Frag dein Tier

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Wissenschaftliche Untersuchungen über die intuitive Kommunikation

Wie ist intuitive Kommunikation überhaupt möglich? Die besten Antworten auf diese Frage kommen aus der Quantenphysik. Einige der herausragenden Analysen der Forschungsarbeit auf diesem Gebiet wurden von Lynne McTaggart4 durchgeführt. In ihrem jüngsten Buch The Intention Experiment untersucht sie die Arbeit der wichtigsten Forscher und Experimente, die zu den heutigen Theorien darüber, wie unsere Welt funktioniert und wie intuitive Kommunikation möglich sein kann, beigesteuert haben. Ich möchte McTaggarts Forschungsergebnisse zusammenfassen, aber auch wenn mein Physiklehrer auf dem College früher ein Rockstar war, war ich in Physik noch nie besonders gut.

Die Theorien der Quantenphysik unterscheiden sich stark von den akzeptierten Theorien der Physik Newtons. Quantenphysiker gehen davon aus, dass das Universum kein Ort ist, an dem sich alle Objekte gemäß fixer Regeln der Bewegung und Zeit in einem dreidimensionalen Raum bewegen. Stattdessen entspricht das Universum eher einem einzigen Organismus aus miteinander verbundenen Energiefeldern, der sich in einem Zustand ständiger Weiterentstehung befindet. Dieses kontinuierlich vernetzte Energiefeld wird das Nullpunktfeld genannt, da selbst noch bei Temperaturen auf dem Nullpunkt, bei denen keine Bewegung zu erwarten wäre, winzige Fluktuationen von Teilchen erkennbar sind. Diese konstanten Fluktuationen und Bewegungen sind Verschränkungen. Physiker gehen davon aus, dass die Aktivitäten des Nullpunktfelds sämtliche Teilchen und Materie im gesamten Universum gleichermaßen beeinflussen. Anders ausgedrückt: Wir sind durch dieses Energiefeld alle miteinander verbunden - wir sind alle eins, wir sind alle miteinander vernetzt.

Durch diese ständige Verbundenheit und Energievernetzung stehen wir mit allen Lebewesen und Dingen des Universums ständig in Kontakt. Unter Anwendung unserer Willenskraft können wir uns auf jeden und alles konzentrieren, Verbindung aufnehmen und kommunizieren. McTaggart schreibt über die Bedeutung dieser Theorie5:

Wenn sämtliche Materie im Universum mit dem Nullpunktfeld interagieren würde, dann würde das ganz einfach bedeuten, dass alle Materie durch Quantenwellen im gesamten Kosmos miteinander verbunden und möglicherweise auch vernetzt wäre. Und wenn wir und der ganze leere Raum eine Masse der Vernetzungen sind, dann müssen wir unsichtbare Verbindungen mit Dingen aufnehmen, die von uns selbst entfernt sind. Die Bestätigung der Existenz des Nullpunktfelds und der Vernetzung bietet eine logische Erklärung dafür, warum Signale, die durch die Macht der Gedanken gesendet werden, von jemandem aufgegriffen werden können, der viele Meilen weit weg ist.

