Das Klare Licht der Glückseligkeit

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DIE QUELLE DER ÜBERLIEFERUNGSLINIE, AUS DER DIESE ANWEISUNGEN ABGELEITET WURDEN

Alle Meditationen, die im vorliegenden Text enthalten sind, stammen von Eroberer Vajradhara und den großen Meistern des Geheimen Mantras des alten Indiens. Diese Techniken wurden von den indischen Meistern an die tibetischen Meister überliefert, und wurden in einer ungebrochenen Überlieferungslinie an die gegenwärtigen Lehrer weitergegeben, vom spirituellen Vater zum spirituellen Sohn.

Obschon Mahamudra-Meditationen von den alten indischen Meistern praktiziert wurden, ist das besondere System des Mahamudras, das hier dargestellt wird, eine «nahe» Überlieferungslinie, die vom Eroberer Vajradhara an den Weisheits-Buddha Manjushri vermittelt wurde, der sie wiederum direkt an Je Tsongkhapa weitergab. Somit war Je Tsongkhapa der erste menschliche Meister in dieser besonderen Überlieferungslinie.

Die Gurus der nahen Überlieferungslinie des Vajrayana-Mahamudras sind die folgenden:

Vajradhara

Manjushri

Je Tsongkhapa

Togdän Jampäl Gyatso

Baso Chökyi Gyaltsän

Drubchen Dharmavajra

Gyalwa Ensäpa

Khädrub Sangye Yeshe

Panchen Losang Chökyi Gyaltsän

Drubchen Gendun Gyaltsän

Drungpa Tsöndru Gyaltsän

Könchog Gyaltsän

Panchen Losang Yeshe

Losang Trinlay

Drubwang Losang Namgyal

Kachen Yeshe Gyaltsän

Phurchog Ngawang Jampa

Panchen Palden Yeshe

Khädrub Ngawang Dorje

Ngulchu Dharmabhadra

Yangchän Drubpay Dorje

Khädrub Tendzin Tsöndru

Dorjechang Phabongkha Trinlay Gyatso

Yongdzin Dorjechang Losang Yeshe

Dorjechang Kelsang Gyatso Rinpoche

In jüngster Zeit wurde diese Überlieferungslinie von Trinlay Gyatso gehalten, der besser bekannt ist als Phabongkha Rinpoche, eine Ausstrahlung der tantrischen Gottheit Heruka. Dieser große Lama war wie die Sonne des Dharmas, der die verborgene Bedeutung sowohl von Sutra als auch von Geheimem Mantra beleuchtete. Er übergab die Mahamudra-Überlieferungslinie an seinen Herzenssohn, Yongdzin Trijang Dorjechang, und durch die Güte und Autorität dieses heiligen Spirituellen Meisters erscheint der gegenwärtige Text.

Die Bittgebete an die Gurus der Mahamudra-Überlieferungslinie können im Anhang II gefunden werden. Wenn wir aufrichtig daran interessiert sind, die in diesem Buch erklärten Meditationen zu studieren und zu praktizieren, sollten wir die Segnungen der Mahamudra-Überlieferungslinien-Gurus empfangen, indem wir ein Mandala darbringen und dieses Gebet rezitieren. Da die erfolgreiche Praxis in hohem Maße von den Segnungen und Inspirationen der Spirituellen Meister abhängt, wird der weise Schüler diesen Rat nicht vernachlässigen.

