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Drei Begegnungen

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Anna Feodorowna ist meine alte Freundin; ich bin wirklich unter dem Namen ihrer Schwester nach Michailowskoje gekommen . . . Ich durfte damals nicht offenkundig mit ihm zusammentreffen . . . Es waren ohnehin Gerüchte in Umlauf . . . Hindernisse stellten sich damals noch entgegen – er war nicht frei . . . Die Hindernisse verschwanden . . . doch Der, dessen Name der meinige hatte werden sollen, Er, in dessen Gesellschaft Sie mich gesehen haben, verließ mich.

Sie machte eine Bewegung mit der Hand und schwieg eine Weile.

– Sie kennen ihn wirklich nicht? er ist Ihnen nicht begegnet?

– Niemals.

– Er hat diese ganze Zeit im Auslande zugebracht. Jetzt ist er übrigens hier . . . Das ist nun meine ganze Geschichte, setzte sie hinzu: – Sie sehen, es ist nichts Geheimnißvolles, nichts Ungewöhnliches darin.

– Und Sorrento? wandte ich schüchtern ein.

– Ich hatte ihn in Sorrento kennen gelernt, erwiederte sie langsam und verfiel in Nachdenken.

Wir schwiegen Beide. Eine Verlegenheit eigener Art hatte sich meiner bemächtigt. Ich saß an ihrer Seite, an der Seite jenes Weibes, deren Bild so oft meinen Träumen vorgeschwebt, mich auf so qualvolle Weise bewegt und aufgeregt hatte, – ich saß an ihrer Seite und fühlte mein Herz kalt und beengt. Ich wußte, daß dieses Zusammentreffen zu nichts führen werde, daß zwischen ihr und mit ein Abgrund liege, und daß, sobald wir uns getrennt haben würden, es für immer sein werde. Mit vorgestrecktem Kopfe, die Hände auf die Kniee gesenkt, saß sie gleichgültig und nachlässig da. Ich kenne sie, diese Nachlässigkeit des unheilbaren Grames, kenne die Gleichgültigkeit des unabänderlichen Unglücks! Haufen von Masken zogen an uns vorüber: die Töne eines »monotonen und rasenden«3 Walzers schlugen, bald schwach und wie aus der Ferne, bald in reißenden Ausbrüchen an unser Ohr; schwer und traurig regte die heitere Ballmusik mich auf. »Ist denn auch wirklich dieses Weib dasselbe, – dachte ich, das mir einst in dem vollen Glanze siegreicher Schönheit, am Fenster jenes fernen Landhäuschens erschienen war? . . . Und doch hatte, scheinbar, die Zeit sie nicht berührt. Der untere Theil ihres Gesichtes, den die Spitzen der Maske nicht verhüllten, war fast jugendlich zart; sie verbreitete aber Kälte um sich wie eine Statue. . . Galathea hatte ihr marmornes Fußgestell wieder bestiegen, um es nicht mehr zu verlassen.

Sie fuhr plötzlich auf, warf einen Blick nach dem anderen Zimmer und erhob sich.

– Geben Sie mir den Arm. sagte sie zu mir – kommen Sie, schnell, schnell.

Wir kehrten in den Saal zurück. Sie ging so rasch, daß ich kaum mit ihr gleichen Schritt halten konnte. Bei einer Säule blieb sie stehen.

–– Warten wir hier, flüsterte sie mir zu.

– Sie suchen wohl Jemand, warf ich ein . . .

Sie achtete meiner jedoch nicht: ihr starrer Blick bohrte sich in die Menge hinein. Finster und drohend blickten ihre großen schwarzen Augen unter dem schwarzen Sammet der Maske hervor.

Ich wandte den Blick in der Richtung des ihrigen und Alles wurde mir klar. Jn dem Raume, den eine Säulenreihe mit der Wand bildete, wandelte er, jener Mann, der mir an ihrer Seite im Walde begegnet war. Ich erkannte ihn sogleich; er hatte sich fast nicht verändert. Ebenso schön gekrümmt war sein blonder Schnurrbart, in ebenderselben ruhigen und selbstvertrauenden Heiterkeit glänzten seine braunen Augen. Er ging ohne Eile, den feinen Oberkörper etwas nach vorn gebeugt, und erzählte Etwas einer Frau in Domina, die er am Arme führte. Als er zu uns herangekommen war, erhob er plötzlich den Kopf, warf einen Blick zuerst auf mich, dann auf Die, die neben mir stand, und erkannte sie vermuthlich, erkannte ihren Blick, denn es zuckten seine Brauen leicht, – er zog die Augenlider zusammen und ein kaum bemerkbares, aber unausstehlich freches, spöttisches Lächeln bewegte seine Lippen. Er neigte sich zu seiner Gefährtin, flüsterte ihr ein paar Worte in’s Ohr, sie blickte sich rasch um, ihre blauen Aeuglein streiften über uns Beide hin und leise lächelnd, drohte sie ihm mit ihrem Händchen. Er zuckte leicht die Achseln; sie schmiegte sich coquet an ihn . . .

Ich wandte mich zu meiner Unbekannten. Sie folgte mit den Blicken dem sich entfernenden Paare, riß dann plötzlich ihren Arm aus dem meinigen und stürzte der Thüre zu. Ich wollte ihr nacheilen, sie drehte sich aber um und warf mir einen solchen Blick zu, daß ich stehen blieb und mich tief gegen sie verneigte. Ich begriff, daß es unhöflich und albern gewesen wäre, sie zu verfolgen.

– Sage mir doch, mein Lieber, ich bitte Dich, fragte ich eine Viertelstunde darauf einen meiner Bekannten – einen lebendigen Adreßkalender Petersburg’s: – wer ist jener hohe, hübsche Mann mit dem Schnurrbarte?

– Der? . . . das ist ein Ausländer, ein ziemlich räthselhaftes Subjekt, das sich nur selten an unserem Horizonte sehen läßt. Warum fragst Du?

– So! . . .

Ich kehrte nach Hause zurück. Seit dem begegnete meine Unbekannte mir nie mehr: Da mir der Name des Mannes, den sie geliebt hatte, bekannt geworden war; hätte ich wohl endlich herausbringen können, wer sie war, ich wollte dies aber selbst nicht. Ich habe vorhin gesagt, daß diese Frau mir wie ein Traum erschienen war – und wie ein Traum zog sie vorüber und verschwand für immer.

3Ein Vers aus Puschkin’s Onägin.
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