Ein anderer wichtiger Forscher, der sich mit der Existenz der intuitiven Kommunikation beschäftigt hat, ist Cleave Backster6, ein Spezialist für Lügendetektoren, der herausgefunden hat, dass lebende Organismen lesen und auf menschliche Gedanken reagieren können. Seine Arbeit beinhaltet einige der umfassendsten Experimente, die vorgenommen wurden, um die Existenz der Telepathie zwischen verschiedenen Arten nachzuweisen. Die meisten wurden jedoch seltsamerweise an Pflanzen und wirbellosen Tieren durchgeführt. Backster stieß eines Tages im Jahr 1966 zufällig auf seine Entdeckung, als er den Lügendetektor aus reiner Neugier an seinen Drachenbaum anschloss. Ein Lügendetektor misst die Steigerungen und Verringerungen des elektrischen Widerstands. Der gesteigerte Widerstand an einem Menschen deutet auf Stress hin, der entsteht, wenn man lügt. Backster goss die Pflanze und setzte die Elektroden dann auf mehrere aufeinanderliegende Blätter, um zu sehen, ob es Veränderungen im Widerstand gab, wenn das Wasser die Blätter erreichte. Er erwartete einen Aufwärtstrend in den Kurven, der einer Verringerung des elektrischen Widerstands in der Pflanze bei stärkerer Feuchtigkeit entsprach. Stattdessen bemerkte er einen Abwärtstrend und einen kurzen Zacken, was einer menschlichen Stressreaktion entsprach. Er ging davon aus, eine emotionale Reaktion von der Pflanze erhalten zu haben7. Als weiteren Test beschloss er, etwas zu finden, was eine sofortige dramatische Reaktion in der Pflanze hervorrufen würde. Er versuchte, ein Blatt der Pflanze in seine Kaffeetasse zu halten, erreichte dadurch jedoch keine Reaktion. Backster wurde klar, dass er etwas Dramatischeres tun müsste. So dachte er daran, ein Streichholz zu holen und das Blatt zu verbrennen. In dem Augenblick, in dem er das dachte, schlug der Zeiger des Lügendetektors nach oben aus und wäre fast über den Rand hinausgeschossen. Die Pflanze hatte auf seinen Gedanken, ein Blatt zu verbrennen, reagiert.

Backster unternahm unzählige Experimente, die beweisen, dass Pflanzen und Tiere telepathisch sind. Er konnte sogar zeigen, dass Pflanzen reagieren, wenn einem anderen Lebewesen Schaden zugefügt wird, zum Beispiel wenn eine Anzahl von Shrimps getötet wird. Er erbrachte bei Pantoffeltierchen, Schimmelkulturen, Eiern und sogar Joghurt Nachweise über eine Reaktion, die menschlichen Gefühlshochs und -tiefs entsprach, vor allem bei Drohungen oder irgendeiner negativen Intention. Auch fand er heraus, dass diese Reaktion unabhängig von der Entfernung war: Eine Reaktion auf seine Gedanken konnte gemessen werden, egal ob er anwesend war oder viele Meilen von der jeweiligen Pflanze entfernt war. Daraus schloss er, dass die von ihm untersuchten Organismen nicht nur auf seine Gedanken reagierten, sondern darüber hinaus telepathisch mit allem Lebendigen in ihrer Umgebung kommunizierten. Auch entdeckte er, dass Pflanzen fähig sind zu lernen, ob jemand ihnen wirklich Schaden zufügen will oder nicht.

Backsters Forschungsarbeit ist unorthodox, und aus diesem Grund hat er nicht die Unterstützung und Anerkennung erhalten, die er verdient hätte. Die Untersuchungen der beiden anerkannten Physiker Fritz Popp und Konstantin Korotkov8 waren nötig, um Backsters Ergebnisse endlich ernst zu nehmen. Wie die beiden Wissenschaftler herausfanden, finden ständig Gedankenübertragungen innerhalb von Organismen (von einem Körperteil zum anderen), zwischen verschiedenen Organismen und zwischen einem Organismus und seiner Umgebung statt. Die Transportmittel für diese Übertragungen sind Quantenlichtemissionen, die Biophotone genannt werden. Gedanken sind daher einem Strom von Photonen gleichzusetzen. Als solche können sie durch Zeit und Raum reisen. Anscheinend hat Backster Recht behalten: Pflanzen und Tiere können menschliche Gedanken auffangen und wahrnehmen - und umgekehrt wir auch ihre.

Nur wenige Wissenschaftler widmen sich der Erforschung der Telepathie in Tieren. Einer davon ist der englische Mikrobiologe Rupert Sheldrake. Unter Anwendung statistisch verifizierbarer Untersuchungsmethoden hat er bei einer sehr geringen Fehlerquote nachgewiesen, dass Tiere in einer kontrollierten Umgebung, ohne die Möglichkeit, Hinweise aus ihrer Umwelt zu erhalten, vorausspürten, wann ihre Besitzer nach Hause kommen würden. In seinem Buch Der siebte Sinn der Tiere9 geht es um diese und andere intuitive oder hellseherische Fähigkeiten von Tieren.