DIE EIGENTLICHE ERKLÄRUNG DER ANWEISUNGEN, DIE DIESE ÜBERLIEFERUNGSLINIE BESITZEN

Diese Anweisungen werden unter drei Überschriften gegeben:

1. Die vorbereitenden Übungen

2. Die eigentliche Praxis

3. Die abschließenden Stufen

DIE VORBEREITENDEN ÜBUNGEN

Um die Übungen des Mahamudras erfolgreich auszuführen, müssen wir zwei Arten von Vorbereitungen vollenden:

1. Die allgemeinen vorbereitenden Übungen

2. Die außergewöhnlichen vorbereitenden Übungen

DIE ALLGEMEINEN VORBEREITENDEN ÜBUNGEN

Diese Übungen bereiten uns auf die fortgeschritteneren Techniken des Geheimen Mantras vor. Sie reinigen die verschiedenen Hindernisse und Verunreinigungen von Körper, Rede und Geist und beseitigen dadurch Behinderungen, die eine erfolgreiche Praxis stören würden. Sie dienen weiter dazu, einen Vorrat an positiver Energie oder Verdiensten zu erzeugen, und dadurch ist es möglich, daß Realisationen der fortgeschritteneren Übungen in unserem Geist reifen.

Dieser Vorgang der Reinigung und des Ansammelns von Verdiensten kann mit der Art und Weise verglichen werden, wie ein Bauer ein Feld zur Bebauung vorbereitet: Zuerst entfernt er die Steine und das Unkraut, die das Wachstum behindern, und dann nährt er den Boden mit Wasser, Dünger und so fort. Genau wie diese Vorkehrungen eine erfolgreiche Ernte garantieren, so garantiert die richtige Praxis der Vorbereitungen eine erfolgreiche Meditation des Geheimen Mantras.

Es gibt vier allgemeine Vorbereitungen:

1. Der Führer der Zufluchtnahme und des Erzeugens von Bodhichitta, das Tor zum Buddhadharma und zum Mahayana

2. Der Führer der Mandala-Darbringungen, das Tor zur Ansammlung von Verdiensten

3. Der Führer der Meditation und Rezitation des Vajrasattva, das Tor zur Reinigung von Negativität und Übertretungen

4. Der Führer des Guru-Yogas, das Tor zum Empfangen von Segnungen

Es würde zu weit führen, diese vier Vorbereitungen an dieser Stelle zu erklären. Wer ernsthaft an der Mahamudra-Praxis interessiert ist, sollte authentische Erklärungen dieser Formen der Praxis beiziehen, wie sie zum Beispiel in Führer ins Dakiniland enthalten sind, und diese Anweisungen gewissenhaft anwenden.

DIE AUSSERGEWÖHNLICHEN VORBEREITENDEN ÜBUNGEN

Wie bereits erwähnt, besteht die Meditation des Höchsten Yoga-Tantras aus zwei Teilen: der Erzeugungsstufe und der Vollendungsstufe. Die Techniken des Geheimen-Mantra-Mahamudras gehören zur Vollendungsstufe. Dieser gehen die verschiedenen Yogas der Erzeugungsstufe voran, die die außergewöhnlichen Vorbereitungen sind. Zu jeder Gottheit des Höchsten Yoga-Tantras gehört eine Praxis der Erzeugungsstufe. Eine ausführliche Erklärung dazu ist in Je Tsongkhapas Große Darlegung der Stufen des Pfades des Geheimen Mantras und in Khädrubjes Ozean der Erlangungen zu finden.

Die Erzeugungsstufe des Geheimen Mantras besteht nicht nur darin, sich selbst als eine bestimmte Gottheit zu erzeugen. Damit eine Praxis eine wirkliche Praxis der Erzeugungsstufe ist, müssen wir uns selbst als Gottheit erzeugen in Verbindung mit dem Yoga, die drei Körper in den Pfad zu bringen. Wenn wir Geheimes-Mantra-Mahamudra praktizieren wollen, aber die oben erwähnten Texte, in denen diese Yogas ausführlich erklärt werden, nicht studieren können, sollten wir zumindest kurze Anweisungen über die Erzeugungsstufe von einem qualifizierten tantrischen Meister erhalten. Um solche Anweisungen zu bekommen und sie zu praktizieren, müssen wir zuerst eine entsprechende Höchste-Yoga-Tantra-Ermächtigung empfangen.

