Die Hormonrevolution

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Wunder oder einfach nur Chemie?

Die Verwandlung, die Brenda beschreibt, hört sich bestimmt unglaublich an, aber in der Tat ist diese Geschichte in meiner Praxis nicht unüblich. Ich schreibe das alles den Hormonen zu. Sie regulieren die Aktivität in jeder Körperzelle, einschließlich der Gehirnzellen. Wie übernatürlich sich auch Brendas Heilung anhören mag, es war kein Wunder – es war nur eine Sache der Chemie, schlicht und einfach.

Als Brenda zum ersten Mail in meine Praxis kam, zeigte sie die klassischen Symptome einer Östrogendominanz. Sie hatte sich ihr ganzes Leben mit diesem Überschuss an Östrogen gequält, lange bevor man ihr bereits im Alter von 20 Jahren Östrogen in Form von Presomen® verschrieben hatte. Die Ursache ihrer Östrogendominanz war der Mangel an Progesteron. Das Fehlen von Progesteron war der Hauptgrund ihrer Schwangerschaftsprobleme. Es war auch sicherlich der Grund für ihre Myome, die dann letztendlich zur Hysterektomie (Entfernung der Gebärmutter) führten.

Allein die Einnahme von natürlichem, bioidentischem Progesteron war Grund genug, dass sie sich sofort besser fühlte. Progesteron ist ein natürliches Antidepressivum, es ist das „Wohlfühl-Hormon“ der Frauen. Mit der richtigen Menge Progesteron in ihrem Körper hellte sich Brendas Stimmung auf. Progesteron ist der Gegenspieler von Östrogen und gleicht dessen schlimmste Nebenwirkungen aus.

Progesteron regt außerdem den Stoffwechsel an. Es hilft Fett zu verbrennen, unterstützt die Funktion der Schilddrüse und erhöht die Körpertemperatur. Es verhindert eine Überproduktion von Insulin, wodurch Fett produziert und verstärkt eingelagert wird. Dadurch kam Brendas Stoffwechsel wieder in Schwung und die Pfunde purzelten.

Sie fühlte sich in ihrem eigenen Körper wieder wohl; allein deshalb ging es ihr auch gesundheitlich wieder besser. Sie war nicht mehr erschöpft und verspürte Energie, die sie vorher nicht hatte. Ein Teil ihrer Gewichtsabnahme hatte mit der Ausschwemmung der Wassereinlagerungen zu tun, die durch zu viel Östrogen, zu viel Insulin und die falschen Schilddrüsenmedikamente entstanden.

Die unangenehmen Nebenwirkungen von Östrogen

Verbesserungen, wie sie Brenda erlebt hat, und zwar innerhalb von nur ein bis zwei Monaten nach Beginn der Einnahme von Progesteron, sehe ich immer wieder in meiner Praxis. Die Menschen müssen verstehen, dass zu viel Östrogen dem Körper schadet. Man kann Progesteron als ein Anti-Östrogen-Hormon betrachten. Progesteron schützt den Körper vor den negativen Effekten von Östrogen.

Welche negativen Effekte mögen Sie sich fragen? Östrogen ist sehr schädlich für die Blutgefäße. Deshalb kann es Migräne verursachen. Die Ärzte sind sich der Auswirkung von Östrogen auf die Blutgefäße sehr wohl bewusst. Deshalb klären sie Frauen, die orale Verhütungsmittel wie die Pille nehmen, über mögliche Venenentzündungen und Thromboserisiken auf. Die Pille enthält zwei synthetische Hormone – ein Östrogen und ein Gestagen. (Gestagene sind eine synthetische Form von Progesteron. Es sind Chemikalien, die mit natürlichem, bioidentischen Progesteron nichts zu tun haben – auch die chemische Formel sieht anders aus – und die gleichen Nebeneffekte wie Östrogen hervorrufen).