Die Masse an Nachweisen über intuitive Kommunikation mit Tieren wird von Menschen zusammengetragen, die sich in ihrem Beruf oder ihrer Ausbildung mit der Tierkommunikation befassen. Diese Informationen sind in Erlebnisform und werden daher im Großen und Ganzen von den klassischen Wissenschaften ignoriert. Doch Nachweise in Form von Anekdoten und Erlebnissen bilden die Basis von vielen traditionellen wissenschaftlichen Untersuchungen wie zum Beispiel der menschlichen Medikamenten- und Schmerzforschung. Allein der große Umfang der Erlebnisse, die auf die Existenz intuitiver Kommunikation zwischen verschiedenen Lebewesen hinweist, sollte sie als bedeutende Daten qualifizieren.

Ein Wort über die Richtigkeit

Die meisten Leute, die intuitive oder hellseherische Sitzungen durchführen, geben an, dass die von ihnen erhaltenen Informationen zu 80-90 Prozent akkurat sind. In meinen Seminaren bitte ich die Teilnehmer, intuitiv mit einem Tier Verbindung aufzunehmen und ihre Eindrücke aufzuschreiben. Hinterher lassen sie sich diese Eindrücke vom den Besitzern des Tieres bestätigen, indem sie ein Häkchen neben ein richtiges Detail setzen, ein Kreuz, wenn es nicht richtig war, und ein Fragezeichen, wenn die Antwort sich nicht überprüfen lässt. Ich beobachte schon bei den Anfängern ständig ein hohes Level an Richtigkeit. Nach einer Stunde Training sind sie in der Lage, überprüfbare Ergebnisse zu erzielen, die zu 70 bis 90 Prozent korrekt sind. Nachdem meine Teilnehmer ihre Antworten überprüft haben, bitte ich sie, die Eindrücke zu markieren, die sie sich nicht ausdenken würden oder könnten. Das sind die Ergebnisse, die die Leute überzeugen, dass intuitive Kommunikation real und exakt ist.

Zum Beispiel fragte Susie Henkel den Hund, mit dem sie Verbindung aufgenommen hatte, ob er Kinder mochte. Als Antwort erhielt sie ein positives Gefühl. Dann hatte sie das Bild eines blonden Mädchens mit Pferdeschwanz, das eine rosa Skijacke anhatte, vor Augen. Das Frauchen des Hundes bestätigte diese Informationen: »Ach ja, das ist meine Nichte. Er liebt sie. Er liebt alle Kinder.«

Bei einer Übung soll jeder Teilnehmer ein ihm unbekanntes Tier bitten, sein Zuhause von innen und außen zu beschreiben. Die Ergebnisse können spektakulär ausfallen und korrekte, spezifische Beschreibungen der Pflanzen, der Architektur, der Farben, der Einrichtung, der Böden und des Grundrisses liefern - Details, die die Teilnehmer nur durch intuitive Kommunikation wissen können.

Eine so hohe Rate an richtigen Details lässt sich durch Üben erreichen. Es besteht natürlich immer ein Risiko, sich zu irren oder voreingenommen zu sein, und das muss man berücksichtigen. Bei meinen Kursanfängern gibt es eine Tendenz, dass sich ihr Verstand nach ein paar ersten Erfolgen in intuitiver Kommunikation meldet und sie anfangen, sich selbst zu hinterfragen, zu kritisieren und an sich zu zweifeln. Dann muss man einen Weg zurück zu der Erfahrung finden, wie man leicht und korrekt Informationen empfängt. Wie ich meinen Teilnehmern sage, muss ich den Menschen nicht beibringen, wie man intuitiv kommuniziert. Das können sie schon. Nein, meine Aufgabe ist es vielmehr, den Menschen beizubringen, wie sie ihre Fähigkeit erkennen und sich davon überzeugen.