Wenn wir zum Beispiel die Ermächtigung von Heruka erhalten haben, sollten wir die Erzeugungsstufe des Heruka-Tantras praktizieren, bevor wir Mahamudra ausüben. Wenn möglich sollten wir versuchen, die Erzeugungsstufe von Heruka gemäß dem Kommentar zu praktizieren, indem wir einem Sadhana wie Der schnelle Pfad folgen, das im Anhang II zu finden ist. Wenn dies nicht möglich ist, sollten wir zumindest versuchen, gemäß der folgenden, stark zusammengefaßten Methode zu praktizieren.

Wir beginnen, indem wir uns auf unser Meditationskissen setzen und dreimal rezitieren:

Auf ewig werde ich Zuflucht nehmen

Zu Buddha, Dharma und Sangha.

Zum Wohle aller Lebewesen

Werde ich Heruka werden.

Dann visualisieren wir:

Alle Welten und ihre Bewohner schmelzen zu blauem Licht, das sich dann in mich auflöst. Mein Körper schmilzt gleichzeitig von unten und oben allmählich zu Licht und wird schrittweise kleiner und kleiner, bis er sich in den blauen Buchstaben HUM bei meinem Herzen auflöst. Der Buchstabe HUM löst sich dann schrittweise von unten her in das Nada auf. Schließlich verschwindet sogar das Nada, indem es sich in Klares-Licht-Leerheit auflöst.

Zu diesem Zeitpunkt denken wir mit tiefer Überzeugung, daß unser Geist und Herukas Geist ununterscheidbar vermischt sind wie Wasser gemischt mit Wasser. Wir richten uns auf diesen Klares-Licht-Wahrheitskörper und erzeugen göttlichen Stolz, indem wir denken:

Das bin ich; ich bin der Wahrheitskörper.

Das ist die kurze Meditation, den Tod in den Pfad des Wahrheitskörpers zu bringen. Sie hat in erster Linie die Funktion, gewöhnliche Erscheinungen zu vermeiden, den gewöhnlichen Tod zu reinigen, das Reifen des Klaren Lichtes der Vollendungsstufe zu bewirken und den Samen zur Vollendung des eigentlichen Wahrheitskörpers eines Buddhas zu säen.

Jetzt visualisieren wir:

Aus dem Zustand der Leerheit des Wahrheitskörpers wandelt sich mein Geist augenblicklich um in einen kleinen Strahl blauen Lichtes so hoch wie ein Vorderarm. Er steht auf einem Sonnenkissen im Zentrum eines achtblättrigen mehrfarbigen Lotos.

Wir denken:

Jetzt bin ich der Freudenkörper geworden,

und wir entwickeln den göttlichen Stolz, der Freudenkörper zu sein. Dies ist die kurze Meditation, den Zwischenzustand in den Pfad des Freudenkörpers zu bringen. Sie hat in erster Linie die Funktion, den gewöhnlichen Zwischenzustand zu reinigen, das Reifen des Illusorischen Körpers der Vollendungsstufe zu bewirken und den Samen zur Vollendung des eigentlichen Freudenkörpers eines Buddhas zu säen.

Wir fahren fort:

Augenblicklich wandelt sich mein Geist, in der Form eines blauen Lichtstrahls, in Heruka von blauer Farbe mit einem Gesicht und zwei Händen um, die einen Vajra und eine Glocke halten und Vajravarahi umarmen.

 

Wir denken:

Jetzt bin ich der Ausstrahlungskörper geworden,

und wir entwickeln den göttlichen Stolz, der Ausstrahlungskörper zu sein. Das ist die kurze Meditation, die Wiedergeburt in den Pfad des Ausstrahlungskörpers zu bringen. Sie hat in erster Linie die Funktion, gewöhnliche Wiedergeburt zu reinigen, die Übungen der Vollendungsstufe der Mischungen des Ausstrahlungskörpers zur Reife zu bringen und den Samen zur Vollendung des eigentlichen Ausstrahlungskörpers eines Buddhas zu säen. An dieser Stelle können wir über den Körper Herukas meditieren, oder wir können sein Mantra rezitieren. Wenn wir letzteres wählen, richten wir uns auf den Buchstaben HUM bei unserem Herzen und visualisieren das Mantra darum herum, während wir rezitieren.