Östrogen verursacht bei Frauen mehr als sechs verschiedene Formen von Krebs. Diese Tatsache ist seit 50 Jahren bekannt. Meines Erachtens sind Östrogen und das Medikament Tamoxifen® die einzigen bekannten Erreger von Gebärmutterkrebs. Ein Zuviel an Östrogen ist außerdem eine der Ursachen für Eierstockkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Vaginalkrebs und Dickdarmkrebs.

Jahrelang hat man versucht, Östrogen auf die Liste der krebserregenden Substanzen zu setzen. Wenn ein Medikament einmal auf dieser Liste ist, müssten Warnhinweise ausgesprochen werden. Östrogen wurde 2003 endlich auf diese Liste gesetzt, doch keiner weiß es, weil es einfach nie erwähnt wird.

Schwangerschaftsübelkeit wird ausschließlich durch zu hohe Östrogenwerte verursacht. Aber die Ärzte wollen das nicht wahrhaben. Sie wissen nicht, dass man Schwangerschaftsübelkeit und auch Fehlgeburten mit bioidentischem Progesteron verhindern kann. Bioidentische Hormone könnten Frauen mit diesen Problemen helfen, aber die Ärzte sind sich dessen meistens nicht bewusst.

Östrogen wird immer zur Behandlung von Osteoporose angepriesen, und einige Studien scheinen tatsächlich zu zeigen, dass es eine Zeit lang wirksam ist; aber keine Studie weist auf eine Neubildung von Knochengewebe hin. Die primäre Ursache für die Entstehung von Osteoporose ist Progesteronmangel. Neuere Untersuchungen zeigen, dass Frauen, die die Pille nehmen, die wiederum die körpereigene Produktion von Progesteron unterdrückt, früher an Osteoporose erkranken.

Bei Frauen sollte Progesteron das Hormon für die Osteoporose-Therapie sein, denn es stimuliert die Osteoblasten und damit die Knochenneubildung. Östrogen tut das nicht.

Was man gegen eine Östrogendominanz tun kann

Ich bin nicht der erste Arzt, der auf die heutzutage zu häufige Verordnung von Östrogen hinweist. Der Begriff Östrogendominanz wurde von Dr. John R. Lee in seinem 1966 erschienenen Buch What Your Doctor May Not Tell You about Menopause (etwa:„Was Ihr Arzt Ihnen nicht über die Wechseljahre erzählt“; nicht auf Deutsch erhältlich, Anm. d. Verlags) geprägt. Er war der erste Arzt, der öffentlich die Anwendung von Östrogen als „Heilmittel“ für klimakterische Beschwerden angeprangert hat.

Leider wird der Begriff der Östrogendominanz in medizinischen Fachkreisen nicht akzeptiert. Dies hat seine Ursache darin, dass sehr viele Ärzte von Hormonen nur sehr wenig verstehen. Auf diesen Punkt werde ich immer wieder zurückkommen müssen, denn dies ist eines der Hauptthemen des Buches: Der Ärzteschaft ist nicht bewusst, wie wichtig Hormone für die Regulierung all unserer Körperfunktionen sind, oder, in anderen Worten, sie verstehen zwar die Bedeutung, aber setzen sie nicht in ihrer Praxis um.

Den meisten Ärzten wurde in ihrer Ausbildung nie vermittelt, dass ein Mensch unter zu viel Östrogen leiden kann. Es ist ihnen nicht bewusst, dass zu viel Östrogen krank macht. Sie kennen Krankheitsbilder wie Myome der Gebärmutter und Endometriose sowie zystische Veränderungen des Brustgewebes, aber sie scheinen sich nicht für die Rolle des Östrogens bei der Entstehung dieser Veränderungen zu interessieren. Frauen mit diesen Krankheitsbildern sollte niemals Östrogen verschrieben werden, denn dies würde unter Umständen schwer wiegende Komplikationen aufgrund der bereits vorhandenen Östrogendominanz hervorrufen.

Es ist schwierig für Patienten, aber auch für Ärzte, beim Thema Östrogen die Tatsachen vom Werberummel zu unterscheiden. Die meisten Studien über Östrogen wurden und werden von der pharmazeutischen Industrie finanziert, die nicht nur kontrolliert, was veröffentlicht wird, sondern auch, was nicht veröffentlicht wird.