 

Übung

Wie Sie sich Ihre Intuition wieder zu eigen machen

Um sich Ihre eigene Intuition wieder anzueignen und wieder zu beleben, müssen Sie bei Ihren Gefühlen ansetzen. Bei meinen Sitzungen geschieht es häufig, dass ich die Informationen weitergebe, die ich von einem Tier erhalte - und sein Besitzer dann sagt: »Ja, eigentlich wusste ich, dass es so ist. Ich hatte so ein Gefühl, aber ich habe es nicht glauben können.« Wenn es um die Intuition geht, stehen Gefühle an vorderster Stelle. Wenn Sie ein Gefühl über etwas haben, dann müssen Sie es beachten; wischen Sie es nicht einfach weg. Führen Sie darüber Tagebuch und notieren Sie sich diese vagen Gefühle. Lesen Sie sie dann später wieder durch, um zu prüfen, was Ihre Intuition Ihnen gesagt hat. Meistens stellt sich das, was wir fühlen, später als wahr heraus. Doch wir werden dazu erzogen, dieses innere Navigationssystem vollkommen zu ignorieren und stattdessen auf den guten Rat irgendwelcher anderen Leute zu hören - nur nicht auf unseren eigenen!

Intuitive Informationen können Sie auf verschiedene Weise erhalten: In Form von Gefühlen, Bildern vor dem geistigen Auge, Erinnerungen an andere Situationen, die für die Gegenwart relevant sind, und Wörtern oder Sätzen, die Ihnen in den Sinn kommen. Manche Leute erhalten sogar virtuelle sinnliche Informationen, wie zum Beispiel ein körperliches Phantomgefühl, einen Geruch oder einen Geschmack. Der Schlüssel zum erfolgreichen Empfang intuitiver Informationen ist, sie anzunehmen. Versuchen Sie es mal mit folgendem Experiment: Befragen Sie Ihre Intuition immer, wenn Sie unsicher sind und sich zwischen zwei oder mehr Optionen entscheiden müssen. Nehmen Sie Papier und Stift zur Hand und setzen Sie sich an einen ruhigen Ort. Wägen Sie jede Option ab und notieren Sie die intuitiven Daten, die Ihnen dazu kommen. Dafür müssen Sie sich zuerst vornehmen, intuitive Anleitung zu jeder Option zu erhalten. Schreiben Sie dann die erste Option oben auf das Blatt. Beginnen Sie nun sofort mit der Wahrnehmung jeder intuitiven Information, die Sie dazu erhalten, und schreiben Sie sie auf. Ich vergleiche diese Vorgehensweise mit einem Radarscanner.

Ihr einziges Ziel ist es, die eingehenden Daten wahrzunehmen und zu notieren. Beurteilen Sie sie nicht und versuchen Sie nicht, sie zu ändern! Schreiben Sie die Wahrnehmungen nur so genau wie möglich auf. Auch hier können sie in Form von Gefühlen, Gedanken, Erinnerungen oder anderen Daten auftauchen. Ganz egal, was Ihnen kommt - halten Sie es nur schriftlich fest. Wiederholen Sie diesen Vorgang für alle Optionen. Vergleichen Sie dann das, was Sie sich notiert haben. Vermutlich werden Sie ziemlich eindeutige Anweisungen erhalten haben, was Sie am besten tun sollten - gratis von Ihrer Intuition.

Eine andere Technik, um Ihre Intuition kalt zu starten, ist, in jeder beliebigen Situation auf Ihre Gefühle zu achten. Gewöhnen Sie sich an, innezuhalten und Ihre Emotionen zu überprüfen. Wenn sich etwas nicht richtig anfühlt, ist es das wahrscheinlich auch nicht! Ihre Gefühle zu ignorieren hat zur Folge, dass Ihre Intuition sich zurückzieht und immer weniger deutlich und zugänglich wird. Wenn Sie die Botschaften Ihrer Intuition wirklich hören wollen, dann müssen Sie Ihre Gefühle ernst nehmen.

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Hören und gehört werden

Oft rufen Menschen mich an, damit ich ihrem Tier mit Hilfe meiner intuitiven Kommunikationsfähigkeiten etwas mitteile. Sie sind erstaunt, wenn ich ihnen sage, dass sie mich nicht zu beauftragen brauchen, um mit ihrem Tier zu sprechen. Es ist etwas, das sie recht einfach selbst tun können, weil Tiere die intuitive Kommunikation meisterhaft beherrschen und jede an sie geschickte Nachricht erhalten. Wenn Sie laut mit Ihrem Tier reden, kommt Ihre Mitteilung an. Wenn Sie an Ihr Tier denken oder ihm Ihre Gedanken schicken, wird Ihr Tier diese Gedanken wahrnehmen. Leider bedeutet das auch, dass es unmöglich ist, vor einem Tier etwas geheim zu halten. Denken Sie daran, wie oft Ihre Katze in dem Augenblick verschwunden ist, als Sie daran dachten, die Katzenbox herauszuholen! Sogar ein Bild, das Sie sich vorstellen, kann von Ihrem Tier aufgefangen werden. Deswegen reagiert Ihr Hund so freudig, wenn Sie sich einen Spaziergang vornehmen.1

