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Rudin

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– Du fährst jetzt auf Dein Landgut, nahm Leschnew wieder das Wort. – Ich glaube nicht, daß Du dort lange bleiben wirst, und kann mir nicht vorstellen, wie, wo und auf welche Weise es mit Dir enden wird . . . Vergiß aber nicht, daß, was sich mit Dir auch ereignen möge, Du immer einen Platz, ein Nest hast, wo Du Dein Haupt niederlegen kannst: mein Dach . . . hörst Du, altes Haus? Die Gedankenarbeit hat auch ihre Invaliden und diese bedürfen eines Asyls.

Rudin erhob sich.

– Dank Dir, Bruder, sagte er. – Habe Dank! Ich werde es Dir eingedenk sein. Doch eines Asyls bin ich nicht werth. Verdorben ist mein Leben und ich habe dem Ideal nicht gedient, wie sich’s gebührt . . .

– Schweig! unterbrach ihn Leschnew. – Ein Jeder bleibt, wozu die Natur ihn gemacht hat, und mehr läßt sich von ihm nicht fordern! Nanntest Du Dich nicht den ewigen Juden? . . . Wie kannst Du es aber wissen, vielleicht bist Du dazu bestimmt, ewig umherzuwandern, vielleicht erfüllst Du dadurch ein höheres, Dir selbst unbewußtes Verhängniß: nicht umsonst heißt es im Munde der Volksweisheit, daß wir Alle unter Gott stehen. Ein Samenausstreuer bist Du vielleicht! – Gehe also hin, wohin seine Hand Dich leitet, fuhr Leschnew fort, als er beweisen, daß Rudin seine Mütze nehmen wollte. – Doch bleibst Du nicht für die Nacht?

– Ich will fort! Lebe wohl. Habe Dank . . . Mit mir endet es nicht gut.

– Das steht bei Gott . . . Du fährst also bestimmt?

– Ja. Lebewohl. Behalte mich nicht in bösem Andenken.

– Lebe wohl! gedenke auch meiner nicht im Bösen, und vergiß nicht, was ich Dir gesagt habe. Lebe wohl . . .

Die Freunde umarmten einander. Rudin entfernte sich rasch.

Leschnew ging lange im Zimmer auf und ab, hielt beim Fenster still und sagte halblaut: »armer Mensch!« dann setzte er sich an den Tisch und fing einen Brief an seine Frau an.

Draußen erhob sich der Wind und schlug mit unheilverkündendem Heulen schwer und wie erbost an die klirrenden Scheiben. Eine lange Herbstnacht war hereingebrochen. Wohl Dem, der in solchen Nächten ein Dach über sich weiß, einen warmen Winkel sein eigen nennt. Und möge Gott alle obdachlosen Waller in Gnaden bewahren! Rudin.

* * *

In der heißen Mittagsstunde des 26. Juni 1848, in Paris, als der Aufstand der »Arbeitervereine« fast unterdrückt war, stürmte ein Bataillon Linientruppen in einer der engen Quergassen der Vorstadt St. Antoine eine Barricade. Einige Kanonenschüsse hatten sie bereits in Schutt gelegt; die am Leben gebliebenen Vertheidiger derselben zogen sich zurück und waren nur noch auf ihre eigene Rettung bedacht, als plötzlich auf dem höchsten Punkte der Barricade, auf dem eingeschlagenen Kasten eines umgestürzten Omnibuswagen, ein hochgewachsener Mann sichtbar wurde in einem alten Rock, mit einer rothen Schärpe umgürtet, mit einem Strohhute auf dem weißen, unordentlichen Haare. In der einen Hand hielt er eine rothe Fahne, in der andern einen krummen, stumpfen Säbel und schrie mit angestrengter, scharfer Stimme, indem er bemüht war, höher hinaufzuklimmen und mit Fahne und Säbel Zeichen zu machen. – Ein Vincennes Jäger legte auf ihn an – ein Schuß fiel . . . dem hochgewachsenen Mann entglitt die Fahne – und wie ein Sack stürzte er vornüber auf sein Gesicht, als wäre er Jemandem zu Füßen gefallen . . . Die Kugel war ihm gerade durchs Herz gegangen.

– Tiens! sagte einer der fliehenden insurgés zu einem Anderen: – on vient de tuer le Polonais!

– Bigre! antwortete der Andere: – sauvons-nous! und Beide warfen sich in das Kellergeschoß eines Hauses, an welchem die Laden alle verschlossen waren und dessen Wände überall Spuren von Kugeln und Kartätschen zeigten.

Dieser » Polonais « war Dmitri Rudin

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