Magisches Dufträuchern

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DAS RÄUCHER-STÖVCHEN
IM BLICKPUNKT

Ein Stövchen gleicht auf den ersten Blick einer Duft- / Aromalampe, besitzt aber anstatt der Schale für Wasser und ätherisches Öl ein feines Metallsieb aus Edelstahl als Auflagefläche.

Es gibt verschiedenste Varianten, unter anderem aus Speckstein und Ton. Wie man sein Räucherstövchen selbst herstellt, können Sie in der Klappe dieses Buches nachlesen.

Bei der Anschaffung eines Stövchens gilt es darauf zu achten, dass vom Boden bis zum Gitter mindestens 9 cm Abstand bestehen. Sehr niedrige Stövchen eignen sich in der Regel nur zum Verräuchern von Harzen, nicht aber für feinere Kräuter und Blüten. Empfehlenswert sind vor allem auch breitere Varianten, weil man hier die verschiedenen Temperaturzonen viel besser nutzen kann. Gute Räucherergebnisse kann man auch mit höhenverstellbaren Weihrauchbrennern (auch Siebgefäß genannt) erzielen – meist sind diese aber sehr filigran und haben eine kleine Auflagefläche.

Als Wärmequelle dient ein gewöhnliches Teelicht. Empfehlenswert sind hier „Öko-Teelichter“ aus nachwachsenden Rohstoffen und heimischer Produktion oder kleine Bienenwachskerzen, die in dafür geeigneten Teelichtgläsern zum Einsatz kommen. Bienenwachsteelichter findet man häufig bei Verkaufsständen oder Geschäften der örtlichen Imker – sie sind regional, ökologisch und haben zusätzlich einen guten Duft, aber auch eine etwas kräftigere Flamme als ein gewöhnliches Teelicht. Hier kann es helfen, den Docht etwas zu kürzen.

Wir empfehlen paraffinfreie Varianten ohne Aluminiumhülsen.

TIPP

Möchte man Wachsreste aus Teelichtgläsern entfernen, stellt man diese einfach längere Zeit in den Gefrierschrank. Nach dem Einfrieren reicht etwas Druck mit einer Messerspitze und die Wachsschicht springt mühelos ab. Dies funktioniert teilweise auch mit kompakten Harzresten auf Räuchertellern gut.

CHECKLISTE FÜR EIN GUTES RÄUCHERSTÖVCHEN

mindestens 9 cm Höhe

mindestens 9 cm Siebdurchmesser

günstigerweise eine seitliche Öffnung, um das Teelicht leicht tauschen, anzünden und ausblasen zu können

ein Räucherblech oder -teller für das Verräuchern von Harzen

UMGANG MIT DEM STÖVCHEN

Grundsätzlich kann jede Pflanze, jeder pflanzliche Bestandteil und auch jeder Pilz verräuchert werden und eröffnet uns damit eine fast unerschöpfliche Bandbreite an Wohlfühlaromen. Klassisch wird immer getrocknetes Räuchergut verwendet, es ist jedoch auch möglich, frische Pflanzenteile auf das Stövchen zu legen. Meist braucht frisches Material etwas länger, bis es einen Duft entwickelt. Das Aroma weicht von dem der getrockneten Variante häufig etwas ab – durchaus intensiv, aber im Raum weniger anhaltend. Das Pflanzengut trocknet in diesem Fall langsam direkt auf dem Stövchen und kann dann leider auch schnell schwarz werden und verbrannt riechen. Getrocknetes Räuchergut ist – einmal richtig auf dem Stövchen platziert – in der Regel konstanter in der Duftgebung. Zum Herstellen von Räuchermischungen eignen sich nur getrocknete Kräuter, einerseits um sie gut zerkleinern und andererseits um den Überschuss der Mischung dann auch haltbar aufbewahren zu können.

Das jeweilige Räuchergut wird unmittelbar vor dem Gebrauch in einem Mörser zerkleinert oder mit den Händen zerpflückt. Die enthaltenen ätherischen Öle werden durch das Zerstoßen und Aufbrechen frei und sorgen für ein intensives Dufterlebnis. Das Räuchergut kann ohne Wartezeit gleich nach dem Entzünden des Teelichts auf das Gitter gelegt werden. Es wird zunächst am Rand des Stövchens platziert. Entwickelt es nach kurzer Zeit noch keinen Duft, wird das Räuchergut schrittweise immer weiter in das Zentrum des Gitters geschoben. Dafür eignet sich ein länglicher Gegenstand aus Holz oder Metall – zum Beispiel ein einfacher Holzstab oder ein Löffel, damit man sich nicht die Finger verbrennt.