Jahrelang haben Pharmafirmen Östrogen unter dem Gesichtspunkt der Prävention von Herzerkrankungen angepriesen und die Ärzte dahin gehend beeinflusst, es zu verordnen. Jedoch haben fünf kürzlich veröffentliche Studien gezeigt, dass Frauen, die Östrogen einnehmen, ein höheres Risiko eingehen, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Aus diesem Grund ist Östrogen heutzutage kontraindiziert für Frauen mit koronarer Herzkrankheit oder einem Schlaganfall in der Vorgeschichte. Eine andere negative Nebenwirkung von Östrogen ist die Erhöhung des Homocysteinspiegels, einer Substanz, die die Gefäßinnenwände schädigt, was zu Gefäßverengung und Plaquebildung führen kann. Die American Heart Association (entspricht in etwa der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, Anm. d. Übers.) hat die Ärzte deshalb darauf hingewiesen, vorsichtiger mit der Verordnung von Östrogen zu sein.

An dieser Stelle möchte ich auf den Begriff Östrogen eingehen, wie er immer wieder in diesem Buch gebraucht wird. Es gibt drei Basistypen von Östrogen: Östradiol, Östron und Östriol, hier in der Reihenfolge von stark nach schwach wirksam. Östradiol ist das Hormon, das bei Frauen die meisten unangenehmen Nebenwirkungen auslöst. Es ist außerdem verantwortlich für die Entstehung hormonell bedingter Tumore bei Männern und Frauen. (Wenn man dieses Hormon auf die Haut aufträgt, dann scheint es nicht so gefährlich zu sein). Wann immer ich von den negativen Aspekten des Östrogens spreche, dann spreche ich immer von Östradiol.

Östriol, das schwächste und deshalb sicherste Östrogen, erzeugt keine Krebszellen. Es ist sogar so sicher, dass es verwendet wird, um Brustkrebs zu behandeln, da es die Östrogenrezeptoren besetzt und dadurch die stärkeren Formen von Östrogen, die sehr negative Wirkungen haben können, blockiert. Es ist auch das beste Östrogen zur Behandlung von Scheidentrockenheit.

Transdermal verabreichte Östrogene, ja, sogar Östradiol, wenn es auf die Haut aufgetragen wird, sind sicherer als Östrogene, die oral eingenommen werden. Jedoch sollten diese Östrogene niemals ohne begleitendes Progesteron genommen werden, um dem Östrogen entgegenzuwirken und die potenziellen Nebenwirkungen zu vermeiden. Bedenken Sie, dass alle Östrogene lipogen sind, das heißt, sie alle führen zu verstärkter Fettbildung.

Die heilenden Kräfte von Progesteron

Wenn man bedenkt, dass mehr als 300 Progesteronrezeptoren über den ganzen Körper verteilt sind, dann kann man die starken Auswirkungen verstehen, die Patienten empfinden, die dieses Hormon anwenden.

Progesteron ist einfach wunderbar für das Gehirn. Tatsächlich ist der Progesteronspiegel im Hirngewebe höher als an jeder anderen Stelle in unserem Körper. Deshalb beeinflusst Progesteron auch das Gedächtnis. Einige Studien weisen sogar nach, dass Progesteron einen günstigen Einfluss auf Alzheimer hat.

 

Progesteron ist auch von großem Nutzen für das Nervengewebe. Ich habe es bei Diabetikern angewandt, die eine Polyneuropathie in den Füßen verspürten. Manchmal verschwindet die Neuropathie (Nervenschmerzen) bereits nach drei Tagen. Progesteron stimuliert auch die Schwann’schen Zellen, die im Nervengewebe vorkommen und Myelin produzieren. Multiple Sklerose ist eine der Erkrankungen, die mit einem Myelinabbau in den Nervenzellen einhergeht. Die meisten Patienten mit MS, die ich behandelt habe, waren östrogendominant. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang zwischen dieser Erkrankung und einem zu niedrigen Progesteronspiegel.