Wären wir nicht dazu erzogen und konditioniert, unsere Intuition zu unterdrücken, dann würden wir intuitive Kommunikation so gut wie jedes Tier beherrschen. Doch auch wenn Sie sicher sein können, dass Ihre Tiere Sie hören und verstehen, wenn Sie mit ihnen sprechen oder ihnen mental Informationen senden, können Sie nicht sicher sein, wie sie auf das Gesagte reagieren werden. Nur weil Ihr Tier Sie hören kann, bedeutet das noch lange nicht, dass es immer das tun wird, was Sie von ihm wollen - genauso wenig wie ein Mensch es täte.

Auch wenn Sie ein absoluter Tierfreund sind, wie ich es schon immer war, und schon jetzt laut mit Ihrem Tier sprechen, ist Ihnen vielleicht nicht wirklich klar, wie viel es von dem Gesagten versteht. Das ging mir so, und das geht den meisten Leuten so, die ich kenne. Erst als ich mich ernsthaft mit intuitiver Kommunikation befasste und anfing, damit zu experimentieren, dämmerte mir, dass meine Tiere alles, was ich zu ihnen sage, hören und verstehen können.

Die Autorin und Pferdetrainerin Carolyn Resnick2 machte dieselbe Entdeckung, kurz nachdem sie eins meiner Bücher gelesen hatte. Eines Tages bemerkte sie einen Hund, der auf einem Parkplatz in einem Auto eingeschlossen war. Der Hund war zwar nicht in Gefahr und es war auch nicht zu heiß in dem Wagen, doch er war in Panik. Bellend rannte er dauernd zwischen den Rücksitzen und den Vordersitzen des Autos hin und her. Carolyn versuchte, intuitiv mit ihm zu sprechen. Sie schickte ihm den Gedanken, dass sein Mensch bald zurückkommen würde und dass ihm nichts passieren würde. Sie sagte ihm, er solle aufhören zu bellen und sich beruhigen. Zu ihrem großen Erstaunen blieb er sofort stehen, sah sie an, setzte sich hin und machte keinen Muckser mehr.

Karen Berke, eine frühere Schülerin von mir, die heute als Tierkommunikatorin arbeitet, erlebte eines Tages etwas Ähnliches, als sie in einem Zentrum, in dem behinderte Kinder und Erwachsene mit Pferden zusammengebracht werden, ehrenamtlich tätig war. Karen kümmerte sich dort um ein Zwergpferd namens Buddy. Sie striegelte es und führte es durch die ländliche Umgebung des Zentrums spazieren. Auf ihrem Spaziergang kamen sie an mehreren Grundstücken vorbei, an denen Hunde hinter den Zäunen dem Pferd nachrannten und wütend kläfften. An jenem Tag bellte nur ein Hund: ein blonder Labrador. Er rannte am Zaun entlang, als Buddy stehen blieb, um ein bisschen Gras zu futtern. Der Hund drehte fast durch. Schon in der Vergangenheit hatte Karen ihn aufgefordert, sich zu beruhigen - ohne Erfolg. Diesmal unterhielt sie sich länger mit ihm. Sie sagte zu ihm: »Du rennst so schnell, dass du gar nicht bellen kannst!« Plötzlich wurde der Hund langsamer und hörte auf, bis ans Ende des Zauns zu rennen. Stattdessen rannte er direkt an die Stelle, an der Karen mit Buddy stand. Karen staunte. Dann sagte sie ihm, er brauche keine Angst zu haben, weil Buddy und sie an seinem Grundstück nicht interessiert seien und Buddy nur ein bisschen Gras fressen wolle. Der Hund hörte abrupt auf zu bellen und zu rennen. Er sah Karen direkt an, drehte sich um und lief auf die andere Seite seines Gartens. Er ließ sich nicht einmal dann blicken, als sie und Buddy weitergingen.