Viele „Räuchereinsteiger“ nehmen fälschlich an, die Kräuter müssten auf dem Stövchen zu rauchen beginnen. Beim Räuchern ohne Kohle geht es aber vor allem um den Duft, die Raumatmosphäre und in weiterer Folge natürlich auch um die feinstoffliche Wirkung der Kräuter. Wird das Räuchergut zu heiß verräuchert, kann es natürlich auch zu rauchen beginnen. Wenn überhaupt ist dies aber nur ein sehr kurzes, dafür raumfüllendes Dufterlebnis. Lavendel ist eines der überschaubaren Beispiele, die auch rauchend noch angenehmen Duft verbreiten. Viele feine Kräuter und Wurzeln riechen bei zu hoher Temperatur schnell unangenehm verbrannt, was natürlich nicht im Sinne unseres Dufträucherns ist. Zusätzlich besteht bei Räuchergut, das zu hohen Temperaturen ausgesetzt wurde, die Gefahr des Entzündens.

Die Dauer des Räucherns richtet sich nach den persönlichen Vorlieben. Grundsätzlich kann das Kräutergut so lange belassen werden – gegebenenfalls mit zwischenzeitlichem Wenden oder neuerlichem Zerkleinern –, wie es den Raum mit einem wohltuenden Duft füllt. Dies kann je nach gewählter Pflanze und der zur Verfügung stehenden Zeit wenige Minuten, aber auch einmal eine Stunde dauern. Kräuter können auf diese Art und Weise mehrere Male verwendet werden. Haben sie sich dunkel verfärbt oder geben kein Aroma mehr ab, wandern sie bei uns aber nicht in den Biomüll. In achtsamer Handlung wird das „verbrauchte“ Räuchergut gesammelt und entweder im Herd- oder Lagerfeuer gänzlich verascht oder der Natur auf andere wertschätzende Weise zurückgegeben.

HARZ AUF DEM STÖVCHEN

Werden auf einem Stövchen Harze oder Mischungen mit Harzbestandteilen verräuchert, empfiehlt sich eine dafür geeignete Räucherunterlage. Hierfür gibt es bereits viele Varianten im Handel. Die kleineren Räucherplatten sind mit ihrer Größe und flachen Form nur bedingt geeignet. Pures Harz kann sich schnell verflüssigen und trotz dieser Unterlage auf das Gitter tropfen. Räucherbleche mit einem kleinen Rand eignen sich schon besser. Sehr praktisch sind die mittlerweile erhältlichen Räucherteller. Sie sind nach unten hin vertieft und können einfach anstatt des Räuchersiebes eingesetzt werden. Das Verwenden von leeren, wachsfreien Teelichtschälchen ist möglich, sollte aber aus ökologischer Sicht nicht die Praxis sein. Von Alufolie ist klar abzuraten. Ein frisches Brombeer- oder Efeublatt kann ebenso als gitterschützende Unterlage verwendet werden – eine umweltbewusste, günstige Variante, wenngleich das Blatt zusätzlich einen leichten Eigenduft verströmt und auch mit seiner feinstofflichen Wirkung präsent ist.

Brombeerblätter werden mit der Blattunterseite zum Teelicht gewandt aufgelegt, da sich das Blatt beim Erwärmen nach oben hin aufdreht. Es verträgt größere Hitze relativ gut, ist aber mit seiner Wirkung in Richtung Schutz und Abgrenzung nicht mit jedem (jeder) Harz(mischung) gut kombinierbar.

Das Efeublatt hat einen noch stärkeren Eigenduft, verträgt hohe Hitze schlecht, verändert aber dafür nicht seine Form. Beim Verräuchern ist seine eher kühlende, klärende Wirkung mitzuberücksichtigen.