Progesteron wirkt auch heilend auf die Blutgefäße; es macht die von Östrogen verursachten Schäden rückgängig. Deshalb hat es eine so günstige Wirkung bei der Prävention und Behandlung von menstruell bedingter Migräne. Ein weiterer günstiger Effekt ist, dass es Herzkranzgefäßkrämpfe verhindern kann.

Eine der besten Behandlungsmöglichkeiten gegen Osteoporose ist schlicht und einfach der Einsatz von Progesteron. Es wirkt viel besser als Östrogen. Und weil Progesteron außerdem noch den Insulinspiegel senkt – das Hormon, das dafür verantwortlich ist, dass die meisten Menschen Fett ansammeln –, kann es zur Gewichtskontrolle benutzt werden.

Außerdem ist es, besonders für Frauen, ein Wohlfühl-Hormon und ein natürliches Antidepressivum. Als Gegenspieler von Östrogen hilft es, Brustkrebs, Ovarialkrebs und wahrscheinlich auch Dickdarmkrebs zu verhindern. Meiner Ansicht nach verhindert es außerdem Prostatakrebs, denn ich glaube, dass auch dieser Krebs von Östrogen verursacht wird.

Brenda hätte ein ganz anderes Leben gehabt, wenn die Ärzteschaft die Vorteile von Progesteron verstanden hätte. Stattdessen litt sie unter ihre Östrogendominanz, was zur Gebärmutterentfernung und dadurch zur chirurgisch bedingten Menopause führte. Zu diesem Zeitpunkt wurde Brenda außerdem Opfer des Presomen®-Trends. Ein anderer Begriff dafür ist auch Östrogenersatz-Therapie (Estrogen Replacement Therapy, kurz: ERT) die seit 1970 zunehmend angewendet wurde. Vor 1970 gab es keine gynäkologischen Richtlinien, die vorschrieben, Frauen in den Wechseljahren Östrogen zu geben. Wir werden nochmals auf Presomen® und die ERT in Kapitel 10 (vgl. S. 97) zu sprechen kommen, wenn ich über die Menopause und die Zeit davor (Prämenopause) schreibe.

Fibromyalgie

Die Schmerzen, unter denen Brenda schon in ihren Dreißigern litt, wurden durch Fibromyalgie hervorgerufen. In sehe in meiner Praxis häufig Patienten mit körperlichen Beschwerden, bei denen Schmerzen in Form von Fibromyalgie oder Arthritis vermischt sind mit Symptomen von hormonellem Ungleichgewicht. Lediglich durch den Ausgleich der Hormone verspüren die Patienten oft eine Besserung. Die am häufigsten damit in Zusammenhang stehenden Hormone sind Progesteron, Insulin, Adrenalin, Cortisol und die Schilddrüsenhormone.

Meistens sind diese Menschen in irgendeiner Form zornig und frustriert. Ihr Hormonhaushalt ist seit Jahren unausgeglichen. Sie nehmen an teuren, zeitaufwendigen Prozeduren teil, um ihre Symptome behandeln zu lassen, doch diese Beschwerden bleiben hartnäckig bestehen. Es ist einfach zu verstehen, dass sie mit ihrem Schicksal hadern und zornig sind. Ich habe bei vielen meiner Patienten Fibromyalgie festgestellt, und genau wie bei Brenda wurde dieses Krankheitsbild in der Regel nicht richtig diagnostiziert.

Verinnerlichter Zorn kann dazu führen, dass sich Muskeln verspannen. Wenn man einen Muskel anspannt, erzeugt er Milchsäure, was wiederum Schmerzen hervorruft. Das andauernde Anspannen der Muskeln verbraucht viel Energie, was wiederum Müdigkeit verursacht.