Es gibt keine kürzere Praxis der Erzeugungsstufe als diese. Wir sollten die folgenden Mahamudra-Meditationen nur versuchen, wenn wir zumindest diese Praxis zuvor ausgeführt haben. Wenn wir eine andere persönliche Gottheit haben, wie Vajrayogini oder Yamantaka, können wir diese zusammengefaßte Praxis der Erzeugungsstufe auch ausführen, indem wir die entsprechenden Änderungen in bezug auf die Gottheit, die Farben, die Insignien und so fort vornehmen.


Kanäle, Winde und Tropfen
DIE EIGENTLICHE PRAXIS

Wie in der Einführung in die allgemeinen Pfade des Geheimen Mantras erklärt wurde, enthält die Praxis des Mahamudras drei Teile:

1. Wie das Mahamudra praktiziert wird, das die Vereinigung von Glückseligkeit und Leerheit ist

2. Wie das Mahamudra praktiziert wird, das die Vereinigung der zwei Wahrheiten ist

3. Wie das Mahamudra vollendet wird, das die resultierende Vereinigung des Nicht-mehr-Lernens ist, der Zustand, der die sieben herausragenden Qualitäten der Umarmung besitzt

WIE DAS MAHAMUDRA PRAKTIZIERT WIRD, DAS DIE VEREINIGUNG VON GLÜCKSELIGKEIT UND LEERHEIT IST

Diese erste Übung des Ursache-Zeit-Mahamudras wird in zwei Teilen dargestellt:

1. Eine Erklärung der Methode, den Objekt-Besitzer, Spontane Große Glückseligkeit, zu erzeugen

2. Eine Erklärung der Methode, das Objekt, Leerheit, korrekt zu realisieren

EINE ERKLÄRUNG DER METHODE, DEN OBJEKT-BESITZER, SPONTANE GROSSE GLÜCKSELIGKEIT, ZU ERZEUGEN

An der Erzeugung Spontaner Großer Glückseligkeit sind zwei Methoden beteiligt:

1. Die Durchdringung der genauen Punkte des eigenen Körpers

2. Die Durchdringung der genauen Punkte des Körpers von jemand anderem

DIE DURCHDRINGUNG DER GENAUEN PUNKTE DES EIGENEN KÖRPERS

Dieses Thema ist in vier Teile gegliedert:

1. Die zehn Tore identifizieren, durch die die Winde in den Zentralkanal gelangen können

2. Der Grund, warum die Winde in den Zentralkanal gelangen können, indem die genauen Punkte durch diese Tore durchdrungen werden

3. Eine Erklärung ihrer verschiedenen Funktionen

4. Eine Erklärung der Stufen der Meditation über das Innere Feuer (Tummo) im besonderen

DIE ZEHN TORE IDENTIFIZIEREN, DURCH DIE DIE WINDE IN DEN ZENTRALKANAL GELANGEN KÖNNEN

Wir müssen die zehn Tore kennen, durch die die Winde in den Zentralkanal gelangen können, weil es unmöglich ist, Spontane Große Glückseligkeit zu erzeugen, ohne die Winde in den Zentralkanal zu bringen, und diese zehn Tore sind die einzigen Tore, durch die die Winde in den Zentralkanal eintreten können.

Außer zur Todeszeit und während des Schlafes gelangen die Winde gewöhnlich nicht in den Zentralkanal, es sei denn, wir führen die entsprechenden meditativen Übungen aus. Um mit einem Geist von Großer Glückseligkeit über Leerheit meditieren zu können, muß daher der oder die Praktizierende des Geheimen Mantras Spontane Große Glückseligkeit erzeugen, indem er oder sie die Winde absichtlich durch die Kraft einsgerichteter Konzentration durch irgendeines der zehn Tore in den Zentralkanal bringt.