Es ist auf jeden Fall viel sinnvoller, unschöne Harzverklebungen gleich im Vorfeld zu vermeiden, als das Gitter später aufwendig reinigen zu müssen. Am praxistauglichsten zeigt sich hier eindeutig der Räucherteller.

WISSENSWERTES

Zerkleinertes Räuchergut immer am Rand des Stövchengitters platzieren. Sobald sich in der Mischung Harze befinden, sollte eine Unterlage verwendet werden. Ein Stövchen, wie jedes offene Feuer, nie unbeaufsichtigt verwenden und immer auf eine stabile, hitzebeständige Unterlage stellen!

Das Räuchergitter des Stövchens ist im Übrigen nicht dafür gedacht, dort Räucherkohle zu platzieren. Dafür eignen sich spezielle Netzgefäße oder, klassisch, mit Sand gefüllte Räucherschalen.

Manchmal wird empfohlen, Sand als Wärmepuffer auf das Stövchengitter zu streuen. Dies ist nicht wirklich praktikabel. Ausreichender Abstand und die richtige Position über dem Teelicht sorgen für ein optimales Ergebnis – ganz ohne zusätzlichen Aufwand.

REINIGUNG DES STÖVCHENS

Sofern Harz nicht direkt auf dem Räuchergitter verräuchert wird, erübrigt sich meist auch eine Reinigung. Ist es dennoch zu harzigen Verklebungen gekommen, können diese in einer Kerzenflamme verascht werden. Dafür hält man das Stövchensieb mit einer Zange direkt in eine Flamme und wartet, bis das Harz komplett verbrannt ist – danach lassen sich die Rückstände mit einer Metallbürste gut entfernen. Bei leichter Verfärbung oder matterem Glanz kann das Gitter gegebenenfalls auch im Geschirrspüler gereinigt werden. Das Stövchen selbst sollte man – je nach Material – nur von Hand vorsichtig abwaschen. Wachsreste lassen sich mit kurzer Einwirkzeit in heißem Wasser lösen.


VORTEILE DES STÖVCHENS

Keine Rauchentwicklung und daher auch keine Aktivierung eines Rauchmelders.

 

Kaum Feinstaubbelastung.

Keine Wartezeit im Gegensatz zu Räucherkohle (hier kann das Durchglühen und die Entwicklung der optimalen Hitze je nach Kohlengröße bis zu 10 Minuten dauern).

Vielfältige Dufterlebnisse mit aromatherapeutischem Effekt.

Räuchergut kann meist selbst gesammelt werden, bzw. ist im Fall von Gewürzen oft im Haus vorrätig und wird damit zu einer sehr preisgünstigen Variante der Raumbeduftung.

Natürliches Räuchergut kann kaum überdosiert werden – ätherische Öle, wie sie für Aromalampen verwendet werden, können mitunter die Schleimhäute reizen und für Kleinkinder gefährlich werden.

Natürliches Räuchergut ist in der Regel für Asthmatiker, die Aromaöle meiden sollten, besser verträglich.

Ein Stövchen wird meist auch von räucherskeptischen Familienmitgliedern oder Arbeitskollegen positiv aufgenommen.

Einfache Handhabung für den täglichen Gebrauch.

Günstige Anschaffungskosten – mit rund 20 Euro lässt sich schon ein hochwertiges Stövchen erwerben.


RÄUCHER-SAMMELSURIUM
WAS ALLES VERRÄUCHERT WERDEN KANN


BLÜHENDES KRAUT Beim Räuchern wird häufig die ganze Pflanze verwendet. Ätherische Öle finden sich gleichermaßen in Blättern, Blüten und Stängeln, die während des Blühens oder kurz davor meist die höchste Konzentration aufweisen. Kräuter werden bis auf wenige Ausnahmen am späteren Vormittag eines sonnigen Tages gesammelt. Gebündelt und kopfüber aufgehängt trocknen sie an einem gut belüfteten Ort bei Zimmertemperatur.


BLÜTEN werden in der Regel bei Sonnenschein gesammelt und sollten an einem luftigen, halbschattigen Ort zügig getrocknet werden.