Karen und Buddy

Wenn Sie mit Ihrem Tier sprechen, als könnte es Sie wirklich verstehen, werden Sie möglicherweise Veränderungen in seinem Verhalten und seiner Einstellung feststellen. Es ist, als wollte es sagen: »Super, sie hat es endlich kapiert! Also gut, dann wollen wir jetzt mal dieses Spiel spielen ...«

Diese Erfahrung machte Kelly Boesel mit ihren Pferden. Kelly füttert ihre Pferde jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit. Die Tiere sind auf einer großen Weide untergebracht. Früher musste Kelly über ein paar Hügel wandern, um sie zu finden und für die Fütterung hereinzuholen. Eines Tages beschloss sie, ein Experiment auszuprobieren. Sie redete zu ihren Pferden laut, so als würde sie zu einer Gruppe von Menschen sprechen. Sie bat die Tiere, sich jeden Morgen um acht Uhr am Tor einzufinden, damit sie nicht erst lange herumlaufen müsse, um sie zu finden. Am nächsten Tag standen die Pferde wie von Zauberhand herbeigeholt am Tor und warteten dort auf sie. Jetzt kommuniziert sie mit ihren Pferden auf dem Weg zur Weide im Auto und lässt die Tiere wissen, dass sie unterwegs ist. Anscheinend hören sie Kelly, denn sie kommen jetzt jeden Morgen ans Tor.

Ich halte alle Tiere für intelligente Lebewesen. Zwar hat jede Spezies ihre eigenen Prioritäten und körperlichen Fähigkeiten, die beeinflussen, wie ihre Intelligenz sich ausdrückt. Doch die Vorstellung, Tiere wären nicht so klug wie Menschen, ist falsch; ihre Intelligenz unterscheidet sich nur von unserer. Wenn Sie anfangen, intuitiv mit Tieren zu kommunizieren, werden Sie allmählich die einzigartige Intelligenz jeder Spezies und jedes individuellen Tieres wahrnehmen.


Debbie und Taffy (48 Jahre alt)

Auch drücken Tiere dieselben Gefühle mit derselben Intensität aus wie wir Menschen. Der Ethologe Marc Bekoff aus Maverick hat ein Buch über dieses Thema geschrieben, das den Titel Das unnötige Leiden der Tiere trägt. Die meisten Wissenschaftler stimmen jedoch noch nicht zu, dass Tiere genauso wie Menschen empfinden können. Doch was immer Wissenschaftler auch sagen mögen: Tierfreunde wissen einfach, dass Tiere genauso tiefe und starke Gefühle wie Menschen haben.

Tiere zeigen uns durch ihr Verhalten ständig ihre Emotionen. Wie lässt sich sonst das Verhalten von dem Pferd Taffy erklären, um das es in der nächsten Geschichte geht?

Debbie Erdman, eine Klientin von mir, ritt ihre Stute Taffy, die nicht mehr die Jüngste war, regelmäßig im Gelände und am Strand entlang. Als Taffy achtunddreißig Jahre alt wurde, ging Debbie davon aus, dass die langen Strecken am Strand der Stute zu viel sein könnten. Deswegen nahm Debbie ein anderes Pferd für ihren nächsten Ritt. Als sie zurückkam, zeigte Taffy ihr den ganzen Tag über »die kalte Schulter«. Immer wenn Debbie auftauchte, drehte sie ihr den Rücken zu. Taffy zeigte ihr damit deutlich, dass sie nicht glücklich war, weil sie ausgeschlossen worden war.

Von dem Tag an kam Taffy wieder auf jeden Geländeritt mit. Bei langen Strecken lief sie an einem Führstrick, während Debbie ihr anderes Pferd ritt. Debbie reitet Taffy, die mittlerweile achtundvierzig ist, immer noch. Die Stute liebt es, an der Spitze zu reiten, und ist unverzichtbar, wenn es darum geht, anderen Pferden die Angst vor dem Gelände zu nehmen.

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