Obwohl Brenda es in ihrer Geschichte nicht erwähnt hat, wurde sie auch wegen Schmerzen operiert, die von einer Kiefergelenksentzündung im Temporomandibulargelenk herrührten. Diese Schmerzen werden durch das Anspannen der Kiefermuskeln, meistens in der Nacht, hervorgerufen und sind immer mit Zorn verbunden. Brenda hatte nicht wenige Gründe, frustriert zu sein: Sie wurde von der Ärzteschaft irregeführt und musste als allein erziehende Mutter ein hartes Leben bewältigen; ihre Situation war tragisch. Sie hat Hilfe gesucht und trotz der klassischen Symptome, die nicht zu übersehen waren, hat ihr niemand richtig zugehört oder geholfen.

In Kapitel 7 (vgl. S. 77) beschreibe ich ausführlich, wie ich Patienten mit Fibromyalgie behandle, und zwar indem ich mich mit dem Grund ihres Zorns und Frusts befasse und ihre Hormone wieder ins Gleichgewicht bringe.

Ich kann nicht oft genug erwähnen, welche Bedeutung die richtige Anwendung von Hormonen hat. Einige Frauen reagieren empfindlicher auf körperfremde Substanzen als andere. Brenda spürte, dass es ihr mit Presomen® nicht gut ging. Sie hat das zwar ihrem Arzt mitgeteilt, doch er hat ihre Empfindungen in keiner Weise ernst genommen. Es ist schon fast eine Ironie, dass sie unter Hitzewallungen und Kopfschmerzen litt, als sie von sich aus versuchte das Presomen® auszuschleichen. Wenn körperfremde Substanzen sich erstmal im Gewebe befinden, dann ist es für den Körper sehr schwierig, sie wieder abzubauen. Bei den meisten Frauen, die Presomen® absetzen, sind die Entzugserscheinungen fast mit denen eines Heroinentzugs zu vergleichen; sehr heftige Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen, Hitzewallungen, nächtliche Schweißausbrüche usw. sind die Regel.

Ein hormonelles Ungleichgewicht wieder ins Lot zu bringen, lässt einen Patienten meist schneller gesund werden, als dies mithilfe von Medikamenten und Operationen möglich wäre.

Schuld an Hitzewallungen und nächtlichen Schweißausbrüchen kann LH (luteinisierendes Hormon) sein. Dieses Hormon wird von der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) produziert, um die Eierstöcke (Ovarien) zu stimulieren, damit diese mehr Östrogen, Progesteron oder andere Hormone herstellen. Alles, was den LH-Spiegel erhöht, zu wenig Östrogen, Progesteron und vielleicht sogar Testosteron, erzeugt bei Frauen einen so genannten vasomotorischen Effekt wie Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche. Wenn man also jemandem Östrogen entzieht, kann das Hitzewallungen verursachen. Manchmal reagiert aber die Hirnanhangsdrüse auch auf zu niedrige Progesteronwerte, indem man also Progesteron verabreicht, können die Hitzewallungen auch verschwinden.

In einem anderen Kapitel (vgl. S. 116) beschreibe ich, wie man vorgehen sollte, wenn man Presomen® absetzen möchte. Sie sehen, dass es viel Fingerspitzengefühl erfordert, um die Hormone eines Menschen wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Warum hat das medizinische Forschungszentrum der Duke-Universität bei Brenda J. versagt?

Das medizinische Forschungszentrum der Duke-Universität ist eines der angesehendsten in der ganzen Welt. Brenda hat sich dort behandeln lassen, weil sie sich nicht wohl fühle. Es wurden Tests im Wert von 20 000 US-Dollar durchgeführt und am Ende von sechs Wochen wurde sie mit den Worten: „Ihnen fehlt nichts, gehen Sie zu einem Psychiater!“ nach Hause geschickt. Wie konnte so etwas passieren? Wie konnte ein bedeutendes medizinisches Forschungszentrum es versäumen, eine Diagnose zu stellen, nachdem Untersuchungen im Wert von 20 000 US-Dollar durchgeführt wurden?

Einer der Gründe ist der Folgende (das erlebe ich immer wieder bei konventionell arbeitenden Ärzten): Sie behandeln nicht Patienten, sondern Laborwerte! Sehr wenige Ärzte setzen sich noch mit ihren Patienten zusammen und sprechen mit ihnen. Wenn die Ärzte sich für Brenda Zeit genommen hätten, wäre es unmöglich gewesen, die Vielzahl ihrer Symptome zu übersehen.