Der Zentralkanal beginnt an der Stelle zwischen den Augenbrauen und zieht in einem Bogen zum Scheitel des Kopfes hinauf. Von dort geht er in gerader Linie zur Spitze des Geschlechtsorgans hinab. Die zehn Tore sind entlang dem Zentralkanal folgendermaßen angeordnet:

(1) Das obere Ende des Zentralkanals: die Stelle zwischen den Augenbrauen

(2) Das untere Ende: die Spitze des Geschlechtsorgans

(3) Das Zentrum des Scheitelkanalrades: am höchsten Punkt des Schädels gelegen

(4) Das Zentrum des Halskanalrades: nahe der Rückseite des Halses gelegen

(5) Das Zentrum des Herzkanalrades: zwischen den zwei Brüsten gelegen

(6) Das Zentrum des Nabelkanalrades

(7) Das Zentrum des Kanalrades der geheimen Stelle: vier Finger breit unterhalb des Nabels

(8) Das Zentrum des Juwelenkanalrades: im Zentrum des Geschlechtsorgans gelegen, in der Nähe seiner Spitze

(9) Das Rad des Windes: das Zentrum des Stirnkanalrades mit sechs Speichen

(10) Das Rad des Feuers: das Zentrum des Kanalrades, das in der Mitte zwischen Hals- und Herzkanalrad gelegen ist und drei Speichen hat

So wie wir ein Haus durch irgendeine der Türen, die von außen hineinführen, betreten können, so können die Winde durch irgendeines der zehn Tore in den Zentralkanal gelangen.

Um die genauen Punkte unseres eigenen Körpers zu durchdringen, müssen wir uns auf die Kanäle, die Winde und die weißen und roten Tropfen konzentrieren. In den tantrischen Schriften werden diese drei oft als der «Vajra-Körper» bezeichnet. Der eigentliche Vajra ist Spontane Große Glückseligkeit, die in Abhängigkeit von den Kanälen, Winden und Tropfen entsteht. Hier wird das zukünftige Resultat in die Gegenwart gebracht, indem der Name des Ergebnisses auf seine Ursachen zugeschrieben wird; daher der Name «Vajra-Körper». Wenn wir über den Vajra-Körper meditieren wollen, benötigen wir ein klares Verständnis der stationären Kanäle, der sich bewegenden Winde und der enthaltenen Tropfen. Diese werden jetzt im Detail erklärt.

DIE STATIONÄREN KANÄLE

Es gibt drei Hauptkanäle: der Zentralkanal, der rechte und der linke Kanal. Der Zentralkanal gleicht dem Stock eines Schirmes, der die Mitte jedes Kanalrades durchläuft; und der rechte und der linke Kanal verlaufen beidseitig des Zentralkanals. Der Zentralkanal ist hellblau und hat vier Merkmale: (1) er ist sehr gerade wie der Stamm eines Bananenbaumes; (2) innen ist er von ölig roter Farbe wie reines Blut; (3) er ist sehr klar und durchscheinend wie eine Kerzenflamme, und (4) er ist sehr weich und flexibel wie ein Lotosblütenblatt.

Der Zentralkanal befindet sich genau in der Mitte zwischen der rechten und linken Körperhälfte, liegt aber näher an der Hinterseite als an der Vorderseite. Unmittelbar vor der Wirbelsäule befindet sich der Lebenskanal, der ziemlich dick ist, und vor diesem befindet sich der Zentralkanal. Wie bereits erwähnt, beginnt er an der Stelle zwischen den Augenbrauen und zieht in einem Bogen zum Scheitel des Kopfes hinauf und geht in einer geraden Linie zur Spitze des Geschlechtsorgans hinab. Am geläufigsten ist der Name Zentralkanal, doch er ist auch als die «zwei Aufgaben» bekannt, weil das Sammeln der Winde in diesem Kanal bewirkt, daß die negative Aktivität aufgegeben wird, die mit den Winden des rechten und linken Kanals verbunden ist. Er ist zudem als «Geistkanal» und als «Rahu» bekannt.