Sie brauchen beim Verräuchern in der Regel sehr wenig Hitze, um ihren zarten Duft entfalten zu können, und riechen in der Nähe der Kerzenflamme schnell verbrannt. Nicht alle Blüten, die in der Natur wohlriechend sind, duften auch auf dem Stövchen bzw. bleiben vom Aroma so dezent, dass sie kaum wahrnehmbar sind. Hier kann man aber durchaus aus der Fülle der blühenden Gärten schöpfen und experimentieren.

BLÄTTER können je nach Art über der Kerzenflamme schnell verbrannt riechen und sollten langsam vom Rand zur Mitte hin ausprobiert werden. Je jünger die Blätter sind, desto besser das Aroma. Herbstliche Blätter riechen auf dem Stövchen eher modrig-muffig.


NADELN werden vorzugsweise frisch vom Baum geerntet und getrocknet.


FRÜCHTE müssen nach der Ernte stets zügig getrocknet werden, da sie sonst zu Schimmelbildung neigen. Hierfür eignet sich ein Backofen (50 °C, leicht geöffnet), ein wärmespendender Kachelofen oder ein Dörrautomat.


SAMEN sollten für ein optimales Dufterlebnis vor dem Verräuchern zumindest leicht gemörsert werden.


WURZELN werden bereits vor dem Trocknen gut gereinigt und in grobe Stücke geschnitten. Auf dem Stövchen brauchen sie meist wenig Hitze, um den Raum mit Duft zu füllen. Geerntet werden Wurzeln mit wenigen Ausnahmen im Spätherbst, sobald das Kraut zu welken beginnt und die Kraft zurück in die Erde wandert. Gesammelt wird vorzugsweise bei abnehmendem Mond am Vormittag eines Wurzeltages. Das Ernten darf zu einem achtsamen Akt werden – mit Zuhilfenahme eines „Rehbockkrickerls“ oder eines Holzstocks wird nach Möglichkeit nur ein kleiner Teil des Wurzelstocks ausgegraben. Auf Werkzeug aus Metall sollte verzichtet werden, da einige Inhaltsstoffe der Wurzel damit reagieren können.

PILZE riechen auf dem Stövchen meist sehr aromatisch – auch bei höheren Temperaturen. Direkt über der Kerzenflamme können sie aber relativ leicht zu brennen beginnen und sollten niemals unbeaufsichtigt verräuchert werden. Pilze werden nach dem Ernten ebenso wie Früchte sehr zügig getrocknet. Sobald sie sich knackend durchbrechen lassen, ist der Trocknungsvorgang abgeschlossen. abgeschlossen.


FLECHTEN sind eine Lebensgemeinschaft aus Pilzen und Algen bzw. Cyanobakterien und vertragen auf dem Stövchen etwas höhere Temperaturen. Sie können je nach Art auch intensiv aromatisch sein.


MOOSE können ebenso wie Flechten das ganze Jahr über gesammelt werden. Sie werden eher am Stövchenrand verräuchert.


KÄTZCHEN werden die männlichen Blüten mancher Baumarten genannt, meist haben sie eine längliche, herabhängende Form. Randvoll mit Pollen, die sich durch die Wärme des Teelichts im Raum verteilen, ist dieses Räuchergut nichts für Allergiker.

HARZE müssen zum Verräuchern immer ausgehärtet sein, weil sie in manchen Fällen einen sehr unangenehmen Duft entwickeln. Am besten überlässt man diesen Trocknungsvorgang ganz unkompliziert der Natur und erntet nur Harz, das sich zwischen den Fingern nicht mehr verformen lässt. Es ist wichtig, den Baum nicht neuerlich zu verletzen: Vorzugsweise werden per Hand nur Harzstücke abgebrochen, die sich leicht lösen lassen. Harze zu sammeln ist das ganze Jahr über möglich. Beim Räuchern verträgt es meist auch höhere Temperaturen, ohne verbrannt zu riechen. Da es sich bei Wärme schnell verflüssigt, braucht es hier immer einen Schutz des Räuchergitters oder einen Räucherteller.


