, meine Herren? fuhr der Capitän fort.

Ganz richtig! entgegneten die Zeugen.

Das kahlköpfige Kind, als Numero Eins bezeichnet, wiegt sieben Pfund ein und ein Viertel Loth, wiederholte der Capitän, diese Angabe in das Buch eintragend. Gut. Legen Sie nun das kahlköpfige Kind in den Korb zurück und entkleiden Sie das mit dem behaarten Kopfe.

Der Säugling mit dem behaarten Kopfe protestirte, wie der erste, – ebenfalls in seiner Sprache – aber ebenso vergeblich.

Wie viel wiegt er, Saunders? fragte der Capitän.

Sechs Pfund vierzehn und dreiviertel Loth, erwiderte der Aufwärter.

Ist das richtig, meine Herrn? fragte der Capitän.

Ganz richtig, entgegneten die Zeugen.

Kind mit dem behaarten Kopfe, bezeichnet als Numero Zwei, wiegt sechs Pfund vierzehn und dreiviertel Loth, wiederholte und schrieb der Capitän. Danke Ihnen, Jolly, – damit wären wir fertig. Wenn Sie das andere Kind in den Korb zurückgelegt haben, so sagen Sie Mrs. Drabble, daß bis auf weiteren Befehl keines von Beiden herausgenommen werden darf; und dann haben Sie die Gefälligkeit, zu diesen Herrn und zu mir auf das Quarterdeck zu kommen. Wir dürfen, falls sich eine Discussion zwischen uns erheben sollte, nicht riskiren, in den Schlafkojen gehört zu werden.

Mit diesen Worten begab sich der Capitän auf Deck, und der erste Steuermann mit Log-Buch, Tinte und Feder folgte ihm.

Nun, meine Herren, begann der Capitän, nachdem der Doctor sich wieder zu ihnen gesellt hatte, wird mein erster Steuermann die Sitzung eröffnen, indem er Ihnen aus dem Log-Buche einen Bericht über diesen Vorgang vorliest, den ich eigenhändig von Anfang bis zu Ende eingetragen habe. Wenn Sie finden, daß Alles, auch die Eintragung über das Gewicht der Kinder mit der Wahrheit übereinstimmt, so werde ich Sie mit der Bitte behelligen, das Protokoll als Zeugen zu unterschreiben.

Der erste Steuermann las die Erzählung, und die Zeugen unterschrieben sie, als völlig wahrheitsgetreu. Capitän Gillop räusperte sich nun und redete seine erwartungsvollen Zuhörer folgendermaßen an:

Sie werden mit mir darin übereinstimmen, daß Gerechtigkeit Gerechtigkeit ist, und daß sich Gleich zu Gleich gesellen muß. Hier mein Schiff, ein Schiff von fünfhundert Tonnen Last, ist mit Masten und Takelwerk auf diese Last und Größe eingerichtet. Wäre es ein Schooner von hundertfünfzig Tonnen, so würde ihn selbst die unerfahrenste Landratte unter Ihnen nicht mit solchen Masten und Segeln versehen. Wäre es dagegen ein Indienfahrer von tausend Tonnen, würden dann diese Masten, so tüchtige Stecken sie auch sind, für ein solches Schiff hinreichend sein? Gewiß nicht. Ein Schooner muß getakelt sein wie ein Schooner und ein Schiff wie ein Schiff in richtigen und passenden Verhältnissen. Auf den Standpunkt dieses Princips habe ich mich nun in dieser schwierigen Lage gestellt – und meine Entscheidung lautet: man gebe das schwerste Kind der schwersten der beiden Frauen, und theile der leichteren, wie sich daraus schon von selbst ergiebt, das andere zu. Nach Verlauf einer Woche werden wir, wenn das Wetter aushält, so Gott will im Hafen sein, und wenn es ein besseres Auskunftsmittel als das meinige giebt, um aus dieser Klemme herauszukommen, so mögen die Advocaten und Geistlichen des Festlandes dasselbe finden und in Anwendung bringen.

Mit diesen Worten schloß der Capitän seine Rede, und das versammelte Concilium nahm den unterbreiteten Vorschlag mit der Einstimmigkeit von Männern an, welche nicht die leiseste Idee ihr eigen nennen, durch die sie Opposition machen könnten.

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