Hinzu kommt, dass die meisten Ärzte zwar Blutproben entnehmen, aber nicht immer auch Hormonwerte untersuchen. Und wenn sie es denn machen, dann meistens nicht die richtigen Hormone. Ich habe mich mit genügend Fällen von hormonellem Ungleichgewicht befasst, sodass ich bereits wusste, dass Brenda unter einer Östrogendominanz und Schilddrüsenunterfunktion leidet, bevor ich ihre Laborwerte zu sehen bekam. Ihre Symptome waren so typisch!

Es überrascht mich nicht, dass ein medizinisches Forschungszentrum dieser Größenordnung Brendas Symptome übersah. Die Ärzte an der Duke-Universitäz sind sicherlich gute Ärzte, jedoch sind die meisten im akademisch-wissenschaftlichen Denken verhaftet und würden niemals eine untraditionelle Behandlung in Betracht ziehen, solange diese nicht durch doppelblinde Studien bestätigt wurde. Universitäten und deren angeschlossene Krankenhäuser und Kliniken tendieren zum medizinischen Konservatismus. Sie werden auch stark von Pharmafirmen beeinflusst, die die wichtigsten Arzneimittelforschungen finanzieren und so eine Aura von Legitimität im Dunstkreis ihrer Produkte erzeugen. In diesem Zusammenhang werden Ärzte, die natürliche Heilmittel anwenden, nicht ernst genommen. Das medizinische Establishment tendiert dazu, sowohl diese Ärzte als auch deren Behandlungskonzepte abzulehnen.

Unterfunktion der Schilddrüse

Zu viel Östrogen und zu wenig Progesteron waren nicht Brendas einzige hormonelle Probleme. Sie litt zusätzlich an einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose). Als ihr Körper die richtige Dosis an Schilddrüsenhormonen erhielt, verbesserte sich ihr Stoffwechsel und sie war in der Lage, Fett zu verbrennen. Mit den schwindenden Fettreserven kam ihr Optimismus zurück.

Die Diagnose der Ärzte lautete zwar, dass Brenda eine Unterfunktion der Schilddrüse habe, aber sie wurde nicht ausreichend therapiert. Die meisten Ärzte wissen nicht, dass es zwei unterschiedliche Schilddrüsenhormone gibt (T3 und T4) – und man beide im Blick behalten muss. Trotz teurer und unzähliger Laboruntersuchungen haben die Ärzte nicht festgestellt, dass Brenda nicht ausreichend Trijodthyronin (T3) produzierte – das Schilddrüsenhormon, welches zu 90 Prozent für die Schilddrüsenfunktion verantwortlich ist. Sie verordneten ihr lediglich ein T4-Präparat (Thyroxin), das eigentlich „nur“ ein Speicherhormon ist, denn T4 muss noch in T3 umgewandelt werden, um überhaupt eine Wirkung entfalten zu können. Brendas Körper war jedoch gar nicht in der Lage, T4 in T3 umzuwandeln (sie litt an einer so genannten – wenig bekannten – Konversionsstörung), weshalb das verabreichte T4-Präparat keine Wirkung zeigen konnte. Ich werde mich eingehend mit der Funktion der Schilddrüse und deren Behandlung in Kapitel 3 befassen (vgl. S. 47).

Der Einfluss der Pharmafirmen spielt auch hier eine wesentliche Rolle: T4-Monopräparate werden so intensiv beworben, dass die meisten Ärzte nur diese Medikamente zur Behandlung von Schilddrüsenhormonstörungen kennen und nicht wissen, dass es auch Kombinationspräparate (T4 und T3) sowie reine T3-Präparate gibt.

Sechs Wochen nach ihrem ersten Besuch in meiner Praxis kam Brenda zu einem neuen Termin und wir unterhielten uns, sie erzählte: „In meinem ganzen Leben habe ich habe mich noch nie so wohl gefühlt.“ Das sagt bereits alles über die potente Wirkungskraft der Hormone aus.

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