HOLZBESTANDTEILE können auch bei größerer Hitze verräuchert werden und unter Umständen auch länger auf dem Stövchen verweilen. Das Wenden der Holzstückchen sorgt für neues Aroma im Raum. In vielen Fällen macht es im Geruch einen deutlichen Unterschied, ob mit oder ohne Rinde geräuchert wird – je nach Holzart zu deren Vor- oder Nachteil. Holz, Zweige und Rinde werden vorzugsweise im Winter von den Bäumen geerntet. Vor dem Räuchern braucht es zum Zerkleinern des trockenen und meist harten Holzes eine Gartenschere. Totholz, das sich häufig auch mit den Fingern zerbrechen lässt, ist eine weitere Duftvariante. Je nach Pilzbesiedelung entwickeln sich hier interessante Aromen. Da es aber noch kaum Untersuchungen darüber gibt, wie solche Räucherungen aufgrund der enthaltenen Pilzsporen auf unseren Organismus wirken, ist Vorsicht geboten.

GEWÜRZE liefern in der Regel sehr intensive, nasenschmeichelnde Gerüche und vertragen teilweise auch höhere Temperaturen. Wie in der Küche sollte man auch beim Verräuchern auf gute, biologische und nachhaltige Qualität achten. Gemahlene Gewürze sind meist noch geruchsintensiver als nicht zerkleinerte, sollten aber mit einer Unterlage auf dem Stövchensieb oder direkt auf einem Räucherteller verwendet werden.


LEBENS- UND GENUSSMITTEL aus dem Haushalt bieten ein spannendes und kostengünstiges Räucher-Experimentierfeld. Oftmals würde man sie nicht mit dem Räucherstövchen in Verbindung bringen. Schon einmal Kaffeebohnen oder Kokosflocken verräuchert?


TEEMISCHUNGEN können ebenso auf das Stövchen wandern. Für das Räuchern gibt es grundsätzlich kein Ablaufdatum. Auch wenn die Tees nicht mehr für innerliche Heilanwendungen geeignet sind und schon einen Teil ihrer Wirkstoffe eingebüßt haben, verströmen die Pflanzenteile auch nach einigen Jahren noch einen wunderbaren Duft.


RICHTIG SAMMELN UND LAGERN

Nur dort sammeln, wo Fülle herrscht! Als kleine Faustregel gilt: Nur eine / eines von zehn Blüten / Exemplaren nehmen.

Nur sammeln, was wirklich benötigt wird. Für das Räuchern braucht es meist nur sehr kleine Mengen. Im Sinne eines nachhaltigen Sammelns sollte auch an die Insektenwelt und den Naturschutz gedacht werden.

Sammeln, ohne die Pflanze unnötig zu verletzen. Äste sauber mit der Gartenschere vom Baum zwicken oder das Räuchermaterial vom Boden auflesen. Krautige, zähe Pflanzenstängel mit einem Keramikmesser abschneiden und Harze nur von Hand vom Baum brechen.

Den Sammelort in Achtsamkeit hinterlassen, d. h., Wurzellöcher wieder bedecken und von Bäumen keine Haupttriebe entfernen.

Beim Ernten von Zweigen braucht es die Zustimmung des Waldbesitzers, auch in fremden Gärten ist natürlich der Eigentümer zu fragen. Wer sich freundlich erkundigt, erhält fast immer die Erlaubnis.

• Räuchergut sollte in trockenem bzw. vollständig ausgehärtetem Zustand in luftdichten Gläsern an einem dunklen, kühlen Ort gelagert werden. Krautige Pflanzen sollten sich raschelnd zerbrechen lassen, bevor sie bevorratet werden.

SYMBOLE UND ERKLÄRUNGEN ZUM BUCH

Bei den jeweiligen PORTRÄTS haben wir immer jenen Pflanzen- oder Pilzteil gewählt und seinen Duft beschrieben, der am meisten mit seinem Aroma besticht – weitere Möglichkeiten sind im Text erläutert. Als alphabetischen Ordnungsbegriff für unser Räuchergut verwenden wir den im Alltag geläufigen deutschen Namen der Pflanze / des Pilzes. Zur genaueren Bestimmung dient die lateinische Bezeichnung.

BESCHRIEBENE DÜFTE: Sie sind je nach Sammelort, jeweiliger Art und vor allem Sammelzeitpunkt etwas variabel. Sonnenexponierte Pflanzen in höheren Lagen entwickeln meist vermehrt ätherische Öle und duften daher intensiver.