Auf jeder Seite des Zentralkanals befinden sich ohne jeden Zwischenraum der rechte und der linke Kanal. Der rechte Kanal ist rot und der linke weiß. Der rechte Kanal beginnt vorne am rechten Nasenloch und der linke beginnt vorne am linken Nasenloch. Von dort verlaufen beide in einem Bogen neben dem Zentralkanal zum Scheitel des Kopfes hinauf. Vom Scheitel des Kopfes bis zum Nabel sind diese drei Kanäle gerade und verlaufen nebeneinander. Unterhalb des Nabels biegt der linke Kanal ein wenig nach rechts, trennt sich etwas vom Zentralkanal, und verbindet sich an der Spitze des Geschlechtsorgans wieder mit diesem. Dort hat er die Funktion, Sperma, Blut und Urin zu halten und auszuscheiden. Der rechte Kanal biegt unterhalb des Nabels ein wenig nach links und endet am Anus, wo er die Funktion hat, Fäkalien und so fort zu halten und auszuscheiden.

Andere Namen für den rechten Kanal sind der «Sonnenkanal», der «Sprachkanal» und der «Kanal des Subjekt-Halters». Der letzte Name weist darauf hin, daß die Winde, die durch diesen Kanal fließen, die Erzeugung von Vorstellungen bewirken, die unter dem Aspekt des Subjekt-Geistes entwickelt werden. Andere Namen für den linken Kanal sind der «Mondkanal», der «Körperkanal» und der «Kanal des gehaltenen Objektes», wobei der letzte Name darauf hinweist, daß die Winde, die durch diesen Kanal fließen, die Erzeugung von Vorstellungen bewirken, die unter dem Aspekt des Objekts entwickelt werden.

Der rechte und der linke Kanal schlingen sich an verschiedenen Stellen um den Zentralkanal herum und bilden dabei die sogenannten Kanalknoten. Die vier Stellen, an denen diese Knoten auftreten, sind in aufsteigender Reihenfolge das Nabelkanalrad, das Herzkanalrad, das Halskanalrad und das Scheitelkanalrad. Außer beim Herzen ist an allen diesen Stellen ein zweifacher Knoten, der durch eine einfache Windung des rechten und eine einfache Windung des linken Kanals gebildet wird. Während der rechte und der linke Kanal zu diesen Stellen aufsteigen, schlingen sie sich um den Zentralkanal herum, indem sie sich vorne kreuzen und sich dann um ihn winden. Dann gehen sie weiter aufwärts auf die Höhe des nächsten Knotens. Beim Herzen geschieht das gleiche, außer daß sich hier ein sechsfacher Knoten befindet, der durch drei sich überlappende Windungen von jedem der flankierenden Kanäle gebildet wird.

Die vier Stellen, an denen diese Knoten auftreten, sind vier der sechs Hauptkanalräder. Da es später wichtig sein wird, daß man diese Kanalräder deutlich visualisieren kann, werden sie hier kurz erklärt. Bei jedem der sechs Hauptkanalräder zweigt eine unterschiedliche Anzahl von Speichen oder Blütenblättern vom Zentralkanal ab, so wie die Rippen eines Schirmes vom zentralen Stock abzuzweigen scheinen. Somit sind am Scheitelkanalrad - man kennt es als das «Rad der Großen Glückseligkeit» - zweiunddreißig solche Blütenblätter oder Kanalspeichen, alle von weißer Farbe. Das Zentrum ist dreieckig und die Spitze weist nach vorne. (Von oben gesehen, bezieht sich dies auf die Form des geschlungenen Knotens, durch den die Speichen austreten.) Diese zweiunddreißig Speichen sind nach unten gebogen wie die Rippen eines aufrecht stehenden Schirmes. Eine Beschreibung des Scheitelkanalrades und der drei anderen Hauptkanalräder, wo Knoten auftreten, ist in Tabelle 1 zu finden.

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