Auch innerhalb einer Pflanzenart gibt es manchmal große Unterschiede. Dies lässt sich vor allem bei der Rose gut beobachten: Das Aroma alter Rosensorten betört oftmals, im Gegensatz dazu ist manch optisch hübsche Rosenart im Aroma enttäuschend.

Viele Pflanzen variieren je nach Jahres-, aber auch Tageszeit stark in ihrem Duft. So entfaltet das Geißblatt zum Beispiel hauptsächlich nachts sein besonderes Aroma und sollte auch zu diesem Zeitpunkt gesammelt werden.

 

BESCHRIEBENE WIRKUNG: Die Wirkung setzt sich aus wissenschaftlichen Studien, aber auch aus tradiertem und überliefertem Wissen sowie aus eigenen Erfahrungen zusammen. Bei Pilzen gibt es noch sehr wenige Aufzeichnungen, hier wird vor allem mit der Signaturenlehre gearbeitet, in der über sehr genaue Beobachtung und Wahrnehmung Wirkungen abgeleitet werden. Aber selbst nachgewiesene Effekte lassen sich nicht bei allen Menschen gleichermaßen bestätigen. Wie nicht jede Schmerztablette bei jeder Person gleichermaßen Beschwerden lindert, kann auch jede Wirkung individuell unterschiedlich wahrgenommen werden. Neben der komplexen eigenen Erfahrung ist auch der Sammelort maßgeblich an der Wirkung beteiligt. Als Beispiel nehme man das Bild einer schmächtigen Monokulturfichte und das eines wind- und wettergegerbten Mutterbaums. Das Harz dieser beiden Bäume kann niemals eine idente Wirkung erzeugen.

Eine Pflanze abseits ihrer wissenschaftlichen Inhaltsstoffe zu betrachten, sie in ihrem einzigartigen Sein, an ihrem einzigartigen Wuchsort zu beobachten und die eigene Resonanz in diesem Zusammenhang zu ergründen, sind wertvolle Kriterien für einen ganzheitlichen Zugang. Die Beschäftigung mit der Herkunft und Bedeutung von Pflanzennamen, dem Elements- oder Gestirnsbezug wie auch mit anthroposophischen Sichtweisen kann diesen Horizont noch weiter öffnen und interessante Schlussfolgerungen zulassen. Jede bewusste Auseinandersetzung mit einer Pflanze wächst durch die eigene Beobachtung und formt mit allen Informationen, die wir zu ihr hören oder lesen, ähnlich einem Puzzle, ein immer umfassenderes Bild.

Schwangere sollten nur dezent räuchern – bei manchen Düften und den im Räuchergut enthaltenen ätherischen Ölen ist es nicht auszuschließen, dass eine Fehlgeburt ausgelöst werden kann. Vor allem von Weinraute, Lebensbaum und Rainfarn ist klar abzuraten. Sicherheitshalber sollte auch auf thujonhaltige Pflanzen wie Salbei und Wermut verzichtet werden.

Das Wort SCHUTZPFLANZE ist eine Bezeichnung aus dem Volksglauben und bedeutet, dass Gewächse entweder aufgrund ihrer Signatur (abwehrend durch Dornen, Stacheln oder Brennhaare) bzw. eines sehr starken Duftes als antidämonisch gelten. So sollten sie Hexen und den Teufel vertreiben.

Als REINIGENDE PFLANZEN bezeichnet man Räuchergut, das im feinstofflichen Bereich Spannungen abbaut bzw. transformiert. Die Raumatmosphäre fühlt sich bei solchen Duftimpulsen anschließend meist klarer an. Ebenso weisen „reinigende“ Pflanzen oftmals eine antivirale, antibakterielle Wirkung auf und wirken somit beim Verräuchern keimtötend.

SEGNENDE PFLANZEN zeichnen sich in der Regel durch eine sehr milde, wohltuende Wirkung auf das Gemüt aus – sie entfalten eine Art duftende Umarmung. Diese Pflanzen wurden in verschiedensten Kulturen oft lichten und wohlwollenden Göttinnen zugeordnet.

ERDENDE PFLANZEN helfen vor allem Menschen, die sich leicht in Fantastereien verlieren oder gedanklich immer wieder abschweifen. Sie unterstützen dort, wo Emotionen stark durchrütteln und das Gefühl aufkommt, gar keinen Boden mehr unter den Füßen zu haben.


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